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GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft Brennkraftmaschinen und insbesondere ein Steuerverfahren für ein Fahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, wie es der Art nach im Wesentlichen aus der
DE 10 2009 050 831 A1 oder der
US 2008 / 0 306 631 A1 bekannt ist.
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Ferner lehrt die
DE 10 2004 001 331 A1 , nach dem Abschalten der Brennkraftmaschine Ammoniak in den SCR-Katalysator einzubringen, um bei einem Wiederstart die Emissionen zu verbessern.
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Des Weiteren lehrt die
WO 2010/055573 A1 , mit Hilfe eines GPS-Systems die Distanz zu einem Ort zu prüfen, an dem ein längeres Abstellen des Fahrzeugs zu erwarten ist, und ein Signal auszulösen, wenn sich das Fahrzeug in der Nähe eines solchen Ortes befindet.
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Bezüglich des weitergehenden Standes der Technik sei an dieser Stelle auf die
WO 2007/028681 A1 verwiesen.
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HINTERGRUND
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Luft wird in eine Maschine durch einen Ansaugkrümmer gezogen. Ein Drosselventil steuert eine Luftströmung in die Maschine. Die Luft mischt sich mit Kraftstoff von einem oder mehreren Kraftstoffinjektoren, um ein Luft/Kraftstoff-Gemisch zu bilden. Das Luft/Kraftstoff-Gemisch wird in einem oder mehreren Zylindern der Maschine verbrannt. Die Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches erzeugt Drehmoment.
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Abgas, das aus der Verbrennung des Luft/Kraftstoff-Gemisches resultiert, wird von den Zylindern an ein Abgassystem ausgestoßen. Das Abgas kann Partikelmaterial (PM) und Gas enthalten. Das Abgas enthält Stickoxide (NOx), wie Stickstoffoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Ein Behandlungssystem reduziert NOx und PM in dem Abgas.
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Das Abgas strömt von der Maschine zu einem Oxidationskatalysator (OC). Der OC entfernt Kohlenwasserstoffe und/oder Kohlenstoffoxide von dem Abgas. Das Abgas strömt von dem OC an einen Katalysator für selektive katalytische Reduktion (SCR von engl.: „selective catalytic reduction“). Ein Dosiermittelinjektor injiziert ein Dosiermittel in den Abgasstrom stromaufwärts des SCR-Katalysators. Ammoniak (NH3), der durch das Dosiermittel bereitgestellt wird, wird von dem SCR-Katalysator absorbiert. Ammoniak reagiert mit den NOx in dem den SCR-Katalysator passierenden Abgas.
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Ein Dosiermodul steuert den Massendurchfluss des durch den Dosiermittelinjektor injizierten Dosiermittels. Auf diese Art und Weise steuert das Dosiermodul die Lieferung von Ammoniak an den SCR-Katalysator und die durch den SCR-Katalysator gespeicherte Menge an Ammoniak. Die durch den SCR-Katalysator gespeicherte Menge an Ammoniak wird als eine gegenwärtige Speicherung (beispielsweise Gramm) bezeichnet. Der Prozentsatz von NOx-Eingang zu dem SCR-Katalysator, der von dem Abgas entfernt wird, ist als der NOx-Umwandlungswirkungsgrad bezeichnet. Der NOx-Umwandlungswirkungsgrad steht mit der gegenwärtigen Speicherung des SCR-Katalysators in Verbindung. Beispielsweise steigt der NOx-Umwandlungswirkungsgrad, wenn die gegenwärtige Speicherung des SCR-Katalysators steigt, und umgekehrt. Das Dosiermodul kann die Injektion von Dosiermittel steuern, um beispielsweise den NOx-Umwandlungswirkungsgrad zu maximieren.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein erfindungsgemäßes Steuerverfahren für ein Fahrzeug umfasst die Merkmale des Anspruchs 1.
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Weitere Anwendungsbereiche der vorliegenden Offenbarung werden aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung offensichtlich. Es sei zu verstehen, dass die detaillierte Beschreibung und spezifische Beispiele nur zu Zwecken der Veranschaulichung bestimmt sind.
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Figurenliste
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Die vorliegende Offenbarung wird aus der detaillierten Beschreibung und den begleitenden Zeichnungen besser verständlich, in welchen:
- 1 ein Funktionsblockschaubild eines beispielhaften Maschinensystems gemäß der vorliegenden Offenbarung ist;
- 2 ein Funktionsblockschaubild eines beispielhaften Steuersystems für einen Katalysator für selektive katalytische Reduktion (SCR) gemäß der vorliegenden Offenbarung ist;
- 3 ein Flussdiagramm ist, das ein beispielhaftes Verfahren zur Feststellung von Kaltstartorten gemäß der vorliegenden Offenbarung ist;
- 4 ein Flussdiagramm ist, das ein beispielhaftes Verfahren zum selektiven Einstellen einer Dosiermittelinjektion auf Grundlage einer Nähe zu einem Kaltstartort gemäß der vorliegenden Offenbarung zeigt; und
- 5 ein Flussdiagramm ist, das ein beispielhaftes Verfahren zur Einstellung von Dosierrateneinstellungen gemäß der vorliegenden Offenbarung zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die folgende Beschreibung ist lediglich beispielhafter Natur. Zu Zwecken der Klarheit sind in den Zeichnungen dieselben Bezugszeichen zur Identifizierung ähnlicher Elemente verwendet. Die hier verwendete Formulierung „zumindest eines aus A, B und C“ ist so auszulegen, dass ein logisches A oder B oder C unter Verwendung eines nicht exklusiven logischen Oder gemeint ist. Es sei zu verstehen, dass Schritte innerhalb eines Verfahrens in verschiedener Reihenfolge ohne Änderung der Grundsätze der vorliegenden Offenbarung ausgeführt werden können.
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Der hier verwendete Begriff „Modul“ kann eine anwendungsspezifische integrierte Schaltung (ASIC); eine elektronische Schaltung; eine kombinatorische Logikschaltung; ein Field Programmable Gate Array (FPGA); einen Prozessor (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppe), der Code ausführt; andere geeignete Komponenten, die die beschriebene Funktionalität bereitstellen; oder eine Kombination einiger oder alle der obigen, wie in einem System-on-Chip betreffen, Teil davon sein oder umfassen. Der Begriff „Modul“ kann einen Speicher (gemeinsam genutzt, dediziert oder Gruppe) aufweisen, der durch den Prozessor ausgeführten Code speichert.
