-
Die Erfindung betrifft eine Armlehne. Eine solche Armlehne ist bekannt aus offenkundiger Vorbenutzung. Die Armlehne umfasst ein schwenkbares Armauflageteil, welches mittels einer Verriegelungsvorrichtung in unterschiedlichen Positionen arretierbar ist. Mittels einer Betätigung kann die Verriegelungsvorrichtung zwischen einer verriegelten Position und einer entriegelten Position bewegt werden.
-
DE 10 2009 007 723 A1 beschreibt eine um eine Drehachse
10 schwenkbare Mittelarmlehne mit einem Lehnenkörper, in welchem ein Staufach ausgebildet ist. Das Staufach ist mittels eines Deckels verschließbar, der eine Armauflage bildet. Die Armauflage kann um eine Drehachse
S geschwenkt werden, welche an einem gegenüberliegenden Ende des Lehnenkörpers angeordnet ist. Auf diese Weise ist die Armauflage relativ zu dem Lehnenkörper schwenkbar und damit höhenverlagerbar. Mit Hilfe von Stützmitteln in Form einer Rastschiene und einer korrespondierenden Rastprofilierung wird die Armauflage in der eingestellten Schwenklage relativ zu dem Lehnenkörper gehalten. Es ist erwähnt, dass die Rastzähne der korrespondierenden Stützmittel schräg nach oben bzw. schräg nach unten ausgerichtet sind, derart, dass große Druckkräfte von oben auf die Armauflage sicher aufgenommen werden.
-
Die
DE 10 2006 048 107 A1 betrifft eine Vorrichtung zur Verriegelung zweier Bauteile, wobei eines der Bauteile eine Armauflage einer Armlehne sein kann. Die Vorrichtung weist eine Rasteinrichtung auf, welche zwei Rastelemente umfasst. Bezüglich der Ausbildung der Rasteinrichtung wird lediglich erwähnt, dass aufgrund der Ausführung der beiden Verzahnungen und der beiden Rastelemente eine Bewegung der Armauflage nach unten nicht möglich ist, so dass die Armauflage gegenüber einem Halteelement zumindest in einer Richtung verriegelt ist, wenn sich die Verzahnungen in Eingriff befinden.
-
DE 10 2009 031 702 A1 betrifft eine Vorrichtung zum Verstellen eines Bauteils gegenüber einem Halteteil, insbesondere einer Armlehne für ein Kraftfahrzeug gegenüber einer Konsole für die Armlehne. Eine Rasteinrichtung umfasst ein mit dem Bauteil verbundenes mit Rastzähnen versehenes schwenkbares erstes Rastelement sowie ein mit Sperrzähnen versehenes schwenkbares zweites Rastelement, wobei in der Raststellung die Rastzähne mit den Sperrzähnen verzahnt sind. Mittels eines Zusatzzahns wird eine Scheinverriegelung verhindert.
-
Es war Aufgabe der Erfindung eine Armlehne zu schaffen, welche mit einer Verriegelungsvorrichtung versehen ist, die einfach herstellbar ist und ein Lösen der Verriegelung sicher verhindert.
-
Die Aufgabe wurde gelöst durch eine Armlehne mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
-
Die Armlehne umfasst ein um eine erste Schwenkachse schwenkbares Armauflageteil. Das Armauflageteil ist schwenkbar an einem Basisteil befestigt. Mittels einer Verriegelungsvorrichtung kann das Armauflageteil in unterschiedlichen Positionen arretiert werden. Die Armlehne umfasst ferner eine Betätigung, mittels welcher die Verriegelungsvorrichtung zwischen einer verriegelten Position und einer entriegelten Position bewegt werden kann.
-
Die Verriegelungsvorrichtung umfasst wenigstens ein dem Armauflageteil zugeordnetes erstes Riegelelement und mindestens ein dem Basisteil zugeordnetes zweites Riegelelement. Das erste Riegelelement und das zweite Riegelelement sind in Eingriff, wenn sich die Verriegelungsvorrichtung in der Verriegelungsposition befindet. In der Entriegelungsposition befinden sich das erste Riegelelement und das zweite Riegelelement außer Eingriff.
