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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Servicepanel für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenwagen, sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung.
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Bei einem Kraftfahrzeug wird ein Front-, insbesondere Motorraum über eine Stirnwand von einem Fahrgastraum getrennt. An der Stirnwand, insbesondere in einem an der Stirnwand befestigten Wasserkasten, können diverse Komponenten wie insbesondere Scheibenwischermodule gehaltert sein. Ein oberer Bereich der Stirnwand, insbesondere daran gehalterte Komponenten, kann durch einen Wasserabweiser vor Schmutz und Wasser geschützt werden.
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Die Stirnwand kann, insbesondere oben vorne, eine Öffnung zum Front-, insbesondere Motorraum aufweisen, die durch ein sogenanntes Servicepanel, mitunter auch Stütze Wasserabweiser genannt, verschließbar ist, um beispielsweise den Wasserkasten zum Motorraum hin abzukapseln und einen Montagezugang, beispielsweise für ein Scheibenwischermodul, zur Verfügung zu stellen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Servicepanel mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vorgeschlagen. Anspruch 7 stellt ein Verfahren zu dessen Herstellung, Anspruch 8 ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Servicepanel unter Schutz. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Servicepanel für ein Kraftfahrzeug, insbesondere eines Personenwagen, vollständig oder teilweise aus einem Schaumstoff, insbesondere einem Partikelschaumstoff, hergestellt.
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Unter einem Servicepanel im Sinne der vorliegenden Erfindung wird, wie einleitend erläutert, insbesondere eine Abdeckung einer Öffnung in einer Stirnwand, die Front-, insbesondere Motorraum und Fahrgastraum trennt, zum Front-, insbesondere Motorraum hin verstanden. Die Öffnung kann insbesondere in einem oberen und/oder sich in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne zur Fahrzeugfront hin erstreckenden Bereich der Stirnwand angeordnet sein, der nachfolgend in fachüblicher Weise als Stirnwand oben vorne bezeichnet wird. Das Servicepanel kann lösbar oder unlösbar bzw. nicht zerstörungsfrei lösbar an der Stirnwand befestigt sein, insbesondere form-, kraft- und/oder stoffschlüssig, etwa durch Verrasten, Verschrauben, Verkleben oder dergleichen.
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Das Servicepanel kann in einer bevorzugten Ausführung vollständig aus Schaumstoff hergestellt sein, insbesondere werkstoffeinstückig aus Schaumstoff urgeformt. Gleichermaßen kann es auch weitere Teile aufweisen, insbesondere aus Kunststoff. In einer bevorzugten Weiterbildung weist das Servicepanel eine an den Schaumstoff angeformte Stützstruktur auf. Diese kann insbesondere träger- und/oder rahmenartig ausgebildet sein. Die Stützstruktur kann mit dem Schaumstoff bei dessen Urformen verbunden, insbesondere – wenigstens teilweise – eingeformt, insbesondere -spritzt oder -gossen, werden. Zusätzlich oder alternativ kann die Stützstruktur form-, kraft- und/oder stoffschlüssig mit dem Schaumstoff verbunden sein.
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Ein Schaumstoff im Sinne der vorliegenden Erfindung kann insbesondere ein künstlich hergestellter Stoff mit zelliger Struktur und niedriger Dichte sein. In einer bevorzugten Ausführung ist der Schaumstoff, wenigstens teilweise, geschlossenzellig ausgebildet, insbesondere können Wände zwischen einzelnen Zellen vollständig geschlossen sein. Gleichermaßen kann der Schaumstoff, wenigstens teilweise, offenzellig ausgebildet sein, es können auch gemischtzellige Schaumstoffe verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführung ist der Schaumstoff ein Integralschaumstoff, insbesondere mit einer geschlossenen, dickeren Außenhaut und einem zelligem Kern, wobei die Dichte vorzugsweise nach innen hin abnehmen kann.
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In einer bevorzugten Ausführung weist der Schaumstoff einen oder mehrere thermoplastische Schaumstoffe, einen oder mehrere elastomere Schaumstoffe und/oder einen oder mehrere duroplastische Schaumstoffe auf. Insbesondere kann der Schaumstoff Polypropylen, vorzugsweise PP-E bzw. EPP, Polystyrol, vorzugsweise PS-E bzw. EPS, Polyethylen, vorzugsweise PE-E bzw, EPE, Polyvinylchlorid, vorzugsweise PVC-E bzw. EPVC, Polyurthan, vorzugsweise PUR-(Weich)Schaum und/oder PUR-(Hart)Schaum, NBR und/oder PF aufweisen, vorzugsweise sein. Der Schaumstoff kann insbesondere physikalisch, chemisch, vorzugsweise durch ein Treibmittel, und/oder mechanisch geschäumt sein, indem beim Urformen Luft zugeführt wird.
