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Die Erfindung betrifft eine Liege für einen Innenraum eines Kraftwagens, insbesondere für ein Fahrerhaus eines Lastkraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Derartige Liegen sind insbesondere zur Ausstattung von Innenräumen von Fahrerhäusern von Lastkraftwagen in einer Vielzahl von Ausführungsformen bekannt. Eine solche Liege ist beispielsweise bereits aus der
DE 102 37 783 A1 als bekannt zu entnehmen, bei welcher ein steifes, pritschenartiges Liegeelement aus einer Verstaustellung nahe einer Rückwand des Fahrerhauses des Lastkraftwagens in eine Gebrauchsstellung verstellt werden kann, in welcher das Liegeelement zumindest im Wesentlichen horizontal angeordnet ist. Die Verstellung des Liegeelements aus der Verstaustellung in die Gebrauchsstellung erfolgt dabei um eine Schwenkachse, welche durch jeweilige Scharniere gebildet ist, die einerseits an der Rückwand des Fahrerhauses und andererseits an dem Liegeelement angeschlagen sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Liege der eingangs genannten Art zu schaffen, welche insbesondere in der Verstaustellung einen äußerst geringen Bauraum beansprucht und darüber hinaus äußerst gewichtsgünstig zu gestalten ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Liege mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen angegeben.
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Um eine Liege der eingangs genannten Art zu schaffen, welche insbesondere in der Verstaustellung einen äußerst geringen Bauraum beansprucht und darüber hinaus äußerst gewichtsgünstig ausgeführt werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Liegeelement als flexible Bahn ausgebildet ist, welche einem Rollo zugeordnet ist und beispielsweise bei der Verstellung aus der Gebrauchsstellung in die Verstaustellung auf eine Wickelwelle des Rollos aufwickelbar ist. Mit anderen Worten ist es erfindungsgemäß vorgesehen, als Liegeelement beispielsweise ein Gewebe, eine andere Stoffbahn oder ein sonstiges flexibles Element einzusetzen, welches geeignet ist, entsprechend aufgewickelt oder dgl. verstaut zu werden. Dies geschieht mittels eines Rellos, insbesondere eines Wickelrollos, sodass das Liegeelement in Form der flexiblen Bahn insbesondere in der Verstaustellung einen äußerst geringen Bauraum beansprucht. Als im Rahmen der Erfindung mit umfasst ist es dabei zu betrachten, dass theoretisch auch ein Faltrollo zum Einsatz kommen könnte.
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Ein weiterer Vorteil ist es, dass eine derartige flexible Bahn auch in der ausgezogenen Gebrauchsstellung relativ wenig Bauraum beansprucht, da erfahrungsgemäß eine solche flexible Bahn eine geringe Bauhöhe aufweist. Zudem ist eine derartige flexible Bahn weitaus gewichtsgünstiger zu gestalten als ein entsprechend eigensteifes Liegeelement. Es ist klar, dass auf der anderen Seite natürlich auch das Gewicht des Rollos sowie von eventuellen Führungseinrichtungen zu berücksichtigen ist. Dennoch hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, eine derartige flexible Bahn einzusetzen, da sich insgesamt eine deutliche Gewichtseinsparung bei einer dergestalt ausgebildeten Liege ergibt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung hat es sich dabei als vorteilhaft gezeigt, das Liegeelement an seinem freien, vom Rollo abgewanden Ende und einem Führungsschlitten verbunden ist. Durch einen derartigen Führungsschlitten kann auf besonders günstige Weise ein betriebssicheres und komfortables Ausziehen der flexiblen Bahn ermöglicht werden.