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Der Begriff „Code“, wie oben verwendet ist, kann Software, Firmware und/oder Mikrocode aufweisen und kann Programme, Routinen, Funktionen, Klassen und/oder Objekte betreffen. Der Begriff „gemeinsam genutzt“, wie oben verwendet ist, bedeutet, dass einiger oder der gesamte Code von mehreren Modulen unter Verwendung eines einzelnen (gemeinsam genutzten) Prozessors ausgeführt werden kann. Zusätzlich kann einiger oder der gesamte Code von mehreren Modulen durch einen einzelnen (gemeinsam genutzten) Speicher gespeichert werden. Der Begriff „Gruppe“, wie oben verwendet ist, bedeutet, dass einiger oder der gesamte Code von einem einzelnen Modul unter Verwendung einer Gruppe von Prozessoren ausgeführt werden kann. Zusätzlich kann einiger oder der gesamte Code von einem einzelnen Modul unter Verwendung einer Gruppe von Speichern gespeichert werden.
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Die Vorrichtungen und Verfahren, die hier beschrieben sind, können durch ein oder mehrere Computerprogramme implementiert sein, die durch einen oder mehrere Prozessoren ausgeführt werden. Die Computerprogramme umfassen prozessorausführbare Anweisungen, die an einem nicht flüchtigen konkreten computerlesbaren Medium gespeichert sind. Die Computerprogramme können auch gespeicherte Daten aufweisen. Nicht beschränkende Beispiele des nicht flüchtigen konkreten computerlesbaren Mediums sind nichtflüchtige Speicher, Magnetspeicher und optische Speicher.
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Ein Dosiersteuermodul steuert eine Injektion eines Dosiermittels (beispielsweise Harnstoff) in ein Abgassystem stromaufwärts eines Katalysators für selektive katalytische Reduktion (SCR). Der SCR-Katalysator nimmt Abgas auf, das von einer Maschine eines Fahrzeugs ausgegeben wird. Das Abgas umfasst Stickoxide (NOx). Ammoniak (NH3), der an den SCR-Katalysator über das Dosiermittel geliefert wird, reagiert mit NOx, wodurch die Menge an NOx, die von dem SCR-Katalysator ausgegeben wird, reduziert wird.
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Das Dosiersteuermodul schätzt eine Menge an Ammoniak, die durch den SCR-Katalysator gespeichert ist (gegenwärtige Speicherung), und steuert eine Dosiermittelinjektion auf Grundlage der gegenwärtigen Speicherung. Das Dosiersteuermodul schätzt eine Menge an Ammoniak, die durch den SCR-Katalysator (gegenwärtige Speicherung) gespeichert wird, und steuert eine Dosiermittelinjektion auf Grundlage der gegenwärtigen Speicherung. Zu gewissen Zeiten (beispielsweise während oder zu einer Partikelfilterregeneration hinführend) kann die gegenwärtige Speicherung sich Null annähern oder Null erreichen. Falls das Fahrzeug abgeschaltet ist, wenn die gegenwärtige Speicherung bei oder nahe Null liegt, befindet sich die gegenwärtige Speicherung bei oder nahe Null, wenn die Maschine das nächste Mal gestartet wird.
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Unter bestimmten Umständen, wie z.B., wenn sich die Maschine etwa bei Umgebungsbedingungen befindet, wenn die Maschine das nächste Mal gestartet wird, kann es unerwünscht sein, dass die gegenwärtige Speicherung bei oder nahe Null liegt. Die bei oder nahe Null liegende gegenwärtige Speicherung kann beispielsweise unerwünscht sein, da eine geringere Menge an NOx aufgrund der begrenzten Menge an Ammoniak, die vorhanden ist, entfernt wird, wenn und nachdem die Maschine das nächste Mal gestartet ist. Zusätzlich oder alternativ kann das Dosiersteuermodul von einer Injektion von Dosiermittel so lange absehen, bis ausreichende Abgas- und Katalysatortemperaturen erreicht werden.
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Ein Steuermodul der vorliegenden Offenbarung stellt Orte fest, an denen das Fahrzeug lange genug abgeschaltet ist, damit die Maschine etwa Umgebungsbedingungen erreicht, wenn das Fahrzeug das nächste Mal gestartet wird. Das Steuermodul stellt selektiv die Rate ein, mit der Dosiermittel injiziert wird, wenn das Fahrzeug in eine vorbestimmte Distanz von einem der festgestellten Orte kommt. Die selektive Einstellung wird in einem Bemühen durchgeführt, ein vorbestimmtes Niveau an gegenwärtiger Speicherung zu erreichen, wenn das Fahrzeug bei oder nahe dem festgestellten Ort abgeschaltet wird. Die gegenwärtige Speicherung, die etwa gleich dem vorbestimmten Niveau ist, wenn die Maschine das nächste Mal bei etwa Umgebungsbedingungen gestartet wird, neigt tendenziell dazu, zu ermöglichen, dass eine größere Menge an NOx bei oder nach Maschineninbetriebnahme entfernt wird.
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Nun Bezug nehmend auf 1 ist ein Funktionsblockschaubild eines beispielhaften Maschinensystems 100 dargestellt. Eine Maschine 102 erzeugt Antriebsmoment für ein Fahrzeug. Während die Maschine 102 als eine Dieselmaschine gezeigt und diskutiert ist, kann die Maschine 102 ein anderer geeigneter Typ von Maschine sein, wie eine Benzinmaschine oder ein anderer Typ von Brennkraftmaschine. Zusätzlich können ein oder mehrere Elektromotoren (oder Motor-Generatoren) Antriebsmoment erzeugen.
