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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung Zur Überwachung eines Kindersitzes für ein Fahrzeug, wobei eine Erfassungseinheit vorgesehen ist, mittels welcher eine Schließstellung des Gurtschlosses des Kindersitzes erfassbar ist.
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Aus der
DE 100 37 260 C2 ist eine Einrichtung zur Überwachung der Schließstellung mindestens eines Schlosses eines Aufsatzkindersitzes für ein Kraftfahrzeug bekannt. Dazu ist kindersitzseitig mindestens ein eine Induktivität aufweisender elektrischer Stromkreis vorgesehen, der einen Schalter aufweist, dessen Schaltstellung von der Schließstellung des Schlosses abhängig ist. Fahrzeugsitzseitig sind Mittel vorgesehen, welche den Stromkreis induktiv kontaktlos mit Energie versorgen, wobei die Mittel anhand der Energieabgabe eine Schaltstellung des Schalters ermitteln und im Fahrzeuginneren ein der ermittelten Schließstellung entsprechendes Signal erzeugen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Überwachung eines Kindersitzes für ein Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zur Überwachung eines Kindersitzes für ein Fahrzeug weist eine Erfassungseinheit auf, mittels welcher eine Schließstellung des Gurtschlosses des Kindersitzes erfassbar ist. Erfindungsgemäß weist der Kindersitz eine zweite Erfassungseinheit auf, mittels welcher eine Sitzbelegung des Kindersitzes erfassbar ist.
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Mittels der ersten Erfassungseinheit ist es möglich zu erfassen, ob das Gurtschloss geschlossen ist, d. h. eine Gurtschlosszunge in das Gurtschloss eingesteckt ist, wobei mittels der zweiten Erfassungseinheit erfassbar ist, ob der Kindersitz belegt ist, also sich ein Kind in dem Kindersitz befindet.
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Befindet sich ein Kind in dem Kindersitz und das Kind ist versehentlich nicht angeschnallt worden, also die Gurtschlosszunge ist nicht in das Gurtschloss eingesteckt, ist ein Warnsignal ausgebbar, mittels welchem eine Aufsichtsperson des Kindes darauf hingewiesen wird, dass das Kind nicht angeschnallt ist.
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Dadurch, dass das Warnsignal ausgebbar ist, ist die Gefahr eines versehentlichen Nichtanschnallens des Kindes in dem Kindersitz zumindest verringert, wodurch die Sicherheit für das Kind im Kollisionsfall des Fahrzeuges erheblich verbessert ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
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1 schematisch ein Blockschaltdiagramm einer Vorrichtung zur Überwachung eines Kindersitzes für ein Fahrzeug.
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In der einzigen Figur ist ein Blockschaltbild einer Vorrichtung 1 zur Überwachung eines Kindersitzes 2 für ein Fahrzeug 3 dargestellt.
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Ein Kindersitz 2 ist eine Rückhaltevorrichtung, welche an die vergleichsweise geringe Körpergröße von Kindern angepasst ist und im Allgemeinen über ein eigenes Gurtssystem mit Sicherheitsgurten und einem Gurtschloss verfügt. Bei dem Kindersitz 2 handelt es sich um einen separaten Kindersitz 2, welcher in dem Fahrzeug 3 anordbar und aus diesem wieder entnehmbar ist. Bei dem Fahrzeug 3 kann es sich beispielsweise um einen Personenkraftwagen handeln.
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Bevorzugt weist das Fahrzeug einen Sensor auf, mittels welchem erfassbar ist, dass in dem Fahrzeug 3 ein Kindersitz 2 angeordnet ist. Beispielsweise ist mittels des Sensors die Anordnung des Kindersitzes 2 über eine im Fahrzeug 3 vorhandene Haltevorrichtung zur Fixierung des Kindersitzes 2 erfassbar.
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Um zu vermeiden, dass ein Kind in dem Kindersitz 2 versehentlich nicht angeschnallt wird, weist der Kindersitz 2, d. h. die Vorrichtung 1, drei Erfassungseinheiten 1.1 bis 1.3 auf, die bevorzugt in den Kindersitz 2 integriert sind.
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Eine erste Erfassungseinheit 1.1 ist ein sogenannter Gurtschlosssensor, mittels welchem ein Status des Gurtschlosses des Kindersitzes 2 erfassbar ist. Vorzugsweise ist die erste Erfassungseinheit 1.1 in dem Gurtschloss angeordnet, so dass erfassbar ist, ob eine Gurtschlosszunge des Sicherheitsgurtes des Kindersitzes 2 in das zugehörige Gurtschloss eingesteckt ist.
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Bei einer zweiten Erfassungseinheit 1.2 handelt es sich um einen Sitzbelegungssensor, der in die Sitzfläche des Kindersitzes 2 integriert ist, so dass erfassbar ist, ob sich ein Kind in dem Kindersitz 2 befindet. Beispielsweise ist die zweite Erfassungseinheit 1.2 als ein Drucksensor ausgeführt.
