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Die Erfindung betrifft einen Leuchtenträger eines Fahrzeugs, insbesondere einen Heckleuchtenträger eines Transportfahrzeugs. Außerdem betrifft die Erfindung einen Unterfahrschutz eines Fahrzeugs, insbesondere eines Transportfahrzeugs.
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In vielen Ländern ist es gesetzlich vorgeschrieben, reflektierende Markierungen an einem Fahrzeug, das ein bestimmtes Gewicht oder eine bestimmte Länge überschreitet, anzubringen. Als reflektierende Markierungen werden hierbei beispielsweise streifenförmige Bahnmaterialien verwendet, die auf eine Außenseite eines Fahrzeugs aufgeklebt werden.
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Grundsätzlich sind auch Materialien und Farben bekannt, die lumineszierende Pigmente enthalten. Werden diese Pigmente beispielsweise durch elektromagnetische Wellen angeregt, senden diese Licht einer bestimmten Wellenlänge aus, beispielsweise im sichtbaren Bereich. In Abhängigkeit von der Dauer des Nachleuchtens unterscheidet man zwischen Fluoreszenz und Phosphoreszenz, wobei ein kürzeres Nachleuchten als Fluoreszenz und ein längeres Nachleuchten als Phosphoreszenz bezeichnet wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Leuchtenträger beziehungsweise einen Unterfahrschutz eines Fahrzeugs zu schaffen, durch welchen die Verkehrssicherheit erhöht wird.
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Die Aufgabe wird durch einen Leuchtenträger mit den Merkmalen des Anspruchs 1 beziehungsweise durch einen Unterfahrschutz mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Leuchtenträger eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Transportfahrzeugs, eines Anhängers oder eines Container-Fahrgestells, weist eine Sichtseite auf. Zumindest sichtseitig sind lumineszierende, d. h. insbesondere phosphoreszierende und/oder fluoreszierende, Pigmente vorgesehen, welche in ein Material des Leuchtenträgers oder in eine aufgetragene Schicht, beispielsweise eine Farbe oder einen Lack, eingebracht sind.
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Lumineszierende Materialien haben gegenüber reflektierenden Materialien den Vorteil, dass sie auch dann noch Licht ausstrahlen, wenn sie schon längere Zeit nicht mehr von einer Anregungsquelle angeleuchtet wurden. Somit sind sie unter Umständen auch für solche Verkehrsteilnehmer sichtbar, die mit keiner eigenen Lichtquelle ausgestattet sind.
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Durch die Erfindung wird die Sichtbarkeit des Fahrzeugs, insbesondere bei Dunkelheit, deutlich verbessert. Dies führt insgesamt zu einer erhöhten Verkehrssicherheit.
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Das Auftragen einer lumineszierenden Schicht hat den Vorteil, dass auch ein bereits vorhandener Leuchtenträger nachträglich leicht mit diesem Sicherheitsmerkmal ausgestattet werden kann. Außerdem ist es möglich, dass der Leuchtenträger mehrteilig aufgebaut ist und nur einzelne Teile mit lumineszierenden Pigmenten versehen sind, der Leuchtenträger sich also aus lumineszierenden und nicht Lumineszierenden Teilen zusammensetzt.
