-
Die Erfindung betrifft ein Kettenglied für eine kurvengängige Förderkette gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
-
Aus der
DE 100 27 229 A1 ist ein Kettenglied für eine kurvengängige Förderkette bekannt. Gemäß den
1 und
2 umfasst das Kettenglied einen Grundkörper und einen (nicht dargestellten) Bolzen. Der vorliegend einstückige Grundkörper umfasst einen Gelenkabschnitt
10 und einen Gabelabschnitt
11. Auf der Oberseite des Grundkörpers ist ein Mitnahmemittel in Form einer ebenen Tragfläche
3 vorgesehen, mit dem (nicht dargestelltes) Fördergut reibschlüssig mitgenommen werden kann. Anstelle der ebenen Tragfläche sind auch andere Mitnahmemittel, beispielsweise senkrecht von der Tragfläche abstehende Mitnehmer, Lamellen oder Bürsten bekannt. In Verbindung mit den zuletzt genannten Mitnahmemitteln ist oft ein mehrteiliger Grundkörper vorgesehen.
-
Der Bolzen ist langgestreckt ausgebildet, wobei er über die gesamte Länge kreiszylindrisch ausgebildet ist. In dem Gelenkabschnitt ist ein Bolzendurchbruch
9 vorgesehen, der von dem Bolzen bezüglich zweier Achsen drehbeweglich durchsetzt wird. Der Bolzendurchbruch ist dabei analog zur
4 der
EP 0 569 071 B2 gestaltet, d. h. der gesamte Bolzendurchbruch ist vollständig an dem Grundkörper vorgesehen, wobei er in der Mitte eine engste Querschnittsfläche aufweist, die sich zu den beiden Öffnungen hin erweitert, so dass der Bolzen die gewünschte Drehbeweglichkeit aufweist. Aus der
EP 1 311 446 B1 ist eine alternative Gelenkkonstruktion bekannt, bei der der Bolzendurchbruch von einer kreiszylindrischen Ausnehmung gekreuzt wird, in welcher ein gesondertes Gelenkteil eingesetzt ist. Das Gelenkteil besitzt wiederum einen Durchbruch, der an den Bolzen angepasst ist. Die letztgenannte Gelenkbauform kann deutlich größere Kettenzugkräfte übertragen als die in der
DE 100 27 229 A1 gezeigte.
-
An dem Gabelabschnitt der
DE 100 27 229 A1 ist eine Gabelausnehmung
7 zur Aufnahme des Gelenkabschnitts eines benachbarten, identischen Kettenglieds vorgesehen. An dem Gabelabschnitt sind weiter zwei Bolzenausnehmungen in Form von kreiszylindrischen Bohrungen vorgesehen, welche zur Aufnahme des Bolzens des benachbarten Kettenglieds dienen. Weiter sind an dem Grundkörper aus Polyoxymethylen mehrere Gleitabschnitte
4 aus faserverstärktem Polytetraflurethylen (Handelsname ”Teflon”) vorgesehen. Mit den Gleitabschnitten sollen die Reibkräfte der Kettenglieder an den Kettenführungen herabgesetzt werden.
-
Der Nachteil des Kettenglieds gemäß der
DE 100 27 229 A1 besteht darin, dass sowohl der Gelenkabschnitt als auch der Gabelabschnitt aus dem gleichen Material bestehen. Diese Materialien reiben beim Betrieb der Förderkette unmittelbar aneinander und erzeugen Quietschgeräusche. Dieses Problem tritt insbesondere bei dem für die Kettenglieder einer Förderkette bevorzugten Material Polyoxymethylen auf. Es ist jedoch allgemein zu beobachten, dass gleichartige Materialien, insbesondere Kunststoffmaterialien, die unter Last aneinander reiben, aufgrund des Stick-Slip-Effekts Quietschgeräusche erzeugen. Zur Lösung dieses Problems ist es bereits bekannt, Polyoxymethylen mit verschiedenen Zusätzen zu versehen, welche dessen Gleitfähigkeit verbessern. In der Folge sinkt die Neigung zur Geräuschbildung. Derartige Materialien sind aber sehr teuer.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die vorstehend beschriebene Geräuschbildung auf kostengünstige Weise zu mindern bzw. ganz zu vermeiden.
