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Die vorliegende Erfindung betrifft ein landwirtschaftliches Bodenbearbeitungsgerät umfassend zumindest eine an einem Scharscheibenhalter drehbar gelagerte Scharscheibe, wobei der Scharsscheibenhalter einen Achsstumpf umfasst, der durch eine Drehlageranordnung drehbar an einem Achsträgerstück des Scharscheibenhalters gelagert ist, und wobei die Scharscheibe einen zentralen Befestigungsabschnitt zur drehfesten Befestigung an dem Achsstumpf aufweist.
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Scharscheiben können in der Landwirtschaft für verschiedene Aufgaben in der Bodenbearbeitung eingesetzt werden, wobei die Scharscheiben üblicherweise drehbar gelagert sind, um in den Boden schneidend abzurollen, beispielsweise um eine Säfurche zu ziehen. Die Lagerung der Scharscheiben muss hierbei stabil und gleichsam verbindungssteif ausgebildet sein, um den hohen Kräften bei der Bodenbearbeitung zu widerstehen und exakt in der vorbestimmten Furchenlinie zu arbeiten.
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Bei Säscharen von Sämaschinen werden derartige Scharscheiben üblicherweise paarweise an einem Scharscheibenhalter gelagert, wobei die beiden ein Paar bildenden Scharscheiben zueinander geneigt angestellt gehalten sind, so dass die jeweils unteren, die Bodenbearbeitung ausführenden Umfangsabschnitte der Scharscheiben unmittelbar aneinander angrenzend laufen, während obere Abschnitte der Scharscheiben deutlich weiter voneinander positioniert sind. Je nach Ausbildung der Sämaschine können Ausbringelemente wie beispielsweise ein Särohr zwischen den Scharscheiben verlaufend angeordnet sein. Durch die V-förmig aufgespreizte Anstellung der Scharscheiben wirken in erhöhtem Maße Querkräfte auf die Scharscheibe, die die vorgenannten Anforderungen an die Lagerung der Scharscheiben noch erhöhen. Die Scharscheiben müssen exakt geführt sein, um an den in den Boden eingreifenden Umfangsabschnitten, in denen die Scheiben aneinander angrenzen, nicht miteinander zu kollidieren, wie dies bei unrundem Scheibenlauf oder seitlich ausweichender Lagerung eintreten könnte.
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Gleichwohl müssen die Scharscheiben aufgrund der hohen Beanspruchungen regelmäßig ausgetauscht werden, beispielsweise wenn an dem Außenumfang, der den Arbeitsabschnitt der Scheibe bildet, Beschädigungen oder Verformungen eingetreten sind. Dies ist bisweilen jedoch mühselig, da die Scharscheibe, um die genannte Lagersteifigkeit zu erreichen, üblicherweise mit einer Vielzahl von Schrauben am Achsstumpf des Scharscheibenhalters befestigt ist. Gleichzeitig besteht beim Abbau der Scharscheiben Verschmutzungsgefahr für die Drehlageranordnung, da die Scharscheibe selbst üblicherweise die Abdeckung für die Drehlagerung bildet.
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Die Scharscheiben sind üblicherweise bombiert ausgebildet und besitzen in ihrem Zentralbereich eine schalenförmige Wölbung, die sich stirnseitig über den Achsstumpf wölbt. Dabei sind die Lageranordnungen bisweilen fest eingebauter Bestandteil der Scharscheiben, die angeschweißte Lagerteile oder Lageraufnahmen besitzen können. In der Praxis führt dies dazu, dass die Scharscheiben oft zusammen mit dem Lager ausgetauscht werden, obwohl an sich nur die Scharscheibe selbst beschädigt ist.
