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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Pressen von Pellets mit einer Zuführeinrichtung zum Zuführen von zu pressendem Gut, mit mindestens einem gegensinnig antreibbaren Paar von Pressrädern, welche jeweils in axialer Richtung abwechselnd nebeneinander umlaufende Aufnahmenuten und Druckringe aufweisen, wobei die Druckringe des jeweils einen Pressrades in die Aufnahmenuten des jeweiligen anderen Pressrades eingreifen und wobei zumindest ein Pressrad als eine Presstrommel mit einem Hohlraum ausgebildet und wobei diese zumindest eine Presstrommel über den Umfang verteilt eine Vielzahl von radial verlaufenden Presskanälen aufweist, welche jeweils den Nutgrund der Aufnahmenuten mit dem Hohlraum verbinden.
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Stand der Technik
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Die
DE 20 2009 001 697 U1 offenbart eine Vorrichtung zum Pressen von Pellets mit einem Umfangsnuten aufweisenden Matrizenrad, wobei in dem Matrizenring Presskanäle angeordnet sind, welche in der Umfangsnut münden. Das Matrizenrad wirkt mit einem Stempelrad zusammen, das in die Umfangsnuten eingreifende Druckringe aufweist, wobei die Druckringe radial abstehende zylindrische Stempelansätze aufweisen, welche in die Presskanäle eintauchen. Nachteilig an dieser Anordnung ist, dass lediglich das über den Mündungen der Presskanäle befindliche Pressgut in den Presskanal gedrückt wird und zwischen den Stempelansätzen eine sogenannte Blindleistung erfolgt, also eine Pressung des Pressgutes stattfindet, welches nicht in die Presskanäle gelangt.
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Aus der
US 2010/0040721 A1 ist eine Rollenpresse zur Brikettierung von Biomasse bekannt. Diese Presse verfügt über zwei gegensinnig antreibbare Walzen, die an ihrem Außenumfang Druckringe mit dazwischenliegenden Nuten aufweisen. Die Druckringe der einen Walze greifen in die Nuten der anderen Walze ein. Verteilt auf den äußeren Umfang der Druckringe Sind Vertiefungen vorgesehen, die zusammen mit dem Nutengrund der Nuten Formhohlräume für die herzustellenden Briketts bilden. Die Pressung der Briketts in Vertiefungen der Druckringe ist bei der bekannten Rollenpresse begrenzt.
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Die
US 3,613,335 zeigt eine von einem Zugfahrzeug ziehbare Pelletiermaschine auf welcher eine Pelletiervorrichtung zum Pressen von Pellets mit zwei gegeneinander antreibbaren Pressrädern angeordnet ist. Zum Aufsammeln des Pressguts vom Boden ist eine Aufnahmevorrichtung vorgesehen sowie mehrere drehbare Zinkenwalzen, welche das Pressgut in Richtung einer Zuführeinrichtung befördern. Die Zuführeinrichtung besteht aus einer konisch ausgeführten um eine gegenüber den Pressrädern schief gestellten Achse antreibbaren Trommel sowie einer weiteren Trommel, welche koaxial zu einem ersten Pressrad angeordnet ist und fest mit diesem verbunden ist. Diese weitere Trommel läuft in einer inneren Ausnehmung der schief angeordneten konischen Trommel. Das Pressgut wird somit über die koaxial angeordnete Trommel und einer stirnseitigen Fläche der konischen Trommel quer zur Fahrtrichtung der Pelletiermaschine in Richtung eines Einführbereiches zwischen den Pressrädern bewegt und hierbei in geringem Masse vorverdichtet. Nachteilig an dieser Ausführung ist, das auf Grund eines fehlenden oder mangelnden Gegendruckes keine wirkungsvolle Vorverdichtung erfolgen kann und auch wegen der seitlichen Zuführung des Pressgutes lediglich sehr schmale Pressräder für die Herstellung der Pellets verwendet werden können.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Pressen von Pellets zu schaffen, welche eine wirtschaftliche optimierte Herstellung von Pellets unter einer verbesserten gleichmäßigeren Zuführung mit einer erhöhten Vorverdichtung sowie möglichst vollständigen Ausnutzung des Pressgutes gewährleistet.
