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Die Erfindung betrifft eine Rauch- oder Brandschutzvorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein Rauch- oder Brandschutzsystem gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 5.
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Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Rauch- oder Brandschutzvorrichtung und eines Rauch- oder Brandschutzsystems.
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Eine gattungsgemäße Rauch- oder Brandschutzvorrichtung ist aus der
DE 10 2004 013 601 A1 bekannt und wird verwendet, um Öffnungen in Gebäuden, beispielsweise Durchgänge oder Tunnel, im Brandfall zu verschließen. Insbesondere werden derartige Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen zum Verschließen von Öffnungen in unterirdischen Transportsystemen, wie beispielsweise Tunneln, für Fahrzeuge verwendet.
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Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen müssen regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit hin überprüft werden. Dazu werden sie zugefahren und wieder aufgefahren, ohne dass ein Brand vorliegt. Es hat sich herausgestellt, dass Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen einen hohen Verschleiß zeigen, der auf diesen Testbetrieb zurückzuführen ist. Es ist daher notwendig, die Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen robuster und damit aufwändiger zu fertigen als es eigentlich notwendig wäre, um die Anforderungen an die Rauch- und/oder Brandfestigkeit zu erfüllen.
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Auch aus der
DE 101 96 551 T5 ist eine Türsteuerungseinrichtung bekannt, die ohne Unterbrechung der Feuermeldeverbindung getestet werden kann. In anderen Worten ist es möglich, das flexible Schutzelement aus der Lageranordnung in die Schutzanordnung zu bringen, ohne dass dazu ein Signal von einer Brandmeldezentrale kommen muss. Nachteilig hieran ist, dass das Testen sehr aufwändig ist. Es ist nämlich notwendig, jede einzelne Rauch- oder Brandschutzvorrichtung einzeln aufzusuchen, um sie testen zu können. Das ist insbesondere bei Anlagen nachteilig, bei denen sich die Brandschutzvorrichtungen über eine große Fläche verteilt finden. Das ist beispielsweise in U-Bahn-Systemen der Fall.
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Aus der
DE 38 28 484 C2 ist ein Brandschutz-Rolltorantrieb bekannt, der es erlaubt, das Schutzelement leichter wieder in die Lageranordnung zu bringen, nachdem es zuvor aufgrund eines Alarms in die Schutzanordnung gebracht worden ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Fertigungsaufwand für Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen zu verringern, ohne dass das die Lebensdauer der Rauch- oder Brandschutzvorrichtung übermäßig negativ beeinflusst.
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Die Erfindung löst das Problem durch eine Rauch- oder Brandschutzvorrichtung gemäß Anspruch 1 und ein Rauch- oder Brandschutzsystem gemäß Anspruch 5, sowie durch Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 8.
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Günstig ist es, wenn der Bewegungsvorgang fortgesetzt wird, wenn die Umweltgröße im sicheren Intervall liegt oder das jeweilige Schließ- oder Öffnungssignal ein Not-Signal ist.
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Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung deutlich weniger verschleißt. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass eine wichtige Quelle für Verschleiß das Bewegen, also das Auf- oder Zufahren, unter rauen Umweltbedingungen darstellt. Beispielsweise können, insbesondere in Systemen mit einer Verbindung ins Freie oder in Tunnelsystemen, relativ starke Winde entstehen, wenn beispielsweise Züge in den Tunneln verkehren. Der Wind übt eine Kraft auf das flexible Schutzelement aus, wenn dieses bewegt ist.
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Ist das flexible Schutzelement in einem Zustand zwischen der Schutzanordnung und der Lageranordnung, beispielsweise auf halbem Weg, so ist es besonders anfällig gegen externe Kräfte. Das heißt, dass auf das flexible Schutzelement wirkende äußere Einwirkungen, beispielsweise Windlasten, besonders schlecht vom flexiblen Schutzelement abgefangen werden können und eine starke Belastung darstellen.
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Der Erfindung liegt auch die Erkenntnis zugrunde, dass, insbesondere in Tunneln, die Umweltbedingungen sich schnell mit der Zeit ändern. In anderen Worten ist es möglich, mit der Test-Bewegung, also dem testweisen Auffahren bzw. testweisen Zufahren, gewartet werden kann, bis sich beispielsweise die Windgeschwindigkeit auf ein unkritisches Maß abgesenkt hat. Es ist daher möglich, die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung spezifikationsgemäß regelmäßig zu testen, ohne sie übermäßigen Belastungen auszusetzen, indem abgewartet wird, bis die Umweltbedingungen ein verschleißarmes testweises Bewegen zulassen.
