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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schiebereinheit zum Positionieren von Produkten auf einem Verpackungsträger mit den technischen Merkmalen des Anspruchs 1 bzw. ein Verfahren zum Positionieren von Produkten auf einem Verpackungsträger mit den technischen Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 9.
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Es ist bekannt, dass Produkte bei einer Einlegestation auf Verpackungsträger gelegt werden, um von dort aus zu einer nachgelagerten Arbeitsstation, wie beispielsweise einer Siegelstation, transportiert zu werden. Bei der Siegelstation wird auf die Verpackungsträger eine Oberfolie gesiegelt, um die Produkte dazwischen einzuschließen.
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Ein Transport der Produkte auf den Verpackungsträgern entlang der Verpackungsstrecke funktioniert gut, solange die Produkte nicht auf den Verpackungsträgern verrutschen und schlimmstenfalls in einen Siegelbereich gelangen.
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Allerdings besteht insbesondere bei langen flexiblen und teilweise gekrümmten Produkten, beispielsweise einem Katheter, das Risiko, dass diese während des Transports auf den Verpackungsträgern so verrutschen, dass sie bedingt durch ihre Eigenspannung über den Verpackungsträgerrand hinausragen bzw. in einen Siegelbereich des Verpackungsträgers hineinragen. Dies hat zur Folge, dass die in den Siegelbereich hineinragenden Produkte durch den Siegelprozeß beschädigt werden oder dass es zu einem Stillstand des Verpackungszyklus kommen muss, weil durch die beschädigten Produkte das Siegelwerkzeug, insbesondere die Siegelplatte, derart verschmutzt werden kann, dass eine Reinigung des Siegelwerkzeuges nötig ist, bevor der Verpackungszyklus fortfahren kann. Dies ist jedoch nicht erwünscht, weil Stillstandzeiten die Herstellkosten der Verpackung erhöhen sowie Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Produkte erneut ordnungsgemäß auf den Verpackungsträgern zu platzieren.
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Ein Verrutschen der Produkte auf den Verpackungsträgern kann durch den taktweisen Vorschub mit hohen Beschleunigungen entlang der Förderstrecke, durch Schließen des Siegelwerkzeuges einer Siegelstation oder auch durch Rückstellkräfte der Produkte an sich hervorgerufen werden. Allerdings hat es sich herausgestellt, dass vornehmlich das taktweise Vorrücken der Produkte auf den Verpackungsträgern entlang der Verpackungsstraße dafür verantwortlich ist, dass die Produkte auf den Verpackungsträgern verrutschen und in einen Bereich für die Siegelung gelangen. Dabei verrutschen die Produkte wegen ihrer Trägheit und der Beschleunigungen, die auf sie wirken.
DE 689 03 016 T2 offenbart eine Vorrichtung zum Verschließen von Behältern mittels einer versiegelbaren Folie. Eine solche Vorrichtung wird in Fachkreisen auch als Traysealer bezeichnet.
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Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Verfügung zu stellen, wodurch es möglich ist, zu verhindern, dass Produkte während eines Verpackungszyklus in einen Siegelbereich gelangen und es dadurch zu einer Unterbrechung im Verpackungszyklus kommt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die technischen Merkmale des Anspruchs 1 bzw. durch die technischen Merkmale des unabhängigen Verfahrensanspruchs 9. Verbesserte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die technischen Merkmale der Unteransprüche gegeben.
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Erfindungsgemäß wird eine Schiebereinheit zum Positionieren von Produkten auf einem Verpackungsträger zur Verfügung gestellt. Die Schiebereinheit umfasst einen ersten und einen zweiten Schieber, wobei mindestens einer der beiden Schieber relativ zum Anderen beweglich angeordnet ist und zwischen einer ersten Position, in der die Schiebereinheit in einer offenen Stellung ist, und einer zweiten Position, in der die Schiebereinheit in einer geschlossenen Stellung ist, beweglich ist. In der geschlossenen Stellung sind die Produkte durch den ersten und den zweiten Schieber derart auf dem Verpackungsträger positionierbar, dass ein Siegelbereich des Verpackungsträgers freigehalten werden kann.
