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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungseinrichtung für ein als Servicepanel ausgebildetes Panelelement zur Anordnung an einem Wasserkasten im Stirnwandbereich einer Kraftfahrzeugkarosserie.
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Hintergrund
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An einen oberen Endabschnitt einer den Fahrzeuginnenraum und den Motorraum voneinander trennenden Stirnwand einer Kraftfahrzeugkarosserie ist typischerweise ein nach vorn, in Fahrtrichtung des Fahrzeugs ragender Wasserkasten befestigt. Er erstreckt sich typischerweise zwischen den Federbeinaufnahmen der Kraftfahrzeugkarosserie. Der Wasserkasten dient insbesondere der Befestigung und Anbindung von Funktionsbauteilen, wie zum Beispiel dem Scheibenwischergestänge oder dem Scheibenwischermotor.
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In einer nach vorn, in Fahrtrichtung ragenden Verlängerung ist an dem aus Metallblech gebildeten Wasserkasten ein gemeinhin als Servicepanel bezeichnetes Panelelement angeordnet, welches den verbleibenden Spalt zwischen Wasserkasten und Motorhaube ausfüllt. Zu Service- oder Wartungszwecken kann das Panelelement demontiert und entfernt werden, um eine Zugangsmöglichkeit zu den unterhalb des Wasserkastens oder am Wasserkasten angeordneten Funktionsteilen zu schaffen.
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Das Panelelement ist typischerweise mit einem dem Wasserkasten zugewandten Befestigungsrand an diesem befestigbar. Hierzu sind entlang des Befestigungsrands eine Anzahl von Befestigungsstellen vorgesehen, an welchen das Panelelement z. B. mit dem Wasserkasten verschraubt werden kann. Da das Panelelement, in Fahrzeugquerrichtung (y) betrachtet, nahezu den gesamten Bauraum zwischen den karosserieseitigen Federbeinaufnahmen ausfüllen kann und aufgrund der Kontur des angrenzenden Wasserkastens an den außenliegenden Seitenrändern mitunter kaum eine stabilisierende Abstützung erfährt, ist es erstrebenswert, die Befestigung für das Panelelement am Stirnwandbereich der Kraftfahrzeugkarosserie strukturell zu verstärken und dementsprechend zu verbessern.
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Von daher ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Befestigungseinrichtung zur lösbaren Befestigung eines Panelelements an der Stirnwandstruktur einer Kraftfahrzeugkarosserie bereitzustellen. Diese soll eine einfache Montage sowie Demontage des Panelelements an der Stirnwandstruktur ermöglichen. Sie soll nach Möglichkeit in ein bestehendes Bauraumkonzept eines Kraftfahrzeugs implementierbar sein und sich insbesondere für mehrfache Montage- und Demontage gleichermaßen eignen.
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Diese Aufgabe wird mit einer Befestigungseinrichtung gemäß Patentanspruch 1 sowie mit eine Panelelement nach Anspruch 12, ferner mit einer Kraftfahrzeugkarosserie nach Patentanspruch 13, schließlich mit einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 15 gelöst, wobei vorteilhafte Ausgestaltung jeweils Gegenstand abhängiger Patentansprüche sind.
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Die beanspruchte Befestigungseinrichtung ist zur lösbaren Befestigung eines Panelelements an der Stirnwandstruktur einer Kraftfahrzeugkarosserie ausgebildet. Die Befestigungseinrichtung weist hierzu eine Strebe auf, welche einen Ends mit einer Befestigungsstruktur des Panelelements und andern Ends mit einer Befestigungsstruktur der Stirnwandstruktur befestigbar ist. Die Strebe ist dabei mit zumindest einem Endabschnitt an wenigstens einer der Befestigungsstrukturen des Panelelements und/oder der Stirnwandstruktur lösbar und formschlüssig befestigbar.
