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Die Erfindung betrifft einen Beton, insbesondere einen ultrahochfesten Beton unter Einsatz eines neuartigen Bindemittels. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Betonformteil aus besagtem Beton sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Betonformteils.
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Die Anforderungen an Bauwerkstoffe, insbesondere an Betone werden im Bereich der Bauindustrie stetig größer. Aus Beton hergestellte Gegenstände werden immer höheren Belastungen ausgesetzt. Die auftretenden Belastungen sind dabei einerseits mechanischer Natur, beispielsweise durch die Belastung mit Gegenständen, Fahrzeugen oder aufgrund baustatischer Anforderungen, andererseits sind auch umwelteinflussbedingte Belastungen, wie beispielsweise Frostschutz, insbesondere Tausalzbeständigkeit und Witterungsbeständigkeit und auch chemische Belastungen im Bereich der industriellen Anwendung von erheblicher Relevanz. Neben den besprochenen Eigenschaften sollen Betone jedoch auch den immer relevanter werdenden Anforderungen des Umweltschutzes, der Energieeffizienz bei ihrer Herstellung sowie der Transportierbarkeit und Flexibilität des Einsatzes genügen.
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Im Bereich der Betonindustrie hat sich hierbei eine neue, derzeit noch nicht nach DIN-Normen standardisierte Gattung von Betonen herauskristallisiert, welche unter dem Gattungsbegriff der ”ultrahochfesten Betone” geführt wird. Derartige Betone zeichnen sich durch extrem hohe Druckfestigkeiten aus, welche insbesondere oberhalb der in der DIN EN 206-1 definierten Festigkeitsklasse C 100/115 liegen.
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Aus dem Stand der Technik ist seit langer Zeit bekannt, dass die Betonrezeptur, welche als Dreiphasenwerkstoff aus Zement, Wasser und Gesteinskörnungen besteht, durch zusätzliche Stoffe ergänzt werden kann, um die Eigenschaften des Betons zu verbessern. Für eine besonders effektive Gestaltung der Betonparameter wird vor allem eine sehr dichte Packung der Feinstoffe besonders unterhalb einer Korngrenze von 0,125 Millimetern bis hin zum Nanobereich angestrebt, was insbesondere durch die Verwendung von Mikrosilika, Quarzmehl oder dergleichen erreicht wird. Die technologische Besonderheit von ultrahochfesten Betonen (UHPC – Englisch: ultra high performance concrete) liegt in einer extrem hohen Gefügedichte, welche bei optimaler Herstellung nahezu keine innen liegenden Poren oder Mikrorisse aufweist. Durch die extrem hohe Gefügedichte wird eine hohe Druckfestigkeit der ultrahochfesten Betone erreicht, wobei oftmals auch auf die zusätzliche Verwendung von Bewehrungen in Form von Stahlarmierungen verzichtet werden kann.
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Nachteilig an derartigen ultrahochfesten Betonen ist ihre stets erhebliche Sprödigkeit, welche sie bei einer Vielzahl von technologischen Anwendungen in Frage stellt. Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Bindemittel zur Herstellung eines Zementsteins für die Herstellung eines Betons, insbesondere eines ultrahochfesten Betons sowie aus Beton hergestellte Betonformteile und ein Verfahren zur Herstellung eines Betonformteils bereit zu stellen, welches die Nachteile des Standes der Technik vermeidet.
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Ausgehend vom Stand der Technik wird diese Aufgabe durch ein Betonformteil nach dem Anspruch 1, einen Beton unter Verwendung eines neuartigen Bindemittels nach dem Anspruch 7 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Betonformteils nach Anspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sowie zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Zur Herstellung eines Betons bedarf es eines Bindemittels, welches die chemische, innen liegende Verbindung eines Zementsteins herstellt. Dieser sogenannte ”Zementleim” sorgt für die Verbindung der Bestandteile des Betons und trägt somit wesentlich zu den Eigenschaften des resultierenden Betons bei. Das neuartige Bindemittel zur Herstellung eines Zementsteins ist dadurch gekennzeichnet, dass das Bindemittel eine Mischung von mindestens zwei Zementarten unterschiedlicher Endfestigkeit umfasst.
