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Die Erfindung betrifft eine Steueranordnung, mit der wenigstens zwei hydraulische Verbraucher mit Druckmittel vorsorgt werden, und die die Merkmale aus dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 aufweist.
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Aus dem Stand der Technik sind hydraulische Steueranordnung nach dem lastfühlenden (load-sensing) Prinzip bekannt, bei dem eine Verstellpumpe in Abhängigkeit vom höchsten Lastdruck von zumindest zwei betätigten hydraulischen Verbrauchern jeweils so eingestellt wird, dass der Pumpendruck um eine bestimmte Druckdifferenz über dem höchsten Lastdruck liegt. Den hydraulischen Verbrauchern fließt das Druckmittel über verstellbare Zumessblenden zu, von denen eine erste zwischen einer von der Verstellpumpe abgehenden Pumpen- beziehungsweise Zulaufleitung und einem ersten hydraulischen Verbraucher und die zweite zwischen der Zulaufleitung und dem zweiten hydraulischen Verbraucher angeordnet ist. Durch die den Zumessblenden nachgeschalteten Druckwaagen wird erreicht, dass bei ausreichend gelieferter Druckmittelmenge unabhängig von den Lastdrücken der hydraulischen Verbraucher eine bestimmte Druckdifferenz über die Zumessblenden besteht, so dass die einem hydraulischen Verbraucher zufließende Druckmittelmenge nur noch vom Öffnungsquerschnitt der jeweiligen Zumessblende abhängt. Wird eine Zumessblende weiter geöffnet, so muss mehr Druckmittelmenge über sie fließen, um die bestimmte Druckdifferenz zu erzeugen.
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Die Verstellpumpe wird jeweils so verstellt, dass sie die benötigte Druckmittelmenge liefert. Man spricht deshalb auch von einer Bedarfsstromregelung.
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Die den Zumessblenden nachgeschalteten Druckwaagen werden in Öffnungsrichtung von dem Druck nach der jeweiligen Zumessblende und in Schließrichtung von einem in einem rückwärtigen Steuerraum anstehenden Steuerdruck beaufschlagt, der üblicherweise dem höchsten Lastdruck aller von derselben Hydropumpe versorgten hydraulischen Verbraucher entspricht. Wenn bei einer gleichzeitigen Betätigung mehrerer hydraulischer Verbraucher die Zumessblenden so weit aufgemacht werden, dass die von der bis zum Anschlag verstellten Hydropumpe gelieferte Druckmittelmenge kleiner ist als die insgesamt geforderte Druckmittelmenge, werden die den einzelnen hydraulischen Verbrauchern zufließenden Druckmittelmengen unabhängig vom jeweiligen Lastdruck der hydraulischen Verbraucher verhältnisgleich reduziert. Man spricht deshalb von einer Steuerung mit lastunabhängiger Durchflussverteilung (LUDV-Steuerung). Derart angesteuerte hydraulische Verbraucher werden kurz LUDV-Verbraucher genannt. Weil bei einer LUDV-Steuerung auch der höchste Lastdruck abgefühlt und von der Druckmittelquelle ein um eine bestimmte Druckdifferenz über dem höchsten Lastdruck liegender Zulaufdruck erzeugt wird, ist eine LUDV-Steuerung ein Sonderfall einer lastfühlenden oder Load-Sensing-Steuerung (LS-Steuerung).
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Eine LUDV-Steueranordnung für mehrere Verbraucher einer mobilen Arbeitsmaschine, die gemeinsam von einer Pumpe mit lastunabhängiger Durchflussverteilung versorgt werden, ist jeweils in den Druckschriften
DE 196 46 427 B4 und
DE 10 2010 009 705 A1 offenbart.
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Nachteilig an derartigen hydraulischen LUDV-Steueranordnungen ist, dass keine Notabschaltung vorgesehen ist. Dies ist insbesondere von Nachteil, wenn mit der LUDV-Steueranordnung ein Verbraucher eines Telehandlers (z. B. Gabelstapler, Radlader, Mobilkran oder Arbeitsbühne) angesteuert wird, über den Personen angehoben und eingeklemmt werden könnten.
