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Die Erfindung betrifft eine Abstützanordnung eines Kotflügels an einer Karosserie eines Personenkraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Die
DE 10 2010 020 310 A1 offenbart eine Abstützanordnung eines Trägerelements eines Frontendträgers an einem korrespondierenden Längsträger eines Kraftwagenrohbaus. Babel ist vorgesehen, dass das Trägerelement über ein Stützelement am korrespondierenden Längsträger des Kraftwagenrohbaus abgestützt ist, welches um eine Schwenkachse schwenkbar an dem Trägerelement oder am Längsträger gehalten ist.
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Darüber hinaus hat es sich im Rahmen des Serienbaus von Kraftwagen gezeigt, dass bei einem Kontakt eines Personenkraftwagens über dessen Fahrzeugfront oder ggf. auch über dessen Heck mit einer Barriere, beispielsweise einem anderweitigen Fahrzeug oder einem Gegenstand, ein an der Karosserie des Personenkraftwagens gehaltener Kotflügel über einen Scheinwerfer und einen Stoßfänger des Personenkraftwagens in Fahrzeuglängsrichtung angeschoben wird. Dieses durch eine Aufprallkraft bewirkte Anschieben kann zu einem Einknicken des Kotflügels führen. Der Kotflügel kann dabei ab einer gewissen Beschädigung nicht mehr gerichtet und muss vielmehr ausgetauscht werden.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Abstützanordnung eines Kotflügels an einer Karosserie eines Personenkraftwagens bereitzustellen, durch welche ein verbessertes Unfallverhalten des Kotflügels ermöglicht ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Abstützanordnung eines Kotflügels an einer Karosserie eines Personenkraftwagens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Bei einer solchen Abstützanordnung eines Kotflügels an einer Karosserie eines Personenkraftwagens ist der Kotflügel an der Karosserie über jeweilige Verbindungsbereiche gehalten. Die Abstützanordnung umfasst wenigstens ein Abstützelement, über welches der Kotflügel zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung an einem in Fahrzeugquerrichtung von dem Kotflügel beabstandeten Karosseriebauteil der Karosserie abgestützt ist. Bei dem Karosseriebauteil handelt es sich insbesondere um ein Strukturteil bzw. ein Rohbauteil der Karosserie, so dass der Kotflügel über das Abstützelement besonders stabil an dem Karosseriebauteil abgestützt ist. Bei dem Karosseriebauteil kann es sich um ein Trägerelement, insbesondere einen Längsträger, der Karosserie handeln, welcher bevorzugt bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung zumindest in einem Überdeckungsbereich in Überdeckung mit dem Kotflügel angeordnet ist.
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Mittels des Abstützelements ist eine Abstützung des Kotflügels an der Karosserie geschaffen, welche im Wesentlichen Kräfte in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) des Personenkraftwagens aufnehmen und dadurch ein frühes und unerwünschtes Einknicken des Kotflügels bei einer insbesondere zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufenden Kraftbeaufschlagung vermeiden kann.
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Bevorzugt ist das Abstützelement in einem sich in Fahrzeuglängsrichtung an ein Stoßfängerteil eines Stoßfängers des Personenkraftwagens anschließenden und auf Seiten des Stoßfängerteils angeordneten Bereich des Kotflügels an dem Kotflügel abgestützt. Das Abstützelement stellt somit eine direkte Verbindung zwischen dem karosseriefesten Karosseriebauteil und dem Kotflügel dar. Diese Abstützung bindet dabei vorteilhafterweise zum einen an dem Karosseriebauteil an. Zum anderen ist das Abstützelement im Nahbereich einer Schnittstelle zwischen dem Kotflügel und dem Stoßfängerteil an dem Kotflügel befestigt. Kommt es zu einem Frontalaufprall des Personenkraftwagens auf eine Barriere, so bewirkt dies eine zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Kraftbeaufschlagung des Kotflügels. Dabei wird der Kotflügel beispielsweise über das Stoßfängerteil und gegebenenfalls über einen sich in Fahrzeuglängsrichtung an den Kotflügel anschließenden Scheinwerfer des Personenkraftwagens in Fahrzeuglängsrichtung angeschoben. Dabei verhindert das Abstützelement und die durch dieses bewirkte Abstützung des Kotflügels am Karosseriebauteil ein unerwünschtes Einknicken des Kotflügels.
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Bevorzugt bewirkt die Abstützung des Kotflügels über das Abstützelement am Karosseriebauteil, dass ein Befestigungspunkt, an welchem das Abstützelement an dem Kotflügel angebunden ist, auf einer Bewegungsbahn, insbesondere einer Kreisbahn, mit einem Radius geführt und bewegt wird. Der Radius entspricht dabei zumindest im Wesentlichen der Erstreckung des Abstützelements. Dazu ist das Abstützelement beispielsweise um eine Schwenkachse relativ zu dem Karosseriebauteil verschwenkbar an diesem gehalten.
