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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Befestigungsmittel zur Befestigung eines Kabels an einem Schlauch eines Kraftfahrzeugs, eine Kabel-Schlauch-Anordnung und ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Befestigungsmittel sowie ein Verfahren zur Befestigung eines solchen Befestigungsmittels.
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Aus der
DE 38 24 854 A1 ist ein Befestigungsmittel mit einem ringförmigen Hauptteil bekannt, von dem zwei Haltenasen zur Befestigung eines Sensordrahtes an einem Bremsschlauch eines Kraftfahrzeugs abstehen, so dass das Befestigungsmittel einen eiförmigen Querschnitt aufweist. Das Befestigungsmittel wird mittels eines Spritzgussverfahrens auf den Bremsschlauch aufgeformt, so dass es nach dem Abkühlen des urgeformten Mittels um den Schlauch aufgeschrumpft ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Befestigung eines Kabels an einem Schlauch eines Kraftfahrzeugs zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Befestigungsmittel zur Befestigung eines Kabels an einem Schlauch eines Kraftfahrzeugs wenigstens eine Nut zur Aufnahme eines Kabels auf. Ein Schlauch und/oder ein Kabel im Sinne der vorliegenden Erfindung können insbesondere flexibel, vorzugsweise aus einem Kunststoff und/oder Kautschuk, und/oder mit einer Durchgangsbohrung ausgebildet sein, die dazu vorgesehen sein kann, eine Flüssigkeit und/oder ein Gas zu führen. Gleichermaßen können in dem Schlauch und/oder Kabel auch eine oder mehrere, insbesondere elektrische, Leitungen angeordnet, insbesondere eingeformt oder in einer Durchgangsbohrung angeordnet, sein. In einer bevorzugten Weiterbildung ist der Schlauch ein Brems- oder Kühlschlauch zur Führung von Brems- bzw. Kühlfluid. Ein Kabel ist vorzugsweise ein Signalkabel zur Übertragung elektrischer Signale, insbesondere von einem Sensor wie etwa einem Rad-, Temperatur- oder ähnlichen Sensor. Vorzugsweise weisen Kabel und/oder Schlauch, wenigstens im Wesentlichen, einen kreisförmigen Querschnitt auf, wobei in einer bevorzugten Weiterbildung der Durchmesser des Schlauches wenigstens das Doppelte, vorzugsweise wenigstens das Vierfache des Kabeldurchmessers beträgt.
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Nach einem Aspekt der vorliegenden Erfindung sind ein oder mehrere Befestigungsmittel integral mit dem Schlauch ausgebildet. Insbesondere kann der Schlauch wenigstens auf einem oder mehreren Längsabschnitten einen größeren Querschnitt aufweisen, in dem wenigstens eine Nut zur Aufnahme eines Kabels ausgebildet ist. Solche Längsabschnitte bilden dann jeweils integral und abschnittsweise ausgebildete Befestigungsmittel. In einer bevorzugten Weiterbildung kann der Schlauch mit dem bzw. den Befestigungsmitteln urgeformt sein, beispielsweise spritzgeblasen, extrudiert, vulkanisiert oder dergleichen.
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Im Gegensatz zu der bekannten nachträglichen Aufformung eines separaten Befestigungsmittels kann ein integrales Befestigungsmittel einfacher und zuverlässiger festgelegt werden, insbesondere mit einer präzisen Orientierung in Umfangsrichtung des Schlauches.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit einem oder mehreren der anderen Aspekte kombiniert sein kann, weisen ein oder mehrere Befestigungsmittel jeweils zwei oder mehr Nuten zur Aufnahme je eines Kabels auf.
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Im Gegensatz zu dem bekannten Befestigungsmittel mit nur einer Nut kann dies vorteilhaft die kompakte Befestigung von zwei oder mehr Kabeln durch dasselbe Befestigungsmittel ermöglichen.
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In einer bevorzugten Ausführung sind wenigstens zwei, insbesondere alle Nuten eines und/oder mehrerer Befestigungsmittel, wenigstens im Wesentlichen, identisch ausgebildet. Insbesondere können sie dieselben Geometrien und/oder Abmessungen aufweisen. Dies ermöglicht es insbesondere, dasselbe Kabel wahlweise in einer von den identischen Konturen anzuordnen. Auf diese Weise kann für verschiedene Einbaulagen des Schlauches jeweils eine geeignete Nut ausgewählt werden. Gleichermaßen ist es möglich, dass wenigstens ein Befestigungsmittel unterschiedliche Nuten zur Aufnahme unterschiedlicher Kabel aufweist.