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Es existieren Zemente aus verschiedenen Klinkerarten, wobei die Portlandzemente sowie die Hochofenzemente eine entscheidende Rolle spielen. Auf die einschlägige Literatur aus dem Stand der Technik, insbesondere auf die jeweiligen DIN-Normen wird hiermit verwiesen und darauf Bezug genommen. Durch die Verwendung einer Mischung von zwei Zementen unterschiedlicher Endfestigkeit wird erzielt, dass im Zementstein flexiblere und härtere Bereiche entstehen, wodurch ein harter, aber dennoch duktiler und in gewisser Weise auf einer Betonskala ”elastischer” Zementstein aufgrund seines Gefüges (Matrix) entsteht.
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In einer zweckmäßigen Weiterbildung umfasst das Bindemittel des weiteren Kalksteinmehl. Die Hinzugabe von Kalksteinmehl, welches ebenfalls als Bindemittel genutzt wird, verbessert die Leistungsfähigkeit durch die Hinzufügung einer weiteren Festigkeitsklasse. Hierbei kann es insbesondere darauf ankommen, dass das Kalksteinmehl nicht zusammen mit den Zementen zermahlen wird, sondern mit nahezu unbeschädigten Partikeloberflächen als separat zugegebene Körnung in das Bindemittel gemischt wird. Eine Folge dieser unbeschädigten Partikelzugabe ist ein sehr moderater Wasseranspruch der gesamten Mischung.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Verhältnis der Bestandteile des Bindemittels nämlich der Zementmischung und des Kalksteinmehls zwischen 5:1 und 2:1, vorzugsweise 3:1 insbesondere 3,5:1 ist. Derartig abgestimmte Mischverhältnisse erzielen einen hohen Flexibilitätsbereich bei der Verarbeitung des Bindemittels bzw. Mörtels und des daraus hergestellten Betons.
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In einer überdies zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das Bindemittel eine Mischung von Zementen der Art „N” (normale Festigkeit), Festigkeitsklasse 42,5 sowie 52,5 umfasst, wobei vorzugsweise der Anteil der Festigkeitsklasse 42,5 mindestens gleich dem Anteil der Festigkeitsklasse 52,5 ist, insbesondere das Verhältnis 42,5:52,5 kleiner 5:3 insbesondere das Verhältnis in etwa 4:3 ist. Die Eigenschaften des Bindemittels werden durch die Auswahl der entsprechend zueinander abgestimmten Verhältnisse der Zementarten positiv beeinflusst, da sich auf diese Weise die Festigkeitsbereiche im späteren Betongefüge optimal ergänzen.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung ist überdies vorgesehen, dass das Bindemittel aus zwei Portlandzementen (CEM I) und/oder eine Mischung von Portlandzement (CEM I) sowie Hochofenzement (CEM III) umfasst. Die Verwendung unterschiedlicher Zementarten lässt eine Abstimmung der Kornzusammensetzung mit entsprechenden Verwendungszwecken zu, sodass beispielsweise unterschiedliche Eigenschaften für Transportbeton oder für Vorort in einem Betonwerk verarbeiteten Beton (Ortbeton) erreicht werden können. Nicht zuletzt sind dabei die zur Herstellung von Betonformteilen erheblichen Zeiten bis zur Möglichkeit der Ausschalung beeinflussbar.
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Die Erfindung betrifft überdies einen ultrahochfesten Beton (UHPC), wobei der Beton in seiner Rezeptur ein Bindemittel, Füllstoffe (Zuschlagstoffe), Betonzusatzstoffe sowie Wasser umfasst. Die Füllstoffe (Zuschlagstoffe) beispielsweise Sand sowie die Beton-Zusatzstoffe (beispielsweise Fließmittel, Verzögerer, Porenbildner sowie Stabilisierer) tragen weiterhin zu den Verarbeitungseigenschaften des Betons bei.
