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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse zur Aufnahme mindestens einer Batteriezelle, insbesondere einer Fahrzeugbatterie. Die Erfindung betrifft ferner eine Kontaktiervorrichtung, ein Batteriesystem und ein Fahrzeug mit dem Gehäuse und der Kontaktiervorrichtung.
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TECHNISCHER HINTERGRUND
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Kraftfahrzeuge, wie beispielsweise Elektrofahrzeuge und Hybrid-Fahrzeuge auf Basis eines Elektroantriebs, weisen eine Batterie als Antrieb auf. Häufig werden hier Batterien verwendet, die eine Vielzahl von Batteriezellen aufweisen. Diese Battereien werden als Traktionsbatterie bezeichnet. Als Traktionsbatterie (auch Traktionsakku, Antriebsbatterie oder Zyklenbatterie genannt) wird eine Zusammenschaltung von einzelnen Akkumulatorenzellen oder Akkumulatorblöcken zum Antrieb elektrisch angetriebener Fahrzeuge bezeichnet.
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In der
DE 10 2010 045 904 A1 ist eine solche Traktionsbatterie beschrieben. Die Traktionsbatterie besitzt ein Gehäuse, in welchem sich mehrere befinden, die in Serie geschaltet sind. Diese Batteriezellen besitzen einen Pluspol und einen Minuspol. An den Pluspol ist eine Sicherung angeschlossen, die den Strompfad über den Pluspol dann Unterbricht, wenn eine bestimmte Stromstärke überschritten wird. An das andere Ende der Sicherung sowie an den Minuspol ist jeweils ein Hauptschütz angeschlossen. Zwischen dem Ende der Sicherung, das an dem zugehörigen Hauptschütz angeschlossen ist, und dem Minuspol befindet sich ein Schalter, mittels dem die Batteriezellen über die Sicherung kurzgeschlossen werden können.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuse zur Aufnahme mindestens einer Batteriezelle bereitzustellen, welches eine verbesserte Entladung der Batteriezelle erlaubt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Gehäuse mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1, eine Kontaktiervorrichtung mit den Merkmalen des Patenanspruchs 6, ein Batteriesystem mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 und ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 13 gelöst.
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Demgemäß ist vorgesehen:
Ein Gehäuse zur Aufnahme mindestens einer Batteriezelle, insbesondere zur Aufnahme einer Fahrzeugbatterie, mit einem Batterieaufnahmeraum in der Form der darin aufzunehmenden Batteriezelle, mit mindestens einem Kontaktierbereich, welcher an dem Gehäuse an einer solchen Stelle vorgesehenen ist, bei der bei bestimmungsgemäß in dem Batterieaufnahmeraum angeordneter Batteriezelle Kontaktanschlüsse dieser Batteriezelle angeordnet sind, und welcher derart ausgebildet ist, dass bei Betätigung des Kontaktierbereichs mittels einer Kontaktiervorrichtung ein elektrischer Kontakt zwischen mindestens zwei der Kontaktanschlüsse der mindestens einen Batteriezelle durch das Gehäuse hindurch herstellbar ist.
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Eine Kontaktiervorrichtung zur Verwendung mit einem erfindungsgemäßen Gehäuse, mit mindestens zwei Kontaktelementen, welche dazu ausgebildet sind, mindestens einen positiven Kontaktanschluss und einen negativen Kontaktanschluss einer in dem Batterieaufnahmeraum des Gehäuses angeordneten Batteriezelle elektrisch zu kontaktieren, wobei die Kontaktelemente dazu ausgebildet sind, die Kontaktanschlüsse durch den Kontaktierbereich des Gehäuses hindurch elektrisch zu kontaktieren.
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Ein Batteriesystem, mit einem erfindungsgemäßen Gehäuse, mit mindestens einer Batteriezelle, welche in dem Batterieaufnahmeraum des Gehäuses angeordnet ist.
