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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Zylinderkolbenelement, einen Zylinder und auf ein Verfahren zum Befestigen eines zu bewegenden Elements an einer Kolbenstange eines Zylinders.
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Ein Zylinder kann beispielsweise als Antriebskomponente eines Linearantriebs eingesetzt werden. Dabei wird ein Kolben in einem Zylindergehäuse bewegt. Durch den Kolben und eine mit dem Kolben verbundene Zylinder-Kolbenstange kann wiederum ein Werkstück bewegt werden. Ein üblicher Montagevorgang der Zylinder-Kolbenstange in das zu bewegende Werkstück geschieht durch einfaches Drehen der Zylinder-Kolbenstange. Auch kann eine Ausgleichskupplung zwischen Zylinder-Kolbenstange und dem zu bewegenden Werkstück vorgesehen sein.
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Es ist die Aufgabe der vorlegenden Erfindung ein verbessertes Zylinderkolbenelement, einen verbesserten Zylinder und ein verbessertes Verfahren zum Befestigen eines zu bewegenden Elements an einer Kolbenstange eines Zylinders zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Zylinderkolbenelement, einen Zylinder und ein Verfahren zum Befestigen eines zu bewegenden Elements an einer Kolbenstange eines Zylinders gemäß den Hauptansprüchen gelöst.
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Durch die Verwendung eines Gewindezapfens und einer Kontermutter lässt sich ein durch eine Kolbenstange zu bewegendes Element, beispielsweise ein Werkstück oder ein Maschinenteil, einfach und sicher an der Kolbenstange befestigen. Dabei kann auf zusätzliche Kosten verursachende Bauteile, beispielsweise in Form einer Ausgleichskupplung, verzichtet werden. Zudem ist mit der Kontermutter eine einfache Handhabung seitens des Anwenders verbunden.
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Ein Zylinderkolbenelement weist folgende Merkmale auf:
eine Kolbenstange mit einem Aufnahmeende und einem dem Aufnahmeende gegenüberliegend angeordneten Kolbenende, wobei die Kolbenstange an dem Aufnahmeende ein Innengewinde aufweist;
einen Gewindezapfen mit einem ersten Ende mit einem ersten Außengewinde, einem zweiten Ende mit einem zweiten Außengewinde und einem zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende angeordneten Anschlag, wobei das erste Ende in das Innengewinde der Kolbenstange eingeschraubt ist; und
einer Kontermutter, die zwischen dem Anschlag und dem Aufnahmeende auf das erste Außengewinde des Gewindezapfens aufgeschraubt angeordnet ist.
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Das Zylinderkolbenelement kann das bewegliche Teil eines Zylinders sein, das bei einer Betätigung des Zylinders eine Relativbewegung zu einem Zylindergehäuse des Zylinders ausführt. Innerhalb des Zylindergehäuses ist ein Kolben angeordnet, der zusammen mit dem Zylindergehäuse einen Hohlraum bildet. Wird ein Fluid in den Hohlraum eingeführt, so kann das Volumen des Hohlraums vergrößert und der Kolben bewegt werden. Der Kolben kann ein separates Bauteil sein, das starr mit dem Kolbenende der Kolbenstange verbunden sein kann. Alternativ kann der Kolben durch das Kolbenende der Kolbenstange gebildet sein. Die Kolbenstange kann als ein Rohr oder als eine Stange ausgeführt sein. Der Gewindezapfen kann als ein doppeltes Gewinde ausgeführt sein. Der Gewindezapfen kann als Gewindestift ausgeführt sein. Das erste Außengewinde kann länger, beispielsweise zumindest doppelt so lang, wie das zweite Außengewinde oder das zweite Ende an sich sein. Die Kolbenstange kann als eine verdrehgesicherte Kolbenstange ausgeführt sein.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Kolbenende der Kolbenstange ausgeformt, um verdrehgesichert mit einem Zylindergehäuse des Zylinderkolbens verbunden zu werden.