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Gelöst wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1, des Anspruchs 6 sowie des Anspruchs 14. Vorteilhafte Ausführungen werden in den Unteransprüchen angegeben.
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Für eine Vorrichtung zum Pressen von Pellets mit einer Zuführeinrichtung zum Zuführen von zu pressendem Gut und mit mindestens einem gegensinnig antreibbaren Paar von Pressrädern, welche jeweils in axialer Richtung abwechselnd nebeneinander umlaufende Aufnahmenuten und Druckringe aufweisen, wobei die Druckringe des jeweils einen Pressrades in die Aufnahmenuten des jeweiligen anderen Pressrades eingreifen und wobei zumindest ein Pressrad als eine Presstrommel mit einem Hohlraum ausgebildet ist und wobei diese zumindest eine Presstrommel über den Umfang verteilt eine Vielzahl von radial verlaufenden Presskanälen aufweist, welche jeweils den Nutgrund der Aufnahmenuten mit dem Hohlraum verbinden ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass an den Druckringen ein umlaufendes radial außen liegendes Zähne mit Zahnspitzen aufweisendes Zahnprofil vorgesehen ist, wobei die Außenkontur der Zähne in Richtung der Drehachse der Pressräder betrachtet an die Kontur der Aufnahmenuten angepasst ist, derart, dass die Konturen der einander gegenüberliegenden Pressräder in der Ebene der Drehachsen eine wellenförmige oder gemeinsame Konturlinie bilden.
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Vorteilhaft an dieser neuartigen Pelletiervorrichtung ist, dass nahezu sämtliches Pressgut, dass in den Pressbereich, also in den Bereich in welchem die Druckringe in die Aufnahmenuten eingreifen, in die Presskanäle gedrückt wird und zwar unabhängig von dem Pressgut. Sofern die an den Druckringen sich befindenden Zahnspitzen den Aufnahmeöffnungen der Presskanäle gegenüberliegen, kann nicht in den Aufnahmekanal gedrücktes Pressgut in die Zahnlücken ausweichen, ohne dass es in den Zahnlücken verpresst wird und somit die Blindleistung der Pelletiervorrichtung spürbar erhöht wird, da in diesem Fall eine Verbindung zwischen den Presskanälen und den Zahnlücken vorhanden ist, welche einen Druckabbau gewährleistet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform befinden sich die Zahnspitzen der Zähne gegenüberliegend zu den Stegen zwischen den Presskanälen, wodurch es nicht möglich ist, dass oberhalb der Stege Pressgut gelangen kann, welches bei einem Weiterdrehen der Presstrommeln aus dem Pressbereich herausbefördert werden würde und nicht mehr in die Presskanäle gelangen kann. Somit ist die Blindleistung der Pressvorrichtung zum Pressen von Pellets erheblich gesenkt, so dass die Verluste, also das dem Pressbereich zugeführte Pressgut, welches nicht in die Presskanäle gelangt, erheblich verringert ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Zahnspitzen eine nach außen gerichtete bogenförmige Kontur auf und der Nutgrund der Aufnahmenuten eine hieran angepasste korrespondierende Kontur auf. Diese Ausführung des sich über den Presskanälen in der Aufnahmenut befindlichen und in Zusammenwirken mit den Zähnen gebildeten Pressraumes gewährleistet eine optimierte und gleichmäßigere Verpressung des Pressgutes in den Presskanal.
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Innerhalb einer Zahnlücke zwischen zwei Zahnspitzen kann jeweils ein radial nach außen weisender Dorn in vorteilhafter Weise vorgesehen werden. Der Dorn dient dazu, dass ggf. im Mündungsbereich des Presskanals befindliche Steine oder ähnliche Fremdkörper zertrümmert und zerkleinert werden können, so dass es zu keiner Verstopfung der Presskanäle kommen kann.
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Ferner können für eine optimierte Verpressung des Pressgutes in den Presskanälen Heiz- und/oder Kühlkanäle innerhalb der Presstrommel vorgesehen werden. Es hat sich gezeigt, dass die Verpressung des Pressgutes abhängig von dem zu verpressenden Gut und seinem Zustand, z. B. seiner Feuchte, bei einer bestimmten Temperatur besonders günstig erfolgen kann, so dass eine Beheizung oder Kühlung der Presstrommeln vorteilhaft ist.
