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Die Erfindung betrifft einen Dichtring zur Abdichtung eines Verbindungsbereiches von zwei Bauteilen, wobei der Dichtring einen ringförmigen Grundkörper mit im wesentlichen kreisförmiger Querschnittsgeometrie sowie einen daran tangential angesetzten, im wesentlichen hohlzylindrischen, axial ausgerichteten Fortsatz aufweist. Die beiden Bauteile können beispielsweise ein Zylinderkopfgehäuse eines Kraftfahrzeugluftkompressors und ein Lufttrocknergehäuse sein.
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Elastische Dichtelemente, insbesondere O-Ringe, finden in der Technik zur Abdichtung von zwei aneinander grenzenden Bauteilen umfangreich Verwendung. Üblicherweise ist zur Aufnahme und sicheren Lagefixierung des O-Rings zumindest eine teilweise geschlossene Dichtnut vorgesehen.
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So offenbart die
DE 25 180 001 C2 eine elastische, hohlzylindrische Rohrabdichtung, die gemäß der dortigen
14a einen radial äußeren peripheren Abschnitt mit etwa kreisförmigen Querschnitt und einen radial inneren peripheren Abschnitt mit einer etwa hohlzylindrischer Geometrie aufweist, die einstückig miteinander verbunden sind. Der radial äußere Abschnitt dient zur axialen Positionierung der Rohrabdichtung an einem radial äußeren Rohr, während der radial innere Abschnitt an seinem axial freien Ende einen radial nach außen gerichteten Ringwulst aufweist, der von einem axial durch die Rohrabdichtung geführten zweiten Rohr radial nach außen abdichtend an die Innenwand des ersten Rohres gedrückt wird.
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Aus der
DE 10 2007 046 167 A1 ist eine Lufttrocknerkartusche mit einer ringförmigen Dichtung und einer integral daran angeformten, axial und radial abstehenden Lamelle bekannt, wobei die Lamelle als ein Rückschlagventil dient.
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Die
DE 25 53 551 offenbart einen elastischen Dichtring für Steinzeugrohre mit einer axialen Fixierung an einem axialen Ende eines ersten Rohres sowie radial äußere ringförmige Dichtlippen zur radial dichtenden Anlage an einer Innenseite eines zweiten Rohres. Die radial nach außen weisenden Dichtlippen verfügen jeweils über eine dreieckförmige Querschnittsgeometrie.
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Die
DE 10 2004 028 029 B4 beschreibt und zeigt einen weiteren Dichtring für eine Rohrverbindung, der durch ein unter Druck stehendes Kältemittel plastisch verformbar ist. Hierdurch kann Dichtringmaterial in begrenztem Umfang in eine Kavität zwischen einem Innenrohr und einem Außenrohr der Rohrverbindung eindringen, wodurch eine hermetisch dichte Verbindung der Rohre gewährleistet ist.
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Die
DE 195 35 972 C2 hat einen Luftverdichter mit einem Lufttrockner und einer darin verwendeten konventionellen O-Ring-Dichtung zum Gegenstand. Dieser Luftverdichter ist ein Teil eines komplexen Höhenregulierungssystems für eine Achse eines Kraftfahrzeugs.
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Die
DE 103 21 287 A1 betrifft unter anderem ein Dichtelement für einen ringförmigen Fortsatz eines Steckers einer Hydraulikleitung. Das Dichtelement verfügt zum Aufstecken auf den Ringfortsatz über eine sich axial erstreckende Ringnut. Zur Abdichtung des Hydrauliksteckers gegenüber einer Hydrauliksteckbuchse ist ein äußerer, ringförmig umlaufender Wulst vorgesehen. Zusätzlich kann ein innerer Wulst auf der Innenseite des Dichtelements vorgesehen sein, um eine Abdichtung des Hydrauliksteckers gegenüber einem Hydraulikrohr zu schaffen, das in den Hydraulikstecker eingeschoben ist.
