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Die Erfindung betrifft eine Befestigungsanordnung für zumindest eine Ausstattungskomponente für einen Omnibus, nämlich für ein vorzugsweise wandbefestigbares Sitzgestell zum Tragen zumindest eines Sitzes, einen Fahrscheinautomaten oder einen Klappsitz, sowie eine Ausstattungskomponente für einen Omnibus und einen Omnibus.
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DE 27 19 455 A1 offenbart eine Vorrichtung zum Befestigen der Stuhlbeine von Sitzen in einem Omnibus, insbesondere der neben dem Mittelgang liegenden Stuhlbeine an einer vom Podestboden und dem tiefer liegenden Mittelgang gebildeten Kante angebrachten Auflageschiene, wobei die Kante durch eine stufenförmige Ausnehmung seitlich versetzt ist und die Auflageschiene in die Ausnehmung hineinragt, auf der die Stuhlbeine mit einem Winkelprofil aufliegen und über Klemmstücke festgehalten sind. Zum Stand der Technik kann ferner verwiesen werden auf
DE 199 06 669 A1 ,
WO 2007/ 056 840 A1 ,
DE 101 13 667 A1 ,
DE 10 2008 055 906 A1 und
DE 200 16 400 U1 .
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Sitzgestelle zum Tragen von Omnibussitzen werden üblicherweise direkt an in den Omnibussen verbauten C-förmigen Halteschienen verschraubt und somit fixiert. Nachteilhaft daran ist z.B., dass die Halteschienen üblicherweise in kurzen Abständen aufgefräst werden müssen, um für die Fixierung erforderliche Nutensteine in die Halteschienen einführen zu können. Ferner Bedarf es einer Abdeckung, um ein Eindringen von Schmutz, Wasser, etc. in die Halteschienen zu vermeiden oder schlichtweg, um optischen Ansprüchen gerecht zu werden. Eine andere bekannte Fixierungsart von Sitzgestellen besteht darin, die Sitzgestelle quasi direkt an das Omnibusgerippe zu schrauben. Nachteilhaft daran ist z.B., dass der Montagevorgang aufwendig ist, die Beschichtung des Omnibusgerippes beschädigt werden kann und ein Verschieben der Sitzgestelle in Fahrzeuglängsrichtung nicht möglich ist.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine verbesserte und/oder alternative Befestigungsanordnung für zumindest eine Ausstattungskomponente für einen Omnibus zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß wird eine Befestigungsanordnung, insbesondere eine Klemmanordnung, geschaffen. Die Befestigungsanordnung ist geeignet für zumindest eine Ausstattungskomponente für einen Omnibus, nämlich für ein vorzugsweise wandbefestigbares, insbesondere auslegerförmiges Sitzgestell zum Tragen zumindest eines Sitzes, einen Fahrscheinautomaten oder einen Klappsitz. Die Befestigungsanordnung umfasst eine Befestigungseinrichtung. Die Befestigungseinrichtung ist mit einem Befestigungsabschnitt versehen. Der Befestigungsabschnitt ist in eine in einem Omnibus verbaute Halteeinrichtung einsetzbar, insbesondere so, dass z.B. ein vorzugsweise stufenlos flexibles Verschieben der Befestigungseinrichtung und/oder der Ausstattungskomponente entlang der Halteeinrichtung ermöglicht werden kann, bevor es zu einer Fixierung an gewünschter Position kommt. Das Verschieben erfolgt vorzugsweise in Fahrzeuglängsrichtung.
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Der Befestigungsabschnitt ist an der Halteeinrichtung formschlüssig halterbar, so, dass die Befestigungseinrichtung und/oder die Ausstattungskomponente entlang der Halteeinrichtung stufenlos verschiebbar und an gewünschter Position fixierbar ist.
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Der Befestigungsabschnitt ist als Befestigungskralle ausgeführt. Die Befestigungskralle ist an der Halteeinrichtung vorzugsweise elastisch verklemmbar, nämlich in einer in der Halteeinrichtung ausgebildeten Haltenut.
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Die Befestigungseinrichtung umfasst ferner eine Befestigungssektion, die zum Fixieren der Befestigungseinrichtung an der Halteeinrichtung dient und/oder zum Befestigen eines Tragelements der Ausstattungskomponente (z.B. einer Kopfplatte oder einer anderen geeigneten Festmachtstruktur an dem Tragelement), insbesondere des Sitzgestells. Das Tragelement ist vorzugsweise ein länglicher Träger, kann aber jedwede andere Form und/oder Struktur aufweisen.
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Es ist möglich, dass das Befestigen des Tragelements dazu führt, dass das Tragelement gegen die Befestigungseinrichtung gespannt wird und/oder zusätzlich dazu, dass die Befestigungseinrichtung an der Halteeinrichtung fixiert wird, z.B. die Befestigungseinrichtung gegen die Halteeinrichtung gespannt wird und/oder die Befestigungskralle in der Haltenut vorzugsweise elastisch verklemmt wird.
