-
Die Erfindung betrifft eine Sitzanlage, insbesondere einen Fahrzeugsitz, für einen Kraftwagen gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie eine Sitzbezugsanordnung für eine Sitzanlage gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 10.
-
Derartige Fahrzeugsitze sowie Sitzbezugsanordnungen sind aus dem Serienbau von Kraftwagen hinlänglich bekannt. Sie umfassen einen Sitzbezug sowie wenigstens ein Polsterteil. Das Polsterteil schließt sich als erste Polsterschicht an den Sitzbezug an und ist mittels des Sitzbezugs zumindest teilweise überdeckt.
-
Ein solcher Fahrzeugsitz und eine solche Sitzbezugsanordnung sind beispielsweise aus der
DE 10 2006 023 903 B3 bekannt. Hierbei weist eine unter einem Bezugsstoff angeordnete Polsterunterlage eine Nut auf, wobei der Bezugsstoff an einer Faltstelle gefaltet ist. Ferner ist der Bezugsstoff mittels einer durch den Bezugsstoff verdeckten Naht in der Nut mit der Polsterunterlage vernäht. Der Bezugsstoff ist im Bereich der Naht oder an der Faltstelle geschwächt.
-
Die
DE 6 81 04 154 U1 offenbart einen Bezug für Polstermöbel, insbesondere für Automobilsitze, mit einer mittleren Polsterlage, einem Bezugsstoff als Deck- bzw. Sichtlage und einer rückseitigen Abdeckung. Der Bezugsstoff besteht mehrschichtig aus einer Reihe von Textillagen, die Taschen bilden, in welche Streifen aus aufgeschäumtem Kunststoff eingebracht oder vorher eingelegt sind. Der die Sichtfläche abgebende Bezugsstoff ist unter Zwischenfügung einer dünnen Polyesterschaumschicht auf seiner Unterseite durch Flammkaschierung mit einem mit PVC- oder PVA-Fasern vernadelten Nessel verbunden. Ein ebenso benadelter Nessel bildet die rückseitige Unterschicht des ganzen Bezuges. Deck- und Unterschicht sind in Abständen mit parallelen Schweißnähten zur Ausbildung der Taschen miteinander verbunden.
-
Darüber hinaus ist aus der
DE 36 41 345 A1 ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Herstellen von Sitzbezügen als bekannt zu entnehmen. Die Sitzbezüge weisen von einem Bezugsstoff umhüllte, mit Schaumstoff gefüllte Pfeifen auf, die durch zueinander parallel verlaufende Nähte fixiert sind.
-
Es hat sich gezeigt, dass der sich als erste Polsterschicht an den Sitzbezug anschließende Schaumstoff eine nur unzureichende Luftdurchlässigkeit und einen unzureichenden Feuchteabtransport von dem Sitzbezug aufweist. Falls keine entsprechenden Gegenmaßnahmen getroffen sind, wirkt sich dies negativ auf den Klimakomfort und damit auf den Sitzkomfort für einen Sitzinsassen des Fahrzeugsitzes aus.
-
Die Gegenmaßnahmen zur Darstellung eines hohen Klimakomforts trotz der Nachteile des Schaumstoffs sind relativ aufwändig, was zu einer hohen Komplexität und damit zu hohen Kosten des Fahrzeugsitzes führt.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Sitzanlage sowie eine Sitzbezugsanordnung für eine Sitzanlage der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass diese auf einfache Weise einen besonders hohen Sitzkomfort für einen Sitzinsassen der Sitzanlage ermöglichen.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Sitzanlage, insbesondere einen Fahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Sitzbezugsanordnung für eine Sitzanlage, insbesondere einen Fahrzeugsitz, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
-
Eine solche Sitzanlage, insbesondere ein solcher Fahrzeugsitz, für einen Kraftwagen umfasst einen Sitzbezug und wenigstens ein Polsterteil. Das Polsterteil schließt sich als erste Polsterschicht an den Sitzbezug an und ist mittels des Sitzbezugs zumindest teilweise überdeckt. Der Sitzbezug stellt dabei eine Sitz- und/oder Rückenlehnenfläche für einen Sitzinsassen der Sitzanlage bereit, wobei sich der Sitzinsasse auf die Sitzfläche setzen und an die Rückenlehne anlehnen kann.
-
Erfindungsgemäß ist des Polsterteil als Abstandstextil ausgebildet. Das Abstandstextil weist zwei in zumindest bereichsweiser, gegenseitiger Überdeckung angeordnete Deckflächen auf, welche mittels zwischen den Deckflächen angeordneter Verbindungsfäden voneinander beabstandet und miteinander verbunden sind.