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In einer bevorzugten Ausführung sind die Nuten eines oder mehrerer Befestigungsmittel, wenigstens im Wesentlichen, äquidistant über dessen Umfang verteilt. Vorzugsweise weist ein Befestigungsmittel zwei um 180°, drei um 120°, vier um 90°, sechs um 60° oder acht um 45° gegeneinander versetzte Nuten auf. Dies kann die Wahrscheinlichkeit maximieren, für verschiedene Einbaulagen des Schlauches jeweils eine geeignete Nut zur Verfügung zu stellen. Gleichermaßen ist eine andere, an potentielle Einbaulagen angepasste Verteilung der Nuten über dem Umfang möglich, beispielsweise ein Befestigungsmittel, welches Nuten nur auf einer Hälfte seines Umfangs aufweist.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit einem oder mehreren der anderen Aspekte kombiniert sein kann, weisen ein oder mehrere Befestigungsmittel, wenigstens im Wesentlichen, einen rotationssymmetrischen, insbesondere runden, oder eckigen, insbesondere rechteckigen, Querschnitt senkrecht zu einer Längsachse des Schlauches auf.
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Im Gegensatz zu dem bekannten Befestigungsmittel mit einem eiförmigen Querschnitt kann ein Befestigungsmittel mit rotationssymmetrischem Querschnitt gleichermaßen in zwei oder mehr gegeneinander um seine Längsachse verdrehten Einbaulagen des Schlauches genutzt werden. Unter rotationssymmetrisch wird vorliegend insbesondere verstanden, dass der Querschnitt bei Verdrehung um wenigstens einen Winkel, der ungleich 360° oder einem Vielfachen hiervon ist, wieder dieselbe Außenkontur aufweist. In diesem Sinne ist insbesondere ein rechteckiger Querschnitt, der bei Verdrehung um 180° wieder dieselbe Außenkontur aufweist, ein quadratischer Querschnitt, der bereits bei Verdrehung um 90° wieder dieselbe Außenkontur aufweist, ein oktogonaler Querschnitt, der bereits bei Verdrehung um 45° wieder dieselbe Außenkontur aufweist, und insbesondere ein runder Querschnitt, der bei Verdrehung um beliebige Winkel immer dieselbe Außenkontur aufweist, rotationssymmetrisch im Sinne der vorliegenden Erfindung.
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In einer bevorzugten Ausführung eines Aspekts der vorliegenden Erfindung sind eine oder mehrere Nuten eines oder mehrerer Befestigungsmittel zur form- und/oder Kraftschlüssigen Aufnahme des Kabels eingerichtet. Insbesondere kann eine Nut eine Innenkontur aufweisen, die, wenigstens im Wesentlichen, der Außenkontur des aufzunehmenden Kabels entspricht, insbesondere eine wenigstens im Wesentlichen, kreisförmige Kontur. Die Abmessung, insbesondere ein Durchmesser, der Innenkontur kann der Abmessung der Außenkontur entsprechen oder, vorzugsweise geringfügig, kleiner sein, um das Kabel nicht nur form-, sondern auch reib- und damit kraftschlüssig aufzunehmen. Vorzugsweise weist eine Nut am Umfang des Befestigungsmittels einen Spalt auf, der, insbesondere geringfügig, kleiner ist als ein Außendurchmesser des aufzunehmenden Kabels, so dass dieses in die Nut eingeclipst werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführung ist ein Kabel unlösbar, insbesondere stoffschlüssig, in einer Nut eines Befestigungsmittels aufgenommen. Der Stoffschluss kann in einer bevorzugten Weiterbildung durch Kleben erfolgen.
