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Die Erfindung betrifft ein System zum Betreiben eines sozialen Kraftfahrzeug-Netzes mit einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, umfassend ein Car-to-X-Funknetz, ein Verfahren zum Betreiben eines sozialen Kraftfahrzeug-Netzes sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Kommunikationseinheit.
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Aus der
DE 10 2010 039 418 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung oder Regelung eines Anfahrvorganges eines Fahrzeuges bekannt, bei welchen eine Car-to-Infrastruktur-Kommunikationseinheit genutzt wird. Solche Car-to-Infrastruktur-Kommunikationseinheiten sind in Car-to-X-Kommunikationseinheiten enthalten. Bei der Car-to-X-Kommunikation können Daten und Informationen zwischen Fahrzeugen und zwischen Fahrzeugen und Infrastruktur (z. B. Ampeln, Verkehrsschildern etc.) ausgetauscht werden. Insofern umfasst die Car-to-X-Kommunikationseinheit auch eine Car-to-Infrastruktur-Kommunikationseinheit. Mittels dieser Car-to-X-Kommunikationseinheit sind Anwendungen denkbar, die von reiner Unterhaltung über verbesserte Navigation und Fahrerassistenz bis hin zu einem selbstorganisierenden Verkehr, wie beispielsweise Warnmeldungen, Information über Straßenzustand und ähnliches, gehen.
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In heute gebräuchlichen Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikationssystemen senden die Kraftfahrzeuge zum Datenschutz nur Pseudonyme aus, so dass eine Identifizierung eines bestimmten Fahrzeuges mit seinem Fahrer nicht möglich ist. Bei Kraftfahrzeugen, die als Gruppen zusammen fahren, ist dieses Verhalten unerwünscht, da es notwendig ist, Informationen über Positionen bzw. die aktuelle Verkehrssituation auszutauschen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein System und ein Verfahren zum Betreiben eines sozialen Kraftfahrzeug-Netzes mit einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation anzugeben, bei welchen Gruppenfahrten unterstützt werden.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung ist mit einem System zum Betreiben eines sozialen Kraftfahrzeug-Netzes mit einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation, umfassend ein Car-to-X-Funknetz, dadurch gelöst, dass neben dem Car-to-X-Funknetz ein Mobilfunknetz verwendbar ist, welches mit einem Backend-Server verbunden ist. Ein solches System erlaubt eine einfache Gruppenbildung von Kraftfahrzeugen, wie beispielsweise Kolonnenfahrten, gemeinsame Urlaubsfahrten und ähnliches. Während das Car-to-X-Funknetz zur Kommunikation genutzt wird, dienen der Backend-Server und das Mobilfunknetz parallel dazu, die in der Gruppe organisierten Benutzer des Car-to-X-Funknetzes zu identifizieren. Dabei kann das, an sich vorhandene Car-to-X-Kommunikationssystem, welches auf dem Standard IEEE 802.11 beruht, genutzt werden. Zusätzlich zu dem schon genannten Standard wird das von der ETSI standardisierte Verfahren ITS-G5 verwendet (ETSI ES 202663). Bei einem solchen System senden Kraftfahrzeuge (On-Board-Units, Vehicle ITS Stations, IVS) und auch Stationen am Straßenrand (Roadsite-Units, Roadsites-ITS Stations, IRS) regelmäßig Nachrichten aus, wobei sich die Stationen gegenseitig über ihre Position und Bewegung informieren (Cooperative Awareness).
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Vorteilhafterweise umfasst der Backend-Server insbesondere eine erste Einheit zur Verwaltung von Benutzern des Car-to-X-Funknetzes und eine zweite Einheit zur Verwaltung von als Freunde gekennzeichneten Benutzern, wobei die erste Einheit zur Verwaltung von Benutzern und die zweite Einheit zur Verwaltung von als Freunde gekennzeichneten Benutzern mit einer dritten Einheit zum Abgleich der Benutzer mit den als Freunden gekennzeichneten Benutzern verbunden sind. Der Backend-Server kann somit eine Beziehung zwischen den Benutzern und den als Freunden gekennzeichneten Benutzern herstellen, um den Kraftfahrzeugen, welche an der Car-to-X-Kommunikation teilnehmen, mitzuteilen, welche Informationen von den als Freunde gekennzeichneten Benutzern kommen, so dass Gruppenfahrten unterstützt werden.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines sozialen Kraftfahrzeug-Netzes mit einer Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation. Um eine Information zwischen zusammenfahrenden Fahrzeugen zu erleichtern, werden Benutzer definiert und auf einem Backend-Server mit einem benutzten Pseudonym und einem zugeordneten Echtnamen registriert und registrierte Benutzer als Freunde auf dem Backend-Server mit dem Echtnamen registriert, wobei zu jedem Benutzer mindestens ein als Freund gekennzeichneter Benutzer zugeordnet wird und bei einer anschließenden Fahrt vom Kraftfahrzeugen die als Freunde gekennzeichneten Benutzer mittels der Pseudonyme kommunizieren. Da der Backend-Server sowohl den Zusammenhang zwischen Echtname und Pseudonym des Benutzers im Car-to-X-Funknetz als auch eine Beziehung zwischen Echtnamen und Pseudonym der als Freunde gekennzeichneten Benutzer herstellen kann, werden aus den ausgetauschten Pseudonymen einfach die Pseudonyme herausfiltern, die von als Freunden gekennzeichneten Benutzern ausgegeben wurden. Somit kann der Fahrer des Kraftfahrzeuges über den Backend-Server die Informationen heraus filtern, welche von den, in Gruppe fahrenden Kraftfahrzeugen ausgegeben wurden und für die Fahrtgestaltung der Gruppe von Bedeutung sind.
