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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Sicherheitsgurtsystem, in welchem
ein Paar linker und rechter Sicherheitsgurte verwendet wird, um
einen Insassen, der auf einem Fahrzeugsitz sitzt, zurückzuhalten.
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Ein
Sicherheitsgurtsystem ist ein System, in welchem ein Sicherheitsgurt
verwendet wird, um einen Insassen in/auf einem Fahrzeug mit Eigenantrieb
(Automobil, Kraftfahrzeug) zu schützen, von dem festgestellt
wird, dass es in einen Zusammenstoß oder einen anderen
Notfallzustand verwickelt ist. In üblichen Fahrzeugen wird
ein so genanntes Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystem verwendet, in welchem
der Sicherheitsgurt an drei Verankerungspunkten gesichert ist. Allerdings
kann bei dem Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystem die Schulter, die nicht von
dem Sicherheitsgurt gesichert ist, sich nach links oder rechts bewegen,
wenn das Fahrzeug in einen Zusammenstoß oder einen Überschlag
verwickelt wird. Dementsprechend kann eine seitliche Beschleunigung,
die auf das Fahrzeug wirkt, den Insassen um einen relativ großen
Betrag innerhalb des Fahrzeugabteils bewegen. Ein Vierpunkt-Sicherheitssystem
ist gegenüber einem Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystem im
Hinblick darauf zu bevorzugen, dass es den Passagier, der den Sicherheitsgurt
verwendet, verlässlicher zurückhält.
In jüngerer Zeit wurden Fortschritte bei Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystemen
gemacht, wie zum Beispiel in der internationalen Veröffentlichung
WO 2004/009411 A1 offenbart
ist.
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Das
in der internationalen Veröffentlichung
WO 2004/009411 A1 offenbarte
Sicherheitsgurtsystem ist auch ein System, in welchem ein Paar linker und
rechter Sicherheitsgurte verwendet wird, um einen Insassen zurückzuhalten.
Ein oberes Ende eines ersten Sicherheitsgurts ist oberhalb und auf
der rechten Seite von einem Sitz gesichert. Ein unteres Ende des
ersten Sicherheitsgurts wird von einem ersten Aufrollautomaten aufgewickelt,
der unterhalb und auf der rechten Seite des Sitzes angeordnet ist.
Ein Gurtschloss ist an einem unteren Teil des ersten Sicherheitsgurts
vorgesehen. Ein unteres Ende eines zweiten Sicherheitsgurts ist
unterhalb und auf der linken Seite des Sitzes gesichert. Ein oberes
Ende des zweiten Sicherheitsgurts wird von einem zweiten Aufrollautomaten
aufgewickelt, der oberhalb und auf der linken Seite des Sitzes angeordnet
ist. An einem oberen Teil des zweiten Sicherheitsgurts ist eine
Einstecklasche vorgesehen.
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Das
Sicherheitsgurtsystem kann als normales Dreipunkt-Sicherheitsgurtsystem
verwendet werden, wenn der in dem Sitz sitzende Insasse die oben links
befindliche Einstecklasche mit dem Gurtschloss unten rechts befestigt.
Wenn der Insasse dann die mit dem Gurtschloss befestigte Einstecklasche
fasst und sie in eine mittlere Position seiner Taille zieht, kann
das Sicherheitsgurtsystem als Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem verwendet
werden. Das Sicherheitsgurtsystem kann gelöst werden, indem
danach die Einstecklasche von dem Gurtschloss gelöst wird.
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Allerdings
ist es bei dem in der internationalen Veröffentlichung
WO 2004/099411 A1 offenbarten
Sicherheitsgurtsystem schwierig, die Position, an der das Gurtschloss
und die Einstecklasche verbunden sind, verlässlich in der
Mitte der Taille zu halten. Insbesondere neigt die Verbindungsposition
dazu, nicht in der Mitte der Taille, sondern in der Mitte der Brust
zu sein. Daher wird die untere Hälfte des Körpers
des Insassen nicht hinreichend zurückgehalten. Wenn zum
Beispiel das Fahrzeug mit einem Hindernis an der Vorderseite des
Fahrzeugs zusammenstößt, wird der Insasse leicht
entlang der oberen Oberfläche des Sitzkissens rutschen
und unter den Gurt rutschen (so genanntes „Untertauchen” oder „Submarining”).
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Dementsprechend
besteht ein Bedarf für eine Technik für ein Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem,
das die Taille eines Insassen verlässlich auf einem Sitz
halten kann.
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Entsprechend
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Sicherheitsgurtsystem zum
Zurückhalten eines Insassen, der auf einem Sitz eines Fahrzeugs
sitzt, vorgesehen, welches System umfasst: Einen ersten Sicherheitsgurt,
der auf einer Seite des Sitzes vorgesehen ist; einen ersten Aufrollautomaten
zum Aufwickeln eines Endes des ersten Sicherheitsgurts; einen zweiten
Sicherheitsgurt, der auf einer gegenüberliegenden Seite
des Sitzes vorgesehen ist und der mit dem ersten Sicherheitsgurt zusammenhängend
ist; einen zweiten Aufrollautomaten zum Aufwickeln eines Endes des
zweiten Sicherheitsgurts; ein weibliches Gurtbefestigungselement, welches
an einem mittleren Abschnitt des ersten Sicherheitsgurts befestigt
ist; ein männliches Gurtbefestigungselement, welches an
einem mittleren Abschnitt des zweiten Sicherheitsgurts befestigt
ist und eingerichtet ist, mit dem weiblichen Gurtbefestigungselement
lösbar verbunden zu werden; ein Abstützelement
zum Abstützen entweder des weiblichen Gurtbefestigungselements
oder des männlichen Gurtbefestigungselements an einem Fahrzeugkörper,
wenn das männliche Gurtbefestigungselement und das weibliche
Gurtbefestigungselement in einem unverbundenen Zustand angeordnet
sind; Gurtführungselemente zur Führung von Beckengurtteilen
der ersten und zweiten Sicherheitsgurte unterhalb des Sitzes, um
eine Taille des Insassen zurückzuhalten; und einen Beckenbereichsgurtstraffer
zum Ziehen der Beckengurtteile unter den Sitz in einem Zustand,
in dem das männliche Gurtbefestigungselement und das weibliche
Gurtbefestigungselement miteinander verbunden sind, wobei der Beckenbereichsgurtstraffer
unabhängig von dem ersten und zweiten Aufrollautomaten
ist, in der Lage ist, die ersten und zweiten Sicherheitsgurte mittels
der Beckengurtteile aufzuwickeln und abzuwickeln, und einheitlich
mit den Gurtführungselementen vorgesehen ist.
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Das
Sicherheitsgurtsystem umfasst somit die Gurtführungselemente
zur Führung von Beckengurtteilen der Sicherheitsgurte unter
dem Sitz; und einen Beckenbereichsgurtstraffer zum Ziehen der Beckengurtteile
unter den Sitz in einem Zustand, in welchem die weiblichen und männlichen
Gurtbefestigungselemente befestigt sind. Dementsprechend werden
die Beckengurtteile der Sicherheitsgurte, die so verbunden werden,
dass sie von vorne gesehen im Wesentlichen die Form eines „X” bilden,
vom Beckenbereichsgurtstraffer gezogen, wobei sie von den Gurtführungselementen
geführt werden, und unter den Sitz gezogen. Demzufolge
werden die Beckengurtteile auf Taillenhöhe gehalten. Die
Befestigungsposition des weiblichen und männlichen Gurtbefestigungselements
wird an einer Position in der Mitte der Taille gehalten. Als Ergebnis
kann die Taille des Insassen verlässlich von den Beckengurtteilen
zurückgehalten werden. Daher kann der Insasse verlässlicher
im Sitz zurückgehalten werden. Zum Beispiel ist es möglich,
es hinreichend zu verhindern, dass der Insasse entlang einer oberen
Oberfläche des Sitzpolsters nach vorne rutscht und unter
den Gurt rutscht (so genanntes „Untertauchen” oder „Submarining”),
sogar in Fällen, wenn das Fahrzeug mit einem Hindernis
auf der Vorderseite zusammengestoßen ist.