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Die meisten aus dem Stand der Technik bekannte Dichtringe, insbesondere O-Ringe für halboffenen Dichtnuten, erfordern in der Regel zusätzliche Befestigungselemente, benötigen bei deren Montage Hilfsmittel zum Aufspreizen derselben, machen oftmals eine zweite Schulter im Bereich der Nut für das Dichtelement notwendig und können sich bei der Montage nachteilig leicht in sich verdrillen bzw. verdrehen. Als gattungsbildenden Stand der Technik wird vor diesem Hintergrund die eingangs erwähnte
DE 25 180 001 C2 beurteilt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Ringdichtung vorzustellen, die wenige konstruktive Komponenten sowie einen geringen Einbauraum erfordert, die darüber hinaus einfach und verdrillsicher zu montieren ist, einen sicheren Sitz in einer halboffenen, hinterschnittfreien Ringnut bzw. an einem hinterschnittfreien Dichtringsitz ermöglicht, und mit der eine hohe Betriebssicherheit, also Dichtwirkung erreicht wird.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des Hauptanspruchs, während vorteilhafter Weiterbildungen den Unteransprüchen entnehmbar sind.
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Die Erfindung geht demnach aus von einem Dichtring zur Abdichtung eines Verbindungsbereiches von zwei Bauteilen, wobei der Dichtring einen ringförmigen Grundkörper mit im wesentlichen kreisförmiger Querschnittsgeometrie sowie einen daran tangential angesetzten, im wesentlichen hohlzylindrischen, axial ausgerichteten Fortsatz aufweist. Zur Lösung der Aufgabe ist bei diesem Dichtring vorgesehen, dass der hohlzylindrische Fortsatz radial außen am Grundkörper ansetzt und an seinem grundkörperfernen Ende einen radial nach außen gerichteten, kreisförmigen Winkelfortsatz aufweist.
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Abweichend von dem durch die
DE 25 180 001 C2 gebildeten Stand der Technik dient der gegenüber dem Rest des Dichtrings verdickte Grundkörper zur Abdichtung zwischen den beiden Bauteilen. Dagegen dienen der hohlzylindrische Fortsatz sowie der radial nach außen gerichtete kreisförmige Winkelfortsatz zur Lagefixierung des Dichtrings an einem der beiden abzudichtenden Bauteile. Der im Querschnitt vorzugsweise kreisförmige Grundkörper verfügt über ein größeres und leichter verformbares Volumen an elastisch deformierbaren Material als der Wulst am grundkörperfernen Ende des Dichtringes gemäß der
DE 25 180 001 C2 .
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Auch die Montage des erfindungsgemäßen Dichtrings ist gegenüber dem bekannten Dichtring vorteilhafter, da ersterer mit seinem Grundkörper nur in eine halboffene, hinterschnittfreie Dichtnut bzw. an einem hinterschnittfreien Dichtringsitz angeordnet wird, und der hohlzylindrische Fortsatz sowie der radial nach außen gerichtete kreisförmige Winkelfortsatz lediglich in eine Aufnahmenut eingelegt werden brauchen. Bei dem Dichtring gemäß der
DE 25 180 001 C2 ist demgegenüber ein aufwendigeres Einknöpfen des kreisförmige Grundkörpers in eine Ringnut vorzunehmen.
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Schließlich besteht bei dem Dichtring gemäß der
DE 25 180 001 C2 die Gefahr des Abreißen des dichtwirksamen hohlzylindrischen Fortsatzes, wenn das radial innere Rohr in den Dichtring nicht genau koaxial eingeschoben wird, während bei dem Dichtring gemäß der Erfindung bei einem solchen Ereignis allenfalls die Haltefunktion des bereits montierten hohlzylindrischen Fortsatzes beeinträchtigt werden kann. Die Dichtfunktion des Grundkörpers des Dichtrings bleibt dagegen erhalten, denn dieser sitz radial innen an seinem Dichtsitz des abzudichtenden Bauteil.
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Der zylindrische Fortsatz und der Winkelfortsatz des Dichtrings gemäß der Erfindung ermöglichen eine zuverlässige Lagefixierung desselben in einer halb offenen oder weit geöffneten Dichtnut. Diese Dichtnut kann im Querschnitt demnach einen Kreisbogenabschnitt bilden, der kleiner als ein halber Kreisumfang ist. Ferner ermöglicht die radial nach außen gerichtete Ausführung des Winkelfortsatzes eine zumindest bereichsweise axial Anlage desselben zwischen stirnseitigen Dichtflächen der beiden gegeneinander abzudichtenden Bauteile.