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Für eine Vorrichtung zum Pressen von Pellets mit einer Zuführeinrichtung zum Zuführen von zu pressendem Gut ist erfindungsgemäß des Weiteren vorgesehen, dass die Zuführeinrichtung ein antreibbares Transportband umfasst, welches das zu verpressende Gut in den Bereich eines Einzugstrichters zwischen den Presstrommeln befördert und welches eine der beiden Presstrommeln zur Bildung eines Vorverdichtungsbereich, der kanalartig ausgebildet sein kann, bereichsweise über einen Winkelbereich von zumindest 20° umschlingt, wobei sich der Abstand des Transportbandes zur Presstrommel in Förderrichtung stetig verringert und wobei der Vorverdichtungsbereich über seine Längserstreckung in Förderrichtung eine konstante Breite aufweist, welche in etwa der Breite der Presstrommel entspricht.
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Diese neuartige Ausbildung einer Zuführeinrichtung mit einer Vorverdichtung ermöglicht eine besonders gleichmäßige Vorverdichtung des zu verpressenden Pressgutes. Insbesondere dadurch dass der Vorverdichtungsbereich über seine Breite konstant ist und somit keine Querbewegung des Pressgutes stattfindet, kann das Pressgut in Förderrichtung sehr gleichmäßig verdichtet werden. Dazu trägt auch bei, dass der Vorverdichtungsbereich sich stetig verengt, indem sich das Transportband in Förderrichtung dem Umfang der Presstrommeln annähert, wobei für eine wirkungsvolle Verdichtung ein gewisser minimaler Umschlingungsgrad notwendig ist. Die konstante Breite des Vorverdichtungsbereichs, welche in etwa der Breite der Presstrommeln entspricht, ermöglicht auch die Verarbeitung großer Mengen von Pressgut innerhalb kürzester Zeit, so dass eine wirtschaftlichere Herstellung der Pellets gegenüber dem Stand der Technik gegeben ist.
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Mit dieser neuartigen eine gleichmäßige Verdichtung gewährleistenden Anordnung ist es möglich auch langfaseriges Pressgut zu verarbeiten, ohne dass eine übermäßige oder überhaupt eine vorherige Vorzerkleinerung stattfinden muss. Somit kann das Pressgut unmittelbar vom Feld aufgenommen und verarbeitet werden. Dadurch bedingt hält sich auch der bauliche Aufwand in Grenzen, so dass die Vorrichtung einfach und günstig gefertigt und betrieben werden kann. Auch der Aufwand für die Zuführeinrichtung ist gering, da hier eine einfache Ausbildung und Anordnung gegeben ist.
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Es hat sich gezeigt, dass das Transportband die zumindest eine Presstrommel bevorzugt über einen Winkelbereich von 30° bis 120° umschlingt. Innerhalb dieses Umschlingungsbereichs ist eine genügende und optimale gleichmäßige nicht zu schnell stattfindende Vorverdichtung gewährleistet. Ein größerer Umschlingungsbereich würde zudem einen erhöhten baulichen und nicht mehr optimalen wirtschaftlichen und somit nicht mehr vorteilhaften Aufwand bedeuten.
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Das Transportband kann als ein endlos ausgeführtes Textilband ausgeführt sein, welches auf einer Anzahl von Rollen, welche beidseits des Transportbandes angeordnet sein können und von denen zumindest eine antreibbar ist, geführt ist. Die Ausbildung als Textilband gewährleistet zumindest minimale elastische Eigenschaften, so dass das Transportband auf den Rollen in ausreichendem Maße spannbar ist. Alternativ kann das Transportband auch über die Presstrommeln angetrieben werden, ggf. mittels eines Getriebes. Die Rollen gewährleisten zudem eine gleichmäßige Bewegung des Transportbandes.