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Normalerweise befindet sich der Siegelbereich entlang eines Randabschnitts des Verpackungsträgers. Die Schiebereinheit kann also verhindern, dass das Produkt über den Randabschnitt hinausragt.
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Die Schiebereinheit ermöglicht es, die gegebenenfalls verrutschten Produkte wieder so auf den Verpackungsträgern zu platzieren, dass sie optimal für einen anschließenden Siegelprozess positioniert sind.
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Die erfindungsgemäße Schiebereinheit bietet eine einfache und kostengünstige Lösung, wobei eine zusätzliche, kostspielige kameragesteuerte Überwachung einer richtigen Positionierung der Produkte auf den Verpackungsträgern nicht mehr nötig ist.
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Ebenfalls ist die erfindungsgemäße Schiebereinheit sehr flexibel einsetzbar, weil sie problemlos an unterschiedlichen Stellen entlang der Verpackungsstrecke, vornehmlich jedoch einer Siegelstation vorangestellt, einsetzbar ist.
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Besonders gut lassen sich die Produkte in eine gewünschte Position auf den Verpackungsträgern durch die Schiebereinheit bringen, wenn mindestens einer der beiden Schieber quer zu einer Transportrichtung der Produkte beweglich angeordnet ist. Selbst dabei lässt sich die erfindungsgemäße Schiebereinheit platzsparend einsetzen. Vorstellbar wäre es natürlich auch, dass mindestens einer der beiden Schieber so konfiguriert ist, dass er aus einer kurvenartigen Bewegung heraus die Produkte auf den Verpackungsträgern ordnungsgemäß positioniert. Dies kann erwünscht sein, wenn besondere Geometrien des Verpackungsträgers oder der Produkte zu berücksichtigen sind.
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Vorzugsweise sind beide Schieber beweglich angeordnet, wodurch ein besonders schnelles Positionieren der Produkte auf den Verpackungsträgern möglich ist. Außerdem lässt sich dadurch das Positionieren der Produkte auf den Verpackungsträgern besonders präzise durchführen. Vornehmlich sind die beiden Schieber gegenläufig zueinander beweglich. Dadurch können verrutschte Produkte besonders schonend von den Schiebern in eine gewünschte Lage auf den Verpackungsträgern geschoben werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung kann die Schiebereinheit eine Kraftmesseinheit aufweisen, mit der erfassbar ist, ob sich ein Produkt verklemmt hat, wenn die Schiebereinheit in der geschlossenen Stellung ist. In einem solchen Fall ist die Kraftmesseinheit dazu ausgebildet, ein Signal auszugeben, und es kann zu einem automatischen Stillstand des Verpackungsprozesses kommen.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste und/oder der zweite Schieber pneumatisch oder mittels eines Elektromotors beweglich angeordnet sind. Ein pneumatischer Antrieb zum Bewegen des ersten und/oder des zweiten Schiebers kann insbesondere dann vorteilhaft sein, um die Schieber zwischen einer vorbestimmten offenen Stellung, in der die Produkte gut zwischen den Positionierungsrippen positionierbar sind, und einer vorbestimmten geschlossenen Stellung zu bewegen, in der die Produkte gut in eine gewünschte Lage auf den Verpackungsträgern führbar sind. Demgegenüber kann ein elektrischer Antrieb zum Bewegen des ersten und/oder des zweiten Schiebers dann günstig sein, um den ersten und/oder den zweiten Schieber besonders präzise zwischen der offenen und der geschlossenen Stellung zu verfahren.
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Insbesondere ist es möglich, dass die zuvor erwähnte Kraftmesseinheit funktional derart mit dem pneumatischen, hydraulischen oder elektrischen Antrieb verbunden ist, dass der Antrieb eine Bewegung des oder der Schieber stoppt, wenn eine durch die Kraftmesseinheit gemessene Kraft einen vorbestimmten Schwellenwert überschreitet. Dadurch lässt sich ein Schaden an der Schiebereinheit und ebenfalls an eingeklemmten Produkten vermeiden.