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Wegen der am Grundkörper des erfindungsgemäßen Dichtringes angeformten Haltegeometrie aus hohlzylindrischem Fortsatz und Winkelfortsatz vereinfacht sich auch die Herstellung der abzudichtenden Bauteile, da in eines dieser beiden Bauteile keine typische Ringnut mit beiderseitiger axialer Anlage durch Nutflächen oder Schultern sondern nur ein halb oder weit geöffneter Ringsitz oder eine solche offene Dichtnut mit ausschließlich einseitiger axialer Außenfläche bzw. Schulter eingebracht werden muss. Hierdurch entfallen ansonsten notwendige Werkzeugtrennungen, insbesondere bei Kunststoffspritzguss- oder Aluminiumdruckgussteilen.
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Außerdem macht die Haltegeometrie aus hohlzylindrischem Fortsatz und Winkelfortsatz des Dichtrings gemäß der Erfindung zusätzliche Befestigungselemente zur Lagefixierung des Dichtrings in einer halboffenen Dichtnut bzw. am Ringsitz entbehrlich. Ferner ergibt sich eine Montagevereinfachung, da der Dichtring ohne zusätzliche Hilfsmittel zum Aufspreizen oder dergleichen in das betreffende Bauteil eingelegt werden kann. Dies kann durch eine leicht konische Geometrie des axialen Fortsatzes des Dichtrings begünstigt werden. Darüber hinaus tritt das bei der Montage konventioneller O-Ringe oftmals zu beobachtende in sich Verdrillen bzw. in sich Verdrehen wegen des vorhandenen hohlzylindrischen Fortsatzes des Dichtrings nicht mehr auf. Schließlich ergibt sich eine Einbauraumreduzierung durch den Fortfall der ansonsten in der Regel notwendigen zweiten Schulter an der Nut zur sicheren axialen Fixierung für den Dichtring. Diesem letzten Aspekt kommt insbesondere bei Anwendungen in der Kraftfahrzeugtechnik mit üblicherweise beengten Einbauräumen eine herausgehobene Bedeutung zu.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Dichtringes gemäß der Erfindung ist vorgesehen, dass der Winkelfortsatz unter einem Winkel von etwa 90° an dem hohlzylindrischen Fortsatz anschließt. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass der Winkelfortsatz plan auf dem Boden einer im Querschnitt rechteckigen Ringnut eines Bauteils aufliegen kann.
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Da der hohlzylindrische Fortsatz und der Winkelfortsatz nur eine Haltefunktion und keine Dichtfunktion ausüben müssen, kann zur Reduzierung der Herstellkosten vorgesehen sein, dass diese Dichtringabschnitte jeweils eine näherungsweise rechteckförmige Querschnittsgeometrie aufweisen.
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Die Materialstärken (Dicken) des zylindrischen Fortsatzes und des Winkelfortsatzes, die zusammen die Haltegeometrie des Dichtringes bilden, sind dabei jeweils so bemessen, dass die Haltegeometrie axiale mechanische Kräfte in ausreichendem Maße aufnehmen kann, um Lageänderungen des Dichtringes möglichst zu verhindern und um einen sicheren Sitz desselben in einer halboffenen Ringnut zu gewährleisten. Die Materialstärken des zylindrischen Fortsatzes und des Winkelfortsatzes betragen jeweils bis zu 2/3 des Durchmessers des Grundkörpers des Dichtrings, wenn dieser eine kreisförmige Querschnittsgeometrie aufweist.
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Bevorzugt ist der Dichtring mit seinem Grundkörper, zylindrischen Fortsatz und Winkelfortsatz einstückig aus einem Elastomer durch ein Spritzgussverfahren gebildet. Hierdurch wird eine hohe Widerstandsfähigkeit des Dichtrings gegenüber aggressiven Medien erreicht. Außerdem wird die Gefahr von Undichtigkeiten durch den Einsatz des elastischen Kunststoffmaterials reduziert, da lokale Oberflächenunebenheiten von dem Dichtring besser ausgeglichen werden können. Aufgrund der hiermit gegebenen Elastizität des Dichtrings ist eine im Idealfall vollflächige Anlage an den maßgeblichen Dichtflächen der abzudichtenden Bauteile erreichbar. Alternativ dazu kann der Dichtring auch aus einem thermoplastischen oder einem duroplastischen Kunststoffmaterial, gegebenenfalls unter Einsatz einer Faserarmierung, hergestellt sein. Vorzugsweise besteht zwischen dem Dichtring und den relevanten Dichtflächen der gegeneinander abzudichtenden Bauteile eine leichte mechanische Vorspannung, d. h. zwischen dem Dichtring und den gegenüberliegenden Bauteilen besteht eine leichte Presspassung.