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Verdrehgesichert kann bedeuten, dass die Kolbenstange keine Drehung um die Längsachse relativ zu dem Zylindergehäuse ausführen kann, wenn die Kolbenstange an dem feststehenden Zylindergehäuse montiert ist. Das Kolbenende kann eine Geometrie aufweisen, durch die eine Drehbewegung der Kolbenstange gegenüber dem Zylindergehäuse verhindert wird. Auch kann das Kolbenende eine Befestigungseinrichtung aufweisen, über die die Kolbenstange verdrehgesichert mit einem wiederum verdrehgesichert in dem Zylindergehäuse angeordneten Kolben verbunden werden kann.
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Somit kann das Zylinderkolbenelement einen Kolben aufweisen, der eine von der Kreisform abweichende Umfangsgeometrie aufweist und starr mit dem Kolbenende der Kolbenstange verbunden ist. Durch die unrunde Umfangsgeometrie wird ein Verdrehen des Kolbens gegenüber dem Zylindergehäuse vermieden. Die Umfangsgeometrie kann eine außen liegende Führung, beispielsweise eine H-Führung aufweisen oder durch ein polynomförmiges Querschnittsprofil, beispielsweise ein Oktagon-Profil gebildet sein.
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Der Anschlag des Gewindezapfens kann eine Außengeometrie zum Ermöglichen eines formschlüssigen Kontakts des Anschlags mit einem Werkzeug zum Drehen des Gewindezapfens aufweisen. Beispielsweise kann die Außengeometrie als Sechskant ausgeführt sein. Dadurch kann der Anschlag verwendet werden, um den Gewindezapfen zu drehen. Durch eine Drehung des Gewindezapfens kann beispielsweise eines der Gewinde des Gewindezapfens in ein entsprechendes Gegengewinde eingeschraubt werden.
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Gemäß einer Ausführungsform können in einem Anlieferzustand des Zylinderkolbenelements eine der Kolbenstange zugewandte Fläche der Kontermutter in Kontakt mit der Kolbenstange und eine dem Anschlag zugewandte Fläche der Kontermutter in Kontakt mit dem Anschlag sein. Der Anlieferzustand kann einen Zustand darstellen, in dem das Zylinderkolbenelement noch nicht mit einem durch das Zylinderkolbenelement zu bewegendes Element verbunden ist. In dem Anlieferzustand kann das erste Ende des Gewindezapfens weitmöglichst in die Kolbenstange eingeschraubt sein. Dadurch kann der Gewindezapfen kraftschlüssig mit der Kolbenstange verbunden sein, sodass ein, beispielsweise durch Erschütterungen hervorgerufenes selbstständiges Herausdrehen des Gewindezapfens aus der Kolbenstange verhindert wird.
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Dagegen kann in einem Einbauzustand des Zylinderkolbenelements die Kontermutter zur Herstellung einer kraftschlüssigen Verbindung zwischen der Kontermutter, der Kolbenstange und dem Gewindezapfen gegen die Kolbenstange gezogen sein. Der Einbauzustand kann einen Zustand darstellen, in dem das Zylinderkolbenelement mit einem durch das Zylinderkolbenelement zu bewegendes Element verbunden ist. Der Einbauzustand kann einem Betriebszustand oder einem betriebsbereiten Zustand des Zylinderkolbenelements oder des gesamten Zylinders entsprechen. In dem Einbauzustand kann das zweite Ende des Gewindezapfens weitmöglichst in das zu bewegende Element eingeschraubt sein. Indem die Kontermutter gegen die Kobenstange gezogen ist, die Kontermutter und die Kolbenstange also gegeneinander verschraubt sind, ist der Gewindezapfen starr an der Kolbenstange fixiert. Dadurch kann eine Bewegung des Gewindezapfens gegenüber der Kolbenstange während des Betriebs des Zylinders verhindert werden.
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Dabei können der Anschlag und die Kontermutter voneinander beabstandet angeordnet sein. Ein entsprechender Abstand zwischen dem Anschlag und der Kontermutter kann durch das Eindrehen des zweiten Endes des Gewindezapfens in das zu bewegende Element verursacht sein.
