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Technisches Gebiet
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Das technische Gebiet betrifft eine Gurtschlossanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem höhenverstellbaren Gurtschloss, das lösbar mit einem Sicherheitsgurt verbunden werden kann, und eine Höhenverstelleinrichtung, über die das Gurtschloss an dem Kraftfahrzeug befestigt ist und in der Höhe verstellt werden kann.
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Hintergrund
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Aus der Praxis sind Gurtschlossanordnungen innerhalb von Kraftfahrzeugen bekannt. Die bekannten Gurtschlossanordnungen weisen ein Gurtschloss auf, das lösbar mit der Gurtzunge eines Sicherheitsgurts verbunden werden kann. Das Gurtschloss ist über eine Höhenverstelleinrichtung an dem Kraftfahrzeug befestigt, so dass das Gurtschloss relativ zu dem Kraftfahrzeug höhenverstellt werden kann, um das Gurtschloss an die Höhe eines diesem zugeordneten höhenverstellbaren Fahrzeugsitzes anpassen zu können.
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Die bekannten Gurtschlossanordnungen haben sich bewährt, sind jedoch mit dem Nachteil behaftet, dass deren Handhabung erschwert und unkomfortabel ist.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Gurtschlossanordnung für ein Kraftfahrzeug zu schaffen, deren Handhabung vereinfacht und komfortabel ist. Insbesondere soll die Anpassung der Höhe des Gurtschlosses an die Höhe eines höhenverstellbaren Fahrzeugsitzes vereinfacht sein.
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Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Zusammenfassung
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Eine Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Gurtschlossanordnung für oder innerhalb eines Kraftfahrzeugs. Die Gurtschlossanordnung weist ein höhenverstellbares Gurtschloss auf. Das Gurtschloss weist vorzugsweise ein Gehäuse auf, innerhalb dessen ein Schließmechanismus vorgesehen ist. Das Gurtschloss kann lösbar mit einem Sicherheitsgurt verbunden werden, wobei der Sicherheitsgurt zu diesem Zweck vorzugsweise eine Gurtzunge aufweist, die mit dem Gurtschloss bzw. dem innerhalb des Gehäuses des Gurtschlosses angeordneten Schließmechanismus verbunden werden kann. Um die Höhenverstellbarkeit des Gurtschloss zu gewährleisten, ist eine Höhenverstelleinrichtung vorgesehen, über die das Gurtschloss an dem Kraftfahrzeug befestigt ist. Die Höhenverstelleinrichtung weist ein Federelement auf. Bei dem Federelement kann es sich beispielsweise um eine Schraubenfeder oder/und eine Drehfeder handeln. Das Federelement dient dem Vorspannen des Gurtschlosses in eine untere Position, bei der es sich vorzugsweise um die unterste Position des Gurtschlosses beim Normalbetrieb der Gurtschlossanordnung handelt. Das Gurtschloss ist einem höhenverstellbaren Fahrzeugsitz zugeordnet, wobei ein Mitnehmer an dem höhenverstellbaren Fahrzeugsitz vorgesehen bzw. befestigt ist. Der Mitnehmer wirkt derart mittelbar oder unmittelbar mit dem Gurtschloss zusammen, dass das Gurtschloss bei einer Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes nach oben gegen die Rückstellkraft des Federelements nach oben und bei einer Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes nach unten durch die Rückstellkraft des Federelements nach unten bewegt wird. Man kann auch davon sprechen, dass das Gurtschloss bei einer Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes nach oben in Höhenrichtung nach oben mitgenommen wird, während die Rückstellkraft des Federelements bei einer Bewegung des Fahrzeugsitzes in Höhenrichtung nach unten ein automatisches Absenken des Gurtschlosses bewirkt. Dank des Mitnehmers und des elastisch verformbaren Federelements wird durch die Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes automatisch auch eine angepasste Höhenverstellung des Gurtschlosses bewirkt, so dass die Handhabung der Gurtschlossanordnung wesentlich vereinfacht und deutlich komfortabler ist. Es ist nicht mehr notwendig, die Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes einerseits und die Höhenverstellung des Gurtschlosses andererseits unabhängig voneinander vorzunehmen.
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Aufgrund des Federelements der Höhenverstelleinrichtung besteht die Gefahr, dass das Gurtschloss auch dadurch in Höhenrichtung nach oben verstellt wird, wenn eine entsprechende Zugkraft über den mit dem Gurtschloss verbundenen Sicherheitsgurt auf das Gurtschloss aufgebracht wird. In diesem Fall hätte der Sicherheitsgurt ein zu großes Spiel, als dass dieser den Fahrzeuginsassen auf dem Fahrzeugsitz sicher in bestimmten Grenzen abstützen könnte. Um dies zu vermeiden, weist die Höhenverstelleinrichtung in einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung einen Arretiermechanismus auf, mittels dessen das Gurtschloss arretiert werden kann, wenn eine durch den Sicherheitsgurt auf das Gurtschloss ausübbare Zugkraft einen Zugkraftgrenzwert überschreitet. Unter einer Arretierung des Gurtschlosses kann hierbei beispielsweise eine Arretierung in einer bestimmten Höhe verstanden werden, so dass das Gurtschloss nicht weiter in Höhenrichtung nach oben verstellt bzw. bewegt werden kann.
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Um eine besonders große Flexibilität der Gurtschlossanordnung zu gewährleisten, ist der zuvor erwähnte Zugkraftgrenzwert in einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung einstellbar. Mit anderen Worten kann der genannte Zugkraftgrenzwert auch noch nach dem Einbau der Gurtschlossanordnung eingestellt oder geändert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung ist die Arretierung des Gurtschlosses durch ein Arretierteil des Arretiermechanismus bewirkbar oder bewirkt, das fliehkraft- oder trägheitskraftbetätigt ist. Auf diese Weise ist ein Arretiermechanismus mit einem besonders einfachen Aufbau geschaffen. So kann das Arretierteil beispielsweise mittels einer Feder in einer vorbestimmten Position gehalten werden, wobei das Arretierteil beim Überschreiten des zuvor erwähnten Zugkraftgrenzwertes fliehkraft- oder trägheitsbedingt entgegen der Rückstellkraft der Feder aus der vorbestimmten Position ausgelenkt wird, um die Arretierung, beispielsweise im Zusammenspiel mit einem feststehenden Arretierteil, zu bewirken.