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Mit anderen Worten stellt das Abstützelement bevorzugt einen Schwenkarm dar, der in einem Anbindungsbereich an den Kotflügel angebunden ist. Wird der Kotflügel bei der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung angeschoben, so bewirkt der Schwenkarm (das Abstützelement) ein Verschwenken des Anbindungsbereichs um die Schwenkachse, was mit einer Verschwenkung des Kotflügels zumindest in dem Anbindungsbereich einhergeht. So kann der Kotflügel zumindest im Wesentlichen der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung ausweichen, wodurch ein unerwünschtes Einknicken und somit eine unerwünschte Beschädigung des Kotflügels verhindert werden. Somit ist mittels der erfindungsgemäßen Abstützanordnung ein besonders vorteilhaftes Unfallverhalten realisiert, so dass in einem Reparaturlastfall die Notwendigkeit eines Austausches des Kotflügels infolge einer unerwünschten Beschädigung verhindert werden kann.
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Das Abstützelement ist bevorzugt als Montagebauteil ausgebildet. Dies bedeutet, dass das Abstützelement separat von dem Kotflügel und separat von dem Karosseriebauteil ausgebildet und jeweils mit diesen, insbesondere reversibel lösbar, verbunden ist. Infolge der Ausbildung des Abstützelements als Montageteil ist ein Ausgleich von Toleranzen im Rahmen einer Montage des Abstützelements möglich. Weiterhin sind durch die Ausgestaltung des Abstützelements als Montageteil große Freiheiten hinsichtlich der Werkstoffauswahl und/oder der geometrischen Gestaltung des Abstützelements geschaffen.
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Die erfindungsgemäße Abstützanordnung des Kotflügels an der Karosserie birgt ferner den Vorteil, dass durch die Abstützung des Kotflügels an dem Karosseriebauteil eine besonders hohe Steifigkeit des Kotflügels insbesondere im Anbindungsbereich und damit an der Schnittstelle zum Stoßfänger realisiert ist. Daraus resultiert eine besonders vorteilhafte Haptik des Kotflügels.
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Des Weiteren ist es durch die erfindungsgemäße Abstützanordnung vermieden, den Kotflügel als mehrteiliges Bauteil mit geklebter und/oder formschlüssiger Verstärkung in belastenden Bereichen auszubilden. Bei einer solchen Ausbildung ist eine direkte Abstützung des Kotflügels am Karosseriebauteil wenn überhaupt nur sehr schwierig zu realisieren. Fernern setzen die Mehrteiligkeit enge Grenzen hinsichtlich der Werkstoffauswahl und hinsichtlich der Materialdicke. Diese Probleme sind bei der erfindungsgemäßen Abstützanordnung vermieden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 ausschnittsweise eine schematische Unteransicht eines Personenkraftwagens mit einer Karosserie, an welcher ein Stoßfängerverkleidungsteil und ein sich in Fahrzeuglängsrichtung dahinter anschließender Kotflügel zumindest mittelbar gehalten sind, wobei eine Abstützanordnung des Kotflügels an einem Längsträger der Karosserie des Personenkraftwagens vorgesehen ist, bei welcher der Kotflügel über ein Abstützelement der Abstützanordnung in Fahrzeugquerrichtung an dem in Fahrzeugquerrichtung von dem Kotflügel beabstandeten Längsträger der Karosserie abgestützt ist;
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2 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht des Personenkraftwagens gemäß 1, wobei der Kotflügel transparent dargestellt ist, um die Abstützanordnung des Kotflügels am Längsträger erkennen zu können;
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3 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht einer weiteren Ausführungsform der Abstützanordnung gemäß den 1 und 2, wobei der Kotflügel, der Längsträger und das Stoßfängerverkleidungsteil transparent dargestellt sind;
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4 ausschnittsweise eine weitere schematische Perspektivansicht der Abstützanordnung gemäß 3;
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5 ausschnittsweise eine weitere schematische Perspektivansicht der Abstützanordnung gemäß den 3 und 4; und
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6 ausschnittsweise eine weitere schematische Perspektivansicht der Abstützanordnung gemäß den 3 bis 5.
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Die 1 und 2 zeigen einen Personenkraftwagen 10 mit einer Karosserie 12. Die Karosserie 12 weist einen sich zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Längsträger 14 auf, welcher dem Rohbau der Karosserie 12 zugeordnet ist und welcher karosseriefest ist.
