DE102012009639B4

DE102012009639B4 - Deckenversorgungseinheit

Info

Publication number: DE102012009639B4
Application number: DE102012009639.9A
Authority: DE
Inventors: Nils CHRISTIANSEN; Dieter Settgast; Peter BALTIN; Dhafir JADER
Original assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Current assignee: Draegerwerk AG and Co KGaA
Priority date: 2012-05-15
Filing date: 2012-05-15
Publication date: 2024-04-18
Anticipated expiration: 2032-05-16
Also published as: CN103417297A; US20130306067A1; CN103417297B; DE102012009639A1

Abstract

Deckenversorgungseinheit (1) zum Befestigen wenigstens eines medizinischen Gerätes (8) an der Deckenversorgungseinheit (1), umfassend
- einen Vertikalträger (2),
- einen Ausleger (3), an welchem der Vertikalträger (2) mit, insbesondere einem Gelenk (4), befestigt ist, zum Bewegen, insbesondere Verschwenken, des Vertikalträgers (2),
- elektrische und/oder pneumatische Versorgungsleitungen,
- elektrische und/oder pneumatische Anschlüssen (21),
wobei der Vertikalträger (2) eine Haltestruktur (10) und eine Verkleidung (11) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in den Vertikalträger (2) wenigstens ein medizinisches Gerät (8) integriert ist,
wobei das wenigstens eine medizinische Gerät (8) ein Beatmungs- oder Anästhesiegerät (9) ist und
wobei das wenigstens eine medizinische Gerät (8) wenigstens teilweise, insbesondere wenigstens 50%, 70% oder 90% des von dem medizinischen Gerät (8) begrenzten Volumens, innerhalb eines von der Verkleidung (11) umschlossenen Raumes (13) angeordnet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Deckenversorgungseinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 und ein Verfahren zur Herstellung einer Deckenversorgungseinheit gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 8.
Deckenversorgungseinheiten werden an präoperativen und an operativen Arbeitsplätzen in Krankenhäusern eingesetzt, um medizinische Geräte in den Behandlungsräumen elektrisch und pneumatisch versorgen zu können und/oder um an der Deckenversorgungseinheit medizinische Geräte anordnen zu können. Dadurch wird die Bedienung der medizinischen Geräte vereinfacht, weil diese mobil an der Deckenversorgungseinheit an einer Decke des Gebäudes befestigt sind und dadurch der Bodenbereich im Wesentlichen nicht beeinträchtigt ist sowie elektrische und pneumatische Anschlüsse beweglich sind. Die Boden- und Umgebungsfreiheit kann dadurch erhöht werden in dem Behandlungsraum.
Dabei ist es bereits bekannt, an der Deckenversorgungseinheit neben pneumatischen Anschlüssen, z. B. für Sauerstoff, Druckluft und Vakuum, sowie einem elektrischen Anschluss an der Deckenversorgungseinheit, z. B. einem Vertikalträger der Deckenversorgungseinheit, ein Anästhesiegerät zu befestigen. Das Anästhesiegerät ist dabei außenseitig an dem Vertikalträger befestigt, so dass dadurch ein größerer Raumbedarf besteht. Das Anästhesiegerät ist somit außerhalb einer Verkleidung d. Es Vertikalträgers an dem Vertikalträger befestigt.
Die DE 87 16 928 U1 zeigt ein Deckenstativ zur Aufnahme von medizinischen Geräten mit einem Ausleger und einer Säule und durchgeführte Versorgungsleitungen und mit einer Geräteaufnahmeeinrichtung, wobei die Geräteaufnahmeeinrichtung derart höhenverstellbar ausgebildet ist, dass die Geräteaufnahmeeinrichtung ein von einem Fahrgestell getragenes medizinisches Gerät durch Untergreifen des Fahrgestelles aufnimmt.
