DE102011109921A1

DE102011109921A1 - Verfahren zur Erfassung, Vermessung und Dokumentation von Wunden sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE102011109921A1
Application number: DE102011109921A
Authority: DE
Inventors: Auf Nichtnennung Antrag
Original assignee: ACD ELEKTRONIK GmbH; ACD-Elektronik GmbH
Current assignee: ACD ELEKTRONIK GmbH; ACD-Elektronik GmbH
Priority date: 2011-08-10
Filing date: 2011-08-10
Publication date: 2013-02-14
Also published as: AT511933A3; AT511933B1; AT511933A2; DE202012007553U1; CH705366A2; CH705366B1

Abstract

Verfahren zur Erfassung, Vermessung und Dokumentation von Wunden (2) vorzugweise am menschlichen Körper, insbesondere an der Körperoberfläche sowie im oberflächennahen Bereich, bei welchem mittels eines mobilen Aufnahmegerätes (1) eine bildhafte Aufzeichnung der Wunde (2) und zu deren Skalierung im wesentlichen zeitgleich eine Abstandsmessung des Aufnahmegeräts (1) zur Wunde (2) erfolgt, und daß anschließend eine Speicherung der erfassten Daten zur Sicherung und weiteren Bearbeitung im Aufzeichnungsgerät und/oder eine Übertragung auf ein zentrales Speichersystem erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung, Vermessung und Dokumentation von Wunden, vorzugsweise am menschlichen Körper, insbesondere an der Körperoberfläche sowie im oberflächennahen Bereich. Ferner betrifft die Erfindung ein Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die Wunddokumentation bei Patienten sowie pflegebedürftigen Personen ist eine gesetzlich vorgeschriebene Maßnahme zur Behandlungssicherheit, Qualitätssicherung und Qualitätskontrolle. Durch eine genaue Dokumentation lassen sich Verläufe, Fortschritte und Rückschläge von Wundbehandlungen und Wundentwicklungen sicher einschätzen und insbesondere Maßnahmen bzw. Therapien rechtzeitig einleiten. Weiter ist die Wunddokumentation eine haftungsrechtliche Absicherung, da durch den lückenlosen Durchführungsnachweis der Verlauf einer Erkrankung auch zu einem späteren Zeitpunkt genau nachvollzogen werden kann.
Da die Wunddokumentation sowohl im ambulanten wie auch im stationären Bereich vorzunehmen ist, ist es wünschenswert und Aufgabe der Erfindung, diese auf eine Art und Weise durchführen zu können, die insbesondere für das Personal eine einfache, schnelle und sichere Handhabung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren, bei welchem mittels eines mobilen Aufnahmegerätes eine bildhafte Aufzeichnung der Wunde und zu deren Skalierung im wesentlichen zeitgleich eine Abstandsmessung des Aufnahmegeräts zur Wunde erfolgt, und dass anschließend eine Speicherung der erfassten Daten zur Sicherung und weiteren Bearbeitung im Aufzeichnungsgerät und/oder eine Übertragung auf ein zentrales Speichersystem erfolgt.
Der durch die Erfindung erreichte Vorteil besteht im wesentlichen darin, dass die Wunderfassung automatisiert und berührungslos erfolgen kann, dass weiter im Anschluss daran eine Nachbearbeitung möglich ist, in deren Verlauf unterschiedliche Abbildungsfaktoren wählbar sowie eine Verschiebung des erfassten Bildes möglich ist. Hierbei sind auch weitergehende Bearbeitungsmöglichkeiten und ergänzende Messungen an einem PC möglich. Durch eine Übertragung der Daten an ein zentrales Rechnersystem können die Daten gespeichert und später chronologische Vergleiche von Wundbildern vorgenommen werden.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung können vor oder nach der Aufzeichnung der Wunde weitere Informationen wie Patientendaten, Daten zur Lokalisierung der Wunde am Körper, eine Wundbeschreibung und dergleichen in das Aufnahmegerät eingegeben werden.
Weiter besteht die Möglichkeit, aus den Bilddaten sowie den Abstandsmessungen eine Wundvermessung durch automatisierte Berechnung von Länge, Breite und Fläche der Wunde vorzunehmen.
Um optimale Aufnahmeergebnisse zu erreichen, empfiehlt es sich, dass zur visuellen Erfassung der Wunde und zur korrekten Ausrichtung des Aufnahmegerätes die Wunde vor bzw. bei der Aufzeichnung über ein Display im Aufnahmegerät beobachtet wird.
Für die weitere Auswertung ist vorgesehen, dass der Wundbereich über bildanalytische Messverfahren automatisiert oder durch manuelle Positionsvorgaben auf dem Display und darauf gestützte Kurven ermittelt wird.
Weiter hat es sich im Einzelfall als zweckmäßig erwiesen, wenn durch Eingabe einer Tiefenangabe eine Volumenabschätzung der Wunde vorgenommen werden kann.
Es besteht im Rahmen der Erfindung auch die Möglichkeit, dass mehrere benachbarte Wundbereiche in einer gemeinsamen Aufzeichnung erfasst werden.
