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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Luftauslassvorrichtung für den Innenraum eines Fahrzeugs sowie eine Instrumententafel für ein Fahrzeug, aufweisend zumindest eine Luftauslassvorrichtung.
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Es ist bereits bekannt im Innenraum von Fahrzeugen für die Verteilung von Luft Luftauslassvorrichtungen vorzusehen. Diese sind häufig mit Lamellenpaketen versehen, die eine Beeinflussung der Richtung eines Luftstroms ermöglichen. Beispielsweise ist eine solche bekannte Luftauslassvorrichtung in der deutschen Patentschrift
DE 103 35 219 dargestellt. Dort wird ein Luftausströmer zur Belüftung eines Kraftfahrzeuginnenraums beschrieben. Wie in diesem Dokument offenbart, weisen bekannte Luftausströmer separat ansteuerbare Lamellenpakete auf, die eine Beeinflussung der Richtung eines Luftstroms durchführen können. Die einzelnen Lamellenpakete sind dabei getrennt voneinander einstellbar, um unterschiedliche Richtungen des Luftstroms innerhalb der Luftauslassvorrichtung ermöglichen zu können.
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Bei bekannten Luftauslassvorrichtungen ist es nachteilig, dass die längliche Erstreckung der einzelnen Lamellenpakete begrenzt ist. Bei modernen Fahrzeugen ist es häufig aus Designgründen erwünscht, dass sich die Instrumententafel, in welcher sich eine solche Luftauslassvorrichtung anordnen lässt, Krümmungen, aufweist. Insbesondere Krümmungen mit einer konvexen oder konkaven Ausbildung zum Fahrer beziehungsweise Beifahrer im Innenraum des Kraftfahrzeugs, sind häufig erwünscht. Durch bekannte Luftausströmer ist jedoch die längliche Erstreckung der entsprechenden Lamellenpakete beschränkt, da die Lamelle aufgrund der notwendigen Verstellbarkeit zur Beeinflussung der Richtung eines Luftstromes starr ausgeführt ist. Dementsprechend sind die Designvariationsmöglichkeiten für die Variation der geometrischen Anordnung und der geometrischen Ausführung der einzelnen Lamellenpakete stark begrenzt. Insbesondere ist es nicht möglich, zumindest im Wesentlichen optisch durchgehend erscheinende Lamellenpakete zu erzeugen, die sich über große Bereiche einer gekrümmt verlaufenden Instrumententafel eines Kraftfahrzeuges erstrecken und als eine verstellbare Einheit die Richtung des Luftstroms verändern können.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung die voranstehend beschriebenen Nachteile bekannter Luftauslassvorrichtungen zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Luftauslassvorrichtung für den Innenraum eines Fahrzeugs zur Verfügung zu stellen, mit deren Hilfe eine besonders lange Ausführungsform der Luftauslassvorrichtung in optisch ansprechender Weise möglich wird. Ebenfalls Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine entsprechende Instrumententafel für ein Fahrzeug mit einer solchen Luftauslassvorrichtung zur Verfügung zu stellen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Luftauslassvorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 sowie durch eine Instrumententafel mit den Merkmalen des unbhängigen Anspruchs 10. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Luftauslassvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Instrumententafel und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird beziehungsweise werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung für den Innenraum eines Fahrzeugs weist wenigstens ein Lamellenpaket auf. Dieses wenigstens eine Lamellenpaket ist mit zumindest zwei übereinander angeordneten und verstellbaren Lamellen für die Beeinflussung der Richtung eines Luftstromes ausgebildet. Die einzelnen Lamellen können dabei zum Beispiel flügelartige Querschnitte aufweisen, um über möglichst wenig Strömungswiderstand eine effektive Richtungsbeeinflussung des Luftstroms zur Verfügung stellen zu können. Eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass jede Lamelle wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Lamellensegmente aufweist. Diese nebeneinander angeordneten Lamellensegmente sind miteinander in drehmomentübertragender Weise verbunden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter der „übereinander” ausgeführten Anordnung der verstellbaren Lamellen zu verstehen, dass mit Bezug auf die Richtung des beeinflussten Luftstroms die Lamellen „übereinander”, zueinander benachbart, also im Wesentlichen einander gegenüberliegend angeordnet sind. Mit anderen Worten verlaufen die einzelnen verstellbaren Lamellen parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander. In