-
Das erste Riegelelement ist einem um eine zweite Schwenkachse schwenkbaren Verriegelungshebel zugeordnet. Die zweite Schwenkachse ist nicht deckungsgleich mit der ersten Schwenkachse. Zwischen der ersten Schwenkachse und der zweiten Schwenkachse ist ein Abstand ausgebildet. Das zweite Riegelelement ist z.B. bezüglich eines Radius, welcher die Bewegungsbahn des ersten Riegelelements beschreibt, hinterschnitten.
-
Das bietet den Vorteil, dass die Verriegelungsvorrichtung leicht zwischen der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition verstellbar ist und außerdem bei einer großen Belastung der Armlehne eine ungewollte Bewegung der Verriegelungsvorrichtung aus der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition verhindert wird.
-
Eine Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schwenkachse und die zweite Schwenkachse im Wesentlichen parallel angeordnet sind. Das Armauflageteil und der Verriegelungshebel besitzen dann unterschiedliche Bewegungsbahnen.
-
Das erste Riegelelement ist z.B. von einem Vorsprung und das zweite Riegelelement von einer Aussparung gebildet.
-
Die Aussparung ist z.B. etwa komplementär zu dem Vorsprung ausgebildet.
-
Der Vorsprung weist z.B. eine erste Seitenfläche und eine zweite Seitenfläche auf und die Aussparung weist z.B. eine erste Innenfläche und eine zweite Innenfläche auf. Die erste Seitenfläche wirkt bei einer Belastung der Armlehne in einer erste Schwenkrichtung mit der ersten Innenfläche zusammen, d.h. sie stützt sich an der ersten Innenfläche ab. Die zweite Seitenfläche wirkt bei einer Belastung der Armlehne in einer zweite Schwenkrichtung mit der zweiten Innenfläche zusammen, d.h. sie stützt sich an der zweiten Innenfläche ab.
-
Das erste Riegelelement umfasst Seitenflächen, die mit Innenflächen des zweiten Riegelelements je nach Belastung des Armauflageteils ein Kontaktpaar bilden. Jede Seitenfläche des ersten Riegelelements bildet einen Winkel mit einer Geraden, die senkrecht steht auf einem Radius, der um die Schwenkachse des Riegelelements gebildet ist und durch einen kritischen Punkt verläuft. Der kritische Punkt ist ein Punkt der Seitenfläche. Insbesondere ist der Winkel zwischen einer von der Seitenfläche gebildeten Ebene und der Geraden, die senkrecht steht auf einem Radius, der um die Schwenkachse des Riegelelements gebildet ist und durch den kritischen Punkt verläuft, ausgebildet. Der Winkel ist derart gerichtet, dass eine Hinterschneidung gebildet wird. Durch diese Ausrichtung der Seitenfläche wird bei einer Belastung des Armauflageteils die Kraft vermindert, welche die Verriegelungsvorrichtung in die Entriegelungsposition bewegt.
-
Die Hinterschneidung ist z.B. mit einem Winkel von 2° bis 10°, insbesondere zwischen 3° und 5°, ausgebildet. In diesen Winkelbereichen ist die Verstellung der Verriegelungsvorrichtung zwischen der Verriegelungsposition und der Entriegelungsposition leicht möglich. Darüber hinaus ist mit einer großen Sicherheit gewährleistet, dass sich die Verriegelungsvorrichtung bei einer auf das Armauflageteil wirkenden Last nicht ungewollt in die Entriegelungsposition bewegt.
-
Die Verriegelungsvorrichtung umfasst z.B. mehrere zweite Riegelelemente. Auf diese Weise kann das erste Riegelelement in unterschiedlichen Gebrauchs- und / oder Nichtgebrauchspositionen mit einem zweiten Riegelelement in Eingriff gebracht werden. Z.B. weist die Verriegelungsvorrichtung ein oder mehrere zweite Riegelelemente auf, um das Armauflageteil in ein oder mehreren Nichtgebrauchspositionen zu verriegeln. Die Verriegelungsvorrichtung weist z.B. ein oder mehrere zweite Riegelelemente auf, um das Armauflageteil in ein oder mehreren Gebrauchspositionen zu verriegeln.