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In einer bevorzugten Ausführung ist von den Rollen zumindest eine Rolle, vorteilhaft aber mehrere oder sämtliche Rollen gleichzeitig in Bezug auf die Lage der Presstrommeln verstellbar. Damit kann die Zuführeinrichtung relativ zu den Presstrommeln verschoben oder auch verschwenkt werden, so dass die Ausbildung des Vorverdichtungsbereichs beeinflusst werden kann. Entsprechend dem zu verarbeitenden Pressgut kann der Vorverdichtungsbereichs somit in gewissen Grenzen zum einen in der Länge verändert werden oder zum anderen die Höhe, also der Abstand vom Transportband zu den Presstrommeln, verändert werden. Auch kann der Vorverdichtungsgrad beeinflusst werden.
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Der Zuführeinrichtung vorgeordnet ist in vorteilhafter Weise eine Einzugsschnecke, welche das über eine Breite, welche größer als die Breite der Presstrommeln ist, aufgenommene Pressgut in Querrichtung zusammenführt. Dadurch wird gewährleistet, dass der Zuführeinrichtung stets genügend Pressgut für eine wirtschaftliche Herstellung der Pellets zur Verfügung steht. Auch können so große Mengen von Pressgut innerhalb kürzester Zeit verarbeitet werden.
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Eine weitere vorteilhaftere Ausführung weist einen der Einzugsschnecke vorgeordneten Selektierer oder Steinbrecher auf, so dass Steine oder andere mit aufgenommene Fremdkörper entweder aussortiert werden oder genügend zerkleinert werden. Auf diese Weise können Störungen und Beschädigungen der Pelletiervorrichtung vermieden werden.
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In vorteilhafter Weise können zudem ein Sauggebläse und/oder eine Befeuchtungsvorrichtung vorgesehen werden. Mit dem Sauggebläse wird störender, die Pelletiervorrichtung beschädigender durch das Verpressen entstehender Staub oder nicht vollständig verpresste Feinanteile abgeführt. Mit der Befeuchtungsanlage kann entweder das Pressgut in vorteilhafter Weise vorbehandelt werden oder eventuell auch der Pressstaub gebunden werden.
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Die Erfindung umfasst ferner eine Pelletiermaschine mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Pressen von Pellets, wobei die Pelletiermaschine entweder als von einem Zugfahrzeug ziehbar oder als eine selbstfahrende Vorrichtung ausgebildet sein kann. Alternativ kann die Pelletiermaschine selbstverständlich auch als eine stationäre Vorrichtung ausgeführt werden. Die Pelletiermaschine umfasst dabei ebenfalls einen Bunker zum Aufnehmen der gepressten Pellets, wobei der Bunker für ein vergrößertes Aufnahmevermögen vorteilhaft verstellbar ausgeführt sein kann. Diese Ausführung hat zudem den Vorteil, dass die Herstellung der Pellets direkt auf dem Feld mit gleichzeitiger Bergung des Pressgutes stattfinden kann.
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Alternativ kann die Pelletiermaschine auch als eine stationäre Vorrichtung ausgebildet sein, bei der das zu verpressende Gut manuell, mittels eines Förderbandes oder anderweitig aus einem Vorratslager oder dergleichen der Zuführeinrichtung zugeführt wird.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Die Figuren des dargestellten Ausführungsbeispiels zeigen dabei im einzelnen:
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1 eine Pelletiermaschine mit einem Zugfahrzeug,
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2 die Pelletiermaschine aus 1 in einer teilweise aufgeschnittenen Seitenansicht,
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3 die einzelnen Elemente einer Pelletiermaschine mit der erfindungsgemäßen Pelletiervorrichtung in einer Seitenansicht einer ersten Ausführung,
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4 die Presstrommel mit der im Hohlraum angeordneten Förderschnecke in einer dreidimensionalen Ansicht,
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5 eine Schnittansicht der Presstrommeln senkrecht zu den Drehachsen der Presstrommeln,
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6 eine Draufsicht auf die Presstrommeln mit einer Getriebeanordnung und einem Lagerbock,
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7 eine Schnittansicht durch eine Presstrommel entlang der Drehachse (Schnitt A-A aus 6),
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8 eine Schnittansicht beider Presstrommel durch die Drehachsen mit Darstellung der Förderschnecke,
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9 eine Detailansicht des Pressbereichs im Schnitt entsprechend des Ausschnitts X der 8,
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10 eine Detailansicht des Pressbereichs im Schnitt entsprechend des Ausschnitts Y der 5,
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11 die einzelnen Elemente einer Pelletiermaschine mit der erfindungsgemäßen Pelletiervorrichtung in einer Seitenansicht in einer zweiten Ausführung,
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12 die einzelnen Elemente einer Pelletiermaschine mit der erfindungsgemäßen Pelletiervorrichtung in einer Seitenansicht in einer zweiten erfindungsgemäßen Anordnung der Pelletiervorrichtung,
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13 eine dreidimensionale Ansicht der Pelletiervorrichtung aus der 12,
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14 die Pelletiermaschine mit der Darstellung des Bunkers in einer Zwischenstellung,
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15 die Pelletiermaschine mit der Darstellung des Bunkers in einer Ablage- oder Transportstellung.