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Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform sind die lumineszierenden Pigmente über die gesamte Sichtseite des Leuchtenträgers verteilt angeordnet. Die lumineszierenden Pigmente können dabei ganzflächig, insbesondere gleichmäßig verteilt, auf der Sichtseite vorgesehen sein. Somit ist es denkbar, dass die gesamte Sichtseite luminesziert und das Fahrzeug dadurch auch von Weitem besser sichtbar ist.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform sind die lumineszierenden Pigmente in mindestens einem Teilbereich der Sichtseite angeordnet. In diesem Fall leuchtet bzw. leuchten somit nicht die gesamte Sichtseite des Leuchtenträgers, sondern lediglich ein oder mehrere Teilbereiche davon. Es ist z. B. denkbar, die lumineszierenden Pigmente in Form von Streifen auf der Sichtseite des Leuchtenträgers anzuordnen, wobei aber auch andere Muster möglich sind. Denkbar ist ferner, dass zusätzlich zu einzelnen Teilbereichen auch der verbleibende Bereich der Sichtseite Licht abstrahlt, und zwar vorzugsweise in einer anderen Wellenlänge.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die lumineszierenden Pigmente in voneinander abgegrenzten Leuchtbereichen der Sichtseite angeordnet, beispielsweise im Bereich von Leuchten des Leuchtenträgers. Die lumineszierenden Pigmente können dabei an oder in herkömmlichen Leuchten angeordnet sein oder diese ersetzen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weisen die lumineszierenden Pigmente unterschiedlicher Leuchtbereiche unterschiedliche optische Eigenschaften auf. So können die unterschiedlichen Leuchtbereiche beispielsweise unterschiedliche Nachleuchtzeiten und/oder Helligkeiten aufweisen. Außerdem können unterschiedliche Leuchtbereiche Licht unterschiedlicher Wellenlängen aussenden, insbesondere im sichtbaren Wellenlängenbereich. Es ist beispielsweise denkbar, dass die lumineszierenden Pigmente im Bereich eines Blinklichts gelb, im Bereich eines Fahrlichts rot, im Bereich eines Rückfahrlichts weiß und im Bereich eines Bremslichts rot leuchten. Dies hat den Vorteil, dass auf die herkömmlichen Leuchten verzichtet werden kann, was zu einer Kostenersparnis führt. Alternativ oder zusätzlich kann auch die gesamte Sichtseite des Leuchtenträgers leuchten, beispielsweise in einem hellen Gelbton. Es sind jedoch auch sämtliche andere Farben denkbar, welche die gesetzlichen Bestimmungen erfüllen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind in Bereichen der Sichtseite des Leuchtenträgers, insbesondere im Bereich von Leuchten, zusätzlich reflektierende Materialien eingebracht. Insbesondere sind hierbei Materialien mit retroreflektierenden und/oder glitzernden Eigenschaften denkbar. Dadurch kann die Sichtbarkeit des Leuchtenträgers, insbesondere der Leuchten, noch weiter verbessert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist mindestens eine Anregungsquelle zum Anregen lumineszierender Pigmente vorhanden. Die Anregungsquelle sendet hierbei insbesondere elektromagnetische Wellen aus. Die Anregungsquelle kann beispielsweise am Leuchtenträger selbst angeordnet sein. Dadurch können lumineszierende Pigmente auch dann zum Leuchten gebracht werden, wenn sie nicht durch Lichtstrahlen z. B. eines anderen Fahrzeugs angeregt werden.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Anregungsquelle durch eine Steuereinrichtung des Fahrzeugs selektiv ansteuerbar. Die Steuereinrichtung kann hierbei z. B. einen Helligkeitssensor umfassen. Bei Unterschreiten eines vorbestimmten Grenzwertes kann beispielsweise eine Anregungsquelle im Bereich des Fahrlichts aktiviert werden. Aber auch eine aktive Ansteuerung einer oder mehrerer Anregungsquellen durch einen Benutzer des Fahrzeugs ist denkbar.
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So kann der Leuchtenträger eine Anregungsquelle aufweisen, die bei Betätigung einer Bremse des Fahrzeugs lumineszierende Pigmente in einem ersten Leuchtbereich der Sichtseite anregt, insbesondere im Bereich eines Bremslichts. Die insbesondere fluoreszierenden Pigmente senden hierbei vorzugsweise rotes Licht aus. Alternativ oder zusätzlich kann am Leuchtenträger eine Anregungsquelle angeordnet sein, die bei Betätigung eines Blinkers des Fahrzeugs lumineszierende Pigmente in einem zweiten Leuchtbereich der Sichtseite anregt, insbesondere im Bereich eines Blinklichts. Die insbesondere fluoreszierenden Pigmente senden hierbei vorzugsweise gelbes Licht aus. Alternativ oder zusätzlich kann der Leuchtenträger eine Anregungsquelle aufweisen, die bei eingeschaltetem Fahrlicht lumineszierende Pigmente in einem dritten Leuchtbereich der Sichtseite anregt, insbesondere im Bereich eines Fahrlichts. Die insbesondere phosphoreszierenden Pigmente senden hierbei bevorzugt rotes Licht aus. Alternativ oder zusätzlich kann am Leuchtenträger eine Anregungsquelle angeordnet sein, die beim Rückwärtsfahren lumineszierende Pigmente in einem vierten Leuchtbereich der Sichtseite anregt, insbesondere im Bereich eines Rückfahrlichts. Die lumineszierenden Pigmente senden hierbei vorzugsweise weißes Licht aus. Die Kombination aus Anregungsquelle und lumineszierenden Pigmenten kann hierbei ein herkömmliches Brems-, Blink-, Fahr- oder Rückfahrlicht ersetzen oder zumindest verstärken. Ein Vorteil der Kombination aus Anregungsquelle und lumineszierenden Pigmenten besteht darin, dass beispielsweise das Fahrlicht auch bei einem Defekt der Anregungsquelle noch über einen längeren Zeitraum hinweg nachleuchten kann. Bei Nichtbenutzung der Bremse, des Blinkers oder des Fahrlichts ist es vorteilhaft, die dazugehörigen Bereiche beispielsweise durch eine Blende abzudecken, damit die lumineszierenden Pigmente nicht ungewollt durch externe Anregungsquellen angeregt werden.