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Überdies sind solche bombierten Scharscheiben aufwendig zu fertigen. Bei der Ausformung des gewölbten Zentralbereichs kann die Scharscheibe Verzug erfahren. Werden Lagerteile an die Scharscheibe angeschweißt, kann es überdies auch zu einem thermischen Verzug an der Scheibe selbst, aber auch an der Lagerung kommen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Bodenbearbeitungsgerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll eine stabile, die Scharscheibe präzise führende Scharscheibenhalterung geschaffen werden, die einen einfachen Austausch der Scharscheibe ermöglicht, ohne dies mit einer aufwendigen Fertigung zu erkaufen.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch ein landwirtschaftliches Bodenbearbeitungsgerät gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird vorgeschlagen, die Scharscheibe im Wesentlichen eben auszubilden und mit einem zentralen Loch auf den Achsstumpf aufzustecken und dort mittels eines zentralen Spannelements fest zu spannen. Durch das Aufstecken auf den Achsstumpf wird die Scharscheibe radial abgestützt bzw. zentriert, so dass das Spannelement im Wesentlichen nur axiale Lagerkräfte abfangen bzw. aufbringen muss. Erfindungsgemäß ist der zentrale Befestigungsabschnitt der Scharscheibe eben ausgebildet und mit einer Ausnehmung versehen, die auf den Achsstumpf aufschiebbar ist, wobei an dem Achsstumpf ein zentrales Spannelement zum Festspannen des Befestigungsabschnitts auf dem Achsstumpf vorgesehen ist. Durch das zentrale Spannelement ist ein Schnellwechsel der Scharscheibe möglich, da lediglich das eine Spannelement gelöst werden muss bzw. angezogen werden muss, um die Scharscheibe lösen bzw. feststellen zu können. Durch den Zentralverschluss kann das aufwendige Lösen bzw. Festziehen einer Vielzahl von Schrauben vermieden werden. Trotz der Verwendung eines zentralen Spannelements kann durch das Aufstecken der zentralen Ausnehmung auf den Achsstumpf und die ebene Ausbildung des zentralen Befestigungsabschnitts eine stabile radiale als auch axiale Festlegung der Scharscheibe erzielt werden.
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Insbesondere kann in Weiterbildung der Erfindung im Wesentlichen der gesamte Korpus der Scharscheibe eben ausgebildet sein, wobei vorteilhafterweise auch der Befestigungsabschnitt der Scharscheibe in einer Ebene mit dem ringförmigen Abschnitt der Scharscheibe zwischen deren Außenrand und dem Befestigungsabschnitt liegt. Die Scharscheibe kann insgesamt die Form einer ebenen Scheibe besitzen. Hierdurch kann eine einfache Fertigung erzielt werden, da auf die Ausbildung bombierter oder gewölbter Abschnitte im Zentrum der Scheibe verzichtet werden kann. Gleichzeitig kann durch die ebene Scheibenausbildung der Seitenschlag der Säscheibe erheblich verbessert werden, wodurch ein effizientes Arbeiten des an die Scharscheibe angestellten Abstreifers beträchtlich erleichtert wird. Gegebenenfalls kann die Scharscheiben an ihren Außenrand eine unebene Konturierung besitzen, beispielsweise in Form eines Bördelschliffs, einer gebogenen oder geknickten Kantenkonturierung oder einer anderen unebenen Gestaltung des Bodeneingriffsabschnitts. Hiervon abgesehen ist die Scharscheibe jedoch vorteilhafterweise eben ausgebildet.
