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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System mit einer Kommunikationsvorrichtung für ein Fahrzeug und einem tragbaren Endgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Infotainmentsysteme in Fahrzeugen bieten dem Benutzer die Möglichkeit Mobiltelefone mit dem Fahrzeug zu verbinden, um zum Beispiel ein Telefongespräch mittels des Infotainmentsystems des Fahrzeugs aufzubauen und bedienen zu können.
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Aus der den Oberbegriff des Anspruchs 1 bildenden
EP 1 992 149 A2 ist eine Freisprechelektronik für ein Fahrzeug bekannt, wobei die Freisprechelektronik mit einem Mobiltelefon verbunden ist und wobei durch die Freisprechelektronik über das Mobiltelefon ankommende und/oder abgehende Kommunikationsverbindungen herstellbar sind.
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Nachteilig ist, dass derartige Freisprechanlagen für Fahrzeuge nur tragbare Endgeräte unterstützen, die jeweils nur eine SIM-Karte, beziehungsweise ein Mobilfunknetz eines Providers aufweisen.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zu schaffen, die zulässt, Infotainmentsysteme von Fahrzeugen mit tragbaren Endgeräten mit mehreren SIM-Karten und die dazugehörigen Mobilfunknetze drahtlos miteinander zu koppeln.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorteilhaft weist gemäß einem Aspekt das tragbare Endgerät mehrere unterschiedliche Netzzugangsberechtigungen auf, wobei die Kommunikationsvorrichtung mittels Kommunikation mit dem tragbaren Endgerät auf der Grundlage des Datenübertragungsprotokolls anhand eines vorbestimmten Kriteriums eine der Netzzugangsberechtigungen auswählt und das tragbare Endgerät mit einem der ausgewählten Netzzugangsberechtigung zugehörigen Mobilfunknetz koppelt.
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Gemäß einer Ausgestaltung weist die Vorrichtung mehrere tragbare Endgeräte auf, von deren eines mehrere unterschiedliche Netzzugangsberechtigungen aufweist, und wählt die Kommunikationsvorrichtung mittels Kommunikation mit den mehreren tragbaren Endgeräten auf Grundlage des Datenübertragungsprotokolls anhand des vorbestimmten Kriteriums eine der mehreren Netzzugangsberechtigungen von einem der tragbaren Endgeräte aus und koppelt das eine der tragbaren Endgeräte mit einem der ausgewählten Netzzugangsberechtigung zugehörigen Mobilfunknetz.
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Gemäß einer Ausgestaltung wird das drahtlose Kommunizieren zwischen der Kommunikationsvorrichtung und dem tragbaren Endgerät auf der Grundlage des Standards Bluetooth durchgeführt.
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Gemäß einer Ausgestaltung entspricht das drahtlose Datenübertragungsprotokoll einem Bluetooth Handsfree Profile.
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Gemäß einer Ausgestaltung ist eine Netzzugangsberechtigung durch eine SIM-Karte in einem Steckplatz eines tragbaren Endgeräts realisiert.
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Gemäß einer Ausgestaltung betrifft das Kriterium einen Wert für die Feldstärke des Mobilfunknetzes.
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Gemäß einer Ausgestaltung betrifft das Kriterium einen Namen für den Provider.
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Der Bezug auf die Figuren in der Beschreibung dient der Unterstützung der Beschreibung. Gegenstände oder Teile von Gegenständen, die im Wesentlichen gleich oder ähnlich sind, können mit denselben Bezugszeichen versehen sein. Die Figuren sind lediglich eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der Erfindung.
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Dabei zeigt:
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1 Eine schematische Darstellung des ersten Ausführungsbeispiels
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In 1 bezeichnet das Bezugszeichen 1 ein Infotainmentsystem, bezeichnet das Bezugszeichen 2 ein tragbares Endgerät, bezeichnet das Bezugszeichen 3 einen ersten SIM-Karten-Steckplatz, bezeichnet das Bezugszeichen 4 einen zweiten SIM-Karten-Steckplatz, bezeichnet das Bezugszeichen 5 eine erste SIM-Karte, bezeichnet das Bezugszeichen 6 eine zweite SIM-Karte und bezeichnet das Bezugszeichen a eine Bluetooth-Verbindung zwischen dem tragbaren Endgerät und dem Infotainmentsystem.