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Mittels der Strebe kann insbesondere ein, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y), etwa mittig liegender Bereich des Panelelements eine strukturelle Verstärkung, mithin eine Zug- und/oder Druckbelastungen aufnehmende Abstützung erfahren. Da das Panelelement bevorzugt als Kunststoffspritzgusskörper oder als Kunststoffformteil ausgebildet ist, kann auf diese Art und Weise ein etwaiges Durchbiegen des Panelelements weitgehend verhindert werden.
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Die Strebe ist bevorzugt als eine Zugkraft aufnehmende Zugstrebe ausgebildet. Sie erstreckt sich insbesondere oberhalb des Panelelements und verhindert dessen Durchbiegen oder Wegklappen nach unten.
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Die Zugstrebe kann insbesondere eine nach oben gerichtete mechanische Spannung auf einen vorderen Endabschnitt des Panelelements aufbringen. Das Panelelement kann sich demzufolge auch in einem, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung, mittleren Bereich mit einer ausreichenden Dichtwirkung an der Unterseite einer Motorhaube zur Anlage gelangen.
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Es erweist sich hierbei insbesondere von Vorteil, dass die Strebe mit zumindest einem Endabschnitt lösbar und formschlüssig entweder am Panelelement oder an der Stirnwandstruktur, insbesondere an einer oberhalb eines Wasserkastens angeordneten Auflage für eine Frontscheibe formschlüssig befestigbar ist. Auf diese Art und Weise kann im Servicefall die Strebe ggf. auch ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen in eine Lösestellung überführt werden, in welcher ggf. weitere Verbindungsstellen, wie etwa Schraubverbindungen des Panelelements gelöst, schließlich das gesamte Panelelement von der Stirnwandstruktur entfernt werden kann.
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Die lösbare und formschlüssige Befestigung der Zugstrebe an der Stirnwandstruktur und/oder am Panelelement ermöglicht ferner, das Panelelement etwa nach Beendigung von Wartungsarbeiten wieder in seiner ursprünglichen Position an der Stirnwandstruktur der Kraftfahrzeugkarosserie zu befestigen.
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Die formschlüssige Verbindung des zumindest einen Endabschnitts der Strebe ist dabei derart ausgestaltet, dass sie im Bedarfsfall sowohl zerstörungsfrei gelöst als auch wiederhergestellt werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Strebe mit ihrem dem Panelelement zugewandten Endabschnitt zur Bildung einer lösbaren Rastverbindung mit einem am Panelelement vorgesehenen Befestigungselement ausgebildet ist. Die panelseitige Befestigungsstruktur wird insoweit im Wesentlichen vom Befestigungselement gebildet. Das Befestigungselement und der dem Panelelement zugewandte Endabschnitt der Zugstrebe sind ferner zur Bildung einer lösbaren formschlüssigen Verbindung geometrisch aufeinander abgestimmt.
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Andern Ends weist die Strebe nach einer weiteren Ausgestaltung, an ihrem der Stirnwandstruktur zugewandten Endabschnitt, einen im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung der Strebe ragenden Spreizzapfen oder Spreizdorn auf, welcher mit Erreichen einer Montageposition an der Kraftfahrzeugkarosserie eine in der Stirnwandstruktur, insbesondere in der Scheibenauflage vorgesehene Durchgangsöffnung durchsetzt. Der im Querschnitt etwa pfeilartig ausgebildete Spreizzapfen dient hierbei einer nicht lösbaren, aber schwenkbaren Befestigung der Strebe an der Stirnwandstruktur.
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So weist der Spreizzapfen etwa radial nach außen abstehende Widerhaken oder Laschen auf, die mit Erreichen einer die Durchgangsöffnung durchsetzenden Konfiguration radial nach außen aufspreizen und ein Zurückziehen des Spreizzapfens durch die Durchgangsöffnung der Scheibenauflage verhindern.
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Mittels der nicht lösbaren formschlüssigen Befestigung der Strebe an der Stirnwandstruktur, verbleibt die Strebe auch in einer vom Panelelement gelösten Konfiguration an der Kraftfahrzeugkarosserie und kann bei Service- oder Wartungsarbeiten nicht verloren gehen.