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Ein Kraftfahrzeug, mit einem im Kraftfahrzeug vorgesehenen, erfindungsgemäßen Gehäuse, mit mindestens einer Batteriezelle, welches in dem Gehäuse angeordnet ist, und mit einer erfindungsgemäßen Kontaktiervorrichtung.
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Die der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Idee besteht darin, das Gehäuse mit einem Kontaktierbereich zu versehen, der derart angeordnet und ausgebildet ist, dass der Kontaktierbereich mittels einer Kontaktiervorrichtung betätigbar ist. Mittels des Kontaktierbereichs des Gehäuses in dem Bereich, in dem die Kontaktanschlüsse der Batteriezelle angeordnet sind, und durch die Betätigung dieses Kontaktierbereichs mittels einer Kontaktiervorrichtung kann ein elektrischer Kontakt zwischen mindestens zwei der Kontaktanschlüsse der wenigstens einen Batteriezelle sehr leicht durch das Gehäuse hindurch hergestellt werden. Auf diese Weise kann die wenigstens eine Batteriezelle sehr einfach entladen werden, ohne dass die Batteriezelle zuvor ausgebaut oder von speziell ausgebildetem und ausgestattetem Personal entladen werden muss.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
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In Ausführungsformen der Erfindung weist der Kontaktierbereich mindestens zwei Sollbruchstellen auf, wobei jede der Sollbruchstellen an dem Gehäuse an einer solchen Stelle angeordnet ist, bei der bei bestimmungsgemäß in dem Batterieaufnahmeraum angeordneter Batteriezelle Kontaktanschlüsse dieser Batteriezelle angeordnet sind. Derartige Sollbruchstellen lassen sich sehr einfach und kostengünstig an dem Gehäuse ausbilden. Zur Bereitstellung der als Sollbruchstellen im Gehäuse vorgesehenen Kontaktierbereiche kann das Gehäuse beispielsweise aus Kunststoff und/oder Metall hergestellt sein.
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Der Kontaktierbereich kann in Ausführungsformen der Erfindung mindestens zwei, mehrfach mechanisch bestätigbare Kontaktvermittlungseinrichtungen aufweisen.
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In weiteren Ausführungsformen der Erfindung sind Kontaktvermittlungseinrichtungen vorgesehen, welche jeweils mindestens eine mechanische Führung aufweisen. Eine mechanische Führung ist z. B. dazu ausgebildet, die Kontaktiervorrichtung zur Betätigung des Kontaktbereichs zu führen. Dadurch kann das Verbinden der Kontaktanschlüssen mit der Kontaktiervorrichtung für einen Benutzer durch die mechanische Führung der Kontaktvermittlungseinrichtung zusätzlich vereinfacht werden.
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Die Sollbruchstelle und/oder die Kontaktvermittlungseinrichtung weist gemäß Ausführungsformen der Erfindung mindestens eine Verriegelungsvorrichtung auf, welche dazu ausgebildet ist, in einem unbetätigten Zustand des Kontaktierbereichs diesen vor Betätigung zu schützen und in einem betätigten Zustand das Betätigen des Kontaktierbereichs zu ermöglichen.
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In Ausführungsformen der Erfindung ist die Kontaktiervorrichtung als eine einteilige, vorzugsweise als eine einstückige Kontaktiervorrichtung vorgesehen. Die Kontaktiervorrichtung ist aus einem mit einem elektrischen Widerstand behafteten Material ausgebildet. Alternativ wäre es natürlich auch denkbar, wenn die Kontaktiervorrichtung mehrteilig ausgebildet ist.
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Die Kontaktelemente der Kontaktiervorrichtung sind gemäß Ausführungsformen der Erfindung als metallische Kontaktelemente ausgebildet, welche mit einem mit einem elektrischen Widerstand behafteten Koppelelement miteinander gekoppelt werden. Das Verbindungselement ist dabei vorzugsweise aus einem elektrischen Widerstand ausgebildet, welcher mit den Kontaktelementen elektrisch leitenden verbunden ist.