DE 693 09 411 T2 zeigt ein Verteilernetz für medizinische Fluide. Ein mobiler Oberarm 4 ist schwenkbar an einer Säule 1 montiert und trägt einen Hauptverteilerkasten 30. In der gezeigten Realisierungsform sind der Oberarm 4 horizontal und die Säule 1 vertikal angeordnet. In einer Ausgestaltung ist am Hauptverteilerkasten 30 ein Gestell mit einem Rahmen 31 und mehreren Fächern 32 befestigt. An der Säule 1 ist weiterhin ein Hilfsverteilerkasten 2 für Fluide montiert. Der Hilfsverteilerkasten 2 ist mit mehrere Hilfsanschlüsse für verschiedene medizinische Fluide ausgerüstet.
In US 7 770 860 B1 wird eine Deckenversorgungseinheit (ceiling-mounted medical service system 10) beschrieben. An einer Montage-Anordnung 20 ist eine Arm-Anordnung 22 befestigt, an der Arm-Anordnung 22 eine säulenförmige Versorgungseinheit 24 mit mehreren Versorgungsanschlüssen 30 für medizinische Fluide und Datenverbindungen.
US 2006 / 0 226 333 A1 zeigt eine Deckenversorgungseinheit 10, die mit Hilfe eines Befestigungssystem 18 an einer Decke befestigt ist. Am Befestigungssystem 18 sind zwei horizontale Träger 26, 30 angeordnet. Jeder Träger 26, 30 umfasst jeweils einen bezogen auf das Befestigungssystem 18 inneren Arm und einen äußeren Arm, wobei die beiden Arme eines Trägers relativ zueinander um jeweils eine horizontale Drehachse drehbar sind. am äußeren Arm ist jeweils ein Paar 24, 28 lösbar befestigt. Jedes Paar umfasst jeweils mehrere stapelbare Module oder Einheiten mit medizinischen Geräten.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, eine Deckenversorgungseinheit und ein Verfahren zur Herstellung einer Deckenversorgungseinheit zur Verfügung zu stellen, bei der die Deckenversorgungseinheit mit dem medizinischen Gerät kompakt aufgebaut ist.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Deckenversorgungseinheit zum Befestigen wenigstens eines medizinischen Gerätes an der Deckenversorgungseinheit, umfassend einen Vertikalträger, einen Ausleger, an welchem der Vertikalträger mit, insbesondere einem Gelenk, befestigt ist, zum, vorzugsweise vertikalen, Bewegen, insbesondere Verschwenken, des Vertikalträgers, elektrische und/oder pneumatische Versorgungsleitungen, elektrische und/oder pneumatische Anschlüsse, wobei in den Vertikalträgern wenigstens ein medizinisches Gerät integriert ist. Das wenigstens eine medizinische Gerät ist in den Vertikalträger integriert, so dass dadurch der Vertikalträger weniger Bauraum für das medizinische Gerät benötigt. Dadurch kann der Vertikalträger mit dem medizinischen Gerät wesentlich kompakter aufgebaut sein und benötigt weniger Raum eines Behandlungsraumes des Krankenhauses.
Insbesondere ist das wenigstens eine medizinische Gerät ein Beatmungs- oder Anästhesiegerät Beatmungsgeräte dienen zur künstlichen Beatmung von Patienten und Anästhesiegeräte werden zusätzlich auch zur Narkose von Patienten bei Operationen eingesetzt.
Erfindungsgemäß weist der Vertikalträger eine Haltestruktur und eine Verkleidung auf.
Erfindungsgemäß ist das wenigstens eine medizinische Gerät wenigstens teilweise, insbesondere wenigstens 10%, 30%, 50%, 70% oder 90% des von dem medizinischen Gerät begrenzten Volumens, innerhalb eines von der Verkleidung umschlossenen Raumes angeordnet. In einer Ausgestaltung ist das wenigstens eine medizinische Gerät, insbesondere lösbar, an der Haltestruktur befestigt und ist vorzugsweise mittelbar mit einer Gerätetragestruktur an der Haltestruktur befestigt, und/oder ein Teil des Gehäuses des wenigstens einen medizinischen Gerätes ist von der Verkleidung abgedeckt und ein anderer Teil des Gehäuses des medizinischen Gerätes bildet die Verkleidung des Vertikalträgers und dieser andere Teil des Gehäuses ist von außen sichtbar und zugänglich bei montierter Verkleidung. Das wenigstens eine medizinische Gerät ist bevorzugt lösbar an der Haltestruktur befestigt und kann deshalb in einfacher Weise für Wartungszwecke auch ausgewechselt werden. Ein Teil des Gehäuses des medizinischen Gerätes kann auch die Verkleidung des Vertikalträgers bilden, so dass dadurch das Gehäuse des medizinischen Gerätes auch die Verkleidung des Vertikalträgers bildet und dadurch Verkleidung für den Vertikalträger eingespart werden kann.
