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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Erntemaschine, insbesondere einen Mähdrescher, nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine gattungsgemäße Erntemaschine ist beispielsweise aus der
DE 26 41 870 A1 bekannt.
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Derartige Maschinen, die entweder als selbstfahrende Gerte oder als zu schleppende Geräte ausgeführt sind, sind in der modernen Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Ihre Konstruktion hat Einfluss sowohl auf die Menge des innerhalb vorgegebener Zeit gewinnbaren Erntegutes als auch auf die maximal mögliche Arbeitsgeschwindigkeit und somit auf den wirtschaftlichen Erfolg des jeweiligen Landwirts beziehungsweise des Erntemaschinenbetreibers. Diese Erntemaschinen weisen, insbesondere in ihrer Ausgestaltung als Mähdrescher, unter anderem eine Aufnahmevorrichtung auf, die einem Trennen des Ernteguts vom jeweiligen Ackerboden und einem anschließenden Transport des Ernteguts in Richtung weiterer Bearbeitungsvorgänge (= Transportrichtung) dient. Dazu weist die Aufnahmevorrichtung in der Regel ein höhenverstellbares Schneideinstrument wie zum Beispiel einen Messerbalken und wenigstens eine ebenfalls höhenverstellbare Haspel auf. An die Aufnahmevorrichtung schließt sich, in Transportrichtung betrachtet, eine Schrägfördereinrichtung an, die das Erntegut in Richtung wenigstens einer Bearbeitungseinheit, beispielsweise einer Dreschtrommel, befördert. Diese Schrägfördereinrichtung, die gewöhnlich gemeinsam mit der Aufnahmeeinrichtung heb- und senkbar ist, weist einen im Querschnitt meist rechteckigen, sich verjüngenden Kasten auf, der, in Transportrichtung betrachtet, vorne und hinten offen ist, so dass das Erntegut auf einem Transportbereich der Schrägfördereinrichtung durch den Kasten hindurch transportiert werden kann, sowie ein Schrägfördermittel, das meist als eine Art in Transportrichtung umlaufender Fördergurte ausgestaltet ist mit daran quer zur Transportrichtung angeordneten Leisten. Diese Leisten drücken im Betrieb gegen das auf dem Transportbereich von der Aufnahmevorrichtung her transportierte Erntegut und befördern es so auf dem Transportbereich durch den vorstehend genannten Kasten hindurch zu einer hinter der Schrägfördereinrichtung angeordneten Bearbeitungseinheit, beispielsweise der vorgenannten Dreschtrommel, von wo aus dann das weitere Bearbeiten des Ernteguts erfolgt.
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Nachteilig bei der bekannten Erntemaschine ist, dass sie nur bei optimal entwickeltem Erntegut ein optimales Ernteergebnis liefert, während sie zum Beispiel in einem Fall, in dem das Erntegut eine sog. Notreife erfahren hat (eine solche tritt insbesondere im Verlauf einer länger andauernden Trockenheitsperiode auf), nicht sämtliche Körner des Erntegutes, die, von ihrer Konsistenz und Qualität her betrachtet, ausdreschbar und ausdreschwürdig sind, aus den Halmen des Erntegutes wirklich ausdrischt. Damit geht aber dem Landwirt ein potentieller Ernteertrag unnötigerweise verloren. Dies hat selbstverständlich auch eine wirtschaftliche Einbuße zur Folge.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die gattungsgemäße Erntemaschine so weiterzubilden, dass die vorgenannten Nachteile zumindest reduziert werden.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Erntemaschine mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen sind in Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
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Die 1 eine gattungsgemäße Erntemaschine, dargestellt in Form von stark schematisierten Funktionsblöcken, und
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die 2 bis 8 ausschnittsweise wesentliche Einzelheiten der erfindungsgemäßen Erntemaschine.