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Vorzugsweise müssen die als Freunde gekennzeichneten Benutzer einer Neuregistrierung des Benutzers des Car-to-X-Funknetzes als Freund bestätigen. Dies erfolgt vorteilhaft insbesondere unter dem Aspekt der Geheimhaltung, um sicherzustellen, dass wirklich nur die in der Gruppe fahrenden Fahrzeuge als Freunde gekennzeichnet sind.
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In einer Ausgestaltung melden vor einer Fahrt des Kraftfahrzeuges als Freunde registrierte Benutzer ihr aktuelles Pseudonym dem Backend-Server, wobei die von Freunden gemeldeten Pseudonyme angefragt werden. Der Backend-Server kann somit einen Link zwischen dem echten Namen, den die Benutzer gewählt haben, und dem im Car-to-X-Funknetz zur Adressierung verwendeten Pseudonym herstellen. Diese gesonderte Anmeldung ist immer dann von Vorteil, wenn eine Freundesliste für eine neue Gruppe, z. B. für eine Kolonnenfahrt, vor Fahrtantritt zusammengestellt werden soll.
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In einer Variante bilden während der Fahrt die Kraftfahrzeuge der als Freunde gekennzeichneten Benutzer im Car-to-X-Funknetz ein ad hoc-Netzwerk und tauschen Informationen aus, wobei als Kennung die Pseudonyme benutzt werden. Da die Pseudonyme vom Car-to-X-Netzwerk erzeugt werden, ist die Sicherheit der Identifizierung der Kraftfahrzeuge, die am Netzwerk teilhaben, besonders hoch.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird das von einem ersten Kraftfahrzeug empfangene Pseudonym eines zweiten Kraftfahrzeuges über ein Mobilfunknetz auf den Backend-Server übertragen, wobei der Backend-Server überprüft, ob dem empfangenen Pseudonym ein Echtname eines Freundes zugeordnet ist. Durch das zweite verwendete Kommunikationsmittel des Mobilfunknetzes kann die Zuordnung zwischen Pseudonym und Echtname eines Freundes einfach realisiert werden, wodurch eine schnelle und komfortable Information des Fahrers des ersten Kraftfahrzeuges stattfinden kann.
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Insbesondere wird beim Feststellen eines Freundes hinter dem Pseudonym des zweiten Kraftfahrzeuges von dem Backend-Server eine Rückinformation an das erste Kraftfahrzeug ausgegeben, worauf im ersten Kraftfahrzeug Anwendungen zur Kommunikation mit dem als Freund identifizierten Kraftfahrzeug gestartet werden. Erst nach der Bestätigung und der Identifizierung des als Freund gekennzeichneten Kraftfahrzeugs, können Anwendungen wie Chat-Funktionen, Informationen über schlechte Straßenverhältnisse oder Kolonnenfahrten ausgegeben werden.
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Eine weitere Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Kommunikationseinheit für eine Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation in einem sozialen Kraftfahrzeug-Netz, umfassend eine erste Kommunikationseinheit für ein Car-to-X-Funknetz. Um Gruppenfahrten befreundeter Kraftfahrzeuge zu unterstützen, weist das Kraftfahrzeug eine zweite Kommunikationseinheit auf, die für ein Mobilfunknetz eine Sendeeinrichtung zur kontinuierlichen drahtlosen Weiterleitung eines, von der ersten Kommunikationseinheit empfangenen Pseudonyms anderer Kraftfahrzeuge an einen Backend-Server zur Prüfung des Pseudonyms auf einen als Freund gekennzeichneten Benutzer umfasst. Durch die parallele Verwendung von zwei Funknetzen kann die normale Car-to-X-Kommunikation aufrechterhalten werden, wobei parallel dazu festgestellt wird, welche Informationen, die durch ein Pseudonym gekennzeichnet sind, von den als Freund gekennzeichneten Benutzern der Kraftfahrzeuge kommen.