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Der
Beckenbereichsgurtstraffer ist so eingerichtet, um in der Lage zu
sein, beide Sicherheitsgurte über die Beckengurtteile aufzuwickeln
und abzuwickeln. Die Sicherheitsgurte können daher leicht
entsprechend der Verlagerung der Beckengurtteile verlagert werden.
Der Beckenbereichsgurtstraffer ist einheitlich mit den Gurtführungselementen
vorgesehen und kann daher leicht in dem kleinen Raum unter dem Sitz
angeordnet werden.
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Vorzugsweise
ist der Beckenbereichsgurtstraffer so ausgebildet, dass er zwischen
einem verbundenen Zustand, in dem der Beckenbereichsgurtstraffer
mechanisch mit den Beckengurtteilen verbunden ist und einem nicht
verbundenen Zustand, in dem der Beckenbereichsgurtstraffer von der
mechanischen Verbindung mit den Beckengurtteilen gelöst ist,
umgeschaltet werden kann.
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Wünschenswerterweise
ist der Beckenbereichsgurtstraffer so ausgebildet, dass er in einen
Antriebszustand geschaltet werden kann, in welchem die Beckengurtteile
veranlasst werden, sich um die Taille zu bewegen, ohne dass eine
Rückhaltekraft erhöht wird.
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In
einer bevorzugten Form haben die ersten und zweiten Aufrollautomaten
beide einen Schulterbereichsgurtstraffer.
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Die
Gurtführungselemente können an Stellen nahe den
linken und rechten Seitenenden des Sitzes und niedriger als eine
Sitzoberfläche des Sitzes angeordnet sein und sind von
horizontalen Achsen drehbar gelagert.
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Entsprechend
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Sicherheitsgurtsystem zum
Zurückhalten eines Insassen, der auf einem Sitz eines Fahrzeugs
sitzt, vorgesehen, umfassend: einen ersten Sicherheitsgurt, der
auf einer Seite des Sitzes angeordnet ist; einen ersten Aufrollautomaten zum
Aufwickeln eines Endes des ersten Sicherheitsgurts; einen zweiten
Sicherheitsgurt, der auf einer gegenüberliegenden Seite
des Sitzes angeordnet ist und mit dem ersten Sicherheitsgurt zusammenhängend
ist; einen zweiten Aufrollautomaten zum Aufwickeln eines Endes des
zweiten Sicherheitsgurts; ein weibliches Gurtbefestigungselement,
welches an einem mittleren Abschnitt des ersten Sicherheitsgurts befestigt
ist; ein männliches Gurtbefestigungselement, welches an
einem mittleren Abschnitt des zweiten Sicherheitsgurts befestigt
ist und eingerichtet ist, mit dem weiblichen Gurtbefestigungselement
lösbar verbunden zu werden; einen Beckenbereichsgurtstraffer
zum Ziehen von Beckengurtteilen des ersten und zweiten Sicherheitsgurts
unter den Sitz, um eine Taille des Insassen zurückzuhalten,
in einem Zustand, in welchem das männliche Gurtbefestigungselement
und das weibliche. Gurtbefestigungselement nicht verbunden sind;
Schulterbereichsgurtstraffer zum Ziehen von Schultergurtteilen des
ersten und zweiten Sicherheitsgurts in die ersten und zweiten Aufrollautomaten,
um Schultern des Insassen zurückzuhalten, in einem Zustand,
in welchem das männliche Gurtbefestigungselement und das
weibliche Gurtbefestigungselement miteinander verbunden sind; und
ein Steuer-/Regelbauteil zur Steuerung/Regelung des Antriebs des
Beckenbereichsgurtstraffers und der Schulterbereichsgurtstraffer, wobei
das Steuer-/Regelbauteil, wenn festgestellt wird, dass das Fahrzeug
sich in einem Notfallzustand befindet, den Gurtzugantrieb des Beckenbereichsgurtstraffers
vor dem Gurtzugantrieb der Schulterbereichsgurtstraffer auslöst.
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Das
Sicherheitsgurtsystem umfasst somit den Beckenbereichsgurtstraffer
und die Schulterbereichsgurtstraffer. Der Beckenbereichsgurtstraffer zieht
die Beckengurtteile der Sicherheitsgurte unter den Sitzes in einen
Zustand, in welchem das weibliche und männliche Gurtbefestigungselement
befestigt sind. Die Schulterbereichsgurtstraffer ziehen die Schultergurtteile
der Sicherheitsgurte ein in einem Zustand, in welchem das weibliche
und männliche Gurtbefestigungselement miteinander verbunden sind.
Somit werden die Beckengurtteile der Sicherheitsgurte, die so verbunden
sind, dass sie von vorne gesehen im Wesentlichen die Form eines „X” bilden, von
dem Beckenbereichsgurtstraffer gezogen. Dementsprechend werden die
Beckengurtteile auf Taillenhöhe gehalten. Die Befestigungsposition
des weiblichen und männlichen Gurtbefestigungselements wird
an einer Position in der Mitte der Taille gehalten. Als Ergebnis
kann die Taille des Insassen verlässlich von den Beckengurtteilen
zurückgehalten werden. Daher kann der Insasse verlässlicher
im Sitz zurückgehalten werden. Zum Beispiel ist es möglich,
es hinreichend zu verhindern, dass der Insasse entlang einer oberen
Oberfläche des Sitzpolsters vorwärts rutscht und
unter den Sicherheitsgurt rutscht (so genanntes „Untertauchen”),
sogar in Fällen, in denen das Fahrzeug mit einem Hindernis
auf der Vorderseite zusammengestoßen ist.
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Wenn
ein Notfallzustand auftritt, ist das Steuer-/Regelbauteil eingerichtet,
um zuerst den Gurtzugantrieb des Beckenbereichsgurtstraffers auszulösen
und dann den Gurtzugantrieb der Schulterbereichsgurtstraffer auszulösen.
Daher wird die Taille des Insassen zuerst von den Beckengurtteilen
zurückgehalten, wodurch es möglich ist, zu verhindern, dass
die untere Hälfte des Körpers des Insassen sich bewegt.
Die Schultern des Insassen werden dann von den Schultergurtteilen
zurückgehalten, wodurch es möglich gemacht wird,
die obere Hälfte des Körpers des Insassen zurückzuhalten.
Dementsprechend kann ein Untertauchen hinreichend verhindert werden.
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Vorzugsweise
ist ein Antriebsdrehmoment, das von dem Beckenbereichsgurtstraffer
erzeugt wird, so eingestellt, dass es ein Antriebsdrehmoment, welches
von den Schulterbereichsgurtstraffern erzeugt wird, übersteigt.