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Der Schaumstoff, insbesondere das gesamte Servicepanel, kann vorzugsweise durch Schaumextrusion hergestellt werden. Gleichermaßen kann der Schaumstoff, insbesondere das gesamte Servicepanel, vorzugsweise durch einen Formteilprozess, insbesondere aus Partikelschaum, hergestellt werden. Dieser dient insbesondere zur Verarbeitung von Schaumstoffpartikeln zu Schaumstoffformteilen. Dabei werden beispielsweise Schaumstoffkügelchen eingeblasen und mittels Heißdampf miteinander versintert. Nach der Abkühl- und Stabilisierphase können die neu entstandenen Formteile entformt werden.
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Gleichermaßen kann der Schaumstoff, insbesondere das gesamte Servicepanel, vorzugsweise durch ein Thermoplast-Schaumguss-Verfahren hergestellt werden. Gleichermaßen kann der Schaumstoff, insbesondere das gesamte Servicepanel, vorzugsweise durch PUR-Schäumen, Reinforced Reaction Injection Moulding (RRIM) und/oder MuCell-Verfahren hergestellt werden.
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In einer bevorzugten Ausführung weist der Schaumstoff einen oder mehrere, insbesondere faserartige, Verstärkungsstoffe auf, beispielsweise Glasfaser, Kohlefaser und/oder Gesteinsmehl.
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Ein Servicepanel, welches ganz oder teilweise aus Schaumstoff, insbesondere Partikelschaumstoff, hergestellt ist, kann eine vorteilhafte Kräfteverteilung und/oder Deformationscharakteristik bereitstellen, insbesondere in Hinblick auf den Schutz von Fußgängern, die bei einem Unfall im Bereich des Servicepanel mit einer Fronthaube kollidieren. Zusätzlich oder alternativ kann ein Servicepanel eine vorteilhafte Dämpfungscharakteristik in Hinblick auf Geräusche und/oder Strukturschwingungen ergeben, so dass in einer bevorzugten Weiterbildung eine separate Dämmschicht, etwa in Form einer Dämmmatte, an dem Servicepanel entfallen kann.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert, die einzige:
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1 einen Teil eines Kraftfahrzeugs mit einem Servicepanel nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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1 zeigt in einem Längsschnitt einen Teil eines Kraftfahrzeugs nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung mit einer Stirnwand, die einen Motorraum 3 von einem Fahrgastraum 4 trennt. Die Stirnwand weist insbesondere einen oberen Bereich 2a auf, der fachüblich als Stirnwand oben bezeichnet wird, und von dem ein nach vorne zur Fahrzeugfront hingerichteter Bereich 2b abzweigt, der fachüblich als Stirnwand oben vorne bezeichnet wird. Auf der Stirnwand oben 2a stützt sich die Windschutzscheibe 12 des Kraftfahrzeugs ab.
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Eine Öffnung in der Stirnwand oben vorne 2b zum Motorraum 3 hin ist durch ein Servicepanel 6 verschlossen, welches lösbar an der Stirnwand oben vorne 2b befestigt ist. Das Servicepanel 6 begrenzt einen Wasserkasten, der nach außen durch einen Wasserabweiser 13 abgedeckt ist, und in dem beispielsweise Scheibenwischemodule (nicht dargestellt) angeordnet sein können, zu denen das abgenommene Servicepanel 6 Zugang schafft.
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Eine Haubendichtung 14 dichtet das Servicepanel 6 gegen eine öffenbare Motorhaube 11 ab.
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Das Servicepanel 6 ist aus einem Partikelschaum, beispielsweise einem Polypropylen-Partikelschaum (EPP), Polystryol-Partikelschaum (EPS), Polyethylen-Partikelschaum (EPE) oder Polyurethan-Partikelschaum (EPU) in einem Formteilprozess, beispielsweise in einem Formteilautomaten, hergestellt.
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Zur Verstärkung kann, wie in 1 gezeigt, eine Domstrebe 7 an das Servicepanel 6 angeformt sein. Zusätzlich oder alternativ kann das Schaumstoff-Servicepanel 6 Glas- und/oder Kohlefasern oder dergleichen aufweisen.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
2a | Stirnwand oben |
2b | Stirnwand oben vorne |
3 | Motorraum |
4 | Fahrgastraum |
6 | Servicepanel |
7 | Domstrebe |
11 | Motorhaube |
12 | Windschutzscheibe |
13 | Wasserabweiser |
14 | Haubendichtung |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007035489 A1 [0004]
- DE 102007017168 A1 [0004]