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Um das Gurtschloss auf platzsparende Weise an einer Stelle relativ zu dem Fahrzeugsitz anordnen zu können, steht das Gurtschloss in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung über ein langgestrecktes Kraftübertragungsteil mit der Höhenverstelleinrichtung in Wirkverbindung. Diese Ausführungsform ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Fahrzeugsitz eng benachbart zu einer Mittelkonsole oder einem seitlichen Verkleidungsteil angeordnet ist, zumal in diesem Fall die Höhenverstelleinrichtung unterhalb des Sitzteils des Fahrzeugsitzes an dem Kraftfahrzeug vorgesehen sein kann, während sich das langgestreckte Kraftübertragungsteil zwischen dem Fahrzeugsitz einerseits und der Mittelkonsole bzw. dem seitlichen Verkleidungsteil andererseits erstreckt, um das Gurtschloss in einer geeigneten, gut zugänglichen Höhe relativ zu dem Fahrzeugsitz zu positionieren. Hierbei ist es bevorzugt, wenn der Querschnitt des langgestreckten Kraftübertragungsteils kleiner als der Querschnitt des Gurtschlosses, also vorzugsweise kleiner als der Querschnitt des Gehäuses des Gurtschlosses, ausgebildet ist, um das langgestreckte Kraftübertragungsteil platzsparend zwischen dem Fahrzeugsitz einerseits und der Mittelkonsole oder dem seitlichen Verkleidungsteil andererseits hindurchführen zu können.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung ist an dem Kraftübertragungsteil ein von dem Mitnehmer untergriffenes oder untergreifbares Mitnahmeteil vorgesehen. Das Mitnahmeteil kann beispielsweise einstückig mit dem Kraftübertragungsteil ausgebildet oder an diesem befestigt sein. In jedem Fall sollte das Mitnahmeteil derart dimensioniert sein, dass dieses sicher von dem Mitnehmer untergriffen und mitgenommen werden kann. Grundsätzlich könnte das Mitnahmeteil auch unmittelbar an das Gurtschloss oder dessen Gehäuse anschließen oder gar von dem Gurtschloss oder dem Gehäuse des Gurtschlosses gebildet sein. Es ist bei dieser Ausführungsform jedoch bevorzugt, wenn das Mitnahmeteil von dem Gurtschloss beabstandet an dem Kraftübertragungsteil angeordnet ist, zumal hierdurch eine flexiblere Anordnung des Gurtschlosses relativ zu dem Mitnehmer und somit relativ zu dem Fahrzeugsitz möglich ist. In diesem Zusammenhang hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der zwischen dem Gurtschloss und dem Mitnahmeteil ausgebildete Abschnitt des Kraftübertragungsteils biegesteifer als ein zwischen dem Mitnahmeteil und der Höhenverstelleinrichtung angeordneter Abschnitt des Kraftübertragungsteils ausgebildet ist. So kann der Abschnitt zwischen dem Gurtschloss und dem Mitnahmeteil beispielsweise in der Art eines Drahtes reversibel gebogen werden, um einerseits eine sichere und andererseits eine flexible Positionierung des Gurtschlosses relativ zu dem Fahrzeugsitz zu bewirken, während dies bei einem Abschnitt zwischen dem Mitnahmeteil und der Höhenverstelleinrichtung nicht erforderlich ist, zumal dieser Abschnitt in erster Linie der Kraftübertragung dient.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung ist das Mitnahmeteil unzugänglich in einem gehäuseförmigen Abschnitt des Mitnehmers aufgenommen. Auf diese Weise ist nicht nur eine besonders sichere Mitnahmeverbindung zwischen dem Mitnahmeteil und dem Mitnehmer geschaffen, vielmehr kann auch ausgeschlossen werden, dass der Abstützpunkt des Mitnahmeteils an dem Mitnehmer von außen manipulierbar ist. So ist insbesondere ausgeschlossen, dass Gegenstände, Schmutz oder ähnliches zwischen das Mitnahmeteil und dem Abstützpunkt an dem Mitnehmer gelangen, wo diese die vorbestimmte Einstellung des Abstützpunktes verändern können. Überdies ist auch eine Verletzungsgefahr für die Fahrzeuginsassen reduziert. Bei dieser Ausführungsform hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn der gehäuseförmige Abschnitt eine Bodenwand und eine Deckelwand aufweist, in denen jeweils eine Durchführöffnung für das Kraftübertragungsteil vorgesehen ist, so dass das Kraftübertragungsteil sicher in und aus dem Gehäuse geführt ist. Hierbei ist es ferner bevorzugt, wenn das Mitnahmeteil derart dimensioniert ist, dass dieses nicht durch die Durchführöffnungen hindurchgeführt werden kann. Des Weiteren hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, wenn das Mitnahmeteil spielbehaftet zwischen der Bodenwand einerseits und der Deckelwand andererseits angeordnet ist, so dass das Mitnahmeteil zwar von der Bodenwand abheben kann, vorzugsweise jedoch nicht an der Deckelwand anschlägt. Im letztgenannten Fall sollte der Arretiermechanismus derart ausgebildet sein, dass dieser eine Arretierung des Gurtschlosses bewirkt, ehe das Mitnahmeteil an der Deckelwand des gehäuseförmigen Abschnitts des Mitnehmers anschlägt.
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Wie bereits zuvor angedeutet, weist die Gurtschlossanordnung einen einfachen und kompakten Aufbau auf. Aus diesem Grunde weist die Höhenverstelleinrichtung in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung keinen, gegebenenfalls elektrisch aktivierbaren oder/und pyrotechnisch betätigbaren, Gurtstraffungsmechanismus zum Niederziehen des Gurtschlosses auf. Vielmehr ist der Gurtstraffungsmechanismus, sofern vorhanden, im Bereich einer anderen Befestigungsstelle des Sicherheitsgurtes innerhalb des Kraftfahrzeugs vorgesehen, um den kompakten und einfachen Aufbau der Gurtschlossanordnung zu bewahren. Nichtsdestotrotz kann auch bei der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung ein Gurtstraffungsmechanismus zum Niederziehen des Gurtschlosses vorgesehen sein, wie dies nachstehend erläutert wird.