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Die Befestigungssektion kann zumindest einen z.B. mit einem Gewinde versehenen Stehbolzen umfassen, an dem das Tragelement z.B. mittels zumindest einer Mutter befestigt werden kann, was optional zugleich dazu führen kann, dass die Befestigungseinrichtung fixiert wird. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Fixierung, indem eine Mutter an dem Stehbolzen festgezogen wird, was das Tragelement gegen die Befestigungseinrichtung spannt und die Befestigungseinrichtung gegen die Halteeinrichtung spannt. Die Befestigungssektion umfasst somit insbesondere einen Schraubmechanismus, z.B. einen „Bolzen-Mutter-Mechanismus“.
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Die Halteeinrichtung ist vorzugsweise eine Halteschiene. Die Halteschiene umfasst vorzugsweise eine Haltenut, in die die Befestigungkralle einsetzbar ist. Die Halteschiene erstreckt sich vorzugsweise in Fahrzeuglängsrichtung.
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Die Befestigungskralle und die Haltenut sind gekrümmt, ungefähr halbrund und/oder abgewinkelt ausgeführt.
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Es ist möglich, dass die Befestigungsanordnung Teil eines auslegerförmigen und/oder wandbefestigbaren Sitzgestells ist.
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Die Befestigungsanordnung kann außerdem eine relativ zu der Halteeinrichtung weiter oben ausgebildete Haltestruktur für die Ausstattungskomponente, insbesondere das Sitzgestell umfassen. Die Haltestruktur ist zweckmäßig an einer Seitenwand des Omnibusses verbaut. Die Halteeinrichtung kann im Boden und/oder der Seitenwand des Omnibusses verbaut sein.
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Die Erfindung umfasst gemäß dem unabhängigen Anspruch 9 außerdem eine Ausstattungskomponente für einen Omnibus, die eine Befestigungsanordnung wie hierin beschrieben umfasst. Die Ausstattungskomponente ist ein Sitzgestell zum Tragen zumindest eines Sitzes, ein Fahrscheinautomat, oder ein Klappsitz. Die Ausstattungskomponente ist vorzugsweise wandbefestigbar, insbesondere ein wandbefestigbares Sitzgestell.
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Ferner umfasst die Erfindung gemäß dem unabhängigen Anspruch 12 einen Omnibus, mit einer Ausstattungskomponente wie hierin beschrieben. Bei dem Omnibus handelt es sich vorzugsweise um einen Stadtbus.
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Zu erwähnen ist, dass die Erfindung zweckmäßig auch für Nutzfahrzeuge oder Kraftfahrzeuge allgemein Anwendung finden kann.
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Die vorstehend beschriebenen Merkmale und bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind beliebig miteinander kombinierbar. Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen offenbart oder ergeben sich aus den nachstehenden Beschreibungen bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Figuren.
- 1 zeigt eine Befestigungsanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
- 2 zeigt die Befestigungsanordnung aus 1 und zusätzlich Tragelement eines Sitzgestells zum Tragen eines Nutzfahrzeugsitzes,
- 3 zeigt die Befestigungsanordnung aus den 1 und 2 und ein Tragelement eines Sitzgestells während eines Befestigungsvorgangs des Tragelements,
- 4 zeigt die Befestigungsanordnung und das Tragelement der 1 bis 3 in fixiertem Zustand,
- 5 zeigt eine Detailansicht der Befestigungsanordnung der 1 bis 4, und
- 6 zeigt ein Sitzgestell zum Tragen zumindest eines Nutzfahrzeugsitzes und einer Befestigungsanordnung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt eine Befestigungsanordnung 1, insbesondere Klemmanordnung, für eine Ausstattungskomponente für einen Omnibus. Die Ausstattungskomponente ist beispielhaft ein Sitzgestell 100 zum Tragen zumindest eines Omnibussitzes S (siehe 6), kann aber auch z.B. ein Fahrscheinautomat oder ein Klappsitz sein. Die Befestigungsanordnung 1 umfasst eine Befestigungseinrichtung 10 mit einem als Befestigungskralle ausgeführten Befestigungsabschnitt B1. Die Befestigungsanordnung 1 umfasst ferner eine Halteeinrichtung 20, die in einem Omnibus verbaut sein kann und eine Haltenut 11 aufweist. Der Befestigungsabschnitt B1 ist in die Haltenut 11 einsetzbar.
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Wie ein Vergleich der gestrichelt dargestellten Befestigungseinrichtung 10 und der durchgezogen dargestellten Befestigungseinrichtung 10 zeigt, ist der Befestigungsabschnitt B1 formschlüssig in der Haltenut 11 halterbar und optional verklemmbar.