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Bestimmte
bevorzugte Ausbildungsformen der vorliegenden Erfindung werden untenstehend
lediglich als Beispiel eingehend beschrieben, mit Bezug auf die
beigefügten Figuren, in welchen:
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1 eine
Vorderansicht ist, die einen Teil eines Fahrzeugs zusammen mit einem
Sicherheitsgurtsystem entsprechend der vorliegenden Erfindung darstellt;
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2 eine
schematische Ansicht ist, die das Sicherheitsgurtsystem und den
Sitz aus 1 darstellt;
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3 eine
Ansicht ist, die einen Zusammenhang zwischen einem Abstützelement
und weiblichen und männlichen Gurtbefestigungselementen, die
in 2 gezeigt sind, darstellt;
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4A und 4B schematische
Ansichten eines in 2 gezeigten Beckenbereichsgurtstraffers
sind;
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5A bis 5D Ansichten
sind, die einen Betrieb des in 2 gezeigten
Sicherheitsgurtsystems darstellen;
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6 ein
Schaltbild eines Steuer-/Regelsystems ist, welches in einem Steuer-/Regelbauteil
des in 2 gezeigten Sicherheitsgurtsystems enthalten ist;
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7 ein
Flussdiagramm ist, das die Funktion des Steuer-/Regelbauteils aus 6 zeigt;
und
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8 eine
schematische Ansicht ist, die eine Abänderung der in 3 gezeigten
Anordnung darstellt, insbesondere einen Zusammenhang zwischen einem
Abstützelement und weiblichen und männlichen Gurtbefestigungselementen.
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Zunächst
wird Bezug genommen auf 1, die ein Fahrzeug 10 zeigt,
welches zum Beispiel ein Fahrzeug mit Eigenantrieb (Kraftfahrzeug,
Automobil) ist. Das Fahrzeug 10 umfasst einen Sitz 20,
der in einem Fahrzeugabteil 11 angeordnet ist; und ein
Sicherheitsgurtsystem 30 zum Zurückhalten eines
Insassen, der auf dem Sitz 20 sitzt.
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Der
Sitz 20 besteht aus einem Sitzpolster 21, einem
Sitzrücken 22, einer Kopfstütze 23,
und einem Sitzrahmen 24. Das Sitzpolster 21, der
Sitzrücken 22 und die Kopfstütze 23 sind
an dem Sitzrahmen 24 befestigt; und der Sitzrahmen ist über
Sitzschienen 13, 13 mit einem Fahrzeugkörper 12 verbunden,
um in Längsrichtung gleiten zu können. Ein festgesetzter Raum
Sp ist zwischen einem Boden 14 des Fahrzeugkörpers 12 und
dem Sitzpolster 21 vorgesehen.
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Wie
in 1 und 2 gezeigt, ist das Sicherheitsgurtsystem 30 ein
so genanntes Vierpunkt-Sicherheitsgurtsystem, in welchem ein Paar linker
und rechter Sicherheitsgurte 31L, 31R an vier Verankerungspunkten
gesichert sind. Das Sicherheitsgurtsystem 30 ist aufgebaut
aus ersten und zweiten Sicherheitsgurten 31L, 31R;
ersten und zweiten Aufrollautomaten 32L, 32R;
einer Schulterverankerung 33; einem weiblichen Gurtbefestigungselement 34;
einem männlichen Gurtbefestigungselement 35; einem
Abstützelement 36; und einem Beckengurt-Zugmechanismus 37.
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Der
erste Sicherheitsgurt 31L ist auf einer von entweder der
linken oder rechten Seiten des Sitzes 20 angeordnet (zum
Beispiel links in Fahrtrichtung des Fahrzeugs 10) und umfasst
einen ersten Schultergurtteil 31La zum Zurückhalten
einer Schulter eines Insassen; und einen ersten Beckengurtteil 31Lb zum
Zurückhalten der Taille des Insassen. Der zweite Sicherheitsgurt 31R ist
auf der anderen von entweder der linken oder der rechten Seite des
Sitzes 20 angeordnet (zum Beispiel auf der rechten Seite) und
umfasst einen zweiten Schultergurtteil 31Ra zum Zurückhalten
einer Schulter des Insassen; und einen zweiten Beckengurtteil 31Rb zum
Zurückhalten der Taille des Insassen.
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Der
erste Aufrollautomat 32L wickelt ein Ende 31Lc des
ersten Sicherheitsgurts 31L (das obere Ende des ersten
Schultergurtteils 31La) auf, ist an einem oberen Endteil
des Sitzrückens 22 angeordnet und ist am Sitzrahmen 24 befestigt.
Der erste Aufrollautomat 32L hat einen ersten motorisierten Schulterbereichsgurtstraffer 41L.
Der erste motorisierte Schulterbereichsgurtstraffer 41L hat
einen ersten Elektromotor 42L. Wenn das Fahrzeug 10 in
einen Zusammenstoß oder einen anderen Notfallzustand verwickelt
wird, erzeugt der erste Elektromotor 42L eine Antriebskraft,
wodurch der erste motorisierte Schulterbereichsgurtstraffer 41L den
ersten Schultergurtteil 31La einzieht. Als Ergebnis wird
ein lockerer Abschnitt des ersten Sicherheitsgurts 31L vom ersten
Aufrollautomaten 32L aufgewickelt.
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Der
zweite Aufrollautomat 32R wickelt ein Ende 31Rc des
zweiten Sicherheitsgurts 31R (das untere Ende des zweiten
Schultergurtteils 31Ra) auf und ist an einem Seitenteil
des Fahrzeugkörpers 12 befestigt. Der zweite Aufrollautomat 32R hat
einen zweiten motorisierten Schulterbereichsgurtstraffer 41R.
Der zweite motorisierte Schulterbereichsgurtstraffer. 41R hat
einen zweiten Elektromotor 42R. Wenn das Fahrzeug 10 in
einem Notfallzustand ist, erzeugt der zweite Elektromotor 42R eine
Antriebskraft, wodurch der zweite motorisierte Schulterbereichsgurtstraffer 41R den
zweiten Schultergurtteil 31Ra einzieht. Als Ergebnis wird
ein lockerer Abschnitt des zweiten Sicherheitsgurts 31R vom
zweiten Aufrollautomaten 32R aufgewickelt.
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Die
Schulterverankerung 33 ist an einer Position angebracht,
die oberhalb von dem zweiten Aufrollautomaten 32R ist,
und ist an einem Seitenabschnitt des Fahrzeugkörpers 12 befestigt.
Die Schulterverankerung 33 führt den zweiten Schultergurtteil 31Ra zum
zweiten Aufrollautomaten 32R.
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Der
zweite Sicherheitsgurt 31R ist zur Verbindung mit dem ersten
Sicherheitsgurt 31L vorgesehen. Genauer gesagt sind die
ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb beide
als durchgängige Einheit verbunden.
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Wie
in 1 und 3 gezeigt, ist das das weibliche
Gurtbefestigungselement 34 an einem mittleren Abschnitt
des ersten Sicherheitsgurts 31L befestigt; das heißt,
zwischen dem ersten Schultergurtteil 31La und dem ersten
Beckengurtteil 31Lb, und umfasst zum Beispiel ein Gurtschloss.
Das männliche Gurtbefestigungselement 35 ist gleitend
an einem mittleren Abschnitt des zweiten Sicherheitsgurts 31R befestigt;
das heißt, zwischen dem zweiten Schultergurtteil 31Ra und
dem zweiten Beckengurtteil 31Rb, und umfasst beispielsweise
eine Einstecklasche. Insbesondere hat das weibliche Gurtbefestigungselement 34 einen
bekannten Aufbau, umfassend eine erste (nicht gezeigte) Sperrklinke,
einen ersten Freigabeknopf 51 und einen ersten Befestigungssensor 52.
Die erste Sperrklinke verriegelt das männliche Gurtbefestigungselement 35,
welches in eine Einführöffnung 53 des
weiblichen Gurtbefestigungselements 34 eingeführt
ist. Die manuelle Betätigung des ersten Freigabeknopfs 51 löst
die erste Sperrklinke. Der erste Befestigungssensor 52 erkennt,
dass das männliche Gurtbefestigungselement 35 mit
dem weiblichen Gurtbefestigungselement 34 verbunden ist
und enthält zum Beispiel einen Mikroschalter. Das männliche
Gurtbefestigungselement 35 ist lösbar mit dem
weiblichen Gurtbefestigungselement 34 verbunden.