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In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung des ultrahochfesten Betons ist vorgesehen, dass die minimale Korngröße der Partikel der Füllstoffe sowie der Zusatzstoffe 0,5 μ-Meter, vorzugsweise 1 μ-Meter beträgt. Durch die unterseitige Begrenzung der minimalen Korngröße der Partikel, insbesondere durch den Verzicht auf die Verwendung sogenannter Mikrosilika wird erreicht, dass der Beton im Inneren eine ausreichende Feinstruktur aufweist, um die notwendigen elastischen Eigenschaften bereit zu stellen, um sich gegenüber dem ultrahochfesten Beton nach dem Stand der Technik insbesondere in der Sprödheit abzugrenzen. Der erfindungsgemäße ultrahochfeste Beton zeichnet sich durch einen vorteilhaften Elastizitätmodul aus, und kann erheblichen Beanspruchungen und Spannungen auch ohne die Verwendung von Bewehrungen Stand halten.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung ist ein Betonformteil, insbesondere eine Beton-Schlitzrinne, welches aus erfindungsgemäßem Beton hergestellt wird. Die erfindungsgemäß verbesserten Eigenschaften sind den oben genannten beschriebenen Betoneigenschaften zu entnehmen. Eine zweckmäßige Weiterbildung des erfindungsgemäßen Betonformteils ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass das Betonformteil bewehrungsfrei, insbesondere Stahlbewehrungsfrei ausgebildet ist. Die Verwendung von Fasern, beispielsweise Polymerfasern, wird dabei vorliegend nur begrenzt als Bewehrung verstanden, wobei auch in einer vorteilhaften Weiterbildung auf derartige Bewehrungen verzichtet wird.
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In einer überdies zweckmäßigen Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen Betonformteils ist vorgesehen, dass das Betonformteil im Betongefüge eine elaszititätserzeugende Mikrostruktur aufweist, wobei insbesondere ein Elaszititätsmodul von 30 Kilonewton pro Quadratmillimeter oder weniger erreicht wird. Die Mikrostruktur, insbesondere eine Mikroporösitat, welche beispielsweise durch die Verwendung entsprechender minimaler Korngrößen erreicht werden kann, gibt dem Betongefüge die Gelegenheit, auftretenden Kräften auszuweichen, ohne das Brüche im Betongefüge, insbesondere im Zementstein entstehen. Auf diese Weise werden sehr vorteilhafte Elaszititätsmodule erreicht, welche die vorteilhaften Eigenschaften des Betons und der daraus hergestellten Formteile prägen.
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Die weiteren vorteilhaften Eigenschaften des erfindungsgemäßen Betonformteils sollen nachfolgend im Rahmen der Ausführungsbeispiele näher erläutert werden. Die Erfindung ist dabei jedoch nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt sondern umfasst all diejenigen Ausführungen, welche im Rahmen des Wortsinns der Ansprüche vom erfindungsgemäßen Gedanken Gebrauch machen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Betonformteils aus ultrahochfestem Beton ist darüber hinaus dadurch gekennzeichnet, dass der Beton nach seiner Anmischung nach der Hydration der aluminatischen Phase, kurz vor Ablauf der domanten Phase erst in die Schalung eingebracht wird, wobei sodann in der Schalung die Hydration der silikatischen Phase erfolgt. Das Betongefüge wird dabei somit erst vor seiner letztendlichen Ausbildung und anschließenden Fixierung in der silikatischen Phase in die Schalung eingebracht, und kann dabei in der erfindungsgemäß vorteilhaften Strukturbildung stabilisiert werden.
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Im Rahmen der Erfindung werden durch beiliegende Ausführungsbeispiele eines Betonformteils in Form von Entwässerungsrinnen für die Straßenentwässerung oder Platzentwässerung die Verwendung des erfindungsgemäßen Betons dargestellt.
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Es zeigen dabei:
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1 einen Strukturquerschnitt durch eine Entwässerungsrinne mit gewinkeltem Rinneneinlass;
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2 die Entwässerungsrinne nach 1 in schematischer perspektivischer Darstellung;
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3 einen Strukturquerschnitt durch eine Entwässerungsrinne mit oberseitigem Rinneneinlass;
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2 die Entwässerungsrinne nach 3 in schematischer perspektivischer Darstellung.