Um dem Personal bei der Aufzeichnung solcher Wunden Unterstützung zu geben, können zur Erfassung der Wundposition und der Wundbeschreibung typisierende Auswahlvorschläge bzw. Bewertungskriterien im Display des Aufnahmegerätes angezeigt werden.
In vorrichtungsmäßiger Hinsicht wird die erfindungsgemäße Aufgabe gelöst durch ein mobiles Erfassungsgerät mit einer Kamera zur Bildaufzeichnung, mit einem Abstandsensor zur berührungslosen Distanzmessung sowie mit einem Speicher zur Sicherung der Bild- und Messdaten.
Dieses Erfassungsgerät ist zweckmäßigerweise mit einem Anzeigeelement zur Wiedergabe des Bildausschnitts, des Aufnahmeabstands und gegebenenfalls weiterer Parameter versehen.
Zur Vereinfachung der Eingabe von wundspezifischen Daten kann das Anzeigeelement zur Darstellung von symbolisiert wiedergegebenen Arbeitsanweisungen und/oder Bewertungskriterien eingerichtet sein.
Soweit die Bewertung der Wunde unmittelbar erfolgen soll, kann das Erfassungsgerät mit einer mit entsprechendem Rechenalgorithmus ausgestattete Recheneinheit zur Ausmessung der Größe, Gestalt, Tiefe und dergleichen der Wunde versehen sein.
In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn das Erfassungsgerät eine Übertragungseinheit zur Übermittlung der erfassten Daten auf eine zentrale Recheneinheit aufweist, da hierdurch eine besonders einfache Archivierung möglich ist, durch die auch spätere chronologische Auswertungen vornehmbar sind.
Im folgenden wird die Erfindung an einem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert; es zeigen:
1 eine Draufsicht auf das mobile Erfassungsgerät zur Durchführung des Verfahrens,
2 eine typische Wunddarstellung auf dem Display des Erfassungsgerätes,
3 schematisierte Körperdarstellungen zur einfachen Zuweisung des Wundortes,
4 eine Displaydarstellung für die Eingabe nummerischer oder alphanumerischer Zeichen.
Das in der Zeichnung dargestellte Erfassungsgerät 1 dient dazu, Wunden 2 am menschlichen Körper zu erfassen, zu vermessen sowie zu dokumentieren, soweit diese Wunden 2 insbesondere an der Körperoberfläche sowie im oberflächennahen Bereich liegen. Hierzu wird mittels des Aufnahmegerätes 1 eine bildhafte Aufzeichnung der Wunde 2 vorgenommen und im wesentlichen zeitgleich eine Abstandsmessung des Aufnahmegerätes 1 zur Wunde 2 vorgenommen, um eine Skalierung der bildhaften Aufzeichnung vornehmen zu können. Anschließend erfolgt zunächst eine Speicherung der erfassten Daten im Aufnahmegerät 1, um dann eine spätere Bearbeitung entweder im Aufnahmegerät 1 oder aber, nach einer entsprechenden Übertragung auf ein zentrales Speichersystem, dort vornehmen zu können.
Um eine Zuordnung zum jeweiligen Patienten sicher zu stellen, können vor oder nach der Aufzeichnung der Wunde 2 die Patientendaten, aber auch noch weitere Informationen wie Daten zur Lokalisierung der Wunde 2 am Körper, ferner eine Wundbeschreibung sowie gegebenenfalls weitere Daten in das Aufnahmegerät 1 eingegeben, wozu eine Anordnung etwa gemäß den 3 und 4 in der Anzeigeeinheit vorgesehen ist. Die Patientendaten können jedoch auch aus einem externen Gerät übernommen und verwendet werden.
Aus diesen Bilddaten sowie der Abstandsmessung kann dann eine Wundvermessung durch automatisierte Berechnung von Länge, Breite und Fläche der Wunde 2 erfolgen.
Das im Aufnahmegerät vorgesehene Display 3 kann zunächst auch zu visuellen Erfassung der Wunde 2 und zur korrekten Ausrichtung des Aufnahmegerätes 1 auf die Wunde 2 verwendet werden, in dem die Wunden 2 über das Display 3 vor bzw. bei der Aufzeichnung beobachtet werden.
Der Wundbereich kann auch automatisiert über bildanalytische Messverfahren oder durch manuelle Positionsvorgaben auf dem Display 3 und darauf gestützte Kurven ermittelt werden.
Um eine Volumenabschätzung der Wunde 2 vornehmen zu können, wird üblicherweise eine entsprechende Tiefenangabe durch manuelle Eingabe erfolgen. Selbstverständlich kann die Tiefenangabe auch per Messung erfolgen und direkt übernommen werden.
Soweit mehrere Wunden 2 bzw. benachbarte Wundbereiche vorhanden sind, besteht im Rahmen des Verfahrens auch die Möglichkeit, diese in einer gemeinsamen Aufzeichnung zu erfassen.
Um schließlich standardisierte und damit leichter auswertbare Wundangaben zu erhalten, können zur Erfassung der Wundpositionen und der Wundbeschreibung typisierende Auswahlvorschläge bzw. Bewertungskriterien im Display 3 des Aufnahmegerätes 1 angezeigt werden.