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Um die radial auf die Scheibe wirkenden Kräfte abzufangen, ist vorteilhafterweise eine formschlüssig wirksame Radiallagerung der Scharscheibe vorgesehen. Diese ist in diesem Fall also nicht nur kraft- bzw. reibschlüssig festgespannt, sondern durch Formeingriff gegen radiales Verschieben gesichert. Die hierfür vorgesehenen formschlüssigen Radiallagermittel können grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, beispielsweise könnte ein die Scharscheibe radial positionierender Eingriff zwischen der Scharscheibe und dem genannten Spannelement vorgesehen sein, beispielsweise dergestalt, dass die Scharscheibe eine ringförmige Nut oder einen ringförmigen Vorsprung besitzt, der sich auf einem ringförmigen Vorsprung bzw. einer ringförmigen Nut am Spannelement abstützt.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung jedoch ist die Scharscheibe radial formschlüssig an dem Achsstumpf gelagert. Insbesondere können die Durchgangsausnehmung im zentralen Befestigungsabschnitt der Scharscheibe und die Außenmantelfläche des Achsstumpfs ein Lagerungs-Passflächenpaar bilden, das die Scharscheibe radial abstützt und lagert. Vorteilhafterweise ist die genannte Durchgangsausnehmung hinsichtlich Form und Dimension an die Außenkonturierung des Achsstumpfs angepasst, so dass die Scharscheibe formschlüssig auf dem Achsstumpf gesichert sitzen kann.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Achsstumpf eine konische Außenmantelfläche umfassen, deren Durchmesser zum freien Ende des Achsstumpfs hin kleiner ist als der Durchmesser der genannten Durchgangsausnehmungen der Scharscheibe, wobei vorteilhafterweise der Durchmesser der genannten konischen Außenmantelfläche zum nichtfreien Ende des Achsstumpfs hin gleich oder geringfügig größer als der Durchmesser der Durchgangsausnehmung der Scharscheibe ist. Hierdurch kann die Scharscheibe einfach und relativ kraftfrei auf den Achsstumpf aufgefädelt werden und gleichzeitig beim weiteren Aufschieben auf den Achsstumpf zentriert und radial festgelegt werden. Insbesondere kann der Durchmesser der Außenmantelfläche im Bereich der Lagerstelle für die Scharscheibe derart bemessen sein, dass zwischen Achsstumpf und Durchgangsausnehmung der Scharscheibe eine leichte Presspassung vorgesehen ist. Im Bereich des freien Endes des Achsstumpfes hingegen ist eine Spielpassung vorteilhaft, um das Auffädeln der Scharscheibe auf den Achsstumpf zu erleichtern.
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Das zentrale Spannelement kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, beispielsweise in Form eines lösbaren Klemmhebels. Bevorzugt ist jedoch eine Ausbildung des Spannelements in Form einer auf den Achsstumpf aufschraubbaren Zentralmutter oder eines in den Achsstumpf einschraubbaren Schraubbolzens, dessen Bolzenkopf als Spannhülse oder dergleichen ausgebildet sein kann. Um in Inneren des Achsstumpfs jedoch ausreichend Platz für die Aufnahme des Drehlagers zu haben, ist eine Ausbildung des Spannelements als Zentralmutter jedoch hilfreich.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Achsstumpf an seiner Außenmantelfläche eine Schulter umfassen, deren Durchmesser größer ist als der Durchmesser der Durchgangsöffnung der Scharscheibe, wobei vorteilhafterweise der Achsstumpf an seiner Außenmantelfläche einen Gewindeabschnitt umfassen kann, auf den das zentrale Spannelement aufschraubbar ist derart, dass das Spannelement auf die genannte Schulter zustellbar und die Scharscheibe in einem Spalt zwischen der genannten Schulter und dem Spannelement klemmbar ist. Vorteilhafterweise kann der genannte Gewindeabschnitt außenumfangsseitig am Achsstumpf zwischen der genannten Schulter und dem freien Ende des Achsstumpfs vorgesehen sein. Im Bereich des Gewindeabschnittes kann der Achsstumpf einen Durchmesser besitzen, der kleiner ist als der Durchmesser der Durchgangsausnehmung in der Scharscheibe, so dass die Scharscheibe ohne Beeinträchtigung bzw. Eingriff über den Gewindeabschnitt hinweg schiebbar ist.