Vorzugsweise ist das wenigstens eine medizinische Gerät in wenigstens zwei getrennte Module unterteilt, und diese wenigstens zwei Module sind getrennt an der Deckenversorgungseinheit befestigt. Die wenigstens zwei Module sind dabei getrennt mechanisch und/oder elektrisch und/oder pneumatisch an der Deckenversorgungseinheit befestigt oder angeschlossen. Dabei können auch unmittelbare elektrische und/oder pneumatische und/oder mechanische Verbindungen zwischen den Modulen des medizinischen Gerätes bestehen. Dadurch können die mechanische Befestigung und/oder die elektrische und/oder pneumatische Verbindungen der getrennten Module verbessert und vereinfacht werden.
In einer Variante ist das medizinische Gerät ein Anästhesiegerät und das Anästhesiegerät ist in ein Elektronikmodul, ein Frischgasmodul und ein Beatmungssystemmodul unterteilt. Das Anästhesiegerät ist somit in das Elektronik-, Frischgas- und Beatmungssystemmodul unterteilt, und für Wartungszwecke können diese drei Module getrennt ausgewechselt werden an der Deckenversorgungseinheit Dadurch kann in vorteilhafter Weise beispielsweise bei einem Ausfall einer Komponente in dem Frischgasmodul nur das Frischgasmodul ausgetauscht, und die übrigen Module können dadurch unverändert an der Deckenversorgungseinheit bleiben. Dadurch können die Wartungsaufwendungen für das Anästhesiegerät an der Deckversorgungseinheit deutlich reduziert werden.
Zweckmäßig umfasst das Elektronikmodul einen Monitor und eine Elektronik, und/oder das Frischgasmodul umfasst eine Gasfördereinrichtung und/oder einen Anästhesiemitteldosierer mit Anästhesiemittelspeicher und/oder einen Anästhesiemittelreflektor und/oder ein Zuführmittel für Sauerstoff, und/oder das Beatmungssystemmodul umfasst einen CO₂-Absorber und wenigstens einen Anschluss für einen Beatmungsschlauch.
In einer weiteren Ausführungsform sind das Elektronikmodul, das Frischgasmodul und das Beatmungssystemmodul elektrisch und/oder pneumatisch miteinander verbunden, insbesondere lösbar mit elektrischen und/oder pneumatischen Steckerbindern, so dass bei einem Entfernen wenigstens eines Moduls von der Deckenversorgungseinheit die elektrischen und/oder pneumatischen Verbindungen lösbar sind und bei einem Befestigen wenigstens eines Moduls an der Deckenversorgungseinheit die elektrischen und/oder pneumatischen Verbindungen verbindbar sind. Die elektrische und/oder pneumatische und/oder mechanische Verbindung zwischen dem Elektronikmodul und/oder Frischgasmodul und/oder Beatmungssystemmodul kann entweder unmittelbar zwischen den Modulen ausgebildet sein oder mittelbar, indem entsprechend Versorgungsleitungen an der übrigen Deckenversorgungseinheit von einem Modul zu einem anderen Modul geführt sind.
Insbesondere ist der Monitor an dem Elektronikmodul lösbar elektrisch und mechanisch mit der Elektronik verbunden, so dass der Monitor von der Elektronik entfernbar und mit dieser verbindbar ist und/oder das Elektronikmodul umfasst wenigsten ein Betätigungsorgan, z. B. eine Taste und/oder den Monitor als Touchmonitor und/oder einen Drehknopf.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Deckenversorgungseinheit umfasst die Schritte: zur Verfügung stellen eines Vertikalträgers, eines Auslegers und eines Gelenkes, zur Verfügung stellen von elektrischen und/oder pneumatischen Versorgungsleitungen und Anschlüssen, Verbinden des Vertikalträgers, des Auslegers, des Gelenkes, der Versorgungsleitungen und der Anschlüsse zu der Deckenversorgungseinheit, wobei in den Vertikalträger wenigstens ein medizinisches Gerät, insbesondere ein Beatmungs- oder Anästhesiegerät, integriert wird.