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Um nicht durch Vibrationen während des Verpackungszyklusses negativ beeinflusst zu werden, ist es möglich, dass der erste und der zweite Schieber jeweils einen Querbalken umfassen. Dieser macht die Schieber ebenfalls robust. Vorstellbar wäre es auch, dass die Schiebereinheit auf dämpfenden Elementen gelagert ist, sodass externe Vibrationen nicht auf die Schiebereinheit übertragen werden. Dadurch ist es möglich, den Bewegungsablauf der Schieber in vorgegebener Weise konstant zu halten.
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Die Erfindung sieht vor, dass der erste und der zweite Schieber jeweils Positionierungsrippen umfassen, die die Produkte auf den Verpackungsträgern ausrichten. Die Positionierungsrippen erstrecken sich erfindungsgemäß in der Transportrichtung der Produkte. Bei einer Bewegung des ersten und/oder des zweiten Schiebers sind die jeweiligen Positionierungsrippen des ersten und/oder des zweiten Schiebers synchron bewegbar, sodass sich ein Abstand zwischen allen Positionierungsrippen des ersten und des zweiten Schiebers synchron vergrößert oder verkleinert. Die Positionierungsrippen ermöglichen es, die Produkte besonders gut auf die Verpackungsträgern in eine gewünschte Lage zu platzieren.
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Die Positionierungsrippen können unterschiedliche Formen aufweisen, wobei deren Form bevorzugt analog der zu positionierenden Produkte ausgebildet ist. Beispielsweise ist es möglich, dass die Positionierungsrippen die Form einer aufgestellten Platte aufweisen und so vom Querbalken abstehen, dass sie mit einer relativ großen Oberfläche auf die Produkte zubewegbar sind. Dadurch wird verhindert, dass die verrutschten Produkte den Positionierungsrippen ausweichen.
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Um eine Griffigkeit zwischen den Produkten und den Positionierungsrippen zu reduzieren, ist vorzugsweise vorgesehen, dass auf den Positionierungsrippen eine reibungsmindernde Ummantelung oder eine reibungsmindernde Ummantelung oder eine reibungsmindernde Beschichtung vorgesehen ist. Dadurch kann verhindert werden, dass die Produkte an den Positionierungsrippen hängen bleiben, wenn sie an diesen streifen sollten.
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Besonders gut können die Positionierungsrippen die Produkte auf den Verpackungsträgern positionieren, wenn sie senkrecht vom Querbalken des jeweiligen Schiebers abstehen. Eine Ausrichtung der Positionierungsrippen kann beispielsweise in Transportrichtung geschehen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform kann die Schiebereinheit Befestigungselemente aufweisen, die es dem Bediener erlauben, die Schiebereinheit vornehmlich an einer Siegelstation oder an einem Gestell eines Transportbandes so zu befestigen, dass die Schiebereinheit die Produkte für einen Siegelprozess positionieren kann. Dadurch wird erreicht, dass die Produkte auf den Verpackungsträgern optimal dem Siegelprozess zur Verfügung stehen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung bezieht sich auf eine Verpackungsvorrichtung mit einer Schiebereinheit der zuvor beschriebenen Art sowie mit einer Siegelstation, die in Transportrichtung gesehen nach der Schiebereinheit angeordnet ist. Die Anordnung der Schiebereinheit direkt vor der Siegelstation bietet den technischen Vorteil, dass während eines Arbeitstakts sowohl die Produkte durch die Schiebereinheit zurecht gerückt werden können, als auch ein Siegelprozess stattfinden kann. Dadurch wird verhindert, dass die Produkte auf den Verpackungsträgern optimal dem Siegelprozess zugeführt werden.
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Besonders gut können die Produkte auf den Verpackungsträgern positioniert werden, wenn der erste und der zweite Schieber zumindest teilweise in einen Arbeitsbereich der Siegelstation hinein reichen, um die Produkte selbst in einem Siegelbereich der Siegelstation auf den Verpackungsträger auszurichten. Selbstverständlich kann die Schiebereinheit lediglich soweit in die Siegelstation hineinreichen, dass sie beim Siegelprozess die beweglichen Werkzeuge der Siegelstation nicht hindert.