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Vorteilhafterweise weist die erste Kommunikationseinheit einen Empfänger zum Empfang des Pseudonyms von einem anderen Kraftfahrzeug auf, wobei die erste Kommunikationseinheit zur Weiterleitung des Pseudonyms mit der zweiten Kommunikationseinheit über ein Interface verbunden ist und die zweite Kommunikationseinheit eine Empfangseinrichtung zum Empfang einer Information über den als Freund gekennzeichneten Benutzer von dem Backend-Server umfasst. Mittels einer solchen einfachen Ausgestaltung wird ein soziales Kraftfahrzeug-Netz geschaffen, bei welchem zusammen fahrende Kraftfahrzeuge ohne Störung des Sicherheitsnetzes der Car-to-X-Kommunikation miteinander kommunizieren können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Kraftfahrzeug mit einer beispielhaften Vorrichtung zur Kommunikation in einem sozialen Fahrzeug-Netz,
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2 eine Prinzipdarstellung einer Kommunikation zwischen zwei parallel angewandten Funknetzen, und
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3a–3b Ausführungsbeispiele für Kommunikationen in einer Kraftfahrzeuggruppe.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, welches mit zwei Kommunikationseinheiten 3, 5 ausgestattet ist. Bei der ersten Kommunikationseinheit 3 handelt es sich um eine Car-to-X-Kommunikationseinheit, die über ein Interface 7 mit der zweiten Kommunikationseinheit 5 eines Mobilfunknetzes verbunden ist. Die erste Kommunikationseinheit 3 weist dabei eine Sender-/Empfangseinheit 9 auf, mittels welcher drahtlos Informationen von anderen Kraftfahrzeugen oder von fest am Straßenrand installierten On-Road-Einheiten aufgenommen werden und in einem Mikroprozessor 11 verarbeitet werden. Gleichzeitig kann der Fahrer des Kraftfahrzeuges 1 über die Sende-/Empfangseinheit 9 der ersten Kommunikationseinheit 3 Informationen an das Car-to-X-Funknetz ausgeben. Ein Sender 13 leitet die aus dem Car-to-X Funknetz empfangenen Informationen an die zweite Kommunikationseinheit 5 weiter.
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Die zweite Kommunikationseinheit 5, welche mit einem Mobilfunknetz zusammenwirkt, weist einen ersten Empfänger 15 auf, der Informationen von der ersten Kommunikationseinheit 3 empfängt, die in einem Mikroprozessor 17 der Kommunikationseinheit 5 weiterverarbeitet werden. Darüber hinaus verfügt die zweite Kommunikationseinheit 5 über einen Sender 19 und einen zweiten Empfänger 21, mittels welcher die Kommunikationseinheit 5 mit einem nicht weiter dargestellten Backend-Server, der über ein Mobilfunknetz mit der Kommunikationseinheit 5 verbunden ist, kommuniziert.
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Der Backend-Server 23 ist in 2 dargestellt. Dabei kommuniziert der Backend-Server 23 sowohl mit dem Car-to-X-Funknetz als auch mit dem Mobilfunknetz 27. Der Backend-Server 23 umfasst eine Einheit 29 zur Verwaltung von Benutzern des Car-to-X Funknetzes 25, weiterhin eine Einheit 31 zur Verwaltung von als Freunden registrierten Benutzern und eine weitere Einheit 33, über welche während einer Fahrt der Kraftfahrzeuge 35, 37 Informationen von als Freunden registrierten Benutzern identifiziert werden.
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Um es zusammen fahrenden Kraftfahrzeugen bzw. Kraftfahrzeuggruppen zu ermöglichen, sich auch innerhalb des Car-to-X-Funknetzes 25 mit Informationen zu versorgen, werden zwei Funksysteme parallel zueinander verwendet. Dabei wird über das Car-to-X-Funknetz 25 im 5,9 GHz-Bereich eine sogenannte CAM-Nachricht (Cooperative Awareness Message) gesendet, die die Position der Fahrzeuge 35 sowie ein Pseudonym XXX für das Kraftfahrzeug 35 verwendet. Andererseits wird ein Kontakt zu dem Backend-Server 23 hergestellt, bei welchem dem Backend-Server 23 auch ein zu dem Pseudonym XXX gehörender Echtnahme H des Kraftfahrzeuges 35 mitgeteilt wird. Der Backend-Server 23 verwaltet in einem Service einen Link zwischen Echtnamen und Pseudonymen, so dass für als Freunde gekennzeichnete Benutzer die Pseudonyme über den Echtnamen in entsprechende Fahrzeugbenutzer oder Fahrzeuggruppen aufgelöst werden können.