Erfindungsgemäß wird das medizinische Gerät zuerst an einer Haltestruktur des Vertikalträgers, insbesondere lösbar, befestigt. Anschließend wird eine Verkleidung des Vertikalträgers an der Haltestruktur befestigt.
Erfindungsgemäß wird ein Teil des medizinischen Geräts, insbesondere wenigstens 10%, 30%, 50%, 70% oder 90% des von dem medizinischen Gerät begrenzten Volumens, innerhalb eines von der Verkleidung umschlossenen Raumes nach dem Befestigen angeordnet.
In einer weiteren Variante ist das medizinische Gerät, insbesondere das Anästhesiegerät, in Module, insbesondere ein Elektronikmodul, ein Frischgasmodul und ein Beatmungssystemmodul, unterteilt, und die Module werden getrennt an dem Vertikalträger befestigt.
In einer weiteren Ausgestaltung wird das wenigstens eine medizinische Gerät, insbesondere die Module, mit einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Rast-, Haken- und/oder Schraubverbindung, an dem Vertikalträger befestigt und vorzugsweise werden das wenigstens eine medizinische Gerät, insbesondere die Module, mittels eines Lösens der Verbindung wieder von dem Vertikalträger, insbesondere getrennt, entfernt. Die einzelnen Module können somit leicht mit der übrigen Deckenversorgungseinheit verbunden werden, so dass dadurch bei Wartungsarbeiten zum Austausch eines Moduls ein Modul leicht entfernt und anschließend ein anderes Modul wieder leicht mit der Deckenversorgungseinheit verbunden werden kann. Zweckmäßig sind dabei auch entsprechende Steckverbindungen und Gegensteckverbindungen an den Modulen und der übrigen Deckenversorgungseinheit vorhanden, so dass auch selbsttätig eine entsprechende elektrische und/oder pneumatische Verbindung zwischen den Modulen und der übrigen Deckenversorgungseinheit herstellbar ist.
Insbesondere werden die Module elektrisch und/oder pneumatisch verbunden, und/oder das wenigstens eine medizinische Gerät wird mit den elektrischen und/oder pneumatischen Versorgungsleitungen verbunden, und/oder das wenigstens eine medizinische Gerät wird mit einer Gerätetragestruktur mittelbar mit der Haltestruktur des Vertikalträgers verbunden.
Zweckmäßig besteht die Verkleidung und/oder die Haltestruktur und/oder die Gerätetragestruktur wenigstens teilweise, insbesondere vollständig, aus Metall, z. B. Stahl oder Aluminium und/oder aus Kunststoff.
In einer zusätzlichen Ausgestaltung weist das Beatmungs- oder Anästhesiegerät einen Anästhesiemittelreflektor auf. Mittels des Anästhesiemittelreflektors wird das Anästhesiemittel, z. B. Halotan oder Enfluran, dem Exspirationsgas entzogen, und anschließend wird das entzogene Anästhesiemittel dem Inspirationsgas zugeführt.
In einer zusätzlichen Ausgestaltung weist das Anästhesiegerät einen Anästhesiemitteldosierer mit einem Anästhesiemittelvorratsbehälter auf. Mittels des Anästhesiemitteldosierers wird dem Inspirationsgas Anästhesiemittel zugesetzt. Das Anästhesiemittelliegt dabei im Allgemeinen in einer flüssigen Form vor und das Anästhesiemittel wird in dem Anästhesiemitteldosierer von der flüssigen in die gasförmige Phase umgewandelt und somit dem Patienten zugeführt.
Bei der Ausbildung eines Atemluftkreissystems wird das von dem Patienten ausgeatmete Exspirationsgas wenigstens teilweise wieder als Inspirationsgas dem Patienten zugeführt. Dabei wird dem ausgeatmeten Exspirationsgas, vorzugsweise in dem CO₂-Absorber, das Kohlendioxid entzogen und in einem Gasmischer als Zuführmittel für Sauerstoff das dem Patienten zuzuführende Inspirationsgas mit einer Mischung aus Sauerstoff, Lachgas, Luft und/oder Xenon angereichert.