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Die Ausbildung des Spreizzapfens an der Strebe ermöglicht ferner eine Erstmontage der Strebe ohne Zuhilfenahme etwaiger Werkzeuge. Der Spreizzapfen weist ferner eine radialsymmetrische Ausgestaltung auf, sodass in jeglicher Schwenkstellung gegenüber der Stirnwandstruktur eine unveränderliche Befestigung gegeben ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das am Panelelement vorgesehene Befestigungselement einstückig mit dem Panelelement verbunden oder es ist einstückig in dieses integriert. Insbesondere bei einer Ausbildung des Panelelements als Kunststoff-Spritzgussbauteil kann das Befestigungselement nahezu kostenneutral in das Panelelement integriert bzw. an diesem vorgesehen werden.
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Auch kann das Panelelement insbesondere im Bereich des Befestigungselements eine strukturelle Verstärkung, etwa in Form einer zumindest bereichsweisen Glasfaserverstärkung aufweisen.
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Es erweist sich ferner als vorteilhaft, wenn das Befestigungselement als ein von der Ebene des Panelelements hervorstehender Befestigungsvorsprung oder Befestigungsdom ausgebildet ist. Ein von der Fläche des Panelelements zumindest geringfügig hervorstehendes Befestigungselement erleichtert mitunter das Lösen sowie das wiederholte Befestigen der Strebe am Befestigungselement.
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In einer weiteren Ausgestaltung weist das Befestigungselement ferner eine Aufnahme für einen dem Panelelement zugewandten Befestigungskopf der Strebe auf. Der Befestigungskopf der Strebe kann insbesondere in die Aufnahme des Befestigungselements rastend eingesetzt oder eingeclipst werden.
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Alternativ hierzu ist natürlich auch denkbar, dass das panelelementseitige Befestigungselement einen Befestigungskopf und die Strebe eine hiermit korrespondierende Aufnahme zur Bildung einer formschlüssigen Verbindung aufweist.
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Unabhängig hiervon ist nach einer Weiterbildung ferner vorgesehen, dass die Aufnahme eine im Wesentlichen senkrecht zur Längserstreckung der Strebe verlaufende Einführrichtung für den Befestigungskopf vorgibt. Da die Strebe andern Ends bevorzugt schwenkbar an der Fahrzeugkarosserie angelenkt ist, ist die Aufnahme des Befestigungselements derart ausgerichtet, dass der dem Panelelement zugewandte Kopf der Strebe der Schwenkrichtung folgend in die Aufnahme des Befestigungselements einführbar ist.
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Es ist hierbei insbesondere vorgesehen, dass sich die Strebe mit Erreichen einer Endmontagekonfiguration im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung (x) und/oder in Fahrzeughochrichtung (z) erstreckt. Zum Lösen der Strebe und zum Lösen des Panelelements ist insbesondere vorgesehen, dass die Strebe mit ihrem Kopf seitlich, das heißt in Fahrzeugquerrichtung aus der Aufnahme herausgeschwenkt wird.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist der Befestigungskopf der Strebe ferner eine Ringnut auf, die in eine korrespondierende kreissegmentartige Ausnehmung einer Stirnfläche des Befestigungselements lösbar einclipsbar ist. Mit Erreichen einer Befestigungskonfiguration wird die Ringnut des strebensseitigen Befestigungskopfs, in Umfangsrichtung betrachtet, um zumindest, bevorzugt um mehr als 180° von der kreissegmentartigen Ausnehmung des Befestigungselements umschlossen.
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Die Ausnehmung bildet hierbei ferner einen seitlichen Anschlag für die Ringnut des Befestigungskopfs und stellt insoweit eine Begrenzung für die Schwenkbewegung der Strebe bereit.
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In Weiterbildung hiervon ist ferner vorgesehen, dass die Ausnehmung zumindest einen radial nach innen ragenden Rastvorsprung aufweist. Von Vorteil sind hierbei mehrere, insbesondere zwei gegenüberliegende Rastvorsprünge vorgesehen, die an der kreissegmentartigen Ausnehmung oder Einbuchtung der Stirnfläche um zumindest 180° oder mehr voneinander beabstandet sind. Die nach innen ragenden Rastvorsprünge bilden insoweit eine Hinterschneidung für die bevorzugt rund ausgebildete Ringnut.