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Eine dritte Erfassungseinheit 1.3 ist als Bewegungssensor und/oder Beschleunigungssensor ausgebildet, so dass mittels der dritten Erfassungseinheit 1.3 sowohl eine Bewegung des Kindersitzes 2 selbst als auch eine Bewegung des Fahrzeuges 3, in welchem der Kindersitz 2 angeordnet ist, erfassbar ist.
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Denkbar dazu ist, dass die dritte Erfassungseinheit 1.3 satellitengestützt arbeitet, so dass die Bewegung zumindest des Kindersitzes 2 in Bezug auf seine Umgebung satellitengestützt erfassbar ist.
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Darüber hinaus weist die Vorrichtung 1 zur Überwachung eine Auswerteeinheit 1.4 sowie eine Warnvorrichtung 1.5 auf, wobei die Auswerteeinheit 1.4 und die Warnvorrichtung 1.5 vorzugsweise ebenfalls in den Kindersitz 2 integriert sind.
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Die drei am oder im Kindersitz 2 angeordneten Erfassungseinheiten 1.1 bis 1.3 sind drahtlos oder drahtgebunden mit der Auswerteeinheit 1.4 verbunden, der erfasste Signale der Erfassungseinheiten 1.1 bis 1.3 zuführbar sind und die zugeführten Signale verarbeitet und ausgewertet werden.
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Die Auswerteeinheit 1.4 ist mit der Warnvorrichtung 1.5 gekoppelt, mittels welcher in Abhängigkeit der erfassten Signale zumindest ein optisches und/oder akustisches Warnsignal S ausgebbar ist.
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Bei Verwendung des Kindersitzes 2 ist vorgesehen, dass ein in dem Kindersitz 2 sitzendes Kind mittels der zweiten Erfassungseinheit 1.2, also dem Sitzbelegungssensor, erfassbar ist. Wird das Kind in den Kindersitz 2 gesetzt, sind die erfassten Signale der zweiten Erfassungseinheit 1.2 der Auswerteeinheit 1.4 zuführbar. Die Signale werden ausgewertet, wobei anhand der Signale ermittelt wird, dass sich ein Kind in dem Kindersitz 2 befindet.
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Bei sich im Kindersitz 2 befindendem Kind wird mittels der Auswerteeinheit 1.4 ein Signal erzeugt, welches der Warnvorrichtung 1.5 zuführbar ist.
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Um eine Aufsichtsperson darauf aufmerksam zu machen, das Kind anzuschnallen, ist vorgesehen, dass bei im Kindersitz 2 erfasstem Kind das optische und/oder akustische Warnsignal S ausgegeben wird. Mittels des optischen und/oder akustischen Warnsignals S wird die Aufsichtsperson darüber informiert, dass das Kind im Kindersitz 2 nicht angeschnallt ist. Dazu kann vorgesehen sein, dass an dem Kindersitz 2 eine vergleichsweise gut sichtbare Signalleuchte angeordnet ist, die als Ausgabe des optischen Warnsignals S blinkt.
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Zur akustischen Ausgabe des Warnsignals S ist bevorzugt zumindest ein Lautsprecher in den Kindersitz 2 integriert, der sich nicht im Sitzbereich des Kindes befindet. Ist das Kind in den Kindersitz 2 gesetzt, ist über den Lautsprecher ein Signalton als akustisches Warnsignal S ausgebbar, wodurch die Aufsichtsperson alternativ oder zusätzlich darauf aufmerksam gemacht wird, das Kind anzuschnallen.
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Ist die Gurtschlosszunge des Sicherheitsgurtes des Kindersitzes 2 in das Gurtschloss eingesteckt, wobei das Einstecken mittels der ersten Erfassungseinheit 1.1 erfassbar ist, werden die erfassten Signale der ersten Erfassungseinheit 1.1 der Auswerteeinheit 1.4 zugeführt. Die Auswerteeinheit 1.4 erzeugt ein Signal, welches an die Warnvorrichtung 1.5 weitergeleitet wird. Mittels dieses Signals wird die Ausgabe des optischen und/oder akustischen Warnsignals S beendet, da das Kind angeschnallt ist.
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Die dritte Erfassungseinheit 1.3 ist, wie oben beschrieben, ein Bewegungssensor und/oder ein Beschleunigungssensor, so dass die Bewegung des Fahrzeuges 3, in welchem der Kindersitz 2 angeordnet ist, erfassbar ist.
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Ist das Kind in dem Kindersitz 2 nicht angeschnallt und das Fahrzeug 3 nimmt seinen Fahrbetrieb auf und beschleunigt, so wird das optische und/oder akustische Warnsignal S entsprechend der Geschwindigkeitszunahme verstärkt ausgegeben.