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Luft wird in die Maschine 102 durch einen Ansaugkrümmer 104 gezogen. Die Luftströmung in die Maschine 102 kann unter Verwendung eines Drosselventils 106 variiert werden. Ein Drosselaktuatormodul 108 steuert eine Öffnung des Drosselventils 106. Ein oder mehrere Kraftstoffinjektoren, wie der Kraftstoffinjektor 110, mischen Kraftstoff mit der Luft, um ein Luft/Kraftstoff-Gemisch zu bilden. Das Luft/Kraftstoff-Gemisch wird in Zylindern der Maschine 102 verbrannt, wie Zylinder 114. Obwohl die Maschine 102 mit einem Zylinder gezeigt ist, kann die Maschine 102 mehr als einen Zylinder aufweisen. Während es nicht gezeigt ist, kann das Maschinensystem 100 eine oder mehrere Ladevorrichtungen aufweisen, wie einen oder mehrere Turbolader und/oder Superlader.
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Abgas wird von der Maschine 102 an ein Abgassystem 120 ausgestoßen. Das Abgas kann Partikelmaterial (PM) und Abgas enthalten. Das Abgas (Gas) umfasst Stickoxide (NOx), wie Stickstoffoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2). Das Abgassystem 120 umfasst ein Behandlungssystem, das die jeweiligen Mengen von NOx und PM in dem Abgas reduziert.
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Das Abgassystem 120 umfasst einen Oxidationskatalysator (OC) 122 und einen Katalysator 124 für selektive katalytische Reduktion (SCR). Das Abgassystem 120 kann auch einen Partikelfilter (nicht gezeigt) aufweisen. Das Abgas strömt von der Maschine 102 an den OC 122. Nur beispielhaft kann der OC 122 einen Dieseloxidationskatalysator (DOC) aufweisen. Das Abgas strömt von dem OC 122 an den SCR-Katalysator 124. Das Abgas kann von dem SCR-Katalysator 124 an den Partikelfilter strömen. Bei verschiedenen Implementierungen kann der Partikelfilter in einem gemeinsamen Gehäuse mit dem SCR-Katalysator 124 implementiert sein. Nur beispielhaft kann der Partikelfilter einen Dieselpartikelfilter (DPF) aufweisen.
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Ein Dosiermittelinjektor 130 injiziert ein Dosiermittel in das Abgassystem 120 stromaufwärts des SCR-Katalysators 124. Nur beispielhaft kann der Dosiermittelinjektor 130 das Dosiermittel an einer Stelle zwischen dem OC 122 und dem SCR-Katalysator 124 injizieren. Das Dosiermittel enthält Harnstoff (CO(NH2)2), Ammoniak (NH3) und/oder einen anderen geeigneten Typ von Dosiermittel, das Ammoniak an den SCR-Katalysator 124 liefert. Das Dosiermittel kann auch als ein Emissionsfluid (EF), ein Dieselemissionsfluid (DEF) oder ein Reduktionsmittel bezeichnet werden.
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Bei Implementierungen, wenn das Dosiermittel Harnstoff aufweist, reagiert der Harnstoff mit dem Abgas, um Ammoniak zu erzeugen, und der Ammoniak wird an den SCR-Katalysator 124 geliefert. Das Dosiermittel kann mit Wasser (H2O) bei verschiedenen Implementierungen verdünnt werden. Bei Implementierungen, wenn das Dosiermittel mit Wasser verdünnt ist, verdampft Wärme (beispielsweise von dem Abgas) das Wasser, und Ammoniak wird an den SCR-Katalysator 124 geliefert. Eine beispielhafte chemische Gleichung, die die Erzeugung von Ammoniak aus einer beispielhaften Dosiermittellösung veranschaulicht, ist nachfolgend vorgesehen.
HCNO + H2O → NH3+CO2
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Der SCR-Katalysator 124 speichert (d.h. absorbiert) Ammoniak, der durch das Dosiermittel geliefert wird. Nur beispielhaft kann der SCR-Katalysator 124 einen Vanadiumkatalysator, einen Zeolithkatalysator und/oder einen anderen geeigneten Typ von SCR-Katalysator aufweisen. Eine beispielhafte chemische Gleichung, die eine Ammoniakabsorption veranschaulicht, ist nachfolgend vorgesehen.
NH3+S → NH3(S)
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Der SCR-Katalysator 124 katalysiert eine Reaktion zwischen gespeichertem Ammoniak und NOx, die den SCR-Katalysator 124 passieren. Die Menge an Ammoniak, die durch den SCR-Katalysator 124 gespeichert ist, wird als gegenwärtige Speicherung bezeichnet. Die gegenwärtige Speicherung kann als eine Masse von Ammoniak (beispielsweise Gramm), eine Anzahl von Mol an Ammoniak oder als ein anderes geeignetes Maß der Menge an Ammoniak, die durch den SCR-Katalysator 124 gespeichert ist, ausgedrückt werden.
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NOx und Ammoniak reagieren mit einer bekannten Rate, die als eine Reaktionsrate bezeichnet werden kann. Die Reaktionsrate kann durch die Gleichung beschrieben werden:
wobei RR die Reaktionsrate ist und X abhängig von der Menge an Stickstoffdioxid (NO
2) in dem Abgas variiert. Nur beispielhaft kann X zwischen 1,0 und 1,333 variieren.
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Ein Prozentsatz von NOx-Eingang zu dem SCR-Katalysator 124, der von dem Abgas über Reaktion mit Ammoniak entfernt wird, kann als NOx-Umwandlungswirkungsgrad bezeichnet werden. Der NOx-Umwandlungswirkungsgrad steht direkt mit der gegenwärtigen Speicherung des SCR-Katalysators 124 in Verbindung. Nur beispielhaft steigt der NOx-Umwandlungswirkungsgrad, wenn die gegenwärtige Speicherung des SCR-Katalysators 124 zunimmt.
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Die gegenwärtige Speicherung des SCR-Katalysators 124 ist jedoch auf eine maximale Menge an Ammoniak beschränkt. Diese maximale Menge an Ammoniak wird als die maximale Speicherkapazität des SCR-Katalysators 124 bezeichnet. Die Beibehaltung der gegenwärtigen Speicherung des SCR-Katalysators 124 bei der maximalen Speicherkapazität stellt sicher, dass eine maximale Menge an NOx von dem Abgas entfernt wird. Mit anderen Worten kann die Beibehaltung der gegenwärtigen Speicherung bei der maximalen Speicherkapazität sicherstellen, dass ein größtmöglicher NOx-Umwandlungswirkungsgrad erreicht wird.