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Dem gegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine hydraulische Steueranordnung für zu schaffen die eine erhöhte Sicherheit für Personen aufweist.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine hydraulische Steueranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße hydraulische Steueranordnung dient zur Druckmittelversorgung wenigstens zweier hydraulischer Verbraucher über eine Pumpe, die einen Pumpenregler hat, mit wenigstens zwei verstellbaren Zumessblenden, von denen eine erste zwischen einer von der Pumpe abgehenden Zulaufleitung und dem ersten Verbraucher und eine zweite zwischen der Zulaufleitung und dem zweiten Verbraucher angeordnet ist. Weiterhin sind wenigstens zwei Druckwaagen vorgesehen, von denen die erste der ersten Zumessblende und die zweite der zweiten Zumessblende nachgeschaltet ist. Ein jeweiliger Regelkolben der Druckwaagen ist auf einer Vorderseite vom Druck nach der jeweiligen Zumessblende in Öffnungsrichtung und von einem in einem rückwärtigen Steuerraum anstehenden höchsten Lastdruck der Verbraucher oder einem davon abgeleiteten Druck in Schließrichtung nach dem LUDV-Prinzip über eine gemeinsame Lastmeldeleitung beaufschlagbar. Über ein Sicherheitsventil bzw. Not-Halt-Ventil ist die gemeinsame Lastmeldeleitung statt mit dem höchsten Lastdruck der Verbraucher mit einem höheren Druck beaufschlagbar und wird dazu direkt vom Druckanschluss der Pumpe her mit Steueröl versorgt. Damit werden erfindungsgemäß alle direkt angeschlossenen Druckwaagen über eine Umschaltung des einen Sicherheitsventils geschlossen und alle den Druckwaagen zugeordneten Verbraucher angehalten (Not-Halt).
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Bei einem besonders bevorzugten Anwendungsfall sind die hydraulische Steueranordnung und die von ihr versorgen Verbraucher an einem Telehandler (z. B. Gabelstapler, Radlader, Mobilkran oder Arbeitsbühne) angeordnet.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen beschrieben.
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Vorzugsweise hat die gemeinsame Lastmeldeleitung einen verbrauchseitigen Abschnitt beziehungsweise eine pumpenseitige Lastmeldeleitung und einen druckwaagenseitigen Abschnitt beziehungsweise eine druckwaagenseitige Lastmeldeleitung. Zwischen den beiden Leitungsabschnitten ist ein von der druckwaagenseitigen Lastmeldeleitung zur pumpenseitigen Lastmeldeleitung schließendes Rückschlagventil vorgesehen. Damit kann sich bei einer Not-Halt-Schaltung der erfindungsgemäßen Steueranordnung der Pumpendruck beziehungsweise ein Druck, der höher ist als der an die Pumpe gemeldete Druck, in der druckwaagenseitigen Lastmeldeleitung schnell aufbauen und die Druckwaagen schließen, während die pumpenseitige Lastmeldeleitung damit nicht beaufschlagt wird beziehungsweise davon nicht betroffen ist.
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Besonders sicher auch im Falle eines Ausfalls eines Aktors des Sicherheitsventils (zum Beispiel bei Stromausfall bei einem elektromagnetischen Aktor) ist es, wenn die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung über das Sicherheitsventil in dessen durch eine Feder vorgespannten Grundstellung mit der Zulaufleitung verbunden wird und so der Not-Halt stromlos eingeleitet wird.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Steueranordnung wird von der Pumpe ein weiterer aus Sicherheitsgründen priorisierter Verbraucher, zum Beispiel eine hydraulische Lenkung, mit Druckmittel versorgt. Dazu hat die Steueranordnung eine verstellbare priorisierte Zumessblende, die zwischen der Zulaufleitung und dem priorisierten Verbraucher angeordnet ist, und eine priorisierte Druckwaage, die mit der Zumessblende einen Stromregler bildet. Hydraulische Lenkungen sind meistens als sogenannte LS-Verbraucher ausgebildet, bei denen die Druckwaage in Öffnungsrichtung vom Druck stromab der Zumessblende und einer Feder und in Schließrichtung vom Druck stromauf der Zumessblende beaufschlagt wird.