Es zeigen:

1 eine Seitenansicht einer Deckenversorgungseinheit,
2 eine Explosionsdarstellung eines Vertikalträgers der Deckenversorgungseinheit gemäß 1,
3 eine perspektivische Ansicht des Vertikalträgers der Deckenversorgungseinheit gemäß 1 und
4 einen Querschnitt des Vertikalträgers ohne Haltestruktur, ohne Gerätetragestruktur und ohne Frischgasmodul, so dass nur eine seitliche Verkleidung geschnitten ist.

Eine in 1 dargestellte Deckenversorgungseinheit 1 wird an einer Decke 7 in einem Gebäude eines Krankenhauses befestigt für einen präoperativen oder operativen Arbeitsplatz. Die Deckenversorgungseinheit 1 umfasst einen im Wesentlichen vertikal ausgerichteten Vertikalträger 2, d. h. der mit einer Abweichung von weniger als 30°, 20°, 10° oder 5° zu einer vertikalen Ebene oder Achse ausgerichtet ist. Der Vertikalträger 2 ist mittels eines Gelenkes 4 mit einem im Wesentlichen horizontal ausgerichteten Ausleger 3 verbunden und der Ausleger 3 ist mit einem Deckengelenk 6 und einem Deckenbefestigungsteil 5 mittelbar an der Decke 7 befestigt. Die Deckenversorgungseinheit 1 weist nicht dargestellte pneumatische Versorgungsleitungen für Sauerstoff, Druckluft und Vakuum und elektrische Versorgungsleitungen für Strom, z. B. mit einer Spannung von 220 Volt, auf. Diese elektrischen und pneumatischen Versorgungsleitungen enden an entsprechenden elektrischen und pneumatischen Anschlüssen 21, so dass dadurch mit den Anschlüssen 21 medizinische Geräte 8 in der Nähe der Deckenversorgungseinheit 1 elektrisch und pneumatisch versorgt werden können.
Beatmungsgeräte werden zur künstlichen Beatmung von Patienten und Anästhesiegeräte 9 als ein medizinisches Gerät 8 werden neben der künstlichen Beatmung auch zur Narkose von Patienten eingesetzt. Das Beatmungs- oder Anästhesiegerät 9 weist dabei einen Atemluftkreislauf auf, d. h., dass das von dem Patienten ausgeatmete Exspirationsgas für eine Rückatmung als Inspirationsgas wiederverwendet wird. Die Atemluft wird dabei von einer Gasfördereinrichtung durch Gasleitungen in einem Atemluftkreissystem geleitet. In den Gasleitungen ist ein erstes, inspiratorisches Rückschlagventil und ein zweites exspiratorisches Rückschlagventil angeordnet. Dadurch bildet sich eine Exspirationsgasleitung bzw. ein Exspirationsschlauch und eine Inspirationsgasleitung bzw. ein Inspirationsschlauch aus (nicht dargestellt), welche an zwei Anschlüssen 21 für den Inspirations- und Expirationsschlauch als Beatmungsschläuche angeschlossen sind. Am Ende der Inspirations- und Exspirationsgasleitung ist ein Y-Stück (nicht dargestellt) angeschlossen, das mittels eines Patientenanschlussstückes das Inspirations- und Exspirationsgas zu und von einem künstlich zu beatmenden Patienten leitet. Ein CO₂-Absorber absorbiert das in dem Exspirationsgas enthaltene Kohlendioxid. Ferner wird mit einem Anästhesiemitteldosierer das Inspirationsgas mit Anästhesiemittel angereichert Zusätzlich wird mittels eines Gasmischers dem Inspirationsgas eine Mischung aus Sauerstoff und Lachgas zugeführt.