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Der genannte Achsstumpf, auf den die Scharscheibe aufsteckbar ist, kann grundsätzlich verschieden ausgebildet sein, beispielsweise als Vollmaterialzapfen, welcher an seinem gelagerten Ende durch die genannte Drehlagerung am Scharscheibenhalter drehbar angelenkt ist. Vorteilhafterweise jedoch kann der Achsstumpf von einem Lagertopf gebildet sein, der die Drehlageranordnung in seinem hohlen Inneren aufnimmt und narbenartig bzw. hülsenförmig drehbar auf einem feststehenden Achszapfen sitzt. Die genannte Drehlageranordnung kann hierbei zwischen dem genannten Achszapfen und dem Lagertopf vorgesehen sein, wobei die Drehlageranordnung grundsätzlich verschieden ausgebildet sein kann, beispielsweise in Form eines Gleitlagers beispielsweise umfassend eine Gleitlagerhülse aus geeignetem Material. Vorteilhafterweise jedoch kann die Drehlageranordnung als Wälzlager ausgebildet sein, um auch bei geringen Drehzahlen bzw. aus dem Stand heraus geringe Drehwiderstandskräfte zu haben.
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Bei Ausbildung der Drehlageranordnung als Wälzlager können die Wälzlagerbahnen bzw. Wälzlagerringe unmittelbar von dem vorgenannten feststehenden Achszapfen und/oder dem genannten Lagertopf gebildet sein. Bevorzugt ist jedoch eine Ausbildung dahingehend, dass der Außenlagerring der Wälzlagerung ein von dem Lagertopf separates Bauteil ist, auf das der genannte Lagertopf aufgeschoben werden kann. Hierdurch kann der genannte Lagertopf bei Bedarf gewechselt werden, wobei auch in der Fertigung des Lagertopfes keine Beeinträchtigungen des Wälzlagers beispielsweise durch Wärmebeaufschlagung oder dergleichen entstehen kann.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch der innere Lagerring der Wälzlagerung von dem am Scharscheibenhalter befestigten feststehenden Achszapfen separat ausgebildet sein. Vorteilhafterweise kann der innere Lagerring der Wälzlagerung durch einen zentralen Schraubbolzen an dem genannten Achszapfen befestigt sein.
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In Weiterbildung der Erfindung kann das zentrale Spannelement topfförmig ausgebildet sein und eine Lagerabdeckung bilden, die die Drehlageranordnung stirnseitig abdeckt, wenn das Spannelement gegen die Scharscheibe festgezogen bzw. festgestellt wird. Insbesondere kann das zentrale Spannelement die Drehlageranordnung stirnseitig abdecken und zusammen mit dem vorgenannten drehbaren Achsstumpf, mit dem das Spannelement verbunden wird, die Drehlageranordnung käfigartig einschließen.
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Um eine Verschmutzung der Drehlageranordnung zu vermeiden und gleichzeitig auch ein unbeabsichtigtes Lösen der Scharscheibe bzw. des Spannelements zu verhindern, kann zwischen dem Achsstumpf und der genannten Lagerabdeckung ein Dichtelement vorzugsweise in Form einer elastischen Ringdichtung vorgesehen sein, welches beim Feststellen des Spannelements sich dichtend an das Spannelement und den genannten Achsstumpf legt. Insbesondere kann ein O-Ring in einem ringförmigen Spalt vorgesehen sein, der teilweise von der Scharscheibe, teilweise von dem Achsstumpf und teilweise von dem Spannelement begrenzt wird. Dementsprechend kann das genannte Dichtelement mit allen drei Bausteinen, d.h. der Scharscheibe, dem Achsstumpf und dem Spannelement in Eingriff gelangen, wodurch ein unbeabsichtigtes Lösen der Bauteile vermieden und alle drei Bauteile festgelegt werden und gleichermaßen auch die gewünschte Dichtwirkung erzielt wird.