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Im Einzelnen wird ein soziales Kraftfahrzeugs-Netz dadurch erstellt, dass in einer ersten Phase A zunächst Benutzer definiert werden. Diese Benutzer werden im Backend-Server 23 in der Einheit 29 mit dem Pseudonym und dem Echtnamen registriert. Über das Car-to-X-Funknetz 25 meldet sich das Kraftfahrzeug 35 mit der Meldung „Ich bin H” unter dem Pseudonym XXX. Somit wird H als Benutzer in der Einheit 29 des Backend-Servers 23 registriert. Das zweite Kraftfahrzeug 37 meldet sich mit der Meldung „Ich bin F” unter dem Pseudonym YYY. Auch dieser Benutzer F wird in der Einheit 29 registriert.
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Anschließend werden in der Einheit 31 des Backend-Servers 23 Freunde der registrierten Benutzer definiert. Diese als Freunde gekennzeichneten Benutzer müssen sich ebenfalls im Backend-Server registrieren lassen. Dazu gibt das Kraftfahrzeug 37 die Meldung „Möchte F als Freund” aus. Der Backend-Server 23 gibt diese Freundesanfrage von H vom Kraftfahrzeug 35 an das Kraftfahrzeug 37 aus. Das Fahrzeug 37 bestätigt diese Freundesanfrage, wodurch in der Einheit 31 eine Verbindung zwischen dem Pseudonym XXX und dem Echtnahmen H des Kraftfahrzeuges 35 hergestellt wird. Gleichzeitig sendet der Backend-Server 23 an das Kraftfahrzeug 35 die Information, dass das Kraftfahrzeug 37 ihn als Freund akzeptiert.
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Eine solche Anmeldung kann mit einer Mehrzahl von Kraftfahrzeugen in der beschriebenen Art und Weise erfolgen und erlaubt, dass in der Einheit 31 des Backend-Servers 23 eine Liste vorgehalten wird, wo die Echtnamen F, H den Pseudonymen XXX, YYY zugeordnet sind.
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Beginnt nun eine solche Gruppe eine Fahrt, wird eine zweite Phase B gestartet. Das erste Kraftfahrzeug 35 gibt über das Car-to-X-Funknetz 25 eine Information mit dem Pseudonym XXX aus, welche vom Fahrzeug 37 empfangen wird. Dieses Pseudonym XXX wird von der ersten Kommunikationseinheit 3 des Car-to-X-Funknetzes 25 des Fahrzeuges 37 an dessen zweite Kommunikationseinheit 5 des Mobilfunknetzes weitergegeben, welches das Pseudonym XXX an den Backend-Server 23 weiterleitet. Gleichzeitig sendet das Kraftfahrzeug 37 eine Nachricht mit dem Pseudonym YYY, welche vom Kraftfahrzeug 35 empfangen wird, wobei das Pseudonym YYY an den Backend-Server 23 weitergeleitet wird. Im Backend-Server 23 werden in der Einheit 33 diese Pseudonyme XXX, YYY überprüft. Vom Kraftfahrzeug 35 wird die Anfrage gestellt, ob als Freunde gekennzeichnete Benutzer des Car-to-X-Funknetzes 25 im Backend-Server 23 registriert sind. Aufgrund der vorangegangenen Anmeldung der Kraftfahrzeuge 35 und 37 sowohl mit Ihrem Pseudonym XXX und YYY als auch mit ihrem Echtnamen H und F kann der Backend-Server 23 feststellen, dass zu dem Pseudonym YYY der Freund F im Car-to-X-Funknetz 25 angemeldet ist und teilt dies dem Kraftfahrzeug 35 mit.
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Gleichzeitig zur Meldung der aktuellen Pseudonyme XXX und YYY durch die Kraftfahrzeuge 35, 37 an den Backend-Server 23 können im Gegenzug die Pseudonyme ihrer als Freunde gekennzeichneten Benutzer abgefragt werden, sofern diese ebenfalls ihre Pseudonyme gemeldet haben.