-
Das Abstandstextil, welches sich als erste Polsterschicht an den Sitzbezug anschließt, weist eine sehr hohe Luftdurchlässigkeit auf, da seine Deckflächen sowie die durch die Verbindungsfäden gebildete Zwischenschicht in sehr hohem Maße luftdurchlässig sind. Im Vergleich zu Schaumstoff weist das Abstandstextil eine wesentlich höhere Luftdurchlässigkeit und somit einen wesentlich höheren Luftdurchsatz und eine verbesserte Durchlässigkeit für Feuchtigkeit auf. Die sehr gute Luftdurchlässigkeit sowie die sehr gute Durchlässigkeit für Feuchtigkeit führen zu einem hohen Klimakomfort und somit zu einem sehr hohen Sitzkomfort für den Sitzinsassen der Sitzanlage ohne aufwändige Zusatzmaßnahmen zu ergreifen. Die erfindungsgemäße Sitzanlage weist somit auch wenigstens hinsichtlich ihrer Polsterung eine sehr geringe Teileanzahl sowie eine sehr geringe Komplexität auf, was die Kosten der erfindungsgemäßen Sitzanlage gering hält. Ein weiterer Vorteil des Abstandstextils insbesondere gegenüber dem Schaumstoff ist sein geringes Gewicht, was zu einem sehr geringen Gewicht der gesamten Sitzanlage führt.
-
Darüber hinaus sind Abstandstextilien im Rahmen ihres Herstellprozesses konfektionierbar, Somit entsteht zumindest im Wesentlichen zumindest im Wesentlichen kein Abfall wie beispielsweise beim Zuschneiden von Schaumstoff, da beim Herstellen des Abstandstextils ein solches Zuschneiden nicht erforderlich ist.
-
Das Abstandstextil kann als Abstandsgewebe oder als Abstandsgestrick ausgebildet sein. In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist das Abstandstextil ein Abstandsgewirke, bei welchem die luftdurchlässigen Deckflächen als Warenflächen und die Verbindungsfäden als Polfäden bezeichnet werden. Das Abstandsgewirke weist eine besonders gute Luftdurchlässigkeit und eine besonders gute Durchlässigkeit für Feuchtigkeit auf. Ein weiterer Vorteil des Abstandsgewirkes ist seine Druckelastizität sowie die freie Gestaltung der Warenflächen (Deckflächen) und seine hohe Flexibilität. Das Abstandsgewirke weist auch eine sehr gute isolierende Wirkung auf, was dem hohen Klimakomfort zuträglich ist. Dadurch ist sowohl bei kalten wie auch bei warmen Umgebungstemperaturen eine angenehme Temperierung des Sitzinsassen möglich. Es kann somit bei hohen Umgebungstemperaturen eine kühlende Wirkung und bei niedrigen Temperaturen eine wärmende Wirkung erzielt werden.
-
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist zur Polsterung zumindest in einem Teil eines Sitzbereichs für den Sitzinsassen lediglich das Abstandstextil, insbesondere das Abstandsgewirke, vorgesehen. Mit anderen Worten stellt das Abstandstextil zumindest in dem Teil des Sitzbereichs die einzige Polsterschicht dar. Dies hält die Teileanzahl und die Komplexität der Sitzanlage insbesondere hinsichtlich ihrer Polsterung gering, was mit sehr geringen Kosten einhergeht.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung sind zusätzlich zu den Verbindungsfäden (Polfäden) Multifilamente vorgesehen, über welche die Deckflächen (Warenflächen) miteinander verbunden sind. Im Gegensatz zu Monofilamenten, die Fäden aus lediglich einer Einzelfaser sind, sind Multifilamente Fäden aus einer Mehrzahl von Einzelfasern. Durch das Einbringen von Multifilamenten in die Zwischenschicht zwischen den Deckflächen können die Eigenschaften des Abstandstextils insbesondere hinsichtlich seines Kippverhaltens gezielt und bedarfsgerecht eingestellt und an vorgebbare Anforderungen angepasst werden. Insbesondere ist es dadurch möglich, das Kippverhalten des Abstandstextils, insbesondere des Abstandsgewirkes, gering zu halten. Ebenso ist es dadurch möglich, eine Geräuschdämmung darzustellen, so dass das Abstandstextil ein dem Sitzkomfort zuträgliches Geräuschverhalten aufweist.