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Die Erfindung betrifft auch einen Unterfahrschutz eines Fahrzeugs mit einer Sichtseite und zumindest sichtseitig vorgesehenen lumineszierenden Pigmenten, die entweder in ein Material des Unterfahrschutzes und/oder in eine auf den Unterfahrschutz aufgetragene Schicht eingebracht sind. Somit kann die Sichtbarkeit eines Unterfahrschutzes, insbesondere bei Nacht, erhöht werden, was letztlich zu einer erhöhten Verkehrssicherheit beiträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform ist der Unterfahrschutz heckseitig und/oder seitlich am Fahrzeug angeordnet. Das Fahrzeug ist somit von hinten und/oder von der Seite her besser sichtbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist der Unterfahrschutz mindestens eines der kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 2 bis 9 auf, wodurch die voranstehend genannten Vorteile entsprechend erzielt werden.
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Die lumineszierenden Pigmente können somit beispielsweise ganzflächig über die gesamte Sichtseite verteilt angeordnet sein, sodass der Unterfahrschutz als Ganzes leuchtet. Es ist jedoch auch denkbar, nur einen Teilbereich der Sichtseite mit lumineszierenden Pigmenten zu versehen. Beispielsweise kann es sich hierbei um einen Streifen handeln, der sich entlang einer Längsrichtung des Unterfahrschutzes erstreckt.
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Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, z. B. zu Werbezwecken, ein gewünschtes Muster, beispielsweise ein Logo, z. B. Firmenlogo, aus lumineszierenden Pigmenten auf der Sichtseite eines hinteren oder seitlichen Unterfahrschutzes oder auch im oberen Bereich einer Vorderwand des Fahrzeugaufbaus oder auf einer Seitenplane anzuordnen. Durch lumineszierende Pigmente mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften lässt sich z. B. ein mehrfarbiges Logo darstellen.
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Dabei kann das Muster in einer anderen Farbe oder mehreren anderen Farben und/oder mit einer anderen Helligkeit oder mehreren anderen Helligkeiten als der restliche Unterfahrschutz, die restliche Vorderwand oder die restliche Seitenplane leuchten.
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Die lumineszierenden Pigmente können durch mindestens eine am Unterfahrschutz angeordnete Anregungsquelle zum Leuchten angeregt werden. Dadurch leuchten die lumineszierenden Pigmente auch dann, wenn diese nicht durch eine externe Lichtquelle angeregt werden.
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Es ist auch denkbar, dass sich die Anregungsquelle automatisch einschaltet, wenn beispielsweise ein vorbestimmter, durch einen Helligkeitssensor gemessener Grenzwert, unterschritten wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Anregungsquelle durch einen Benutzer des Fahrzeugs angesteuert werden.
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Eine Kombination aus Anregungsquelle und lumineszierenden Pigmenten kann beispielsweise als Ersatz oder Ergänzung eines Brems-, Blink- und/oder Fahrlichts an einem hinteren Unterfahrschutz oder als Ersatz oder Ergänzung einer Seitenbeleuchtung an einem seitlichen Unterfahrschutz angeordnet sein.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Deckel eines Paletten- oder Werkzeugkastens, insbesondere eines Transportfahrzeugs, mit einer Sichtseite und zumindest sichtseitig vorgesehenen lumineszierenden Pigmenten, welche in ein Material des Deckels und/oder in eine auf den Deckel aufgetragene Schicht eingebracht sind. Somit kann die Sichtbarkeit des Deckels, insbesondere bei Nacht, erhöht werden, was zu einer erhöhten Verkehrssicherheit beiträgt.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Deckel mindestens eines der kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 2 bis 9 auf, wodurch die voranstehend genannten Vorteile entsprechend erzielt werden. So kann insbesondere auch am Deckel eines Paletten- oder Werkzeugkastens ein Firmenlogo, welches beispielsweise aus verschiedenen Farben aufgebaut sein kann, durch lumineszierende Pigmente dargestellt werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer vorteilhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Perspektivansicht eines Leuchtenträgers.