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Dabei wird es besonders bevorzugt, wenn in der Zulaufleitung ein Prioritätsventil angeordnet ist, das als kontinuierlich verstellbares 3/3-Wegeventil ausgebildet ist. An einem priorisierten Ausgangsanschluss des Prioritätsventils ist über einen priorisierten Abschnitt der Zulaufleitung der priorisierte Verbraucher angeschossen. An einem weiteren Ausgangsanschluss des Prioritätsventils sind (über einen anderen Abschnitt der Zulaufleitung) die anderen Verbraucher an das Prioritätsventil angeschossen. Über eine priorisierende Lastmeldeleitung kann eine Steuerdruckbeaufschlagung des Prioritätsventils derart erfolgen, dass der priorisierte Verbraucher bevorzugt versorgt wird.
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Die priorisierende Lastmeldeleitung kann über ein Rückschlagventil an die pumpenseitige Lastmeldeleitung angeschlossen sein, dessen Öffnungsrichtung von der priorisierenden Lastmeldeleitung zur pumpenseitige Lastmeldeleitung gerichtet ist.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind einzelne oder alle Druckwaagen kontinuierlich verstellbare 3/3-Wegeventile. Sie sperren in einer durch eine jeweilige Feder in die Schließrichtung vorgespannten Grundstellung eine jeweilige Vorlaufleitung, über die der zugeordnete Verbraucher an die zugeordnete Zumessblende angeschlossen ist, ab.
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Bei einer ersten Variante der Pumpe ist diese eine Verstellpumpe, deren Fördervolumen über den Pumpenregler in Abhängigkeit des höchsten Lastdrucks aller Verbraucher einstellbar ist. Dadurch ist er Energieverbrauch der Pumpe minimiert.
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Bei einer zweiten Variante der Pumpe ist diese eine Konstantpumpe, wobei an die von der Konstantpumpe versorgte Zulaufleitung im Bypass zu einer Rücklaufleitung als Pumpenregler eine Eingangsdruckwaage angeschlossen ist, deren Ventilkörper in Schließrichtung vom höchsten Lastdruck aller Verbraucher und einer Feder und in Öffnungsrichtung vom Pumpendruck beaufschlagt ist. Dadurch ist der vorrichtungstechnische Aufwand der Pumpe minimiert.
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Bei einer ersten Variante des Sicherheitsventils ist dieses ein 4/2-Schaltventil, das in der durch die Feder vorgespannten Grundstellung beziehungsweise Not-Halt-Stellung die pumpenseitige Lastmeldeleitung mit dem Pumpenregler verbindet, und in einer Schaltstellung beziehungsweise im Normalbetrieb die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung mit dem Pumpenregler verbindet.
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Bei einer zweiten Variante des Sicherheitsventils ist dieses ein 4/2-Schaltventil, das in der durch die Feder vorgespannten Grundstellung beziehungsweise Not-Halt-Stellung die pumpenseitige Lastmeldeleitung über eine Drossel mit einer Rücklaufleitung verbindet, und in einer Schaltstellung beziehungsweise im Normalbetrieb die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung über die Drossel mit der Rücklaufleitung verbindet.
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Im Folgenden werden anhand der Figuren drei verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung detailliert beschrieben.
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Es zeigen
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1 ein Schaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen hydraulischen Steueranordnung,
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2a ein Schaltbild eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen hydraulischen Steueranordnung und
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2b ein Sicherheitsventil gemäß einem dritten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen hydraulischen Steueranordnung.