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Vorteilhafterweise bilden der genannte drehbare Achsstumpf und dessen Drehlageranordnung eine an dem Scharscheibenhalter vormontierbare Baugruppe, mit der die Scharscheibe nur durch das zentrale Spannelement lösbar verbindbar ist. Dieser modulartige Aufbau der Scharscheibenlagerung ermöglicht eine einfache Montage und Demontage der Scharscheibe. Es braucht lediglich das zentrale Spannelement gelöst werden, um die Scharscheibe abnehmen zu können. Hierbei verbleibt der drehbare Achszapfen und dessen Drehlageranordnung an dem Scharscheibenhalter, ohne dass sich die Drehlageranordnung lösen oder der genannte Achsstumpf verschieben würde. Vorteilhafterweise sind der Achsstumpf und die Drehlageranordnung unabhängig von dem zentralen Spannelement an dem Scharscheibenhalter fixiert bzw. gelagert. Umgekehrt braucht lediglich eine neue Scharscheibe auf dem Achsstumpf ausgeschoben und durch das zentrale Spannelement festgezogen werden.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- 1: eine schematische Seitenansicht eines landwirtschaftlichen Bodenbearbeitungsgerätes in Form einer Sämaschine nach einer vorteilhaften Ausführung der Erfindung, die eine Reihe von drehbar gelagerten Säscharscheiben umfasst,
- 2: eine perspektivische Darstellung eines Scharscheibenpaars der Sämaschine aus 1,
- 3: eine Seitenansicht des Scharscheibenpaars aus 2,
- 4: eine Draufsicht auf das Scharscheibenpaar aus den vorgehenden Figuren, die die V-förmig aufgespreizte Anstellung zeigt, und
- 5: eine ausschnittsweise Schnittansicht der drehbaren Lagerung einer Scharscheibe an dem Achsstumpf eines Scharscheibenhalters.
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1 zeigt ein Bodenbearbeitungsgerät in Form einer Sämaschine 1, die in der gezeigten Ausführung an einen Schlepper 2 anbaubar ist. Die Sämaschine 1 kann in an sich bekannter Weise einen Speicherbehälter 3 für das auszubringende Gut, welches Saatgut oder Düngegut sein kann, umfassen. Aus dem genannten Speicherbehälter 3 wird Saatgut in an sich bekannter Weise verteilt und über Saatgutkanäle in Form von Schläuchen 4 zu Ausbringelementen 5 gefördert, um es in der gewünschten Weise im Boden abzulegen.
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Den genannten Ausbringelementen 5 sind Scharscheiben 6 zugeordnet, die an Scharscheibenhaltern 7 drehbar gelagert sind und in zumindest einer Reihe quer zur Fahrtrichtung nebeneinander angeordnet sind.
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Wie 1 zeigt, kann die Sämaschine 1 in an sich bekannter Weise noch weitere Bodenbearbeitungsgeräte wie beispielsweise eine Packerradwalze, eine Vorbearbeitungseinheit wie beispielsweise Grubber oder Egge, und eine Nachbereitungseinheit beispielsweise in Form von Zustreichern oder anderen Gerätschaften umfassen.
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Wie die 2-5 zeigen, können die Scharscheiben 6 paarweise an einem Scharscheibenhalter 7 zusammengefasst sein, wobei die beiden zu einem Paar zusammengefassten Scharscheiben 6 geneigt zueinander bzw. V-förmig aufgespreizt angeordnet sein können, so dass die dem Boden zugewandten Umfangsabschnitte der Scharscheiben 6 sehr nahe aneinander laufen, während weiter oben liegende Abschnitte weiter aufgespreizt sind, vgl. 4.
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Der Scharscheibenhalter 7 kann hierbei jeweils einen Tragarm 8 umfassen, der sich von einem Tragrahmen aus schräg nach hinten unten zum Boden erstreckt und an seinem auskragenden Ende jeweils die jeweilige Scharscheibe 6 trägt.
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Zwischen den Scharscheiben 6 können Särohre oder andere geeignete Ausbringmittel angeordnet sein. Weiterhin können zwischen den paarweise zusammengefassten Scharscheiben 6 Abstreifer 9 vorgesehen sein, die an den Innenseiten und/oder Außenseiten der Scharscheiben 6 in deren äußeren Randabschnitt entlang streifen, um an der Scharscheibe festklebendes Erdreich und dergleichen abzustreifen.