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An der Karosserie 12 ist ein Stoßfängerverkleidungsteil 16 eines vorderen Stoßfängers 18 des Personenkraftwagens 10 zumindest mittelbar gehalten. Darüber hinaus ist an der Karosserie 12 ein Frontscheinwerfer 20 des Personenkraftwagens 10 zumindest mittelbar an der Karosserie 12 gehalten. Bei dem Frontscheinwerfer 20 handelt es sich um einen bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung und auf die Fahrzeugquerrichtung linksseitigen Frontscheinwerfer 20.
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In Fahrzeuglängsrichtung schließen sich an das Stoßfängerverkleidungsteil 16 und den Frontscheinwerfer 20 nach hinten hin ein Kotflügel 22 des Personenkraftwagens 10 an. Durch den Kotflügel 22 ist beispielsweise ein Radhaus zur zumindest teilweisen Aufnahme eines linksseitigen Vorderrades des Personenkraftwagens 10 zumindest bereichsweise begrenzt. Der Kotflügel 22 ist an der Karosserie 12 über jeweilige Verbindungsbereiche gehalten. Dazu ist der Kotflügel 22 beispielsweise an einem linksseitigen Längsträger einer oberen Längsträgerebene der Karosserie 12 des Personenkraftwagens 10 befestigt.
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Wie aufgrund der transparenten Darstellung des Kotflügels 22 in der 2 erkennbar ist, überdeckt der Kotflügel 22 den in Fahrzeugquerrichtung von dem Kotflügel 22 nach innen hin beabstandeten Längsträger 14 in Fahrzeugquerrichtung nach außen hin. Mit anderen Worten ist der Längsträger 14 in Fahrzeugquerrichtung von dem Kotflügel 22 nach innen hin beabstandet.
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Kommt es beispielsweise zu einem Aufprall des Personenkraftwagens 10 auf eine Barriere, so resultiert daraus eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Personenkraftwagens 10, welche zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung verläuft. Infolge dessen wird der Kotflügel 22 über den Frontscheinwerfer 20 und das Stoßfängerverkleidungsteil 16 in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten hin angeschoben.
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Um nun ein frühes und unerwünschtes Einknicken und eine daraus resultierende unerwünschte Beschädigung des Kotflügels 22 zu vermeiden, ist eine Abstützanordnung 24 des Kotflügels 22 an der Karosserie 12 vorgesehen. Dazu ist ein Abstützelement 26 einerseits am Kotflügel 22 und andererseits am Längsträger 14 angebunden und dadurch abgestützt. Über das Abstützelement 26, welches auch als Abstützstrebe bezeichnet wird, ist der Kotflügel 22 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung an dem Längsträger 14 und dadurch an der Karosserie 12 abgestützt. Das Abstützelement 26 kann dabei im Wesentlichen in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) verlaufende Kräfte aufnehmen und verhindert das frühe Einknicken des Kotflügels 22 bei der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung.
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Durch die Abstützanordnung 24 wird der Kotflügel 22 um eine Schwenkachse 28 in einem Anbindungsbereich 30 des Abstützelements 26 am Längsträger 14 auf einer Kreisbahn mit einem Radius r geführt. Der Radius r entspricht dabei der Erstreckung des Abstützelements 26 zwischen der Schwenkachse 28 auf Seiten des Längsträgers 14 und einem Befestigungsbereich 32 auf Seiten des Kotflügels 22, über welchen das Abstützelement 26 am Kotflügel 22 angebunden ist.
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Mit anderen Worten wird der Befestigungsbereich 32, an dem das Abstützelement 26 am Kotflügel 22 angebunden ist, auf der Kreisbahn bzw. auf einem Kreisbogen um die Schwenkachse 28 geführt.
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Wie insbesondere der 2 zu entnehmen ist, schließt sich dabei der Befestigungsbereich 32 des Abstützelements 26 am Kotflügel 22 an eine Schnittstelle 34, d. h. an einen Übergangsbereich zwischen dem Stoßfängerverkleidungsteil 16 und dem Kotflügel 22, an. Dadurch kann das Abstützelement 26 unfallbedingte Kräfte besonders vorteilhaft aufnehmen, abstützen und ein Wegknicken bzw. Einknicken des Kotflügels 22 verhindern.
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Die 2 zeigt auch eine Motorhaube 36 des Personenkraftwagens 10, durch welche ein in Fahrzeughochrichtung unterhalb der Motorhaube 36 angeordneter Motorraum zumindest teilweise abzudecken ist.
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Die 3 bis 6 zeigen eine weitere Ausführungsform der Abstützanordnung 24 des Kotflügels 22 am Längsträger 14 (Karosseriebauteil) der Karosserie 12 des Personenkraftwagens 10. In den 3 bis 6 ist durch strichlierte Linien ein Zustand der Abstützanordnung 24 bzw. des Kotflügels 22 und des Stoßfängerverkleidungsteils 16 zeitlich vor der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung gezeigt, während durchgezogene Linien den Zustand zeitlich nach der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung zeigen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010020310 A1 [0002]