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So weist die Höhenverstelleinrichtung in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung ferner einen, gegebenenfalls pyrotechnisch betätigbaren oder/und elektrisch aktivierbaren, Gurtstraffungsmechanismus zum Niederziehen des Gurtschlosses auf. Um das Niederziehen des Gurtschlosses in Höhenrichtung nach unten nicht zu behindern und somit relativ schnell durchführen zu können, sind zwei Ausgestaltungsvarianten des Mitnehmers sinnvoll. Bei der ersten Ausgestaltungsvariante des Mitnehmers wird dieser durch Betätigung des Gurtstraffungsmechanismus zerstört, um das Gurtschloss, gegebenenfalls das Mitnahmeteil, freizugeben und ein schnelles Niederziehen des Gurtschlosses zu gewährleisten. In diesem Fall weist der Mitnehmer vorzugsweise eine Sollbruchstelle auf, um ein gezieltes und sicheres Zerstören des Mitnehmers zu gewährleisten. Bei der zweiten Ausführungsvariante kann der Mitnehmer durch Betätigung des Gurtstraffungsmechanismus zusammen mit dem Gurtschloss, gegebenenfalls dem Mitnahmeteil, relativ zu dem Fahrzeugsitz niedergezogen werden. Dies hat gegenüber der ersten Ausführungsvariante des Mitnehmers den Vorteil, dass der Mitnehmer nicht zerstört wird und somit erhalten bleibt, so dass dieser weiter verwendet werden kann. Bei der zweiten Ausführungsvariante des Mitnehmers hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Mitnehmer entgegen der Vorspannkraft eines Spannelementes aus einer Ausgangsposition bewegbar, gegebenenfalls verschwenkbar, an dem Fahrzeugsitz angeordnet ist. So kann der Mitnehmer beispielsweise in der Art eines Hebels um eine Schwenkachse verschwenkbar an dem Fahrzeugsitz angeordnet sein, wobei das Spannelement den in der Art eines Hebels ausgebildeten Mitnehmer in der ihm zugedachten Ausgangsposition oder Schwenkstellung um die Schwenkachse halt, wenn der Gurtstraffungsmechanismus nicht betätigt wird.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung weist das Kraftübertragungsteil einen seilförmigen Abschnitt auf, der mit der Höhenverstelleinrichtung verbunden ist. Wie bereits zuvor angedeutet, ist der seilförmige Abschnitt dabei vorzugsweise in dem Bereich zwischen dem Mitnahmeteil und der Höhenverstelleinrichtung vorgesehen, wobei hier besonders bevorzugt nur derjenige Abschnitt des Kraftübertragungsteils seilförmig ausgebildet ist, der mit der Höhenverstelleinrichtung zusammenwirkt oder in Berührung kommt. Die Flexibilität eines solchen seilförmigen Abschnitts bewirkt eine sichere Kraftübertragung zwischen der Höhenverstelleinrichtung und den anderen Abschnitten des Kraftübertragungsteils oder des Gurtschlosses.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung weist die Höhenverstelleinrichtung eine durch das Federelement beaufschlagte Wickelrolle auf, an der der seilförmige Abschnitt auf- und abwickelbar angeordnet ist. Dank der Wickelrolle zum Auf- und Abwickeln des seilförmigen Abschnitts des Kraftübertragungsteils weist die Höhenverstelleinrichtung einen besonders kompakten und platzsparenden Aufbau auf. Hierbei ist es bevorzugt, wenn sich die Drehachse der Wickelrolle in Querrichtung des Fahrzeugsitzes erstreckt.
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Wie bereits zuvor angedeutet, kann die Höhenverstelleinrichtung auch einen Gurtstraffungsmechanismus umfassen, wobei die zuvor erwähnte Wickelrolle in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung drehfest mit einem von dem Gurtstraffungsmechanismus antreibbaren Antriebsrad verbunden oder verbindbar ist. So kann das genannte Antriebsrad beispielsweise einstückig mit der Wickelrolle ausgebildet sein. Ebenso ist es möglich, das Antriebsrad separat von der Wickelrolle auszubilden, diese jedoch drehfest miteinander zu verbinden. Im letztgenannten Fall kann es überdies von Vorteil sein, wenn eine wahlweise aktivierbare Drehmitnahmekupplung zwischen dem Antriebsrad und der Wickelrolle vorgesehen ist, die nur dann eine Drehmitnahmeverbindung herstellt, wenn der Gurtstraffungsmechanismus betätigt wird.
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In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung weist das zuvor erwähnte Antriebsrad eine Mitnahmekontur zur Aufnahme mehrerer Kugeln auf, die durch den Gurtstraffungsmechanismus unter Erzeugung einer Drehung des Antriebsrades in die Mitnahmekontur getrieben werden können. Bei der Mitnahmekontur handelt es sich beispielsweise um eine Außenkontur des Antriebsrades, die vorzugsweise von einer Außenverzahnung des Antriebsrades gebildet ist. Bei dieser Ausführungsform des Gurtstraffungsmechanismus, bei der Kugeln in eine Mitnahmekontur des Antriebsrades getrieben werden, ist eine besonders sichere Funktionsweise des Gurtstraffungsmechanismus gewährleistet.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung sind die Kugeln des zuvor beschriebenen Gurtstraffungsmechanismus hintereinanderliegend in einem Rohr angeordnet, das einerseits eine der Mitnahmekontur zugewandte Ausgangsseite und andererseits eine mit Druck beaufschlagbare Druckkammer aufweist, die bei Betätigung des Gurtstraffungsmechanismus mit Druck beaufschlagt wird. Um trotz des vorhandenen Gurtstraffungsmechanismus dennoch einen besonders kompakten und platzsparenden Aufbau der Gurtschlossanordnung zu schaffen, ist das Rohr, in dem die Kugeln hintereinanderliegend angeordnet sind, bei dieser Ausführungsform vorzugsweise gekrümmt oder gebogen ausgebildet. Darüber hinaus ist es bei dieser Ausführungsform bevorzugt, wenn die in dem Rohr hintereinanderliegend angeordneten Kugeln mittels eines ausgangsseitigen Rückhalteelements in dem Rohr gehalten sind, wobei das Rückhalteelement durch Betätigung des Gurtstraffungsmechanismus unter Freigabe der Kugeln überwunden werden kann. Bei diesem Rückhalteelement kann es sich beispielsweise um eine zerstörbare Membran oder einen vorgespannten Hebel oder Riegel handeln.