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Weist der Schlauch mehrere Befestigungsmittel mit je einer oder mehreren Nuten auf, wobei vorzugsweise Nuten benachbarter Befestigungsmittel fluchten, kann es vorteilhaft sein, ein Kabel nur in einigen der Nuten, insbesondere kraft- und/oder stoffschlüssig, festzulegen, und in anderen Nuten ein Spiel bzw. eine Bewegungsmöglichkeit des Kabels vorzusehen, um dort eine Relativbewegung zwischen Kabel und Schlauch und so einen Ausgleich zu ermöglichen. Allgemein kann ein Kabel, das in einer Nut aufgenommen ist, in dieser in radialer Richtung, insbesondere durch den vorstehend erläuterten engeren Eintrittsspalt, in Umfangsrichtung, insbesondere durch die vorstehend erläuterten übereinstimmenden Abmessungen von Kabelaußen- und Nutinnenkontur, und/oder in Kabellängsrichtung, insbesondere durch den vorstehend erläuterten Reibschluss zwischen Kabel und Nut, festgelegt sein. Insbesondere, wenn ein Kabel, beispielsweise zwischen zwei Befestigungsmitteln, in denen es form-, kraft- und/oder stoffschlüssig festgelegt ist, an den Schlauch angebunden ist, kann es vorteilhaft sein, wenn es in Nuten von Befestigungsmitteln, die zwischen den Festlegungen des Kabels am Schlauch angeordnet sind, nur lose bzw. mit Spiel aufgenommen ist. In einer bevorzugten Ausführung sind daher wenigstens zwei voneinander beabstandete Befestigungsmittel vorgesehen, wobei ein Kabel in einer Nut des einen Befestigungsmittels in radialer, Umfangs- und/oder axialer Richtung festgelegt ist und in einer Nut des anderen Befestigungsmittels in radialer, Umfangs- und/oder axialer Richtung mit Spiel aufgenommen ist.
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Nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung, der mit einem oder mehreren der anderen Aspekte kombiniert sein kann, wird ein Befestigungsmittel erwärmt, bevor der Schlauch durch eine Öffnung des Befestigungsmittels geführt wird.
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Im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren, bei dem das Befestigungsmittel auf dem Schlauch urgeformt wird und beim Abkühlen aufschrumpft, kann ein vom Schlauch getrennt hergestelltes, erwärmtes Befestigungsmittel einfacher und präziser gefertigt und auf dem Schlauch angeordnet werden. Zudem kann es die Nachrüstung vorhandener Schläuche in situ ermöglichen.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Schlauch abgekühlt werden, bevor er durch die Öffnung des Befestigungsmittels geführt wird. Zusätzlich oder alternativ zu einem Reibschluss kann nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung der Schlauch stoffschlüssig in einer Öffnung des Befestigungsmittels befestigt werden. Hierzu kann insbesondere ein Klebstoff auf einem Innenumfang der Öffnung und/oder einem Außenumfang des Schlauches angeordnet werden.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungen. Hierzu zeigt, teilweise schematisiert:
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1 eine Kabel-Schlauch-Anordnung nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einem Schnitt längs der Linie I-I in 2;
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2 einen Teil der Kabel-Schlauch-Anordnung der 1 in einer Seitansicht;
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3 eine Kabel-Schlauch-Anordnung nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung in einem Schnitt längs der Linie III-III in 4;
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4 einen Teil der Kabel-Schlauch-Anordnung der 3 in einer Seitansicht; und
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5 ein Verfahren nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung zum Befestigen eines Befestigungsmittels der Kabel-Schlauch-Anordnung der 1.
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2 zeigt einen Teil einer Kabel-Schlauch-Anordnung nach einer Ausführung der vorliegenden Erfindung in einer Seitansicht. Die Anordnung umfasst einen Bremsschlauch 1, auf dem zwei Befestigungsmittel 3 angeordnet sind.
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Diese weisen, wie in dem Schnitt der 1 erkennbar, eine kreisförmige Außenkontur auf, in der acht Nuten 3.1 äquidistant, d. h. in Abständen von 45°, verteilt sind. Jede der identischen Nuten 3.1 weist eine im Wesentlichen kreisförmige Innenkontur und radial außen einen Spalt zum Umfang des Befestigungsmittels auf, der kleiner ist als der Durchmesser der Innenkontur. Die Nuten 3.1 der beiden Befestigungsmittel 3 fluchten, wie in 2 erkennbar, miteinander.