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1 zeigt, wie bereits angegeben, eine gattungsgemäße Erntemaschine. Sie dient lediglich der Erläuterung, wie die gattungsgemäße Erntemaschine grundsätzlich funktioniert. Mit dem Bezugszeichen 1 ist eine als selbstfahrender Mähdrescher ausgestaltete Erntemaschine bezeichnet. Diese weist unter anderem die bereits beschriebene Aufnahmevorrichtung 6 auf. Die Aufnahmevorrichtung 6 beinhaltet im vorliegenden Beispiel unter anderem eine (höhenverstellbare) Haspel 6a und (nicht dargestellt) einen Messerbalken. An die Aufnahmevorrichtung 6 schließt sich die ebenfalls bereits kurz beschriebene Schrägfördereinrichtung 3 mit dem Schrägfördermittel 5 an. Ein Teil der Schrägfördereinrichtung 3 dient als der bereits genannte Transportbereich 2. Sowohl die Aufnahmevorrichtung 6 wie auch die Schrägfördereinrichtung 3 sind höhenverstellbar, wie allgemein bekannt. Meist sind sie bezüglich ihrer Höhenverstellbarkeit starr miteinander gekoppelt. Die Verstellbarkeit dient einer höhengerechten Anpassung der Erntemaschine an das Gelände, auf dem sich das zu erntende Erntegut befindet. Im weiteren Verlauf der gattungsgemäßen Erntemaschine sind dann noch Wenigsten eine Dreschtrommel 7 angeordnet sowie (nicht mit Bezugszeichen versehen, da sowohl den Herstellern als auch den Benutzern gattungsgemäßer Erntemaschinen allgemein geläufig) weitere bekannte Teile der Erntemaschine wie z. B. Schüttelroste zum Trennen des ausgedroschenen Ernteguts von den jeweiligen Halmen, Ährenresten wie Spelzen und Grannen u. ä., ein Gebläse, das unter anderem einem Ausblasen von beim Dreschvorgang entstehendem Staub dient, Fahrerkabine, Körnertank und Räder.
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Erfindungsgemäß ist diese gattungsgemäße Erntemaschine nun so weitergebildet, dass der Transportbereich 2 der Schrägfördereinrichtung eine Mehrzahl von Erhebungen 4 aufweist. Verschiedene Ausführungsformen dieser Erfindung sind ausschnittsweise in den 2 bis 8 dargestellt:
Die 2 zeigt, im Querschnitt dargestellt, einen Ausschnitt des Transportbereichs 2. Dieser weist auf seiner dem Schrägfördermittel 5 zugewandten Oberfläche erfindungsgemäß Erhebungen 4 auf. Beim Betrieb der Erntemaschine gleitet das Erntegut in Transportrichtung von der Aufnahmevorrichtung 6 her über den Transportbereich 2 der Schrägfördereinrichtung 3 in Richtung zur Dreschtrommel 7 und von dort aus weiter. Dabei gleitet das Erntegut auch über die Erhebungen 4. Diese wirken in Verbindung mit dem bei einer gattungsgemäßen Erntemaschine bereits vorhandenen Schrägfördermittel 5 zusammen wie eine Art Dreschtrommel, d. h., beim Gleiten des Ernteguts zwischen dem Schrägfördermittel 5 und den Erhebungen 4 erfährt das Erntegut in gewissem Umfang bereits einen Dreschvorgang. Dies hat folgende Vorteile: zum einen lässt sich hiermit auch derjenige Anteil des Ernteguts ausdreschen, der durch die übliche Dreschtrommel nicht ausdreschbar ist (beispielsweise Körner an den Enden einer Ähre, die aufgrund von Notreife kleiner sind als die restlichen Körner der Ähre). Zum Anderen ist ein höherer Dreschdurchsatz möglich als bei einer traditionellen Erntemaschine, so dass es beispielsweise möglich ist, die Erntemaschine bei einer höheren Fahrgeschwindigkeit zu betreiben als eine herkömmliche Erntemaschine. Insgesamt erhöht sich also die Rentabilität der Erntemaschine sowohl für den Landwirt, dessen Felder abgeerntet werden als auch für den Betreiber der Erntemaschine.
