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Die Erfindung betrifft einen Reisebus mit einer Liftvorrichtung als Einstieghilfe für Rollstuhlfahrer, insbesondere einen Reisebus als üblichen Hochbodenbus mit einem einer seitlichen Tür zugeordneten Einstiegbereich, der ein Podest in Unterbodenhöhe und eine Treppe mit mehreren Stufen vom Podest zum Hochboden aufweist.
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Ein solcher Reisebus ist ohne spezielle Einstiegshilfen für die Mitnahme von Rollstuhlfahrern nur bedingt geeignet, da der Einstiegbereich relativ klein und die Treppe steil ist. Ein Rollstuhlfahrer muss unter Beiziehung von Hilfspersonen aufwendig und mühsam die steile Treppe hochgebracht werden ebenso der zusammengelegte Rollstuhl. Um eine solche Prozedur zu vereinfachen und für einen Rollstuhlfahrer angenehmer zu gestalten sind bereits Liftvorrichtungen als Einstieghilfen an Reisebussen bekannt:
Es ist bereits eine zusätzliche, relativ weit oben beispielsweise über einer Hinterachse angesetzte Schlagtüre bekannt, aus der mittels Hebelgestängen und Kragarmen eine Hubbühne von oben herab auf den Boden unter die Schlagtür schwenkbar ist. Dort kann ein Rollstuhlfahrer auf die Hubbühne fahren, wonach diese noch außerhalb des Reisebusses nach oben in horizontaler Stellung auf das Niveau des Hochbodens anhebbar ist und dann der Rollstuhlfahrer ins Innere des Busses fahren kann. Eine solche zusätzliche Schlagtür mit schwenkbarer Hubbühne hat eine Reihe von Nachteilen: die zusätzliche Türöffnung erfordert einen ungünstigen Eingriff in die sonst durchgehende Fahrzeugstruktur, insbesondere ins Fahrzeuggerippe. Zudem erfordert die Anordnung eine massive Ausführung wegen der großen Hebelkräfte, was zu einem ungünstigen Mehrgewicht führt. Weiter sind Dichtigkeitsprobleme mit aufwendigen Dichtmaßnahmen zu lösen, wobei durch die zusätzliche Schlagtür auch das serienmäßige Außendesign gestört ist. Weiter ist eine aufwendige Absturzsicherung wegen der großen Hubhöhe erforderlich. Die zusätzliche Schlagtür führt zudem zu einer Diskriminierung eines Rollstuhlfahrers, da ein solcher Eingang nur von Rollstuhlfahrern und nicht von anderen Busreisenden benutzbar ist.
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Eine weiter bekannte Einstieghilfe für Rollstuhlfahrer besteht aus einem Schrägaufzug als Treppenlift, mit dem der im Rollstuhl sitzende Rollstuhlfahrer entlang der Treppe bis zum Hochboden schräg nach oben gezogen wird. Auch diese Einstieghilfe weist eine Reihe von Nachteilen auf: der Durchgang für einen Rollstuhl mit einem Rollstuhlfahrer muss aufgrund gesetzlicher Vorschriften wenigstens so groß sein, dass ein Quader mit einer Höhe von 1.350 mm, einer Länge von 1.200 mm und einer Breite von 800 mm entsprechend einem normierten Rollstuhl mit Rollstuhlfahrer befördert werden kann. Dies erfordert gegenüber einer üblichen Serientür eine relativ höhere Spezialtür von mindestens 2,5 m Höhe. Dadurch muss die Fahrzeugstruktur mit einem Durchbruch im Brüstungsgurt geändert werden und das Gerippe muss in aufwendiger Weise den Türrahmen umbauen. Weiter müssen obere Scheiben eingeschnitten werden, was zu Dichtigkeitsproblemen führen kann und die Exterieur- und Interieur-Optik stört. Da zudem neben der Treppe üblicherweise die Eingangstür zur Bordtoilette liegt, kann ein Rollstuhlfahrer durch die Beförderung mit dem Treppenlift nicht auf einfache Weise die Bordtoilette benützten.
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Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, einen gattungsgemäßen Reisebus mit einer Liftvorrichtung als Einstieghilfe für Rollstuhlfahrer so weiterzubilden, dass bei für einen Rollstuhlfahrer angenehmer Funktion keine Eingriffe und Änderungen in der Fahrzeugstruktur erforderlich sind.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist die Liftvorrichtung als Vertikallift ausgebildet, wobei das Podest im Einstiegbereich als plattenförmige Hubbühne von einer unterbodenseitigen Grundstellung vertikal in eine Hubstellung auf das Niveau des Hochbodens verlagerbar ist.