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Wie die 4 und 5 zeigen, sind die Scharscheiben 6 insgesamt eben und insbesondere auch in ihrem zentralen Befestigungsabschnitt 10 eben ausgebildet. Der Korpus der Scharscheiben 6 kann im Wesentlichen aus einer ebenen, plattenförmigen Scheibe bestehen. Am Außenumfangsrand können die Scharscheiben eine Anschärfung besitzen, vgl. 4.
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Im Bereich des zentralen Befestigungsabschnitts 10 umfasst die Scharscheibe 6 eine zentrale Ausnehmung, insbesondere Durchgangsausnehmung 11, mit der die Scharscheibe 6 auf einen Achsstumpf 12 des Scharscheibenhalters 7 auffädelbar ist.
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Wie 5 zeigt, wird der genannte Achsstumpf 12 von einem hülsenförmigen Lagertopf 13 gebildet, der drehbar auf einem feststehenden Achszapfen 13 sitzt, der starr mit dem vorgenannten Tragarm 8 verbunden ist und von dessen freien Ende quer auskragt. Vorteilhafterweise ist zwischen dem genannten drehbaren Achsstumpf und dem feststehenden Achszapfen 13 einer Drehlageranordnung 14 umfassend ein Wälzlager 15 vorgesehen, so dass der Achsstumpf 12 ohne wesentlichen Drehwiderstand rotieren kann.
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Wie 5 zeigt, bildet die Drehlagervorrichtung 14 eine eigenständige Baugruppe, die durch einen zentralen Befestigungsbolzen 16 an dem vorgenannten Achszapfen 13 befestigt ist. Der besagte Befestigungsbolzen 16 kann sich durch den Innenring 17 der Drehlageranordnung 14 hindurch erstrecken und an dem Achszapfen 13 festgelegt sein. Beispielsweise kann der genannte Befestigungsbolzen 16 ein Schraubbolzen sein, mit dem die Drehlageranordnung 14 gegen den Achszapfen 13 schraubbar ist.
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Das Wälzlager 15 der Drehlageranordnung 14 ist vorteilhafterweise in geeigneter Weise ausgebildet, um nicht nur radiale Kräfte aufzufangen, sondern auch axiale Kräfte abzufangen und auch Kippmomente aufnehmen zu können. Beispielsweise kann das Wälzlager 15 ein zweireihiges Kugellager mit schräg gestellten Laufbahnen sein, wobei jedoch auch andere Wälzlagerausbildungen wie beispielsweise Kegelrollenlager oder dergleichen vorgesehen werden können.
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Auf dem Außenring 18 der Drehlageranordnung 14 sitzt der vorgenannte als Lagertopf ausgebildete Achsstumpf 12, dessen Innenmantelfläche passgenau auf dem genannten Außenring 18 sitzt.
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Die Außenmantelfläche 19 des Achsstumpfs 12 kann in Weiterbildung der Erfindung konisch konturiert sein, insbesondere derart, dass sich der Durchmesser des Achsstumpfs 12 zu dessen freien Ende hin leicht verjüngt. Grundsätzlich wäre aber auch eine zylindrische Konturierung der Außenmantelfläche 19 des Achsstumpfs 12 möglich.