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Das Zylinderkolbenelement kann ein durch die Kolbenstange zu bewegendes Element aufweisen. Das Zylinderkolbenelement kann ein zu dem zweiten Außengewinde des Gewindezapfens korrespondierendes Innengewinde aufweisen. Dabei kann das zweite Ende des Gewindezapfens bis zu dem Anschlag in das Innengewinde des Elements eingeschraubt sein. Bei dem Element kann es sich um ein Werkstück handeln, das durch eine Betätigung des Zylinders bewegt werden kann. Alternativ kann der Zylinder durch eine Bewegung des Elements betätigt werden. Vorteilhafterweise können unterschiedlich ausgeformte Elemente mittels des Gewindezapfens und der Kontermutter an der Kolbenstange befestigt werden. Auf diese Weise kann das Zylinderkolbenelement für unterschiedliche Anwendungen zum Einsatz kommen.
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Ein Zylinder weist die folgenden Merkmale auf:
ein Zylindergehäuse; und
ein Zylinderkolbenelement, wobei das Kolbenende der Kolbenstange des Zylinderkolbenelements verdrehgesichert und axial verschiebbar gegenüber dem Zylindergehäuse angeordnet ist.
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Bei dem Zylinder kann es sich beispielsweise um einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder als Druckmittelzylinder handeln. Ein solcher Druckmittelzylinder kann als Antriebskomponente für einen Linearantrieb eingesetzt werden. Ein Element als anzutreibendes Element kann an dem Aufnahmeende der Kolbenstange befestigt sein.
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Ein Verfahren zum Befestigen eines zu bewegenden Elements an einer Kolbenstange eines Zylinders kann die folgenden Schritte umfassen:
Bereitstellen einer Kolbenstange, eines Gewindezapfen und einer Kontermutter, wobei die Kolbenstange ein, ein Innengewinde aufweisendes Aufnahmeende und ein dem Aufnahmeende gegenüberliegend angeordnetes Kolbenende aufweist, wobei der Gewindezapfen ein erstes Ende mit einem ersten Außengewinde, ein zweites Ende mit einem zweiten Außengewinde und ein zwischen dem ersten Ende und dem zweiten Ende angeordneten Anschlag aufweist und wobei das erste Ende des Gewindezapfens durch die Kontermutter hindurch in das Innengewinde der Kolbenstange eingeschraubt ist;
Bereitstellen des zu bewegenden Elements, das ein zu dem zweiten Außengewinde des Gewindezapfens korrespondierendes Innengewinde aufweist;
Einschrauben des zweiten Endes des Gewindezapfens bis zum Anschlag in das Innengewinde des zu bewegenden Elements, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem zu bewegenden Element und dem Gewindezapfen herzustellen; und
Festziehen der Kontermutter gegenüber der Kolbenstange, um eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Kontermutter, der Kolbenstange und dem Gewindezapfen herzustellen.
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Das Verfahren ermöglicht eine Fixierung des zu bewegenden Elements an der Kolbenstange, ohne das dafür eine Drehbewegung des zu bewegenden Elements oder der Kolbenstange durchgeführt wird. Die Fixierung kann alleine durch eine Drehung des Gewindezapfens und eine Drehung der Kontermutter realisiert werden.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Zylinders gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine Darstellung eines Zylinderkolbenelements im Anlieferzustand gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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3 eine Darstellung eines Zylinderkolbenelements im Einbauzustand gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Gleiche oder ähnliche Elemente können in den nachfolgenden Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen sein. Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung sowie die Ansprüche zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar, dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren, hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst werden können.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Zylinders gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Der Zylinder weist ein Zylindergehäuse 102 mit einer Kammer auf. In der Kammer ist ein Kolben 104 des Zylinders entlang einer Bewegungsachse axial verschiebbar angeordnet. Durch das Zylindergehäuse 102 und den Kolben 104 wird ein Hohlraum begrenzt, in dem gemäß diesem Ausführungsbeispiel ein Fluid, beispielsweise Druckluft, eingeführt werden kann, um den Kolben 104 zu bewegen. Der Kolben 104 kann somit eine Linearbewegung innerhalb der Kammer des Zylindergehäuses 102 ausführen. Der Kolben 104 weist eine Verdrehsicherung auf, durch die der Kolben 104 an einer Drehbewegung um die Bewegungsachse des Kolbens 104 gehindert wird. Die Verdrehsicherung kann beispielsweise durch eine Führungsschiene oder eine geeignete Außenkontur des Kolbens 104 sowie einer der Außenkontur des Kolbens 104 entsprechenden Innenkontur des Zylindergehäuses 102 gebildet sein.