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Die Kontaktiervorrichtung weist in Ausführungsformen der Erfindung eine elektrisch isolierte Grifffläche auf. Hierdurch kann ein Benutzer der Kontaktiervorrichtung geschützt werden.
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In weiteren Ausführungsformen der Erfindung ist die Kontaktiervorrichtung U-förmig ausgebildet und die Kontaktelemente sind jeweils an einem Ende der U-Form angeordnet. Die U-förmige Kontaktiervorrichtung kann besonders einfach gleichzeitig mit zugeordneten Kontaktanschlüssen der wenigstens einen Batteriezelle verbunden werden. Die beiden Enden der Kontaktelemente der Kontaktiervorrichtung dienen dazu, die zugeordneten Sollbruchstellen gleichzeitig z. B. durch Drücken zu öffnen.
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Die Kontaktiervorrichtung und das Gehäuse sind in Ausführungsformen der Erfindung derart in dem Fahrzeug angeordnet, dass die Kontaktelemente der Kontaktiervorrichtung, bei einer mechanischen Verformung des Fahrzeugs, den mindestens einen positiven Kontaktanschluss und den mindestens einen negativen Kontaktanschluss einer in dem Batterieaufnahmeraum des Gehäuses angeordneten Batteriezelle automatisch elektrisch kontaktieren. Hierdurch kann die Batteriezelle bei einem Unfall automatisch entladen werden. Dazu sind die Kontaktiervorrichtung mit ihren Kontaktelementen und die zugeordneten Kontaktanschlüsse der Batteriezelle und der Kontaktierbereich des Gehäuses derart zueinander angeordnet, dass die Kontaktiervorrichtung beispielsweise bei einem Frontalcrash, bei einem Heckcrash und/oder einem Seitencrash, mit ihren Kontaktelementen durch den Kontaktierbereich des Gehäuses hindurch bewegt und mit den zugeordneten Kontaktanschlüssen verbunden, insbesondere elektrisch verbunden, wird. Zusätzlich oder alternativ kann auch das Gehäuse umgekehrt zu der Kontaktiervorrichtung und deren Kontaktelementen beispielsweise bei einem Frontalcrash, bei einem Heckcrash und/oder einem Seitencrash, bewegt werden, derart dass die Kontaktanschlüsse der in dem Gehäuse aufgenommenen wenigstens einen Batteriezelle mit den zugeordneten Kontaktelementen der Kontaktiervorrichtung verbunden werden, insbesondere elektrisch verbunden werden.
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In weiteren Ausführungsformen der Erfindung ist eine Auslösevorrichtung vorgesehen, welche bei Erkennen eines unmittelbar bevorstehenden Unfalls und/oder eines eingetretenen Unfalls die Kontaktiervorrichtung derart bewegt, dass die Kontaktelemente der Kontaktiervorrichtung den mindestens einen positiven Kontaktanschluss und den mindestens einen negativen Kontaktanschluss einer in dem Batterieaufnahmeraum des Gehäuses angeordneten Batteriezelle elektrisch kontaktieren. Dadurch kann eine automatische Entladung des Batteriesystems im Falle eines Unfalls erzielt werden.
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Die obigen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich, sofern sinnvoll, beliebig miteinander kombinieren. Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmalen der Erfindung. Insbesondere wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der vorliegenden Erfindung hinzufügen.