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Jedoch erhöht die Beibehaltung der gegenwärtigen Speicherung bei oder nahe der maximalen Speicherkapazität auch die Möglichkeit, dass Ammoniak von dem Abgassystem 120 ausgetragen wird. Das Austragen von Ammoniak von dem Abgassystem 120 kann als Ammoniakschlupf bezeichnet werden. Die erhöhte Wahrscheinlichkeit eines Ammoniakschlupfes kann auf die inverse Beziehung zwischen der maximalen Speicherkapazität und der Temperatur des SCR-Katalysators 124 zurückführbar sein. Genauer nimmt die maximale Speicherkapazität ab, wenn die SCR-Temperatur zunimmt, und die Abnahme der maximalen Speicherkapazität kann eine Desorption (d.h. Freisetzung) von Ammoniak von dem SCR-Katalysator 124 bewirken. Mit anderen Worten bewirkt eine Zunahme der SCR-Temperatur eine Abnahme der maximalen Speicherkapazität, und Ammoniak, der oberhalb dieser verringerten maximalen Speicherkapazität gespeichert ist, kann von dem SCR-Katalysator 124 desorbieren. Somit kann eine Zunahme der SCR-Temperatur einen Ammoniakschlupf bewirken. Eine beispielhafte chemische Gleichung, die eine Ammoniakdesorption veranschaulicht, ist nachfolgend vorgesehen.
NH3(S) → NH3+S
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Der gesamte oder ein Anteil des Ammoniaks, der durch das Dosiermittel geliefert wird, kann vor oder nach Absorption durch den SCR-Katalysator 124 oxidieren. Beispielsweise kann Ammoniak mit Sauerstoff in dem Abgas reagieren, um Stickstoff (N2) und Wasser (H2O) zu erzeugen. Eine Ammoniakoxidation kann beispielsweise durch Wärme ausgelöst werden. Eine beispielhafte chemische Gleichung, die eine Ammoniakoxidation veranschaulicht, ist nachfolgend vorgesehen.
4NH3+3O2 → 2N2 + 6H2O
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Die Reaktion von Ammoniak mit NOx erzeugt Stickstoff und Wasser. Andere Komponenten des Abgases, wie Sauerstoff (O2) können ebenfalls in der Ammoniak- und NOx-Reaktion betroffen sein. Die beispielhaften chemischen Gleichungen, die nachfolgend vorgesehen sind, veranschaulichen die Reaktion von Ammoniak und NOx.
4NH3+4NO + O2 → 4N2 + 6H2O
4NH3+2NO + 2NO2 → 4N2 + 6H2O
8NH3+6NO2 → 7N2+ 12H2O
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Ein stromaufwärtiger NOx-Sensor 142 misst NOx in dem Abgas an einer Stelle stromaufwärts des OC 122. Nur beispielhaft kann der stromaufwärtige NOx-Sensor 142 einen Massendurchfluss von NOx (beispielsweise Gramm pro Sekunde), eine Konzentration von NOx (beispielsweise Teile pro Million) oder ein anderes geeignetes Maß der Menge an NOx messen. Der stromaufwärtige NOx-Sensor 142 erzeugt ein Eingangs-NOx- (NOxIN-) Signal 158 auf Grundlage der NOx in dem Abgas stromaufwärts des OC 122. Ein erster Temperatursensor 144 misst eine Temperatur des Abgases stromaufwärts des OC 122. Der erste Temperatursensor 144 erzeugt ein erstes Temperatur (TA-) Signal 160 auf Grundlage der Temperatur des Abgases stromaufwärts des OC 122.
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Ein Sauerstoffsensor 146 misst Sauerstoff (O2) in dem Abgas an einer Stelle zwischen dem OC 122 und dem SCR-Katalysator 124. Der Sauerstoffsensor 146 erzeugt ein Sauerstoff (O2-) Signal 162 auf Grundlage des Sauerstoffs in dem Abgas zwischen dem OC 122 und dem SCR-Katalysator 122. Ein zweiter Temperatursensor 148 misst eine Temperatur des Abgases an einer Stelle zwischen dem OC 122 und dem SCR-Katalysator 124. Der zweite Temperatursensor 148 erzeugt ein zweites Temperatur (TB-) Signal 164 auf Grundlage der Temperatur des Abgases zwischen dem OC 122 und dem SCR-Katalysator 124. Nur beispielhaft können der Sauerstoffsensor 146 und der zweite Temperatursensor 148 zwischen einer Stelle, wo der Dosiermittelinjektor 130 das Dosiermittel injiziert, und dem SCR-Katalysator 124 angeordnet sein.
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Ein stromabwärtiger NOx-Sensor 150 misst NOx in dem Abgas an einer Stelle stromabwärts des SCR-Katalysators 124. Nur beispielhaft kann der stromabwärtige NOx-Sensor 150 einen Massendurchfluss von NOx (beispielsweise Gramm pro Sekunde), eine Konzentration von NOx (beispielsweise Teile pro Million) oder ein anderes geeignetes Maß der Menge an NOx messen. Der stromabwärtige NOx-Sensor 150 erzeugt ein Ausgangs-NOx- (NOxOUT-) Signal 166 auf Grundlage der NOx in dem Abgas stromabwärts des SCR-Katalysators 124. Der stromabwärtige NOx-Sensor 150 ist auch für Ammoniak querempfindlich, und daher kann das Ausgangs-NOx-Signal auch Ammoniak in dem Abgas stromabwärts des SCR-Katalysators 124 reflektieren.
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Ein dritter Temperatursensor 152 misst die Temperatur des Abgases stromabwärts des SCR-Katalysators 124. Der dritte Temperatursensor 152 erzeugt ein drittes Temperatur (TC-) Signal 168 auf Grundlage der Temperatur des Abgases stromabwärts des SCR-Katalysators 124. Ein Kühlmitteltemperatursensor 154 misst die Temperatur des Maschinenkühlmittels und erzeugt ein Maschinenkühlmitteltemperatur- (ECT-) Signal 156 auf Grundlage der Kühlmitteltemperatur. Während ein Kühlmitteltemperatursensor 154 in die Maschine 102 implementiert gezeigt ist, kann der Kühlmitteltemperatursensor 154 an einer anderen geeigneten Stelle, an der Maschinenkühlmittel zirkuliert wird, angeordnet sein.