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Der Grundkörper des Dichtrings kann abweichend von einer im Wesentlichen kreisförmigen Querschnittsgeometrie je nach Dichtfunktion auch eine andere Querschnittsgeometrie aufweisen, beispielsweise elliptisch, dreieckig oder rechteckförmig.
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Weiter kann vorgesehen sein, dass der Fortsatz des Dichtrings in Axialrichtung zumindest leicht konisch ausgebildet ist, wobei sich der Fortsatz in Richtung zum Winkelfortsatz im Durchmesser vergrößert. Hierdurch wird dessen Einsetzen in eine axial ausgerichtete Aufnahmenut eines abzudichtenden Bauteils erleichtert.
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Zur Reduzierung der Herstellkosten sowie ebenfalls zur Erleichterung der Montage kann vorgesehen sein, dass der axiale Fortsatz des Dichtrings und der Winkelfortsatz in Umfangsrichtung segmentiert ausgebildet sind. Dies bedeutet, dass der axiale Fortsatz und der Winkelfortsatz aus einzelnen Segmenten bestehen, die umfangsverteilt mit fortsatzfreien, d. h. materiallosen, Zwischenräumen zwischen den einzelnen Segmenten radial außen am Grundkörper des Dichtrings angeordnet sind. Beispielsweise können umfangsverteilt drei Fortsatz-Segmente vorgesehen sein, zwischen denen drei materiallose Zwischenräume ausgebildet sind. Leicht nachvollziehbar wird hierdurch der Materialaufwand zur Herstellung eines solchen Dichtrings verringert.
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Ein Dichtring gemäß der Erfindung kann zur Abdichtung zwischen einem Zylinderkopfgehäuse eines Kraftfahrzeugluftkompressors und einem Gehäuse eines zugeordneten Lufttrockners angeordnet sein, worauf noch im Zusammenhang mit einem Ausführungsbeispiel eingegangen wird.
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Bei dieser Verwendungsform ist eine Bauform möglich, bei welcher vorgesehen ist, dass der Dichtring mit seinem Grundkörper in eine zumindest halboffene Ringnut bzw. in einen weit offenen Dichtringsitz des Zylinderkopfgehäuses eingesetzt und mit einer Schulter des Lufttrocknergehäuses abdichtend in Kontakt ist, und bei welcher der radial außen abstehende Winkelfortsatz zur Lagefixierung des Dichtrings in eine Haltenut des Zylinderkopfgehäuses eingesetzt und dort von einem hohlzylindrischen Abschnitt des Lufttrocknergehäuses festgeklemmt ist.
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Bei dieser Bauform kann zudem vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Dichtring derartig zwischen dem Zylinderkopfgehäuse und dem Lufttrocknergehäuse angeordnet ist, dass dieser mit seinem Grundkörper einem Überdruck und der hohlzylindrische Fortsatz sowie der Winkelfortsatz lediglich dem Umgebungsdruck ausgesetzt sind. Dies ist deshalb möglich, weil der Grundkörper des Dichtrings die Abdichtung der Innenräume von Zylinderkopfgehäuse und Lufttrocknergehäuse gegenüber dem Umgebungsdruck übernimmt und die übrigen Bestandteile des Dichtrings gegen den radial innen in den Gehäusen herrschenden Überdruck abschirmt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnung weiter erläutert. Darin zeigt
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1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Dichtringes zur Abdichtung von zwei Bauteilen,
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2 einen Querschnitt durch den Dichtring gemäß 1 entlang der Schnittlinie II-II,
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3 eine vergrößerte Ansicht einer bevorzugten Querschnittsgeometrie des Dichtrings, und
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4 eine vereinfachte Schnittdarstellung einer möglichen Einbausituation des Dichtrings gemäß 1 bis 3.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Dichtrings. Der Dichtring 10 umfasst unter anderem einen Grundkörper 12 mit einer kreisförmigen Querschnittsgeometrie, an den sich radial innen und tangential ein hohlzylindrischer Fortsatz 14 einstückig anschließt. Der hohlzylindrische Fortsatz 14 verläuft koaxial zu einer Dichtringlängsachse 16. Am grundkörperfernen Ende des hohlzylindrischen Fortsatzes 14 schließt einstückig und radial nach außen weisend ein Winkelfortsatz 18 an. Der zylindrische Fortsatz 14 sowie der Winkelfortsatz 18 bilden gemeinsam eine so genannte Haltegeometrie 19 des Dichtrings 10.