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In einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung 1 zur Überwachung des Kindersitzes 2 weist derselbe eine nicht näher dargestellte Schnittstelle zur Kopplung der Vorrichtung 1 mit dem Fahrzeug 3 auf. Beispielsweise ist die Vorrichtung 1 mit einer nicht gezeigten Erfassungseinheit des Fahrzeuges 3, z. B. zur Erfassung der Beschleunigung und/oder Bewegung, koppelbar, wobei erfasste Signale dieser Erfassungseinheit der Warnvorrichtung 1.5 in dem Kindersitz 2 zuführbar sind.
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Wird von der Erfassungseinheit des Fahrzeuges 3 eine Geschwindigkeitszunahme erfasst und das Kind im Kindersitz 2 ist nicht angeschnallt, werden die erfassten Signale der Auswerteeinheit 1.4 und anschließend der Warnvorrichtung 1.5 zugeführt, so dass das optische und/oder akustische Warnsignal S entsprechend verstärkt ausgegeben wird.
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In einer Ausführung erzeugt die Auswerteeinheit 1,4 ausschließlich dann ein Signal, welches etwa an die Warnvorrichtung 1.5 zur Ausgabe eines optischen und/oder akustischen Warnsignals S weitergeleitet wird, wenn eine Bewegung und/oder Beschleunigung des Kindersitzes 2 und/oder des Fahrzeuges 3 erfasst wird, etwa mittels der dritten Erfassungseinheit 1.3 und/oder der Erfassungseinheit des Fahrzeuges 3.
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Auch kann vorgesehen sein, dass die mittels der Erfassungseinheiten 1.1 bis 1.3 der Vorrichtung 1 erfassten Signale über die Schnittstelle am Kindersitz 2 an eine Warnvorrichtung des Fahrzeuges 3 weitergeleitet werden und das optische und/oder akustische Warnsignal S mittels der Warnvorrichtung des Fahrzeuges 3 ausgegeben wird, beispielsweise mittels optischer und/oder akustischer Signalisierung in einem üblichen Kombiinstrument. Das Kombiinstrument umfasst beispielsweise eine Anzeige, auf welcher eine Fahrzeuggeschwindigkeit dargestellt wird.
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Mittels der Vorrichtung 1 zur Überwachung des Kindersitzes 2 ist mittels der zweiten Erfassungseinheit 1.2 die Belegung des Kindersitzes 2, mittels der ersten Erfassungseinheit 1.1 ein Status, ob das Kind angeschnallt ist, und mittels der dritten Erfassungseinheit 1.3 eine Bewegung und/oder Beschleunigung des Kindersitzes 2 und/oder des Fahrzeuges 3 erfassbar. Erfasste Signale der Erfassungseinheiten 1.1 bis 1.3 sind der Auswerteeinheit 1.4 der Vorrichtung 1 zuführbar, wobei die Auswerteeinheit 1.4 in Abhängigkeit der erfassten Signale ein optisches und/oder akustisches Warnsignal S ausgibt. Durch die Ausgabe des Warnsignals S wird insbesondere eine Aufsichtsperson des Kindes darauf aufmerksam gemacht, dass das Kind im Kindersitz 2 nicht angeschnallt ist.
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Vorzugsweise ist das optische und/oder akustische Warnsignal S mittels der Warnvorrichtung 1.5 ausgebbar, wenn das Kind in den Kindersitz 2 gesetzt wird und wenn das Kind in dem Kindersitz 2 sitzt und nicht angeschnallt ist.
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Besonders bevorzugt ist der Kindersitz 2 mit der Vorrichtung 1 zur Überwachung desselben auch an einem Fahrrad anordbar, wobei mittels der Vorrichtung 1 ebenfalls zumindest bei nicht angeschnalltem Kind im Kindersitz 2 das optische und/oder akustische Warnsignal S ausgebbar ist.
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Mittels der Vorrichtung 1 ist ein versehentliches Nichtanschnallen des Kindes im Kindersitz 2 weitestgehend ausgeschlossen, da die Aufsichtsperson des Kindes mittels des optischen und/oder akustischen Warnsignals S hinsichtlich des Gurtstatus des Kindersitzes 2 in Kenntnis gesetzt wird.
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Eine in der Figur nicht dargestellte Stromversorgung der Vorrichtung 1 kann beispielsweise induktiv erfolgen, wofür in einer Ausführung fahrzeugsitzseitig Mittel vorgesehen sein müssen, welche die Vorrichtung 1 induktiv kontaktlos mit Energie versorgen. Alternativ oder ergänzend kann die Stromversorgung der Vorrichtung 1 durch eine am oder im Kindersitz 2 angeordnete eigenständige Stromversorgungsquelle erfolgen, beispielsweise durch einen wiederaufladbaren Speicher für elektrische Energie (Akkumulator) oder durch zumindest eine, insbesondere auswechselbare, galvanische Zelle (umgangssprachlich „Batterie” genannt).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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