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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Raupenkettenelement für eine Raupenkette eines Raupenkrans, eine Raupenkette für einen Raupenkran sowie einen Raupenkran.
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Bei sehr großen Raupenkränen ergibt sich das technische Problem, dass diese mitunter an ihrem Einsatzort bewegt werden müssen. Hierbei ist es wünschenswert, dass auch diese sehr großen Raupenkräne an ihrem Einsatzort verfahren werden können. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die maximale Flächenpressung, die vom Untergrund aufgenommen werden kann, nicht überschritten wird. Als problematisch erweist sich hierbei, dass derartige große Raupenkräne ein Einsatzgewicht haben können, das mehrere hundert Tonnen aufweist. Zum Einsatzgewicht ist zudem zumeist noch der sogenannte Schwebeballast hinzuzurechnen.
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Üblicherweise wird in solchen Fällen der Schwebeballast reduziert oder ganz abgenommen. Auch ist es oft notwendig, auf den vorbereiteten Boden noch sogenannte Matratzen zu legen. Durch die Matratzen wird die Kraft, die von den Raupenplatten in den Boden eingeleitet wird, auf größere Flächen verteilt. Hierdurch wird es möglich, die Flächenpressung zu reduzieren.
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Ferner ist es bekannt, die Bodenplatten der Raupenketten zu verbreitern. Hierzu sind sogenannte Moorbagger oder spezielle „Schwerlast-Transportraupen” mit Raupenbreiten von bis zu 3,2 m bekannt.
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Diese Raupenbreiten decken aber nicht sämtliche Anwendungsgebiete ab, nämlich insbesondere die Anwendungsgebiete für besondere große und schwere Raupenkräne.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Raupenkettenelement für eine Raupenkette eines Raupenkrans, eine Raupenkette für einen Raupenkran sowie einen Raupenkran der eingangs genannten Art in vorteilhafter Weise weiterzubilden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Raupenkettenelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist vorgesehen, dass bei einem Raupenkettenelement für eine Raupenkette eines Raupenkrans das Raupenkettenelement wenigstens eine Bodenplatte aufweist, wobei die Bodenplatte wenigstens ein zentrales Laufelement und je wenigstens zu beiden Seiten des Laufelementes wenigstens ein Verbreiterungselement aufweist.
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Dadurch wird es vorteilhaft möglich, auf den Einsatz von sogenannten Matratzen verzichten zu können und vorzugsweise durch die Aneinanderfügung von mehreren Raupenkettenelementen eine Raupenkette ausbilden zu können, die es ermöglicht, dass die Raupenkette eine ausreichend große Auflagefläche auf dem durch den Raupenkran befahrenen Untergrund ausbildet, so dass der Untergrund nicht nachgibt und der Kran nicht hierdurch in seiner Stand- und/oder Verfahrsicherheit beeinträchtigt wird. Insbesondere kann hierdurch ein Kippen des Raupenkranes verhindert werden.
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Es wird somit die Bereitstellung eines Raupenkranes bzw. eines sehr großen bzw. schweren Raupenkranes vorteilhaft ermöglicht, der vorteilhafterweise am Einsatzort ohne den Einsatz von sogenannten Matratzen auf dem Boden bzw. Untergrund verfahren werden kann.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass das Laufelement mit wenigstens einem Verbreiterungselement demontierbar verbunden ist, insbesondere mit dem Verbreiterungselement verbolzt ist und/oder verbolzbar ist.
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Es ist ferner möglich, dass das Laufelement mit wenigstens einem Verbreiterungselement nicht demontierbar verbunden ist, insbesondere mit dem Verbreiterungselement verschweißt ist.
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Außerdem ist denkbar, dass das Laufelement ein Gussteil ist.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass die Bodenplatte eine Breite von ca. 3,50 m bis ca. 6 m aufweist, so dass sich insbesondere eine Breite der Raupenkette von ca. 3,50 m bis ca. 6 m ergibt.
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Es ist möglich, dass auf beiden Seiten der Bodenplatte an den Verbreiterungselementen ein Abstandshaltesystem vorgesehen ist, das derart angeordnet ist, dass es eine Schwenkbewegung der Bodenplatte gegen benachbarte Bodenplatten zulässt. Das Abstandshaltesystem kann beispielsweise stegartig ausgebildete Vorsprünge bzw. Erhebungen aufweisen, die beispielsweise im Randbereich der Verbreiterungselemente angeordnet sind.