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Die Lage der einzelnen Komponenten des Dichtrings 10 im Raum ist durch ein Koordinatensystem 20 veranschaulicht, wobei die die Höhe des Dichtringes definierende Z-Achse mit der Dichtringlängsachse 16 übereinstimmt. Der Dichtring 10 ist bevorzugt aus einem Kunststoff mit einem thermoplastischen Kunststoffmaterial oder mit einem duroplastischen Kunststoffmaterial gebildet, vorzugsweise jedoch aus einem Elastomer, die erforderlichenfalls zur Optimierung der mechanischen Eigenschaften mit einer Faserarmierung versehen sein können.
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2 zeigt eine Querschnittsdarstellung entlang der beiden Schnittlinien II-II in 1. Aus der Darstellung der 2 ist ersichtlich, dass der Grundkörper 12 über eine näherungsweise kreisförmige Querschnittsgeometrie verfügt, während der hohlzylindrische Fortsatz 14 sowie der Winkelfortsatz 18, die zusammen die Haltegeometrie 19 bilden, jeweils eine in etwa rechteckförmige Querschnittsgeometrie aufweisen. Der hohlzylindrische Fortsatz 14 schließt im Wesentlichen tangential an den Grundkörper 12 an und verläuft hierbei koaxial zur Dichtringlängsachse 16 bzw. zur Z-Achse des Koordinatensystems 20. Der radial nach außen weisende Winkelfortsatz 18 sowie der zylindrische Fortsatz 14 schließen im gezeigten Ausführungsbeispiel einen Winkel von etwa 90° zueinander ein.
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3 zeigt eine stark vergrößerte Ansicht einer bevorzugten Querschnittsgeometrie des Dichtrings 10. An einer Innenfläche 22 des hohlzylindrischen Fortsatzes 14 ist der Grundkörper 12 des Dichtrings 10 ausgebildet, während der Winkelfortsatz 18 an einer hierzu gegenüberliegenden Außenfläche 24 des hohlzylindrischen Fortsatzes 14 an diesen angeformt ist. Weiterhin ist aus der Darstellung der 3 ersichtlich, dass die Außenfläche 24 des hohlzylindrischen Fortsatzes 14 im Wesentlichen tangential an den Grundkörper 12 anschließt und parallel zur Dichtringlängsachse 16 des Dichtrings 10 verläuft. Die Querschnittsgeometrie des Dichtrings 10 ist in der hier lediglich exemplarisch angeführten Ausführungsvariante im Ergebnis näherungsweise mit der Kontur einer Note mit Kopfteil, Halsabschnitt sowie Fähnchen aus dem Bereich der Musik vergleichbar.
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Die Formgebung der gezeigten Haltegeometrie 19 kann abweichend von der hier lediglich exemplarisch gezeigten Gestaltungsform ausgeführt sein, insbesondere in Abhängigkeit von der konkreten Geometrie der gegeneinander abzudichtenden Bauteile. Die Haltegeometrie 19 kann ferner an die Einbaulage des Dichtrings 10 angepasst und beispielsweise als eine Kolbendichtung, eine Stangendichtung oder eine Axialdichtung ausgeführt sein.
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4 zeigt eine mögliche Einbaulage (Dichtungsanordnung) des Dichtrings 10 zur Abdichtung von zwei Bauteilen zueinander. Die Bauteile sind im Ausführungsbeispiel der 4 ein Zylinderkopfgehäuse 26 eines Kraftfahrzeugluftkompressors und ein hiermit verbundenes Lufttrocknergehäuse 28. Das Zylinderkopfgehäuse 26 ist mittels des Dichtrings 10 gegen das Lufttrocknergehäuse 28 abgedichtet, so dass der in deren Innenräumen 32 bzw. 34 herrschende Druck P gegen den Umgebungsdruck P_U abgedichtet ist. Der Kompressor dient zum Beispiel zur Bereitstellung von verdichteter Luft, die zum Betrieb von pneumatischen Stellorganen einer Radaufhängung eines Kraftfahrzeugs benutzt werden kann.
