DE102011112566A1

DE102011112566A1 - Verfahren zum Bedienen eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102011112566A1
Application number: DE102011112566A
Authority: DE
Inventors: Stefan Mattes; Susanne Jessberger; Stefan Jansen
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2011-09-08
Filing date: 2011-09-08
Publication date: 2012-03-29
Also published as: WO2013034261A2; WO2013034261A3

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedienen eines Kraftfahrzeugs mit einer Bedienvorrichtung, die ein Bedienflächenelement und ein Anzeigeelement aufweist, durch Durchführen einer Wischbewegung auf dem Bedienflächenelement mit zumindest einen Finger, und Auswählen eines auf einem Anzeigeelement dargestellten Auswahlelements (14, 16, 18, 20) durch die Wischbewegung, indem die Wischbewegung in eine Richtung des Auswahlelements (14, 16, 18, 20) durchgeführt wird, wobei das Anzeigeelement getrennt von dem Bedienflächenelement angeordnet ist, so dass die Wischbewegung an einem anderen Ort durchgeführt wird als das Darstellen des Auswahlelements (14, 16, 18, 20) auf dem Anzeigeelement.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedienen eines Kraftfahrzeugs mit einer Bedienvorrichtung, die ein Bedienflächenelement und ein Anzeigeelement aufweist, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Überdies betrifft die vorliegende Erfindung ein Kraftfahrzeug.
In modernen Kraftfahrzeugen werden Bedienvorrichtungen in Form von Touchscreens oder Touchpads verwendet, um die Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs zu bedienen. Bei den meisten Bedienvorrichtungen muss ein entsprechender Cursor bzw. Zeiger, der auf einem Anzeigeelement der Bedienvorrichtung dargestellt wird, auf ein Ziel, beispielsweise ein entsprechendes Auswahlelement, gesteuert werden. Im Anschluss daran erfolgt die Bestätigung der Auswahl, die beispielsweise durch die Betätigung einer entsprechenden Taste bzw. durch das Berühren des Touchpads erfolgt. Diese Handlung erfordert eine visuelle Kontrolle des Zeigers auf dem Bildschirm. Der Fahrer muss also seinen Blick bei der Bedienung der Bedienvorrichtung von der Fahrbahn abwenden. Dies hat zur Folge, dass die Sicherheit im Straßenverkehr deutlich beeinflusst wird.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das Bedienen einer Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug einfacher zu gestalten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 und ein Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 7 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
Das Verfahren zum Bedienen eines Kraftfahrzeugs mit einer Bedienvorrichtung, die ein Bedienflächenelement und ein Anzeigenelement aufweist, umfasst das Durchführen einer Wischbewegung auf dem Bedienflächenelement mit zumindest einem Finger, und das Auswählen eines auf dem Anzeigeelement dargestellten Auswahlelements durch die Wischbewegung, indem die Wischbewegung in eine Richtung des Auswahlelements durchgeführt wird, wobei eine dem ausgewählten Auswahlelement zugeordnete Funktionalität als Reaktion auf das Auswählen direkt ausgeführt wird. Vorzugsweise ist das Anzeigeelement getrennt von dem Bedienflächenelement angeordnet, so dass die Wischbewegung an einem anderen Ort durchgeführt wird als das Darstellen des Auswahlelements auf dem Anzeigeelement.
Auf dem Anzeigeelement der Bedienvorrichtung werden mehrere Auswahlelemente dargestellt, die beispielsweise kreisförmig angeordnet sein können. In einem solchen Radialmenü können beispielsweise vier oder acht Auswahlelemente dargestellt sein. Die Anzeige erfolgt hierbei auf einem Anzeigeelement, das separat bzw. getrennt zu einem Bedienflächenelement angeordnet ist. Ein solches Bedienflächenelement kann einem Touchscreen zugeordnet sein, der durch eine Bedienhandlung mit einem oder mehreren Fingern bedient werden kann. Das Bedienflächenelement kann so angeordnet sein, dass es der Fahrer bzw. einer der Fahrzeuginsassen mit seiner Hand leicht erreichen kann. Das Anzeigeelement der Bedienvorrichtung kann an einer solchen Stelle im Kraftfahrzeug positioniert sein, dass der Fahrer, wenn er seinen Blick auf das Anzeigeelement richtet, diesen nur geringfügig von der Fahrbahn abwenden muss.
Um eines der auf dem Anzeigeelement dargestellten Auswahlelemente auszuwählen, führt der Fahrer bzw. Bediener eine Wischbewegung mit seinem Finger entlang der Oberfläche des Bedienelements durch. Die Wischbewegung ist dabei in die Richtung des auf dem Anzeigeelement dargestellten Auswahlelements durchzuführen, das ausgewählt werden soll. Somit kann das Auswahlelement und die damit verknüpfte Funktion einer Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs ohne zusätzliche Bestätigung der Auswahl einfach ausgewählt werden.
In einer vorteilhaften Ausführungsform wird durch die Wischbewegung eine Funktion einer Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs ausgewählt. Eine solche Funktionseinheit kann beispielsweise ein Navigationssystem, ein Kommunikationssystem, ein Unterhaltungs- und Informationssystem oder dergleichen sein. Zudem können durch die Wischbewegungen entsprechende Applikationen des Fahrzeugs ausgewählt werden. Ist eine entsprechende Funktion bzw. Applikation des Kraftfahrzeugs ausgewählt, so können in gleicher Weise entsprechende Untermenüs der jeweiligen Applikation bzw. Funktion, die ebenso in einem Radialmenü dargestellt werden können, mittels einer Wischbewegung ausgewählt werden. Dies ermöglicht eine besonders einfache Bedienung, bei der der Fahrer von dem Straßenverkehr möglichst wenig abgelenkt wird.