In den Vertikalträger 2 der Deckenversorgungseinheit 1 ist das Anästhesiegerät 9 integriert, 2 und 3. Der Vertikalträger 2 weist eine Haltestruktur 10 auf, welche die aufzunehmenden mechanischen Kräfte im Wesentlichen aufnimmt und mittels des Gelenkes 4 auf den Ausleger 3 überträgt, 1. Die Haltestruktur 10 aus Metall ist dabei mittels einer Verkleidung 11 abgedeckt, die eine obere Verkleidung 22, eine untere Verkleidung 23 und seitliche Verkleidungen 24 bzw. seitliche Verkleidungselemente 24 umfasst (2 und 3). An der Haltestruktur 10 ist eine Gerätetragstruktur 12 befestigt. Das Anästhesiegerät 9 ist in drei Module 16 unterteilt, nämlich ein Elektronikmodul 17, ein Frischgasmodul 18 und ein Beatmungssystemmodul 19. Das Elektronikmodul 17 umfasst dabei neben einer Elektronik (nicht dargestellt, da innerhalb des Gehäuses 15) auch einen Monitor 20 und an dem Frischgasmodul 18 sind zwei Anschlüsse 21 für Beatmungsschläuche vorhanden. Das Frischgasmodul 18 umfasst dabei eine Gasfördereinrichtung zur künstlichen Beatmung des Patienten, einen Anästhesiemitteldosierer (nicht dargestellt) sowie auch ein Zuführmittel für Sauerstoff. Dabei wird der Sauerstoff dem Frischgasmodul 18 durch entsprechende Versorgungsleitungen der Deckenversorgungseinheit 1 zugeführt. Das Beatmungssystemmodul 19 umfasst einen CO₂ Absorber. Jedes der drei Module 16 weist ein Gehäuse 15, z. B. aus Kunststoff, auf.
Die drei Module 16 sind mechanisch, elektrisch und pneumatisch mit der Deckenversorgungseinheit 1 verbunden zur elektrischen und pneumatischen Versorgung des Anästhesiegerätes 9 und zur mechanischen Befestigung. Dabei weisen die Module 16 entsprechende elektrische und pneumatische Steckverbinder (nicht dargestellt) auf, die mit entsprechenden elektrischen und pneumatischen Gegensteckverbindern (nicht dargestellt) an der Deckenversorgungseinheit 1 verbunden sind. Dabei können auch unmittelbar zwischen den Modulen 16 entsprechende elektrische und/oder pneumatische Steckverbinder sowie Gegensteckverbinder ausgebildet sein, zur unmittelbaren elektrischen und pneumatischen Verbindung der Module 16 untereinander.
Die Module 16 sind zu einem wesentlichen Anteil innerhalb eines Raumes 13 angeordnet, welcher von der Verkleidung 11 umschlossen ist, 4. Dabei weist die Verkleidung 11 gemäß der Schnittbildung in 4 auch eine Öffnung 14 auf und an diesen Öffnungen 14 sind die Module 16 des Anästhesiegerätes 9 angeordnet. Dadurch bildet auch das Gehäuse 15 eines Moduls 16 eine Verkleidung 11 des Vertikalträgers 2. Gemäß der Darstellung in 3 bildet somit beispielsweise eine vordere Wandung des Gehäuses 15 des Frischgasmoduls 18 auch die Verkleidung 11 des Vertikalträgers 2. Aufgrund dieser Integration bzw. teilweisen oder vollständigen Anordnung der Module 16 des Anästhesiegerätes 9 innerhalb des Raumes 13 ist somit der Vertikalträger 2 trotz der Anordnung des Anästhesiegerätes 9 an den Vertikalträger 2 kompakt aufgebaut, weil der von der Verkleidung 11 umschlossene Raum 13 für die Aufnahme und Anordnung der Module 16 des Anästhesiegerätes 9 genutzt werden kann. Die Unterteilung des Anästhesiegerätes 9 in die drei Module 16 ermöglicht es ferner in vorteilhafter Weise, dass bei Wartungsarbeiten oder einem Ausfall einzelner Komponenten in den Modulen 16 nur ein einzelnes Modul 16 ausgetauscht werden muss. Fällt beispielsweise aufgrund eines Schadens eines Elektromotors die Gasfördereinrichtung im dem Frischgasmodul 18 aus, braucht lediglich das Frischgasmodul 18 von der Deckenversorgungseinheit 1 entnommen und anschließend ein neues Frischgasmodul 18 an der Deckenversorgungseinheit 1 befestigt werden. Die Module 16 sind dabei mechanisch, elektrisch und pneumatisch lösbar durch entsprechende Steckverbinder mit der Deckenversorgungseinheit 1 und/oder den anderen Modulen 16 verbunden, so dass die einzelnen Module 16 einfach ausgetauscht werden können.