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Im Gegensatz zu der vorangehend beschriebenen Ausführungsform der Höhenverstelleinrichtung, die eine Wickelrolle zum Auf- und Abwickeln des seilförmigen Abschnitts aufweist, ist der seilförmige Abschnitt in einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung endseitig mit dem Federelement der Höhenverstelleinrichtung verbunden. Das Federelement, also beispielsweise eine Schraubenfeder, erstreckt sich bei dieser Ausführungsform vorzugsweise in dieselbe Richtung wie der seilförmige Abschnitt. So ist es beispielsweise bevorzugt, wenn sich die Federachse des Federelements in dieselbe Richtung wie der seilförmige Abschnitt erstreckt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung, die auf der vorangehend beschriebenen Ausführungsform basiert, erstrecken sich das Kraftübertragungsteil und das Federelement umlenkungsfrei entlang einer Geraden. Man könnte auch davon sprechen, dass die Höhenverstelleinrichtung in diesem Fall in Höhenrichtung ausgerichtet und gegebenenfalls geneigt ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung weist die Höhenverstelleinrichtung im Gegensatz zu der vorangehend beschriebenen Ausführungsform ein Umlenkelement auf, über das der seilförmige Abschnitt geführt und in eine Horizontale, vorzugsweise in Sitzrichtung, umgelenkt ist. Bei dem Umlenkelement kann es sich beispielsweise um eine Umlenkrolle handeln, um die Reibung zwischen dem Umlenkelement und dem seilförmigen Abschnitt zu reduzieren. In jedem Fall bedingt das Umlenkelement, dass sich die gesamte Gurtschlossanordnung in verschiedenen Richtungen erstrecken kann, um in idealer Weise an den gegebenenfalls vorhandenen Bauraum angepasst zu sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung ist ein von dem Gurtstraffungsmechanismus antreibbarer Kolben bezogen auf die Erstreckungsrichtung des seilförmigen Abschnitts zwischen dem Gurtschloss, gegebenenfalls dem Umlenkelement, einerseits und dem Federelement andererseits an dem seilförmigen Abschnitt befestigt. Um den Gurtstraffungsmechanismus dabei besonders platzsparend in die Höhenverstelleinrichtung einzubinden, erstreckt sich der seilförmige Abschnitt vorzugsweise durch eine dem Kolben zugeordnete Druckkammer des Gurtstraffungsmechanismus, sowie gegebenenfalls auch durch den Kolben selbst, um zu dem Federelement zu gelangen. Darüber hinaus ist es bei dieser Ausführungsform bevorzugt, wenn der Arretierungsmechanismus bezogen auf die Erstreckungsrichtung des seilförmigen Abschnitts zwischen dem Kolben und dem Federelement angeordnet ist. Bei dem Arretiermechanismus handelt es sich in der vorliegenden Ausführungsform vorzugsweise um einen Arretiermechanismus mit einem tätigkeitskraftbetätigten Arretierteil.
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Wie bereits eingangs angedeutet, ist das Gurtschloss über die Höhenverstelleinrichtung an dem Kraftfahrzeug befestigt, wobei die Höhenverstelleinrichtung mittelbar oder unmittelbar an dem Kraftfahrzeug befestigt sein kann. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung ist die Höhenverstelleinrichtung mittelbar über ein Sitzuntergestell, vorzugsweise eine Sitzschiene, an dem Kraftfahrzeug befestigt. Hierbei hat es sich also vorteilhaft herausgestellt, wenn sich die Höhenverstelleinrichtung parallel zu der Sitzschiene erstreckt, wobei es sich bei der genannten Sitzschiene vorzugsweise um eine sich in Sitzrichtung erstreckende Sitzschiene handelt. In jedem Fall wird bei dieser Ausführungsform eine besonders kompakte und platzsparende Anordnung der Höhenverstelleinrichtung an dem Kraftfahrzeug erzielt.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand beispielhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung mit zwei überlagerten Stellungen,
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2 eine Vorderansicht der Gurtschlossanordnung von 1 in vergrößerter, teilweise geschnittener Darstellung,
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3 die Gurtschlossanordnung von 1 in vergrößerter, teilweise geschnittener Darstellung,
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4 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung mit zwei überlagerten Stellungen und
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5 eine vergrößerte, teilweise geschnittene Darstellung der Gurtschlossanordnung von 4.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 bis 3 zeigen eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung 2 in einem Kraftfahrzeug. In dem Kraftfahrzeug ist ein Fahrzeugsitz 4 mit einem Sitzteil 6 gezeigt, das über ein Sitzuntergestell 8 an einem Fahrzeugboden 10 befestigt ist. In den Figuren sind ferner die einander entgegengesetzten Längsrichtungen 12, 14, die einander entgegengesetzten Querrichtungen 16, 18 und die einander entgegengesetzten Höhenrichtungen 20, 22 des Fahrzeugsitzes 4 anhand entsprechender Pfeile dargestellt, wobei die Längsrichtung 12 nachstehend auch als Sitzrichtung 12 bezeichnet wird. Der Fahrzeugsitz 4 ist über dessen Sitzuntergestell 8 in Höhenrichtung 20, 22 verstellbar, wie dies anhand der beiden in 1 dargestellten, sich überlappenden Stellungen des Sitzteils 6 angedeutet ist. Das Sitzuntergestell 8 weist ferner eine Sitzschiene 24 auf, die entlang einer nicht dargestellten Schiene am Fahrzeugboden 10 in Längsrichtung 12, 14 verschiebbar ist, so dass der gesamte Fahrzeugsitz 4 in den Längsrichtungen 12, 14 relativ zu dem Fahrzeugboden 10 verschoben werden kann. Wenngleich in 1 nicht gezeigt, so weist das Sitzuntergestell 8 zwei Sitzschienen 24 auf, von denen in 1 nur eine dargestellt ist, und die in Querrichtung 16, 18 voneinander beabstandet und parallel zueinander angeordnet sind.