-
Gemäß dem selbständigen Anspruch wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass zwei Gleitabschnitte gegenüberliegend an dem Gelenkabschnitt angeordnet sind, wobei sie den Bolzen umgeben, wobei die Grundkörper zweier benachbarter, identischer Kettenglieder durch die Gleitabschnitte so auf Abstand gehalten werden, dass sich deren Gelenk- und deren Gabelabschnitt nur an den Gleitabschnitten berühren.
-
Hierdurch ist ausgeschlossen, dass sich die identischen Materialien des Gelenk- und des Gabelabschnitts berühren, da diese durch die Gleitabschnitte auf Abstand gehalten werden. In der Folge sind Quietschgeräusche ausgeschlossen. Hinsichtlich der Mitnahmemittel wird ebenfalls angestrebt, dass diese sich nicht berühren. Insbesondere bei weit von dem Gelenk- bzw. Gabelabschnitt abstehenden Mitnahmemitteln, wie Mitnehmern, Lamellen oder Bürsten, kann jedoch eine Berührung zumindest bei Kurvenfahrt nicht vollständig ausgeschlossen werden. Eine derartige Berührung ist jedoch unschädlich, da solche Mitnahmemittel sehr elastisch sind und mithin die bei Berührung auftretenden Reibkräfte gering sind. Dementsprechend ist bei einer Berührung der Mitnahmemittel keine Geräuschbildung zu befürchten.
-
Hinsichtlich der räumlichen Ausdehnung der Abschnitte aus einem anderen Material als der Grundkörper ist anzumerken, dass diese selbstverständlich deutlich größer sein können als die Gleitabschnitte an sich. Insbesondere kann daran gedacht sein, dass der gesamte Gelenkabschnitt aus einem anderen Material als der Gabelabschnitt besteht. Unter dem Gleitabschnitt soll im Rahmen der vorliegenden Anmeldung der Bereich verstanden werden, in dem sich der Gelenk- und der Gabelabschnitt beim Betrieb der Förderkette gleitend berühren können.
-
In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der Erfindung angegeben.
-
Das Material des Grundkörpers und des Gleitabschnitts kann jeweils eines der Materialien Polyoxymethylen (POM), Polybutylenterephthalat (PBT), Polyamid (PA), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), Polybutylensuccinat (PBS), Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polycarbonat (PC) oder Polyethylenterephthalat (PET) sein, wobei vorzugsweise der Grundkörper aus Polyoxymethylen und die Gleitabschnitte aus Polyamid bestehen. Die genannten Werkstoffe eigenen sich alle zum Kunststoffspritzgießen und bieten eine ausreichende Festigkeit und Verschleißbeständigkeit für den Einsatz in einem Förderkettenglied. Die genannten Materialien können mit Additiven und/oder einer Faserverstärkung versehen sein.
-
Bevorzugt besteht der Grundkörper aus Polyoxymethylen. Dieser Werkstoff besitzt die notwendigen mechanischen Eigenschaften für ein Förderkettenglied und ist dabei kostengünstig. Darüber hinaus hat sich dieser Werkstoff seit langer Zeit für diesen Einsatzzweck bewährt. Versuche der Anmelderin haben ergeben, dass Polyamid besonders gut als Material für die Gleitabschnitte geeignet ist, wenn der Grundkörper aus Polyoxymethylen besteht.
-
Der Gelenkabschnitt kann eine Lagerausnehmung mit einer kreiszylindrischen Innenumfangsfläche aufweisen, welche den Bolzendurchbruch kreuzt, wobei ein Gelenkteil mit einem Lagerabschnitt vorgesehen ist, wobei der Lagerabschnitt eine kreiszylindrische Außenumfangsfläche aufweist und drehbar in der Lagerausnehmung aufgenommen ist, wobei der Lagerabschnitt einen kreiszylindrischen ersten Durchbruch aufweist, der quer zu dessen kreiszylindrischer Außenumfangsfläche verläuft, wobei die Gleitabschnitte einstückig an dem Gelenkteil ausgebildet sind. Das Gelenkteil kann insgesamt aus einem anderen Werkstoff hergestellt werden als der Grundkörper, so dass jedes Teil für sich kostengünstig hergestellt werden kann, vorzugsweise im Kunststoffspritzgussverfahren. Gleichzeitig kann das vorgeschlagene Kettenglied besonders hohe Kettenzugkräfte übertragen.