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Dabei ist es günstig, wie ebenfalls in 2 gezeigt, wenn die Erhebungen 4 länglich ausgebildet sind. 2 zeigt auch, dass die Erhebungen 4 in unregelmäßigen Abständen d1, d2 zueinander angeordnet sein können. Weiterhin können alle Erhebungen 4 dieselbe Höhe h aufweisen. Auch diese Ausführungsform ist in 2 dargestellt.
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Die 3 zeigt, ebenfalls im Querschnitt dargestellt, Ausführungsformen, bei denen zum einen die Erhebungen 4 in regelmäßigen Abständen d zueinander angeordnet sind und bei denen zum anderen (und das ist unabhängig davon, ob die Erhebungen 4 in regelmäßigen Abständen d zueinander angeordnet sind oder in unregelmäßigen Abständen d1, d2) wenigstens eine der Erhebungen 4 eine Höhe h1 aufweist, die verschieden ist von der Höhe h2 wenigstens einer der restlichen Erhebungen 4 des Transportbereichs 2. Dabei ist es günstig, wenn die Höhen h bzw. h1, h2 Werte aufweisen, die zwischen 1 mm und 10 mm betragen, vorzugsweise eine Höhe von 2 bis 4 mm.
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Bei den in den 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen sind die Erhebungen 4 materialmäßig einstückig als Teil des Materials des Transportbereichs 2 ausgebildet. Bei der in 4 gezeigten Ausführungsform sind die Erhebungen 4 materialmäßig hingegen Teil einer Platte 2a, die wiederum mit dem Material des Transportbereichs 2 verbunden ist, beispielsweise mittels Löten, Schweißen, Kleben oder Schrauben. Weiterhin zeigt die 4 auch eine Anordnung der Erhebungen 4 gegenüber dem lediglich ausschnittsweise dargestellten Schrägfördermittel 5, bei der es vorteilhaft ist, wenn der minimale Abstand A zwischen den Erhebungen 4 und dem Schrägfördermittel 5 wenigstens 1 mm beträgt.
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Die 5 und 6 zeigen eine fischgrätmusterartige Anordnung der Erhebungen 4 auf dem Transportbereich 2, wobei die Erhebungen 4 in der Darstellung nach 5 länglich ausgebildet sind, während die Erhebungen 4 in der Darstellung nach 6 tropfenförmig ausgestaltet sind. Ebenso ist auch eine Anordnung in Art eines Zickzack-Musters möglich. Obwohl bei den Darstellungen der 5 und 6 einzelne Gruppen von Erhebungen 4 in einer Art von 90°-Winkel zueinander angeordnet sind, ist auch eine Anordnung in einem anderen Winkel möglich, z. B. in einem Winkel von 60°.
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In der Darstellung nach 7 sind die Erhebungen 4 in der Art eines Tränenblechs auf dem Transportbereich 2 angeordnet, wobei die Anordnung von zueinander benachbarten Erhebungen 4 nicht auf eine Anordnung im 90°-Winkel (wie in 7 gezeigt) beschränkt ist; es kann auch ein anderer Winkel gewählt werden, z. B. ein solcher von 60°.
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8 zeigt in Draufsicht auf den Transportbereich 2 einen durch Strichpunktierung angedeuteten Flächenbereich F des Transportbereichs 2, innerhalb dessen die Erhebungen 4 (aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt) angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung sind die Erhebungen 4 über die im Wesentlichen gesamte Breite B des Transportbereichs 2 angeordnet, d. h., der Flächenbereich F erstreckt sich über die im Wesentlichen gesamte Breite B des Transportbereichs 2. Des Weiteren ist dargestellt, dass sich dieser Flächenbereich F mit den Erhebungen 4 über eine Tiefe T des Transportbereichs 2 von 40 bis 80 cm hinweg erstreckt,. vorzugsweise über eine solche von 50 bis 60 cm. Es ist auch möglich, die Erfindung derart auszugestalten, dass die Erhebungen 4 entlang des (in Transportrichtung des Ernteguts betrachtet) gesamten Transportbereichs 2 angeordnet sind.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Erhebungen 4 frei von Kanten und/oder von Ecken ausgebildet sind, denn dann kann das Erntegut leichter über den Transportbereich 2 gleiten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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