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Die erfindungsgemäße Grundidee besteht somit darin, einen Rollstuhlfahrer im Rollstuhl auf das Podest zu stellen und im Einstiegbereich vertikal nach oben zu befördern, wozu der Türausschnitt einer serienmäßigen Tür in seiner Größe ausreichend ist. Zudem kann ein Vertikalaufzug einfach und kostengünstig bei guter und sicherer Funktion hergestellt werden.
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Die Podestfläche vor der Treppe ist bei üblichen Konstruktionen relativ schmal dimensioniert, damit die Treppe den Fahrgastraum in Querrichtung möglichst wenig durchschneidet. Eine solche schmale Podestfläche ist als zugängliche Hubbühnenfläche zur Aufnahme eines Rollstuhls noch nicht geeignet. In einer Weiterbildung wird daher vorgeschlagen, die Treppe mit ihren Stufen als Treppenkasten auszubilden, der zur Vergrößerung der zugänglichen Podestfläche beziehungsweise zur Vergrößerung der liftbaren Hubbühnenfläche aus seiner Grundstellung nahe an der Einstiegkante zumindest teilweise aus dem Einstiegbereich unter den Hochboden in eine Freigabestellung verschiebbar ist. Durch diese Maßnahme kann die erforderliche Podesttiefe beziehungsweise Hubbühnentiefe von wenigstens 1.200 mm entsprechend den gesetzlichen Anforderungen geschaffen werden.
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Konstruktiv einfach und kostengünstig kann diese Maßnahme dadurch ausgeführt werden, dass zu beiden Seiten des Treppenkastens in Verschieberichtung ausgerichtete Führungsvorrichtungen, vorzugsweise Rollenführungen entsprechend einem Schubladenauszug angebracht sind.
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Eine Verschiebung des Treppenkastens kann grundsätzlich manuell erfolgen. Für eine bequeme Verschiebung wird jedoch ein betätig barer Motorantrieb vorgeschlagen, mit dem der Treppenkasten gegebenenfalls funkgesteuert zwischen seiner Grundstellung und seiner Freigabestellung verschiebbar ist. Als Antrieb kann wenigstens ein kostengünstiger und funktionssicherer Pneumatikzylinderantrieb verwendet werden.
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Bei der Verschiebung des Treppenkastens in seine Freigabestellung können ohne Zusatzmaßnahmen am obersten Treppentritt Stolperfallen auftreten. Der oberste Treppentritt der Treppe soll daher als in seiner Grundstellung flächenbündig mit dem Hochbodenniveau verlaufendes Bodenschwenkteil ausgebildet sein, das auf dem Treppenkasten aufliegt und nach unten schwenkbar ist. Dazu soll dieses vorzugsweise über wenigstens ein Scharnier in der Art eines Klavierbands oder Filmscharniers mit dem angrenzenden Boden verbunden sein, dergestalt, dass beim Verschieben des Treppenkastens in seine Freigabestellung auch die Unterstützung des Bodenschwenkteils freigegeben wird, so dass dieses nach unten klappt und bei einer Rückverschiebung des Treppenkastens das Bodenschwenkteil wieder selbsttätig in seine hochgeschwenkte Grundstellung bewegt wird.
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Um ein Aufsetzen des Rollstuhls auf die Hubbühne vor dem Eingangsbereich des Reisebusses zu ermöglichen, wird in einer weiteren Ausgestaltung eine Ausfahrvorrichtung an der Hubbühne, vorzugsweise als beidseitige Rollenführungen entsprechend einem Schubladenauszug vorgeschlagen, dergestalt, dass die Hubbühne auf der Höhe des Unterbodenniveaus von ihrer Grundstellung aus dem Einstiegbereich in eine Ausfahrstellung ausfahrbar ist. Um noch ein bequemes Auffahren eines Rollstuhlfahrers auf die ausgefahrene Hubbühne zu ermöglichen, soll zudem die plattenförmige Hubbühne an der Ausfahrvorrichtung mittels einer Absenkvorrichtung gehalten sein. Die Absenkvorrichtung kann beispielsweise als Scherengestell und/oder mit Ketten oder Zugseilen und Rollen realisiert werden. Mit einer solchen Absenkvorrichtung kann die Hubbühne in ihrer Ausfahrstellung auf den Boden vor dem Einstiegbereich in eine Absenkstellung abgesenkt werden. Nachdem ein Rollstuhlfahrer auf die abgesenkte Hubbühne gefahren ist, kann diese wieder angehoben und in den Einstiegbereich eingefahren werden. Vorzugsweise werden diese Bewegungen motorisch gesteuert ausgeführt. Einfach und kostengünstig ist dies mit einem Pneumatikzylinder-Antrieb möglich.