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Während der anschließenden Fahrt senden die Kraftfahrzeuge 35, 37 regelmäßig über CAM-Nachrichten (Cooperative Awareness Message) ihrer Positionen aus, wobei als Absender die Pseudonyme XXX, YYY stehen. Durch die Aussendung dieser Nachrichten wird ein Fahrzeug-ad-hoc-Netzwerk gebildet. Über die gesicherte Mobilfunkverbindung stehen die Kraftfahrzeuge 35, 37 zumindest sporadisch mit dem Backend-Server 23 in Verbindung. Empfängt ein Fahrzeug 35 bzw. 37 nun eine CAM-Nachricht mit dem Pseudonym XXX, YYY eines als Freund gekennzeichneten Benutzers, können Anwendungen gestartet werden, die diese Freundeseigenschaft ausnutzen, z. B. die Unterstützung bei der Kolonnenfahrt oder beim Serven in einem nicht gesicherten Chat (3a, 3b).
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Die Kraftfahrzeuge 35, 37 haben somit die Möglichkeit, ihr aktuelles Pseudonym, das in ihrer Kommunikationseinheit 5 mit dem Car-to-X Funknetz 25 verwendet wird, dem Backend-Server 23 zu melden und somit ihre Benutzernamen F bzw. H zu verknüpfen. Darüber hinaus besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Verknüpfung seines aktuellen Pseudonyms XXX; YYY mit seinem Benutzernamen H; F wieder aufzulösen ist. Weiterhin kann der Fahrer vom Backend-Server 23 eine Liste anfordern, in welcher die Verknüpfung zwischen Pseudonym und Benutzernamen aus seiner Freundesliste hervorgeht. Mit Hilfe dieser Verknüpfungsliste können Anwendungen im Kraftfahrzeug 35, 37 genutzt werden, um Nachrichten, die mittels des Car-to-X-Funknetzes 25 gesendet werden, zu filtern, um die Nachrichten von als Freunden gekennzeichneten Benutzern herauszufinden. Die Nachrichten von als Freunden gekennzeichneten Benutzern, die über das Car-to-X-Funknetz 25 empfangen werden und identifiziert sind, können in besonderer Weise ausgewertet werden. So können die Positionen der Kraftfahrzeuge 35, 37 von als Freunden gekennzeichneten Benutzern auf einer geografischen Karte angezeigt werden, wobei beispielsweise durch Farbmarkierungen auf der Karte zwischen Fahrzeugen von Freunden und Nicht-Freunden unterschieden werden kann. Die Position der Fahrzeuge von Freunden kann mit den Benutzernamen der Freunde auf der Karte gekennzeichnet sein.
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Die Abfrage der Verknüpfungsliste kann automatisch, z. B. in vorgegebenen Intervallen erfolgen. Bei der Verknüpfung zwischen Pseudonym XXX, YYY und Echtname H; F kann eine Lebensdauer der Verknüpfung angegeben werden, nach der der Backend-Server 23 die Verknüpfung automatisch löscht. Bei einem Wechsel des Pseudonyms wird der Backend-Server 23 automatisch informiert, um die Verknüpfung entweder zu löschen oder bei angegebener Lebensdauer zu aktualisieren. Bei einer Registrierung eines Kraftfahrzeuges 35, 37 als, als Freund gekennzeichneter Benutzer wird der Freund informiert, wobei für die endgültige Registrierung eine Bestätigung der Freundesanfrage durch den Freund notwendig ist. Es besteht dann die Möglichkeit im Kraftfahrzeug eine Direktkommunikation zu dem, als Freund registrierten Benutzer aufzunehmen, wobei eine Unicast-Adressierung mit Hilfe der bekannten Pseudonyme erfolgt. Die Fahrdaten der Kraftfahrzeuge von als Freunden gekennzeichneten Benutzern werden ausgewertet, um gemeinsame Fahrmanöver zu unterstützen.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 3
- Kommunikationseinheit
- 5
- Kommunikationseinheit
- 7
- Interface
- 9
- Sende-/Empfangseinheit
- 11
- Mikroprozessor
- 13
- Sender
- 15
- Empfänger
- 17
- Mikroprozessor
- 19
- Sender
- 21
- Empfänger
- 23
- Backend-Server
- 25
- Car-to-X-Funknetz
- 27
- Mobilfunknetz
- 29
- Einheit zur Verwaltung von Benutzern
- 31
- Einheit zur Verwaltung von als Freunden gekennzeichneten Benutzern
- 33
- Einheit zum Abgleich der Benutzer mit den als Freunden gekennzeichneten Benutzer
- 35
- Fahrzeug
- 37
- Fahrzeug
- XXX
- Pseudonym
- YYY
- Pseudonym
- H
- Echtname
- F
- Echtname
- A
- Phase
- B
- Phase
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010039418 A1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Standard IEEE 802.11 [0006]
- ETSI ES 202663 [0006]