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Die Erfindung betrifft einen aufblasbaren Sicherheitsgurt mit einem aus zwei Gurtbandlagen gebildeten Gurtband, wobei zwischen den Gurtbandlagen ein Hohlraum gebildet ist, welcher zumindest mittels einer Gaslanze mit einem Gasgenerator strömungstechnisch verbunden ist, und einem Befestigungsbeschlag, an welchem Enden der Gurtbandlagen getrennt voneinander befestigt sind und mittels dem das Gurtband sowie der Gasgenerator fahrzeugfest oder fahrzeugsitzfest angeordnet sind.
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Aus der
DE 10 2008 055 769 B4 ist ein aufblasbarer Sicherheitsgurt bekannt. Der Sicherheitsgurt umfasst ein Gurtband mit wenigstens zwei übereinander angeordneten, einen Hohlraum zwischen sich einschließenden Gurtbandlagen, einen mit dem Hohlraum in Strömungsverbindung stehenden Gasgenerator und einen Befestigungsbeschlag zur Befestigung des Gurtbandes und des Gasgenerators an einem Kraftfahrzeug. Die Enden der Gurtbandlagen sind derart mit dem Befestigungsbeschlag verbunden, dass die Strömungsverbindung zu dem Gasgenerator zugkräftefrei ist. Dabei sind die Enden der Gurtbandlagen getrennt an zwei beabstandeten Schenkeln des Befestigungsbeschlages gehalten und der von dem Gasgenerator erzeugte Gasstrom wird durch eine zwischen den Enden angeordnete zugkräftefreie Strömungsverbindung in das Gurtband eingeleitet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gegenüber dem Stand der Technik verbesserten, aufblasbaren Sicherheitsgurt anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein aufblasbarer Sicherheitsgurt umfasst ein aus zwei Gurtbandlagen gebildetes Gurtband, wobei zwischen den Gurtbandlagen ein Hohlraum gebildet ist, welcher zumindest mittels einer Gaslanze mit einem Gasgenerator strömungstechnisch verbunden ist, und einem Befestigungsbeschlag, an welchem Enden der Gurtbandlagen getrennt voneinander befestigt sind und mittels dem das Gurtband sowie der Gasgenerator fahrzeugfest oder fahrzeugsitzfest angeordnet sind. Erfindungsgemäß weist die Gaslanze innerhalb des Hohlraumes wenigstens eine verschließbare Abströmöffnung als Sicherheitsventil auf.
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Dadurch, dass die Gaslanze wenigstens eine Abströmöffnung aufweist, ist in besonders vorteilhafter Weise ein kontrolliertes Ablassen eines Gases aus dem Gurtband realisierbar, wodurch dem Entstehen eines Überdruckes, aus welchem Beschädigungen, beispielsweise des Gurtbandes, resultieren können, entgegen gewirkt ist.
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Somit ist eine Sicherheit von Komponenten des aufblasbaren Sicherheitsgurtes verbessert, wobei die Abströmöffnung in einer möglichen Ausführungsform mittels der Gaslanze selbst verschließbar und zu öffnen ist, wodurch in Gewinn bringender Weise eine Anzahl der Komponenten nicht erhöht ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Aufblaseinheit eines aufblasbaren Sicherheitsgurtes und
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2 schematisch eine Schnittdarstellung eines vergrößerten Ausschnittes der Aufblaseinheit.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Aufblaseinheit 1 eines aufblasbaren Sicherheitsgurtes für ein Fahrzeug.
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Der Sicherheitsgurt umfasst ein Gurtband 2, welches im angelegten Zustand in einen Brustgurt- und einen Beckengurt unterteilt ist, wobei das Gurtband 2 hierzu über die Schulter eines nicht näher dargestellten Fahrzeuginsassen diagonal über die Brust zu einem nicht dargestellten Gurtschloss und von dem Gurtschloss über das Becken des Fahrzeuginsassen zu einem Befestigungsbeschlag 3 verläuft.
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Das Gurtband 2 ist aus zwei zumindest abschnittsweise übereinander angeordneten und miteinander verbundenen Gurtbandlagen 2.1, 2.2 gebildet, wobei zwischen den Gurtbandlagen 2.1, 2.2 ein Hohlraum gebildet ist.
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In den Hohlraum ragt eine Gaslanze 4 hinein, deren eines Ende mit einem Gasgenerator 5 verbunden ist, so dass ein von dem Gasgenerator 5 erzeugter Gasstrom zum Aufblasen des Gurtbandes 2 gezielt in dasselbe einleitbar ist.
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Die Gaslanze 4 ist vorzugsweise gasdicht ausgebildet und dazu vorgesehen, das Gas des Gasgenerators 5 über den Beckenbereich in den Brustbereich des Gurtbandes 2 zu fördern.
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An einer innerhalb der Gaslanze 4 angeordneten Auslassöffnung des Gasgenerators 5 ist ein in 2 gezeigter Diffusor 6 angeordnet, mittels welchem der Gasstrom gleichmäßig verteilt in das Gurtband 2 einleitbar ist.
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An dem Befestigungsbeschlag 3, welcher über einen Befestigungsbereich 3.1 an einem dem Sicherheitsgurt zugeordneten Fahrzeugsitz mittelbar oder unmittelbar an einer tragenden Fahrzeugstruktur befestigt ist, sind zwei sich gegenüberliegende Schenkel 3.2, 3.3 ausgebildet. Die Schenkel 3.2, 3.3 ragen im Wesentlichen senkrecht von dem Befestigungsbereich 3.1 des Befestigungsbeschlages 3 ab und sind schlaufenförmig ausgebildet.