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Die Gurtschlossanordnung 2 weist ein höhenverstellbares Gurtschloss 26 auf, das in Querrichtung 18 neben dem Sitzteil 6 des Fahrzeugsitzes 4 angeordnet ist. Das Gurtschloss 26 setzt sich im Wesentlichen aus einem Gurtschlossgehäuse 28 mit einem innenliegenden Schließmechanismus und einer in Höhenrichtung 20 nach oben weisenden Öffnung 30 zusammen, in die die Gurtzunge eines nicht dargestellten Sicherheitsgurtes einführbar ist, um den Sicherheitsgurt lösbar mit dem Gurtschloss 26 zu verbinden. In Höhenrichtung 22 unterhalb des Gurtschlosses 26 ist eine dem Gurtschloss 26 zugeordnete Höhenverstelleinrichtung 32 angeordnet, über die das Gurtschloss 26 auf die später näher beschriebene Weise an dem Kraftfahrzeug bzw. dem Fahrzeugboden 10 mittelbar befestigt ist. Dabei weist die Höhenverstelleinrichtung 32 ein Gehäuse 34 auf, das mittelbar über das Sitzuntergestell 8 an dem Kraftfahrzeug bzw. dem Fahrzeugboden 10 befestigt ist. Genauer gesagt ist das zylindrische Gehäuse 34 der Höhenverstelleinrichtung 32 mit der Sitzschiene 24 des Sitzuntergestells 8 verschraubt und somit mittelbar an dem Fahrzeugboden 10 befestigt.
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Das Gurtschloss 26 steht über ein langgestrecktes Kraftübertragungsteil 36 mit der Höhenverstelleinrichtung 32 in Wirkverbindung. Das langgestreckte Kraftübertragungsteil 36 weist dabei einen Querschnitt auf, der kleiner als der Querschnitt des Gurtschlosses 26 bzw. des Gurtschlossgehäuses 28 des Gurtschlosses 26 ausgebildet ist. Hierbei ist es bevorzugt, wenn das Kraftübertragungsteil 36 einen kreisrunden Querschnitt aufweist. An dem Kraftübertragungsteil 36, von dem Gurtschloss 26 beabstandet, ist ein untergreifbares Mitnahmeteil 38 feststehend angeordnet. Das Mitnahmeteil 38 kann dabei einstückig mit dem Kraftübertragungsteil 36 ausgebildet sein, es ist jedoch ebenso möglich oder bevorzugt, wenn das Mitnahmeteil 38 nachträglich an dem Kraftübertragungsteil 36 befestigt wurde.
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So ist das Kraftübertragungsteil 36 in einen ersten Abschnitt 40 zwischen dem Gurtschloss 26 und dem Mitnahmeteil 38, einen auf der dem Mitnahmeteil 38 abgewandten Seite folgenden zweiten Abschnitt 42 und einen sich auf der dem Mitnahmeteil 38 abgewandten Seite an den zweiten Abschnitt 42 anschließenden seilförmigen Abschnitt 44 unterteilt. Der erste Abschnitt 40 ist dabei biegesteifer ausgebildet als der flexible seilförmige Abschnitt 44, während der erste Abschnitt 40 in etwa die gleiche Biegesteifigkeit wie der zweite Abschnitt 42 aufweist.
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Das Kraftübertragungsteil 36 erstreckt sich in Höhenrichtung 22 nach unten durch eine Öffnung 46 in dem Gehäuse 34 in die Höhenvertelleinrichtung 32. Innerhalb des Gehäuses 34 ist eine Wickelrolle 48 der Höhenverstelleinrichtung 32 vorgesehen, deren Drehachse 50 sich in den Querrichtungen 16, 18 erstreckt. Der seilförmige Abschnitt 44 ist endseitig an der Wickelrolle 48 befestigt und auf der Wickelrolle 48 aufwickelbar und von der Wickelrolle 48 abwickelbar. Die Wickelrolle 48 ist hierbei über ein lediglich schematisch angedeutetes Federelement 52 in die Aufwickelrichtung 54 vorgespannt, die in 2 anhand eines entsprechenden Pfeils angedeutet ist. Mithin ist das Gurtschloss 26 in eine untere, gegebenenfalls in die unterste, Position durch das Federelement 52 vorgespannt.
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An dem höhenverstellbaren Fahrzeugsitz 4, genauer gesagt an der in Querrichtung 18 weisenden Seite des Sitzteils 6 des Fahrzeugsitzes 4, ist ein Mitnehmer 56 befestigt. Der Mitnehmer 56 weist in der dargestellten Ausführungsform einen strebenartigen Abschnitt 58 auf, der einerseits an dem Sitzteil 6 des Fahrzeugsitzes 4 über eine Befestigungsstelle 60 befestigt ist und an seinem der Befestigungsstelle 60 abgewandten Ende in einen gehäuseförmigen Abschnitt 62 des Mitnehmers 56 übergeht. Wie aus 2 ersichtlich, setzt sich der gehäuseförmige Abschnitt 62 des Mitnehmers 56 aus einer den Innenraum 64 umschließenden Seitenwand 66, die den Innenraum 64 in den Querrichtungen 16, 18 und in Längsrichtung 12, 14 verdeckt, einer Bodenwand 68, die den Innenraum 64 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 in Höhenrichtung 22 nach unten begrenzt, und einer Deckelwand 70 zusammen, die den Innenraum 64 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 in Höhenrichtung 20 nach oben begrenzt. Sowohl in der Bodenwand 68 als auch in der Deckelwand 70 ist jeweils eine Durchführöffnung 72, 74 ausgebildet, wobei der erste Abschnitt 40 des Kraftübertragungsteils 36 durch die Durchführöffnung 74 in der Deckelwand 70 und der zweite Abschnitt 42 des Kraftübertragungsteils 36 durch die Durchführöffnung 72 in der Bodenwand 68 geführt ist, während das Mitnahmeteil 38 unzugänglich in dem Innenraum 64 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 des Mitnehmers 56 aufgenommen ist. Das Mitnahmeteil 38 ist dabei derart dimensioniert, dass dieses weder durch die Durchführöffnung 72 noch durch die Durchführöffnung 74 in Höhenrichtung 20, 22 hindurchgeführt werden kann. Somit ist das Mitnahmeteil 38 in der dargestellten Ausführungsform von der Bodenwand 68 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 des Mitnehmers 56 untergriffen oder untergreifbar. Der Abstand zwischen der Bodenwand 68 und der Deckelwand 70 ist dabei derart groß gewählt, dass das Mitnahmeteil 38 zwar in Höhenrichtung 20 von der Bodenwand 68 abheben kann, jedoch nicht oder nicht sofort an der Deckelwand 70 anstößt. Es ist vielmehr bevorzugt, wenn der später näher beschriebene Arretiermechanismus das Gurtschloss 26 arretiert, bevor das Mitnahmeteil 38 an der Deckelwand 70 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 des Mitnehmers 56 anschlagen kann.