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Wie
in 1 und 3 gezeigt, ist das Abstützelement 36 auf
einer Seite des Sitzpolsters 21 angeordnet und ist über
den Sitzrahmen 24 am Fahrzeugkörper 12 befestigt.
Das weibliche Gurtbefestigungselement 34 kann lösbar
an dem Abstützelement 36 befestigt sein. Das weibliche
Gurtbefestigungselement 34 ist am Fahrzeugkörper 12 über
das Abstützelement 36 und den Sitzrahmen 24 abgestützt.
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Insbesondere
hat das weibliche Befestigungselement 34 einen unteren
Teil mit sich abwärts verjüngender Bauform. Dieses
sich verjüngende Teil wird als männliches Verjüngungsteil 34a bezeichnet. Das
weibliche Gurtbefestigungselement 34 hat ein Einstecklaschenteil 54,
welches lösbar mit dem Abstützelement 36 befestigt
ist, und einen Handgriff 55. Das Abstützelement 36 hat
eine zweite (nicht gezeigte) Sperrklinke, einen zweiten Freigabeknopf 61,
einen zweiten Befestigungssensor 62 und eine Einführöffnung 63.
Die zweite Sperrklinke verriegelt das Einstecklaschenteil 54,
welches in die Einführöffnung 63 des
Abstützelements 36 eingeführt ist. Eine
manuelle Betätigung des zweiten Freigabeknopfs 61 löst die
zweite Sperrklinke. Der zweite Befestigungssensor 62 erkennt,
dass das weibliche Gurtbefestigungselement 34 am Abstützelement 36 befestigt
ist und ist zum Beispiel von einem Mikroschalter umfasst. Die Einführöffnung 63 erstreckt
sich in einer sich verjüngenden Weise abwärts
von einer oberen Oberfläche des Abstützelements 36 in
das Abstützelement 36 hinein, um einen entfernbaren
Eingriff des männlichen Verjüngungsteils 34a darin
zu erlauben. Das weibliche Gurtbefestigungselement 34 ist
lösbar am Abstützelement 36 befestigt.
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Das
männliche Gurtbefestigungselement 35 kann auch
lösbar am Abstützelement 36 befestigt sein.
In diesem Fall ist das Einstecklaschenteil 54 am männlichen
Gurtbefestigungselement 35 vorgesehen.
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Das
Abstützelement 36 kann somit entweder das weibliche
Gurtbefestigungselement 34 oder das männliche
Gurtbefestigungselement 35 am Fahrzeugkörper 12 abstützen,
entweder in einem ersten Zustand, in dem das männliche
Gurtbefestigungselement 35 am weiblichen Gurtbefestigungselement 34 befestigt
ist; oder in einem zweiten Zustand, in welchem das männliche
Gurtbefestigungselement 35 vom weiblichen Gurtbefestigungselement 34 gelöst ist.
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Wie
in 1 und 2 gezeigt, umfasst der Beckengurtzugmechanismus 37 eine
Mehrzahl von Gurtführungselementen 71 bis 74 und
den motorisierten Beckenbereichsgurtstraffer 80. Die Mehrzahl von
Gurtführungselementen 71 bis 74 und der
motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 sind unabhängig
von den ersten und zweiten Aufrollautomaten 32L, 32R und
sind beide integral mit dem Sitzrahmen 24 vorgesehen.
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Die
Mehrzahl von Gurtführungselementen 71 bis 74 führen
die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb unter
dem Sitz 20. Die Mehrzahl von Gurtführungselementen 71 bis 74 ist
in dem Raum Sp angeordnet, der nahe den linken und rechten Enden 25L, 25R des
Sitzes 20 und unterhalb einer Sitzoberfläche 26 des
Sitzes 20 ist. Die Mehrzahl von Gurtführungselementen 71 bis 74 umfasst
Rollen, von denen jede mittels einer Achse 75 drehbar am
Sitzrahmen 24 abgestützt ist. Alle dieser Achsen 75 sind
so angeordnet, dass sie jeweils zueinander parallel sind und sind
seitlich so orientiert, dass sie sich entlang der Längsrichtung
des Fahrzeugkörpers 12 erstrecken.
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Insbesondere
gibt es vier Gurtführungselemente 71 bis 74.
Die ersten und zweiten Gurtführungselemente 71, 72 sind
an einer Position nahe der Außenseite des Sitzpolsters 21 entlang
einer Breitenrichtung angeordnet. Die dritten und vierten Gurtführungselemente 73, 74 sind
an einer Position oberhalb der ersten und zweiten Gurtführungselemente 71, 72 angeordnet,
und an einer Position, die weiter in Richtung des Inneren entlang
der Breitenrichtung ist als die ersten und zweiten Gurtführungselemente 71, 72. Der
erste Beckengurtteil 31Lb wird unter dem Sitz 20 vom
ersten Gurtführungselement 71 geführt
und dann aufwärts und auf die Mitte des Sitzes 20 in
Breitenrichtung hin vom dritten Gurtführungselement 73. Der
zweite Beckengurtteil 31Rb wird unter dem. Sitz 20 vom
zweiten Gurtführungselement 72 geführt,
und wird dann aufwärts und zur Mitte des Sitzes 20 in Breitenrichtung
hin vom vierten Gurtführungselement 74 geführt.
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Wie
in 2 und 4A gezeigt,
ist der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 so eingerichtet,
dass er die ersten und zweiten Sicherheitsgurte 31L, 31R über
die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb aufwickeln
und abwickeln kann. In anderen Worten zieht der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 die
ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb unter
den Sitz 20, um die Schultern des Insassen in einem Zustand
zurückzuhalten, in dem das männliche Gurtbefestigungselement 35 am weiblichen
Gurtbefestigungselement 34 befestigt ist. Der motorisierte
Beckenbereichsgurtstraffer 80 umfasst einen Schieber 81,
einen Zahnstangenmechanismus 82, einen dritten Elektromotor 83 und
erste und zweite elektrische Kupplungen 84, 85.
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Der
Schieber 81 ist am Sitzrahmen 24 mittels einer
Schiene 86 so befestigt, dass er quer zum Fahrzeug verschiebbar
ist. Am Schieber 81 befestigt sind das erste Gurtführungselement 71,
ein Ritzel 82a des Zahnstangenmechanismus 82,
der dritte Elektromotor 83 und die ersten und zweiten elektrischen
Kupplungen 84, 85. Dementsprechend werden, wenn
der Schieber 81 entlang der Breitenrichtung des Fahrzeugs
verschoben wird, das erste Gurtführungselement 71,
das Ritzel 82a, der dritte Elektromotor 83 und
die ersten und zweiten elektrischen Kupplungen 84, 85 ebenso
entlang der Breitenrichtung des Fahrzeugs verschoben.
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Eine
Zahnstange 82b des Zahnstangenmechanismus 82 ist
so angeordnet, dass sie parallel zur Schiene 86 verläuft
und ist am Sitzrahmen 24 befestigt. Das Ritzel 82a ist
am Schieber 81 so befestigt, dass es sich dreht, während
es mit der Zahnstange 82b kämmt. Der dritte Elektromotor 83 führt
dem ersten Gurtführungselement 71 und dem Ritzel 82a eine Antriebskraft
zu. Das erste Gurtführungselement 71 wird von
der Antriebskraft des dritten Elektromotors 83 veranlasst,
vorwärts oder rückwärts zu rotieren, wodurch
die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb aufgewickelt
oder abgewickelt werden.