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INHALTSANGABE DER ZEICHNUNGEN
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand des in der einzigen schematischen Figur der Zeichnung angegebenen Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigt dabei:
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1 eine Prinzipskizze eines Gehäuses mit einer darin aufgenommenen Batteriezelle eines Batteriesystems und eine Kontaktiervorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Die beiliegende Zeichnung soll ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen eine Ausführungsform und dient im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung. Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnung. Die Elemente der Zeichnung sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
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BESCHREIBUNG VON AUSFÜHRUNGSBEISPIELEN
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1 zeigt eine Prinzipskizze eines Gehäuses 1 mit wenigstens einer darin aufgenommenen Batteriezelle 2 eines Batteriesystems 3 und eine Kontaktiervorrichtung 9 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung gezeigt. Die Batteriezelle 2 weist Kontaktanschlüsse auf, insbesondere wenigstens einen positiven und einen negative Kontaktanschluss 5, 6, beispielsweise wenigstens einen positiven und negativen Hochvolt-(HV)-Anschluss im Falle einer Hochvolt-(HV)-Batterie als Batteriesystem.
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Fahrzeuge, wie beispielsweise Elektrofahrzeuge oder Hybrid-Fahrzeuge weisen für den Antrieb ein Batteriesystem mit einer oder mehreren Batteriezellen auf. Ist ein deratiges Fahrzeug in einen Unfall verwickelt und wird das Batteriesystem beschädigt, so besteht ein latentes Gefahrenpotential durch das nicht vollständig entladene Batteriesystem. Dieses kann sich hierbei auch mit deutlichem Zeitverzug äußern.
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Bisher muss eine derartige Fahrzeugbatterie nach einem Unfall ausgebaut oder aber zumindest durch spezielles Personal aufwändig entladen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung wird daher das Gehäuse 1 zur Aufnahme mindestens einer Batteriezelle 2, beispielsweise einer Fahrzeugbatterie 3, bereitgestellt. Das Gehäuse 2 weist eine Batterieaufnahme oder einen Batterieaufnahmeraum 7 auf, zur Aufnahme der wenigstens einen Batteriezelle 2 eines zugeordneten Batteriesystems 3. Das Gehäuse 1 ist hierbei mit einem Kontaktierbereich 8 ausgebildet, welcher im Bereich oder gegenüberliegend der Kontaktanschlüsse 5, 6 der wenigstens einen Batteriezelle 2 vorgesehen ist, wenn die Batterizelle 2 in dem Gehäuse 1 aufgenommen ist.
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Der Kontaktierbereich 8 ist derart betätigbar ausgebildet, dass eine Kontaktiervorrichtung 9 durch den Kontaktierbereich 8 hindurchführbar und mit einem zugeordneten positiven und negativen Kontaktanschluss 5, 6 der Batteriezelle 2 derart elektrisch verbindbar ist, dass ein Entladestrom fließt. Auf diese Weise erfolgt mittels der Kontaktiervorrichtung 9, welche den positiven und negativen Kontaktanschluss 5, 6 der Batteriezelle 2 verbindet, ein Entladen der wenigstens einen Batteriezelle 2 des Batteriesystems 3, ohne dass das Batteriesystem 3 aus dem Gehäuse 2 entfernt oder von speziellem Personal entladen werden muss.
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Die Kontaktiervorrichtung 9 ist beispielsweise U-förmig ausgebildet und weist in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel, z. B. zwei Kontaktelemente 10 auf. Die Kontaktelemte 10 bilden jeweils einen Schenkel der beispielsweise U-förmigen Kontaktvorrichtung 9, wobei die Kontaktelemente 10 über ein Verbindungselement 4 miteinander verbunden sind. Des Weiteren weist die Kontaktiervorrichtung 9 einen geeigneten ohmschen Widerstand auf zum Begrenzen des Entladestroms auf ein vorzugsweise für einen Menschen ungefährliches Maß. Die Kontaktiervorrichtung 9 kann beispielsweise einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein und aus Metall oder einer Metallegierung bestehen oder diese aufweisen. Weiter kann die Kontaktiervorrichtung 9 optional nach außen zusätzlich isoliert sein und beispielsweise wenigstens einen Griffabschnitt mit einer geeigenten Isolierung aufweisen. Beispielsweise können die beiden Kontaktelemente 10 aus Metall bzw. einer Metalllegierung sein und mit einem Griff aus einem Isolationsmaterial oder mit einer Isolierungsschicht verbunden sein, welcher mit einem geeigneten elektrischen Widerstand versehen ist, welcher mit den beiden Kontaktelementen 10 elektrisch leitend verbunden ist.