der vorliegenden Anmeldung wird eine Ausführung mit verstellbaren Lamellen beschrieben, die nach dem Einbau in einem Fahrzeug insbesondere im Wesentlichen horizontal verlaufen. Selbstverständlich kann eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung auch in einer anderen Ausrichtung, zum Beispiel mit im Wesentlichen vertikalen verstellbaren Lamellen, eingesetzt werden. Bei einer derart eingebauten Luftauslassvorrichtung würden demnach die „übereinander” angeordneten verstellbaren Lamellen im Gesamtsystem des Fahrzeugs als vertikal nebeneinander stehend zu bezeichnen sein. Die erfindungsgemäße Ausbildung der Luftauslassvorrichtung ist demnach unabhängig oder im Wesentlichen ”unabhängig von der, insbesondere nicht eingeschränkt auf die Ausrichtung der Vorrichtung nach dem Einbau in einem Fahrzeug. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist unter „nebeneinander” angeordneten Lamellensegmenten zu verstehen, dass diese Anordnung im Wesentlichen über Kreuz ausgerichtet zu der „übereinander” ausgeführten Anordnung der einzelnen verstellbaren Lamellen ausgebildet ist. Mit anderen Worten ist die Anordnung der verstellbaren Lamellen konträr zu der Anordnung der Lamellensegmente und steht insbesondere rechtwinklig zu dieser. Inder Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Luftausrichtung aus dem Innenraum des Fahrzeugs ist bei insbesondere im Wesentlichen horizontal eingebauten verstellbaren Lamellen dabei die Anordnung der einzelnen Lamellen eines Lamellenpaketes sozusagen oberhalb und unterhalb zueinander, und die Anordnung der einzelnen Lamellensegmente jeweils links und rechts zueinander benachbart ausgebildet.
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Eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung bringt den Vorteil mit sich, dass die lamellen wie bei bekannten Vorrichtungen verstellbar sind. Auf diese Weise kann jedes Lamellenpaket verstellt werden, um die Richtung des Luftstromes zu beeinflussen. Um jedoch in erfindungsgemäßer Weise eine besonders lange Ausführungsform der verstellbaren Lamellen eines Lamellenpaketes zur Verfügung stellen zu können, teilen sich die erfindungsgemäßen Lamellen in wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Lamellensegmente auf. Diese Lamellensegmente sind in drehmomentübertragender Weise verbunden. Das bedeutet, dass bei der Verstellung eines der Lamellensegmente die entsprechenden Verstellkräfte auf die weiteren Lamellensegmente übertragen werden. Mit anderen Worten wird durch die Verstellung eines Lamellensegments auch das benachbarte Lamellensegment mit verstellt. Der Angriffspunkt für eine solche Verstellung reicht also an einem einzigen Lamellensegment aus um die gesamte Lamelle zu verstellen. Die drehmomentübertragende Weise schließt dabei nicht aus, dass andere Kraftrichtungen, insbesondere Biegekräfte nicht übertragen werden können. Bei einer solchen Ausführungsform würde es sich um eine biegeweiche Verbindungsweise handeln.
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Das bedeutet, dass die einzelnen Lamellensegmente zueinander zwar nebeneinander, jedoch nicht entlang einer einzigen geraden Achse ausgebildet sein müssen. Vielmehr können die Hauptachsen der einzelnen Lamellensegmente zueinander angewinkelt angeordnet sein. Dieses angewinkelte Anordnen ermöglicht es, dass die einzelnen Lamellensegmente trotz gemeinsamer Verstellbarkeit einer gekrümmten Verlaufsgeometrie einer Instrumententafel folgen können, ohne die Funktionalität der Verstellung für die Beeinflussung der Richtung eines Luftstroms zu beeinträchtigen. Auf diese Weise kann mithilfe einer erfindungsgemäßen Luftauslassvorrichtung ein Lamellenpaket zur Verfügung gestellt werden, welches bei gleicher Funktionalität eine deutlich längere Ausführung der einzelnen Lamellen ermöglicht, als dies bei bekannten Vorrichtungen der Fall ist. Dies bringt neben dem verbesserten optischen Design einen technischen Vorteil mit sich, da aufgrund nicht mehr notwendiger Einbauten weniger Material und dementsprechend weniger Kosten und Gewicht für die Luftauslassvorrichtungen notwendig ist. Durch die Reduzierung von Material wird eine größere Luftaustrittsfläche zur Verfügung gestellt und somit der Widerstand für den Luftstrom reduziert, so dass eine größere Menge an Luft während der Verwendung der Luftauslassvorrichtung diese durchströmen kann oder – bei gleichem Luftdurchsatz – die Strömungsgeschwindigkeit und dementsprechend ein als unangenehm empfundener Zug für den Fahrzeuginsassen minimiert werden kann.