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Dank des Mitnehmers 56 einerseits und des Federelements 52 andererseits wird das Gurtschloss 26 automatisch höhenverstellt, wenn der Fahrzeugsitz 4 bzw. dessen Sitzteil 6 höhenverstellt wird. Wie in 1 angedeutet, wirkt der Mitnehmer 56 derart mit dem Gurtschloss 26 zusammen, dass das Gurtschloss 26 bei einer Höhenverstellung des Fahrzeugsitzes 4 in Höhenrichtung 20 nach oben entgegen der Rückstellkraft des Federelements 52 ebenfalls in Höhenrichtung 20 nach oben mitgenommen oder verstellt wird. So hebt die Bodenwand 68 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 des Mitnehmers 56 das Mitnahmeteil 38 an dem Kraftübertragungsteil 36 an, wenn der Fahrzeugsitz 4 in Höhenrichtung 20 nach oben verstellt wird, wodurch der seilförmige Abschnitt 44 des Kraftübertragungsteils 36 entgegen der Rückstellkraft des Federelements 52 von der Wickelrolle 48 abgewickelt wird, was zu einer Verlängerung des Kraftübertragungsteils 36 führt. Die Stellung des Gurtschlosses 26 relativ zu dem Sitzteil 6 des Fahrzeugsitzes 4 bleibt dadurch automatisch erhalten, wobei die Rückstellkraft des Federelements 52 bewirkt, dass das Mitnahmeteil 38 sicher in Höhenrichtung 22 an der Bodenwand 68 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 des Mitnehmers 56 abgestützt ist. Wird der Fahrzeugsitz 4 hingegen in Höhenrichtung 22 nach unten verstellt, so senkt sich auch der Mitnehmer 56 in Höhenrichtung 22 nach unten ab, wobei die Rückstellkraft des Federelements 52 ein erneutes Aufwickeln des seilförmigen Abschnitts 44 des Kraftübertragungsteils 36 auf die Wickelrolle 48 bewirkt, so dass sich das Kraftübertragungsteil 36 wieder verkürzt und das Gurtschloss 26 in Höhenrichtung 22 nach unten abgesenkt wird. Auch hierbei bewirkt die Rückstellkraft des Federelements 52, dass das Mitnahmeteil 38 an dem Kraftübertragungsteil 36 stets in Höhenrichtung 22 an der Bodenwand 68 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 des Mitnehmers 56 abgestützt ist.
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Aufgrund des Federelements 52 besteht die Gefahr, dass das Gurtschloss 26 aufgrund einer über den Sicherheitsgurt auf das Gurtschloss 26 ausgeübte Zugkraft in Höhenrichtung 20 nach oben gezogen wird, so dass eine sichere Positionierung des Fahrzeuginsassen auf dem Fahrzeugsitz 4 im Belastungsfalle gegebenenfalls nicht gewährleistet ist. Um dies zu vermeiden, weist die Höhenverstelleinrichtung 32 ferner einen Arretiermechanismus 76 auf, der in 2 lediglich schematisch angedeutet ist. Der Arretiermechanismus 76 arretiert das Gurtschloss 26 in einer Höhe, so dass das Gurtschloss 26 nicht weiter in Höhenrichtung 20 verstellt werden kann, wenn eine durch den nicht dargestellten Sicherheitsgurt auf das Gurtschloss 26 ausgeübte Zugkraft einen Zugkraftgrenzwert überschreitet. Die Arretierung wird hierbei durch eine Arretierung der Wickelrolle 48 bewirkt. Der erwähnte Zugkraftgrenzwert ist dabei vorzugsweise einstellbar. In der dargestellten ersten Ausführungsform nach den 1 bis 3 wird die Arretierung von einem fliehkraftbetätigten Arretierteil des Arretiermechanismus 76 bewirkt, der bei Überschreiten des zuvor erwähnten Zugkraftgrenzwertes fliehkraftbedingt aus seiner Ausgangsposition nach außen bewegt wird, um mit einer Innenkontur an dem Gehäuse 34 in Eingriff zu kommen und die Wickelrolle 48 zu arretieren, so dass das Kraftübertragungsteil 36 bzw. dessen seilförmiger Abschnitt 44 nicht mehr von der Wickelrolle 48 abwickelbar ist. Wie bereits zuvor angedeutet, ist der Arretiermechanismus 76 dabei derart ausgelegt, dass das Gurtschloss 26 arretiert wird, ehe das von der Bodenwand 68 abhebende Mitnahmeteil 38 an der Deckelwand 70 des gehäuseförmigen Abschnitts 62 des Mitnehmers 56 anschlägt, um eine Beschädigung des Mitnehmers 56 zu verhindern.
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Wenngleich es aufgrund des besonders kompakten und einfachen Aufbaus der zuvor beschriebenen Gurtschlossanordnung 2 in der ersten Ausführungsform bevorzugt ist, dass kein zusätzlicher Gurtstraffungsmechanismus vorgesehen ist, so ist in der dargestellten Ausführungsform dennoch ein Gurtstraffungsmechanismus 78 zum Niederziehen des Gurtschlosses 26 in Höhenrichtung 22 nach unten in die Höhenverstelleinrichtung 32 integriert, der in einer Unfallsituation oder einer Vorunfallsituation des Kraftfahrzeugs elektrisch aktivierbar oder/und pyrotechnisch betätigbar ist. Unabhängig von der jeweiligen Ausführungsform des Gurtstraffungsmechanismus 78 ist dieser geeignet, die Wickelrolle 48 mit einem höheren Drehmoment in der Aufwickelrichtung 54 zu drehen, als dies mit dem Federelement 52 der Fall ist.