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Die Kontaktiervorrichtung 9 ist in dem Ausführungsbeispiel in 1 mit einem vorbestimmten elektrischen Widerstand 11 versehen, welcher mit den beiden Kontaktelementen 10 elektrisch leitend verbunden ist. Der Widerstand 11 ist derart gewählt, dass eine möglichst schnelle Entladung des Batteriesystems 3 erreicht wird, ohne eine zu starke Wärmeerzeugung oder mit einer begrenzten Wärmeerzeugung.
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Der Kontaktierbereich 8 des Gehäuses 1 kann beispielsweise wenigstens eine Sollbruchstelle 12 und eine schwenkbare Klappe 13, z. B. eine Gummilippe, aufweisen, wie in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel. Ebenso können auch z. B. zwei Sollbruchstellen 12 vorgesehen werden, welche mittels der Kontaktiervorrichtung 9 und ihrer beiden Kontaktelemente 10 durchstoßbar sind, um die Kontaktelemente 10 mit den dahinter liegenden Kontaktanschlüssen 5, 6 der Batterizelle 2 elektrisch zu verbinden und einen Entladestrom fließen zu lassen. Die schwenkbare Klappe 13, wie beispielsweise eine Gummilippe oder eine Kunststoffklappe mit einem Filmscharnier, hat als Beispiel für eine mechanisch betätigbare Kontaktvermittlungseinrichtung 14 den Vorteil, dass sie nach dem Entfernen der Kontaktiervorrichtung 9 wieder in eine geschlossene Position zurückschwenkt, in welcher der Zugang zu dem jeweiligen Kontaktanschluss 5 bzw. 6 der Batteriezelle 2 verschlossen ist.
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Dabei kann optional zusätzlich an dem Gehäuse 2 auf einer oder beiden Seiten der Sollbruchstelle 2 und/oder der Kontaktvermittlungseinrichtung 14, wie der Gummilippe 13, als mechanische Führung z. B. eine Führungsschiene 15 vorgesehen sein, zum Führen der Kontaktelemente 10 durch das Gehäuse 2 und die Kontaktvermittelungseinrichtung 14 zu den Kontaktanschlüssen 5, 6 der wenigstens einen Batteriezelle 2 des Batteriesystems 3.
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Des Weiteren kann optional eine zusätzliche Verriegelungsvorrichtung 16 vorgesehen werden, welche in einem unbetätigten Zustand des Kontaktierbereichs 8, d. h. z. B. der Sollbruchstelle 2 und der Gummilippe 13 in 1, diesen vor Betätigung schützt und in einem betätigten Zustand das Betätigen des Kontaktierbereichs 8 oder eines ermöglicht. Die Verriegelungsvorrichtung 16 kann beispielsweise als wenigstens ein oder zwei Schiebeelemente 17 ausgebildet sein, welche vor die Sollbruchstelle 2 und die Gummilippe 13 schiebbar sind und diese jeweils abdecken oder verriegelen, so dass die Kontaktiervorrichtung 9 nicht die Sollbruchstelle 12 öffnen und nicht durch die Gummilippe 13 hindurchtreten kann. Zum elektrischen Verbinden der Kontaktiervorrichtung 9 mit den Kontaktanschlüssen 5, 6 der Batteriezelle 2, werden die Schiebeelemente 17 in eine Entriegelungsposition bewegt, in welcher sie von der Sollbruchstelle 12 und der Gummilippe 13 entfernt sind, so dass die Sollbruchstelle 12 und die Gummilippe 13 für die Kontaktiervorrichtung 9 freigegeben sind. Die Verriegelungsvorrichtung 16 kann beispielsweise über eine Steuerungseinrichtung 26 des Fahrzeugs 18 angesteuert werden, beispielweise auf Basis eines Signals eines Airbags, und beispielsweise mittels wenigstens eines Motors (nicht dargestellt) oder wenigstens einer anderen Betätigungseinrichtung betätigt werden, um die Verriegelungsvorrichtung 16 von ihrer Verriegelungspostion in eine Entriegelungsposition zu bewegen, wenn ein Unfall durch das Auslösen des Airbags erfasst wird. Die Erfindung ist auf diese Verriegelungsvorrichtung nicht beschränkt. Es kann jede andere Art von Verriegelungsvorrichtung vorgesehen werden zum Verriegeln und Entriegeln des Kontaktierbereichs.