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Die hydraulische Steueranordnung nach 1 hat eine Ventilanordnung 1 und ein Sicherheitsventil 2. An einem Pumpenanschluss P der Ventilanordnung 1 ist eine loadsensing geregelte Verstellpumpe 4 angeschlossen, die über eine Zulaufleitung 6 verschiedene nicht näher gezeigte hydraulische Verbraucher eines Telehandlers versorgt. Dazu hat die Ventilanordnung 1 vier Paare von Arbeitsanschlüssen A1, B1–A4, B4, die über jeweilige 7/3-Wegeventile 8a–8d mit Druckmittel versorgt oder abgesperrt werden können. Die 7/3-Wegeventile 8a–8d bilden Zumessblenden aus, wobei in jeweiligen Vorlaufleitungen 10a–10d Druckwaagen 12a–12d angeordnet sind. Diese sind als 3/3-Wegeventile ausgebildet und sorgen für eine lastunabhängige Durchflussverteilung (LUDV-Steuerung) zwischen den vier hydraulischen Verbrauchern. Dazu sind die Druckwaagen 12a–12d stromab der Zumessblenden 8a–8d angeordnet und über eine gemeinsame druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 14 in eine Schließrichtung beaufschlagt. Ebenfalls in Schließrichtung wirkt eine jeweilige Feder der Druckwaagen 12a–12d. Dem entgegen in Öffnungsrichtung wirkt an den Druckwaagen 12a–12d jeweils ein Druck, der zwischen der Zumessblende des jeweiligen 7/3-Wegeventil 8a–8d und der jeweiligen Druckwaage 12a–12d an der jeweiligen Vorlaufleitung 10a–10d abgegriffen ist. Die Druckwaage, die dem lastdruckhöchsten hydraulischen Verbraucher zugeordnet ist, macht eine zusätzliche Steuerkante auf und meldet den höchsten Lastdruck in die Lastmeldeleitung 14.
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Die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 14 ist über eine Düse und ein Rückschlagventil 16 an eine pumpenseitige Lastmeldeleitung 18 angeschlossen. In dieser herrscht der höchste Lastdruck aller über die Ventilanordnung 1 gleichzeitig versorgten hydraulischen Verbraucher und weiterer von der Pumpe mit Druckmittel versorgten hydraulischen Verbraucher. Zwischen dem Rückschlagventil 16 und der Düse sind ein parallel zueinander ein Druckbegrenzungsventil und ein Stromregelventil an die Lastmeldeleitung angeschlossen. Die Ausgänge der beiden Ventile sind mit einer Rücklaufleitung der Ventilanordnungen verbunden, die zu einem Tankanschluss führt.
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Ein weiterer hydraulischer Verbraucher ist als priorisierter Verbraucher an die Ventilanordnung 1 neben den oben genannten Verbrauchern angeschlossen und wird beim ersten Ausführungsbeispiel von einer nicht näher gezeigten hydraulischen Lenkung gebildet. Dazu hat die Ventilanordnung 1 einen priorisierten Verbraucheranschluss S, der über ein Prioritätsventil 22 und über eine priorisierte Zulaufleitung 20 an die gemeinsame Zulaufleitung 6 angeschlossen ist. Somit zweigt die priorisierte Zulaufleitung 20 über das Prioritätsventil 22 von der Zulaufleitung 6 ab. Das Prioritätsventil 22 ist damit eingangsseitig an die gemeinsame Zulaufleitung 6 angeschlossen und verzweigt ausgangsseitig einerseits in die priorisierte Zulaufleitung 20 und andererseits in die Zulaufleitung 6 der anderen Verbraucher. Zur Steuerung des Prioritätsventils 22 dient der Lastdruck der Lenkung, der an einem Lastmeldeanschluss XS der Ventilanordnung 1 anliegt. Der Lastdruck der Lenkung wird über eine priorisierende Lastmeldeleitung 26 zum Prioritätsventil 22 gemeldet, wobei die Lastmeldeleitung über eine Düse mit der Zulaufleitung 20 verbunden und über diese Düse druckmäßig von der Zulaufleitung 20 entkoppelt ist. Die Lastmeldeleitung 26 ist über ein Rückschlagventil 24 an die pumpenseitige Lastmeldeleitung 18 angeschlossen, wobei das Rückschlagventil 24 von der priorisierenden Lastmeldleitung 26 zur pumpenseitigen Lastmeldeleitung 18 und damit indirekt auch zur durckwaagenseitigen Lastmeldeleitung 14 öffnet. Dabei wirkt eine Druckerhöhung am Lastmeldeanschluss XS derart auf einen Ventilkörper des Prioritatsventils 22, dass ein zunehmender Anteil des von der Verstellpumpe 4 geförderten Druckmittels in die priorisierte Zulaufleitung 20 und damit zur Lenkung gefördert wird. Mit dieser Funktion wird eine stets ausreichende Druckmittelversorgung der Lenkung über die Verstellpumpe 4 sichergestellt, auch wenn der Lastdruck der anderen Verbraucher niedriger als der Lastdruck der Lenkung ist.