-
Vorzugsweise sind die Multifilamente texturiert. Im Gegensatz zu glatten Filamenten weisen texturierte Filamente eine äußere Kräuselstruktur auf. Dadurch kann das Kippverhalten des Abstandstextils besonders gering gehalten und eine vorteilhafte Geräuschdämmung dargestellt werden.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind die Verbindungsfäden zumindest teilweise als Monofilamente ausgebildet. Dies ist vorteilhaft für das geringe Gewicht sowie für die vorteilhaften Eigenschaften des Abstandstextils.
-
Durch entsprechende Ausgestaltung der Verbindungsfäden und durch die entsprechende Wahl und gegebenenfalls Kombination von unterschiedlichen Filamentarten für die Verbindungsfäden können die Eigenschaften des Abstandstextils gezielt eingestellt werden. Insbesondere ist es dadurch möglich, die Härte sowie die Elastizität des Abstandstextils bedarfsgerecht auszubilden. Entsprechendes kann auch auf die Deckflächen angewendet werden. Dabei wird vorzugsweise anstelle einer groben, strukturierten Oberfläche eine gleichmäßige, sehr fein strukturierte Oberfläche der Deckflächen beim Herstellen des Abstandstextils, insbesondere beim Wirkprozess zum Herstellen des Abstandsgewirkes, ausgebildet.
-
Zur Darstellung einer vorgebbaren und an Anforderungen angepassten Stauchhärte des Abstandstextils kann zumindest ein Teil der Verbindungsfäden hinsichtlich ihrer Dicke voneinander unterschiedlich ausgebildet sein. Durch die entsprechende Wahl der Dicke und/oder der Anzahl der vorzugsweise als Monofilamente ausgebildeten Verbindungsfäden sowie gegebenenfalls durch die Verwendung von texturierten Multifilamenten als zumindest ein Teil der Verbindungsfäden können die Eigenschaften des Abstandstextils und insbesondere seine Stauchhärte gezielt eingestellt werden.
-
Vorzugsweise weist die Sitzanlage wenigstens eine Pfeife auf, welche zumindest mit dem Abstandstextil gefüllt ist. Vorzugsweise stellt das Abstandstextil in der Pfeife die einzige Polsterschicht dar.
-
Zusätzlich zu der von dem Abstandstextil bereitgestellten Polsterschicht kann wenigstens eine weitere Schicht vorgesehen sein, welche nicht zur Polsterung der Sitzanlage dient. Diese Schicht ist beispielsweise durch wenigstens ein Flächenheizelement gebildet, welches zwischen dem Abstandstextil und dem Sitzbezug angeordnet ist und durch welches eine Sitzheizung der Sitzanlage bereitgestellt ist. Dadurch kann die Sitzfläche und/oder die Rückenlehnenfläche erwärmt werden, woraus ein sehr hoher Sitzkomfort insbesondere bei kalten Umgebungstemperaturen resultiert.
-
Das Abstandstextil birgt auch den Vorteil, dass im Rahmen seines Herstellprozesses Zusatzfunktionen in das Abstandstextil eingebracht werden können. So kann wenigstens ein Teil der Fäden Funktionsfäden sein, welche durch die entsprechende textile Verbindungstechnik, beispielsweise das Wirken, das Stricken oder das Weben, in die übrigen Fäden, insbesondere Verbindungsfäden, der Zwischenschicht und/oder der Deckschichten eingebracht sind. Bei den Funktionsfäden handelt es sich beispielsweise um Heizelementfäden (Litzen), die mit elektrischem Strom versorgt und dadurch erwärmt werden können. Dadurch ist die zuvor genannte Sitzheizung als Fäden des Abstandstextils in das Abstandstextil integriert. Die erfindungsgemäße Sitzanlage weist dadurch eine besonders geringe Teileanzahl auf.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist wenigstens ein Lüfter vorgesehen, mittels welchem Luft durch das Abstandstextil hindurch förderbar ist. Dadurch ist eine Sitzbelüftung dargestellt, mittels welcher Wärme und Feuchtigkeit effektiv und effizient vom Sitzinsassen abtransportiert werden können. Dies führt zu einem sehr hohen Sitzkomfort.
-
Die sehr hohe Luftdurchlässigkeit des Abstandstextils ist dabei insofern vorteilhaft, als der Lüfter hinsichtlich seiner Leistung und/oder hinsichtlich seiner äußeren Dimensionen besonders gering bzw. klein ausgestaltet werden kann. So ist zum Betreiben des Lüfters ein nur sehr geringer Energiebedarf vonnöten. Darüber hinaus kann beispielsweise im Vergleich zum Schaumstoff die Anzahl der Lüfter zur Darstellung einer vortelihaften Sitzbelüftung geringer sein, was zu einem besonders geringen Energiebedarf der Sitzanlage führt.