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Im Einzelnen zeigt 1 einen Strukturquerschnitt 1 eines erfindungsgemäßen Betonformteils 20. Das Betonformteil 20 (in 2 perspektivisch dargestellt) ist dabei als Entwässerungsrinne oder so genannte Schlitzrinne ausgebildet, wobei vorliegend der Rinneneinlass 2 seitlich gewinkelt angeordnet ist. Der Strukturquerschnitt wird durch ein Betonteil 3 (hier kariert dargestellt) gebildet in dessen Volumen eine Bewehrung 4 eingebettet ist. Der Strukturquerschnitt 1 weist an seiner oberen Seite Fahrflächen 5 und 6 auf. Die Fahrfläche 5 ist dabei gegenüber der Fahrfläche 6 erhöht ausgebildet. Entsprechend der Einbausituation der Entwässerungsrinne bildet dieser Höhenversatz 7 eine Art Bordstein aus, welcher eine Fahrbahn oder einen Platz begrenzen kann. Hinsichtlich der statischen Belastbarkeit muss jedoch sowohl die Fahrfläche 5 als auch die Fahrfläche 6 den Anforderungen genügen, da beide Fläche einer Straße oder einem Platz zugeordnet sind und möglicherweise mit Fahrzeugen befahren werden.
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Der Strukturquerschnitt 1 weist entsprechend seiner Formgebung unterschiedlichen Wandstärken auf. Im Bereich eines Aufnahmeraums 8, in welchen das bei der Entwässerung einer Fläche oder eine Straße auftretende Wasser eintritt und abgeführt wird, ist eine nahezu gleichmäßige Wandstärke zwischen Aufnahmeraum und Bewehrung gegeben. Die rechts- sowie linksseitige Wandstärke 9 bzw. 10 ist über den gesamten Strukturquerschnitt als minimale Wandstärke anzusehen, da an allen anderen Stellen mehr Material zwischen dem Aufnahmeraum 8 und der Außenwand des Strukturquerschnitts liegt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform beträgt diese minimale Wandstärke lediglich 7 cm oder sogar nur 6 cm. Es ist darauf hinzuweisen, dass nach gängigen Vorschriften und Zertifizierungserfordernissen eine Betonüberdeckung von mindestens etwa 3 cm über Bewehrungsbestandteilen vorzuliegen hat. Eine Wandstärke von leicht über 6 cm ist daher nach aktuellen Vorschriften anzustreben, für die Erfindung jedoch nicht zwingend erforderlich. Der in 1 dargestellte Strukturquerschnitt gibt dabei aus Übersichtlichkeitsgründen die Stärke der Bewehrung nur schematisch an und lässt keine direkte Dimensionsbestimmung der Überdeckung zu.
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Der Lastabtrag der beiden Fahrflächen 5, 6 erfolgt in statischer Hinsicht ausschließlich über die Seitenwandabschnitte mit den Wandstärken 10, 9 so dass diese Wandstärken als Mindestwandstärke des tragenden Querschnitts anzusehen ist.
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Eine derartig dünnwandige und dennoch den Stabilitätsanforderungen genügende Entwässerungsrinne zeichnet sich durch ihr vorteilhaft leichtes Gewicht gegenüber bekannten Entwässerungsrinnen aus. Bei erfindungsgemäßen Entwässerungsrinnen besteht die Möglichkeit einer Beladung von Transport-LKW mehr Entwässerungsrinnen unter Beachtung der maximalen Zuladung, als es bei herkömmlichen Rinnen möglich war. Dadurch werden Transportkosten und Transportzeiträume eingespart.
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2 zeigt eine perspektivische schematische Darstellung einer Entwässerungsrinne 20 mit einem Strukturquerschnitt 1 nach 1.
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Der Strukturquerschnitt 1 ist dabei in Längsrichtung der Körperform 21 „extrudiert”. Das Betonformteil weist eine Längsausdehnung 22 auf, welche entsprechend den standardisierten Abmessungen ausgeführt wird.
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Wählt man beispielsweise eine übliche Längsausdehnung 22 von 400 cm bei einer Mindestwandstärke des tragenden Querschnitts 9, 10 von 7 cm so erhält man ein Verhältnis von 400/7 = 57,14.