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In einer Nut 3.1 ist ein Sensorkabel 2 mit kreisförmigem Querschnitt aufgenommen, dessen Außendurchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser der Nut 3.1 entspricht und somit größer ist als der Spalt der Nut. Die Nut 3.1 kann, in den Figuren nicht erkennbar, größer sein als das Kabel 2, so dass dieses mit Spiel in der Nut 3.1 gehalten und durch den engeren Spalt an einem radialen Austreten gehindert wird. Gleichermaßen kann die Nut 3.1, dem Kabel 2 entsprechen oder kleiner sein als das Kabel 2, so dass dieses reibschlüssig in der Nut 3.1 festgelegt ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Kabel 2 auch mit der Nut 3.1 verklebt sein.
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Insbesondere kann das Kabel 2 beispielsweise in dem in 2 linken Befestigungsmittel 3 reibschlüssig festgelegt und in der Nut 3.1 des in 2 rechten Befestigungsmittels 3 mit Spiel aufgenommen sein, so dass Längen- und/oder Krümmungsunterschiede zwischen dem Schlauch 1 und dem daran angebundenen Kabel 2 ausgeglichen werden können.
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5 zeigt ein Verfahren zum Befestigen der Befestigungsmittel 3 an dem Schlauch 1. Hierzu werden in einem ersten Schritt S10 die hergestellten, beispielsweise urgeformten Befestigungsmittel 3 erwärmt und/oder der Schlauch 2 abgekühlt. Zusätzlich oder alternativ kann auf dem Innenumfang der in 1 erkennbaren zentralen Durchgangsöffnung der Befestigungsmittel 3 und/oder dem Außenumfang des Schlauches 2 an den axialen Positionen, an denen die Befestigungsmittel 3 vorgesehen sind, Klebstoff aufgebracht werden.
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Anschließend wird in einem zweiten Schritt S20 der Schlauch 1 durch die zentrale Durchgangsöffnung der Befestigungsmittel 3 geführt. Durch anschließendes Abkühlen der erwärmten Befestigungsmittel 3, Erwärmen des abgekühlten Schlauchs 1 und/oder Binden des Klebstoffs in einem dritten Schritt S30 werden die Befestigungsmittel 3 auf dem Schlauch 1 aufgeschrumpft und/oder stoffschlüssig befestigt.
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3, 4 zeigen in 1, 2 entsprechender Darstellung einen Teil einer Kabel-Schlauch-Anordnung nach einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung. Der mit Bezug auf 1, 2 erläuterten Ausführung entsprechende Merkmale sind durch identische Bezugszeichen bezeichnet, so dass nachfolgend nur auf die Unterschiede eingegangen und im Übrigen auf die Beschreibung der 1, 2 Bezug genommen wird.
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Bei der Ausführung der 3, 4 sind die Befestigungsmittel 13 integral mit dem Schlauch 1 ausgebildet, insbesondere urgeformt, beispielsweise extrudiert. Sie sind, wie in 4 erkennbar, durch abschnittsweise Querschnittsvergrößerungen des Schlauches 1 gebildet, in denen die Nuten 13.1 ausgebildet sind. Durch die abschnittsweise integrale Ausbildung kann einerseits die Flexibilität des Schlauches eingestellt und zum Anderen die Befestigung der Befestigungsmittel am Schlauch verbessert werden. In einer nicht dargestellten Abwandlung kann der Schlauch auch einen gleichbleibenden Querschnitt und/oder durchgehend Nuten aufweisen.
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Obwohl in der vorhergehenden Beschreibung exemplarische Ausführungen erläutert wurden, sei darauf hingewiesen, dass eine Vielzahl von Abwandlungen möglich ist. Außerdem sei darauf hingewiesen, dass es sich bei den exemplarischen Ausführungen lediglich um Beispiele handelt, die den Schutzbereich, die Anwendungen und den Aufbau in keiner Weise einschränken sollen. Vielmehr wird dem Fachmann durch die vorausgehende Beschreibung ein Leitfaden für die Umsetzung von mindestens einer exemplarischen Ausführung gegeben, wobei diverse Änderungen, insbesondere in Hinblick auf die Funktion und Anordnung der beschriebenen Bestandteile, vorgenommen werden können, ohne den Schutzbereich zu verlassen, wie er sich aus den Ansprüchen und diesen äquivalenten Merkmalskombinationen ergibt. Bezugszeichenliste
1 | (Brems)Schlauch |
2 | (Sensor)Kabel |
3; 13 | Befestigungsmittel |
3.1; 13.1 | Nut |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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