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Die Sollbruchstelle 12 und die Gummilippe 13 können im Gehäuse 2, beispielsweise an einer nicht für den Kunden ohne einen gewissen Aufwand zugänglichen Stelle vorgesehen werden, je nach Bedarf. Des Weiteren kann die jeweilige Sollbruchstelle 12 derart ausgebildet sein, dass sie bei einem kräftigen Durchdrücken das Gehäuse 2 öffnet oder eine Öffnung bildet und das Kontaktelement 10 der Kontaktiervorrichtung 9 durchläßt. Die jeweilige Sollbruchstelle 12 kann beispielsweise am Unterboden des Gehäuses 2, am Gehäuse 2 hinter einer geklipsten Verkleidung oder am Gehäuse 2 unter einer hinteren Fahrzeugsitzbank liegen. Hinter der Sollbruchstelle 2 und der Gummilippe 13 in 1 liegen die entsprechenden Kontaktanschlüsse 5, 6 der Batteriezelle 2, z. B. ein positiver und negativer Hochvolt-(HV)-Anschluss einer Batteriezelle einer Hochvolt-Batterie. Drückt man die Kontaktiervorrichtung 9 weiter hinein, so werden der positive und der negative Kontakt- oder Batterieanschluss 5, 6 über die Kontaktiervorrichtung 9 verbunden und ein Entladestrom kann fließen.
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Während des Fahrzeugbetriebs befindet sich die Kontaktiervorrichtung 9 beispielsweise am Fahrzeug 18 an einer nicht ohne weiteres zugänglichen aber z. B. in der Rettungskarte benannten Stelle, vorzugsweise im Bereich der Sollbruchstelle 12 und der Gummilippe 13 an dem Batteriesystem 3. Das Gehäuse 2 und die Kontaktiervorrichtung 9 haben den Vorteil, dass die Entladung des Batteriesystems 3, insbesondere einer Kraftfahrzeugbatterie, zeitnah nach dem Unfall durch anwesende Ersthelfer, z. B. die Feuerwehr, im Rahmen von Sicherungsmaßnahmen geschehen kann. Dadurch wird das Gefahrenpotential durch die geschädigte, aber nicht entladene Batterie reduziert.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann optional zusätzlich eine Koppelvorrichtung 19 vorgesehen sein, mit welcher das Gehäuse 2 und das darin aufgenommene Batteriesystem 3 mit der Kontaktiervorrichtung 9 im Falle z. B. eines Unfalls koppelbar sind, um ein automatisches Entladen des Batteriesystems 3 bereitzustellen. Die Koppelvorrichtung 19 ist in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel eine Kolbenanordnung mit einem Federelement 20. Ein Kolben 21 ist mit der Kontaktiervorrichtung 9 verbunden und ein Kolbenzylinder 22 z. B. mit dem Gehäuse 1. Bei einem Unfall des Fahrzeugs, bei welchem eine Kraft in Richtung des Pfeils 23 wirkt wie in dem Anführungsbeispiel in 1 angedeutet ist, wird die Kontaktiervorrichtung 9 mit ihrem Kolben 21 in Richtung des Gehäuses 1 und des darin aufgenommenen Batteriesystems 3 bewegt. Der Kolben 21 drückt das in dem Zylinder 22 angeordnete Federelement 20 ausreichend zusammen, so dass die Kontaktiervorrichtung 9 durch das Gehäuse 1 hindurchtreten und die Kontaktanschlüsse 5, 6 des Batteriesystems 3 elektrisch verbinden kann, um einen Entladestrom fließen zu lassen. Das Federelement 20 kann zusätzlich in der zusammengedrückten Position in dem Kolbenzylinder 22 arretierbar ausgebildet sein. Die Erfindung ist auf die gezeigt Kopplungsvorrichtung nicht beschränkt.