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Die Krümmungsradien von Instrumententafeln, bei welchen erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtungen zum Einsatz kommen können, sind insbesondere besonders kleine Krümmungsradien. Diese Krümmungsradien liegen beispielsweise im Bereich zwischen 1000 und 15000 mm, insbesondere im Bereich von 5000 bis 8000 mm. Je kleiner der Krümmungsradius ist, desto kürzer sollten die einzelnen Lamellensegmente ausgebildet sein, um dem entsprechenden kleineren Krümmungsradius beziehungsweise der dadurch erzielten größeren Krümmung folgen zu können. Die Krümmungsachse ist dabei vorzugsweise um die Z-Achse eines Fahrzeugs ausgebildet, so dass sich die einzelnen Lamellensegmente einer Lamelle, insbesondere deren Hauptachsen, im Wesentlichen innerhalb der X-Y-Ebene dieses Fahrzeugs befinden, welche Ebene im Wesentlichen parallel zur Fahrbahn unter dem Fahrzeug ist.
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Eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung kann dahingehend weitergebildet sein, dass die nebeneinander angeordneten Lamellensegmente in biegeweicher Weise miteinander verbunden sind. Unter biegeweich ist zu verstehen, dass eine Kraftübertragung, die ein Verbiegen der Lamellen in benachbarter Weise zueinander ermöglichen würde, nicht erfolgt. Mit anderen Worten kann der Anstellwinkel der Längserstreckungsachsen (Hauptachsen) der beiden benachbarten Lamellensegmente jeweils zueinander in biegeweicher Weise frei eingestellt werden. Das bedeutet, dass in bevorzugter Weiterbildung der Erfindung beim Einbau eines erfindungsgemäßen Lamellensegments dieser Ausführungsform kein vordefinierter Anstellwinkel der jeweiligen Hauptachse des Lamellensegments zu beachten ist. Vielmehr können bei der Fertigung der einzelnen Lamellen deutlich großzügigere Toleranzbereiche vorgesehen werden, da die finale Anpassung des jeweiligen Lamellensegments beziehungsweise der jeweiligen Lamelle an die tatsächliche Krümmung der Instrumententafel durch die biegeweiche Verbindungsweise dargestellt werden kann. Eine Reduktion der Toleranzanforderungen geht einher mit einer Reduktion der entsprechenden Herstell- und Montagekosten.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Luftauslassvorrichtung für die Verbindung der nebeneinander angeordneten Lamellensegmente jeweils zumindest ein Verbindungselement zwischen den benachbarten Lamellensegmenten angeordnet ist. Dabei ist das Verbindungselement insbesondere integral mit den beiden Lamellensegmenten ausgebildet. Das Verbindungselement hat dabei vorzugsweise keine oder lediglich eine vernachlässigbare aerodynamische Wirkung für die Beeinflussung der Richtung eines Luftstroms. Vielmehr ist hier die mechanische Funktion dieses Verbindungselementes wichtig, so dass die drehmomentübertragende Weise beziehungsweise die biegeweiche Übertragungsweise in den Vordergrund rückt. Das Verriegelungselement ist dabei zum Beispiel einstückig, also integral mit den Lamellensegmenten, zum Beispiel durch ein Spritzgussverfahren hergestellt. In besonders einfacher und kostengünstiger Weise kann auf diese Weise eine Lamelle in einem einzigen Spritzgusswerkzeug mit einer Vielzahl von Lamellensegmenten und diese Lamellensegmente verbindenden Verbindungselementen hergestellt werden. Die drehmomentübertragende Weise und/oder die biegeweiche Verbindungsweise sind dabei vorzugsweise über die geometrische Ausbildung des Verbindungselementes