-
Die Gleitabschnitte können jeweils einen zweiten kreiszylindrischen Durchbruch aufweisen, der fluchtend zum ersten Durchbruch angeordnet ist. Der zweite Durchbruch dient zum Durchführen des Bolzens, damit dieser in den Gabelabschnitt des benachbarten Kettenglieds eingreifen kann. Darüber hinaus wird die Lage des Gleitabschnitts in dem Spalt zwischen Gelenk- und Gleitabschnitt durch den Bolzen zuverlässig formschlüssig festgelegt. Hierfür ist der zweite Durchbruch vorzugsweise mit geringem Spiel an den Bolzen angepasst.
-
Jedem Gleitabschnitt kann ein Verbindungsabschnitt zugeordnet sein, welcher den Gleitabschnitt mit dem Lagerabschnitt einstückig verbindet, wobei der Verbindungsabschnitt gleitend am Gelenkabschnitt des Grundkörpers anliegt oder mit geringem Abstand zu diesem angeordnet ist. Der Lagerabschnitt des Gelenkteils wird durch den Gelenkabschnitt nahezu über seine gesamte Erstreckung vom Gleitabschnitt getrennt. Durch einen Verbindungsabschnitt, der in unmittelbarer Nähe oder in gleitender Berührung mit dem Gelenkabschnitt angeordnet ist, ist es dennoch möglich, den Gleitabschnitt einstückig mit dem Lagerabschnitt zu verbinden. Hierbei ist anzumerken, dass der Lagerabschnitt wie oben vorgeschlagen bereits durch den Bolzen hinsichtlich der Lage gesichert sein kann. Durch den Verbindungsabschnitt wird daher in erster Linie sichergestellt, dass sich der Gleitabschnitt nicht bezüglich des Bolzens verdreht, so dass ein dünnwandiger Verbindungsabschnitt vollständig ausreichend ist.
-
Im Bereich einer Stirnfläche des Lagerabschnitts kann zwischen den Verbindungsabschnitten eine Ausnehmung mit einer konvex gebogenen Grundfläche vorgesehen sein, welche sich quer zum Bolzen über die gesamte Breite des Lagerabschnitts erstreckt. Durch die genannte Ausnehmung wird erreicht, dass der Eingriff eines Antriebszahnrades in den Gelenkabschnitt des Kettengliedes durch den Verbindungsabschnitt nicht gestört wird. Die Kraftübertragung zwischen dem Antriebszahnrad findet folglich nahezu ausschließlich zwischen dem Gelenkabschnitt und den Zähnen des Antriebszahnrades statt. Das Gelenkteil kann folglich durch die entsprechenden Antriebskräfte nicht beschädigt werden.
-
Der Gleitabschnitt kann auf der dem Lagerabschnitt zugewandten Seite eine zum Lagerabschnitt koaxiale, kreiszylindrische erste Fläche aufweisen, die an einer angepassten zweiten Fläche am Gelenkabschnitt anliegt. Damit liegt der Gleitabschnitt vollflächig auf dem Gelenkabschnitt auf, wobei gleichzeitig eine gewünschte Drehbeweglichkeit zwischen benachbarten Kettengliedern möglich ist. Zwischen der ersten und der zweiten Fläche finden dabei Gleitbewegungen statt. Der dadurch verursachte Verschleiß ist durch die vollflächige Auflage gering.
-
Der Gleitabschnitt kann auf der vom Lagerabschnitt abgewandten Seite eine ebene dritte Fläche aufweisen, wobei die gegenüberliegende vierte Fläche am Gabelabschnitt ebenfalls eben ausgebildet ist. Das Gleitteil kann und soll sich bezüglich des Gabelabschnitts des benachbarten Kettenglieds nur bezüglich der Mittelachse des Bolzens drehen. Durch die genannte ebene dritte und vierte Fläche wird diese Bewegung ermöglicht, wobei jede andere Bewegung ausgeschlossen ist. Die dritte und die vierte Fläche sind vorzugsweise senkrecht zur Mittelachse des kreiszylindrischen Abschnitts des Bolzens angeordnet. Der Abstand der ersten und der dritten Fläche bestimmt den Abstand zwischen dem Gelenk- und dem Gabelabschnitt zweier benachbarter Kettenglieder.