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In diesem Zusammenhang hat es sich als weiter vorteilhaft gezeigt, wenn der Führungsschlitten entlang von jeweiligen Führungselementen verfahrbar ist. So können beispielsweise entsprechende Gleitführungen bereitgestellt werden, welche sehr betriebssicher und wartungsarm sind. Diese Führungselemente können beispielsweise auf einfache Weise an entsprechenden Wänden des Innenraums des Kraftwagens, beispielsweise des Fahrerhauses des Lastkraftwagens, fixiert werden. Somit eignet sich diese Ausführungsform auch besonders für eine Nachrüstlösung, wenn beispielsweise nachträglich eine Liege in einem Kraftwagen installiert werden soll.
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Weiterhin vorteilhaft ist es, wenn das Liegeelement des Rollos mittels einer Sperreinrichtung gegen einen weiteren Auszug sicherbar ist. Eine derartige Sperreinrichtung kann beispielsweise als Freilauf oder andere selbstschaltende Kupplung ausgebildet sein. Dem Fachmann sind hierzu natürlich auch andere Möglichkeiten bekannt, mittels welchen beispielsweise eine Drehbewegung der Wickelwelle des Rollos oder eine Auszugsbewegung der flexiblen Bahn verhinderbar ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass einer Wickelwelle des Rollos eine Federeinrichtung zugeordnet ist. Hierdurch ist das Liegeelement gegen eine Federkraft der Federeinrichtung ausziehbar, sodass die Federeinrichtung in der Gebrauchsstellung des Liegeelements entsprechend vorgespannt ist.
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Der Wickelwelle ist vorteilhafter Weise ein Stützelement, insbesondere ein gelagerter Drehstab, zugeordnet. Dieses Stützelement dient beispielsweise der faltenfreien Ab- und Aufwicklung der flexiblen Bahn. Außerdem kann durch das Stützelement eine Abstützung der flexiblen Bahn auf einer gewünschten Höhe gewährleistet werden, wohingegen eine solche konstante Höhenpositionierung mit der Wickelwelle nicht gewährleistet werden könnte, da deren Durchmesser je nach aufgewickelter Länge der flexiblen Bahn variiert.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass die Wickelwelle und/oder das Stützelement, insbesondere der gelagerte Drehstab, in einer Kassette des Rollos aufgenommen sind. Hierdurch ergibt sich eine besonders geschützt und unauffällige Anordnung der Wickelwelle und/oder des Stützelements.
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Dabei ist die Kassette in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung durch den Führungsschlitten, welcher am freien Ende des Liegeelements in Form der flexiblen Bahn angeordnet ist, verschließbar. Somit ergibt sich eine vollständig verborgene Anordnung der Wickelwelle und/oder des Stützelements, wenn sich der Führungsschlitten in seiner verschließenden Position befindet und demzufolge das Liegeelement vollständig auf dem Rollo aufgewickelt in seiner Verstaustellung angeordnet ist.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die Führungselemente des Führungsschlittens der Kassette zugeordnet sind. Einerseits ergibt sich somit eine einfache Konstruktion der Kassette und der Führungselemente und andererseits ergibt sich eine Baueinheit der Liege, welche sichtbar beispielsweise auf einfache und günstige Weise als Nachrüstlösung eignet.
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Weitere Vorteile Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine Perspektivansicht auf eine Liege für einen Innenraum eines Fahrerhauses eines Lastkraftwagens mit einem Liegeelement in Form einer flexiblen Bahn, welche aus einer Verstaustellung in eine hier gezeigte Gebrauchsstellung verstellbar ist, wobei die flexible Bahn bei der Verstellung aus der vorliegend gezeigten Gebrauchsstellung in die Verstaustellung auf ein Rollo aufwickelbar ist, welcher innerhalb einer zugehörigen Kassette verborgen angeordnet ist;
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2a, 2b jeweilige Seitenansichten auf die Liege gemäß 1, wobei 2a das Liegeelement in Form der flexiblen Bahn in seiner Verstaustellung und 2b in seiner Gebrauchsstellung zeigt, wobei zudem eine Wickelwelle des Rollos sowie ein Führungsschlitten am freien Ende der flexiblen Bahn erkennbar sind, mittels welchem flexible Bahn ausziehbar ist;
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3 eine in Perspektivansicht auf die Liege analog zu 1, wobei der Übersichtlichkeit halber die flexible Bahn weggelassen ist; und in
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4 eine weitere in Perspektivansicht auf die Liege analog zu 3, wobei der Übersichtlichkeit halber auch der Führungsschlitten am freien Ende der flexiblen Bahn weggelassen ist.