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Vorzugsweise ist die Siegelstation dazu ausgebildet die Oberfolie entlang einer Vorsiegelnaht auf den Verpackungsträger zu versiegeln. Die Vorsiegelnaht ist vorzugsweise U-förmig ausgebildet, sodass sie zwischen der Oberfolie und dem Verpackungsträger eine Tasche vorsieht, die gut dazu geeignet ist, das Produkt auf dem Verpackungsträger zu fixieren.
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Um eine bestmögliche Positionierung und Fixierung der Produkte auf den Verpackungsträgern zu ermöglichen, kann vorgesehen sein, dass die Siegelstation dazu ausgebildet ist, die Vorsiegelnaht jeweils so weit auf dem Verpackungsträger vorzusehen, dass sie sich nicht mit den Positionierungsrippen überlappt und in geringem Abstand, vornehmlich in einem Abstand zwischen 2 und 100 mm, vor den in den Siegelbereich hineinragenden Positionierungsrippen endet. Dadurch kann auch verhindert werden, dass die in den Siegelbereich hineinragenden Positionierungsrippen der Schiebereinheit den Siegelprozess stören.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Positionieren von Produkten auf einem Verpackungsträger, wobei die Produkte eine Schiebereinheit mit einem ersten und einem zweiten Schieber passieren, wobei die Produkte durch eine Bewegung des ersten Schiebers relativ zum zweiten Schieber derart auf dem Verpackungsträger positioniert werden, dass zumindest teilweise auf dem Verpackungsträger ein Siegelbereich freigegeben wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann insbesondere dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn die Produkte auf ihrem Weg zu einer Siegelstation auf den Verpackungsträgern verrutschen. Dies hat nämlich meistens zur Folge, dass die Produkte in einen zu versiegelnden Randbereich des Verpackungsträgers gelangen, was einen ordnungsgemäßen anschließenden Siegelprozess negativ beeinflußt.
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Das Verfahren bietet eine kostengünstige Lösung, um zu verhindern, dass ein Verpackungsprozess wegen verrutschter Produkte unterbrochen werden muss, was zu kostspieligen Stillstandzeiten führt, wodurch insbesondere die Herstellkosten der Verpackung in die Höhe getrieben werden.
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Außerdem kann durch das erfindungsgemäße Verfahren auf ein bekanntes, teueres Kamerasystem verzichtet werden, weil ohnehin die Positionierung der Produkte mittels der Schiebereinheit vorzugsweise unmittelbar vor einer Siegelstation stattfindet.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass zumindest einer der beiden Schieber zwischen einer ersten Position, in der die Schiebereinheit in einer offenen Stellung ist, und einer zweiten Position, in der die Schiebereinheit in einer geschlossenen Stellung ist, bewegt wird, um die Produkte auf dem Verpackungsträger zu positionieren. Für diesen einfachen Bewegungsablauf können standardisierte pneumatische oder elektrische Antriebsmittel verwendet werden.
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Bei der Erfindung ist vorgesehen, dass die Produkte von der Schiebereinheit bis unter eine der Schiebereinheit nachgelagerte Siegelstation positioniert werden, welche eine Oberfolie auf den freigegebenen Siegelbereich siegelt. Dadurch ist es möglich, der Siegelstation die Produkte so auf den Verpackungsträgern zuzuführen, dass sie problemlos den Siegelprozess einleiten kann.
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Vorzugsweise wird die Oberfolie im Siegelbereich der Siegelstation entlang einer Vorsiegelnaht auf den Verpackungsträger gesiegelt, um zumindest einen vorderen Bereich des durch die Schiebereinheit bereit gehaltenen Produkts auf dem Verpackungsträger zu fixieren. Eine Siegelnaht, die ringsherum auf dem Verpackungsträger verläuft, ist während des Arbeitstaktes, bei dem die Produkte im Siegelbereich durch die Schiebereinheit ordnungsgemäß auf den Verpackungsträgern positioniert werden, nicht möglich, weil dabei die Positionierungsrippen in den Siegelbereich ragen. Durch das Erzeugen der Vorsiegelnaht wird das Produkt in einer zwischen der Oberfolie und dem Verpackungsträger gebildeten Tasche derart gehalten, dass das Produkt nicht mehr auf dem Verpackungsträger verrutschen kann und gegebenenfalls in den Siegelbereich gelangt.
