DE102012013528A1 - Vorrichtung zur Rollstabilisierung - Google Patents
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Abstract
Bei einer Vorrichtung zur Rollstabilisierung von Schiffen mit einer Flosse ist vorgesehen, dass die Flosse aus einer Betriebsstellung in eine Ruhestellung in eine zugeordnete Flossentasche innerhalb des Schiffes verschwenkbar ist. Hierbei ist die Flosse als langgestrecktes Viereck ausgebildet, wobei zumindest eine kurze Seite in der Betriebsstellung parallel zur Schiffsaussenhaut angeordnet ist und ihre langen Seiten jeweils eine in Fahrtrichtung nach hinten abgewinkelte Pfeilung aufweisen sowie eine Flossenschaftachse im Bereich von 10 bis 30% einer mittleren Sehnenlänge der Flosse bei mittiger Spannweite angeordnet ist. Weiterhin ist das Seitenverhältnis für die Stabilisierung vor Anker optimiert und weist vorteilhafterweise einen Wert von ca. 1,7:1 auf. Zusätzlich ist die Schwenkbewegung der Schwenksäule aus der Betriebsstellung in die Ruhestellung entsprechend der Pfeilung größer als 90 Grad zur Aufnahme in der Flossentasche verstellbar.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Rollstabilisierung von Schiffen, bestehend aus einer flossentragenden Welle als Flossenschaft mit einer Antriebsvorrichtung zum Verdrehen einer Flosse in Form eines langgestreckten Vierecks mit kurzen und langen Seiten um die Achse des Flossenschaftes zwecks Änderung des Anstellwinkels der Flosse und aus einer Schwenkvorrichtung für eine Winkelbewegung von Flosse und Flossenschaft um eine im wesentlichen vertikal und rechtwinklig zur Schiffslängsrichtung verlaufenden Schwenkachse zum Aus- und Einschwenken der Flosse in eine Betriebssstellung außerhalb und in eine Ruhestellung in eine zugeordnete Flossenstasche innerhalb des Schiffes, wobei über einen Flossenschaft eine Flossenanstellung erfolgt.
- Flossenanordnungen dieser Art sind in vielfältigen Ausbildungen mit viereckigen Flossenflächen bekannt, wobei der Großteil der Flossen aufgrund ihres Seitenverhältnisses ausschließlich für den Betrieb unter Fahrt optimiert sind. Bei diesem Flossentyp besteht zur Optimierung der wirksamen Flossenfläche zur Stabilisierung vor Anker bzw. bei Nullgeschwindigkeit der Bedarf, den Flossenschaft, soweit technisch möglich, an die vordere Flossenkante anzuordnen und gleichzeitig eine möglichst große Sehnenlänge auszubilden, um einen großen wirksamen Hebelarm der hinteren Flossenfläche zu erzielen. Dadurch verringert sich das Seitenverhältnis der Flosse gegenüber herkömmlichen Flossenausbildungen für den Betrieb unter Fahrt.
- Hierbei besteht nun aufgrund des geänderten Seitenverhältnisses der Mangel, dass bei Flossen dieser Ausbildung ein vollständiges Einschwenken in eine Flossentasche nur durch Zusatzmaßnahmen, wie eine Schaftverlängerung bei gleichzeitiger Verschiebung der Schwenksäule in Richtung mittschiffs ermöglicht wird. Hierdurch müssen aber Nachteile, wie größere Lagerkräfte, größere Schaftdurchbiegungen und höherer Materialaufwand aufgrund eines längeren Schaftes in Kauf genommen werden. Diese Nachteile weisen alle bekannten Ausführungen einschwenkbarer Flossen auf, die für eine Stabilisierung bei Nullgeschwindigkeit ausgebildet sind.
- Nach der
DE 29 23 630 ist eine Flosse bekannt, die die Form eines langgestreckten Vierecks aufweist. Hierbei ist eine lange Seite in Fahrtrichtung gepfeilt, die zweite lange Kante ist hingegen in entgegengesetzter Richtung gepfeilt. Diese Formgebung ist mit einem hohen Seitenverhältnis für eine Stabilisierung unter Fahrt optimiert und stellt insbesondere für die Vor-Anker-Stabilisierung, einer Stabilisierung bei Nullgeschwindigkeit, eine Verschlechterung dar, da hierbei die wirksame Fläche hinter der Schaftachse verkleinert und nicht vergrößert wird. Diese Formgebung löst auch nicht das bei Flossen mit einem geringeren Seitenverhältnis und vorgezogener Balancierung auftretende Problem, dass diese nicht mehr vollständig einschwenkbar sind. - Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einer unveränderten Lage der Schwenksäule eine Vergrößerung einer nutzbaren Flossenfläche für eine Stabilisierung vor Anker auf einfache Weise zu schaffen und dabei die Flossenfläche in der Ruhestellung vollständig bzw. nahezu vollständig in der Flossentasche aufzunehmen und die Flosse nach wie vor für eine Stabilisierung auch unter Fahrt nutzen zu können.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, dass die Flosse mit ihrer der Schiffsaußenseite zugewandten kurzen Seite in der Betriebsstellung etwa parallel zur Schiffsaußenhaut angeordnet ist und die langen Seiten der Flosse eine in Fahrtrichtung nach hinten abgewinkelte Pfeilung aufweisen und eine Flossenschaftachse im Bereich von 10 bis 30% einer mittleren Sehnenlänge der Flosse bei mittiger Spannweite angeordnet ist, wobei die Schwenkbewegung der Schwenksäule aus der Betriebsstellung in die Ruhestellung zur Aufnahme der Flosse in der Flossentasche entsprechend der Pfeilung größer als 90 Grad bemessen ist.