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Vorteilhaft ist es, wenn die Schwenkachsen der Abstandshaltesysteme der Bodenplatte mit den Schwenkachsen der Bodenplatte koaxial ausgebildet sind. Die Schwenkachse kann beispielsweise in den stegartig ausgebildeten Vorsprüngen bzw. Erhebungen ausgebildet bzw. definiert sein. Die Verschwenkung der Bodenplatte kann beispielsweise durch Bolzen ermöglicht sein, so dass in diesem Fall die Schwenkachse der Bodenplatte durch die Längsachse des oder der Bolzen definiert ist.
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Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung eine Raupenkette mit den Merkmalen des Anspruchs 8. Danach ist vorgesehen, dass die Raupenkette wenigstens ein Raupenkettenelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
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Es ist vorzugsweise möglich, dass das Raupenkettenelement mit derartigen Abmessungen hinsichtlich Breite und/oder Länge der Bodenplatte ausgebildet ist, dass die Raupenkette eine ausreichend große Auflagefläche auf dem durch den Raupenkran befahrenen Untergrund ausbildet, so dass eine maximale Bodenpressung von ca. 10 t/m2 nicht überschritten wird. Die Einhaltung dieser Obergrenze der Bodenpressung ermöglicht es vorteilhafterweise, dass der Raupenkran auf den meisten Böden verfahren werden kann. Denn eine Bodenpressung von ca. 10 t/m2 kann von den meisten Böden, auch von feuchten Böden aufgenommen werden. Insbesondere dann, wenn z. B. die Breite der Raupenkette ca. 3,50 m bis ca. 8 m beträgt, kann erreicht werden, dass eine maximale Bodenpressung von ca. 10 t/m2 nicht überschritten wird.
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Darüber hinaus betrifft die vorliegende Erfindung einen Raupenkran mit den Merkmalen des Anspruchs 10. Danach ist vorgesehen, dass ein Raupenkran wenigstens eine Raupenkette nach einem der Ansprüche 8 oder 9 aufweist.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sollen nun anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert werden.
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Es zeigen:
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1: eine schematische Seitenansicht auf einen erfindungsgemäßen Raupenkran;
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2: eine Draufsicht auf die Bodenplatten in den Raupenketten;
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3: eine Vorderansicht auf eine Bodenplatte einer Raupenkette;
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4: eine Seitenansicht auf die Stirnseiten der Bodenplatten der Raupenkette;
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5: eine schematische Darstellung der Montage der Raupenkette;
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6: eine schematische Darstellung einer möglichen Anordnung eines Raupenkettenabschnittes auf einem Transportfahrzeug;
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7: eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Anordnung eines Raupenkettenabschnittes auf einem Transportfahrzeug;
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8: eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Anordnung eines Raupenkettenabschnittes auf einem Transportfahrzeug; und
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9: eine schematische Darstellung einer weiteren möglichen Anordnung eines Raupenkettenabschnittes auf einem Transportfahrzeug.
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1 zeigt in schematischer Seitenansicht einen sehr großen Raupenkran 10, der am Einsatzort ohne den Einsatz von Matratzen auf dem Boden 100 verfahren werden kann. Hierfür sind Raupenkettenelemente bestehend aus besonders breiten Bodenplatten 110 in den Raupenketten 120 vorgesehen.
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Verfahren wird der Raupenkran 10 mit dem Auslegersystem, das den Ausleger 20, einen Derrickausleger 30, einen Ballast 40 und ein Auslegerendelement 50, einen Oberwagen 60, einen Oberwagenballast 70, eine Verlängerung 80, einen Schwebeballast 90 und einen Unterwagen 130 aufweist.
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Da der Schwebeballast 90 an sich nicht verfahren werden kann, ist es erfindungsgemäß notwendig, den Hauptausleger 20 soweit nach vorne abzuwippen, bis das hervorgerufene Moment den Schwebeballast 90 vom Boden abheben lässt. Nun steht der Raupenkran 10 nur noch auf den Bodenplatten 110 seiner Raupenketten 120.
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Die Summe der Fläche der üblicherweise verwendeten Bodenplatten 110 wäre aber nicht in der Lage, die von der Gesamtmasse des Raupenkrans 10 hervorgerufene Kraft in den Boden 100 einzuleiten, ohne den Boden 100 zu überlasten. Dies würde ein Ausweichen des Bodens 100 hervorrufen, welches eine Neigung des Raupenkrans 10 verursachen würde, was letztlich zu einem Umkippen des Krans 10 führen könnte.