-
Am Gleitabschnitt kann angrenzend an die dritte Fläche eine Einführschräge angeordnet sein. Der Abstand der dritten Fläche am Gleitteil ist allenfalls geringfügig kleiner als der Abstand der vierten Fläche am Gabelabschnitt. Durch die vorgeschlagene Einführschräge wird das Einführen des Gelenkabschnitts mit dem Gelenkteil in den Gabelabschnitt des benachbarten Kettenglieds während der Montage der Förderkette vereinfacht.
-
Die Gleitabschnitte können auch fest mit dem Gelenkabschnitt oder dem Gabelabschnitt verbunden sein. Hierbei ist insbesondere daran gedacht, den entsprechenden Grundkörper im Zwei-Komponenten-Spritzgussverfahren herzustellen. Dabei wird vorzugsweise ein erstes Teil im Spritzgussverfahren hergestellt, welches beide Gleitabschnitte umfasst. Dieses erste Teil wird in die zweite Spritzgussform des fertigen Grundkörpers eingelegt und anschließend mit zähflüssiger Kunststoffmasse umformt. Damit sind die Gleitabschnitte formschlüssig und unlösbar am verbleibenden Grundkörper aus einem anderen Material gesichert. Hierbei ist allerdings anzumerken, dass die Herstellung eines derartigen Kettengliedes teurer ist als die Herstellung eines Kettenglieds, bei dem die Gleitabschnitte einstückig an dem Gelenkteil angeformt sind.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es stellt dar:
-
1 eine Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Kettenglieds;
-
2 eine perspektivische Ansicht einer Förderkette bestehend aus Kettengliedern nach 1 von oben;
-
3 eine Untersicht einer Förderkette bestehend aus Kettengliedern nach 1;
-
4 eine Seitenansicht eines Antriebszahnrades, welches in Eingriff mit einer Förderkette bestehend aus Kettengliedern nach 1 steht.
-
1 zeigt eine Explosionsansicht eines erfindungsgemäßen Kettenglieds 10. Das Kettenglied 10 umfasst einen einstückigen Grundkörper 13 aus Polyoxymethylen, ein einstückiges Gelenkteil 60 aus Polyamid und einen Bolzen 80 aus Stahl. Der Grundkörper 13 und das Gelenkteil 60 sind jeweils im Kunststoffspritzgussverfahren hergestellt.
-
Der insgesamt spiegelsymmetrische Grundkörper 13 umfasst einen Gelenk- und einen Gabelabschnitt 40; 20 und ein Mitnahmemittel 14. Das Mitnahmemittel ist in Form einer ebenen Platte ausgeführt, welche eine Förderebene 12 definiert. Die ebene Platte 14 ist mit in Förderrichtung 11 weisenden Zähnen 15 versehen, so dass die Zähne 15 benachbarter Grundkörper 13 einer Förderkette ineinander greifen, damit das (nicht dargestellte) Fördergut auch bei Kurvenfahrt möglichst vollflächig abgestützt ist. Die ebene Platte 14 ist so nahe an dem Gelenk- und dem Gabelabschnitt 40; 20 angeordnet, dass sie die Zugkräfte in der Förderkette mit überträgt.