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Die Erfindung sieht vor, dass das Positionieren der Produkte auf dem Verpackungsträger durch die Schiebereinheit und das Siegeln der Oberfolie auf den Verpackungsträger im selben Arbeitstakt erfolgen. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Produkte vor dem Siegeln nicht mehr verrutschen können. Dabei verfahren die Schieber aus der offenen Stellung in die geschlossene Stellung, sobald eine Vorschubbewegung der Verpackungsträger und der darauf befindlichen Produkte unterbrochen ist und die Produkte derart zwischen den Schiebern positioniert sind, dass ein vorderer Abschnitt der Produkte in den Siegelbereich der nachgelagerten Siegelstation reicht.
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Es kann auch vorteilhaft sein, dass der erste und/oder der zweite Schieber bereits während einer Vorschubbewegung der Produkte zumindest teilweise aus der offenen Stellung in die geschlossene Stellung verfahren, sobald die Produkte zumindest teilweise zwischen die Schieber ragen. Dadurch kann erreicht werden, dass sich insbesondere der vordere
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Abschnitt der Produkte bereits beim Passieren der Schieber gut auf die Verpackungsträger führen lässt.
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Die Erfindung sieht ferner vor, dass die Produkte auf den Verpackungsträgern während eines weiteren Arbeitstakts eine weitere Siegelstation passieren, um die Oberfolie vollends auf die Verpackungsträger zu versiegeln. Während des Transports der Verpackungsträger mit den darauf positionierten Produkten von der Siegelstation, wo die Vorsiegelnaht erzeugt wurde, zu der nachgelagerten weiteren Siegelstation, wo die Oberfolie vollends versiegelt werden soll, können die Produkte in der durch die Vorsiegelnaht ausgebildeten Tasche fixiert bleiben, ohne unterwegs zu verrutschen.
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Anstelle der Verwendung einer zusätzlichen Siegelstation, um die Oberfolie vollends zu versiegeln, könnte gemäß einer nicht zur Erfindung gehörigen Ausführungsform vorgesehen sein, dass während eines weiteren Arbeitstakts die Produkte auf den Verpackungsträgern derart unter der Siegelstation, wo bereits die Vorsiegelnaht erzeugt wurde, positioniert werden, dass selbst der zunächst wegen den Positionierungsrippen freigelassene Siegelnahtabschnitt von der selben Siegelstation erzeugt wird. Dies ist vor allem dann vorteilhaft, wenn nur ein geringer Platz für den Verpackungsprozess zur Verfügung steht, weil dadurch lediglich eine Siegelstation benötigt wird, um die Oberfolie ringsherum auf die Verpackungsträger zu versiegeln.
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Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird anhand der nachfolgend beschriebenen Figuren genauer erläutert. Dabei zeigen die
- 1 eine Perspektivansicht der erfindungsgemäßen Schiebereinheit,
- 2 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Schiebereinheit,
- 3 eine Perspektivansicht einer Verpackungsvorrichtung mit der erfindungsgemäßen Schiebereinheit und einer Siegelstation,
- 4 eine Seitenansicht der Verpackungsvorrichtung der 3,
- 5 eine Draufsicht auf die Verpackungsvorrichtung der 4,
- 6 ein Verpackungsträger mit einem darin eingelegten Produkt und
- 7 eine schematische Draufsicht auf die Verpackungsvorrichtung und einer nachgelagerten Siegelstation.