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Das in 1 gezeigte Infotainmentsystem 1 kann in einem Fahrzeug vorgesehen sein. Dieses Infotainmentsystem 1 ist mit einer Technologie ausgestattet, welche zulässt, dass das Infotainmentsystem 1 eine drahtlose Verbindung mit einem tragbaren Endgerät 2 aufnimmt. Vorzugsweise ist diese drahtlose Verbindung eine Bluetooth-Verbindung a.
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Das Infotainmentsystem 1 beinhaltet als Datenübertragungsprotokoll ein Bluetooth Handsfree Protokoll.
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Eine weitere Möglichkeit der Datenübertragung ist eine WLAN-(Wireless Local Area Network)-, WIFI-(Wireless Fidelity)-, Infrarot-, oder NFC-(Near Field Communication)-Verbindung mit einem jeweils dafür ausgerichteten Datenübertragungsprotokoll.
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Das tragbare Endgerät 2 kann zum Beispiel ein Mobiltelefon sein, ausgestattet mit mehren Netzzugangsberechtigungen und Vorrichtungen, die zulassen, mit einem anderen Gerät eine drahtlose Verbindung mittels WLAN, WIFI, Infrarot, NFC oder wie im Ausführungsbeispiel per Bluetooth, aufzubauen.
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Das tragbare Endgerät 2 mit einem entsprechenden Bluetooth-Profil weist eine eindeutig zugewiesene Bluetooth-Hardware Adresse auf. Außerdem ist eine Möglichkeit gegeben, dieser Bluetooth-Hardware-Adresse einen Namen, insbesondere einen „Bluetooth User Friendly Name” zuzuweisen.
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Das Infotainmentsystem 1 und das tragbare Endgerät 2 stehen somit, falls jeweils die gleichen Datenübertragungsmöglichkeiten vorherrschen, in einer drahtlosen Verbindung.
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Das tragbare Endgerät 2 kann außerdem ein MP3-Player, Tablet-PC, Notebook oder Netbook mit entsprechender Möglichkeit sein, mehrere Netzugangsberechtigungen aufzuweisen.
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Diese Netzzugangsberechtigungen werden in diesem ersten Ausführungsbeispiel mittels einer ersten SIM-Karte 5 und einer zweiten SIM-Karte 6 realisiert, die von Providern vergeben werden und dazu dienen, eine autorisierte Verbindung zwischen dem Mobilfunknetz des Providers und dem tragbaren Endgerät 2 aufzubauen. Somit ergibt sich eine Datenübertragungskette ausgehend von dem Mobilfunknetz des Providers, das ein Datensignal zu der ausgewählten SIM-Karte sendet, zu dem tragbaren Endgerät 2 und, von dem tragbaren Endgerät 2 mittels einer Bluetooth-Verbindung a hin zum Infotainmentsystem 1, welches die Daten verarbeitet. Diese Datenübermittlung funktioniert nicht nur von dem Mobilfunknetz des Providers ausgehend, sondern es können Daten in beide Richtungen übertragen werden, sobald eine Netzverbindung mit dem Mobilfunknetz des Providers besteht, was einem typischen eingehenden oder ausgehenden Anruf einer Freisprecheinrichtung entspricht.
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Eine Ausgestaltung weist mehr als zwei SIM-Karten und somit mehr als zwei Netzzugangsberechtigungen pro tragbarem Endgerät 2 auf.
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Das Mobilfunknetz weist einen Zugang zu mindestens einem eines GSM-, WCDMA-, CDMA2000-, TD-SCDMA- oder LTE-(Long Term Evolution, 4G-Netzwerk)-Netzwerks oder einer beliebige Kombination davon auf.