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Als Vertikallift für die in den Einstiegbereich eingefahrene Hubbühne kann vorteilhaft ein Gabellift verwendet werden, der in bewährter Funktion ähnlich einem Gabelstapler ausgebildet sein kann und sich einfach in die beengten Raumverhältnisse des Einstiegbereichs integrieren lässt. Dazu sind wenigstens zwei jeweils einseitig an einer Hubeinrichtung gelagerte Gabelteile vorgesehen, die gegenseitig beabstandet die darauf gegebenenfalls mittels der Ausfahrvorrichtung befestigte Hubbühne untergreifen. Die Hubeinrichtung umfasst vertikale, jeweils den dort gelagerten Gabelteilen zugeordnete Führungsschienen, die an einer Querwand des Einstiegbereichs mit einer Länge von der unteren Hubbühnengrundstellung bis zum Hochboden angeordnet sind. Die Gabelteile sind miteinander gekoppelt und motorisch gesteuert in ihrer Höhe entlang der Führungsschienen verstellbar. Als bewegungsübertragende Elemente können in an sich bekannter Weise Seile und/oder Spindeln, etc. eingesetzt werden, wobei vorzugsweise die auch bei Gabelstaplern verwendete Technik mit Kettenantrieben verwendet werden kann. Damit kann die Hubbühne und ein darauf stehender Rollstuhl von ihrer unteren Grundstellung bis zu einer hochbodenbündigen Hubstellung und zurück verfahren werden, so dass damit insbesondere in Verbindung mit der Aus- und Einfahrprozedur der Hubbühne ein bequemer Ein- und Ausstieg eines Rollstuhlfahrers in den Reisebus möglich ist.
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Üblicherweise ist im Einstiegbereich eine Toilettentür für eine angrenzende Bustoilette angeordnet. Bei der vorstehenden Ausbildung des Vertikallifts können die Führungsschienen an einer Querwand des Einstiegbereichs gegenüber einer solchen Toilettentür angeordnet werden, so dass deren übliche Lage und Funktion nicht eingeschränkt ist. Besonders vorteilhaft kann damit die Bustoilette in der unteren Grundstellung der Hubbühne auch bequem und ohne Einschränkungen mit dem Rollstuhl benützt werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung wird als Sicherungsmaßnahme vorgeschlagen, dass der schachtförmige Ausschnitt des Einstiegbereichs oben auf dem Hochboden von wenigstens einer in den Hochboden absenkbaren Abschrankung begrenzt ist. Eine solche Absenkung erlaubt ein unbehindertes Verlassen des Hubbühnenbereichs, wobei anschließend die Abschrankung wieder in ihre Funktionsposition ausgefahren werden kann.
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Vorteilhaft wird die Sicherheitsfunktion einer solchen Abschrankung automatisiert, indem die wenigstens eine Abschrankung motorisch absenkbar ist und mechanisch und/oder mit der Höhenverstellung der Hubbühne gekoppelt ist. Dabei soll die Abschrankung in der oberen Hubstellung der Hubbühne in ihre abgesenkte Stellung selbsttätig verlagert werden und umgekehrt in der unteren Grundstellung der Hubbühne und gegebenenfalls in Zwischenstellungen in ihre sichernde Funktionsstellung ausgefahren werden.
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Für eine flexible Beladung mit mehreren Rollstühlen und gegebenenfalls zum Ausgleich unterschiedlicher Bodenniveaus im Hochbodenbereich wird weiter eine relativ zum Hochboden verschiebbare Plattform vorgeschlagen, welche wenigstens die Größe der Stellfläche eines Rollstuhls aufweist und die abgrenzend an die Hubbühne in ihrer oberen Hubstellung verschiebbar ist und von dort weg zu anderen Hochbodenbereichen verschiebbar ist. Damit kann ein Rollstuhlfahrer von der Hubbühne auf die verschiebbare Plattform auffahren und wechseln. Durch deren Verschiebung kann er alle an den Verschiebbereich an der Plattform angrenzende Orte im Reisebus erreichen.