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Detaillierte Beschreibung der Figuren
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In der 1 ist eine Pelletiermaschine 1 gezeigt, welche von einem Zugfahrzeug 2 gezogen wird. Alternativ könnte die Pelletiermaschine auch als selbstfahrende oder als stationäre Vorrichtung ausgebildet sein. Die Pelletiermaschine 1 verfügt über ein Fahrwerk 3 mit Rädern 4 sowie über eine Deichsel 5 zur Verbindung mit dem Zugfahrzeug 2. Ferner ist an der Pelletiermaschine 1 ein Bunker 6 vorgesehen, in welchem gepressten Pellets gesammelt werden können.
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In der teilweise aufgeschnittenen Seitenansicht der Pelletiermaschine 1 in der 2 ist die grundsätzliche Anordnung einer ersten erfindungsgemäßen Ausführung mit einem Paar von Pressrädern 9 zur Ausbildung der Pelletiervorrichtung 10 gezeigt, wobei die beiden Pressräder 9 als zwei gegensinnig über ein Getriebe 50 (vergleiche 6) antreibbaren Presstrommeln 10.1, 10.2 ausgebildet sind, welche an einem am Fahrwerk 3 angeordneten Lagerbock 11 drehbar gelagert sind. Der Pelletiervorrichtung 10 vorgeordnet ist eine Aufnahmevorrichtung 12, ein sogenanntes Pick-Up, ein in Fahrtrichtung F hinter der Aufnahmevorrichtung 12 angeordneter Selektierer 13 sowie in Fahrtrichtung F dahinter eine Einzugsschnecke 14.
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Die Aufnahmevorrichtung 12 kann beispielsweise als eine angetriebene Walze 12.1 mit auf dem Umfang verteilt angeordneten Zinken 12.2 zum Aufnehmen des zu Pressgutes, z. B. Stroh, ausgebildet sein. Hierzu bewegen sich die Zinken 12.2 in der Nähe des Bodens B entgegen der Fahrtrichtung F und befördern das Pressgut auf ein Gitter 7, welches deutlicher in 13 dargestellt ist. Das stetig nachgeförderte Pressgut schiebt dabei das Pressgut immer weiter in Richtung der Pelletiermaschine 1. Die Drehachse der Aufnahmevorrichtung 12, des Selektierers 13 und der Einzugsschnecke 14 ist jeweils parallel zum Boden B sowie quer zur Fahrtrichtung F ausgerichtet.
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Der Selektierer 13 sortiert Fremdkörper wie Holz oder Steine aus dem Pressgut heraus, welche zu Störungen der Pelleitervorrichtung 10 führen würden, z. B. ein Verklemmen der Presstrommel 10.1, 10.2. Die Breite der Aufnahmevorrichtung 12 und des Selektierers 13 ist größer als die Breite der Presstrommeln 10.1, 10.2, wie sich aus den nachfolgenden Figuren ergibt. Daher ist zwischen dem Selektierer 13 und der Pressvorrichtung 10 eine Einzugsschnecke 14 vorgesehen, welche das Pressgut von Seiten her in die Mitte der Pressmaschine 1 befördert. Mittig weist die Einzugsschnecke 14 auf der durchgehenden Achse Zinken 14.1 auf, welche das Pressgut weiter in Förderrichtung transportieren.