-
Vorzugsweise ist der Sitzbezug zumindest teilweise durchlässig für die mittels des Lüfters geförderte Luft. Dadurch kann der Sitzinsasse zumindest im Wesentlichen direkt mit der mittels des Lüfters geförderten Luft beaufschlagt und somit gekühlt werden. Ferner kann dadurch effizient Feuchtigkeit abtransportiert werden. Dies ist dem Sitzkomfort weiterhin zuträglich.
-
Zur Erfindung gehört auch eine Sitzbezugsanordnung für eine Sitzanlage, insbesondere einen Fahrzeugsitz, und insbesondere für eine erfindungsgemäße Sitzanlage, mit einem Sitzbezug und mit wenigstens einem Polsterteil. Das Polsterteil schließt sich als erste Polsterschicht an den Sitzbezug an und ist mittels des Sitzbezugs zumindest teilweise überdeckt.
-
Erfindungsgemäß ist das Polsterteil als Abstandstextil ausgebildet. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Sitzanlage sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Sitzbezugsanordnung anzusehen und umgekehrt. Das Abstandstextil der erfindungsgemäßen Sitzbezugsanordnung weist eine sehr hohe Luftdurchlässigkeit sowie eine sehr hohe Durchlässigkeit für Feuchtigkeit auf. Aufwändige und kostenintensive Zusatzmaßnahmen zur Darstellung einer solchen, sehr guten Durchlässigkeit für Feuchtigkeit und Luft sind nicht vorgesehen und nicht vonnöten. Die erfindungsgemäße Sitzbezugsanordnung weist somit eine geringe Komplexität und somit geringe Kosten auf und stellt auf einfache Weise einen hohen Sitzkomfort für den Sitzinsassen der Sitzanlage bereit.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Die Zeichnung zeigt in:
-
1 ausschnittsweise eine schematische und teilweise geschnittene Perspektivansicht eines Fahrzeugsitzes für einen Personenkraftwagen, mit einem Sitzbezug und mit einem als Abstandsgewirke ausgebildeten, ersten Polsterteil, welches sich als erste Polsterschicht an den Sitzbezug anschließt und welches mittels des Sitzbezugs überdeckt ist;
-
2 ausschnittsweise eine schematische Schnittansicht einer weiteren Ausführungsform des Fahrzeugsitzes gemäß 1; und
-
3 eine schematische Perspektivansicht eines Abstandsgewirkes, welches als Polsterteil für die Fahrzeugsitze gemäß den 1 und 2 verwendet werden kann.
-
Die 1 zeigt einen Fahrzeugsitz 10 für einen Personenkraftwagen. Der Fahrzeugsitz 10 umfasst ein Sitzteil 12 sowie eine sich an das Sitzteil 12 anschließende und lediglich teilweise erkennbare Rückenlehne 14. Das im Folgenden zum Sitzteil 12 Geschilderte kann ohne weiteres auch auf die Rückenlehne 14 entsprechend angewendet werden.
-
Das Sitzteil 12 weist einen Sitzbezug 16 auf, durch welchen eine Sitzfläche 18 bereitgestellt ist. Auf die Sitzfläche 18 kann sich ein Sitzinsasse des Fahrzeugsitzes 10 setzen.
-
An den Sitzbezug 16 schließt sich als erste Polsterschicht ein in der 3 schematisch dargestelltes, erstes Abstandsgewirke 20 an. Mit anderen Worten ist das Sitzteil 12 mittels des ersten Abstandsgewirkes 20 gepolstert.
-
Das erste Abstandsgewirke 20 liegt auf einem zweiten Abstandsgewirke 22 auf. Die Abstandsgewirke 20, 22 können auch einstückig miteinander ausgebildet sein. Mit anderen Worten kann anstelle der zwei Abstandsgewirke 20, 22 auch lediglich ein einziges, erstes Abstandsgewirke 20 vorgesehen sein. Unterhalb der Abstandsgewirke 20, 22 sind Axiallüfter 24 sowie Auflagen 26 angeordnet.
-
Die Axiallüfter 24 können Luft fördern, die aufgrund der sehr guten Luftdurchlässigkeit der Abstandsgewirke 20, 22 die Abstandsgewirke 20, 22 sehr gut durchströmen kann. Da der Sitzbezug 16 perforiert ist, kann die mittels der Axiallüfter 24 geförderte Luft auch den Sitzbezug 16 durch- und den Sitzinsassen anströmen.