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Vorteilhaft ist zudem, dass die Versagenswahrscheinlichkeit bei Rauch- oder Brandschutzvorrichtungen gesenkt wird. Durch den geringeren Verschleiß sinkt nämlich die Wahrscheinlichkeit, dass die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung aufgrund eines verschleißbedingten Fehlers im Notfall nicht geschlossen werden kann.
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Erfindungsgemäß ist zudem ein Verkehrstunnel, insbesondere ein U-Bahn-Tunnel oder ein Autotunnel mit einer erfindungsgemäßen Rauch- oder Brandschutzvorrichtung. Wie oben beschrieben, treten zeitlich stark schwankende Umweltbedingungen, insbesondere Windgeschwindigkeiten, besonders in U-Bahn-Tunneln oder Fahrzeugtunneln auf.
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Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter der Umweltgröße eine Messgröße verstanden, die einen Umweltzustand, insbesondere der Atmosphäre der Umgebung der Rauch- oder Brandschutzvorrichtung, kodiert. Es kann sich bei der Umweltgröße um einen einzelnen Messwert handeln, das ist aber nicht notwendig. Die Umweltgröße kann auch ein mehrdimensionaler Messwert sein, beispielsweise ein Messwertvektor, dessen Einträge einzelne Messwerte sind. Die Umweltgröße kann zudem eine Konstante sein oder eine Funktion in der Zeit. So kann vorgesehen sein, dass die Umweltgröße dann in dem vorgegebenen sicheren Intervall liegt, wenn eine bestimmte Umweltgröße, beispielsweise eine Windgeschwindigkeit, für eine vorgegebene Zeit unter einem vorgegebenen Schwellenwert liegt. Die Umweltgröße kann in anderen Worten auch eine aus einem oder mehreren Messwerten berechnete Größe sein. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass diese Größe dimensionsbehaftet ist.
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Unter dem Umweltsensor ist insbesondere auch eine Vorrichtung zu verstehen, mittels der das Herannahen oder das Vorhandensein eines Fahrzeugs, insbesondere einer U-Bahn, in höchstens einem vorgegebenen Abstand zur Rauch- oder Brandschutzvorrichtung ermittelbar ist. Beispielsweise ist mit dem Umweltsensor ermittelbar, ob innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls eine Bahn, insbesondere eine U-Bahn, einen Abstand zu der Rauch- oder Brandschutzvorrichtung hat, der kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert.
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Unter dem Signal wird ein optisches oder vorzugsweise ein elektrisches Signal verstanden. Das Signal ist dann eine Änderung einer elektrischen Spannung und/oder eines elektrischen Stroms und/oder eines elektromagnetischen Felds. Das Signal kann ein binäres Signal sein. Beispielsweise kann das Anliegen einer vorgegebenen Spannung das Signal darstellen, dass kein Signal abgegeben werden soll und das Schutzelement folglich nicht bewegt werden soll, wohingegen eine Abweichung von der vorgegebenen Spannung, insbesondere hin zu einem betragsmäßig kleineren Wert, das Signal darstellt, dass das Schutzelement in die Schutzanordnung gebracht werden soll. Es ist aber auch möglich, dass das Signal ein Bus-Signal ist, das eine Kodierung der entsprechenden Rauch- oder Brandschutzvorrichtung enthält und zudem die Information kodiert, ob es sich um ein Test-Signal handelt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Umweltgröße eine Windgeschwindigkeit ist. Hierbei kann es sich um eine vektoriell gemessen Windgeschwindigkeit oder eine skalare Windgeschwindigkeit handeln. Die Windgeschwindigkeit ist insbesondere die Windgeschwindigkeit, mit der sich die Luft durch die Öffnung bewegt. Eine hohe Windgeschwindigkeit führt zu einer hohen Windlast auf das flexible Schutzelement, das damit bei hohen Geschwindigkeiten besonders stark verschleißt.
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Unter dem Brandschutzelement wird insbesondere ein Brandschutztextil verstanden, also ein aus Fasern aufgebautes Objekt, beispielsweise ein Gewebe oder Gelege, das aus einem nicht brennbaren, feuerhemmenden Material besteht. Beispielsweise umfasst das Brandschutztextil Glasfasern und/oder Metallfasern und/oder Drähte. Das Brandschutzelement kann aber auch durch Tür- oder Torblätter oder Lamellen gebildet sein.
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Unter der Lageranordnung wird diejenige Anordnung verstanden, in der das Schutzelement besonders kompakt angeordnet ist. Vorzugsweise besitzt die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung ein Gehäuse, wobei das Schutzelement in seiner Lageranordnung in diesem Gehäuse aufgenommen ist.