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In dem Maschinensystem 100 können ein oder mehrere andere Sensoren 169 implementiert sein. Nur beispielhaft können die anderen Sensoren 169 einen Luftmassendurchfluss-(MAF-)Sensor, einen Abgasdurchfluss-(EFR-)Sensor, einen Ansauglufttemperatur-(IAT-)Sensor, einen Krümmerabsolutdruck-(MAP-)Sensor, einen Maschinendrehzahl-(RPM-)Sensor, einen Abgasdrucksensor, einen Zylinderdrucksensor, einen anderen Sauerstoffsensor und/oder andere geeignete Sensoren aufweisen.
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Ein Anwender löst Fahrzeug-Inbetriebnahme- und Abschaltereignisse über ein Zündsystem 170 aus. Nur beispielhaft kann das Zündsystem 170 einen oder mehrere Knöpfe, Schalter und/oder andere Vorrichtungen besitzen, die ein Anwender betätigen kann, um anzuweisen, dass das Fahrzeug EIN und AUS geschaltet wird. Das Zündsystem 170 erzeugt ein Fahrzeug-EIN/AUS-Signal 172 auf Grundlage von Anwendereingaben in das Zündsystem 170.
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Ein Maschinensteuermodul (ECM) 180 steuert den Drehmomentausgang der Maschine 102. Das ECM 180 kann auch die Maschine 102 auf Grundlage des Fahrzeug-EIN/AUS-Signals 172 steuern. Zum Beispiel kann das ECM 180 ein Anlassen der Maschine auslösen, um die Maschine 102 zu starten, wenn das Fahrzeug-EIN-Signal 172 empfangen wird. Das ECM 180 kann die Maschine 102 abschalten, wenn das Fahrzeug-AUS-Signal 172 empfangen wird.
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Das ECM 180 kann ein Dosiersteuermodul 190 aufweisen, das die Injektion des Dosiermittels in das Abgassystem 120 steuert. Nur beispielhaft kann das Dosiersteuermodul 190 den zeitlichen Verlauf und die Rate der Dosiermittelinjektion steuern. Das Dosiersteuermodul 190 steuert die Lieferung von Ammoniak an den SCR-Katalysator 124 und die gegenwärtige Speicherung des SCR-Katalysators 124 über Steuerung der Injektion von Dosiermittel.
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Die Rate, mit der Dosiermittel injiziert wird, kann als eine Dosierrate (beispielsweise Gramm pro Sekunde) bezeichnet werden, und die Rate, mit der Ammoniak an den SCR-Katalysator 124 geliefert wird, kann als eine Lieferrate (beispielsweise Gramm pro Sekunde) bezeichnet werden. Das Dosiersteuermodul 190 kann eine Ziellieferrate bestimmen, eine Zieldosierrate zum Erreichen der Ziellieferrate bestimmen und die Injektion von Dosiermittel mit der Zieldosierrate steuern.
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Ein Navigationssystem 194 kann ein Satellitennavigationssystem (GPS) 195 aufweisen, das einen Fahrzeugort 196 bestimmt. Das GPS 195 bestimmt den Fahrzeugort 196 auf Grundlage von Signalen von einer Mehrzahl von Satelliten (nicht gezeigt). Das Navigationssystem 194 kann den Fahrzeugort 196 aus einem oder mehreren Gründen verwenden, um beispielsweise eine Orientierung des Fahrzeugs anzuzeigen, eine Route zwischen dem Fahrzeugort 196 und einem gewählten Ort zu bestimmen und/oder aus einem oder mehreren anderen geeigneten Gründen.
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Ein Anwender kann Eingaben in das Navigationssystem 194 machen, wie über einen Touchscreendisplay (nicht gezeigt) des Navigationssystems 194. Nur beispielhaft kann der Anwender einen Heimatort, einen Arbeitsort, etc. eingeben. Das Navigationssystem 194 kann Anwendereingaben 197 auf Grundlage von Anwendereingaben in das Navigationssystem 194 erzeugen.
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Das Dosiersteuermodul 190 der vorliegenden Offenbarung stellt selektiv eine Dosiermittelinjektion auf Grundlage des Fahrzeugorts 196 ein, um eine vorbestimmte gegenwärtige Speicherung bereitzustellen, wenn ein Kaltstartereignis ausgelöst wird. Ein Kaltstartereignis betrifft ein Ereignis, wenn die Maschineninbetriebnahme zu einem Zeitpunkt ausgelöst wird, wenn die Maschine 102 etwa Umgebungsbedingungen erreicht hat. Das Dosiersteuermodul 190 stellt Orte fest, an denen Kaltstartereignisse möglicherweise ausgelöst werden, und beginnt mit einer Einstellung der Dosiermittelinjektion, wenn der Fahrzeugort 196 innerhalb einer vorbestimmten Distanz eines festgestellten Ortes liegt.
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Wenn das Fahrzeug bei oder nahe einem festgelegten Ort abgeschaltet wird, sollte die gegenwärtige Speicherung des SCR-Katalysators 124 etwa gleich der vorbestimmten gegenwärtigen Speicherung sein. Die gegenwärtige Speicherung, die etwa gleich der gegenwärtigen Speicherung ist, wenn ein Kaltstartereignis ausgelöst wird, kann tendenziell erwünschte Abgascharakteristiken erzeugen, wie einen geringeren NOx-Ausgang von dem SCR-Katalysator 124. Während das Dosiersteuermodul 190 so gezeigt und diskutiert ist, dass es in das ECM 180 implementiert ist, kann das Dosiersteuermodul 190 in ein anderes Modul oder unabhängig implementiert sein.
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Nun Bezug nehmend auf 2 ist ein Funktionsblockschaubild eines beispielhaften Dosiersteuersystems 200 dargestellt. Ein Dosierregulierungsmodul 202 bestimmt eine Basisdosierrate (nicht gezeigt). Das Dosierregulierungsmodul 202 stellt selektiv (erhöht oder verringert) die Basisdosierrate auf Grundlage einer oder mehrerer Einstellungen ein, wie Einstellung 204, um eine Zieldosierrate 206 zu erzeugen. Nur beispielhaft kann das Dosierregulierungsmodul 202 die Zieldosierrate 206 gleich dem Produkt der Basisdosierrate mit der Einstellung 204 oder der Summe der Einstellung 204 und der Basisdosierrate setzen. Das Dosierregulierungsmodul 202 liefert die Zieldosierrate 206 an ein Injektorsteuermodul 208.