In einer weiteren Ausführungsform wird durch die Wischbewegung ein einer Abfrage zugeordnetes Auswahlelement ausgewählt. Dieses Radialmenü kann auch zum Auslösen von einzelnen Funktionen verwendet werden. Ein Beispiel hierfür ist die Abfrage „Möchten Sie die Nummer jetzt anrufen? Ja/Nein”, die beispielsweise für ein Kommunikationssystem des Fahrzeugs verwendet wird. So kann beispielsweise mit Hilfe des Radialmenüs durch Wischen nach links oder rechts die entsprechende Antwort zu der Abfrage direkt ausgewählt werden. Auf diese Weise wird eine besonders einfache Bedienung einer Bedienvorrichturig für ein Kraftfahrzeug ermöglicht.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden die auf dem Anzeigeelement dargestellten Auswahlelemente individuell konfiguriert. So kann beispielsweise der Bediener die Auswahlelemente, die in dem Radialmenü dargestellt werden, entsprechend seiner Bedürfnisse anpassen. Hierbei können oft verwendete Funktionen bzw. Applikationen des Fahrzeugs in dem Radialmenü angeordnet werden. Ein solches Favoritenkonzept könnte eine begrenzte Menge von Auswahlebenen haben. Beispielsweise kann minimal nur eine Auswahlebene vorgesehen sein. Bevorzugt ist die Anordnung der jeweiligen Auswahlelemente in dem Radialmenü frei konfigurierbar, so dass der Anwender sich ein komplexeres Menü mit mehreren Möglichkeiten zusammenstellen kann. Durch das individuelle Konfigurieren des Radialmenüs kann dieses besonders einfach und komfortabel bedient werden.
Bevorzugt wird das Verfahren durch einen mit dem Finger auf dem Bedienelement ausgeführten Doppelklick gestartet. Eine Aktivierung bzw. ein Einsprung in das zuvor beschriebene Radialmenü kann beispielsweise durch eine definierte Geste erfolgen. Danach ist die entsprechende Aktivierung der Funktionen bzw. Applikationen des Kraftfahrzeugs durch die Wischbewegungen bzw. Richtungsgesten möglich. Somit kann die Bedienvorrichtung besonders einfach angesteuert werden.
Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst eine Bedienvorrichtung, die zum Ausführen des zuvor beschriebenen Verfahrens und der Weiterbildungen des Verfahrens ausgebildet ist. Die zuvor im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschriebenen Weiterbildungen können in gleicher Weise auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug übertragen werden.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt eine Anzeige eines Anzeigenelements einer Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel.
Das nachfolgend näher geschilderte Ausführungsbeispiel stellt eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar.
Die Figur zeigt eine Anzeige 10 eines Anzeigeelements einer Bedienvorrichtung für ein Kraftfahrzeug. Auf der Anzeige 10 ist ein rundes Symbol 12 dargestellt, das einem Radialmenü der Bedienvorrichtung zugeordnet ist. Dieses Radialmenü kann mit Hilfe eines Bedienflächenelements einer Bedienvorrichtung bedient werden. Ein solches Bedienflächenelement kann beispielsweise einem entsprechenden Touchpad zugeordnet sein.
Bei der Bedienvorrichtung sind das Bedienflächenelement und das Anzeigeelement separat voneinander angeordnet. Das Bedienflächenelement ist bevorzugt so angeordnet, dass es der Bediener bzw. Fahrer mit seiner Hand bzw. seinem Finger leicht erreichen kann. Das Anzeigeelement ist bevorzugt so angeordnet, dass der Fahrer bzw. Bediener bei einem Blick auf das Anzeigeelement seinen Blick von der Fahrbahn möglichst wenig abwenden muss.
Das Bedienflächenelement ist dazu ausgebildet, eine entsprechende Berührung der Oberfläche des Bedienflächenelements mit einem Finger als Bedienhandlung zu erfassen. Ebenso kann das Bedienflächenelement dazu ausgebildet sein, eine Positionierung eines Fingers in einem vorbestimmten Abstand zu dem Bedienflächenelement als Bedienhandlung zu erfassen.
Um das Radialmenü der Bedienvorrichtung zu starten, kann beispielsweise ein entsprechender Doppelklick mit einem Finger auf das Bedienflächenelement ausgeführt werden. Infolge dieser Bedienhandlung wird das Radialmenü in Form des Symbols 12 in der Anzeige 10 des Anzeigenelements eingeblendet. Das Radialmenü zeigt vier Auswahlelemente 14, 16, 18, 20, die kreisförmig bzw. tortenförmig angeordnet sind. Das Auswahlelement 14 ist einem Navigationssystem des Kraftfahrzeugs zugeordnet. Das Auswahlelement 16 ist einem Kommunikationssystem des Kraftfahrzeugs zugeordnet. Das Auswahlelement 18 ist entsprechenden Funktionseinheiten des Kraftfahrzeugs zugeordnet. Das Auswahlelement 20 ist sonstigen Funktionen des Kraftfahrzeugs zugeordnet.
Möchte der Bediener eines dieser Auswahlelemente 14, 16, 18, 20 auswählen, führt er eine Wischbewegung mit seinem Finger auf dem Bedienflächenelement der Bedienvorrichtung durch. Hierbei ist die Wischbewegung in die Richtung des Auswahlelements 14, 16, 18, 20 gerichtet, das der Bediener bzw. Fahrer auswählen möchte. Eine zusätzliche Bestätigung der Auswahl des Auswahlelements 14, 16, 18, 20 ist hierbei nicht erforderlich.
Nachdem der Bediener bzw. Fahrer eines der Auswahlelemente 14, 16, 18, 20 ausgewählt hat, kann sich ein dem jeweiligen Auswahlelement 14, 16, 18, 20 zugeordnetes Untermenü öffnen. Die einzelnen Auswahlelemente in dem Untermenü können bevorzugt in einem Radialmenü dargestellt werden. Ebenso können die einzelnen Auswahlelemente 14, 16, 18, 20 in dem Radialmenü von einem Benutzerfrei konfiguriert werden.
Obgleich die vorliegende Erfindung vorhergehend anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben worden ist, versteht es sich, dass verschiedene Ausgestaltungen und Anderungen durchgeführt werden können, ohne den Umfang der vorliegenden Erfindung zu verlassen, wie er in den beiliegenden Ansprüchen definiert ist.
Bezüglich weiterer Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung wird ausdrücklich auf die Offenbarung der Zeichnung verweisen.
Bezugszeichenliste