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Verringert man die Mindestwandstärke des tragenden Querschnitts weiter auf 6 cm oder darunter, so steigt das Verhältnis auf 400/6 = 66,67 oder mehr an. Vergleicht man dieses Verhältnis mit der konventionellen Mindestwandstärke einer Entwässerungsrinne nach dem Stand der Technik, welche üblicherweise 12 cm beträgt, so liegt dieser Wert bei 400/12 = 33,33. Das gegenüber dem Stand der Technik erheblich verkleinerte Volumen des Betonteils 3 (hier kariert dargestellt) bei der erfindungsgemäßen Ausführungsform führt zum verringerten Gesamtgewicht bei erhaltener Stabilität aufgrund des erfindungsgemäßen Betons.
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3 zeigt einen Strukturquerschnitt 30 eines Betonformteils 40 in Form einer Entwässerungsrinne mit senkrechtem Rinneneinlass 31. Der Strukturquerschnitt weist an seiner oberen Seite eine Fahrfläche 32 auf, welche die auftretenden Lasten trägt.
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Im Inneren des Betonteils 33, welches vorliegend ohne Bewehrung ausgebildet ist und im vollen Volumen aus erfindungsgemäßem Beton besteht, ist ein Aufnahmeraum 34 für anfallendes Wasser gebildet. Dieser Aufnahme Raum wird seitlich durch Betonwände begrenzt, welche über einen weiten vertikalen Bereich eine minimale Wandstärke 35 aufweisen. Diese Mindestwandstärke 35 ist jedoch, ebenso wie in 1 und 2 bereits erläutert, der tragende Querschnitt, da über diesen Bereich die auftretenden Kräfte der Fahrfläche 32 in den Untergrund abgeleitet werden.
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Der Strukturquerschnitt weist weiterhin auf seiner unteren Seite einen Sockel bzw. ein Fundament 36 mit einer Fundamentstärke 37 auf. Dieses einstückig im Betonteil 33 ausgeformte Sockelelement ist Bestandteil der erfindungsgemäßen Entwässerungsrinne, so dass bei der Montage der Entwässerungsrinne auf einer Baustelle auf ein zusätzliches Fundament verzichtet werden kann. Ermöglicht wird dies durch den erheblichen Gewichtsvorteil, welcher durch Materialeinsparungen bei der Mindestwandstärke des tragenden Querschnitts erfolgen können.
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4 zeigt eine entsprechende schematisch perspektivische Darstellung, wie sie bereits oben in 2 erläutert wurde. Der Strukturquerschnitt 30 ist in Längsrichtung der Körperform 41 bis zur Längenausdehnung 42 des Betonformteils 40 „extrudiert”. Der Rinneneinlass 31 ist dabei in Längsrichtung 41 immer wieder durch Stege 43 unterbrochen, um eine befahrbare Fläche bereitzustellen.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Mindestwandstärke 35 des tragenden Querschnitts mit 6 cm oder kleiner ausgebildet und eine Längsausdehnung von 400 cm gegeben. Das Verhältnis dieser Dimensionierungen ist dabei 400/6 = 66,67 und vergrößert sich, wenn die Mindestwandstärke 35 weiter verkleinert wird. Durch diese minimale Wandstärke und das daraus resultierende minimale Betonvolumen besteht die Möglichkeit, den Sockel bzw. das Fundament 36 einstückig mit der Entwässerungsrinne auszuformen, wodurch ein mehrteiliger Aufbau und die damit einhergehenden Kosten vermieden werden. Gleichzeit bleibt das Gewicht einer Entwässerungsrinne innerhalb vertretbarer Parameter für den Transport und die Handhabung auf der Baustelle. Die Fundamenthöhe 37 beträgt dabei ca. 1/3 bis 1/2 der gesamten Höhe des Betonformteils.
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Selbstverständlich ist auch eine Ausführungsform nach 3 und 4 denkbar, bei welcher eine Bewehrung im Fundamentabschnitt und/oder im Beton um den Aufnahmeraum 35 integriert ist, je nachdem, welche Anforderungen an die Entwässerungsrinne statisch gestellt werden.