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Die
erste elektrische Kupplung 84 schaltet die Antriebskraft,
die vom dritten Elektromotor 83 zum Ritzel 82a übertrieben
wird, ein oder ab. Die erste elektrische Kupplung 84 ist
zum Beispiel von einem kombinierten Aufbau eines (nicht gezeigten) Planetengetriebemechanismus
und eines Solenoids umfasst. Im Planetengetriebemechanismus wird
die Antriebskraft des dritten Elektromotors 83 auf ein zentrales
Sonnenrad aufgebracht und von einer Mehrzahl von Planetenrädern über
einen Planetenträger auf das Ritzel 82a ausgegeben.
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Wenn
das Solenoid inaktiv ist, kann ein äußeres Rad
des Planetengetriebemechanismus sich drehen. Als Ergebnis wird die
elektrische Kupplung 84 abgeschaltet sein und die Antriebskraft
des dritten Elektromotors 83 wird nicht zum Ritzel 82a übertragen.
Da das Ritzel 82a stationär ist, wird auch der Schieber 81 stationär
sein. Das erste Beckengurtführungselement 71 wird
nicht in Breitenrichtung des Fahrzeugs verlagert.
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Wenn
im Gegensatz dazu das Solenoid eingeschaltet ist, wird die Drehung
des äußeren Rads beschränkt. Als Ergebnis
ist die erste elektrische Kupplung 84 eingeschaltet und
die Antriebskraft des dritten Elektromotors 83 wird auf
das Ritzel 82a übertragen. Wie in 4A und 4B gezeigt,
dreht sich das Ritzel 82a in der Drehrichtung des dritten
Elektromotors 83, und der Schieber 81 gleitet
daher in Breitenrichtung des Fahrzeugs (Richtung der Pfeile CL, UC).
Dementsprechend wird das erste Gurtführungselement 71 in
Breitenrichtung des Fahrzeugs verlagert.
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Die
zweite elektrische Kupplung 85 verbindet und gibt frei
einen Antriebsstrang zur Übertragung einer Antriebskraft
vom dritten Elektromotor 83 zum ersten Gurtführungselement 71 und
hat denselben Aufbau wie die erste elektrische Kupplung 84.
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Ein
Betrieb des Sicherheitsgurtsystems 30 wird untenstehend
beschrieben. 5A zeigt den Sitz 20 und
einen Insassen Ma, der darin sitzt. Das Sicherheitsgurtsystem 30 hält
den Insassen Ma nicht zurück. Das weibliche Gurtbefestigungselement 34 wird
vom Abstützelement 36 abgestützt. Der
dritte Elektromotor 83 und die ersten und zweiten elektrischen
Kupplungen 84, 85 sind abgeschaltet. Das heißt,
dass der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 in
einem Zustand ist, in dem er mechanisch von den Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb entkoppelt
ist (im Folgenden wird der Zustand einfach als „entkoppelter
Zustand” bezeichnet). Wenn während dieser Entkopplung
die ersten und zweiten Sicherheitsgurte 31L, 31R aus
den ersten und zweiten Aufrollautomaten 32L, 32R herausgezogen
werden, sind die Sicherheitsgurte 31L, 31R frei
von einem mechanischen Widerstand des Beckenbereichsgurtstraffers 80.
Somit können die Sicherheitsgurte 31L, 31R mit einer
geringen Zugkraft herausgezogen werden.
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Um
das Sicherheitsgurtsystem 30 zu verwenden, benutzt der
Insasse Ma zuerst seine (nicht gezeigte) rechte Hand, um das männliche
Gurtbefestigungselement 35 heranzuziehen und das männliche
Gurtbefestigungselement am weiblichen Gurtbefestigungselement 34 zu
befestigen. Wie in 5B gezeigt, wird der zweite
Sicherheitsgurt 31R aus dem zweiten Aufrollautomaten 32R ausgezogen
und an drei Punkten gesichert. In anderen Worten ist der zweite
Sicherheitsgurt 31R von den drei Komponenten gesichert,
die die Schulterverankerung 33, das Abstützelement 36 und
das zweite Gurtführungselement 72 einschließen.
Die rechte Schulter Sh des Insassen Ma wird vom zweiten Schultergurtteil 31Ra zurückgehalten,
und die Taille Wa des Insassen Ma wird vom zweiten Beckengurtteil 31Rb zurückgehalten.
Der Beckenbereichsgurtstraffer 80 wird im entkoppelten
Zustand gehalten.
-
Der
Insasse Ma benutzt dann seine rechte Hand, um das weibliche Gurtbefestigungselement 34 vom
männlichen Gurtbefestigungselement 35 zu trennen
und bewegt das weibliche Gurtbefestigungselement zu einer zentralen
Position seiner Taille Wa. Der Insasse benutzt seine rechte Hand,
um den Handgriff 55 (siehe 3) zu greifen
und in eine zentrale Position seiner Taille Wa zu ziehen, wodurch
es dem weiblichen Gurtbefestigungselement 34 ermöglicht
wird, leicht bewegt zu werden. Der zweite Befestigungssensor 62 (siehe 3)
erkennt, dass das weibliche Gurtbefestigungselement 34 vom
Abstützelement 36 getrennt wurde und sendet ein
Signal zum dritten Elektromotor 83 und zur zweiten elektrischen
Kupplung 85. Die erste elektrische Kupplung 84 wird
ausgeschaltet gehalten. Das heißt, der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 wird
in einen Zustand geschaltet, in welchem die Beckengurtteile 31Lb, 31Rb angetrieben
werden, um sich um den Abfall Wa des Insassen zu bewegen, ohne dass
eine Rückhaltekraft vergrößert wird (dieser
Zustand wird im Folgenden als „beweglicher Zustand” bezeichnet). Somit
wird im motorisierten Beckenbereichsgurtstraffer 80 das
erste Gurtführungselement 71 drehend in eine Richtung
angetrieben, in der das weibliche Gurtbefestigungselement 34 sich
auf die Mittenposition der Taille Wa zubewegt. Insbesondere unterstützt
der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 die händische
Operation durch einen wickelnden Antrieb der ersten und zweiten
Beckengurtteile 31Lb, 31Rb. Wenn der motorisierte
Beckenbereichsgurtstraffer 80 in einem derartigen Antriebszustand
ist, bleibt die vom ersten und zweiten Beckengurtteil 31Lb, 31Rb auf
die Taille Wa ausgeübte Kraft im Wesentlichen unverändert.
Wenn das weibliche Gurtbefestigungselement 34 die Mittenposition
der Taille Wa erreicht, hält der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 an.
Das heißt, dass der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 in
den entkoppelten Zustand geschaltet wird. Der dritte Elektromotor 83 und
die zweite elektrische Kupplung 85 werden beide abgeschaltet. Der
sich ergebende Zustand wird in 5C gezeigt.
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Wie
in 5C gezeigt, werden die ersten und zweiten Sicherheitsgurte 31L, 31R zusammengebracht,
um bei Betrachtung von vorne im Wesentlichen die Form eines „X” zu
bilden, und werden an vier Punkten gesichert. Insbesondere werden
die ersten und zweiten Sicherheitsgurte 31L, 31R von den
vier Komponenten, die den ersten Aufrollautomaten 32L,
die Schulterverankerung 33 und die ersten und zweiten Gurtführungselemente 71, 72 einschließen,
gesichert. Die linken und rechten Schultern Sh, Sh des Insassen
Ma werden von den ersten und zweiten Schultergurtteilen 31La, 31Ra zurückgehalten,
und die Taille Wa des Insassen Ma wird von den ersten und zweiten
Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb zurückgehalten.