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Insbesondere wenn das Panelelement und sein Befestigungselement als auch die Strebe und ihr Kopf aus Kunststoffmaterialien gefertigt sind, kann der lichte Abstand zwischen gegenüberliegenden Rastvorsprüngen des Befestigungselements zumindest geringfügig kleiner als der Durchmesser der Ringnut des Strebenkopfs ausgebildet werden. Das Bilden oder Lösen einer Verrastung von Befestigungskopf und panelelementseitigen Befestigungselement kann hierbei mit einer geringfügigen elastischen Deformation des Befestigungselements und/oder des Strebenkopfs und seiner Ringnut einhergehen.
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Da die Aufnahme des Befestigungselements bevorzugt zur Seite, also in Fahrzeugquerrichtung (y) ausgerichtet ist, sich die Strebe aber in Endmontagekonfiguration bevorzugt in Fahrzeuglängsrichtung (x) erstreckt, kann die Strebe insbesondere sich in Fahrzeuglängsrichtung ausbreitende Zug- oder Druckkräfte zwischen der Stirnwandstruktur und dem Panelelement übertragen.
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Dadurch dass die Befestigungsrichtung für die Strebe zumindest schräg, bevorzugt senkrecht zu deren Längsrichtung verläuft, treten im Dauerbetrieb des Kraftfahrzeugs keine nennenswerten Kräfte in Fahrzeugquerrichtung an dem Befestigungselement auf, die andernfalls zu einem selbsttätigen Lösen der Verbindung von Strebe und Panelelement führen könnten.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung ist ferner vorgesehen, dass der Befestigungskopf angrenzend an die Ringnut einen in die Aufnahme des Befestigungselements einführbaren radial verbreiterten Flansch aufweist, der mit Erreichen einer Montageposition an einer Unterseite der Stirnfläche des Befestigungselements anliegt. Der radial verbreiterte Flansch verhindert insoweit ein nach oben gerichtetes Abziehen des Strebenkopfs vom Befestigungselement. Er bewirkt ferner eine Fixierung der Strebe senkrecht zur Strebenlängsrichtung als auch senkrecht zur Einführrichtung in die Aufnahme bzw. senkrecht zur Schwenkrichtung.
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Der Flansch erstreckt sich zudem, bezogen auf die Schwenk- oder Drehachse der Strebe, axial versetzt bzw. axial angrenzend zur Ringnut.
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In einer Weiterbildung kann ferner vorgesehen werden, dass die Aufnahme für den Befestigungskopf, insbesondere für dessen radial verbreiterten Flansch, an einem Bodenabschnitt zumindest einen sich im Wesentlichen parallel zur Einführrichtung erstreckenden Klemmsteg mit einer Anlaufschräge aufweist. Der Bodenabschnitt und der daran vorgesehene Klemmsteg sind dabei derart ausgebildet, dass der Abstand in Axialrichtung zwischen dem Klemmsteg und der Unterseite der Stirnwand des Befestigungselements in etwa der Dicke des Flanschs in Axialrichtung entspricht.
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Hierdurch kann der Befestigungskopf der Strebe mit Erreichen einer Endmontagestellung zwischen dem Klemmsteg und der Stirnfläche oder der Stirnwand des Befestigungselements eingeklemmt werden. Die Anlaufschräge des zumindest einen Klemmstegs, die der Aufnahmeöffnung zugewandt ausgerichtet ist, kann das Einführen und Positionieren des Flanschs des Befestigungskopfs erleichtern.