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Die 1 zeigt eine Schiebereinheit 1. Die Schiebereinheit 1 umfasst an ihrem linken äußeren Ende einen ersten Befestigungsarm 2 und an ihrem rechten äußeren Ende einen zweiten Befestigungsarm 3. Die Befestigungsarme 2, 3 können dafür verwendet werden, um die Schiebereinheit 1 an einer Vorrichtung einer Verpackungsmaschine zu befestigen. Beispielsweise kann die Schiebereinheit 1 durch die Befestigungsarme 2, 3 an einer nachgelagerten Siegelstation bzw. an einem Gestell einer nicht gezeigten Transporteinrichtung befestigt werden.
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Die Schiebereinheit 1 umfasst des Weiteren einen Träger 4, an dessen äußeren Enden die Befestigungsarme 2, 3 befestigt sind. Auf dem Träger 4 sind eine erste Kolbenzylindereinheit 15, die einen ersten Zylinder 27 und einen ersten Kolben 29 umfasst, und eine zweite Kolbenzylindereinheit 16, die einen zweiten Zylinder 28 und einen zweiten Kolben 30 umfasst, angeordnet. An der ersten Kolbenzylindereinheit 15 sind Anschlüsse 5 und an der zweiten Kolbenzylindereinheit 16 sind Anschlüsse 6 vorgesehen, die jeweils pneumatisch ansteuerbar sind. Durch eine Ansteuerung der Anschlüsse 5, 6 können die jeweiligen Kolben 29, 30 aus dem jeweiligen Zylinder 27, 28 heraus beziehungsweise in ihn hinein verfahren.
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Die 2 zeigt eine Draufsicht der Schiebereinheit 1. Die Schiebereinheit 1 umfasst einen ersten und einen zweiten Schieber 7, 8, welche jeweils funktional mit einem der beweglichen Kolben 29, 30 der Kolbenzylindereinheiten 15, 16 verbunden sind. Der bewegliche Kolben 29 ist an einem der beiden Schieber 7, 8 befestigt, sodass eine Bewegung des Kolbens 29 auch eine Bewegung des daran befestigten Schiebers 7, 8 erwirkt. Analog dazu ist der bewegliche Kolben 30 an dem anderen der beiden Schieber 7, 8 befestigt , sodass eine Bewegung des Kolbens 30 auch eine Bewegung des daran befestigten Schiebers 7, 8 bewirkt.
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Folglich bewirkt eine Bewegung der Kolben 29, 30 der Kolbenzylindereinheiten 15, 16 auch eine Bewegung der jeweiligen Schieber 7, 8. Allerdings ist es auch möglich, dass lediglich einer der beiden Schieber 7, 8 mit einer Kolbenzylindereinheit 15, 16 verbunden ist, während der andere der beiden Schieber 7, 8 starr am Träger 4 der Schiebereinheit 1 angeordnet ist.
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Die 2 zeigt auch, dass der erste Schieber 7 einen Querbalken 9 und der zweite Schieber 8 einen Querbalken 10 umfassen, welche im Wesentlichen parallel zum Träger 4 angeordnet ist. Der erste und der zweite Querbalken 9, 10 werden jeweils unterhalb des Trägers 4 geführt. Von den jeweiligen Querbalken 9, 10 erstreckt sich jeweils eine Vielzahl von Positionierungsrippen 11, die zueinander gleichmäßig beabstandet sind. Die Positionierungsrippen 11 verlaufen jeweils senkrecht zu den Querbalken 9, 10.
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In der 2 sind der erste und der zweite Schieber 7, 8 in einer Position angeordnet, in der die Schiebereinheit 1 in einer offenen Stellung ist. Dabei kann ein der Schiebereinheit 1 auf einem Verpackungsträger V (gestichelt gezeichnet in der 2) zugeführtes Produkt P zwischen den Positionierungsrippen 11 a, 11b positioniert werden. Durch Betätigung der ersten und/oder der zweiten Kolbenzylindereinheit 15, 16 können die beiden Schieber 7, 8 derart in eine weitere Position verfahren, dass sich ein Abstand A zwischen den Positionierungsrippen 11 a, 11b verkleinert, wodurch sich die Positionierungsrippen 11a, 11b aufeinander zu bewegen, um das Produkt P auf dem Verpackungsträger V zu Recht zu rücken. Durch Zusammenschieben der Positionierungsrippen 11a, 11b verfährt die Schiebereinheit in eine geschlossene Stellung, in der die der Schiebereinheit 1 zugeführten Produkte P auf den Verpackungsträgern V richtig positioniert werden.