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In 1 ist in einer Perspektivansicht eine Liege für einen Innenraum eines Fahrerhauses eines Lastkraftwagens dargestellt. Diese Liege kann selbstverständlich auch bei anderen Innenräumen von Kraftwagen zum Einsatz kommen, also beispielsweise in Wohnmobilen oder dergleichen.
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Die Funktionsweise in dieser Liege soll nun in weiteren in Zusammenschau mit den 2a und 2b erläutert werden, welche jeweilige Seitenansichten auf die Liege gemäß 1 zeigen.
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Als eines der wesentlichen Bauteile umfasst die Liege vorliegend ein Liegeelement 10 in Form einer flexiblen Bahn, also beispielsweise in Form eines Gewebes, einer Kunststofffolie oder eines anderen flexiblen, insbesondere dünnen Elements. Dieses Liegeelement 10 in Form der flexiblen Bahn ist – wie im Weiteren noch näher erläutert werden wird, aus einer in 2a gezeigten Verstaustellung V in eine in den 1 bzw. 2b gezeigte Gebrauchsstellung G verstellbar. Hierzu weist die Liege ein Rollo 12 auf, welches das Liegeelement 10 in Form der flexiblen Bahn aus der Gebrauchsstellung G in die Verstaustellung V aufweist. Genauer gesagt umfasst das Rollo 12 vorliegend eine Wickelwelle 14, welche sich quer zur Auszugsrichtung des Liegeelements 10 in Form der flexiblen Bahn erstreckt.
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An seinem der Wickelwelle 14 abgewandten freien Ende ist das Liegeelement 10 in Form der flexiblen Bahn mit einem Führungsschlitten 16 verbunden, mittels welchem die flexible Bahn auf im Weiteren noch näher beschriebene Weise zwischen der Verstaustellung V und der Gebrauchsstellung G verstellt werden kann. Der Führungsschlitten 16 ist hierbei entlang von jeweiligen seitlichen Führungselementen 18, 20 verfahrbar, welche im vorliegenden Fall beispielsweise als Führungsschienen oder Führungsrohre ausgebildet sein können. Hierbei weist der Führungsschlitten 16 zwei jeweilige, an einem korrespondierenden Stützwinkel 22 aufgenommene Gleitsteine 24 auf, welche zur einfachen Führung des Führungsschlittens 18 entlang den korrespondierenden Führungselement 18 bzw. 20 dienen.
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Außerdem umfasst der Führungsschlitten 16 eine vorliegend nach Art eines Bretts ausgebildete Abdeckung 26, deren Funktion im Weiteren noch näher erläutert werden wird. Im Bereich dieser Abdeckung 26 kann beispielsweise auch eine entsprechende Handhabe, beispielsweise ein entsprechender Griff, vorgesehen sein, mittels welchem der Führungsschlitten 16 zwischen der Verstaustellung V und Gebrauchsstellung G bewegbar ist.
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Die Wickelwelle 14 des Rollos 12 ist innerhalb einer Kassette 28 aufgenommen, welche vorliegend im Wesentlichen quaderförmig gestaltet ist. Innerhalb dieser Kassette 28 ist außerdem ein Stützelement 30 in Form eines gelagerten Drehstabs aufgenommen, welcher sich parallel und etwas oberhalb der Wickelwelle 14 erstreckt. Dieser innerhalb der Kassette 28 gelagerte Drehstab dient insbesondere zum faltenfreien Ausziehen bzw. Einfahren des Liegeelements 10 in Form der flexiblen Bahn. Außerdem kann durch das Stützelement 30 eine Abstützung der flexiblen Bahn 10 auf einer gewünschten Höhe erreicht werden. Gegebenenfalls kann jedoch auf dieses Stützelement 30 auch verzichtet werden.