- Hierdurch wird der Vorteil erzielt, dass bei unveränderter Lage der Schaftachse aufgrund der Pfeilung zusätzlich eine wirksame Fläche zur Stabilisierung vor Anker an der Hinterkante hinzugewonnen wird, während der gleiche Flächenanteil an der vorderen Flossenkante entfällt. Somit wird bei unveränderter Gesamtfläche der Flosse, der zur Stabilisierung vor Anker nutzbare Flächenanteil größer und somit die Stabilisierungsleistung verbessert. Gegebenenfalls verbessert sich auch die Bauraumsituation für die Verbindung zwischen Flosse und Schaft. Gleichzeitig werden die Verhältnisse für eine Stabilisierung unter Fahrt beibehalten.
- Eine vorteilhafte Ausbildung wird dadurch geschaffen, dass die Flossen eine Pfeilung im Winkel zwischen 10° und 30° Grad aufweisen.
- Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Flossenschaftachse in Verlängerung zum außenliegenden vorderen Eckbereich der Flosse verläuft. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
-
1 und2 eine Flosse in Ruhestellung und in Betriebsstellung; -
3 bis5 weitere Ausführungsformen einer Flosse in Viereckform mit mindestens einer im Winkel abweichenden Außenseite - Bei den schematisch dargestellten Anordnungen ist in einer Schiffsaußenhaut
1 eine Flossentasche2 ausgebildet, die in einem zugeordneten Bereich eine Schwenksäule3 mit einem verschwenkbar und angetriebenen Flossenschaft4 angeordnet. Der Flossenschaft4 mit seiner Flossenschaftachse8 ist dabei mit einer Flosse5 zur Rollstabilisierung verbunden. - Die Flosse
5 ist dabei in Form eines Vierecks ausgebildet, wobei die schiffsseitige kurze Seite6 der Flosse5 in der Betriebsstellung parallel zur Schiffsaußenhaut1 und die langen Seiten7 eine in Fahrtrichtung9 nach hinten abgewinkelte Pfeilung10 aufweisen. - Durch die Anordnung der Flossenschaftachse
8 im Bereich von 10 bis 30% einer mittleren Sehnenlänge11 der Flosse5 bei mittiger Spannweite wird ein großer für die Stabilisierung vor Anker nutzbarer Flächenanteil der Flosse5 geschaffen. Eine Schwenkbewegung der Flosse5 zum Erreichen einer Ruhestellung in der Flossentasche2 ist dadurch gegeben, dass entsprechend der Pfeilung10 die Schwenksäule3 um mehr als 90 Grad verschwenkbar ist, um eine vollständige oder nahezu vollständige Aufnahme der Flosse5 in der Flossentasche2 einzustellen. - In den
3 bis5 sind Ausbildungen der Flosse5 dargestellt, wobei mindestens eine Aussenseite des Vierecks im Winkel abweicht. - Hierbei weicht gemäß
3 eine Hinterkante der langen Seite7 der Flosse5 ab, während in4 eine Außenkante der kurzen Seite6 abweicht. In5 besitzen dagegen die Außen- und Hinterkante der Flosse5 eine Abweichung. - ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
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- DE 2923630 [0004]
Claims (3)
- Vorrichtung zur Rollstabilisierung von Schiffen, bestehend aus einer flossentragenden Welle als Flossenschaft mit einer Antriebsvorrichtung zum Verdrehen einer Flosse in Form eines langgestreckten Vierecks mit kurzen und langen Seiten und einem für die Stabilisierung vor Anker optimierten Seitenverhältnis, wie etwa 1,7:1, um die Achse des Flossenschaftes zwecks Änderung des Anstellwinkels der Flosse und aus einer Schwenkvorrichtung für eine Winkelbewegung von Flosse und Flossenschaft um eine im wesentlichen vertikal und rechtwinklig zur Schiffslängsrichtung verlaufenden Schwenkachse zum Aus- und Einschwenken der Flosse in eine Betriebssstellung ausserhalb und in eine Ruhestellung in einer zugeordneten Flossenstasche innerhalb des Schiffes, wobei über den Flossenschaft eine Flossenanstellung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Flosse (
5 ) mit ihrer der Schiffsaussenseite (1 ) zugewandten kurzen Seite (6 ) in der Betriebsstellung etwa parallel zur Schiffsaussenhaut (1 ) angeordnet ist und die langen Seiten (7 ) der Flosse (5 ) eine in Fahrtrichtung (9 ) nach hinten abgewinkelte Pfeilung (10 ) aufweisen und eine Flossenschaftachse (8 ) im Bereich von 10 bis 30% einer mittleren Sehnenlänge (11 ) der Flosse (5 ) bei mittiger Spannweite angeordnet ist, wobei die Schwenkbewegung der Schwenksäule (3 ) aus der Betriebsstellung in die Ruhestellung entsprechend der Pfeilung (10 ) größer als 90 Grad zur Aufnahme der Flosse (5 ) in der Flossentasche (2 ) bemessen ist. - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flossen (
5 ) eine Pfeilung im Winkel zwischen 10° und 30° Grad aufweisen. - Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Flossenschaftachse (
8 ) in Verlängerung zum aussenliegenden vorderen Eckbereich der Flosse verläuft.
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