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Der Gurtstraffungsmechanismus 78 weist in der dargestellten ersten Ausführungsform ein antreibbares Antriebsrad 80 auf, das drehfest mit der Wickelrolle 48 verbunden oder verbindbar ist. Das Antriebsrad 80 weist eine Mitnahmekontur 82 zur Aufnahme mehrerer Kugeln 84 des Gurtstraffungsmechanismus 78 auf, wobei in den 2 und 3 bereits der Auslösezustand des Gurtstraffungsmechanismus 78 gezeigt ist. Vor dem Auslösen des Gurtstraffungsmechanismus 78 sind die Kugeln 84 hintereinanderliegend in einem Rohr 86 angeordnet, das einerseits eine der Mitnahmekontur 82 des Antriebsrades 80 zugewandte Ausgangsseite 88 und andererseits eine mit Druck beaufschlagbare Druckkammer 90 aufweist. Wie aus 3 ersichtlich, ist das Rohr 86 gekrümmt oder gebogen ausgebildet, um platzsparend innerhalb des Kraftfahrzeugs angeordnet werden zu können und einen kompakten Aufbau der Gurtschlossanordnung 2 zu erzielen. In dem nicht dargestellten Ausgangszustand vor der Aktivierung des Gurtstraffungsmechanismus 78 sind alle Kugeln 84 innerhalb des Rohres 86 angeordnet, wobei die Kugeln 84 an der Ausgangsseite 88 durch ein nicht dargestelltes Rückhalteelement innerhalb des Rohres 86 gehalten werden. Bei Betätigung oder Aktivierung des Gurtstraffungsmechanismus 78 wird der pyrotechnische Zünder 92 aktiviert, so dass sich der Druck innerhalb der Druckkammer 90 schlagartig erhöht, wodurch die Kugeln 84 unter Überwindung des Rückhalteelements und unter Erzeugung einer Drehung des Antriebsrades 80 in die Mitnahmekontur 82 des Antriebsrades 80 getrieben werden, wie dies in den 2 und 3 gezeigt ist. Das zu diesem Zeitpunkt drehfest mit der Wickelrolle 48 verbundene Antriebsrad 80 bewirkt mithin auch eine Drehung der Wickelrolle 48, so dass das Kraftübertragungsteil 36 und dessen seilförmiger Abschnitt 44 auf der Wickelrolle 48 aufgewickelt und das Gurtschloss 26 in Höhenrichtung 22 nach unten gezogen wird.
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Bei dem Niederziehen des Gurtschlosses 26 in Höhenrichtung 22 nach unten durch Aktivierung des Gurtstraffungsmechanismus 78 wird folglich auch das Mitnahmeteil 38 an dem Kraftübertragungsteil 36 schlagartig in Höhenrichtung 22 nach unten gezogen. Um dabei zu verhindern, dass der Mitnehmer 56 das Niederziehen des Gurtschlosses 26 durch den Gurtstraffungsmechanismus 78 behindert, kann der Mitnehmer 56 in zwei Ausführungsvarianten ausgebildet sein, die in der dargestellten Ausführungsform nach den 1 bis 3 in einer vorteilhaften Kombination realisiert sind.
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Bei der ersten Ausführungsvariante ist der gehäuseförmige Abschnitt 62 des Mitnehmers 56 durch Betätigung des Gurtstraffungsmechanismus 78 zerstörbar, wobei an dem gehäuseförmigen Abschnitt 62 zu diesem Zweck eine Sollbruchstelle 94 vorgesehen ist, die ein Herausbrechen der Bodenwand 68 bei Betätigung des Gurtstraffungsmechanismus 78 bewirkt, wie dies in den 2 und 3 angedeutet ist.
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Bei der zweiten Ausführungsvariante, die die erste Ausführungsvariante in der dargestellten Ausführungsform ergänzt, kann der Mitnehmer 56 zusammen mit dem Gurtschloss 26 bzw. dem Mitnahmeteil 38 in Höhenrichtung 22 relativ zu dem Sitzteil 6 des Fahrzeugsitzes 4 nieder- bzw. heruntergezogen werden, wenn der Gurtstraffungsmechanismus 78 betätigt wird. So kann der Mitnehmer 56 beispielsweise entlang einer Schiene verschiebbar an dem Sitzteil 6 des Fahrzeugsitzes 4 angeordnet sein. In der dargestellten Ausführungsform ist der strebenartige Abschnitt 58 des Mitnehmers 56 um eine in Querrichtung 16, 18 verlaufende Schwenkachse verschwenkbar an der Befestigungsstelle 60 angeordnet, um zusammen mit dem Gurtschloss 26 bzw. dem Mitnahmeteil 38 in Höhenrichtung 22 nach unten um die Schwenkachse an der Befestigungsstelle 60 verschwenkt zu werden. Unabhängig davon, ob der Mitnehmer 56 verschiebbar oder verschwenkbar an dem Sitzteil 6 des Fahrzeugsitzes 4 angeordnet ist, sollte der Mitnehmer 56 entgegen der Vorspannkraft eines nicht dargestellten Spannelementes bewegt werden, das den Mitnehmer 56 bei nicht betätigtem Gurtstraffungsmechanismus 78 in der ihm zugedachten Ausgangsposition hält.
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In den 4 und 5 ist eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gurtschlossanordnung 2 gezeigt, die im Wesentlichen der ersten Ausführungsform nach den 1 bis 3 entspricht, so dass nachstehend lediglich auf die Unterschiede eingegangen werden soll, gleiche oder ähnliche Teile mit denselben Bezugszeichen versehen sind und die vorangehende Beschreibung der ersten Ausführungsform im Übrigen entsprechend gilt.
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Bei der zweiten Ausführungsform nach den 4 und 5 ist der seilförmige Abschnitt 44 nicht mit einer Wickelrolle 48, sondern vielmehr endseitig mit dem Federelement 52 verbunden, bei dem es sich in der dargestellten zweiten Ausführungsform um eine Schraubenfeder handelt, deren Federachse sich in dieselbe Richtung wie der seilförmige Abschnitt 44 erstreckt, im vorliegenden Beispiel in den Längsrichtungen 12, 14. Nichtsdestotrotz weist die Höhenverstelleinrichtung 32 ein Umlenkelement 96 auf, das im vorliegenden Beispiel als Umlenkrolle ausgebildet ist, wobei das Umlenkelement 96 innerhalb des Gehäuses 34 der Höhenverstelleinrichtung 32 angeordnet ist. Der sich über die Öffnung 46 in das Gehäuse 34 der Höhenverstelleinrichtung 32 erstreckende seilförmige Abschnitt 44 des Kraftübertragungsteils 36 ist über das Umlenkelement 96 geführt und in eine Horizontale, hier in die Sitzrichtung 12, umgelenkt.