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Unter einer Rauch- oder Brandschutzvorrichtung wird auch eine Rauch- und Brandschutzvorrichtung verstanden. Sofern nichts Weiteres angegeben ist, wird das Wort „oder” nicht exklusiv verstanden. Die Wörter „ein” oder „eine” sind grundsätzlich als unbestimmte Artikel und nicht als Zahlwort zu verstehen und damit in der Regel als „zumindest ein” oder „zumindest eine” zu verstehen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Umweltsensor zumindest auch ein Windgeschwindigkeits-Messelement und/oder ein Luftpartikelkonzentrations-Messelement. Wie oben ausgeführt, ist die Windgeschwindigkeit besonders wichtig für den Verschleiß des flexiblen Schutzelements bei Bewegungen. Die Luftpartikelkonzentration ist dann verschleißrelevant, wenn es sich beispielsweise um Rußpartikel, Metallstaub oder Abrieb von Bremsen oder Schienen handelt, da derartige Partikel zu einem erhöhten Verschleiß in Führungen für das flexible Schutzelement führen. Wird die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung, wie in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, in einem U-Bahntunnel eingesetzt, so schwankt die Luftpartikelkonzentration stark mit der Zeit. Fährt nämlich eine U-Bahn vorbei, so wirbelt diese Staub auf, der sich unmittelbar nach Durchfahren der U-Bahn wieder legt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Steuereinheit eingerichtet zum automatischen Auffahren des Brandschutzelements, nachdem ein Zufahrvorgang gestoppt wurde. Das minimiert die Zeit, während der das flexible Schutzelement der Belastung durch die ungünstigen Umweltbedingungen ausgesetzt ist.
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Vorzugsweise ist die Steuereinheit so ausgebildet, dass das Unterdrücken oder Stoppen des Zufahrvorgangs nur dann erfolgt, wenn kein Spannungsausfall vorliegt. Das kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass das Unterdrücken und das Stoppen des Bewegungsvorgangs ein aktiver Vorgang ist, der das Anliegen der für den Normalbetrieb notwendigen Spannung voraussetzt. So kann vorgesehen sein, dass die Antriebsvorrichtung so ausgebildet ist, dass das Schutzelement ohne weiteres Zutun in die Schutzanordnung bewegt wird, wenn keine externe Spannung anliegt. Das Unterdrücken oder Stoppen des Bewegungsvorganges, insbesondere also des Zufahrvorganges, setzt in diesem Fall elektrische Energie voraus, so dass der Zufahrvorgang nur dann gestoppt werden kann, wenn die Spannungsversorgung der Rauch- oder Brandschutzvorrichtung ordnungsgemäß funktioniert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung eine Ersatzstromversorgung. Hierunter ist eine Quelle elektrischer Energie zu verstehen, mittels der das Stromnetz bei einem Ausfall ersetzbar ist. Beispielsweise umfasst die Ersatzstromversorgung einen Akkumulator und/oder eine Batterie, die nicht aufladbar ist, und gegebenenfalls einen Wechselrichter. So ist die Versorgung der Steuereinheit mit elektrischer Energie auch im Fall eines Ausfalls des öffentlichen Stromnetzes gesichert.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
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1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Rauch- oder Brandschutzvorrichtung,
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2 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Rauch- oder Brandschutzsystems,
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3 ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens und
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4 schematisch die Verbindungen der Komponenten einer erfindungsgemäßen Rauch- oder Brandschutzvorrichtung.
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1 zeigt eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10 mit einem flexiblen Schutzelement 12 in Form eines Brandschutztextils, das mit Verstärkungsrippen 14.1, 14.2, ... verstärkt ist. Das flexible Schutzelement 12 kann in eine Schutzanordnung gebracht werden, in der es eine Öffnung 16 verschließt. Es ist zudem in eine Lageranordnung bringbar, in der die Öffnung 16 verschlossen ist. 1 zeigt das Schutzelement 12 in einer Stellung zwischen Schutzanordnung und Lageranordnung.
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Die Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10 umfasst zudem eine Antriebsvorrichtung 18, die einen Wickelwellenmotor 20 aufweist. Der Wickelwellenmotor 20 ist in einer Wickelwelle 22 angeordnet, die beidseits in Lagern 24.1, 24.2 gelagert ist und auf der das Schutzelement 12 aufgewickelt ist, wenn es in der Lageranordnung ist.