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Der Einzugsschnecke 14 nachgeordnet ist eine Zuführeinrichtung 15 mit einem umlaufenden Transportband 16, auf welches das Pressgut von der Einzugsschnecke 14 gelangt und in einen Bereich eines Einzugstrichters 17 zwischen den Presstrommeln 10.1, 10.2. Das Transportband 16 ist antreibbar und auf mehreren Rollen 18 derart geführt, dass das Transportband 16 eine erste Presstrommel 10.1 bereichsweise umschlingt. Dabei verringert sich der Abstand zwischen dem Transportband 16 und der Presstrommel 10.1 fortwährend in Förderrichtung R des Pressgutes, zur Bildung eines kanalartigen Vorverdichtungsbereichs 19. Der Vorverdichtungsbereich 19 weist dabei, bedingt durch eine Breite des Transportbandes, 16, welche zumindest so breit ist wie die Presstrommeln 10.1, 10.2 eine konstante Breite auf, eine über seine Länge oder Erstreckung konstante Breite auf. Die Breite des Vorverdichtungsbereichs 19 entspricht damit in etwa der Breite der Presstrommeln 10.1, 10.2. Der Umschlingungswinkel des Transportbandes 16 gegenüber der Presstrommel 10.1 beträgt dabei zumindest 20°, bevorzugt liegt der Umschlingungswinkel aber in einem Winkelbereich zwischen 30° und 180°.
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In der 3 ist weiterhin erkennbar, dass die Pelletiermaschine ein Sauggebläse 20 aufweist, mit Hilfe dessen Pressstaub aus dem Bereich der Presstrommeln 10.1, 10.2 abgesaugt werden kann.
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Erkennbar ist in der 3 ebenfalls, dass in jeweiligen in den Presstrommeln 10.1, 10.2 ausgebildeten Hohlräumen 21 jeweils eine Förderschnecke 22 zum Abtransportieren der fertig gepressten Pellets angeordnet ist. Über diese Förderschnecke 22 gelangen die Pellets auf ein seitlich an den Presstrommeln 10.1., 10.2 vorbeilaufendes Förderband 23, mit Hilfe dessen die Pellets in den Bunker 6 befördert werden.
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In den 4 bis 10 ist die Anordnung und Ausbildung der Presstrommeln 10.1, 10.2 näher beschrieben. Es ist erkennbar dass die Presstrommeln 10.1, 10.2 gegensinnig angetrieben werden und jeweils in axialer Richtung nebeneinander abwechselnd umlaufende Aufnahmenuten 24 und Druckringe 25 aufweisen. Die Druckringe 25 der jeweils einen Presstrommel 10.1, 10.2 greifen dabei in die Aufnahmenuten 24 der jeweils anderen Presstrommel 10.2, 10.1 ein. Dieser Überlappungsbereich befindet sich dabei auf einer gedachten Verbindungslinie der Drehachsen der beiden Presstrommel 10.1, 10.2. und bildet einen sogenannten Pressbereich. Die Presstrommeln 10.1, 10.2 weisen jeweils einen Hohlraum 21 auf.
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Es ist dabei erkennbar, dass die Presstrommeln 10.1, 10.2 jeweils Presskanäle 27 aufweisen, die innerhalb der Aufnahmenuten 24 angeordnet sind und sich radial von einem Nutgrund 28 der Aufnahmenuten 24 in Richtung der jeweiligen Drehachse der Presstrommel 10.1, 10.2 erstrecken und in den Hohlraum 21 münden. Der Hohlraum 21 wird über die Presskanäle 27 somit mit den Aufnahmenuten 24 verbunden. Der Durchmesser der Presskanäle 27 kann dabei auch der Breite der Aufnahmenuten 24 entsprechen.