Insgesamt betrachtet sind mit der erfindungsgemäßen Deckenversorgungseinheit 1 wesentliche Vorteile verbunden. Das Anästhesiegerät 9 ist in den Vertikalträger 2 integriert, so dass dadurch das Anästhesiegerät 9 an dem Vertikalträger 2 wenig Bauraum benötigt. Aufgrund der Unterteilung des Anästhesiegerätes 9 in drei Module 16 kann der Wartungsaufwand und Wartungskosten deutlich reduziert werden, weil beim Ausfall einer einzelnen Komponente des Anästhesiegerätes 9 nicht das gesamte Anästhesiegerät 9 ausgetauscht werden muss, sondern lediglich nur ein Modul 16.
BEZUGSZEICHENLISTE

1: Deckenversorgungseinheit
2: Vertikalträger
3: Ausleger
4: Gelenk
5: Deckenbefestigungsteil
6: Deckengelenk
7: Decke
8: Medizinisches Gerät
9: Anästhesiegerät
10: Haltestruktur
11: Verkleidung
12: Gerätetragestruktur
13: Raum, umschlossen von Verkleidung
14: Öffnung an der Verkleidung
15: Gehäuse des Anästhesiegerätes
16: Modul
17: Elektronikmodul
18: Frischgasmodul
19: Beatmungssystemmodul
20: Monitor
21: Anschluss für einen Beatmungsschlauch
22: Obere Verkleidung
23: Untere Verkleidung
24: Seitliche Verkleidung

Claims

Deckenversorgungseinheit (1) zum Befestigen wenigstens eines medizinischen Gerätes (8) an der Deckenversorgungseinheit (1), umfassend - einen Vertikalträger (2), - einen Ausleger (3), an welchem der Vertikalträger (2) mit, insbesondere einem Gelenk (4), befestigt ist, zum Bewegen, insbesondere Verschwenken, des Vertikalträgers (2), - elektrische und/oder pneumatische Versorgungsleitungen, - elektrische und/oder pneumatische Anschlüssen (21), wobei der Vertikalträger (2) eine Haltestruktur (10) und eine Verkleidung (11) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in den Vertikalträger (2) wenigstens ein medizinisches Gerät (8) integriert ist, wobei das wenigstens eine medizinische Gerät (8) ein Beatmungs- oder Anästhesiegerät (9) ist und wobei das wenigstens eine medizinische Gerät (8) wenigstens teilweise, insbesondere wenigstens 50%, 70% oder 90% des von dem medizinischen Gerät (8) begrenzten Volumens, innerhalb eines von der Verkleidung (11) umschlossenen Raumes (13) angeordnet ist.
Deckenversorgungseinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine medizinische Gerät (8), insbesondere lösbar, an der Haltestruktur (10) befestigt ist und vorzugsweise mittelbar mit einer Gerätetragestruktur (12) an der Haltestruktur (10) befestigt ist und/oder ein Teil des Gehäuses (15) des wenigstens einen medizinischen Gerätes (8) von der Verkleidung (11) abgedeckt ist und ein anderer Teil des Gehäuses (15) des medizinischen Gerätes (8) die Verkleidung (11) des Vertikalträgers (2) bildet und dieser andere Teil des Gehäuses (15) von außen sichtbar und zugänglich ist bei montierter Verkleidung (11).
Deckenversorgungseinheit nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine medizinische Gerät (8) in wenigstens zwei getrennte Module (16) unterteilt ist und diese wenigstens zwei Module (16) getrennt an der Deckenversorgungseinheit (1) befestigt sind.
Deckenversorgungseinheit nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das medizinische Gerät (8) ein Anästhesiegerät (9) ist und das Anästhesiegerät (9) in ein Elektronikmodul (17), ein Frischgasmodul (18) und ein Beatmungssystemmodul (19) unterteilt ist.
Deckenversorgungseinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektronikmodul (17) einen Monitor (20) und eine Elektronik umfasst und/oder das Frischgasmodul (18) eine Gasfördereinrichtung und/oder einen Anästhesiemitteldosierer und/oder ein Zuführmittel für Sauerstoff umfasst und/oder das Beatmungssystemmodul (19) einen CO2-Absorber und wenigstens einen Anschluss (21) für einen Beatmungsschlauch umfasst.
Deckenversorgungseinheit nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Elektronikmodul (17), das Frischgasmodul (18) und das Beatmungssystemmodul (19) elektrisch und/oder pneumatisch miteinander verbunden sind, insbesondere lösbar mit elektrischen und/oder pneumatischen Steckerbindern, so dass bei einem Entfernen wenigstens eines Moduls (16) von der Deckenversorgungseinheit (1) die elektrischen und/oder pneumatischen Verbindungen lösbar sind und bei einem Befestigen wenigstens eines Moduls (16) an der Deckenversorgungseinheit (1) die elektrischen und/oder pneumatischen Verbindungen verbindbar sind.
Deckenversorgungseinheit nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Monitor (20) an dem Elektronikmodul (17) lösbar elektrisch und mechanisch mit der Elektronik verbunden ist, so dass der Monitor (20) von der Elektronik entfernbar und mit dieser verbindbar ist und/oder das Elektronikmodul (17) wenigsten ein Betätigungsorgan, z. B. eine Taste und/oder den Monitor (20) als Touchmonitor und/oder einen Drehknopf, umfasst.
Verfahren zur Herstellung einer Deckenversorgungseinheit (1) nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, mit den Schritten: zur Verfügung stellen eines Vertikalträgers (2), eines Auslegers (3) und eines Gelenkes (4), zur Verfügung stellen von elektrischen und/oder pneumatischen Versorgungsleitungen und Anschlüssen (21) und Verbinden des Vertikalträgers (2), des Auslegers (3), des Gelenkes (4), der Versorgungsleitungen und der Anschlüsse (21) zu der Deckenversorgungseinheit (1), dadurch gekennzeichnet, dass in den Vertikalträger (2) wenigstens ein medizinisches Gerät (8), nämlich ein Beatmungs- oder Anästhesiegerät (9), integriert wird, wobei das medizinische Gerät (8) zuerst an einer Haltestruktur (10) des Vertikalträgers (2), insbesondere lösbar, befestigt wird und anschließend eine Verkleidung (11) des Vertikalträgers (2) an der Haltestruktur (10) befestigt wird und wobei ein Teil des medizinischen Gerät (8), insbesondere wenigstens 50%, 70% oder 90% des von dem medizinischen Gerät (8) begrenzten Volumens, innerhalb eines von der Verkleidung (11) umschlossenen Raumes (13) nach dem Befestigen angeordnet wird.
Verfahren nach Anspruch 8, das medizinische Gerät (8), insbesondere das Anästhesiegerät (9), in Module (16), insbesondere ein Elektronikmodul (17), ein Frischgasmodul (18) und ein Beatmungssystemmodul (19), unterteilt ist und die Module (16) getrennt an dem Vertikalträger (2) befestigt werden.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine medizinische Gerät (8), insbesondere die Module (16), mit einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung, insbesondere einer Rast-, Haken- und/oder Schraubverbindung, an dem Vertikalträger (2) befestigt wird und vorzugsweise das wenigstens eine medizinische Gerät (8), insbesondere die Module (16), mittels eines Lösens der Verbindung wieder von dem Vertikalträger (11), insbesondere getrennt, entfernt werden.
Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Module (16) elektrisch und/oder pneumatisch verbunden werden und/oder das wenigstens eine medizinische Gerät (8) mit den elektrischen und/oder pneumatischen Versorgungsleitungen verbunden wird und/oder das wenigstens eine medizinische Gerät (8) mit einer Gerätetragestruktur (12) mittelbar mit der Haltestruktur (10) des Vertikalträgers (2) verbunden wird.