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Die Erfindung betrifft eine Dichtung für rohrförmigen Körpern insbesondere eine Steckmuffenverbindung aus elastomeren Material für die Verbindung von Rohren oder Schächten, wobei die Dichtung eine solche Form aufweist, dass im Querschnitt im Inneren der Dichtung sich gegenüberliegende Abschnitte ausgebildet sind und wobei die Dichtung aus mindestens zwei verschiedenen Materialen hergestellt ist.
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Eine Dichtung der eingangs genannten Art ist aus der
EP 2 282 098 A2 bekannt. Die Dichtung ist hier als Keilgleitdichtung für die Verbindung von Rohren oder Schächten ausgebildet. Zwischen einer Basis und einem Dichtungskeil sind im Querschnitt im Inneren der Dichtung sich gegenüberliegende Abschnitte vorhanden. Im Auflagebereich des Dichtungskeils kann ein Gleitmittel vorgesehen sein, um das Verschieben des Dichtungskeils zu erleichtern.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Dichtring der eingangs genannten Art zu schaffen, der besonders einfach maschinell herstellbar ist und besonders gute Eigenschaften im Einbau zeigt.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einer Dichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei einer Dichtung für eine Steckmuffenverbindung aus elastomeren Material für die Verbindung von Rohren oder Schächten, wobei die Dichtung eine solche Form aufweist, dass im Querschnitt im Inneren der Dichtung sich gegenüberliegende Abschnitte vorhanden sind und die Dichtung aus mindestens zwei verschiedenen Materialien hergestellt ist, ist erfindungswesentlich vorgesehen, dass mindestens eines der Materialen, aus dem die Dichtung hergestellt ist, ein selbstfettendes Material ist und dass das selbstfettende Material angrenzend zu den sich gegenüberliegenden Abschnitten im Inneren der Dichtung angeordnet ist. Auf diese Weise kommt es zu einer automatischen Fettung der sich gegenüberliegenden Abschnitte, so dass bei einer Bewegung der Abschnitte gegeneinander das Verschieben erleichtert ist. Auf diese Weise ist ein Gleitmittel in die Dichtung eingebracht. Das früher übliche nachträgliche Einbringen von Gleitmitteln in die zuvor hergestellte Dichtung kann damit entfallen und ist wesentlich vereinfacht.
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Die Produktionszeit einer erfindungsgemäßen Dichtung ist gegenüber einer konventionellen Dichtung verkürzt. Durch eine durchgängige Ausbildung eines Bereichs eines selbstfettenden Materials entlang der sich gegenüberliegenden Abschnitte wird auch eine gleichmäßige Fettung oder Schmierung der Dichtung auf ihrer gesamten Länge erreicht. Dadurch ist im Vergleich zu konventionellen Methoden auch eine höhere Prozesssicherheit gegeben, da das Gleitmittel in der gesamten Dichtung verteilt ist. Durch den Verzicht auf eine zusätzliche Fettungseinrichtung sind auch die Produktionskosten gesenkt.