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Bei vielen Reisebussen weist der Hochboden in seiner Längsmitte einen tiefer liegenden Längsgang auf, an dem beidseitig an einem höheren Bodenniveau die Bussitze angeordnet sind. Die vorstehende Plattform kann hier vorteilhaft entlang eines solchen Längsgangs an dessen Oberseite verschiebbar, vorzugsweise mittels beidseitiger Rollenführungen angeordnet werden. Wenn Bussitze mit an sich bekannten Schnellverbindungen lösbar angebracht sind, können diese entsprechend schnell entfernt und Stellflächen für Rollstühle geschaffen werden. Mit Hilfe der verschiebbaren Plattform kann dann der Reisebus mit vielen Rollstühlen flexibel beladen werden, wobei individuelle Anordnungen möglich sind. Vorteilhaft ist damit auch unter Verwendung der Plattform und der Hubbühne für jeden Rollstuhlfahrer eine Toilettenbenutzung möglich.
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Kraftsparend und bequem kann die Verschiebung der Plattform motorisch gesteuert ausgeführt werden. Besonders hilfreich ist hierbei eine Funksteuerung gegebenenfalls in Verbindung mit einer Funksteuerung auch für die Hubbühne. Eine solche Steuerung kann von einer Bedienperson oder gegebenenfalls auch mit entsprechenden Fernsteuergeräten unmittelbar von Rollstuhlfahrern durchgeführt werden.
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Zusammenfassend wird festgestellt, dass mit den erfindungsgemäßen Vorrichtungen und Maßnahmen bei relativ geringen Um- und Einbauten an einem Serienreisebus ein weitgehend einfacher und unbeschwerter Transport von Rollstuhlfahrern möglich ist.
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Anhand einer Zeichnung wird die Erfindung weiter erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematische, perspektivische Darstellung eines Einstiegbereichs eines Reisebusses mit einem Rollstuhl,
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2 eine Draufsicht auf den Bereich nach 1,
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3 eine perspektivische Seitenansicht des Bereichs nach 1 mit einer ausgefahrenen Hubbühne,
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4 eine Detailansicht der Hubbühne mit einer Absenkvorrichtung,
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5 eine Draufsicht auf den Einstiegbereich mit einem Rollstuhl auf der eingefahrenen Hubbühne in ihrer unteren Grundstellung,
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6 eine perspektivische Ansicht der Darstellung nach 5,
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7 eine Detaildarstellung einer Kombination aus einer Ausfahr- und Absenkvorrichtung sowie einem Gabellift für die Hubbühne mit einer gekoppelten Abschrankung,
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8 eine Detaildarstellung des Gabellift mit gekoppelter Abschrankung,
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9 eine Draufsicht auf die Hubbühne in ihrer oberen Hubstellung mit einem Rollstuhl und einer abgesenkten Abschrankung,
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10 eine perspektivische Draufsicht auf den Einstiegbereich mit abgesenkter Hubbühne und ausgefahrener Abschrankung sowie einem oder mehrerer Rollstühle in ihrer Transportposition,
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11 eine perspektivische Draufsicht auf den Businnenraum mit einer verschiebbaren Plattform im Bereich der Hubbühne, und
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12 eine Ansicht entsprechend 11 mit verschobener Plattform und einem entsprechend eingeparkten Rollstuhl.
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In 1 ist eine Teilansicht eines Reisebusses 1 mit einem seitlichen Einstiegbereich 2 schematisch dargestellt. Im Einstiegbereich 2 ist in üblicher Weise eine Treppe angeordnet, die von einem unteren Podest 4 zu einem Hochboden 5 des Reisebusses 1 führt. Vor dem Einstiegbereich 2 ist ein Rollstuhl 6 schematisch eingezeichnet, welcher zusammen mit einem (nicht dargestellten) Rollstuhlfahrer durch den Einstiegbereich 2 auf den Hochboden 5, gegebenenfalls ohne Hilfsperson gelangen soll. Dazu ist sowohl die Tritthöhe (eingezeichnet mit 390 mm) von der Aufstandsbodenfläche des Reisebusses mit zu der auf Unterbodenhöhe liegenden Podestfläche und dann die Höhe bis zum Hochboden 5 zu überwinden. Dabei sind die Durchgangsmaße und Bewegungsabläufe so zu dimensionieren, dass der eingezeichnete Quader mit einer Länge von 1.200 mm, einer Breite von 800 mm und einer Höhe von 1.350 mm transportiert werden kann, da diese Quaderabmessungen als normierte Größen für einen Rollstuhl mit Rollstuhlfahrer gesetzlich festgelegt und vorgeschrieben sind.