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Der in 1 dargestellte Leuchtenträger 10 ist zum Anbringen an einem Heck eines nicht gezeigten Fahrzeugs vorgesehen und im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoffmaterial gebildet. Der Leuchtenträger 10 kann dabei beispielsweise als ein, insbesondere einstückiges, Spritzgussteil ausgebildet sein.
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Der Leuchtenträger 10 umfasst eine Sichtseite 12, an der lumineszierende Pigmente angeordnet sind.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die lumineszierenden Pigmente in Leuchtbereichen 14, in denen normalerweise herkömmliche Leuchten angeordnet sind, in das Material des Leuchtenträgers 10 eingebracht. Die mit lumineszierenden Pigmenten versehenen Leuchtbereiche 14 ersetzen hierbei die herkömmlichen Leuchten. In der dargestellten Ausführungsform sind die Leuchtbereiche 14 als Vertiefungen in Form von elliptischen Paraboloiden an der Sichtseite 12 des Leuchtenträgers 10 ausgebildet, an deren Innenflächen lumineszierende Pigmente angeordnet sind, welche durch jeweils eine Anregungsquelle 16, die sich im Tiefpunkt des jeweiligen elliptischen Paraboloids befindet, zum Leuchten anregt werden. Statt der elliptischen Paraboloide könnten auch andere geometrische Formen, wie beispielsweise Trichter oder Halbkugeln, verwendet werden.
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Es ist auch denkbar, dass die Leuchtbereiche 14 durch im Wesentlichen plane Abschnitte einer Wand 15 des Leuchtenträgers 10 gebildet sind, welche die Sichtseite 12 definiert. Die Leuchtbereiche 14 können auf diese Weise als lumineszierende Schirme wirken, die beispielsweise von einer der Sichtseite 12 abgewandten Rückseite des Leuchtenträgers 10 her durch eine Anregungsquelle 16 angestrahlt werden, die in dem Leuchtenträger 10 oder an dessen Rückseite angeordnet ist.
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Bei Betätigung einer Bremse des Fahrzeugs werden die Anregungsquellen 16 in ersten Leuchtbereichen 18 aktiviert. Die lumineszierenden Pigmente, welche sich in den ersten Leuchtbereichen 18 befinden, werden dadurch angeregt und senden rotes Licht aus.
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Entsprechend wird bei Betätigung eines Blinkers eine Anregungsquelle 16 in einem zweiten Leuchtbereich 20 aktiviert. Dadurch werden die lumineszierenden Pigmente in dem zweiten Leuchtbereich 20 angeregt. Diese senden gelbes Licht aus.
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Entsprechend sind auch in dritten Leuchtbereichen 22 Anregungsquellen 16 angeordnet, welche bei eingeschaltetem Fahrlicht lumineszierende Pigmente in den dritten Leuchtbereichen 22 anregen, welche rotes Licht aussenden.
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Ein vierter Leuchtbereich, dessen lumineszierende Pigmente beim Rückwärtsfahren durch eine Anregungsquelle dazu angeregt werden, weißes Licht auszusenden, ist nicht dargestellt.
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Zusätzlich dazu können lumineszierende Pigmente auch ganzflächig über den verbleibenden Bereich 24 der Sichtseite 12 des Leuchtenträgers 10 angeordnet sein, so dass der gesamte Leuchtenträger 10 bei entsprechender Anregung, z. B. durch einen Scheinwerfer eines nachfolgenden Fahrzeugs, leuchtet, vorzugsweise mit geringerer Intensität und/oder in einer anderen Farbe als in den ersten, zweiten und dritten Leuchtbereichen 18, 20, 22.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Leuchtenträger
- 12
- Sichtseite
- 14
- Leuchtbereich
- 15
- Wand
- 16
- Anregungsquelle
- 18
- erster Leuchtbereich
- 20
- zweiter Leuchtbereich
- 22
- dritter Leuchtbereich
- 24
- verbleibender Bereich