-
Beispielshaft ist nachfolgend eine Ausführungsform der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Armlehne in einer Nichtgebrauchsposition,
- 2 eine schematische Seitenansicht der Armlehne in der Nichtgebrauchsposition,
- 3 eine schematische Frontansicht der Armlehne in der Nichtgebrauchsposition,
- 4 eine schematische Schnittansicht gemäß Schnittlinie IV - IV in 3,
- 5 eine schematische perspektivische Ansicht der Armlehne in einer ersten Gebrauchsposition,
- 6 eine schematische Seitenansicht der Armlehne in der ersten Gebrauchsposition,
- 7 in Anlehnung an 4 eine Schnittansicht der Armlehne in der ersten Gebrauchsposition,
- 8 eine schematische Schnittansicht der Armlehne in einer Zwischenposition,
- 9 eine schematische Schnittansicht der Armlehne in einer zweiten Gebrauchsposition, und
- 10 eine schematische Ausschnittdarstellung gemäß Ausschnittlinie X in 9.
-
Eine Armlehne insgesamt wird in den Fig. mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Gleiche Bezugszeichen in den unterschiedlichen Fig. bezeichnen auch bei Hinzufügung oder Weglassen von kleinen Buchstaben entsprechende Teile.
-
In 1 ist eine perspektivische Ansicht der Armlehne 10 dargestellt. Die Armlehne 10 umfasst ein Grundteil 11, das an der Fahrzeugstruktur befestigt ist. An dem Grundteil 11 ist ein Armauflageteil 12 um eine Schwenkachse a1 in Richtung w1 und w2 schwenkbar befestigt (siehe 2). Das Armauflageteil 12 bildet mit dem Grundteil 11 ein Schwenkgelenk G.
-
Gemäß 1 ist das Armauflageteil in einer Nichtgebrauchsposition angeordnet, in welcher eine Längsmittelachse M des Armauflageteils 12 etwa vertikal gerichtet ist. Das Armauflageteil 12 ist mit einem Polster 15 mit einer Armauflagefläche 16 versehen.
-
Die Armlehne 10 umfasst eine Verriegelungsvorrichtung 13, die zwischen einer Verriegelungsposition und einer Entriegelungsposition bewegbar ist und von einer Feder 22 in die Verriegelungsposition belastet ist. In der Verriegelungsposition ist das Armauflageteil 12 verriegelt und daher nicht schwenkbar. Mittels einer Betätigung 14 ist die Verriegelungsvorrichtung 13 von der Verriegelungsposition in die Entriegelungsposition bewegbar. In der Entriegelungsposition ist das Armauflageteil 12 schwenkbar.
-
Gemäß der 5 bis 7 ist das Armauflageteil in eine erste Gebrauchsposition und gemäß der 9 in eine zweite Gebrauchsposition geschwenkt und die Verriegelungsvorrichtung befindet sich in der Verriegelungsposition. Darüber hinaus kann das Armauflageteil in weitere Gebrauchspositionen verlagert und in der jeweiligen Gebrauchsposition verriegelt werden.
-
Die Verriegelungsvorrichtung umfasst ein erstes Riegelelement 17 in Form eines Vorsprungs 18, welches dem Armauflageteil 12 zugeordnet ist und mehrere zweite Riegelelemente 19 in Form von Aussparungen 20, welche dem Grundteil 11 zugeordnet sind. Das erste Riegelelement 17 ist an einem Verriegelungshebel 21 ausgebildet. Der Verriegelungshebel 21 ist um eine Schwenkachse a2 schwenkbar zwischen einer Eingriffposition und einer Nichteingriffposition. Die Schwenkachse a2 weist einen Abstand L zu der Schwenkachse a1 auf.
-
In der Eingriffsposition des Verriegelungshebels ist ein Eingriff des ersten Riegelelements 17 mit dem zweiten Riegelelement 19 möglich. In der Nichteingriffposition befinden sich das erste Riegelelement 17 und das zweite Riegelelement 19 außer Eingriff.