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Wie in 1 dargestellt liegt die unterste Treppenstufe für den Einstieg von nicht behinderten Personen relativ nahe an der äußeren Einstiegkante, so dass auf der Höhe des Podest 4 keine ausreichend tiefe Standfläche entsprechend der vorgeschriebenen Quaderlänge von 1.200 mm zur Verfügung steht. Daher ist erfindungsgemäß die Treppe 3 als einteiliger Treppenkasten 7 ausgebildet, der in Fahrzeugquerrichtung aus dem Podestbereich unter den Hochboden 5 an einer beidseitigen und bodenseitigen (nicht im Detail dargestellten) Rollenführung einschiebbar ist (Pfeil 8). Diese eingeschobene Freigabestellung zur Vergrößerung des Podestbereiches ist in der Draufsicht nach 2 mit dem strichlierten Kasten 9 schematisch dargestellt. Damit ist ersichtlich die erforderliche große freie Standfläche mit einer Länge von wenigstens 1.200 mm für die Aufnahme des Rollstuhls 6 geschaffen.
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In 2 ist zudem schematisch eingezeichnet, dass der oberste Treppentritt 10 schwenkbar (Schwenkachse 11) am Hochboden 5 angelenkt ist und dadurch beim Einschieben des Treppenkastens 7 selbsttätig abklappt und entsprechend bei einer Rückverlagerung des Treppenkastens 7 wieder in seine Trittposition aufgeschwenkt wird.
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Das Podest 4 ist als plattenförmige Hubbühne 12 ausgebildet, die an beidseitigen Rollenführungen 13, 14 aus dem Einstiegbereich 2 in Höhe des Unterbodenniveaus vor den Reisebus 1 ausfahrbar ist. Dies ist in der Draufsicht nach 2 strichliert und mit Pfeil 15 angedeutet. In 3 ist die ausgefahrene Position des Hubbühne 12 in einer perspektivischen Darstellung gezeigt.
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Um ein Auffahren des Rollstuhls 6 auf die Hubbühne 12 zu ermöglichen (Pfeil 16) ist es weiter erforderlich, die ausgefahrene Hubbühne 12 insgesamt und waagrecht auf den Boden vor dem Rollstuhl 6 abzusenken.
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Die dazu erforderlichen Elemente der Ausfahr- und Absenkvorrichtung sind weitgehend aus den Detailansichten der 4 und 7 zu entnehmen: in 4 sind die vorderen Schienenteile 13, 14 der Rollenführungen der Ausfahrvorrichtung dargestellt, wobei die hinteren Schienenteile, wie aus 7 ersichtlich, auf Gabeln 17, 18 eines Gabellifts 19 montiert sind, wie dies weiter unten mit weiteren Einzelheiten beschrieben ist. Aus 4 ist auch der Absenkmechanismus der Absenkvorrichtung zu entnehmen, der aus einem Pneumatikzylinder 20 als steuerbarem Antrieb und zwei Seilführungen 21, 22 besteht, an denen die Hubbühne 12 für eine gleichmäßige waagrechte Absenkung aufgehängt ist (die gleiche Anordnung ist auch an der Schiene 14 erforderlich, dort jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen).
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Wenn der Rollstuhl 6 beziehungsweise der Rollstuhlfahrer auf die ausgefahrene und abgesenkte (Pfeile 15 und 23) Hubbühne 12 aufgefahren ist (Pfeil 16), wird die Hubbühne 12 durch Ansteuerung der Pneumatikzylinder 20 wieder auf das Unterbodenniveau angehoben und dann zurück in den Einstiegbereich 2 verlagert. Damit ergibt sich eine Lage des Rollstuhls 6 auf der Hubbühne 12 in ihrer unteren Grundstellung, wie in der Draufsicht nach 5 oder in der perspektivischen Ansicht nach 6 gezeigt.
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Aus dieser Lage des Rollstuhls kann dieser nun zusammen mit der Hubbühne 12 vertikal nach oben (Pfeil 33) auf das Niveau des Hochbodens 5 transportiert werden.