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Erfindungsgemäß ist das Sicherheitsventil 2 des ersten Ausführungsbeispiels als 4/2-Wegeventil ausgebildet. Es hat eine in 1 gezeigte durch eine Feder 28 vorgespannte Grundstellung 0 und eine durch einen Elektromagneten 30 schaltbare Schaltstellung a. In der Grundstellung 0 wird der erfindungsgemäße Nothalt der anderen Verbraucher, also aller Verbraucher ohne die Lenkung, bewirkt. Dazu wird der Pumpendruck über eine erste Steuerleitung 32, das Sicherheitsventil 2 und über eine zweite Steuerleitung 34 in die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 14 übertragen.
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Dadurch werden die Druckwaagen 12a–12d der untergeordneten Verbraucher geschlossen, so dass die Vorlaufleitungen 10a–10d abgesperrt und die Verbraucher angehalten werden. In der ersten Steuerleitung 32 ist eine Drossel 36 angeordnet. Weiterhin wird in der Grundstellung 0 die verbraucherseitige Lastmeldeleitung 18 über eine Steuerleitung 40 mit einem dem nicht näher gezeigten Pumpenregler der Verstellpumpe 4 verbunden. Damit kann gemäß dem – aus dem Stand der Technik bekannten – lastfühlenden (load-sensing) Prinzip die Verstellpumpe 4 in Abhängigkeit der Lenkung geregelt werden.
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Im Normalbetrieb des ersten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Steueranordnung wird das Sicherheitsventil 2 in die Schaltstellung a geschaltet. In dieser Schaltstellung ist die Steuerleitung 40 gleichzeitig mit der Lastmeldeleitung 18 und mit der zweiten Steuerleitung 34 verbunden. Dadurch wird der in der verbraucherseitigen Lastmeldeleitung 18 herrschende Druck über das Rückschlagventil 16, die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 14, einen Anschluss LS1, die zweite Steuerleitung 34, das Sicherheitsventil 2 und die Steuerleitung 40 zum Pumpenregler übertragen. Damit kann gemäß dem lastfühlendem (load-sensing) Prinzip die Verstellpumpe 4 in Abhängigkeit des lasthöchsten Verbrauchers einschließlich der Lenkung geregelt werden, wobei von dem Lastdruck der Lenkung auch die Druckwaagen 12a bis 12d beaufschlagt werden, sofern der Lenkungsdruck der höchste Lastdruck ist.
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Die hydraulische Steueranordnung gemäß 2 hat eine Ventilanordnung 101 und ein Sicherheitsventil 102. An einem Pumpenanschluss P der Ventilanordnung 101 ist die Verstellpumpe 4 gemäß 1 angeschlossen, die über eine Zulaufleitung 106 fünf verschiedene nicht näher gezeigte hydraulische Verbraucher versorgt. Dazu hat die Ventilanordnung 101 fünf Paare von Verbraucheranschlüssen A1, B1–A5, B5. Einige Verbraucheranschlüsse A1, A2, B2, A3, B3, A4, B4 sind über jeweilige Einspeiseventile 144a, 144b, 144c, 144d an eine Rücklaufleitung 146 angeschlossen.