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In Sitzrichtung 12 nach vorne erstreckt sich der seilförmige Abschnitt 44 durch eine Dichtungswand 98 in die Druckkammer 90 des Gurtstraffungsmechanismus 78, wobei die Druckkammer 90 ebenfalls innerhalb des Gehäuses 34 der Höhenverstelleinrichtung 32 ausgebildet ist. Bezogen auf die Erstreckungsrichtung des seilförmigen Abschnitts 44 in Längsrichtung 12, 14 ist ferner ein antreibbarer Kolben 100 an dem seilförmigen Abschnitt 44 befestigt, wobei der Kolben 100 die Druckkammer 90 des Gurtstraffungsmechanismus 78, die mit Druck beaufschlagbar ist, in Längsrichtung 12 begrenzt. Mithin ist der Kolben 100 zwischen dem Gurtschloss 26, vorzugsweise dem Umlenkelement 96, besonders bevorzugt der Dichtungswand 98, einerseits und dem Federelement 52 andererseits an dem seilförmigen Abschnitt 44 des Kraftübertragungsteils 36 befestigt.
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Der Arretiermechanismus 76 ist bezogen auf die Erstreckungsrichtung des seilförmigen Abschnitts 44 zwischen dem Kolben 100 und dem Federelement 52 angeordnet, wobei der Arretiermechanismus 76 wiederum innerhalb des Gehäuses 34 der Höhenverstelleinrichtung 32 vorgesehen ist. In der dargestellten Ausführungsform weist der Arretiermechanismus 76 mindestens ein trägheitskraftbetätigtes Arretierteil 102 auf, das bei Überschreitung des zuvor erwähnten Zugkraftgrenzwertes trägheitsbedingt mit Hebeln 104 zusammenwirkt, die daraufhin in eine feststehende Kontur 106 eingreifen, um das Gurtschloss 26 in dessen Höhe zu arretieren.
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Dank des Umlenkelements 96 kann sich die Höhenverstelleinrichtung 32 bzw. deren Gehäuse 34 mitsamt dem Gurtstraffungsmechanismus 78, dem Arretiermechanismus 76 und dem Federelement 52 in Längsrichtung bzw. Sitzrichtung 12, 14 erstrecken, um platzsparend parallel zu der Sitzschiene 24 angeordnet sein zu können, wie dies in 4 gezeigt ist. Auch bei dieser Ausführungsform ist die Höhenverstelleinrichtung 32 über die Sitzschiene 24 mittelbar an dem Kraftfahrzeug bzw. dem Fahrzeugboden 10 befestigt.
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Wenngleich dies in den Fig. nicht dargestellt ist, so kann bei der zweiten Ausführungsform nach den 4 und 5 auch auf das Umlenkelement 96 verzichtet werden, um das Kraftübertragungsteil 36 und das Federelement 52 derart auszurichten, dass sich diese entlang einer gemeinsamen Geraden erstrecken, entlang derer auch der Gurtstraffungsmechanismus 78 und der Arretiermechanismus 76 in der in 5 gezeigten zwischenliegenden Position angeordnet sind. Man kann in diesem Fall auch von einer sich im Wesentlichen in Höhenrichtung 20, 22 erstreckenden Höhenverstelleinrichtung 32 sprechen, die gegebenenfalls in Längsrichtung 12 geneigt ist.
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Da vorstehend lediglich eine oder mehrere beispielhafte Ausführungsformen beschrieben wurden, sei klargestellt, dass grundsätzlich eine Vielzahl von Variationen und Abweichungen möglich sind. Es sei ferner klargestellt, dass die beschriebenen Ausführungsformen lediglich Beispiele darstellen, die den Schutzbereich, die Anwendbarkeit oder den Aufbau nicht einschränken. Vielmehr stellen die Zusammenfassung und die beschriebenen Ausführungsformen lediglich eine praktische Anleitung für den Fachmann dar, auf deren Grundlage der Fachmann zu zumindest einer beispielhaften Ausführungsform gelangen kann. Dabei ist es für den Fachmann selbstverständlich, dass verschiedene Veränderungen betreffend die Funktion und die Anordnung der unter Bezugnahme auf die in den beispielhaften Ausführungsformen beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass von dem Bereich der beigefügten Patentansprüche und deren Äquivalenten abgewichen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Gurtschlossanordnung
- 4
- Fahrzeugsitz
- 6
- Sitzteil
- 8
- Sitzuntergestell
- 10
- Fahrzeugboden
- 12
- Längsrichtung/Sitzrichtung
- 14
- Längsrichtung
- 16
- Querrichtung
- 18
- Querrichtung
- 20
- Höhenrichtung
- 22
- Höhenrichtung
- 24
- Sitzschiene
- 26
- Gurtschloss
- 28
- Gurtschlossgehäuse
- 30
- Öffnung
- 32
- Höhenverstelleinrichtung
- 34
- Gehäuse
- 36
- Kraftübertragungsteil
- 38
- Mitnahmeteil
- 40
- erster Abschnitt
- 42
- zweiter Abschnitt
- 44
- seilförmiger Abschnitt
- 46
- Öffnung
- 48
- Wickelrolle
- 50
- Drehachse
- 52
- Federelement
- 54
- Aufwickelrichtung
- 56
- Mitnehmer
- 58
- strebenförmiger Abschnitt
- 60
- Befestigungsstelle
- 62
- gehäuseförmiger Abschnitt
- 64
- Innenraum
- 66
- Seitenwand
- 68
- Bodenwand
- 70
- Deckelwand
- 72
- Durchführöffnung
- 74
- Durchführöffnung
- 76
- Arretiermechanismus
- 78
- Gurtstraffungsmechanismus
- 80
- Antriebsrad
- 82
- Mitnahmekontur
- 84
- Kugeln
- 86
- Rohr
- 88
- Ausgangsseite
- 90
- Druckkammer
- 92
- Zünder
- 94
- Sollbruchstelle
- 96
- Umlenkelement
- 98
- Dichtungswand
- 100
- Kolben
- 102
- Arretierteil
- 104
- Hebel
- 106
- Kontur