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Schließlich ist in der 2 angedeutet, dass auf den Positionierungsrippen 11 jeweils eine Ummantelung 12 vorgesehen sein kann. Die Ummantelung 12 bedingt den technischen Effekt, dass Produkte P durch die Positionierungsrippen 11 besser gleitfähig sind und nicht während des Passierens an diesen haften bleiben.
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Die 3 zeigt eine Verpackungsvorrichtung 13 mit der erfindungsgemäßen Schiebereinheit 1 und einer Siegelstation 14. Die Siegelstation 14 ist der Schiebereinheit 1 während eines Verpackungsprozesses nachgeordnet. Die Siegelstation 14 umfasst ein oberes und ein unteres Siegelwerkzeug 17, 18. Das untere und/oder das obere Siegelwerkzeug kann vertikal beweglich angeordnet sein, um die Siegelstation 14 bei einem Siegelprozess zu schließen bzw. zu öffnen.
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Die 4 zeigt eine Seitenansicht der Verpackungsvorrichtung 13, umfassend die erfindungsgemäße Schiebereinheit 1 und die Siegelstation 14. In einer Transportrichtung F gesehen, ist die Siegelstation 14 der Schiebereinheit 1 nachgeordnet. Insbesondere ist zu sehen, dass die Positionierungsrippen 11 zumindest teilweise in einen Bereich der Siegelstation 14 hineinragen. Die Schiebereinheit 1 ist relativ zur Siegelstation 14 derart angeordnet, dass die Positionierungsrippen 11 der jeweiligen Schieber 7, 8 direkt über dem unteren Siegelwerkzeug 18 angeordnet sind.
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Die 5 zeigt eine Draufsicht der Verpackungsvorrichtung 13. Wie in der 4 ist die Schiebereinheit 1 in Transportrichtung F gesehen vor der Siegelstation 14 angeordnet. Auch ist in der 5 zu sehen, dass die Positionierungsrippen 11 der jeweiligen Schieber 7, 8 in einen Bereich zwischen dem unteren und dem oberen Siegelwerkzeug 17, 18 hineinragen.
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In der 6 ist ein Verpackungsträger V zu sehen. Im Verpackungsträger V ist eine Mulde M vorgesehen, in der das Produkt P eingelegt ist. Bei dem Produkt P handelt es sich um einen flexiblen Katheterschlauch. Außerdem ist längs des Verpackungsträgers V ein Siegelnahtbereich S ausgebildet, entlang dem eine Oberfolie O zu versiegeln ist, um das Produkt P zwischen der Oberfolie O und dem Verpackungsträger V einzuschließen.
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Die 7 zeigt die Verpackungsvorrichtung 13, umfassend die Vorsiegelstation 14 und die Schiebereinheit 1. Der Verpackungsvorrichtung 13 ist in Transportrichtung F eine weitere Siegelstation 22 nachgelagert. Bei der 7 werden die Produkte P auf den Verpackungsträgern V durch die Positionierungsrippen 11 des ersten und des zweiten Schiebers 7, 8 positioniert. Dabei führen die Positionierungsrippen 11 die Produkte P bis in einen Siegelbereich 31 der Siegelstation 14, sodass jeweils ein vorderer Abschnitt der Produkte P ordnungsgemäß auf den Verpackungsträgern V positioniert ist.
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Die Siegelstation 13 umfasst eine Vorsiegelplatte 21, die dazu ausgebildet ist, die Oberfolie O entlang einer U-förmigen Vorsiegelnaht VS auf den jeweiligen Verpackungsträgern V zu versiegeln, um den vorderen Abschnitt der Produkte P jeweils in einer dadurch hergestellten Tasche 24 einzulagern. Die Vorsiegelnaht VS reicht beinahe bis zu den Positionierungsrippen 11. Die Positionierungsrippen 11 enden vor der Vorsiegelplatte 21, um diese nicht beim Siegelprozess zu stören.