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Entsprechend den Darstellungen weisen die Druckringe 25 radial außenliegend über den Umfang verteilt Zähne 29 auf, welche in axialer Richtung der Presstrommeln 10., 10.2 mit einer bogenförmige Kontur 30 versehen sind. Korrespondierend hierzu weist der Nutgrund 28 ebenfalls eine bogenförmige Kontur 30 auf. Insbesondere aus der 10 ist erkennbar, dass die Zahnspitzen 31 der Zähne 29 beim Pressvorgang, also wenn die beiden Presstrommeln 10.1, 10.2 miteinander in Eingriff gelangen, gegenüberliegend zu zwischen den Presskanälen 27 ausgebildeten Stegen 32 angeordnet sind. In der 10 ist ebenfalls erkennbar, dass die Presskanäle 27 im Bereich des Nutgrundes 28 jeweils einen trichterförmigen Einführbereich 33 aufweisen.
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Das Pressgut wird vom Boden B mittels der Aufnahmeeinrichtung 12 aufgenommen und über das Gitter 7 der Einzugschnecke 14 zugeführt, welche das Pressgut in Richtung der Mitte der Pelletiermaschine 1 zusammenführt. Über die Einzugschnecke 14 gelangt somit das Pressgut auf das Transportband 16 der Zuführeinrichtung 15, wobei das Pressgut in dem Vorverdichtungskanal 19 in Richtung des Einzugstrichters 17 stetig vorverdichtet wird. Durch die Bewegung der Presstrommeln 10.1, 10.2 wird das Pressgut im Bereich des Einzugstrichters 17 von den Zähnen 29 erfasst und mit der fortlaufenden Bewegung in die Presskanäle 27 gedrückt bzw. gepresst. Die Zähne 29 führen dabei einen Trenn- oder Vereinzelvorgang von definierten Pressgutabschnitten durch, welche in die Presskanäle gedrückt werden. Durch das sich ständig verkleinernde für das Pressgut zur Verfügung stehende Volumen erfolgt eine Verdichtung oder Pressung des Pressgutes. Der trichterförmige Einführbereich 33 der Presskanäle 27 sorgt zum einen für eine weitere Verdichtung und Pressung des Pressgutes und zum anderen dafür, dass die Stege 32 zwischen den Presskanälen 27 möglichst schmal sind. Dadurch stehen die Zahnspitzen 31 den Stegen 32 unmittelbar auf einer möglichst kleinen Fläche gegenüber, so dass eine möglichst effektive Pressung mit einer möglichst kleinen Blindleistung, also der Anteil der Drehbewegung der Presstrommeln 10.1, 10.2, welcher nicht zum Pressvorgang beiträgt, erfolgen kann. Durch die sich konisch verjüngende Ausbildung der Presskanäle 27 in radialer Richtung in Richtung des Hohlraumes 21 erfolgt eine weitere Verpressung und Verdichtung des Pressgutes.
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Wenn das Pressgut aus den Presskanälen 27 in den Hohlraum 21 eintritt, wird dieses über einen feststehenden Abstreifer 34 abgestreift oder abgeschlagen, so dass einzelne Pellets entstehen, welche in eine nach oben grundsätzlich trichterförmig offene bzw. trogförmige Auffangvorrichtung 35 fallen. Sich unterhalb der Auffangvorrichtung 35 befindende Pellets werden über einen sich mit den Presstrommeln 10.1, 10.2 mit drehenden und an der Innenseite im Hohlraum 21 der Presstrommel 10.1, 10.2 angeordneten Mitnehmer 36 ergriffen und nach oben in die Auffangvorrichtung 35 befördert. Im Grund der Auffangvorrichtung 35 ist die Förderschnecke 22 vorgesehen, welche mittels der schraubenlinienförmigen Ausbildung die Pellets aus dem Hohlraum 21 heraus auf das Förderband 23, welches die fertigen Pellets in den Bunker 6 befördert, transportiert. In Richtung des Förderbandes 22 ist der Hohlraum 21 mit einer trichterförmigen Wand 37, welche mittig den Durchtritt der Pellets erlaubt, abgeschlossen. Entsprechend der Darstellung der 10 sind dort innerhalb der Presstrommeln 10.1, 10.2 angeordnete Heiz- und/oder Kühlkanäle 41 erkennbar, welche vorzugsweise innerhalb der Stege 32 verlaufen. Die Heiz- und/oder Kühlkanäle temperieren die Presstrommeln 10.1, 10.2 im Bereich der Presskanäle 27 derart, dass der Pressvorgang optimiert erfolgen kann, so dass das Pressgut beispielsweise nicht an den Wänden der Presskanäle verklebt und auch, dass durch den Pressvorgang eine optimierte hohe Verdichtung der Pellets erfolgen kann.