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Eine Kolbenstange 106 ist mit dem Kolben 104 verbunden. Die Kolbenstange 104 weist ein kolbenseitiges Ende auf, an dem die Kolbenstange 106 mit dem Kolben 104 verbunden ist. Insbesondere ist die Kolbenstange 106 drehfest mit dem Kolben 104 verbunden, sodass die Kolbenstange 106 an einer Drehbewegung um die Bewegungsachse des Kolbens 104 gehindert wird. Die Kolbenstange 106 ist somit als eine verdrehgesicherte Kolbenstange ausgeführt. Beispielsweise können die Kolbenstange 106 und der Kolben 104 über eine Gewindeschraube oder einen Gewindestift miteinander verbunden sein. Alternativ kann der Kolben 104 durch das kolbenseitige Ende der Kolbenstange 106 gebildet sein, d. h., Kolben 104 und Kolbenstange 106 können einstückig hergestellt sein.
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Die Kolbenstange 106 ragt aus dem Zylindergehäuse 102 heraus. Somit ist ein dem kolbenseitigen Ende der Kolbenstange 106 gegenüberliegendes Aufnahmeende der Kolbenstange 106 außerhalb des Zylindergehäuses 102 angeordnet.
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An dem Aufnahmeende der Kolbenstange 106 ist ein Element 108, gemäß diesem Ausführungsbeispiel in Form eines Werkstücks, befestigt. Das Element 108 ist mittels eines Gewindezapfens 110 und einer Kontermutter 112 an der Kolbenstange 106 fixiert.
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Im Betrieb des Zylinders kann das Zylindergehäuse 102 an einem Träger fixiert sein und somit gegenüber der Umgebung als feststehend bezeichnet sein. Eine Linearbewegung des Kolbens 104 gegenüber dem Zylindergehäuse 102 wird auf die Kolbenstange 106 und über den Gewindezapfen 110 auf das Element 108 übertragen. Somit führen das Element 108 und der Kolben 104 parallele Bewegungen aus.
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Der Verbund aus Kolbenstange 106, Gewindezapfen 110 und Kontermutter 112, eventuell erweitert um den Kolben 104 und zusätzlich oder alternativ das Element 108, werden im Folgenden auch als Zylinderkolbenelement bezeichnet.
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2 zeigt eine Darstellung eines Zylinderkolbenelements im Anlieferzustand gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Zylinderkolbenelement kann im Zusammenhang mit dem in 1 gezeigten Zylinder eingesetzt werden. Das Zylinderkolbenelement weist eine Kolbenstange 106, einen Gewindezapfen 110 und eine Kontermutter 112 auf. Die Kolbenstange 106 ist als eine verdrehgesicherte Kolbenstange ausgeführt.
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Die Kolbenstange 106 weist ein Aufnahmeende 221 und ein Kolbenende 223 auf. An dem Aufnahmeende 221 weist die Kolbenstange 106 ein Innengewinde 225 auf. Das Innengewinde 225 erstreckt sich entlang einer Längserstreckungsrichtung der Kolbenstange 106. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Kolbenstange 106 ein Rohr und das Innengewinde 225 verläuft ausgehend von dem Aufnahmeende 221 entlang eines Abschnitts der Innenwand des Rohrs. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Kolbenstange 106 an dem Kolbenende 223 ein weiteres Innengewinde oder eine andere geeignete Befestigungseinrichtung zum Befestigen der Kolbenstange 106 an einem Kolben aufweisen.