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Der Grundkörper 12 des Dichtrings 10 ist mit seinem Grundkörper 10 in einer offenen Ringnut 30 aufgenommen, die im Querschnitt nur etwa 1/4 eines Kreisumfangs einnimmt. Durch den hohlzylindrischen Fortsatz 14 und den Winkelfortsatzes 18 des Dichtrings 10 ist dieser in der gezeigten Einbaulage innerhalb der Ringnut 30 sicher festgelegt. Der hohlzylindrische Fortsatz 14 verläuft hierbei koaxial und leicht konisch zur Dichtringlängsachse 16 bzw. zur Z-Achse des Koordinatensystems 20, während der kreisförmige Winkelfortsatz 18 unter einem Winkel von ca. 90° zur Dichtringlängsachse 16 radial nach außen ragt. Der hohlzylindrische Fortsatz 14 und der Winkelfortsatzes 18 des Dichtrings 10 liegen erkennbar in einem überdrucklosen Bereich, in dem der normale atmosphärische Umgebungsluftdruck P_U herrscht, während der im Querschnitt kreisförmige Grundkörper 12 des Dichtrings 10 einen Teil seiner Oberfläche dem Innenraum 34 des Lufttrocknergehäuses 28 zuweist, in der ein erhöhter Luftdruck P >> P_U herrscht.
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Der hohlzylindrische Fortsatz 14 und der Winkelfortsatz 18 sind dabei in einer ringförmigen Haltenut 38 aufgenommen, die im Zylinderkopfgehäuse 26 ausgebildet ist. In diese Haltenut 38 ragt auch ein hohlzylindrischer Dichtungsabschnitt 40 des Lufttrocknergehäuses 28 axial soweit hinein, dass dessen stirnseitige Dichtfläche 44 unter leichter Flächenpressung am Winkelfortsatz 14 anliegt, um den Dichtring 10 sicher in der Haltenut 38 zu fixieren und gegebenenfalls die Abdichtungswirkung zu optimieren.
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Aufgrund der aus dem hohlzylindrischen Fortsatz 14 und dem Winkelfortsatz 18 gebildeten Haltegeometrie 19 des Dichtrings 10 ist ein fester Sitz in der Ringnut 30 auch ohne eine am Lufttrocknergehäuse 28 ausgebildete, hier lediglich gestrichelt angedeutete Schulter 42 sowohl bei der Montage als auch im zusammengebauten Zustand des Zylinderkopfgehäuses 26 und des Lufttrocknergehäuses 28 gegeben.
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Infolge der an sich nicht mehr notwendigen Schulter 42 ergibt sich eine deutliche Einbauraumreduzierung in Verbindung mit einer signifikanten Kostenreduzierung bei der Fertigung des Zylinderkopfgehäuses 26 und des Lufttrocknergehäuses 28.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Dichtring
- 12
- Grundkörper
- 14
- Hohlzylindrischer Fortsatz
- 16
- Dichtringlängsachse
- 18
- Winkelfortsatz
- 19
- Haltegeometrie
- 20
- Koordinatensystem
- 22
- Innenfläche vom Fortsatz
- 24
- Außenfläche vom Fortsatz
- 26
- Zylinderkopfgehäuse
- 28
- Lufttrocknergehäuse
- 30
- Ringnut
- 32
- Innenraum des Zylinderkopfgehäuses
- 34
- Innenraum des Lufttrocknergehäuses
- 38
- Axiale Haltenut im Zylinderkopfgehäuse
- 40
- Hohlzylindrischer Dichtungsabschnitt des Lufttrocknergehäuses
- 42
- Schulter des Lufttrocknergehäuses
- 44
- Stirnseitige Dichtfläche von 40
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 25180001 C2 [0003, 0009, 0013, 0013, 0014, 0015]
- DE 102007046167 A1 [0004]
- DE 2553551 [0005]
- DE 102004028029 B4 [0006]
- DE 19535972 C2 [0007]
- DE 10321287 A1 [0008]