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Nach einem hiervon unabhängigen Aspekt ist ein Panelelement zur Anbindung an der Stirnwandstruktur einer Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen. Das Panelelement weist ein Befestigungselement auf, welches zur Bildung einer lösbaren formschlüssigen Verbindung mit einer andern Ends an der Stirnwandstruktur befestigbaren Strebe ausgebildet ist. Die Strebe ist hierbei bevorzugt schwenkbar an der Stirnwandstruktur, insbesondere an einer Scheibenauflage für die Front- oder Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs befestigt. Die Strebe ist hierbei Teil einer Befestigungseinrichtung, mittels welcher das Panelelement formschlüssig, lösbar und zerstörungsfrei insbesondere an einem Wasserkastenblech befestigt werden kann.
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Nach einem weiteren unabhängigen Aspekt ist ferner eine Kraftfahrzeugkarosserie vorgesehen, die zumindest eine Stirnwand aufweist, an welcher ein in Fahrtrichtung nach vorn ragender Wasserkasten sowie eine oberhalb des Wasserkastens angeordnete Scheibenauflage für eine Frontscheibe angeordnet sind.
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Die Fahrzeugkarosserie weist hierbei ferner ein in Fahrtrichtung vor dem Wasserkasten liegendes, bevorzugt an den vorderen Endabschnitt eines Wasserkastens angrenzendes Panelelement auf, welches mittels einer Strebe an der Scheibenauflage lösbar und formschlüssig befestigbar ist. Die Strebe ist hierbei einen Ends an einer Befestigungsstruktur der Scheibenauflage formschlüssig zu befestigen und andern Ends bevorzugt lösbar und formschlüssig mit einem am Panelelement ausgebildeten Befestigungselement zu verbinden.
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Insoweit ist insbesondere vorgesehen, dass die Strebe mit ihrem dem Panelelement zugewandten Endabschnitt mit einem am Panelelement vorgesehenen Befestigungselement lösbar verrastend ausgebildet ist.
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In einem weiteren Aspekt ist ferner ein Kraftfahrzeug vorgesehen, welches eine zuvor beschriebene Befestigungseinrichtung aufweist. Die Befestigungseinrichtung umfasst zumindest die sich zwischen Panelelement und Stirnwandstruktur erstreckende Strebe. In bevorzugten Ausführungsformen kann die Befestigungseinrichtung ferner auch die unmittelbar mit der Strebe in Wirkverbindung tretenden Befestigungsstrukturen, insbesondere eine an der Stirnwandstruktur vorgesehene Durchgangsöffnung sowie ein am Panelelement ausgebildetes Befestigungselement umfassen.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Weitere Ziele, Merkmale sowie vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten werden in der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Figuren erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine Darstellung der Befestigungseinrichtung von oben betrachtet in verrasteter und gelöster Konfiguration,
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2 den Wasserkasten einer Fahrzeugstirnwand und das diesem vorgelagerte Panelelement mit der Befestigungseinrichtung,
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3 einen Querschnitt entlang A-A der Darstellung gemäß 2,
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4 eine vergrößerte Darstellung der in 3 gezeigten panelelementseitigen Anbindung,
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5 eine perspektivische Darstellung des panelseitigen Befestigungselements,
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6 das Befestigungselement gemäß 5 von oben betrachtet,
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7 das Befestigungselement gemäß 6 mit einem daran befestigten Strebenkopf und
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8 ein an einem Wasserkastenblech befestigtes Panelelement.
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Detaillierte Beschreibung
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In den 1 bis 4 ist eine Befestigungseinrichtung 10 zur Befestigung eines Panelelements 20 an einer Stirnwandstruktur einer Kraftfahrzeugkarosserie in unterschiedlichen Darstellungen gezeigt. An einem oberen Endabschnitt einer in den Figuren nicht explizit gezeigten Kraftfahrzeugstirnwand erstreckt sich ein Wasserkasten 54 nach vorn, in Fahrtrichtung (x) des Fahrzeugs.
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In Fahrtrichtung betrachtet, dem Wasserkastenblech 54 vorgelagert, ist ein in 8 gezeigtes Panelelement oder Servicepanel 20 vorgesehen, welches sich mit einem in 3 im Querschnitt gezeigten Befestigungsrand 56 an einem vorderen Randabschnitt des Wasserkastenblechs 54 abstützt.