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Die Dichtung mit den mindestens zwei Materialien ist bevorzugt im Coextrusionsverfahren hergestellt. Bevorzugt erstrecken sich die Bereiche, die von den unterschiedlichen Materialen gebildet werden, entlang der gesamten Dichtung, typischerweise also innerhalb des gesamten Dichtungsrings. Möglich ist auch die Verwendung von drei oder mehr Materialen, in dem beispielsweise zwei elastomere Materialen mit unterschiedlicher Härte verwendet werden und zusätzlich noch das erfindungsgemäße selbstfettende Material eingesetzt wird. Es handelt sich dabei bevorzugt um ein selbstfettendes Elastomer. Bevorzugt umgibt das selbstfettende Material im Querschnitt gesehen die sich gegenüberliegenden Abschnitte in der Dichtung. Dadurch ist sichergestellt, dass die sich gegenüberliegenden Abschnitte in ihrer gesamten Erstreckung gefettet werden und daher ein besonders gutes Gleitverhalten gegeben ist. Die sich gegenüberliegenden Abschnitte im Inneren der Dichtung bilden bevorzugt eine Art Ausnehmung im Inneren der Dichtung. Diese kann offen sein und sich zu einer Seite der Dichtung oder des Dichtrings öffnen. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden die sich gegenüberliegenden Abschnitte einen Hohlraum aus oder sind Bestandteile eines in der Dichtung vorhandenen Hohlrdumes. Besonders bevorzugt schließt das selbstfettende Material den Hohlraum ein. Auf diese Weise wird der Hohlraum von allen Seiten von dem selbstfettenden Material erreicht und eine Fettung aller Wände des Hohlraums ist sichergestellt.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das selbstfettende Material von einem nicht selbstfettenden Material umgeben. Dadurch ist eine Handhabbarkeit der Dichtung besonders einfach möglich und kann in gewohnter Weise gehandhabt werden. Auf diese Weise wird auch verhindert, dass eventuell Schmutzanhaftungen an. dem Fett oder Gleitmittel vorliegen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das selbstfettende Material zwischen den sich gegenüberliegenden Abschnitten angeordnet. Falls diese einen Hohlraum ausbilden, könnte man auch davon sprechen, dass das selbstfettende Material innerhalb des Hohlraums angeordnet ist.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Muffenrohres mit der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Dichtung. Dasselbe gilt für andere rohrförmige Körper wie Schächte und oder ähnliches, insbesondere aus Beton oder Kunststoff oder ähnlichen erdbaren Materialen. Die erfindungsgemäße Dichtung ist dabei bevorzugt als Dichtring in einen umlaufenden Hohlkörper, insbesondere in einer umlaufenden Nut im Verbindungsbereich der rohrförmigen Körper angeordnet. Es handelt sich dabei um eine Steckmuffenverbindung zweier rohrförmiger Körper, insbesondere von Rohren oder Abflussrohren oder Schächten, wobei in die Ringsicke des Muffenendes eines erstens Rohres ein Dichtring einsetzbar ist, der mit einer in Radialrichtung außenseitigen Anlagefläche zur Anlage an den Sickengrund der Ringsicke und wenigstens einer innenseitigen Dichtungsfläche zur Anlage an die Außenseite eines in das Muffenende des ersten Rohres einschiebbaren Spitzendes eines zweiten Rohres vorgesehen ist, wobei die Anlagefläche und die wenigstens eine Dichtfläche aus einem flexiblen weichen Gummi- oder Kunststoffmaterial gebildet sind.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von mehreren bevorzugten Ausführungsbeispielen weiter erläutert. Im Einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:
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1: Ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung;
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2: Ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung;
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3: Ein drittes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung;
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4: Ein viertes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung; und
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5: Ein fünftes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung.
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In 1 ist eine Dichtung 1 dargestellt, die einen Grundkörper 2 aus einem elastomeren Material aufweist. Grundsätzlich kann dies ein Gummimaterial oder ein Kunststoffmaterial sein. Die in der 1 dargestellte Dichtung 1 weist einen Dichtkörper 9 auf. Im Inneren der Dichtung 1 ist eine Ausnehmung 6 vorgesehen, deren Seiten die sich gegenüberliegenden Abschnitte 4 und 5 ausbilden. Bei Druckausübung auf die Dichtung 1, insbesondere beim Zusammenschieben der Steckmuffenverbindung verformt sich die Dichtung 1 und die sich gegenüberliegenden Abschnitte 4 und 5 verschieben sich gegeneinander. Erfindungsgemäß ist die Dichtung 1 zu einem Teil aus einem selbstfettenden Material 3 ausgebildet, das angrenzend an den Hohlraum 6 und damit an die sich gegenüberliegenden Abschnitte 4 und 5 angeordnet ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist das selbstfettende Material 3 von außen an die sich gegenüberliegenden Abschnitte angrenzend angeordnet. Der Bereich des selbstfettenden Materials 3 umschließt den Hohlraum 6 vollständig, so dass eine Fettung der gesamten Wandung des gesamten Hohlraums 6 und damit auch der sich gegenüberliegenden Anschnitte 4 und 5, die sich gegeneinander verschieben, gewährleistet ist. Der Bereich des selbstfettenden Materials 3 ist vollständig im Inneren der Dichtung angeordnet, so dass der Bereich des selbstfettenden Materials 3 von dem Grundkörper 2 aus nicht selbstfettendem Material umgeben ist. Bei der Handhabung der Dichtung ist also hier nicht feststellbar, beziehungsweise nicht unmittelbar wahrnehmbar, dass im Inneren ein selbstfettendes Material angeordnet ist.