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An einem ersten Schenkel 3.2 ist ein Ende einer ersten Gurtbandlage 2.1 und an einem zweiten Schenkel 3.3 ist ein Ende einer zweiten Gurtbandlage 2.2 schwenkbeweglich gehalten.
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Des Weiteren ist der Gasgenerator 5 in dem Befestigungsbereich 3.1 des Befestigungsbeschlages 3 kraft-, form- und/oder stoffschlüssig befestigt.
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Um bei Beaufschlagung des Gurtbandes 2 mittels des Gasstromes weitestgehend ausschließen zu können, dass ein ungewollter Überdruck, insbesondere im Beckenbereich des Gurtbandes 2, entsteht, sind in die Gaslanze 4, mittels welcher der Hohlraum und der Gasgenerator 5 strömungstechnisch miteinander verbunden sind, zwei Abströmöffnungen 4.1 als Sicherheitsventile eingebracht, wie in der 2 näher dargestellt ist.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung eines vergrößerten Ausschnittes der Aufblaseinheit 1 des Sicherheitsgurtes.
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Im Detail zeigt die 2 die Schenkel 3.2, 3.3 des Befestigungsbeschlages 3 mit den schwenkbeweglich gehaltenen Enden der Gurtbandlagen 2.1, 2.2, eine mit dem Diffusor 6 gekoppelte Zuführleitung 5.1 des Gasgenerators 5 und die Gaslanze 4.
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Die Gaslanze 4 ist mittels einer Schlauchklemme 7 an der Zuführleitung 5.1 befestigt, wobei die zwei Abströmöffnungen 4.1 im Bereich des Diffusors 6 in die Gaslanze 4 eingebracht sind. Die Abströmöffnungen 4.1 sind bezüglich des Gurtbandes 2 bevorzugt in einem Abschnitt zwischen dem Befestigungsbeschlag 3 und beispielsweise einer Gurtschlosszunge angeordnet.
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Zur Vermeidung eines Ausströmens des Gases durch die beiden Abströmöffnungen 4.1 bei Beaufschlagung des Gurtbandes 2 mit dem Gas, ist die Gaslanze 4 an einem, dem Befestigungsbeschlag 3 zugewandten, Ende um 180° kragenförmig umgeschlagen, d. h. umgestülpt.
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Dadurch ragt ein Randbereich der Gaslanze 4 in dieselbe hinein, so dass die Gaslanze 4 im Bereich des kragenförmigen, umgestülpten Bereiches doppelwandig ausgeführt ist. Dabei bildet eine durch die Umstülpung gebildete, innere Lage 4.2 einerseits eine Schutzlage gegen Beschädigungen eines Materials, insbesondere eines Gewebes, der Gaslanze 4 während der Befüllung derselben durch den Gasgenerator 5. Andererseits deckt die innere Lage 4.2 der Gaslanze 4 die Abströmöffnungen 4.1 bei Beaufschlagung der Gaslanze 4 mit dem Gas ab. Dadurch ist ein ungewolltes Ausströmen des Gases durch die Abströmöffnungen 4.1 im Wesentlichen vermieden.
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D. h., wird die Gaslanze 4 mit dem Gas des Gasgenerators 5 beaufschlagt, strömt das Gas durch Öffnungen 6.1 des Diffusors 6 in die Gaslanze 4, wodurch die innere Lage 4.2 durch den Druck des Gasstromes in Richtung einer äußeren Lage 4.3 der Gaslanze 4 gepresst wird, so dass die Abströmöffnungen 4.1, die in die äußere Lage 4.3 eingebracht sind, weitestgehend gasdicht verschlossen sind.
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Herrscht innerhalb des Gurtbandes 2, insbesondere im Beckenbereich, ein Überdruck vor, strömt das Gas zurück in die Gaslanze 4 in Richtung Befestigungsbeschlag 3. Dabei strömt das Gas zwischen die innere Lage 4.2 und die äußere Lage 4.3 der Gaslanze 4, so dass das den Überdruck bildende Gas durch die Abströmöffnungen 4.1 entweichen kann. Somit ist der Überdruck abbaubar, wodurch Beschädigungen von Komponenten des Sicherheitsgurtes weitestgehend ausgeschlossen werden können.
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Dadurch, dass die Abströmöffnungen 4.1 in die Gaslanze 4 eingebracht sind und mittels der inneren Lage 4.2 verschließbar sind, ist keine weitere Komponente zur Bildung oder Anordnung eines separaten Sicherheitsventils erforderlich, und die Komponentenanzahl des Sicherheitsgurtes ist gleichbleibend.
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Zudem ist mittels der in die Gaslanze 4 eingebrachten Abströmöffnungen 4.1 eine Sicherheit der Komponenten des aufblasbaren Sicherheitsgurtes verbessert.
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In einer alternativen, nicht dargestellten Ausführungsform der Aufblaseinheit 1 sind die Abströmöffnungen 4.1 jeweils mittels einer Berstmembran verschlossen, welche beispielsweise aus Silikon gebildet sind. Bei dieser Ausführungsform ist es nicht erforderlich, die Gaslanze 4 bereichsweise umzustülpen, um die innere und die äußere Lage 4.2, 4.3 zu bilden.
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Die Berstmembranen dienen als Überdruckventil und verschließen die Abströmöffnungen 4.1 gasdicht, sofern ein Gasdruck innerhalb der Gaslanze 4 einen vorgebbaren Wert nicht überschreitet.
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Bei Erreichen des vorgebbaren Wertes des vorherrschenden Gasdruckes reißt die Berstmembran oder reißen die Berstmembranen auf, so dass das Gas durch die Abströmöffnungen 4.1 aus der Gaslanze 4 ausströmen kann und somit der Überdruck innerhalb der Gaslanze 4 abbaubar ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008055769 B4 [0002]