-
Der Gabelabschnitt 20 umfasst zwei Gabelschenkel 23, welche zusammen eine Gelenkausnehmung 21 begrenzen, die zur Aufnahme des Gelenkabschnitts 40 eines benachbarten, identischen Kettenglieds vorgesehen ist. Die Gabelschenkel 23 stehen senkrecht von der ebenen Platte 14 ab und sind an ihrer in Förderrichtung 11 weisenden Stirnfläche halbkreisförmig verrundet 27. Im Mittelpunkt der Verrundung 27 ist eine Bolzenausnehmung 22 in Form eines kreiszylindrischen Durchbruchs angeordnet, in welcher der Bolzen 80 mit geringem Spiel aufgenommen ist. Der Bolzen 80 ist hierbei über seine gesamte Länge kreiszylindrisch ausgeführt, wobei er an beiden Enden mit einer ebenen Stirnfläche 82 versehen ist, die am Rand eine Fase 83 aufweist. Die Gabelschenkel 23 haben jeweils einen im Wesentlichen Z-förmigen Verlauf mit einem ersten und einem dritten Abschnitt 24; 26, die parallel zur Förderrichtung 11 der Förderkette verlaufen, wobei der dazwischen liegende zweite Abschnitt 25 geneigt zur Förderrichtung 11 verläuft. Die Gabelschenkel 23 weisen jeweils eine im Wesentlichen konstante Wanddicke auf, damit sie sich beim Spritzgießen nicht verziehen. Weiterhin ist die Höhe der Gabelschenkel 23 konstant, damit die untere Begrenzungsfläche des Grundkörpers 13 im Wesentlichen eben ist. Um die Bolzenausnehmung 22 herum ist der Gabelschenkel 23 mit einer Verstärkung 28 versehen, damit die durch den Kettenzug verursachten Druckspannungen in der Bolzenausnehmung 22 nicht unzulässig groß werden. An beiden zweiten Abschnitten 25 der Gabelschenkel 23 ist auf der von der ebenen Platte 14 abgewandten Seite eine Antriebszunge 30 angeordnet. Die Antriebszunge 30 erstreckt sich parallel zur ebenen Platte 14 und quer zur Förderrichtung 11, wobei sie an ihrer Stirnseite halbkreisförmig verrundet ist. Die Antriebszunge 30 ist zum Eingriff mit einem (nicht dargestellten) Antriebszahnrad bestimmt, welches die Förderkette in einer Ebene parallel zur Förderebene 12 umlenkt.
-
Die Gabelschenkel 23 gehen einstückig in den Gelenkabschnitt 40 über. Der Gelenkabschnitt 40 weist eine zweite Fläche 43 auf, die kreiszylindrisch ausgebildet ist, wobei sie senkrecht zur Förderebene 12 ausgerichtet ist. Weiter ist eine fünfte Fläche 44 vorgesehen, die kreiszylindrisch ausgebildet ist und die parallel zur Förderebene 12 verläuft. Die Kreisradien der zweiten und der fünften Fläche 43; 44 sind gleich ausgeführt, so dass deren Schnittkanten 46 sich im Winkel von 90° schneiden. Konzentrisch zur vierten Flache ist eine Lagerausnehmung 41 mit einer kreiszylindrischen Innenumfangsfläche vorgesehen, welche in Form eines Grundlochs ausgeführt ist, so dass sie die ebene Platte 14 nicht schneidet. Quer zur Lagerausnehmung 41 ist ein Bolzendurchbruch 42 angeordnet, der den gesamten Gelenkabschnitt 40 durchsetzt, wobei er den Lagerdurchbruch 41 schneidet. Der Bolzendurchbruch 42 wird von dem Bolzen 80 durchsetzt, wobei der Bolzen 80 bezüglich der Mittelachse der Lagerausnehmung 41 drehbeweglich ist. Der Bolzendurchbruch 42 ist daher in der Art eines Langlochs ausgeführt, das sich parallel zur Förderebene 12 erstreckt, um die genannte Drehbeweglichkeit zu ermöglichen.
-
Das Gelenkteil 60 ist spiegelsymmetrisch ausgebildet und umfasst einen Lagerabschnitt 61, zwei Gleitabschnitte 64 und zwei Verbindungsabschnitte 72, welche den zugeordneten Gleitabschnitt 64 mit dem Lagerabschnitt 61 einstückig verbinden. Der Lagerabschnitt 61 ist in Form eines Kreiszylinders ausgebildet, der an seinem freien Ende mit einer ebenen Stirnfläche 62 und einer Fase 63 versehen ist, wobei die Lagerausnehmung 41 an diese Form im Wesentlichen spielfrei angepasst ist. Am gegenüberliegenden Ende sind die Verbindungsabschnitte 72 einstückig mit dem Lagerabschnitt 61 verbunden. Die Verbindungsabschnitte 72 sind im Wesentlichen in Form einer ebenen, rechteckigen Platte ausgebildet, wobei sie senkrecht von dem Lagerabschnitt 61 abstehen. Die Verbindungsabschnitte 72 berühren den Gelenkabschnitt 40 gleitend oder sind mit geringem Abstand zu diesem angeordnet. Zwischen den Verbindungsabschnitten 72 ist eine Ausnehmung 70 vorgesehen, welche eine konvex gebogene Grundfläche 71 aufweist, die sich quer zum Bolzen 80 über die gesamte Breite des Lagerabschnitts 61 erstreckt. Der Krümmungsradius der genannten Grundfläche 71 ist gleich dem Krümmungsradius der fünften Fläche 44, wobei die genannten Flächen 71; 44 knick- und absatzfrei ineinander übergehen, solange die Förderkette gerade ausgerichtet ist.