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Die Befestigungsanordnung 1 ist ferner mit einer Befestigungssektion B2 versehen, die zumindest einen mit einem Gewinde versehenen Stehbolzen umfasst und mitunter zum Fixieren der Befestigungseinrichtung 10 an der Halteeinrichtung 20 dient.
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2 zeigt die Befestigungsanordnung 1 der 1 und zusätzlich ein Tragelement 30 in Form eines länglichen Trägers , das Teil des Sitzgestells 100 ist und z.B. eine Kopfplatte 31 aufweisen kann.
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In dem in 2 gezeigten Zustand ist die Befestigungseinrichtung 10 zwar an der Halteeinrichtung 20 gehalten, aber nicht fest fixiert. Ferner ist der Träger 30 zwar an der Befestigungssektion B2 gehalten, aber ebenfalls noch nicht fest fixiert. Die an dem Stehbolzen angebrachte Mutter M ist nur lose angeschraubt. Die Befestigungseinrichtung 10 und das Sitzgestell 100 können in diesem Zustand entlang der Halteeinrichtung 20 stufenlos verschoben werden, um an gewünschter Position fixiert zu werden.
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3 zeigt die Befestigungsanordnung 1 und den Träger 30 der 1 und 2. Die 3 stellt insbesondere den Montage- oder Anlegevorgang des Trägers 30 an der Befestigungssektion B2 dar.
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4 zeigt die Befestigungsanordnung 1 und den Träger 30 der 1 bis 3 in fixiertem Zustand. Aus 4 wird ersichtlich, dass die den Stehbolzen und die Mutter M umfassende Befestigungssektion B2 dazu dient, den Träger 30 und zugleich die Befestigungseinrichtung 10 zu fixieren, indem die Mutter M an dem Stehbolzen festgezogen wird, was den Träger 30 gegen die Befestigungseinrichtung 10 spannt und die Befestigungseinrichtung 10 gegen die Halteeinrichtung 20 spannt. Das Festziehen der Mutter M kann ferner dazu führen, dass die Befestigungskralle in der Haltenut 11 vorzugsweise elastisch verklemmt wird.
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5 zeigt eine perspektivische Detailansicht der Befestigungsanordnung 1 der 1 bis 4 Zu sehen ist, dass der Träger 30 insbesondere zweigeteilt ausgeführt ist und die Befestigungssektion B2 insbesondere zwei Stehbolzen und somit zwei Muttern M umfasst.
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6 zeigt ein Sitzgestell 100 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Das Sitzgestell 100 dient zum Tragen zumindest eines Omnibussitzes S und umfasst eine Befestigungsanordnung 1 und einen Träger 30. Die Befestigungsanordnung 1 umfasst noch eine relativ zu der Halteeinrichtung 20 weiter oben ausgebildete Haltestruktur 40 für das Sitzgestell 100. Das Sitzgestell 100 ist somit an der Halteeinrichtung 20 und der Haltestruktur 40 gelagert. Das Sitzgestell 100 ist auslegerförmig und wandbefestigt ausgeführt.
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Nachfolgend werden unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 Montageschritte beschrieben, um die in 6 gezeigte Sitzgestellanordnung zu montieren.
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In einem ersten Schritt wird die Befestigungseinrichtung 10 an der Halteeinrichtung 20 angelegt, insbesondere die Befestigungskralle in die Haltenut 11 eingesetzt. Die Befestigungseinrichtung 10 wird formschlüssig an der Halteeinrichtung 20 gehalten.
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In einem zweiten Schritt wird das Sitzgestell 100 oben an die Haltestruktur 40 angehängt, in Richtung Omnibusboden gekippt und an die Befestigungssektion B2 angelegt, insbesondere über die Stehbolzen geführt.
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In einem dritten Schritt kann das Sitzgestell 100 entlang der Halteeinrichtung 20 in Omnibuslängsrichtung flexibel zu einer gewünschten Position bewegt werden.
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Befindet sich das Sitzgestell 100 in der gewünschten Position, kann in einem vierten Schritt die Fixierung erfolgen. Dazu können die Muttern M an den Stehbolzen festgezogen werden, was den Träger 30 gegen die Befestigungseinrichtung 10 spannt und die Befestigungseinrichtung 10 gegen die Halteeinrichtung 20 spannt. Dabei kann sich zudem die Befestigungskralle formschlüssig in der Haltenut 11 verklemmen.
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Die Befestigungsanordnung wurde beispielhaft unter Bezugnahme auf ein Sitzgestell beschrieben. Die Erfindung ist hierauf aber nicht beschränkt. Die Befestigungsanordnung findet ebenso Anwendung bei anderen Ausstattungskomponenten für Omnibusse, wie z.B. Fahrscheinautomaten, Klappsitze, etc..