-
Aufgrund der sehr guten Luftdurchlässigkeit der Abstandsgewirke 20, 22 können die Axiallüfter 24 hinsichtlich ihrer Leistung sowie hinsichtlich ihrer äußeren Dimensionen besonders gering bzw. klein ausgestaltet werden, was das Gewicht und den Leistungsbedarf des Fahrzeugsitzes 10 gering hält. Die Abstandsgewirke 20, 22 weisen auch eine sehr gute Durchlässigkeit für Feuchtigkeit auf, so dass Feuchtigkeit effizient und effektiv von dem Sitzinsassen abtransportiert werden kann. Der Fahrzeugsitz 10 weist somit einen sehr hohen Sitzkomfort auf. Der sehr hohe Sitzkomfort ist dabei auf einfache und unkomplexe Weise dargestellt, da zur Darstellung der sehr guten Luftdurchlässigkeit und der sehr guter Durchlässigkeit für Feuchtigkeit der Abstandsgewirke 20, 22 keine zusätzlichen, kostenintensiven Vorkehrungen getroffen sind und getroffen werden müssen und sich das erste Abstandsgewirke 20 und kein Schaumstoff als erste Polsterschicht an den Sitzbezug 16 anschließt.
-
Die 2 zeigt eine alternative Ausführungsform des Fahrzeugsitzes 10, bei welchem das Sitzteil 12 einen Unterbezug 28 aufweist. Der Sitzbezug 16 ist nun mit dem beispielsweise als Vlies ausgebildeten Unterbezug 28 mittels Verbindungsnähten 30 und/oder Abheftungen verbunden, so dass sogenannte Pfeifen 32 des Sitzteils 12 gebildet sind. Die Pfeifen 32 sind dabei jeweils mit einem Abstandsgewirke 20 gefüllt. Die Abstandsgewirke 20 schließen sich dabei jeweils als erste Polsterschicht an den Sitzbezug 16 an. Wie bei dem Fahrzeugsitz 10 gemäß 1 ist somit auch bei dem Fahrzeugsitz 10 gemäß 2 eine sehr gute Sitzbelüftung sowie ein sehr guter Feuchtigkeitsabtransport auf einfache Weise realisiert.
-
Zwischen den Abstandsgewirken 20 und dem Sitzbezug 16 sind jeweilige Sitzheizungsmatten 34 angeordnet. So kann die Sitzfläche 18 insbesondere bei kalten Umgebungstemperaturen erwärmt werden, was zu einem sehr hohen Sitzkomfort führt.
-
Wie der 3 zu entnehmen ist, umfassen die Abstandsgewirke 20, 22 der Fahrzeugsitze 10 gemäß den 1 und 2 als Deckflächen sogenannte Warenflächen 36, welche in gegenseitiger Überdeckung angeordnet sind und welche mittels Polfäden 38 voneinander beabstandet und miteinander verbunden sind. Die Polfäden 38 sind dabei zwischen den Warenflächen 36 angeordnet. Die Abstandsgewirke 20, 22 weisen den Vorteil auf, dass ihre Warenflächen 36, die Dichte der Polfäden 38, die Stauchhärte sowie die Elastizität bedarfsgerecht einstellbar sind. Zur Einstellung der Stauhärte kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die Polfäden 38 zum Teil als Monofilamente und zum Teil als texturierte Multifilamente ausgebildet sind. Dadurch kann auch die Kippneigung der Abstandsgewirke 20, 22 gering gehalten werden. Darüber hinaus ist es möglich, Funktionsfäden als ein Teil der Polfäden 38 zu verwenden. Bei den Funktionsfäden handelt es sich beispielsweise um mit elektrischem Strom versorgbare Heizfäden, welche infolge der Versorgung mit elektrischem Strom erwärmbar sind. Dadurch kann die Sitzheizungsfunktion, welche beim Fahrzeugsitz 10 gemäß 2 durch die Sitzheizungsmatten 34 bereitgestellt ist, in das Abstandsgewirke 20 bzw. 22 integriert werden.
-
Ein weiterer Vorteil der Abstandsgewirke 20, 22 ist, dass die Beabstandung der Warenflächen 36 und somit die Dicke der Abstandsgewirke 20, 22 auf einfache Weise variierbar und einstellbar ist. In im Fahrzeugsitz 10 verbauten Zustand verlaufen dabei die Warenflächen 36 zumindest im Wesentlichen parallel zur Sitzfläche 18 bzw. einer Rückenlehnenfläche der Rückenlehne 14, um somit einen sehr hohen Sitzkomfort zu gewährleisten.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102006023903 B3 [0003]
- DE 68104154 U1 [0004]
- DE 3641345 A1 [0005]