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An seiner Innenseite bzw. an seinem Ende größeren Durchmessers besitzt der genannte Achsstumpf 12 außenmantelflächenseitig eine Schulter 20, gegen die die Scharscheibe 6 gespannt werden kann. Die besagte Schulter 20 besitzt einen Durchmesser, der größer ist als der Innendurchmesser der Durchgangsausnehmung 11 in der Scharscheibe 6. Andererseits ist die Außenmantelfläche 19 in ihrer Form und in ihrem Durchmesser an die genannte Durchgangsausnehmung 11 angepasst, wobei die Durchgangsausnehmung 11 und die Außenmantelfläche im Querschnitt insbesondere kreisförmig sein können. Bei konischer Ausbildung der genannten Außenmantelfläche 19 kann die Außenmantelfläche 19 zum freien Ende des Achsstumpfs 12 hin einen Durchmesser besitzen, welcher kleiner ist als der Innendurchmesser der Durchgangsausnehmung 11. Zum Bereich der Schulter 20 hin besitzt die Außenmantelfläche des Achsstumpfs 12 vorteilhafterweise einen Durchmesser, der gleich oder geringfügig größer ist als der Innendurchmesser der Durchgangsausnehmung 11 der Scharscheibe 6. Der Außenmantel des Achsstumpfs 12 bildet zusammen mit der Durchgangsausnehmung 11 des Befestigungsabschnitts 10 eine radiale Lagerungspassung insbesondere in Form einer Presspassung, die die Scharscheibe 6 radial exakt auf dem Achsstumpf 12 positioniert und fixiert.
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Um die Scharscheibe 6 gegen die genannte Schulter axial Festspannen zu können, ist ein zentrales Spannelement 21 in Form einer Spannmutter 22 vorgesehen, die auf den Achsstumpf 12 aufschraubbar ist. Der Achsstumpf 12 besitzt hierbei an seinem Außenmantel ein entsprechendes Gewinde, auf das die Spannmutter 22 aufschraubbar ist, so dass die Scharscheibe 6 in einem Spalt zwischen der Schulter 20 und der Spannmutter 22 festspannbar ist.
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Wie 5 zeigt, ist das genannte Spannelement 21 hierbei topfförmig ausgebildet und bildet einer Lagerabdeckung, die die Drehlageranordnung 14 stirnseitig abdeckt.
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Um eine Verschmutzung des Lagers zu verhindern, den Innenraum abzudichten und gleichzeitig auch ein Lösen der Scharscheibe bzw. des Spannelements 21 zu verhindern, ist zwischen dem Spannelement 21 und dem Achsstumpf 12 bzw. der Scharscheibe 6 an elastisches Dichtelement 23 vorgesehen, welches vorteilhafterweise in Form eines elastischen Dichtrings ausgebildet sein kann, der in einem ringförmigen Dichtspalt aufgenommen ist, der vorteilhafterweise teilweise von dem Spannelement 21, teilweise von der Scharscheibe 6 und teilweise von dem Achsstumpf 12 begrenzt wird, so dass das genannte Dichtelement 23 vorteilhafterweise sowohl an dem Spannelement 21 als auch an dem Achsstumpf 12 und der Scharscheibe 6 anliegen kann. Hierdurch wird nicht nur die gewünschte Dichtwirkung, sondern auch eine Fixierung der genannten drei Bauteile erreicht, so dass ein ungewolltes Lösen verhindert wird.
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Um die Scharscheibe zu montieren bzw. auszutauschen, braucht lediglich das Spannelement 21 gelöst werden. Hierdurch kann die Scharscheibe 6 von dem Achsstumpf gezogen bzw. eine neue Scharscheibe 6 auf den Achsstumpf aufgeschoben werden. Ist die Scharscheibe aufgefädelt, braucht lediglich das Spannelement 21 wieder festgestellt werden. Für einen Scharscheibenwechsel braucht die Drehlageranordnung 14 nicht demontiert werden. Insbesondere muss der Schraubbolzen 16 zur Befestigung des Wälzlagers 15 nicht gelöst werden.
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Um ein ungewolltes Lösen der Spannmutter 22 zu verhindern, kann das Gewinde je nach Drehrichtung der Scharscheibe als Linksgewinde oder als Rechtsgewinde gewählt werden, so dass auch mögliche in Umfangsrichtung wirkende Beschleunigungskräfte von der Scharscheibe her kein ungewolltes Aufdrehen der Spannmutter 22 bewirken können.