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Es ist daher vorteilhaft und erfindungsgemäß, dass das Betonformteil einen Fundamentabschnitt umfasst, insbesondere einstückig mit einem Fundamentabschnitt ausgebildet ist.
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In der Ausführung umfasst die Erfindung daher eine Betonschlitzrinne, insbesondere zur Entwässerung von Verkehrsflächen wobei die Betonschlitzrinne einen in Richtung ihrer Längsachse verlaufenden Kanal umfasst, wobei ein Korpus, welcher die Betonschlitzrinne bildet, den Kanal zu einer Unterseite und zu den Längsseiten und zu einer Oberseite durch eine Bodenwand, zwei Längswände und eine Deckwand ummantelt und wobei sich der Kanal an Stirnseiten durch Stirnwände hindurch öffnet. Der erfindungsgemäße Beton erzielt, dass der Korpus eine Biegezugfestigkeit von wenigstens 8 N/mm2 aufweist, wobei ein zur Herstellung des Korpus verwendetes Bindemittel eine Mischung von mindestens zwei Zementen unterschiedlicher Endfestigkeit umfasst.
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Die Ausführungsform nach 3 und 4 zeigt, dass die Deckwand zu dem Kanal hin mehrere in Richtung der Längsachse orientierte Durchbrechungen aufweist.
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Die Ausführungsform nach 1 und 2 zeigt, dass die Deckwand zu dem Kanal hin ein in Richtung der Längsachse orientierte durchgehende, schlitzförmige Durchbrechungen aufweist, welche sich von der ersten Stirnwand bis zu der zweiten Stirnwand erstreckt.
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In bevorzugter Ausführung weist die Betonschlitzrinne eine Länge von wenigstens 3 m und vorzugsweise wenigstens 4 m auf und insbesondere einen minimalen Kanaldurchmesser von wenigstens 20 cm und insbesondere wenigstens 30 cm.
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Für den Fall, dass die Betonschlitzrinne eine in dem Korpus angeordnete Armierung umfasst, welche insbesondere als Stahlarmierung ausgebildet ist kann vorgesehen werden, dass die Armierung den Kanal, im Querschnitt betrachtet, u-förmig ummantelt oder, Ausführungsfall nach 3 und 4, dass die Armierung den Kanal, im Querschnitt betrachtet, abwechselnd u-förmig und ringförmig ummantelt.
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Bei der vorteilhaften Ausführung, dass die Bodenwand als Fundamentblock ausgebildet ist, wobei sich der Fundamentblock gegenüber den Seitenwänden quer zu der Längsachse von einer Absatzbreite auf eine Fundamentbreite verbreitert, wobei die Fundamentbreite insbesondere wenigstens das 1,5-fache der Absatzbreite beträgt, wobei eine Fundamenthöhe insbesondere wenigstens 35% einer Höhe der Schlitzrinne beträgt und wobei sich der Fundamentblock insbesondere durchgehend von der ersten Stirnwand bis zu der zweiten Stirnwand erstreckt, ist ein besonders stabiler Sitz gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strukturquerschnitt
- 2
- Rinneneinlass
- 3
- Betonteil
- 4
- Bewehrung
- 5
- Fahrfläche
- 6
- Fahrfläche
- 7
- Höhenversatz
- 8
- Aufnahmeraum
- 9
- Mindestwandstärke des tragenden Querschnitts
- 10
- Mindestwandstärke des tragenden Querschnitts
- 20
- Betonformteil/Entwässerungsrinne
- 21
- Längsrichtung der Körperform
- 22
- Längenausdehnung
- 30
- Strukturquerschnitt
- 31
- Rinneneinlass
- 32
- Fahrfläche
- 33
- Betonteil
- 34
- Aufnahmeraum
- 35
- Mindestwandstärke des tragenden Querschnitts
- 36
- Sockel/Fundament
- 37
- Fundamentstärke
- 40
- Betonformteil/Entwässerungsrinne
- 41
- Längsrichtung der Körperform
- 42
- Längenausdehnung
- 43
- Steg
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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