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Die Arbeitsanschlüsse A1, B1–A5, B5, können über jeweilige 6/3-Wegeventile 108a–108e wechselweise mit Druckmittel versorgt oder abgesperrt werden. In jeweiligen Vorlaufleitungen 110a–110e sind Druckwaagen 112a–112e angeordnet. Die Druckwaagen 112a–112e sind über eine gemeinsame druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 114 in eine Schließrichtung beaufschlagt. Ebenfalls in Schließrichtung wirkt eine jeweilige Feder der Druckwaagen 112a–112e. Wiederum mach die Druckwaage, die dem lastdruckhöchsten hydraulischen Verbraucher zugeordnet ist, eine zusätzliche Steuerkante auf und meldet den höchsten Lastdruck in die Lastmeldeleitung 114
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Die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 114 ist über ein Rückschlagventil 116 an eine pumpenseitige Lastmeldeleitung 118 angeschlossen. In dieser herrscht der höchste Lastdruck aller von der Ventilanordnung 101 versorgten Verbraucher.
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Über einen priorisierten Verbraucheranschluss S der Ventilanordnung 101 ist eine priorisierte Lenkung versorgbar. Der Anschluss S ist über ein Prioritätsventil 122 und über eine priorisierte Zulaufleitung 120 an die gemeinsame Zulaufleitung 106 angeschlossen. Zur Steuerung des Prioritätsventils 122 dient der Lastdruck der Lenkung, der an einem priorisierenden Lastmeldeanschluss XS der Ventilanordnung 101 anliegt. Der Lastdruck der Lenkung wird über eine priorisierende Lastmeldeleitung 126 zum Prioritätsventil 122 gemeldet. Die priorisierende Lastmeldleitung 126 ist über ein Rückschlagventil 124 an die verbraucherseitige Lastmeldeleitung 118 angeschlossen, wobei das Rückschlagventil 124 von der priorisierenden Lastmeldleitung 126 zur pumpenseitigen Lastmeldeleitung 118 und damit indirekt auch zur durckwaagenseitigen Lastmeldeleitung 114 öffnet. Die Lastmeldeleitung 126 ist über eine Düse und ein Filter mit der Zulaufleitung 120 verbunden und über die Düse druckmäßig von der Zulaufleitung 120 entkoppelt ist. Das Steueröl für die Steuerung des Prioritätsventils 122 wird also wie bei dem Ausführungsbeispiel nach 1 der priorisierten Zulaufleitung entnommen.
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Das Sicherheitsventil 102 des zweiten Ausführungsbeispiels ist als 4/2-Wegeventil ausgebildet. Es hat eine in 2a gezeigte durch eine Feder 128 vorgespannte Grundstellung 0 und eine durch einen Elektromagneten 130 schaltbare Schaltstellung a. In der Grundstellung 0 wird der erfindungsgemäße Nothalt der anderen Verbraucher, also aller Verbraucher ohne die Lenkung, bewirkt. Dazu wird der Pumpendruck aus der Zulaufleitung 106 über eine erste Steuerleitung 132 mit einer Drossel 136, das Sicherheitsventil 102 und über eine zweite Steuerleitung 134 in die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 114 übertragen. Dadurch werden die Druckwaagen 112a–112e der untergeordneten Verbraucher geschlossen, so dass die Vorlaufleitungen 110a–110e abgesperrt und die Verbraucher angehalten werden. Weiterhin wird in der Grundstellung 0 die pumpenseitige Lastmeldeleitung 118 über eine Anschluss LS, das Sicherheitsventil 102 und über eine Steuerleitung 140 mit dem Anschluss MLS der Ventilanordnung und darüber mit dem nicht näher gezeigten Pumpenregler der Verstellpumpe 4 verbunden.