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Die weitere Siegelstation 22 ist der Siegelstation 14 nachgelagert und umfasst eine Hauptsiegelplatte 23, die dazu ausgebildet ist, eine auf den Verpackungsträgern V ringsherum laufende Hauptsiegelnaht HS zu erzeugen, um die jeweiligen Produkte P zwischen der Oberfolie O und den Verpackungsträgern V zu verpacken.
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Sobald die Verpackungsträger V durch die Siegelstation 14 vorgesiegelt wurden, können die vorgesiegelten Verpackungsträger V weiter zu der nachgelagerten Siegelstation 22 transportiert werden, um dort die Hauptsiegelnaht HS zu bilden.
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Alternativ kann sowohl die Vorsiegelnaht VS, als auch die Hauptsiegelnaht HS durch die Siegelstation 14 erzeugt werden. Dabei ist vorgesehen, dass die vorgesiegelten Verpackungsträger V während eines weiteren Arbeitstraktes derart in die Siegelstation 14 unter die Vorsiegelplatte 21 verfahren, dass ein zunächst noch freigelassener Siegelnahtabschnitt 26 (in der 7 gestrichelt dargestellt), durch die Vorsiegelplatte 21 versiegelt wird, um den Siegelnahtbereich S vollends zu versiegeln.
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Mit der erfindungsgemäßen Schiebereinheit 1 ist es vor allem möglich, flexible Produkte, wie beispielsweise den Katheterschlauch P aus der 6, vor einem Siegelprozess derart auf dem Unterteil des Verpackungsträgers V zu positionieren, dass der Siegelbereich S des Verpackungsträgers V freigehalten werden kann. Eine durch Führungsrollen 19, 20 (siehe 3, 4) geführte Oberfolie O kann dann optimal entlang des Siegelbereichs S versiegelt werden, ohne dabei durch das im Verpackungsträger V liegende Produkt P, gestört zu werden. Die Oberfolie O drückt und hält das Produkt in die Mulde M des Verpackungsträgers V.
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Gemäß der Erfindung werden die Produkte P auf den jeweiligen Verpackungsträgern V in Transportrichtung F der Schiebereinheit 1 zugeführt, damit sie von dieser ordnungsgemäß so auf den Verpackungsträgern positioniert werden, dass ein direkt anschließender Siegelprozess durch die Siegelstation 14 problemlos ablaufen kann. Sobald die Produkte P auf den Verpackungsträgern V zwischen den Positionierungsrippen 11 der Schieber 7, 8 vorliegen, verfahren die Schieber 7, 8 aus einer offenen Stellung in eine geschlossene Stellung, wodurch sie die Produkte P so auf den Verpackungsträgern V positionieren, dass diese nicht in den Siegelbereich S reichen. Im selben Arbeitstakt ist es möglich, die Oberfölie durch die Siegelstation 14 auf die Verpackungsträger V entlang einer Vorsiegelnaht VS des Siegelbereichs S zu versiegeln.
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Alternativ dazu ist es möglich, dass die Produkte bereits während des Passierens der Schieber auf den Verpackungsträgern V zurecht gerückt werden. Dabei werden die Schieber bereits während der Vorschubbewegung der Produkte durch die Schieber zumindest teilweise aus der offenen Stellung in die geschlossene Stellung verfahren.
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Selbst wenn die Schiebereinheit 1 gemäß den 3 bis 5 jeweils direkt vor der Siegelstation 14 angeordnet ist, ist es auch vorstellbar, die Schiebereinheit 1 an anderen Positionen entlang einer Verpackungsstrecke einzusetzen. Dadurch wird erreicht, dass die Produkte P nicht nur direkt vor dem Siegeln richtig positioniert werden, sondern auch bereits an anderen Positionen entlang der Verpackungsstrecke. Dies kann wichtig sein, um sicherzustellen, dass die Produkte P nicht von den Verpackungsträgern V fallen.