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Die SIM-Karten befinden sich in dem ersten Ausführungsbeispiel in einem ersten SIM-Karten-Steckplatz 3 und in einem zweiten SIM-Karten-Steckplatz 4. Diese SIM-Karten-Steckplätze können sich im Inneren eines tragbaren Endgeräts 2, zum Beispiel unter einem Akkudeckel, oder derart an der Außenseite befinden, dass ein Wechseln der SIM-Karten während des Betriebs eines tragbaren Endgerätes 2 möglich ist.
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Für die Datenübertragung, wie zum Beispiel für ein Telefongespräch, ist jedoch eine dauerhafte Netzverbindung zum Mobilfunknetz des Providers erforderlich. Somit ist es von großer Wichtigkeit für den Nutzer eines tragbaren Endgeräts 2 mit Netzzugangsberechtigung, dass eine flächendeckende Verbreitung eines Netzes, insbesondere ein Mobilfunknetzes eines Providers, zur Verfügung steht. Jedoch schwankt die Verfügbarkeit eines Netzempfangs von Ort zu Ort und ist von Provider zu Provider unterschiedlich stark ausgeprägt.
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Infolge der unausgewogenen Verfügbarkeit eines Mobilfunknetzes, sind in der SIM-Karte Informationen über die Feldstärke des jeweiligen Mobilfunknetzes des Providers vorhanden.
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Außerdem stehen neben den Daten für eine Kommunikation während eines Telefongesprächs auch die auf der SIM-Karte abgespeicherten Kontaktdaten und eine Angabe über den Provider zur Verfügung.
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Erfindungsgemäß fragt das Infotainmentsystem 1 mittels des Datenübertragungsprotokolls bei jedem Neustart, beziehungsweise bei einer Kontaktaufnahme mit einer drahtlosen Verbindung mit dem tragbaren Gerät 2 ab, welche der Netzzugangsberechtigungen die stärkere Feldstärke aufweist und koppelt jeweils diese SIM-Karte und das zugehörige Mobilfunknetz des Providers mit der stärkeren Netzverbindung mit dem Infotainmentsystem 1.
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Diese Abfrage kann auch dauerhaft in regelmäßigen Abständen erfolgen, so dass während einer Fahrt mit wechselndem Netzempfang gewährleistet ist, dass das Infotainmentsystem 1 mit dem optimalen Mobilfunknetz gekoppelt ist.
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Als weiteres Kriterium kann verwendet werden, welcher Provider, sofern mindestens zwei verschiedene Provider vorhanden sind, unterschiedlicher Mobilfunknetze von einem Nutzer bevorzugt ist.
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Die Reihenfolge welches der Kriterien zuerst abgefragt wird, kann über das Infotainmentsystem 1 oder durch den Nutzer festgelegt werden.
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Bei einer nicht dargestellten weiteren Ausführungsform ist eine Ausgestaltung des Systems mit mehr als einem tragbaren Endgerät 2 mit jeweils einem oder mehreren Netzzugangsberechtigungen vorgesehen.
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Dabei kann der Nutzer jeweils für die tragbaren Endgeräte 2 einen „Bluetooth User Friendly Name” festlegen.
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Der Nutzer legt in dem Infotainmentsystem 1 durch eine bestimmte Reihenfolge der Bluetooth User Friendly Namen fest, welche Bluetooth User Friendly Namen bei Kopplung mehrerer tragbarer Endgeräte 2 mit dem Infotainmentsystem 1 Vorrang vor den jeweils anderen tragbaren Endgeräten 2 haben.
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Wurde kein Bluetooth User Friendly Namen vergeben, legt der Nutzer unter den gegebenen Bluetooth-Hardware-Adressen eine bestimmte Reihenfolge fest, welche Bluetooth-Hardware-Adresse bei Kopplung mehrerer tragbarer Endgeräte 2 mit dem Infotainmentsystem 1 Vorrang vor den jeweils anderen tragbaren Endgeräten 2 haben.