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In
so einem Rückhaltezustand werden, wenn in den ersten und
zweiten Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb im Rückhaltezustand
eine Schlaffheit vorliegt, oder wenn das Fahrzeug 10 in
einen Zusammenstoß oder einen anderen Notfallzustand verwickelt
wird, der dritte Elektromotor 83 und die ersten und zweiten elektrischen
Kupplungen 84, 85 eingeschaltet. Das heißt,
dass der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 in
einen Zustand der mechanischen Verbindung mit den Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb gebracht wird
(im Folgenden einfach als „verbundener Zustand” bezeichnet).
Die Antriebskraft des dritten Elektromotors 83 wird auf
das Ritzel 82a übertrieben, und das erste Gurtführungselement 71 wird
daher in der Fahrzeugbreitenrichtung (der Richtung des Pfeils CL)
verlagert. Dementsprechend werden unabhängig von der Richtung,
in der sich der dritte Elektromotor 83 dreht, die ersten
und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb vom ersten
Gurtführungselement 71 gezogen, von den Gurtführungselementen 71 bis 74 geführt
und unter den Sitz 20 gezogen. Wenn der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 im
verbundenen Zustand ist und das erste Gurtführungselement 71 in
Breitenrichtung des Fahrzeugs (Richtung des Pfeils CL) verlagert
wird, erhöht sich die Rückhaltekraft, die die
Taille Wa des Insassen mittels der ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb zurückhält. Wenn
die Rückhaltekraft so groß wie ein vorherbestimmter
Wert wurde, werden der dritte Elektromotor 83 und die ersten
und zweiten elektrischen Kupplungen 84, 85 nachfolgend
beide abgeschaltet. Das heißt, dass der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer
in den entkoppelten Zustand geschaltet wird und anhält.
Der sich ergebende Zustand ist in 5D gezeigt.
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Wie
in 5D gezeigt, werden die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb in
der Höhe der Taille Wa gehalten. Die Position, in der die
weiblichen und männlichen Gurtbefestigungselemente 34, 35 miteinander
verbunden sind, wird in der Mitte der Taille Wa gehalten. Als Ergebnis
kann die Taille Wa verlässlich von den ersten und zweiten
Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb zurückgehalten
werden. Dementsprechend kann der Insasse Ma verlässlicher
im Sitz 20 zurückgehalten werden. Es ist zum Beispiel, sogar
wenn das Fahrzeug 10 mit einem Hindernis zusammenstößt,
möglich, es hinreichend zu verhindern, dass der Insasse
Ma auf der Sitzoberfläche 26 des Sitzpolsters 21 vorwärts
rutscht und unter den Sicherheitsgurt rutscht (so genanntes „Untertauchen”).
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Wenn
die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb vom
motorisierten Beckenbereichsgurtstraffer 80 unter den Sitz 20 gezogen
werden, werden die ersten und zweiten motorisierten Schulterbereichsgurtstraffer 41L, 41R betrieben,
um die Sicherheitsgurte aufzuwickeln. Als Folge werden die ersten
und zweiten Sicherheitsgurte 31L, 31R von den
ersten und zweiten motorisierten Schulterbereichsgurtstraffern 41L, 41R aufgewickelt.
Dementsprechend kann der Insasse Ma noch sicherer im Sitz 20 zurückgehalten
werden.
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Darüber
hinaus ist das vom motorisierten Beckenbereichsgurtstraffer 80 erzeugte
Antriebsdrehmoment größer eingestellt als das
von den ersten und zweiten motorisierten Schulterbereichsgurtstraffern 41L, 41R erzeugte
Antriebsdrehmoment. Demzufolge kann die Taille Wa des Insassen Ma
noch hinreichender von den ersten und zweiten Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb zurückgehalten
werden. Wenn zum Beispiel die drei Elektromotoren 42L, 42R, 83 alle
dieselben Ausgangscharakteristiken haben, so wird der dem dritten
Elektromotor 83 zugeführte Antriebsstrom größer
eingestellt sein als der den ersten und zweiten Elektromotoren 42L, 42R zugeführte
Antriebsstrom. Wenn die drei Elektromotoren 42L, 42R, 83 gleichzeitig
angetrieben werden, wird das vom dritten Elektromotor 83 erzeugte
Antriebsdrehmoment zwei- oder mehrfach so groß sein als
das von den ersten und zweiten Elektromotoren 42L, 42R erzeugte
Antriebsdrehmoment.
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Beim
nachfolgenden Lösen des Sicherheitsgurtsystems 30 löst
der Insasse Ma das männliche Gurtbefestigungselement 35 vom
weiblichen Gurtbefestigungselement 34 unter Verwendung
der rechten Hand. Als Ergebnis wickelt der zweite Aufrollautomat 32R den
zweiten Sicherheitsgurt 31R auf. Der erste Befestigungssensor 52 (3)
detektiert gleichzeitig, dass das männliche Gurtbefestigungselement 35 vom
weiblichen Gurtbefestigungselement 34 gelöst worden
ist, und sendet ein EIN-Signal zum dritten Elektromotor 83 und
zu den ersten und zweiten elektrischen Kupplungen 84, 85.
Das bedeutet, dass der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 in
den verbundenen Zustand geschaltet wird. Demzufolge dreht sich der
dritte Elektromotor 83 und treibt das erste Gurtführungselement 71 in
die Richtung, in der das weibliche Gurtbefestigungselement 34 am
Abstützelement 36 befestigt wird. Die Antriebskraft
des dritten Elektromotors 83 wird auf das Zahnrad 82a übertragen;
daher wird das erste Gurtführungselement 71 in
der vom Pfeil UC angedeuteten Richtung verlagert und kehrt in die
Ursprungsposition zurück. Der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 wickelt
somit den ersten Beckengurtteil 31b ab. Das weibliche Gurtbefestigungselement 34 wird
erneut mit dem Abstützelement 36 verbunden und
von diesem abgestützt. Als Ergebnis kehrt das Sicherheitsgurtsystem 30 in
einen Zustand zurück, in dem der Insasse Ma freigegeben
wird, wie in 5A gezeigt. Dann werden der
dritte Elektromotor 83 und die ersten und zweiten elektrischen
Kupplungen 84, 85 beide abgeschaltet. Das bedeutet,
dass der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 in
den entkoppelten Zustand geschaltet wird und anhält.
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Die
ersten und zweiten Sicherheitsgurte 31L, 31R können
somit einfach mittels einer Operation verbunden und gelöst
werden, die nur eine Hand einbezieht. Demzufolge kann die Bedienbarkeit
des Sicherheitsgurtsystems 30 verbessert werden.
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Wie
aus der oben stehenden Diskussion deutlich wird, kann der motorisierte
Beckenbereichsgurtstraffer 80 in den entkoppelten Zustand,
in den verbundenen Zustand und in den beweglichen Zustand geschaltet
werden.
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Wie
vorher beschrieben, sind die Gurtführungselemente 71 bis 74 nahe
den linken und rechten Enden 25L, 25R des Sitzes 20 und
unterhalb der Sitzoberfläche 26 des Sitzes 20 angeordnet,
wie in 2 gezeigt ist. Die Gurtführungselemente 71 bis 74 sind
von den quer orientierten Achsen 75 drehbar abgestützt.
Dementsprechend können die Abstützpunkte der Gurtführungselemente 71 bis 74 so
angeordnet werden, dass sie nahe bei den linken und rechten Enden 25L, 25R des
Sitzes 20 und unterhalb der Sitzoberfläche 26 sind.
Der motorisierte Beckenbereichsgurtstraffer 80 zieht die
ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb,
die die Taille Wa zurückhalten, mittels der Gurtführungselemente 71 bis 74 weiter
unter die Sitzoberfläche 26. Dementsprechend pressen
die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb die
Taille Wa mit großer Kraft gegen die Sitzoberfläche 26.
Als ein Ergebnis kann die Taille Wa von den ersten und zweiten Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb noch
zuverlässiger zurückgehalten werden.