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Das Injektorsteuermodul 208 erzeugt ein Signal 210 auf Grundlage der Zieldosierrate 206 und legt das Signal 210 an den Dosiermittelinjektor 130 an. Das an den Dosiermittelinjektor 130 angelegte Signal 210 kann beispielsweise ein Impulsbreitenmodulations-(PWM-)Signal oder ein anderer geeigneter Typ von Signal sein. Das Injektorsteuermodul 208 kann das Einschaltverhältnis (d.h. Prozentsatz der EIN-Zeit während der vorbestimmten Zeitperiode) des Signals 210 setzen, um die Zieldosierrate 206 zu erreichen und das PWM-Signal an den Dosiermittelinjektor 130 anzulegen. Das Injektorsteuermodul 208 kann das Einschaltverhältnis für das Signal 210 beispielsweise unter Verwendung einer oder mehrerer Funktionen oder Zuordnungen bestimmen, die die Zieldosierrate 206 mit dem Einschaltverhältnis des Signals 210 in Verbindung bringen. Der Dosiermittelinjektor 130 injiziert das Dosiermittel auf Grundlage des Signals 210.
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Die Basisdosierrate entspricht einer Injektionsrate des Dosiermittels, um eine Lieferrate von Ammoniak 212 an den SCR-Katalysator 124 zu erreichen. Die Lieferrate 212 entspricht einer Sollrate, um Ammoniak an den SCR-Katalysator 124 zu liefern. Bei Implementierungen, wenn Ammoniak als das Dosiermittel injiziert wird, kann die Basisdosierrate gleich oder etwa gleich der Lieferrate 212 sein. Das Dosierregulierungsmodul 202 kann die Lieferrate 212 auf Grundlage einer Menge an Ammoniak, die gegenwärtig durch den SCR-Katalysator 124 gespeichert 214 ist (d.h .die gegenwärtige Speicherung), und/oder eines oder mehrerer anderer geeigneter Parameter bestimmen, wie der Menge an NOx-Eingang zu dem SCR-Katalysator 124, einem Ziel-NOx-Umwandlungswirkungsgrad, einer Temperatur des SCR-Katalysators 124 und/oder eines oder mehrerer anderer geeigneter Parameter. Das Dosierregulierungsmodul 202 kann die Lieferrate 212 beispielsweise bestimmen, um den NOx-Umwandlungswirkungsgrad zu maximieren, das Ausgangs-NOx 166 zu minimieren, den Ammoniakschlupf zu minimieren und/oder eine oder mehrere andere geeignete Ziele zu erreichen. Bei verschiedenen Implementierungen kann das Dosierregulierungsmodul 202 die Lieferrate 212 auf Grundlage der Einstellung 204 einstellen und die Zieldosierrate auf Grundlage der (eingestellten) Lieferrate 212 bestimmen.
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Ein Modul 216 für gegenwärtige Speicherung schätzt die gegenwärtige Speicherung 214 des SCR-Katalysators 124. Nur beispielhaft kann das Modul 216 für gegenwärtige Speicherung die gegenwärtige Speicherung 214 des SCR-Katalysators 124 auf Grundlage der Lieferrate 212, des Eingangs-NOx 158, des Ausgangs-NOx 166 und/oder eines oder mehrerer anderer geeigneter Parameter schätzen. Genauer kann das Modul 216 für gegenwärtige Speicherung die gegenwärtige Speicherung 214 des SCR-Katalysators 124 auf Grundlage der Lieferrate 212, des NOx-Umwandlungswirkungsgrades und/oder eines oder mehrerer anderer geeigneter Parameter schätzen.
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Ein Abschalteinstellmodul 220 erzeugt die Einstellung 204. Das Abschalteinstellmodul 220 kann die Einstellung 204 beispielsweise auf Grundlage der gegenwärtigen Speicherung 214 des SCR-Katalysators 124 und einer vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung erzeugen. Nur beispielhaft kann das Abschalteinstellmodul 220 die Einstellung 204 auf einen nicht einstellenden Wert setzen, wenn ein Einstellauslösesignal 224 in einem inaktiven Zustand ist (beispielsweise nicht Null). Der nicht einstellende Wert kann beispielsweise 1,0 bei Implementierungen, wenn das Dosierregulierungsmodul 202 die Basisdosierrate mit der Einstellung 204 multipliziert, um eine Zieldosierrate 206 zu erzeugen, 0,0 bei Implementierungen, wenn das Dosierregulierungsmodul 202 die Einstellung 204 zu der Basisdosierrate addiert, um die Zieldosierrate 206 zu erzeugen, oder ein anderer geeigneter Wert sein.
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Wenn das Einstellauslösesignal 224 in einem aktiven Zustand (beispielsweise Null) ist, kann das Abschalteinstellmodul 220 die Einstellung 204 auf Grundlage der gegenwärtigen Speicherung 124 des SCR-Katalysators 124, der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung und/oder eines oder mehrerer anderer geeigneter Parameter erzeugen. Die vorbestimmte gegenwärtige Kaltstartspeicherung betrifft ein vorbestimmtes (gewünschtes) Niveau der gegenwärtigen Speicherung 214, wenn ein Kaltstartereignis ausgelöst wird. Die vorbestimmte gegenwärtige Kaltstartspeicherung ist größer als Null.
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Nur beispielhaft kann das Abschalteinstellmodul 220 die Einstellung 204 auf Grundlage einer Differenz zwischen der gegenwärtigen Speicherung 214 und der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung erzeugen. Das Abschalteinstellmodul 220 kann die Einstellung 204 unter Verwendung einer oder mehrerer Funktionen und/oder Zuordnungen erzeugen, die die Differenz mit der Einstellung 204 in Verbindung bringen. Da eine Größe der Differenz zunimmt, kann das Abschalteinstellmodul 220 die Einstellung 204 so einstellen, dass die gegenwärtige Speicherung 214 zu der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung mit einer schnelleren Rate eingestellt wird. Das Abschalteinstellmodul 220 kann zusätzlich oder alternativ die Einstellung 204 so einstellen, dass die gegenwärtige Speicherung 214 auf die vorbestimmte gegenwärtige Kaltstartspeicherung mit einer schnelleren Rate eingestellt wird, wenn die Zeit vergeht, nachdem das Einstellauslösesignal 224 von dem inaktiven Zustand zu dem aktiven Zustand gewechselt ist und/oder wenn der Fahrzeugort 196 näher zu einem Kaltstartort wird.