ausgebildet. Auf diese Weise wird die erfindungsgemäße Funktionalität in das Verbindungselement eingebracht, so dass bei den einzelnen Lamellensegmenten der Fokus hinsichtlich der Konstruktion auf die Funktionalität der Beeinflussung der Richtung des Luftstroms gerichtet werden kann. Alternativ oder zusätzlich können die Verbindungselemente aber auch zum Beispiel durch ein Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren einstückig und in einem gemeinsamen Herstellungsprozess mit den Lamellensegmenten hergestellt werden, aber aus einem anderen Material ausgebildet sein.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung kann es von Vorteil sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Luftauslassvorrichtung das Verbindungselement zumindest einen Verbindungsabschnitt aufweist, der die Verbindung der benachbarten Lamellensegmente in drehmomentübertragender Weise und/oder in biegeweicher Weise zur Verfügung stellt. Insbesondere weist dieser Verbindungsabschnitt einen rechteckigen oder im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt auf. Insbesondere bei einem rechteckigen Querschnitt, der eine relativ geringe Erstreckung in der X-Achse (bzw. in der Y-Achse) des Fahrzeugs und eine entsprechend größere Erstreckung in der Y-Achse (bzw. in der X-Achse) aufweist, kann eine entsprechende Biegeweichheit bei gleichzeitiger Torsionssteifheit entlang der Z-Achse zur Verfügung gestellt werden. Darüber hinaus kann durch das geometrische Ausbilden des Verbindungsabschnitts und der entsprechenden Funktionalität eine besonders kostengünstige Herstellung erzielt werden. Darüber hinaus wird das Material reduziert, da insbesondere eine besonders kurze Ausführung eines solchen Verbindungsabschnittes möglich wird. Die besonders kurze Ausführung bringt den Vorteil mit sich, dass der Spalt, welcher sich zwischen den einzelnen Lamellensegmenten bildet, ebenfalls reduziert wird. Da Spalte im Fahrzeugbau grundsätzlich optisch nachteilig sind, ist eine Reduktion eines solchen Spaltes ein entsprechender Vorteil für die optische Anmutung innerhalb des Innenraums eines Fahrzeugs. Um die gewünschte Stabilität beziehungsweise die gewünschte Biegeweichheit noch gezielter erfüllen zu können, kann innerhalb des Verbindungsabschnittes eine entsprechende stabilisierende und/oder destabilisierende Struktur ausgebildet sein. Das Verbindungsbauteil ist dabei zum Beispiel mit einer versteifenden Struktur, zum Beispiel einem Federstahl, versehen, welcher eingespritzt beziehungsweise umspritzt sein kann.
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Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Luftauslassvorrichtung das Verbindungselement zumindest einen Lagerabschnitt, insbesondere zumindest zwei Lagerabschnitte, aufweist. Diese Lagerabschnitte sind für die Lagerung des Lamellenpaketes eingerichtet Mit anderen Worten sind die Lagerabschnitte insbesondere getrennt von einem Verbindungsabschnitt des Verbindungselementes. Sie dienen dazu, an entsprechenden Lagern am Verbindungselement anzugreifen und insbesondere eine rotierbare Lagerung für das jeweilige Lamellensegment beziehungsweise für das jeweilige Lamellenpaket zur Verfügung zu stellen. Insbesondere ist auf diese Weise jede einzelne Lamelle über die Verbindungselemente der Lamellensegmente gelagert. Die jeweiligen Lagerabschnitte sind dabei innerhalb eines Verbindungselementes vorzugsweise symmetrisch, insbesondere auf beiden Seiten des Verbindungsabschnittes, angeordnet.