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Die
Gurtführungselemente 71 bis 74 und der motorisierte
Beckenbereichsgurtstraffer 80 können leicht in
dem begrenzten Raum Sp unter dem Sitz 20 vorgesehen werden,
da sie integral am Sitzrahmen 24 vorgesehen sind.
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6 zeigt
ein Steuer-/Regelsystem 100, das ein Steuer-/Regelbauteil 111 des
Sicherheitsgurtsystems 30 enthält. Das Steuer-/Regelsystem 100 umfasst
die ersten und zweiten Befestigungssensoren 52, 62;
einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 101; einen Beschleunigungssensor 102;
einen Giergeschwindigkeitssensor 103; einen Wankwinkelsensor 104;
erste und zweite Schultergurtzugabstandssensoren 105, 106;
einen Beckengurtzugabstandssensor 107; das Steuer-/Regelbauteil 111; drei
Motortreiber 112 bis 114; zwei Kupplungstreiber 115, 116;
drei Elektromotoren 42L, 42R, 83; und
die elektrische Kupplung 84.
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Der
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 101 ermittelt eine Reisegeschwindigkeit (Fahrzeuggeschwindigkeit)
des Fahrzeugs 10. Der Beschleunigungssensor 102 erfasst
die Rate, mit der das Fahrzeug 10 beschleunigt. Der Giergeschwindigkeitssensor 103 erfasst
die Giergeschwindigkeit (Gierwinkelgeschwindigkeit) des Fahrzeugkörpers,
wenn der Fahrzeugkörper giert. Der Wankwinkelsensor 104 erfasst
den Wankwinkel des Fahrzeugkörpers, wenn der Fahrzeugkörper
wankt.
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Der
erste Schultergurtzugabstandssensor 105 erfasst den Zugabstand
des ersten Schultergurtteils 31La, der aus dem ersten Aufrollautomaten 32L herausgezogen
wird. Der erste Schultergurtzugabstandssensor ist im ersten Aufrollautomaten 32L beherbergt.
Der zweite Schultergurtzugabstandssensor 106 erfasst den
Zugabstand des zweiten Schultergurtteils 32Ra, der aus
dem zweiten Aufrollautomaten 32R herausgezogen wird. Der
zweite Schultergurtzugabstandssensor ist im zweiten Aufrollautomaten 32R beherbergt.
Der Beckengurtzugabstandssensor 107 erfasst den Zugabstand
der ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb,
welche aus dem motorisierten Beckenbereichsgurtstraffer 80 herausgezogen
werden. Der Beckengurtzugabstandssensor ist im motorisierten Beckenbereichsgurtstraffer 80 beherbergt.
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Das
Steuer-/Regelbauteil 111 steuert/regelt die drei Elektromotoren 42L, 42R, 83 über
die drei Motortreiber 112 bis 114 auf Grundlage
der Erfassungssignale von den Sensoren 52, 62, 101 bis 107. Das
Steuer-/Regelbauteil 111 steuert/regelt auch die elektrischen
Kupplungen 84, 85 über die Kupplungstreiber 115, 116.
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Das
Folgende ist eine Beschreibung des Steuer-/Regelablaufs in einem
Fall, in dem das in 6 gezeigte Steuer-/Regelbauteil 111 ein
Mikrocomputer ist. Der Steuer-/Regelablauf wird untenstehend mit
Bezug auf 7 und 2, 3 und 6 beschrieben.
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Das
Steuer-/Regelbauteil 111 liest zuerst die Erfassungssignale
von den Sensoren 52, 62, 101 bis 107 ein
(Schritt ST01).
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Das
Steuer-/Regelbauteil 111 bestimmt dann, ob das Erfassungssignal
vom ersten Befestigungssensor 52 ein EIN-Signal ist und
schließt die Steuerung/Regelung ab, wenn das Signal ein AUS-Signal
ist (Schritt ST02). Insbesondere bestimmt das Steuer-/Regelbauteil 111,
ob das männliche Gurtbefestigungselement 35 am
weiblichen Gurtbefestigungselement 34 befestigt ist.
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Wenn
in Schritt ST02 das Signal als EIN-Signal bestimmt wird, bestimmt
das Steuer-/Regelbauteil 111, ob das Fahrzeug 10 sich
bewegt und schließt die Steuerung/Regelung ab, wenn das
Fahrzeug steht (Schritt ST03). Das Fahrzeug wird zum Beispiel als
sich bewegend bestimmt, wenn das Fahrzeug eine sehr geringe festgesetzte
Geschwindigkeit erreicht, wie sie von dem Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 101 erfasst
wird.
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Wenn
das Fahrzeug in Schritt ST03 als sich bewegend bestimmt wird, bestimmt
das Steuer-/Regelbauteil 111 dann, ob die ersten und zweiten
Beckengurtteile 31Lb, 31Rb schlaff sind (Schritt
ST04). Zum Beispiel wird bestimmt, dass Schlaffheit vorliegt, wenn
der Auszugswert der ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb,
wie sie vom Beckengurtzugabstandssensor 107 erfasst werden,
einen festgesetzten Referenzauszugswert übersteigt.
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Wenn
in Schritt ST04 das Vorliegen von Schlaffheit bestimmt wird, schaltet
das Steuer-/Regelbauteil 111 über die ersten und
zweiten Kupplungstreiber 115, 116 die ersten und
zweiten elektrischen Kupplungen 84, 85 ein und
steuert/regelt den dritten Elektromotor 83 mittels des
dritten Motortreibers 114 so, dass er sich vorwärts
dreht (Schritt ST05). Als Ergebnis wird das erste Gurtführungselement 71 auf
das Zentrum des Sitzes 20 in Breitenrichtung hin verlagert,
während es vorwärts rotiert, wie in 5C gezeigt.
Die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb werden
vom ersten Gurtführungselement 71 aufgewickelt,
wodurch die Schlaffheit entfernt wird.
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Wenn
in Schritt ST04 kein Vorhandensein von Schlaffheit bestimmt wird,
oder nachdem in Schritt ST05 Schlaffheit entfernt wurde, bestimmt
das Steuer-/Regelbauteil 111 dann, ob das Fahrzeug 10 in
einen Zusammenstoß oder einen anderen Notfallzustand verwickelt
worden ist (Schritt ST06). Das Steuer-/Regelbauteil 111 schließt
die Steuerung/Regelung ab, wenn bestimmt wird, dass das Fahrzeug 10 sich
in einem normalen Fahrtzustand (Nicht-Notfallzustand) befindet.
Zum Beispiel wird bestimmt, dass das Fahrzeug sich in einem Notfallzustand
befindet, wenn das vom Beschleunigungssensor 102 erfasste
Ausmaß der Beschleunigung einen festgesetzten Schwellwert überschreitet.
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Das
Fahrzeug wird als in einem Notfallzustand befindlich bestimmt, wenn
irgendeine Anzahl der folgenden drei Bedingungen erfüllt
ist. Die erste Bedingung ist, dass die vom Giergeschwindigkeitssensor 103 erfasste
Giergeschwindigkeit einen festgesetzten Giergeschwindigkeitsschwellwert überschreitet.
Die zweite Bedingung ist, dass der vom Wankwinkelsensor 104 erfasste
Wankwinkel einen festgesetzten Wankwinkelschwellwert überschreitet. Die
dritte Bedingung ist, dass eine Wankwinkelgeschwindikgkeit, die
aus dem Wankwinkel berechnet wird, einen festgesetzten Wankwinkelgeschwindigkeitsschwellwert überschreitet.