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Das Gehäuse 1 mit der darin aufgenommenen wenigstens einen Batteriezelle 2 kann zusammen mit der Kontaktiervorrichtung 9 auch ohne eine Kopplungsvorrichtung so angeordnet sein, dass bei einem Frontcrash, Heckcrash und/oder Seitencrash des Fahrzeugs 18, das Gehäuse 1 und/oder die Kontaktiervorrichtung 9 derart zueinander bewegt werden, dass die Kontaktelemente 10 der Kontaktiervorrichtung 9 mit den Kontaktanschlüssen 5, 6 der Batteriezelle 2 elektrisch verbunden werden, um einen Entladestrom fließen zu lassen.
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Zusätzlich kann auch eine Auslösevorrichtung 24 vorgesehen werden, welche bei Erkennen eines unmittelbar bevorstehenden Unfalls, z. B. durch einen Airbagsensor und/oder eines eingetretenen Unfalls die Kontaktiervorrichtung 9 derart bewegt, dass die Kontaktelemente 10 der Kontaktiervorrichtung 9 den mindestens einen positiven Kontaktanschluss 5 und den mindestens einen negativen Kontaktanschluss 6 der in dem Batterieaufnahmeraum 7 des Gehäuses 1 angeordneten Batteriezelle 2 elektrisch kontaktieren. Die Auslösevorrichtung 24 kann einen Motor 25 aufweisen, welcher durch eine Steuerungseinrichtung, beispielsweise eine Steuerungseinrichtung 26 des Fahrzeugs steuerbar ist, z. B. auf Basis eines Airbagsingals. Der Motor 25 der Auslösevorrichtung 24 bewegt bei einem Unfall beispielsweise die Kontaktiervorrichtung 9 durch den Kontaktierbereich 8 des Gehäuses 1 hindurch zu den Kontaktanschlüssen 5, 6 der Batteriezelle 2, derart dass die Kontaktiervorrichtung 9 elektrisch mit den Kontaktanschlüssen 5, 6 verbunden wird und ein Entladestrom fließt. Die Auslösevorrichtung 24 kann z. B. zusätzlich zu der Kopplungsvorrichtung oder alternativ zu dieser vorgesehen werden.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die Erfindung in mannigfaltiger Weise verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Batteriezelle
- 3
- Batteriesystem
- 4
- Verbindungselement
- 5
- Positiver Kontaktanschluss
- 6
- Negativer Kontaktanschluss
- 7
- Batterieaufnahme oder Batterieaufnahmeraum8
- 8
- Kontaktierbereich
- 9
- Kontaktiervorrichtung
- 10
- Kontaktelement
- 11
- Elektrischer Wiederstand
- 12
- Sollbruchstelle
- 13
- Schwenkbare Klappe
- 14
- Kontaktvermittlungseinrichtung
- 15
- Führungsschiene
- 16
- Verriegelungsvorrichtung
- 17
- Schiebeelement
- 18
- Fahrzeug
- 19
- Koppelvorrichtung
- 20
- Federelement
- 21
- Kolben
- 22
- Kolbenzylinder
- 23
- Pfeil
- 24
- Auslösevorrichtung
- 25
- Motor
- 26
- Steuerungseinrichtung des Fahrzeugs
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010045904 A1 [0003]