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Auch vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Luftauslassvorrichtung zumindest ein Lamellensegment einer Lamelle einen Blendenabschnitt aufweist. Dieser Blendenabschnitt dient dazu, dass ein Spalt zwischen zwei benachbarten Lamellensegmenten wenigstens abschnittsweise abgedeckt wird. Wie bereits voranstehend ausgeführt worden ist, sind Spalten im Innenraum eines Fahrzeugs optisch nachteilig. Durch das Abdecken des Spaltes mithilfe des Blendenabschnittes wird dieser optisch noch weiter reduziert, so dass er insbesondere aus dem Innenraum des Fahrzeuges nicht oder zumindest kaum noch optisch wahrnehmbar ist. Dies führt dazu, dass trotz der technischen und funktional bestimmten Trennung der einzelnen Lamellensegmente voneinander aus optischer Sicht eine im Wesentlichen durchgängige Lamelle aus Sicht des Insassen in einem Fahrzeuginnenraum erzielt werden kann. Auf diese Weise können die hohen optischen Anforderungen mit den erfindungsgemäßen Funktionalitäten der vorliegenden Erfindung in besonders kostengünstiger und einfacher Weise kombiniert Werden. Insbesondere deckt ein erfindungsgemäßer Blendenabschnitt dabei den Spalt ab, in welchem sich ein Verbindungselement zwischen den beiden Lamellensegmenten befindet. Dieser Bereich kann als Verbindungsbereich bezeichnet werden und ist durch die Blende hinsichtlich der darin befindlichen mechanischen Komponenten für den Insassen eines Fahrzeugs auf diese Weise nicht mehr einsehbar. Auch entsprechende Lager werden durch einen solchen Blendenabschnitt verdeckt. Vorzugsweise sind die Blendenabschnitte durch die Verlängerung des optisch sichtbaren. Teils der Lamelle, also deren Vorderseite, gebildet. In der Draufsicht auf ein solches Lamellensegment ist dabei im Wesentlichen eine L-Form erkennbar, die zum Teil diesen Blendenabschnitt ausbildet.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist es ebenfalls vorteilhaft, wenn wenigstens eine Verstellvorrichtung derart angeordnet und ausgebildet ist, dass der Anstellwinkel aller Lamellensegmente zumindest einer Lamelle für die Beeinflussung des Luftstroms gemeinsam veränderbar ist. Wie bereits voranstehend ausgeführt worden ist, sind die Lamellensegmente in drehmomentübertragender Weise verbunden, so dass auch eine gemeinsame Verstellung aller einzelnen Lamellensegmente einer Lamelle erfolgen kann. Eine Verstellvorrichtung dient dazu, dass diese Verstellung in gezielter Weise besonders einfach durchgeführt werden kann. Die gemeinsame Verstellung aller Segmente kann dabei über ein einziges Verstellorgan durchgeführt werden, wie sie zum Beispiel mit Hilfe einer Griffvorrichtung an einem Lamellensegment ausgebildet sein kann. Auch komplexere Verstellvorrichtungen, wie zum Beispiel mechanische Getriebe, sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung selbstverständlich denkbar. Dabei ist darauf hinzuweisen, dass eine solche Verstellvorrichtung an einem oder aber auch an mehreren Lamellensegmenten vorgesehen sein kann. Unabhängig von der Anzahl solcher Verstellvorrichtungen reicht jedoch die Verstellung durch eine einzige Verstellvorrichtung aus, um alle Lamellensegmente einer Lamelle zur Beeinflussung des Luftstroms, verändern zu können. Vorzugsweise weist die Verstellvorrichtung darüber hinaus eine Übertragungsmöglichkeit auf weitere Lamellen eines einzigen Lamellenpaketes auf. So wird durch die Verstellvorrichtung vorzugsweise nicht nur eine Lamelle mit allen Lamellensegmenten, sondern das gesamte Lamellenpaket, also alle Lamellen mit allen Lamellensegmenten, hinsichtlich der Beeinflussung des Luftstroms verändert.
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Eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung kann dahingehend weitergebildet werden, dass eine Lagervorrichtung vorhanden ist, welche die Lamellen drehbar lagert. Diese Lagervorrichtung greift insbesondere an einem Verbindungselement und dessen Lagerabschnitten an. Die Lagervorrichtung kann zum Beispiel als Lagerblech, insbesondere als im Wesentlichen U-profilförmiges Lagerblech ausgebildet sein. Es bildet dabei das Widerlager für die drehbare Verstellmöglichkeit der einzelnen Lamellen.