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Die Antriebsanordnung 18 umfasst zudem eine Steuereinheit 26, beispielsweise in Form einer programmierbaren Steuerung. Die Steuereinheit 26 ist elektrisch mit dem Wickelwellenmotor 20 verbunden und kann in dessen unmittelbarer Nähe, insbesondere in der Wickelwelle 22, oder von ihm beabstandet angeordnet sein. Die Steuereinheit 26 ist über eine Verbindung, die beispielsweise mittels eines Kabels 28 oder einer Funkverbindung aufgebaut sein kann, mit einer in 1 nicht eingezeichneten Brandmeldezentrale verbunden, die ein Schließsignal abgeben kann. Empfängt die Steuereinheit 26 dieses Schließsignal, so steuert sie den Wickelwellenmotor 20 so an, dass das Schutzelement 12 in die Schutzanordnung kommt. Beispielsweise wird eine in 1 nicht eingezeichnete Bremse gelöst oder ein Strom an den Wickelwellenmotor 20 unterbrochen, so dass dieser keinen Drehmoment mehr auf die Wickelwelle 22 ausbringen kann, das das Schutzelement 12 in seiner Lageranordnung hält.
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Die Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10 umfasst zumindest einen Umweltsensor 30, beispielsweise in Form eines Windgeschwindigkeitsmessers, der ein Windgeschwindigkeitsmesselement aufweist, so dass eine Windgeschwindigkeit v →Wind gemessen werden kann, mit der Luft durch die Öffnung 16 strömt. Der Umweltsensor 30 ist beispielsweise durch eine Funkverbindung mit der Steuereinheit 26 verbunden. Es ist möglich, dass der Umweltsensor an einem Fußende 32 des flexiblen Schutzelements angeordnet ist, beispielsweise an einer Abschlussleiste 34.
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Bei der in 1 gezeigten Ausführungsform besitzt die Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10 einen zweiten Umweltsensor 36 in Form eines Luftpartikelkonzentrationsmessers, der ein Luftpartikelkonzentrations-Messelement umfasst, so dass eine Konzentration an Luftpartikeln messbar ist. Beispielsweise handelt es sich um einen optischen Luftpartikelkonzentrationsmesser, bei dem etwaige vorhandene Partikel das Licht einer Leuchtdiode streuen und so einen mittels einer Funkdiode erzeugten Fotostrom schwächen, so dass aus dem Fotostrom auf die Konzentration an Luftpartikeln geschlossen werden kann.
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Die Rauch- oder Brandschutzvorrichtung 10 umfasst zudem einen Rauchsensor 38, mittels dem entschieden werden kann, ob ein Brandfall vorliegt. Die Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10 kann zudem einen Handtaster 40 besitzen, mit dem ebenfalls ein Schließsignal und oder ein Öffnungssignal an die Steuereinheit 26 gesendet werden kann. Neben dem auf der Vorderseite angeordneten Rauchsensor 38 kann die Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10 auf der Rückseite des Schutzelements 12 einen weiteren Rauchsensor aufweisen.
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Der Umweltsensor 30 ist ausgebildet zum Erfassen einer Umweltgröße u in Form der Windgeschwindigkeit vWind = |v →Wind| als skalare Größe, das heißt, ohne dass die Richtung der Windgeschwindigkeit, die grundsätzlich eine vektorielle Größe ist, bestimmt wird. Der Umweltsensor 30 umfasst die Windgeschwindigkeit v →wind in Abhängigkeit von der Zeit t und sendet in regelmäßigen Zeitabständen den Messwert für die Windgeschwindigkeit an die Steuereinheit 26.
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Die Steuereinheit 26 berechnet, ob die Windgeschwindigkeit vwind in einem vorgegebenen sicheren Intervall I = [vmin, vmax] liegt. Sofern die Windgeschwindigkeit, wie hier beschrieben, als skalare Größe erfasst wird, ist vmin in der Regel gleich null. Der vorgegebene Schwellenwert vmax wird in Vorversuchen ermittelt und so gewählt, dass bei einer vorgegebenen Zahl an testweisen Öffnungs- und Schließvorgängen ein tolerierbarer Verschleiß nicht überschritten wird.
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Wird die vektorielle Windgeschwindigkeit v →wind erfasst, so ist das Intervall ein zwei- oder dreidimensionales Intervall, das als kartesisches Produkt der Intervalle für die einzelnen Komponenten der Windgeschwindigkeit beschrieben werden kann.
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Liegt die Umweltgröße u, im vorliegenden Fall die Windgeschwindigkeit vWind, im vorgegebenen sicheren Intervall I und wird ein Test-Schließsignal empfangen, so wird das Schutzelement 12 aus der Lageranordnung in die Schutzanordnung gefahren. Liegt die Umweltgröße hingegen außerhalb des Intervalls I, so wird beim Vorliegen eines Test-Schließsignals das Zufahren gestoppt oder das Schutzelement 12 erst gar nicht aus der Lageranordnung heraus bewegt. Liegt hingegen kein Test-Schließsignal vor, sondern ein Not-Schließsignal, so wird das Schutzelement 12 in die Schutzanordnung gebracht, unabhängig davon, ob die Umweltgröße in dem vorgegebenen sicheren Intervall I liegt oder nicht.