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Der Gewindezapfen 110 ist als ein doppeltes Gewinde ausgeführt. Der Gewindezapfen 110 weist ein erstes Ende 231 mit einem ersten Außengewinde, ein zweites Ende 233 mit einem zweiten Außengewinde und einen zwischen dem ersten Ende 231 und dem zweiten Ende 233 angeordneten Anschlag 235 auf. Der Gewindezapfen 110 weist im Bereich des Anschlags 235 einen größeren Umfang als im Bereich des ersten Endes 231 und des zweiten Endes 233 auf. Das erste Außengewinde und das zweite Außengewinde reichen jeweils bis zu Randflächen des Anschlags 235. Der Anschlag 235 kann beispielsweise als Sechskant ausgeformt sein. Die gegenüberliegenden Randflächen des Anschlags 235 können parallel zueinander und orthogonal zu einer Längsachse des Gewindezapfens 110 ausgerichtet sein. Das erste Ende 231 ist länger als das zweite Ende 233. Das erste Außengewinde korrespondiert zu dem Innengewinde 225 der Kolbenstange 106, sodass der Gewindezapfen 110 mit dem ersten Ende 231 in die Kolbenstange 106 hineingeschraubt werden kann.
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Die Kontermutter 112 ist eine Mutter mit einem Innengewinde, das mit dem Außengewinde des ersten Endes 231 des Gewindezapfens 110 korrespondiert. Somit kann die Kontermutter 112 auf das erste Ende 231 des Gewindezapfens 110 aufgeschraubt werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Kontermutter 112 als eine Sechskantmutter ausgeformt.
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In dem in 2 gezeigten Zustand des Zylinderkolbenelements ist die Kontermutter 112 bis zu dem Anschlag 235 auf das erste Ende 231 des Gewindezapfens 110 aufgeschraubt. Somit berühren sich gegenüberliegende Randflächen des Anschlags 235 und der Kontermutter 112. Der Gewindezapfen 110 ist mit dem ersten Ende 231 ganz in die Kolbenstange 106 eingeschraubt, sodass eine weitere Randfläche der Kontermutter 112 an dem Aufnahmeende der Kolbenstange 106 anliegt. Die Kontermutter 112 ist somit zwischen dem Anschlag 235 und der Kolbenstange 106 angeordnet. In dem in 2 gezeigten Zustand ist die Kontermutter 112 ohne Funktion.
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Der gezeigte Zustand entspricht einem Zustand, in dem sich der Zylinder beispielsweise bei einer Auslieferung an einen Anwender des Zylinders befindet, oder in einem Zustand, in dem der Anwender gerade einen Wechsel eines durch die Kolbenstange 106 zu bewegendes Element vornimmt.
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3 zeigt eine Darstellung des in 2 gezeigten Zylinderkolbenelements im Einbauzustand gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das Zylinderkolbenelement weist zusätzlich zu den bereits anhand von 2 beschriebenen Elementen ein Element 108 auf. Das Element 108 ist ein Werkstück, das beispielsweise zur Bearbeitung durch den Zylinder bewegt werden soll. Das Element 108 weist ein Innengewinde auf, das mit dem Außengewinde des zweiten Endes 233 des Gewindezapfens 110 korrespondiert.
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Das zweite Ende 233 des Gewindezapfens 110 ist bis zum Anschlag 235 in das Element 108 hineingeschraubt. Durch ein auf den Gewindezapfen 110 ausgeübtes geeignetes Anzugsmoment kann eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Gewindezapfen 110 und dem Element 108 realisiert sein.
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Das zweite Ende 231 des Gewindezapfens 110 ist teilweise aus der der Kolbenstange 106 herausgedreht. Ein Abschnitt des zweiten Endes 231 befindet sich jedoch nach wie vor innerhalb der Kolbenstange 106. Die Kontermutter 112 liegt weiterhin an dem Aufnahmeende 221 der Kolbenstange 106 an. Der Anschlag 235 ist daher beabstandet von der Kontermutter 112 angeordnet.
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Durch ein auf die Kontermutter 112 ausgeübtes geeignetes Anzugsmoment ist eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Gewindezapfen 110, der Kontermutter 112 und dem Element 108 realisiert.
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Durch die Kontermutter 112 ist der Gewindezapfen 110 an der Kolbenstange 104 fixiert. Durch den Anschlag 235 ist wiederum das Element 108 an dem Gewindezapfen 110 fixiert.