10: Anzeige
12: Symbol
14, 16, 18, 20: Auswahlelement

Claims

Verfahren zum Bedienen eines Kraftfahrzeugs mit einer Bedienvorrichtung, die ein Bedienflächenelement und ein Anzeigeelement aufweist, durch Durchführen einer Wischbewegung auf dem Bedienflächenelement mit zumindest einen Finger, und Auswählen eines auf einem Anzeigeelement dargestellten Auswahlelements (14, 16, 18, 20) durch die Wischbewegung, indem die Wischbewegung in eine Richtung des Auswahlelements (14, 16, 18, 20) durchgeführt wird, gekennzeichnet durch direktes Ausführen einer dem ausgewählten Auswahlelement zugeordneten Funktionalität als Reaktion auf das Auswählen.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeelement getrennt von dem Bedienflächenelement angeordnet ist und die Wischbewegung an einem anderen Ort durchgeführt wird als das Darstellen des Auswahlelements (14, 16, 18, 20) auf dem Anzeigeelement.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Wischbewegung eine Funktion einer Funktionseinheit des Kraftfahrzeugs ausgewählt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Wischbewegung ein einer Abfrage zugeordnetes Auswahlelement (14, 16, 18, 20) ausgewählt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die auf dem Anzeigeelement dargestellten Auswahlelemente (14, 16, 18, 20) individuell konfigurierbar sind.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren durch einen mit dem Finger auf dem Bedienflächenelement ausgeführten Doppelklick gestartet wird.
Kraftfahrzeug mit einer Bedienvorrichtung, die zum Ausführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgelegt ist.