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Eine Kombination aus Bluetooth-Hardware-Adressen und Bluetooth User Friendly Names ist in der Reihenfolge ebenso realisierbar.
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Identifiziert das Infotainmentsystem 1 mittels des Bluetooth Handsfree Profiles bei dem ausgewähltem tragbaren Endgerät 2 mit der jeweiligen Bluetooth-Hardware-Adresse und/oder dem Bluetooth User Friendly Name eine Mehrzahl an SIM-Karten und somit mehrere Zugangsberechtigungen zu einem Mobilfunknetzwerk, entscheidet das Infotainmentsystem 1 auf der Grundlage des Datenübertragungsprotokolls (Bluetooth Handsfree Profile) anhand eines vorbestimmten Kriteriums, welches der zugehörigen Mobilfunknetze ausgewählt wird. Dies entspricht einer Erweiterung des derzeitigen Bluetooth Handsfree Profils, bei dem derzeit lediglich verschiedene Provider einer einzigen Netzwerktechnologie unterstützt werden, jedoch nicht die Auswahl verschiedener Netzwerktechnologien und/oder SIM-Karten.
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Das Infotainmentsystem 1 prüft, welche der Netzzugangsberechtigungen die stärkere Feldstärke aufweist und koppelt jeweils diese SIM-Karte und das zugehörige Mobilfunknetz mit der stärkeren Feldstärke mit dem Infotainmentsystem 1.
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Ist bei dem bevorzugten Bluetooth-Profil-Namen die Feldstärke für die Verbindung zu dem Mobilfunknetz zu gering, wird die rangnächste Bluetooth-Hardware-Adresse und/oder der rangnächste Bluetooth User Friendly Name ausgewählt und die SIM-Karte erneut nach der Stärke der Feldstärke getestet.
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Als weiteres Kriterium kann verwendet werden, welcher Provider, sofern mindestens zwei verschiedene Provider vorhanden sind, unterschiedlicher Mobilfunknetze von einem Nutzer bevorzugt ist.
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Die Reihenfolge, welches der Kriterien zuerst abgefragt wird, kann über das Infotainmentsystem 1 oder durch den Nutzer festgelegt werden.
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Denkbar als weiteres Ausführungsbeispiel ist, bei einem System mit einer Mehrzahl an tragbaren Endgeräten 2, die an das Infotainmentsystem 1 gekoppelt sind, die Auswahl der Mobilfunknetze unabhängig von den Bluetooth-Hardware-Adressen und/oder den Bluetooth User Friendly Names durchzuführen.
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Dabei fragt das Infotainmentsystem 1 ab, welche der zur Auswahl stehenden Netzzugangsberechtigungen die stärkere Feldstärke aufweist und koppelt jeweils diese SIM-Karte und das zugehörige Mobilfunknetz mit der stärkeren Feldstärke mit dem Infotainmentsystem 1 oder es wird nach bestimmten Mobilfunknetzen des Providers entschieden, wobei die Reihenfolge, welches der Kriterien zuerst abgefragt wird über das Infotainmentsystem 1 oder durch den Nutzer festlegbar ist.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Möglichkeit gegeben, die jeweilige anzusteuernde SIM-Karte und das dazugehörige Mobilfunknetz des tragbaren Endgeräts 2 mittels dem Infotainmentsystem 1, z. B. unter einer Rubrik mit dem Namen „Favoriten”, auszuwählen oder als Programmeinstellung des Infotainmentsystems 1 festzulegen.
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Obgleich die vorliegende Erfindung vorhergehend anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben worden ist, versteht es sich, dass verschiedene Ausgestaltungen und Änderungen durchgeführt werden können, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist.
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Bezüglich weiterer Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung wird ausdrücklich auf die Offenbarung der Zeichnung verweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Infotainmentsystem
- 2
- Tragbares Endgerät
- 3
- Erster SIM-Karten-Steckplatz
- 4
- Zweiter SIM-Karten-Steckplatz
- 5
- Erste SIM-Karte
- 6
- Zweite SIM-Karte
- A
- Bluetooth-Verbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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