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Im Normalbetrieb des zweiten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Steueranordnung wird das Sicherheitsventil 102 in die Schaltstellung a geschaltet. Dabei wird die erste Steuerleitung 132 über das Sicherheitsventil 102 von der pumpenseitigen Lastmeldeleitung 118 getrennt, so dass der in der ersten Steuerleitung 132 anstehende Pumpendruck nicht in die pumpenseitige Lastmeldeleitung 118 übertragen wird. Weiterhin wird die zweite Steuerleitung 134 mit der Steuerleitung 140 verbunden. Dadurch wird der in der verbraucherseitigen Lastmeldeleitung 118 herrschende Druck über das Rückschlagventil 116, die druckwaagenseitige Lastmeldeleitung 114, die zweite Steuerleitung 134, das Sicherheitsventil 102 und die Steuerleitung 140 zum Pumpenregler übertragen.
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Beim dritten Ausführungsbeispiel, das nur eine kleine Abänderung gegenüber dem Ausführungsbeispiel nach 2b enthält und von dem nur das die Abänderung enthaltende und das Sicherheitsventil 102 gemäß 2a ersetzende Sicherheitsventil 202 dargestellt ist. Dieses ist ebenfalls als 4/2-Wegeventil ausgebildet. Es hat eine in 2b gezeigte durch eine Feder 228 vorgespannte Grundstellung 0 und eine durch einen Elektromagneten 230 schaltbare Schaltstellung a. In der Grundstellung 0 wird der erfindungsgemäße Nothalt der anderen Verbraucher, also aller Verbraucher ohne die Lenkung, bewirkt. Weiterhin ist ein Rückschlagventil 238 vorgesehen, über das im Normalbetrieb eine Übertragung des Pumpendruckes der Zulaufleitung 106 in die Lastmeldeleitungen 118, 114 verhindert wird.
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Abweichend den drei vorbeschriebenen Ausführungsbeispielen kann die nur in 1 gezeigte Verstellpumpe 4 durch eine Konstantpumpe ersetzt sein. Dann ist gemäß dem lastfühlenden (load-sensing) Prinzip als Pumpenregler an der Zulaufleitung 6; 106 eine in 1 gezeigte Eingangsdruckwaage 42 nötig, die vom Pumpendruck und von dem in der pumpenseitige Lastmeldeleitung 18; 118 anstehenden Druck gesteuert wird.
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Offenbart ist eine hydraulische Steueranordnung, die zur Druckmittelversorgung wenigstens zweier hydraulischer Verbraucher über eine gemeinsame Pumpe dient. Die Pumpe hat einen Pumpenregler. Die Steueranordnung hat wenigstens zwei verstellbaren Zumessblenden, von denen eine erste zwischen einer von der Pumpe abgehenden Zulaufleitung und dem ersten Verbraucher und eine zweite zwischen der Zulaufleitung und dem zweiten Verbraucher angeordnet ist. Weiterhin sind wenigstens zwei Druckwaagen vorgesehen, von denen die erste der ersten Zumessblende und die zweite der zweiten Zumessblende nachgeschaltet ist. Ein jeweiliger Regelkolben der Druckwaagen ist auf einer Vorderseite vom Druck nach der jeweiligen Zumessblende in Öffnungsrichtung und von einem in einem rückwärtigen Steuerraum anstehenden höchsten Lastdruck der Verbraucher oder einem davon abgeleiteten Druck in Schließrichtung nach dem Prinzip der lastunabhängigen Durchflussverteilung (LUDV) über eine gemeinsame Lastmeldeleitung beaufschlagbar. Über ein Sicherheitsventil beziehungsweise Not-Halt-Ventil ist die gemeinsame Lastmeldeleitung – statt mit dem an die Pumpe gemeldeten höchsten Lastdruck der Verbraucher – mit einem höheren Druck beaufschlagbar und wird dazu vom Druckanschluss der Pumpe mit Steueröl versorgt. Damit werden alle direkt angeschlossen Druckwaagen über eine Umschaltung des einen Sicherheitsventils geschlossen und alle den Druckwaagen zugeordneten Verbraucher angehalten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19646427 B4 [0005]
- DE 102010009705 A1 [0005]