Claims

Verfahren zur Erfassung, Vermessung und Dokumentation von Wunden (2) vorzugweise am menschlichen Körper, insbesondere an der Körperoberfläche sowie im oberflächennahen Bereich, bei welchem mittels eines mobilen Aufnahmegerätes (1) eine bildhafte Aufzeichnung der Wunde (2) und zu deren Skalierung im wesentlichen zeitgleich eine Abstandsmessung des Aufnahmegeräts (1) zur Wunde (2) erfolgt, und daß anschließend eine Speicherung der erfassten Daten zur Sicherung und weiteren Bearbeitung im Aufzeichnungsgerät und/oder eine Übertragung auf ein zentrales Speichersystem erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder nach der Aufzeichnung der Wunde (2) weitere Informationen wie Patientendaten, Daten zur Lokalisierung der Wunde (2) am Körper, eine Wundbeschreibung und dergleichen in das Aufnahmegerät (1) eingegeben werden.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Bilddaten sowie der Abstandsmessung eine Wundvermessung durch automatisierte Berechnung von Länge, Breite und Fläche der Wunde (2) erfolgt.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur visuellen Erfassung der Wunde (2) und zur korrekten Ausrichtung des Aufnahmegerätes (1) die Wunde (2) vor bzw. bei der Aufzeichnung über ein Display (3) am Aufnahmegerät (1) beobachtet wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Wundbereich über bildanalytische Meßverfahren automatisiert oder durch manuelle Positionsvorgaben auf dem Display (3) und darauf gestützte Kurven ermittelt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß durch Eingabe einer Tiefenangabe eine Volumenabschätzung der Wunde (2) vorgenommen wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere benachbarte Wundbereiche in einer gemeinsamen Aufzeichnung erfasst werden.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung der Wundposition und der Wundbeschreibung typisierende Auswahlvorschläge im Display (3) des Aufnahmegerätes (1) angezeigt werden.
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 8, gekennzeichnet durch ein mobiles Erfassungsgerät (1) mit einer Kamera zur Bildaufzeichnung, mit einem Abstandssensor zur berührungslosen Distanzmessung sowie mit einem Speicher zur Sicherung der Bild- und Messdaten.
Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassungsgerät (1) mit einem Anzeigeelement (3) zur Wiedergabe des Bildausschnitts, des Aufnahmeabstands und gegebenenfalls weiterer Parameter versehen ist.
Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Anzeigeelement zur Darstellung von symbolisiert wiedergegebenen Arbeitsanweisungen und/oder Bewertungskriterien eingerichtet ist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassungsgerät (1) eine mit entsprechendem Rechenalgorithmus ausgestattete Recheneinheit zur Ausmessung der Größe, Gestalt, Tiefe und dergleichen der Wunde (2) aufweist.
Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Erfassungsgerät (1) eine Übertragungeinheit zur Übermittlung der erfassten Daten auf eine zentrale Recheneinheit aufweist.