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Auch vorteilhaft kann es sein, wenn im Rahmen der vorliegenden Erfindung zumindest zwei Lamellenpakete nebeneinander angeordnet sind, wobei die Lamellen jedes Lamellenpaketes unabhängig voneinander verstellbar sind. So ist es möglich, dass im Innenraum eines Fahrzeugs ein erstes Lamellenpaket für den Luftstrom in Richtung des Beifahrers und ein zweites Lamellenpaket für den Luftstrom in Richtung des Fahrers vorgesehen ist. Auf diese Weise ist eine getrennte Einstellbarkeit für Fahrer und Beifahrer möglich und trotzdem eine hoher optischer Anspruch für die einzelnen Lamellenpakete erzielbar. In erfindungsgemäßer Weise können die einzelnen Lamellenpakete hinsichtlich ihrer optisch durchgehenden Länge im Wesentlichen beliebig lang ausgeführt werden. Insbesondere kann es sich bei den einzelnen Lamellensegmenten um Standardbauteile handeln, die durch Stückelung beliebig lange Längen von Lamellen ermöglichen. Dies bringt es mit sich, dass auch für verschiedene Fahrzeugtypen eine einzige Luftauslassvorrichtung aus Standardbauteilen in Form der einzelnen Lamellensegmente in kostengünstiger Weise zur Verfügung gestellt werden kann.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Instrumententafel für ein Fahrzeug, aufweisend zumindest eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung. Dementsprechend weist eine erfindungsgemäße Instrumententafel die gleichen Vorteile auf, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung erläutert worden sind.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass eine erfindungsgemäße Luftauslassvorrichtung in einer erfindungsgemäßen Instrumententafel eingebaut oder direkt eingespritzt sein kann. So kann als Verkaufsbauteil sowohl die Luftauslassvorrichtung selbst, als auch die Instrumententafel mit einer solchen Luftauslassvorrichtung betrachtet werden.
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Die vorliegende Erfindung wird näher erläutert anhand der beigefügten Zeichnungsfiguren. Die dabei verwendeten Begrifflichkeiten „links”, „rechts”, „oben” und „unten” beziehen sich auf eine Ausrichtung der Zeichnungsfiguren mit normal lesbaren Bezugszeichen. Es zeigen:
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1 in schematischer, perspektivischer Darstellung eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Instrumententafel,
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2 in schematischer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Lamelle,
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3 in schematischer Draufsicht ein Ausführungsbeispiel eines Verbindungselementes zwischen zwei benachbarten Lamellensegmenten,
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4 im schematischen Querschnitt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Instrumententafel,
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5a in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verbindungselementes,
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5b einen Querschnitt in schematischer Darstellung durch die Ausführungsform des Verbindungselementes gemäß 5a,
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5c eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verbindungselementes im schematischen Querschnitt,
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6a eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Verbindungselements zwischen benachbarten Lamellensegmenten in räumlicher Ansicht, und
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6b ein alternatives Ausführungsbeispiel einer Lagervorrichtung für ein Verbindungselement in schematischer räumlicher Darstellung.
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In 1 ist in schematischer Weise eine erfindungsgemäße Instrumententafel 100 dargestellt. Diese weist verschiedene Krümmungsrichtungen auf. Insbesondere, nicht näher in 1 zu erkennen, ist eine besonders leichte Krümmung um die Z-Achse (von unten nach oben in 1) des Fahrzeugs vorgesehen. Diese Krümmung wird nicht nur durch die Instrumententafel 100, sondern auch durch die einzelnen Lamellen 22 des Lamellenpakets 20 wiedergegeben. Wie aus 1 gut zu erkennen ist, ist in optischer Weise eine durchgängige Ansicht der einzelnen Lamellen 22 gegeben.