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In dem in 3 gezeigten Zustand des Zylinderkolbenelements ist der Gewindezapfen 110 in das Element 108 eingedreht. Die Kontermutter 112 ist gegen die Kolbenstange 106 gezogen. Der gezeigte Zustand entspricht einem betriebsbereiten Zustand oder einen Betriebszustand, beispielsweise bei einem Anwender des Zylinders.
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Abgesehen von dem Innengewinde zur Befestigung des Elements 108 an dem Gewindezapfen 110 kann das Element 108 anwenderspezifisch ausgeformt sein. Es können somit unterschiedliche Elemente 108 an der Kolbenstange 106 fixiert werden.
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4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Befestigen eines zu bewegenden Elements an einer Kolbenstange eines Zylinders gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bei dem Element kann es sich beispielsweise um das in den 1 oder 3 gezeigte Element handeln. Bei der Kolbenstange kann es sich um die in den 1 bis 3 gezeigte Kolbenstange handeln.
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In einem Schritt 441 werden eine Kolbenstange, ein Gewindezapfen und eine Kontermutter bereitgestellt. Die Kolbenstange, der Gewindezapfen und die Kontermutter können bereits als eine Einheit, wie in 2 gezeigt, bereitgestellt werden. Alternativ können die Kolbenstange, der Gewindezapfen und die Kontermutter in dem Schritt 441 zumindest teilweise getrennt voneinander bereitgestellt und anschließend zu der in 2 gezeigten Einheit verbunden werden.
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In einem Schritt 443 wird das zu bewegende Element bereitgestellt. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird das Element mit dem Innengewinde auf das zweite Ende des Gewindezapfens aufgesetzt. Die Schritte 441, 443 können in einer beliebigen Reihenfolge oder auch zeitgleich durchgeführt werden.
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In einem Schritt 445 wird das zweite Ende des Gewindezapfens bis zum Anschlag in das Innengewinde des zu bewegenden Elements hineingeschraubt. Dazu kann ein Werkzeug an den Anschlag angesetzt werden und der Gewindezapfen mithilfe des Werkzeugs gedreht werden. Durch das Hineindrehen des Gewindezapfens in das Element wird das erste Ende des Gewindezapfens etwas aus der Kolbenstange herausgedreht.
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In einem Schritt 447 wird die Kontermutter gegenüber der Kolbenstange festgezogen. Dadurch wird eine kraftschlüssige Verbindung zwischen der Kontermutter, der Kolbenstange und dem Gewindezapfen hergestellt.
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Auf diese Weise wird eine Befestigungsart für verdrehgesicherte Kolbenstangen geschaffen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird durch eine Segmentierung der Kolbenstange die Möglichkeit geschaffen, durch einen entsprechend langen Gewindezapfen mit Kontermutter zwischen Kolbenstange, beispielsweise in Form eines Rohrs, und Gewindezapfen eine Montage vorzunehmen, bei der das zu bewegende Werkstück durch einfaches Drehen des Gewindezapfens sowie der Kontermutter an der Zylinder-Kolbenstange befestigt wird.
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Das beschriebene einfache mechanische Konzept kann bei Mehrfunktionszylindern eingesetzt werden. Dabei lässt sich eine Verdrehsicherung für die Kolbenstange bewirken.
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Die gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt und können miteinander kombiniert werden. Auch wenn in den Ausführungsbeispielen vorrangig verdrehgesicherte Kolbenstangen beschrieben werden, so ist der beschriebene Ansatz zur Befestigung eines Elements an einer Kolbenstange in entsprechender Weise auch bei verdrehbaren Kolbenstangen anwendbar.
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Bezugszeichenliste
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- 102
- Zylindergehäuse
- 104
- Kolben
- 106
- Kolbenstange
- 108
- Element
- 110
- Gewindezapfen
- 112
- Kontermutter
- 221
- Aufnahmeende
- 223
- Kolbenende
- 225
- Innengewinde
- 231
- erstes Ende
- 233
- zweites Ende
- 235
- Anschlag
- 441
- erster Schritt
- 443
- zweiter Schritt
- 445
- dritter Schritt
- 447
- vierter Schritt