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Ein Einstellauslösemodul 228 erzeugt das Einstellauslösesignal 224 auf Grundlage des Fahrzeugortes 196 und festgestellter Kaltstartorte 232. Die Kaltstartorte 232, die festgestellt worden sind, werden in einem Kaltstartortspeichermodul 236 gespeichert. Ein Kaltstartort 232 ist ein Ort bei oder innerhalb einer vorbestimmten Distanz von dort, wo erwartet wird, dass das Fahrzeug lange genug abgeschaltet wird, damit eine nächste Fahrzeug-Inbetriebnahme ein Kaltstartereignis wird, wie zu Hause, Arbeit, etc. Mit anderen Worten ist ein Kaltstartort 232 ein Ort bei oder innerhalb einer vorbestimmten Distanz von dort, wo ein Kaltstartereignis möglicherweise erfolgt, wenn das Fahrzeug abgeschaltet ist.
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Das Einstellauslösemodul 228 kann das Einstellauslösesignal 224 von dem inaktiven Zustand zu dem aktiven Zustand wechseln, wenn beispielsweise der Fahrzeugort 196 weniger als eine vorbestimmte Distanz von einem Kaltstartort 232 entfernt ist. Die vorbestimmte Distanz kann eine geradlinige Distanz, eine Fahrdistanz oder ein anderer geeigneter Typ von Distanz sein. Nur beispielhaft kann die vorbestimmte Distanz eine Fahrdistanz von etwa 2 Meilen betragen.
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Ein Kaltstart-Ortsfeststellmodul 240 stellt die Kaltstartorte 232 fest und speichert diese in dem Kaltstartortspeichermodul 236. Das Kaltstart-Ortsfeststellmodul 240 empfängt ein Kaltstartsignal 244. Ein Kaltstartdetektionsmodul 248 erzeugt das Kaltstartsignal 244 auf Grundlage dessen, ob ein Fahrzeug-Inbetriebnahmeereignis ein Kaltstartereignis ist.
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Das Kaltstartdetektionsmodul 248 kann das Kaltstartsignal 244 in einen aktiven Zustand (beispielsweise Null) für eine vorbestimmte Periode setzen, wenn ein Kaltstartereignis ausgelöst wird. Das Kaltstartdetektionsmodul 248 kann ansonsten das Kaltstartsignal 244 in einen inaktiven Zustand (beispielsweise nicht Null) setzen. Nur beispielhaft kann das Kaltstartdetektionsmodul 248 das Kaltstartsignal244 in den aktiven Zustand setzen, wenn die ECT 156 und die Abgastemperatur 160 etwa gleich einer Umgebungslufttemperatur sind, wenn ein Anwender das Fahrzeug-EIN-Signal 172 eingibt. Die Umgebungslufttemperatur kann über einen Umgebungslufttemperatursensor (nicht gezeigt), über das GPS 195 oder auf eine andere geeignete Art und Weise erhalten werden.
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Wenn das Kaltstartsignal 244 von dem inaktiven Zustand in den aktiven Zustand wechselt, prüft das Kaltstart-Ortsfeststellmodul 240 den Fahrzeugort 196. Das Kaltstart-Ortsfeststellmodul 240 kann den Fahrzeugort 196 feststellen und den Fahrzeugort 196 als einen Kaltstartort 232 speichern, wenn zumindest eine vorbestimmte Anzahl von Kaltstartereignissen vorher bei oder innerhalb einer vorbestimmten Distanz des Fahrzeugorts 196 über eine vorbestimmte Periode stattgefunden hat. Die vorbestimmte Anzahl von Kaltstartereignissen ist eine vorbestimmte ganze Zahl, die größer als oder gleich 1 sein kann. Die vorbestimmte Periode kann beispielsweise eine vorbestimmte Anzahl von Tagen, Wochen, Monaten, Jahren oder Kaltstartereignissen sein.
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Das Kaltstart-Ortsfeststellmodul 240 kann den Anwendereingabeort 197 feststellen und den Anwendereingabeort 197 als einen Kaltstartort 232 speichern. Nur beispielhaft kann das Kaltstart-Ortsfeststellmodul 240 einen Anwendereingabeort 197, der durch einen Anwender als ein Heimatort und/oder ein Arbeitsort angegeben wird, selektiv als einen Kaltstartort 232 feststellen.
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Ein Lernmodul 260 empfängt das Kaltstartsignal 244 und das Einstellauslösesignal 224. Das Lernmodul 260 erhält die gegenwärtige Speicherung 214 des SCR-Katalysators 124, wenn das Fahrzeug abgeschaltet wird und sich das Einstellauslösesignal in dem aktiven Zustand befindet. Mit anderen Worten erhält das Lernmodul 260 die gegenwärtige Speicherung 214 bei Fahrzeugabschaltung, wenn die gegenwärtige Speicherung 214 etwa gleich der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung aufgrund der Verwendung der Einstellung 204 ist.
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Wenn die nächste Fahrzeug-Inbetriebnahme ein Kaltstartereignis ist, wie durch das Kaltstartsignal 244 angegeben ist, vergleicht das Lernmodul 260 die gegenwärtige Speicherung 214 bei der letzten Fahrzeugabschaltung mit der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung. Das Lernmodul 260 kann das Abschalteinstellmodul 220 auf Grundlage einer Differenz zwischen der gegenwärtigen Speicherung 214 bei der letzten Fahrzeugabschaltung und der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung selektiv einstellen. Nur beispielhaft kann das Lernmodul 260 die eine oder mehreren Funktionen und/oder Zuordnungen einstellen, die das Abschalteinstellmodul 220 verwenden kann, um zukünftig die Einstellung 204 zu erzeugen. Eine Einstellung von einer oder mehreren Funktionen und/oder Zuordnungen kann ermöglichen, dass das Dosierregulierungsmodul 202 die gegenwärtige Speicherung 214 enger auf die zukünftige vorbestimmte gegenwärtige Kaltstartspeicherung einstellt.