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2 zeigt in schematischer Draufsicht eine einzelne Lamelle 22 der Ausführungsform der 1. In dieser Draufsicht ist zu erkennen, dass trotz der optisch durchgängigen Sichtweise, die Lamelle 22 einzelne voneinander separate Lamellensegmente 24 aufweist. Diese drei benachbarten Lamellensegmente 24 sind über Verbindungselemente 30 miteinander verbunden. Die Verbindungselemente 30 ermöglichen es, dass die einzelnen Lamellensegmente 24 hinsichtlich ihrer Längserstreckung (Hauptachse) einen Winkel miteinander einschließen. Mit anderen Worten folgen die einzelnen Lamellensegmente 24 durch ihre zueinander winklige Anordnung der Krümmung der Instrumententafel 100. Dabei ist eine Krümmung der Instrumententafel 100 gegeben, die entlang einer Z-Achse orientiert ist, die aus der Zeichenebene der 2 herausragt. Um die einzelner Lamellensegmente 24 der Lamelle 22 gemeinsam verstellen zu können, sind die Verbindungselemente 30 derart ausgeführt, dass sie in drehmomentübertragender Weise eine Verbindung der jeweils benachbarten Lamellensegmente 24 zur Verfügung stellen. Wenn nun ein einzelnes Lamellensegment 24 um die Hauptachse rotiert, so wird diese Rotationskraft über die Verbindungselemente 30 auf alle Lamellensegmente 24 der Lamelle 22 übertragen. Dementsprechend wird eine gemeinsame Verstellung der gesamten Lamelle 22 auf diese Weise ermöglicht.
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In 3 ist die Ausführung des Verbindungselementes 30 in größerem Detailgrad dargestellt. Die Lamellensegmente 24 sind angeschnitten schematisch dargestellt, so dass ein Blendenabschnitt 26 für jedes Lamellensegment 24 zu erkennen ist. Dieser Blendenabschnitt 26 ist im Wesentlichen L-förmig ausgebildet, so dass ein Spalt S zwischen den beiden Lamellensegmenten 24 reduziert wird. Die beiden Blendenabschnitte 26 decken dabei vorzugsweise auch das Verbindungselement 30 ab, so dass von der Frontseite, also der Sichtseite des Lamellensegments 24 her, wie sie in
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3 von unten her orientiert ist, eine verbesserte Optik erzielt wird. Dies führt zu einer optischen Verbesserung des gesamten Lamellenpaketes 20.
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4 zeigt eine Instrumententafel 100, wie sie in 1 schematisch dargestellt ist, im schematischen Querschnitt. Hier ist zu erkennen, dass von der Rückseite der Instrumententafel 100, also von der linken Seite in 4, ein Luftstrom durch eine Auslassöffnung in den Fahrgastinnenraum, auf der rechten Seite der Instrumententafel 100 in 4 gelangen kann. Um die Richtung dieses Luftstromes zu beeinflussen, sind die einzelnen Lamellen 22 des Lamellenpaketes 20 mit einer Verstellvorrichtung 40 gekoppelt. Diese kann die Ausrichtung der einzelnen Lamellen 22 dahingehend ändern, dass der Luftstrom durch diese Lamellen 22 nach oben oder nach unten gelenkt wird. Die einzelnen Lamellen 22 sind dabei mit Lamellensegmenten 24 gebildet, wie dies zum Beispiel in den 2 und 3 dargestellt ist.
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Die 5a, 5b und 5c zeigen verschiedene Ausführungsformen, wie eine erfindungsgemäße Verbindung durch ein Verbindungselement 30 ausgebildet werden kann. Dabei weist jedes Verbindungselement 30, wie dies in 5a dargestellt ist, bei dieser Ausführungsform einen zentralen Verbindungsabschnitt 32 sowie zwei Lagerabschnitte 34 auf. An den Lagerabschnitten 34, die vorzugsweise einen runden Querschnitt aufweisen, kann eine Lagervorrichtung zum Beispiel ein Lagerblech, angreifen. Der Verbindungsabschnitt 32 ist vorzugsweise rechteckig ausgebildet, wie dies zum Beispiel in 5 dargestellt ist. Durch die rechteckige Ausbildungsform des Verbindungsabschnitts 32 ist eine drehmomentübertragende Verbindungsweise ermöglicht, die gleichzeitig eine notwendige Biegeweichheit hinsichtlich des Krümmungsradius der Instrumententafel ermöglicht.