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Wenn
in Schritt ST06 bestimmt wird, dass das Fahrzeug sich in einem Notfallzustand
befindet, wird der Gurtzugantrieb des motorisierten Beckenbereichsgurtstraffers 80 ausgelöst
(Schritt ST07). Insbesondere werden die ersten und zweiten elektrischen
Kupplungen 84, 85 über die ersten und
zweiten Kupplungstreiber 115, 116 eingeschaltet
und der dritte Elektromotor 83 wird über den dritten
Motortreiber 114 so gesteuert/geregelt, dass er sich vorwärts dreht.
Als Ergebnis wird das erste Gurtführungselement 71 auf
das Zentrum des Sitzes 20 in Breitenrichtung hin verlagert,
während es vorwärts gedreht wird, wie in 5C gezeigt.
Die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Lb werden
vom ersten Gurtführungselement 71 aufgewickelt.
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Nach
Schritt ST07 wird der Gurtzugantrieb der ersten und zweiten motorisierten
Schulterbereichsgurtstraffer 41L, 41R ausgelöst
(Schritt ST08). Insbesondere werden die ersten und zweiten Elektromotoren 42L, 42R über
die ersten und zweiten Motortreiber 112, 113 so
gesteuert/geregelt, dass sie sich vorwärts drehen. Als
Ergebnis werden die ersten und zweiten Schultergurtteile 31Lb, 31Rb von
den ersten und zweiten Aufrollautomaten 32L, 32R aufgewickelt.
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Wenn
das Fahrzeug 10 sich in einem Notfallzustand befindet,
löst somit das Steuer-/Regelbauteil 111 zuerst
den Gurtzugantrieb des motorisierten Beckenbereichsgurtstraffers 80 aus
und treibt dann den Gurtzug der ersten und zweiten motorisierten
Schulterbereichsgurtstraffer 41L, 41R an.
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Dementsprechend
wird zuerst die Taille Wa des Insassen Ma von den ersten und zweiten
Beckengurtteilen 31Lb, 31Rb zurückgehalten,
wodurch die untere Hälfte des Körpers des Insassen
Ma davon abgehalten werden kann, sich zu bewegen. Die Schultern
Sh, Sh des Insassen Ma werden dann von den ersten und zweiten Schultergurtteilen 31La, 31Ra zurückgehalten,
wodurch die obere Hälfte des Körpers des Insassen
Ma auch zurückgehalten werden kann. Dementsprechend ist
es möglich, hinreichend zu verhindern, dass der Insasse
Ma entlang der Sitzoberfläche 26 des Sitzpolsters 21 nach
vorne rutscht und unter den Sicherheitsgurt rutscht (Untertauchen).
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Das
Steuer-/Regelbauteil 111 bestimmt dann, ob der Noffallzustand
immer noch vorliegt (Schritt ST09), und dieser Schritt wird wiederholt,
bis der Notfallzustand nicht mehr in Kraft ist.
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Wenn
in Schritt ST09 bestimmt wird, dass der Notfallzustand nicht mehr
in Kraft ist, werden die ersten und zweiten Sicherheitsgurte 31L, 31R vom Zurückhalten
des Insassen Ma gelöst, worauf die Steuerung/Regelung abgeschlossen
wird (Schritt ST10). Insbesondere schaltet das Steuer-/Regelbauteil 111 die
elektrischen Kupplungen 84, 85 über die Kupplungstreiber 115, 116 ab
und steuert/regelt die drei Elektromotoren 42L, 42R, 83 über
die drei Motortreiber 112 bis 114 so, dass sie
sich umgekehrt drehen. Als Ergebnis wird der Insasse Ma vom Zurückhalten
durch die ersten und zweiten Schultergurtteile 31La, 31Ra und
die ersten und zweiten Beckengurtteile 31Lb, 31Rb befreit,
wie in 5A gezeigt.
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Als
Nächstes wird mit Bezug auf 8 eine Erörterung
bezüglich Abänderungen des weiblichen Gurtbefestigungselements 34 und
des Abstützelements, die in 3 gezeigt
sind, angestellt. Gleiche Bestandteile werden mit gleichen Referenznummern versehen,
und ihre Erörterungen werden ausgelassen werden.
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Unter
Bezugnahme auf 8 wird nun eine Erörterung
einer Abänderung der Anordnung angestellt, insbesondere
bezüglich des weiblichen Gurtbefestigungselements und des
Abstützelements, die in 3 gezeigt
sind.
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In 8 ist
eine kombinierte Anordnung eines weiblichen Gurtbefestigungselements 34A und eines
Abstützelements 36A gezeigt. Das weibliche Gurtbefestigungselement 34A ist
zwischen dem ersten Schultergurtteil 31La und dem ersten
Beckengurtteil 31Lb vorgesehen und hat nicht den in 3 gezeigten
Einstecklaschenteil 54. Das Abstützelement 36A schließt
nicht den zweiten Freigabeknopf 61 und den zweiten Befestigungssensor 62 ein,
die in 3 gezeigt sind, und auch nicht die (nicht gezeigte)
zweite Sperrklinke. Das Abstützelement 36A hat einen
Schlitz 64, der so ausgebildet ist, dass er sich vertikal
durch das Abstützelement 36A hindurch erstreckt
und sich an einer seitlichen Oberfläche desselben öffnet.
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Im
Gebrauch wird der erste Beckengurtteil 31Lb in den Schlitz 64 von
dessen offener Seite her eingeführt, wie mit einem Pfeil
gezeigt. Weiter wird, wie in 1 gezeigt,
der erste Beckengurtteil 31Lb vom Beckengurtzugmechanismus 37 unter
den Sitz 20 hineingezogen. Als Ergebnis wird ein männliches sich
verjüngendes Teil 34a, das in 8 gezeigt
ist, in die Einführöffnung 63 eingepasst.
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Wie
aus der obigen Diskussion verstanden werden kann, ist es nicht immer
erforderlich, das Einstecklaschenteil 54, die zweite Sperrklinke,
den zweiten Freigabeknopf 61 und den zweiten Befestigungssensor 62 vorzusehen.
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Entsprechend
der vorliegenden Erfindung kann das Steuer-/Regelbauteil 111 so
eingerichtet sein, dass es den Prozess in Schritt ST07 und dann den
Prozess in Schritt ST08 im in 7 gezeigten Steuer-/Regelablauf
auslöst. Insbesondere löst das Steuer-/Regelbauteil 111 den
Prozess in Schritt ST08 aus, während Schritt ST07 sich
in der Verarbeitung befindet, oder nachdem der Prozess in Schritt
ST07 abgeschlossen wurde.
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Das
Sicherheitsgurtsystem 30 der vorliegenden Erfindung kann
in geeigneter Weise in einer Vielzahl von Passagierfahrzeugen verwendet
werden.
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Ein
Sicherheitsgurtsystem (30) zum Zurückhalten eines
Insassen (Ma) unter Verwendung erster und zweiter Sicherheitsgurte
(31L, 31R), die auf jeder Seite eines Sitzes (20)
angeordnet sind. Das Sicherheitsgurtsystem (30) umfasst
Gurtführungselemente (71–74)
und einen Beckenbereichsgurtstraffer (80). Die Gurtführungselemente
können Beckengurtteile (31Lb, 31Rb) der
ersten und zweiten Sicherheitsgurte unterhalb des Sitzes führen,
um die Taille (Wa) des Insassen zurückzuhalten. Der Beckenbereichsgurtstraffer
kann die Beckengurtteile unter den Sitz ziehen, in einem Zustand,
in dem das männliche Gurtbefestigungselement (35)
des zweiten Sicherheitsgurts an einem weiblichen Gurtbefestigungselement (34)
des ersten Sicherheitsgurts befestigt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - WO 2004/009411
A1 [0002, 0003]
- - WO 2004/099411 A1 [0005]