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Die Unterscheidung zwischen Not-Signal und Test-Signal kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass das Test-Signal auf einer anderen physikalischen Leitung als das Not-Signal übermittelt wird. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass das Test-Signal eine spezielle Kennung hat, die es als Test-Signal ausweist.
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2 zeigt ein erfindungsgemäßes Rauch- und Brandschutzsystem 42, das eine erste Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10.1 und eine zweite Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10.2 umfasst, die beispielsweise wie in 1 beschrieben aufgebaut sind. Die jeweiligen Kabel 28.1, 28.2 verbinden die jeweiligen Steuereinheiten 26.1, 26.2 (das Zählsuffix bezeichnet die Zugehörigkeit zur ersten bzw. zweiten Rauch- und Brandschutzvorrichtung) und sind mit einer Brandmeldezentrale 44 verbunden, die von beiden Rauch- und Brandschutzvorrichtungen 10.1, 10.2 beabstandet ist und beispielsweise einen Abstand von mehr als 10 Metern aufweist. Bei den Öffnungen 16.1, 16.2 kann es sich beispielsweise um U-Bahnschächte eines U-Bahnsystems handeln.
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In der Brandmeldezentrale 44 existiert eine Anzeigevorrichtung 46, die eingerichtet ist zum Anzeigen von denjenigen Rauch- und Brandschutzvorrichtungen, bei denen die Umweltgröße, beispielsweise die Windgeschwindigkeit v →Wind, nicht in dem vorgegebenen sicheren Intervall I liegt. Beispielsweise umfasst die Anzeigevorrichtung 46 Leuchtfelder 48, die beispielsweise rot leuchten, wenn bei der jeweilig zugeordneten Rauch- und Brandschutzvorrichtung die Umweltgröße außerhalb des sicheren Intervalls I liegt. Ist beispielsweise bei der ersten Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10.1 die Windgeschwindigkeit v →Wind zu hoch, so leuchtet das Leuchtfeld 48.1 rot, so dass eine Bedienperson davon absehen kann, diese Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10.1 zu Testzwecken zu schließen. Es kann vielmehr abgewartet werden, bis auch für diese Rauch- und Brandschutzvorrichtung 10.1 die Windgeschwindigkeit v →Wind so klein geworden ist, dass ein testweises Schließen und nachfolgendes Öffnen möglich ist, ohne dass dies zu einem übermäßigen Verschleiß führen würde.
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In der Regel umfasst das Rauch- und Brandschutzsystem 42 eine Vielzahl an Rauch- und Brandschutzvorrichtungen 10, die der Übersichtlichkeit halber aber nicht dargestellt sind.
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3 zeigt schematisch ein Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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4 zeigt schematisch die Verbindungen der Komponenten einer erfindungsgemäßen Rauch- oder Brandschutzvorrichtung. Es ist ein zweiter Rauchsensor 50 auf der Rückseite eingezeichnet. Zudem zu erkennen, dass die Steuereinheit 26 eine Test-Taste 52 besitzt, mittels der das Schutzelement testweise auf- und zufahrbar ist. Die Steuereinheit 26 umfasst ein Ansteuermodul zum direkten Ansteuern des Wickelwellenmotors 20. Zu erkennen ist des Weiteren ein Netzanschluss 54 zur Stromversorgung der Steuereinheit 26 und des Wickelwellenmotors 20
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rauch- und Brandschutzvorrichtung
- 12
- Schutzelement
- 14
- Verstärkungsrippen
- 16
- Öffnung
- 18
- Antriebsvorrichtung
- 20
- Wickelwellenmotor
- 22
- Wickelwelle
- 24
- Lager
- 26
- Steuereinheit
- 28
- Kabel
- 30
- Umweltsensor
- 32
- Fußende
- 34
- Abschlussleiste
- 36
- zweiter Umweltsensor
- 38
- Rauchsensor
- 40
- Handtaster
- 42
- Rauch- und Brandschutzsystem
- 44
- Brandmeldezentrale
- 46
- Anzeigevorrichtung
- 48
- Leuchtfeld
- 50
- zweiter Rauchsensor
- 52
- Test-Taste
- 54
- Netzanschluss
- u
- Umweltgröße
- v →Wind
- Windgeschwindigkeit
- t
- Zeit
- I
- Intervall