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Nun Bezug nehmend auf 3 ist ein Flussdiagramm dargestellt, das ein beispielhaftes Verfahren 300 zur Feststellung eines Kaltstartortes 232 zeigt. Die Steuerung beginnt, wenn das Fahrzeug-Ein-Signal 172 bei 304 empfangen wird, wo die Steuerung ein Anlassen der Maschine 102 beginnt und die Steuerung den Fahrzeugort 196 ermittelt. Bei 308 bestimmt die Steuerung, ob das Fahrzeug-Inbetriebnahmeereignis ein Kaltstartereignis ist. Wenn dies zutrifft, fährt die Steuerung mit 312 fort; wenn dies nicht zutrifft, kann die Steuerung enden. Nur beispielhaft kann die Steuerung bestimmen, dass das Fahrzeug-Inbetriebnahmeereignis ein Kaltstartereignis ist, wenn die Abgastemperatur 160 und die ECT 156 etwa gleich (beispielsweise innerhalb eines vorbestimmten Bereiches) der Umgebungslufttemperatur sind, wenn oder kurz nachdem das Fahrzeug-EIN-Signal 172 empfangen ist.
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Bei 312 kann die Steuerung bestimmen, ob der Fahrzeugort 196 als ein Kaltstartort 232 festzustellen ist. Wenn dies zutrifft, speichert die Steuerung den Fahrzeugort 196 bei 316 als einen Kaltstartort 232 und die Steuerung kann enden; wenn dies nicht zutrifft, kann die Steuerung enden. Die Steuerung kann den Fahrzeugort 196 beispielsweise als einen Kaltstartort 232 feststellen, wenn zumindest die vorbestimmte Anzahl von Kaltstartereignissen bei oder innerhalb einer vorbestimmten Distanz des Fahrzeugort 196 über die vergangene vorbestimmte Periode vorher ausgelöst worden ist.
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Nun Bezug nehmend auf 4 ist ein Flussdiagramm dargestellt, das ein beispielhaftes Verfahren 400 zum Einstellen der Rate, mit der das Dosiermittel injiziert wird, auf Grundlage des Fahrzeugortes 196 zeigt. Die Steuerung beginnt bei 404, wo die Steuerung den Fahrzeugort 196 überwacht. Die Steuerung kann bei 408 bestimmen, ob der Fahrzeugort 196 innerhalb der vorbestimmten Distanz eines Kaltstartorts 232 liegt. Wenn dies nicht zutrifft, kann die Steuerung bei 412 die Einstellung 204 auf den nicht einstellenden Wert setzen und zu 404 zurückkehren. Wenn dies zutrifft, kann die Steuerung die Einstellung 204 erzeugen. Nur beispielhaft kann die vorbestimmte Distanz etwa 2 Meilen betragen.
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Die Steuerung kann die Einstellung 204 bei 416 erzeugen. Beispielsweise kann die Steuerung die Einstellung 204 bei 416 unter Verwendung einer oder mehrerer Funktionen und/oder Zuordnungen erzeugen, die die Differenz zwischen der gegenwärtigen Speicherung 214 und der vorbestimmten Kaltstarteinstellung mit der Einstellung 204 in Verbindung bringen. Die Steuerung stellt die Zieldosierrate 206 auf Grundlage der Einstellung 204 bei 420 ein. Die Steuerung bestimmt bei 424, ob das Fahrzeug-AUS-Signal 172 empfangen worden ist. Wenn dies zutrifft, endet die Steuerung; wenn dies nicht zutrifft, kann die Steuerung zu 404 zurückkehren.
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Nun Bezug nehmend auf 5 ist ein Flussdiagramm dargestellt, das ein beispielhaftes Verfahren 500 zur Einstellung der Einstellung 204 für ein zukünftiges Kaltstartereignis zeigt. Die Steuerung kann bei 504 beginnen, wo die Steuerung die Maschine 102 abschaltet und die gegenwärtige Speicherung 214 des SCR-Katalysators 124 prüft, wenn das Fahrzeug-AUS-Signal 172 empfangen ist. Die Steuerung bestimmt bei 508, ob das Fahrzeug-EIN-Signal 172 empfangen ist. Wenn dies zutrifft, fährt die Steuerung zu 512 fort; wenn dies nicht zutrifft, kann die Steuerung bei 508 bleiben.
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Bei 512 löst die Steuerung ein Anlassen der Maschine aus, um die Maschine 102 zu starten. Nur beispielhaft kann die Steuerung einen Anlasser (nicht gezeigt) in Eingriff bringen und aktivieren. Die Steuerung bestimmt bei 516, ob das Fahrzeug-Inbetriebnahmeereignis ein Kaltstartereignis ist. Wenn dies zutrifft, fährt die Steuerung mit 520 fort; wenn dies nicht zutrifft, kann die Steuerung enden. Die Steuerung kann beispielsweise bestimmen, dass das Fahrzeug-Inbetriebnahmeereignis ein Kaltstartereignis ist, wenn die Abgastemperatur 160 und die ECT 156 etwa gleich der Umgebungslufttemperatur sind.
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Die Steuerung vergleicht die gegenwärtige Speicherung 214 (aus 504) bei 520 mit der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung. Die Steuerung stellt selektiv die Einstellung 204, die zukünftig erzeugt werden kann, auf Grundlage des Vergleichs zwischen der gegenwärtigen Speicherung 214 und der vorbestimmten gegenwärtigen Kaltstartspeicherung bei 524 ein. Nur beispielhaft kann die Steuerung die eine oder mehreren Funktionen und/oder Zuordnungen, die bei der Erzeugung der Einstellung 204 verwendet werden, bei 524 selektiv einstellen. Die selektive Einstellung kann helfen, um die vorbestimmte gegenwärtige Kaltstartspeicherung, wenn das Fahrzeug zukünftig abgeschaltet ist, an einem der Kaltstartorte 232 zu erreichen. Die Steuerung kann dann enden.