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Wie insbesondere aus 2a erkennbar ist, ist die Abdeckung 28 so ausgebildet, dass mittels dieser bzw. mittels des Führungsschlittens 16 die Kassette 28 verschließbar ist, nämlich dann, wenn sich die flexible Bahn 10 in ihrer Verstaustellung V befindet. Somit ergibt sich in der Verstaustellung V der flexiblen Bahn 10 eine weitestgehend verborgene Anordnung der gesamten Einrichtung.
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Die Wickelwelle 14 des Rollos 12 ist vorzugsweise mittels einer Federeinrichtung mit einer Federkraft beaufschlagbar, und zwar dann, wenn die flexible Bahn 10 mittels des Führungsschlittens 16 ausgezogen wird. Somit wird erreicht, dass beim Überführen der flexiblen Bahn 10 aus der Gebrauchsstellung G in die Verstaustellung V diese automatisch mittels der Wickelwelle 14 des Rollers 12 aufgerollt wird.
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In der ausgezogenen Gebrauchsstellung G ist die flexible Bahn 10 außerdem mittels einer Sperreinrichtung gegen einen weiteren Auszug sicherbar. Die Sperreinrichtung kann dabei im Wirkeingriff mit der Wickelwelle 14 oder aber mit dem Liegeelement 10 in Form der flexiblen Bahn selbst stehen. Somit kann erreicht werden, dass in der Gebrauchsstellung G die flexible Bahn 10 zumindest weitestgehend gespannt ist, sodass beim Einliegen einer entsprechenden Person kein übermäßiges Absinken der flexiblen Bahn 10 erfolgt. Gegebenenfalls wäre es hierbei auch denkbar, dass beim Ausziehen der flexiblen Bahn 10 entsprechende Stützelemente, beispielsweise in Form einer Scherenmechanik, mit ausgezogen werden, um die flexible Bahn 10 unterseitig zu unterstützen.
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Insgesamt ist somit aus den 1 und 2a bzw. 2b erkennbar, dass vorliegend eine Liege geschaffen ist, mittels welcher auf einfache Weise die flexible Bahn 10 in Form des Spannbettgewebes (Bahn 10) zwischen der Verstaustellung V innerhalb der Kassette 28 und wenigstens einer Gebrauchsstellung G ausgezogen werden kann, sodass eine Person darauf Platz nehmen und schlafen kann.
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Anhand der 3 und 4, welche jeweils in einer Perspektivansicht analog zu 1 die Liege zeigen, soll nun die Art der Führungsschlitten 16 erläutert werden. Hierzu ist in 3 im Unterschied zur 1 die flexible Bahn 10 weggelassen worden. In 4 ist außerdem der Führungsschlitten 16 weggelassen worden.
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Wie erkennbar ist, sind die beiden Führungselemente 18, 20 der Kassette 28 zugeordnet. Diese sind entweder mit jeweiligen Stirnwänden 32 der Kassette 28 verbunden oder gegebenenfalls einstückig ausgebildet. Die Führungselemente 18, 20 können beispielsweise eine oder mehrere Raststellungen aufweisen, in welchen der Führungsschlitten 16 verrasten kann. Somit sind eine oder mehrere Gebrauchsstellungen G des Liegeelements 10 in Form der flexiblen Bahn darstellbar. Da die Führungselemente 18, 20 und die Kassette 28, welche die Wickelwelle 14 der flexiblen Bahn 10 sowie das Stützelement 30 trägt, als eine Baueinheit ausgebildet sind, ist die vorliegende Liege sehr gut als Nachrüstlösung nutzbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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