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Das in den 1 bis 4 nur ausschnittsweise gezeigte Panelelement 20 weist eine zum Ableiten von Wasser ausgebildete Kanalstruktur 22, 24 auf, mittels welcher sich im Bereich des Servicepanels 20 ansammelndes Wasser kontrolliert in den dahinter- und tieferliegenden Wasserkasten 54 abgeleitet werden kann.
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Das Panelelement 20 erstreckt sich gemäß der Darstellung nach 8 zwischen den seitlich liegenden Federbeinaufnahmen 62 des Wasserkastens 54. Der in Fahrtrichtung vorn liegende und dem Wasserkasten 54 abgewandte Rand 64 des Panelelements 20 dient der Aufnahme einer Haubendichtung, sodass mittels des Panelelements 20 ein Zwischenraum zwischen Wasserkasten 54 und Motorhaube nahezu vollständig abgedichtet werden kann.
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Damit das Panelelement auch in einem, bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung (y) mittleren Bereich nicht durchhängt oder nach unten wegklappt, weist das Panelelement 20 ein von der Panelebene nach oben hervorstehendes Befestigungselement 26, etwa in Art eines Befestigungsdoms 26 auf. Am Befestigungselement 26 kann eine Zugstrebe 12 eingehängt werden, die andern Ends schwenkbar an einer hierfür vorgesehenen Lasche 52 einer oberhalb des Wasserkastens 54 liegenden Scheibenauflage 50 für die hier nicht explizit gezeigte Frontscheibe ausgebildet ist.
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Wie im Querschnitts gemäß 3 gezeigt, ist die bevorzugt aus Kunststoff ausgebildete Strebe 12 an ihrem der Scheibenauflage 50 zugewandten Endabschnitt mit einem Spreizzapfen 60 versehen, mittels welchem die Strebe 12 in eine an der Lasche 52 ausgebildeten Durchgangsöffnung einsetzbar ist. Sobald der Spreizzapfen 60 im Montageprozess die hierfür vorgesehene Durchgangsöffnung an der Lasche 52 durchsetzt hat, spreizt er radial nach außen auf und verhindert ein der Einsetzrichtung entgegengerichtetes Lösen oder Abziehen der Strebe 12 von der Scheibenauflage 50.
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Andern Ends weist die Strebe 12 einen Befestigungskopf 14 auf, mittels welchem die Strebe 12 in die von der Seite her zugängliche Aufnahme 28 des in 5 perspektivisch dargestellten Befestigungselements 26 formschlüssig eingesetzt werden kann. In 1 ist mit dem Pfeil 11 die Einführrichtung des Befestigungskopfs 14 dargestellt. In der mit 10', 12' und 14' gekennzeichneten Konfiguration befindet sich die Strebe 12' in einer Lösestellung, während die andere Konfiguration 10, 12, 14 einer Befestigungskonfiguration entspricht.
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In 1 ist ferner der dem Wasserkasten 54 zugewandte Befestigungsrand 56 des Panelelements 20 gezeigt, welcher an mehreren Befestigungsstellen mit Aufnahmen 58 für Befestigungsmittel, etwa für lösbare Schrauben 59, versehen ist.
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In 3 und in der vergrößerten Darstellung gemäß 4 ist der Strebenkopf 14 etwas detaillierter gezeigt. Der Strebenkopf 14 weist eine Ringnut 16 auf, mit welcher er mit einem daran angrenzenden radial verbreiterten Flansch 18 in die am Befestigungselement 26 zur Seite hin geöffnete Aufnahme 28 eingeschoben werden kann. Nach oben, in Fahrzeughochrichtung (z) betrachtet, ist die Aufnahme 28 von einer Stirnfläche 30 begrenzt, die einen kreissegmentartigen und zur Einführöffnung hin offenen Ausschnitt 32 aufweist.
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Angrenzend an den kreissegmentartigen Rand 32 sind gegenüberliegende, radial nach innen ragende Rastelemente oder Rastvorsprünge 36 vorgesehen, die einen lichten Abstand zueinander aufweisen, der zumindest geringfügig kleiner ist als der Durchmesser der Anlagefläche 38 der Ringnut 16 des Befestigungskopfs 14 der Strebe 12.