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Dazu ist als Vertikallift der Gabellift 19 verwendet, der mit Details in 7 und 8 dargestellt ist. Dazu sind vertikale Führungsschienen 24, 25 an einer Querwand 26 des Einstiegbereichs 2 angeordnet, die sich vom Unterbodenniveau bis zum Hochbodenniveau erstrecken. Die Querwand 26 liegt gegenüber einer Querwand, die eine (nicht dargestellte) Toilettentür mit anschließender Bustoilette enthält. Die Gabelteile 17, 18 des Gabellifts 19 sind an den Führungsschienen 24, 25 einseitig gelagert und daran höhenverstellbar geführt. Dazu sind ähnlich wie bei einem Gabelstapler zwei beabstandete und durch einen Elektromotor 27 betriebene Kettenantriebe 28, 29 verwendet. Alternativ oder zusätzlich dazu könnte die Baugruppe bzw. Baueinheit auch pneumatisch oder hydraulisch mittels entsprechender Zylinder betätigt werden, wobei die Ketten dann zum Beispiel die einzelnen Komponenten verbinden würden. Damit ist die über die Rollenführungen 13, 14 auf den Gabelteilen 17, 18 montierte Hubbühne 12 von ihrer unteren Grundstellung in die obere hochbodenbündige Hubstellung gegebenenfalls zusammen mit einem Rollstuhl verlagerbar.
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Als Sicherheitselement ist zudem oberhalb der Querwand 26 eine in den Hochboden 5 absenkbare, bügelförmige Abschrankung 30 angeordnet. Wie aus 10 ersichtlich, ist ein geeigneter Platz für den Rollstuhl 6 anschließend an die ausgefahrene Abschrankung 30. Um diesen Platz zu erreichen ist es erforderlich, dass der Bereich der Abschrankung 30 vom Rollstuhl 6 überfahren wird (Pfeil 31), so dass dafür die Abschrankung 30 insbesondere bei der Lage der Hubbühne 12 in ihrer oberen Hubstellung abgesenkt werden muss. Dies wird, wie in 8 dargestellt, durch eine mechanische Bewegungskopplung gelöst, indem die Abschrankung 30 mit Mitnehmern 32 in die hinteren Kettenbereiche der Kettenantriebe 28, 29 eingreift dergestalt, dass bei einer Höhenverlagerung (Pfeil 33) der Gabelteile 17, 18 beziehungsweise einer Anhebung der Hubbühne 12 gekoppelt und selbsttätig die Abschrankung 30 nach unten eingezogen wird (Pfeil 34). Entsprechend wird bei einer nachfolgenden Absenkung der Hubbühne 12 die Abschrankung 30 wieder selbsttätig in ihre Funktionsstellung gemäß 10 ausgefahren. Wie in 10 zudem strichliert angedeutet ist, kann eine Mehrzahl von Rollstühlen 6 nacheinander beladen und in einer Reihe transportiert werden. Da jedoch der Hochboden 5, wie bei den meisten Reisebussen einen im Niveau abgesenkten Mittelgang 35 aufweist, ist eine insgesamt freie Fahrt der Rollstühle mit einer beliebigen Platzwahl nicht möglich.
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Um auch dies zu ermöglichen, ist über den Mittelgang 35 und beidseitig an (nicht im Detail gezeigten) Rollenführungen verschiebbar eine Plattform 36 angebracht, welche an der Busrückseite bei Nichtbenutzung in eine Parkstellung verfahrbar ist und bei Gebrauch entlang des Mittelgangs 35 gesteuert durch einen Antrieb verschiebbar ist.
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Wie in 11 gezeigt kann dadurch zusätzlich zum Rollstuhl 6 ein weiterer Rollstuhl 37 auf das Hochbodenniveau 5 mit der Hubbühne 12 angehoben und auf die vor die Hubbühne 12 verlagerte Plattform 36 gefahren werden (Pfeil 38). Die Hubbühne 36 kann dann zusammen mit dem Rollstuhl 37 in einen vorderen Bereich verfahren werden (Pfeil 39), so dass dann der Rollstuhl 37 von der Plattform 36 wieder abfährt (Pfeil 40) und hier vor dem Aufbau 41 einer Bustoilette abgestellt werden kann. Ersichtlich kann bei entsprechenden Plattformverschiebungen der Reisebus so weit die üblichen Sitzreihen entfernt worden sind teilweise oder insgesamt mit Rollstühlen aufgefüllt werden.