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In 2 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Dichtung 1 weist ebenfalls einen Grundkörper 2 auf, in dem im Querschnitt eine Ausnehmung 7 mit einander gegenüberliegenden Abschnitten 4 und 5 angeordnet ist. Im Unterschied zu der in 1 dargestellten Ausführungsform ist hier kein Hohlraum im Inneren der Dichtung vorgesehen, sondern es handelt sich um einen „offenen Hohlraum”, der hier als Ausnehmung 7 bezeichnet ist. Die Ausnehmung 7 wird hier über nahezu den gesamten Bereich von einem Bereich eingeschlossen, der aus einem selbstfettenden Material 3 hergestellt ist. Der Grundkörper 2 und der selbstfettende Bereich 3 werden bevorzugt im Coextrusionsverfahren hergestellt.
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In 3 ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtung 1 dargestellt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Hohlraum 6 nur durch einen Schlitz gebildet, dessen beide Seiten die aneinander angrenzenden Abschnitte 4 und 5 im Inneren der Dichtung 1 bilden. Dieser schlitzförmige Hohlraum 6 ist durch den Bereich aus selbstfettendem Material 3 umgeben. Der Schlitz mit seinen gegenüberliegenden Abschnitten 4 und 5 wird daher durch den angrenzenden Bereich des selbstfettenden Materials gefettet und kann gegeneinander verschoben werden. In dieser Dichtung 1 sind weitere Hohlräume 8 vorgesehen, die die Eigenschaften der Dichtung beeinflussen. Es liegt im Rahmen der Erfindung, auch weitere Hohlräume mit einander gegenüberliegenden Abschnitten mit getrennten Bereich aus einem selbstfettenden Material oder mit ein und demselben Bereich aus selbstfettendem Material zu umgeben. Im vorliegenden Beispiel ist dies jedoch nicht der Fall und die dort gezeigten Ausnehmungen oder Hohlräume sind aufgrund anderer Konzeptionen nicht mit dem Bereich aus selbstfettendem Material umgeben.
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In 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtung dargestellt. Bei der dort dargestellten Dichtung 1 handelt es sich um eine Dichtung die primär für Schachtbauteile vorgesehen ist und die einen Lastausgleich 10 aufweist. Die Dichtung wird hier im Wesentlichen von einem Grundkörper 2 mit einem schlauchartigen Ansatz gebildet, der einen vergleichsweise großen Hohlraum 6 ausbildet. Die Seiten des Hohlraums 6 bilden gegenüberliegende Abschnitte 4 und 5 aus, die im Einsatz aufeinander anliegen. Angrenzend zu den gegenüberliegenden Anschnitten 4 und 5, hier innenseitig angrenzend ist das selbstfettende Material 3 angeordnet. Das selbstfettende Material 3 ist hier angrenzend auch an den Grundkörper 2 angeformt.
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Eine weitere Ausführungsform ist in 5 dargestellt. Die dort dargestellte Dichtung 1 gleicht im Wesentlichen der Dichtung in 4, jedoch ist hier kein Lastausgleich vorgesehen. An den Grundkörper 2 schließt sich eine schlauchartige Erweiterung an, die einen Hohlraum 6 umschließt. In diesem sind sich gegenüberliegende Abschnitte 4 und 5 ausgebildet. Der Grundkörper 2 und die schlauchartige Erweiterung sind aus einem ersten Material gebildet, wobei dieses Material den darin aufgenommenen Bereich des selbstfettenden Materials 3 umgibt. Das selbstfettende Material grenzt innenseitig an die sich gegenüberliegenden Abschnitte 4 und 5 an und sorgt auf diese Weise für eine Fettung dieser Abschnitte.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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