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In den 5b und 5c sind zwei verschiedene Varianten der Ausbildung des Verbindungsabschnitts 32 dargestellt, wobei es sich in den 5b und 5c um einen Teilschnitt entlang der Sichtweise B-B der 5a handelt. Dabei unterscheiden sich die 5b und 5c dadurch, dass im rechteckigen Querschnitt des Verbindungsabschnitts 32 bei der Ausführungsform der 5b das Verbindungselement 30 aus Vollmaterial ausgebildet und bei der 5c in dem Vollmaterial des Verbindungsabschnittes 32 ein Federelement 36 vorgesehen ist. Ein Federelement 36 kann dazu dienen in noch definierterer Weise die gewünschte Biegesteifheit beziehungsweise Biegeweichheit einzustellen und gleichzeitig die notwendige drehmomentübertragende Verbindungsweise zur Verfügung zu stellen.
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Die 6a zeigt in schematischer räumlicher Darstellung einen Ausschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Luftauslassvorrichtung 10 mit einem Lamellenpaket 20. Das Lamellenpaket 20 umfasst drei Lamellen 22. Insbesondere zeigt die 6a eine Lagervorrichtung 50 zur Lagerung der Lamellensegmente 24 der Lamellenpakete 20. Die Lagervorrichtung 50 ist als kammförmiges Lagerblech mit drei Kammzinken ausgeführt, wobei eine endseitig einer jeden Lagerblech-Kammzinke ausgebildete Lageröffnung der Lagerung der Verbindungselemente 30 zwischen den Lamellensegmenten 24 der Lamellen 22 dient. Von der in der 6a zuoberst angeordneten Lamelle 22 ist lediglich das vom Betrachter entfernt angeordnete Lamellensegment 24 eingezeichnet. Die mittlere Lamelle 22 ist aus Gründender Übersichtlichkeit der Darstellung nicht in die 6a eingezeichnet worden, während die zuunterst angeordnete Lamelle 22 sowohl mit ihrem dem Betrachter zugewandten als auch mit ihrem dem Betrachter abgewandten Lamellensegment 24 dargestellt ist. Ähnlich wie im Ausführungsbeispiel der 3 weist jedes dargestellte Lamellensegment 24 einen im Wesentlichen L-förmig ausgebildeten Blendenabschnitt 26 auf, so dass der Spalt S zwischen den jeweiligen beiden Lamellensegmenten 24 in seiner Breite reduziert wird. Gleichzeitig decken die Blendenabschnitte 26 dabei auch das zwischen ihren Lamellensegmenten 24 angeordnete Verbindungselement 30 und dessen zugeordnete Lagerblech-Kammzinke weitgehend ab, so dass von der Frontseite, also der Sichtseite des Lamellenpakets 20 her, eine verbesserte visuelle Anmutung erzielt wird, da die Verbindungselemente 30 und die Lagervorrichtung 50 mit ihren Lagerblech-Kammzinken weitgehend der Sicht des davor sitzenden Passagiers entzogen wird.
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6b zeigt eine weiterentwickelte Form der Lagervorrichtung 50, die zwei parallele Reihen von jeweils drei Lagerblech-Kammlinken aufweist. Je nach Abstand zwischen den beiden Kammzinkenreihen und Ausbildung des Lamellenpakets 20 können die beiden Kammzinkenreihen jeweils derart ausgebildet sein, dass sie (a) bei geringem Abstand der beiden Kammzinkenreihen dazu dienen, die einzelnen Verbindungselemente 30 jeweils in zwei Lagerabschnitten 34 zu lagern, oder (b) bei entsprechend größerem Abstand der Kammzinkenreihen jeweils ein Lamellensegment 24 passender Längsausdehnung zwischen sich aufzunehmen und jeweils ein Verbindungselement 30 an den beiden Seiten des Lamellensegments 24 jeweils an einer Stelle zu lagern.
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Die voranstehenden Ausführungsformen beschreiben die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Die dabei beschriebenen Merkmale können demnach, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Luftauslassvorrichtung
- 20
- Lamellenpaket
- 22
- Lamelle
- 24
- Lamellensegment
- 26
- Blendenabschnitt
- 30
- Verbindungselement
- 32
- Verbindungsabschnitt
- 34
- Lagerabschnitt
- 36
- Federelement
- 40
- Verstellvorrichtung
- 50
- Lagervorrichtung
- 100
- Instrumententafel
- S
- Spalt zwischen zwei benachbarten Lamellensegmenten
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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