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Je nach Materialwahl für die Stirnfläche 30 und für die radial nach innen ragenden Rastvorsprünge 36 sowie der Ringnut 16 und deren Anlagefläche 38 können unterschiedliche, den jeweiligen Anforderungen gerecht werdende Abzugskräfte für das Lösen der formschlüssigen Verbindung gebildet werden. Nach außen angrenzend an die Rastvorsprünge 36 weist der in der Stirnfläche 30 vorgesehene Ausschnitt sich nach innen verjüngende Einführschrägen 34 auf, die das Einführen des Befestigungskopfs 14 der Strebe 12 vereinfachen sollen.
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Wie in den 4 und 7 dargestellt, kommt ein in Axialrichtung nach unten an die Ringnut 16 angrenzender radial verbreiterter Flanschabschnitt 18 des Befestigungskopfs 14 in Montageposition in der Aufnahme 28 zu liegen. Die Oberseite des Flanschs 18 stützt sich hierbei an der Unterseite der Stirnfläche 30 ab und verhindert somit ein Abziehen des Befestigungskopfs 14 in Axial- oder Z-Richtung.
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Zudem ist der der Stirnfläche 30 abgewandte Boden 40 der Aufnahme 28 mit zwei parallel zueinander ausgerichteten, sich etwa in Einführrichtung 11 erstreckenden Klemmstegen 42 versehen, die zum Öffnungsrand hin eine Anlauf- oder Einführschräge 48 aufweisen. Die Klemmstege 42 können ferner in Einführrichtung 11 leicht ansteigen, sodass mit Einführen des radial verbreiterten Flanschs 18 des Befestigungskopfs 14 eine Klemmwirkung in Axial- oder z-Richtung erzeugt werden kann. Auch können die Seitenwände 44 der Aufnahme 28 zum Aufnahmerand hin mit einer weiteren Einführschräge 46 versehen sein, um das positionsgenaue Einführen des Befestigungskopfs 14 in die Aufnahme 28 zu vereinfachen.
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Da die Aufnahme 28 des panelseitig vorgesehenen Befestigungselements 26 in Fahrzeugquerrichtung (y) offen ausgebildet ist, kann der Befestigungskopf 14 der Strebe 12 im Zuge einer Schwenkbewegung mit dem anderen Ends vorgesehenen Rastelement 60 als Schwenkachse lösbar in der Aufnahme 28 verrasten. Somit kann auch nach erfolgter Endmontage die Strebe 12 jederzeit in ihre in 1 gezeigte Lösestellung 12' überführt werden. Etwaige weitere Verbindungsmittel, wie etwa am Befestigungsrand 56 vorgesehene Schrauben 59, können gelöst werden und das Panelelement 20 kann zerstörungsfrei, etwa zu Service- oder Wartungszwecken, von der Stirnwandstruktur abgenommen sowie nach erfolgter Serviceprozedur wieder daran befestigt werden.
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Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltung der Erfindung zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Patentansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Befestigungseinrichtung
- 11
- Einführrichtung
- 12
- Strebe
- 14
- Befestigungskopf
- 16
- Ringnut
- 18
- Flansch
- 20
- Panelelement
- 22
- Kanal
- 24
- Kanal
- 26
- Befestigungselement
- 28
- Aufnahme
- 30
- Stirnfläche
- 32
- Ausschnitt
- 34
- Einführschräge
- 36
- Rastvorsprung
- 38
- Anlagefläche
- 40
- Boden
- 42
- Klemmrippe
- 44
- Seitenwand
- 46
- Einführschräge
- 48
- Anlaufschräge
- 50
- Scheibenauflage
- 52
- Lasche
- 54
- Wasserkasten
- 56
- Befestigungsrand
- 58
- Verschraubung
- 60
- Rastnase
- 62
- Federbeinaufnahme
- 64
- Randabschnitt