-
Die Gleitabschnitte 64 sind einstückig mit dem zugeordneten Verbindungsabschnitt 72 ausgebildet und stehen senkrecht von diesem ab. Die dem Lagerabschnitt 61 zugewandte erste Fläche 67 am Gleitabschnitt ist kreiszylindrisch und konzentrisch zum Lagerabschnitt 61 ausgebildet und liegt im Wesentlichen spaltfrei und gleitbeweglich an der zweiten Fläche 43 am Gelenkabschnitt 40 an, so dass das Gelenkteil 60 bezüglich der Mittelachse des Lagerabschnitts 61 drehbar bezüglich dem Grundkörper 13 ist. An der vom Lagerabschnitt 61 abgewandten Seite ist der Gleitabschnitt 64 mit einer ebenen dritten Fläche 68 versehen, welche sich quer zur Förderebene 12 erstreckt. Die dritte Fläche 68 liegt an einer ebenen vierten Fläche 29 an den Gabelschenkeln 23 des Gabelabschnitts 20 an, so dass sich das Gelenkteil 60 bezüglich des zugeordneten Gabelabschnitts 20 nur um die Mittelachse des Bolzens 80 drehen kann. In Förderrichtung 11 zu beiden Seiten der dritten Flache 68 ist eine Einführschräge 69 an dem Gleitabschnitt 64 vorgesehen.
-
Der Lagerabschnitt 61 ist mit einem ersten kreiszylindrischen Durchbruch 65 versehen, der sich quer zu dessen kreiszylindrischen Außenumfangsfläche erstreckt, wobei sich die beiden Zylinderachsen schneiden. In den Gleitabschnitten 64 ist je ein zweiter kreiszylindrischer Durchbruch 66 fluchtend zu dem ersten Durchbruch 65 angeordnet. Der Bolzen 80 ist mit Presssitz im ersten Durchbruch 65 und mit geringem Spiel im zweiten Durchbruch 66 aufgenommen, so dass der Gleitabschnitt 64 den Bolzen 80 umgibt.
-
2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Förderkette bestehend aus Kettengliedern 10 nach 1 von oben. Die Förderkette ist in einer Stellung gezeigt, wie sie bei Kurvenfahrt vorliegt. Die Mitnahmemittel 14 in Form der ebenen Platten bilden eine Förderebene 12, soweit die gesamte Förderkette in einer Ebene bewegt wird. Die Zähne 15 der ebenen Platten 14 greifen ineinander, so dass insbesondere an der Kurvenaußenseite eine im Wesentlichen vollflächige Abstützung des (nicht dargestellten) Fördergutes gegeben ist. Hierbei wird der Kurvenradius durch die aneinanderstoßenden ebenen Platten 14 bzw. Zähne 15 an der Kurveninnenseite nach unten begrenzt, wobei die Förderstrecke üblicherweise so ausgelegt ist, dass eine derartige Berührung nicht stattfindet.
-
Die Gabelschenkel
23 des Gabelabschnitts sind so angeordnet, dass diese ebenenfalls die Funktion eines Zahnes der ebenen Platte
14 übernehmen können, wobei zwischen den Gabelschenkeln
23 auf Zähne verzichtet wurde, wie sie beispielsweise bei dem Kettenglied gemäß der
EP 1 311 446 B1 vorhanden sind. Stattdessen wurde an dieser Stelle der Abstand der ebenen Platten der benachbarten Kettenglieder
10 so klein wie möglich ausgeführt.