-
Die Feder 22 stützt sich einerseits an dem Armauflageteil 12 und andererseits an dem Verriegelungshebel 21 ab. Die Feder 22 belastet den Verriegelungshebel 21 in die Eingriffposition. Wenn sich das Armauflageteil gemäß 4 in der Nichtgebrauchsposition befindet, kann das erste Riegelelement 17 nicht mit dem zweiten Riegelelement 19 zusammenwirken, da die Armlehne gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel lediglich eine Verriegelung des Armauflageteils 12 in einer Gebrauchsposition vorsieht. Dem entsprechend sind die Aussparungen 20 lediglich in einem bestimmten Segment für den Eingriff des Vorsprungs 18 vorgesehen. Alternativ zu dem dargestellten Ausführungsbeispiel könnte das Armauflageteil 12 aber auch in der Nichtgebrauchsposition verriegelbar sein. Dann würde der Vorsprung 18 auch in der Position gemäß 4 mit einer Aussparung in Eingriff bringbar sein, die in der entsprechenden Position des Vorsprungs 18 an dem Grundteil 11 ausgebildet ist.
-
Mittels einer Übertragungsvorrichtung 23 wird bei einer Bewegung der Betätigung 14 der Verriegelungshebel 21 in Richtung u1 in Richtung der Entriegelungsposition geschwenkt. Die Entriegelungsposition des Verriegelungshebels 21 ist in 8 dargestellt. Aus der Entriegelungsposition ist der Verriegelungshebel 21 in Richtung u2 in Richtung der Verriegelungsposition schwenkbar. Die Verriegelungsposition ist in den 5 bis 7 und in 9 dargestellt.
-
Der Vorsprung 18 umfasst eine erste Seitenfläche 24 und eine zweite Seitenfläche 25. Jede Aussparung 20 umfasst eine erste Innenfläche 26 und eine zweite Innenfläche 27. Die erste Seitenfläche 24 wirkt mit der ersten Innenfläche 26 und die zweite Seitenfläche 25 mit der zweiten Innenfläche 27 der Aussparung 20 zusammen. Bei einer Belastung des Armauflageteils 12 durch eine Kraft F1 schwenkt der Armlehnenkörper 12 in Richtung w1 um die Schwenkachse a1. Die Seitenfläche 24 stützt sich an der Innenfläche 26 ab. Wirkt eine Kraft F2 auf das Armauflageteil 12, schwenkt das Armauflageteil in Richtung w2. Die Seitenfläche 25 stützt sich an der Innenfläche 27 ab.
-
Die Seitenfläche 24 weist einen kritischen Punkt P1 und die Seitenfläche 26 einen kritischen Punkt P2 auf. Die Punkte P1 und P2 sind bei einer Schwenkbewegung des Verriegelungshebels 21 um die Schwenkachse a2 frei in die Aussparung 20 bzw. aus der Aussparung 20 heraus bewegbar.
-
Die erste Seitenfläche 24 und die erste Innenfläche 26 weisen eine Hinterschneidung auf bezüglich einer Geraden r1. Die zweite Seitenfläche 25 und die zweite Innenfläche 27 weisen eine Hinterschneidung auf bezüglich einer Geraden r2. Die Gerade r1 steht in dem Punkt P1 senkrecht auf einem Radius um die Schwenkachse a2. Die Gerade r2 steht in dem Punkt P2 senkrecht auf dem Radius um die Schwenkachse a2. Eine von der Seitenfläche 24 gebildete Ebene E1 bildet mit der Geraden r1 einen Winkel α. Eine von der Seitenfläche 25 gebildete Ebene E2 bildet mit der Geraden r2 einen Winkel β. Durch diese Abweichung der Ebenen E1 und E2 von den Geraden r1 und r2 wird verhindert, dass bei einer Belastung des Armauflageteils in Richtung w1 oder w2 Kräfte zwischen der Seitenfläche 24 und der Innenfläche 26 bzw. zwischen der Seitenfläche 25 und der Innenfläche 27 auftreten, welche den Verriegelungshebel 21 ungewollt in die Entriegelungsposition bewegen.