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In der 11 ist eine zweite Ausführung einer Pelletiermaschine 1 mit der erfindungsgemäßen Pelletiervorrichtung 10 und Zuführvorrichtung 15 erkennbar, bei welcher anstatt eines Selektieres 13 ein Steinbrecher 38, bestehend aus zwei sich gegeneinander drehenden Trommeln 39 erkennbar ist. Der Steinbrecher 38 ist zwischen der Aufnahmevorrichtung 12 und der Zuführeinrichtung 15 angeordnet und zertrümmert Steine oder ähnliches, welche von der Aufnahmeeinrichtung 12 mit aufgenommen worden sind.
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Die 12 und 13 zeigten eine weitere Ausführung der Pelletiermaschine 1 mit der erfindungsgemäßen Pelletiervorrichtung 10 und Zuführeinrichtung 15, wobei hier das Paar von Pressrädern 9 mit den Presstrommeln 10.1, 10.2 sowie die Zuführeinrichtung 15 gegenüber der ersten Ausführung im Wesentlichen um 90° gedreht angeordnet sind, so dass die Drehachsen der Presstrommeln 10.1, 10.2 und der Rollen 18 der Zuführeinrichtung 15 gegen über einer Vertikalen geneigt nach oben ausgerichtet sind. Wie bei der ersten Ausführung ist hier auch eine Aufnahmeeinrichtung 12, ein Selektierer 13 sowie eine Einzugsschnecke 14 erkennbar, wobei hier bei der Einzugsschnecke die mittig vorgesehenen Zinken 14.1 deutlich sichtbar sind. Ebenso deutlich sichtbar ist hier das Gitter 7, auf welches das von der Aufnahmevorrichtung aufgenommene Pressgut befördert wird.
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Als Besonderheit weist diese Ausführung eine Einführtrommel 40 auf, welche der Einzugsschnecke 14 nachgeordnet ist und das Pressgut von der Einzugsschnecke 14 zu der Zuführeinrichtung 15 weiterleitet. Die Ausrichtung der Drehachse der Einführtrommel 40 entspricht der Ausrichtung der Drehachse der Presstrommeln 10.1, 10.2, wobei die Einführtrommel 40 eine schneckenförmige bzw. schraubenlinienförmige Leitstruktur für die Weiterleitung des Pressgutes auf ihrer Oberfläche aufweist. Da die Pellets bei dieser Ausführung nicht seitlich aus den Presstrommeln 10.1, 10.2 heraus befördert werden, sondern bedingt durch die Schwerkraft nach unten herausfallen, ist das Förderband 23 für den Transport der Pellets in den Bunker 6 unterhalb der Presstrommeln angeordnet. Vorteilhaft, kann bei dieser Ausführung auf eine trogförmige Auffangvorrichtung 35 sowie auf die im Hohlraum 12 angeordnete Förderschnecke 22 verzichtet werden.
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Die 14 und 15 zeigen die Pelletiermaschine 1 mit dem Bunker 6 in jeweiligen verschiedenen Positionen des Bunkers 6. Der Bunker 6 besteht dabei aus zwei Elementen 6.1 und 6.2, wobei ein Element 6.2 gegenüber dem anderen Element 6.1 für eine Vergrößerung des Bunkerinhaltes ausfahrbar ausgeführt ist. In der 14 ist der Bunker aufgeschwenkt dargestellt, wobei das Förderband 23 für eine kollisionsfreie Aufschwenkbewegung aufgestellt ist. Diese Position ist eine Zwischenstellung hin zu einer Ablage- und Transportstellung des Bunkers 6, wie sie in der 15 gezeigt ist. Dabei ist die Breite der Pelletiermaschine 1 verringert, so dass die Pelletiermaschine 1 auf einer öffentlichen Straße bewegt werden kann.