-
3 zeigt eine Untersicht einer Förderkette bestehend aus Kettengliedern 10 nach 1. Zu erkennen ist, wie der Bolzen 80 zwischen den Gabelschenkeln 23 des Gabelabschnitts aufgenommen ist. Weiter ist auf die sechste Fläche 45 hinzuweisen, die zwischen den Gabelschenkeln 23 angeordnet ist, wobei die sechste Fläche 45 mit der fünften Fläche 44 auf einem gemeinsamen Kreiszylinder liegt, der parallel zur Förderebene angeordnet ist. Weiter ist auf die Anfasungen 16 an der Unterseite der ebenen Platte 14 hinzuweisen. Die Querschnittsform der Anfasung 16 ist, wie in 4 zu erkennen ist, mit geringem Abstand äquidistant zur fünften Fläche 44 am Gelenkabschnitt des benachbarten Kettenglieds 10 ausgeführt, so dass der Abstand der ebenen Platten 14 in diesem Bereich klein ist. Weiter ist in 3 die Ausrichtung der Gelenkteile 60 bezüglich der Gabelschenkel 23 bei Kurvenfahrt zu erkennen. Insbesondere ist auf die berührende Anlage der dritten 68 und der vierten Fläche 29 hinzuweisen.
-
4 zeigt eine Seitenansicht eines Antriebszahnrades 90, welches in Eingriff mit einer Förderkette bestehend aus Kettengliedern 10 nach 1 steht. Die Förderkette ist dabei im Längsschnitt dargestellt. Mit dem Antriebszahnrad 90 wird die Förderkette in Bewegung versetzt. Das Antriebszahnrad 90 ist beispielsweise mit einem Innensechskant 92 versehen, über das es in formschlüssige Drehantriebsverbindung mit einem (nicht dargestellten) Elektromotor gebracht werden kann. Die Zähne 91 des Antriebszahnrads 90 greifen dabei mit geringem Spiel zwischen den dritten Abschnitten (Nr. 26; 1) der Gabelschenkel des Kettenglieds 10 an, wobei sie an der sechsten Fläche 45 anliegen. Soweit die Förderkette in entgegen gesetzter Richtung angetrieben werden soll, greifen die symmetrischen Zähne 91 des Antriebsrades 90 an der fünften Fläche 44 des Gelenkabschnitts an. Die bereits angesprochene Ausnehmung 70 zwischen den Verbindungsabschnitten des Gelenkteils 60 ist erforderlich, damit das Gelenkteil 60 die Umkehrung der Bewegungsrichtung der Förderkette nicht behindert.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Kettenglied
- 11
- Förderrichtung
- 12
- Förderebene
- 13
- Grundkörper
- 14
- Mitnahmemittel bzw. ebene Platte
- 15
- Zahn der ebenen Platte
- 16
- Anfasung
- 20
- Gabelabschnitt
- 21
- Gelenkausnehmung
- 22
- Bolzenausnehmung
- 23
- Gabelschenkel
- 24
- erster Abschnitt des Gabelschenkels
- 25
- zweiter Abschnitt des Gabelschenkels
- 26
- dritter Abschnitt des Gabelschenkels
- 27
- Verrundung des Gabelschenkels
- 28
- Verstärkung
- 29
- vierte Fläche
- 30
- Antriebszunge
- 40
- Gelenkabschnitt
- 41
- Lagerausnehmung
- 42
- Bolzendurchbruch
- 43
- zweite Fläche
- 44
- fünfte Fläche
- 45
- sechste Fläche
- 46
- Schnittkante
- 60
- Gelenkteil
- 61
- Lagerabschnitt
- 62
- Stirnfläche
- 63
- Fase
- 64
- Gleitabschnitt
- 65
- erster Durchbruch
- 66
- zweiter Durchbruch
- 67
- erste Fläche
- 68
- dritte Fläche
- 69
- Einführschräge
- 70
- Ausnehmung des Gelenkteils
- 71
- Grundfläche
- 72
- Verbindungsabschnitt
- 80
- Bolzen
- 81
- mittlerer Abschnitt des Bolzens
- 82
- Stirnfläche des Bolzens
- 83
- Fase des Bolzens
- 90
- Antriebszahnrad
- 91
- Zahn des Antriebszahnrads
- 92
- Innensechskant
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10027229 A1 [0002, 0003, 0004, 0005]
- EP 0569071 B2 [0003]
- EP 1311446 B1 [0003, 0034]