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Erfindungsgemäß werden nun die Funktionen der üblicherweise verwendeten Matratzen in die Bodenplatten 110 der Raupenketten 120 integriert, wie dies in 1 und 2 gezeigt ist. Hierzu werden die Bodenplatten 110 durch den Einsatz von Verbreiterungselementen 150 und 150' bis zu einer Breite von ca. 6 m verbreitert. Hierdurch ergibt sich eine Bodenpressung von ca. 10 t/m2. Diese Pressung kann von den meisten Böden, auch von feuchten Böden aufgenommen werden.
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Um die erfindungsgemäßen Bodenplatten 110 herstellen zu können, sind zwei Herstellungsmöglichkeiten vorteilhaft denkbar. Das zentrale Laufelement 140 der Bodenplatte 110 wird dabei als Gussteil hergestellt. Hierdurch wird ermöglicht, die bekannten Aufgaben der Bodenplatten in bekannter Art technisch zu lösen. Somit wird an das Laufelement 140 auf beiden Seiten ein Verbreiterungselement 150 und 150' eingefügt. Diese Verbreiterungselemente 150 und 150' können demontierbar oder nicht demontierbar angebracht werden.
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Als erste Alternative ist es denkbar, eine demontierbare Verbindung bereitzustellen, bei dem das Raupenelement 140 mit den Verbreiterungselementen 150 und 150' verbolzt wird.
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Alternativ als zweite Lösungsmöglichkeit ist es denkbar, eine nicht demontierbare Verbindung vorzusehen, bei dem das Laufelement 140 mit den Verbreiterungselementen 150 und 150' verschweißt wird.
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Beide Verbindungsmöglichkeiten ermöglichen es und haben die Aufgabe, große Kräfte von dem Verbreiterungselement 150 und 150' in das Laufelement 140 zu übertragen. Hierdurch wird es besonders vorteilhaft möglich, die große wirkende Fläche zu erzielen, die auf den Untergrund bzw. den Boden 100 wirkt, so dass sich eine durch den durch den Raupenkran 10 befahrenen Untergrund aufnehmbare Bodenpressung erzielen lässt. Die Verbreiterungselemente 150 und 150' sind als Schweißkonstruktion ausgeführt. Hierbei wird vorzugsweise ein geeignetes Material ausgewählt, so dass insbesondere bei der Lösung, bei der das Laufelement 140 mit den Verbreiterungselementen 150 und 150' verschweißt wird, eine derartige Schweißverbindung vorteilhaft realisierbar ist.
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Die Bodenplatten 110 sind mittels jeweils ineinandergreifender Bolzenaufnahmen 112 miteinander verbunden und um die Schwenkachsen 180 der Bolzenverbindungen gegeneinander teilweise verschwenkbar.
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Die große Breite der Bodenplatten 110 ermöglicht einen großen Weg an den Enden der Bodenplatten 110, da jede Raupenkette 120 mit „Spiel” auf den Laufrollen 160 geführt wird. Um diese Bewegung einerseits zuzulassen, andererseits aber eine Berührung der Platten zu verhindern, ist auf beiden Seiten der Bodenplatten 110 an den Verbreiterungselementen 150 und 150' ein Abstandshaltesystem 170 vorgesehen. Die Lage des Abstandshaltesystems 170 ist derart gewählt, dass es eine Schwenkbewegung der Bodenplatten 110 gegen die benachbarten Bodenplatten 110 zulässt und nicht unnötig hoch baut. Dies ist insbesondere darin begründet, dass die Schwenkachsen 180' der Abstandshaltesysteme 170 mit den Schwenkachsen 180 zweier benachbarter Bodenplatten 110 koaxial ausgebildet sein sollen bzw. vorteilhafterweise sein müssen.
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In den 2 und 3 ist ein Beispiel eines solchen Abstandshaltesystems 170 dargestellt. Das Abstandshaltesystem 170 ist in dieser Ausführung nur in der Lage, Druckkräfte zu übertragen. Dies ist ausreichend, da eine mögliche Zugkraft auf das gegenüberliegende Element des Abstandshaltesystems 170 übertragen und von diesem aufgenommen wird.
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Die Abstandshaltesysteme 170 sind als stegartige Erhebungen in den Randbereichen der Verbreiterungselemente 150 und 150' ausgebildet.
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4 zeigt eine Seitenansicht auf die Stirnseiten der Bodenplatten 110 der Raupenkette 120.
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Zum Transport werden die Bodenplatten 110 dann entweder an Ihren lösbaren Stellen von den Verbreiterungselementen 150 und 150' getrennt. Dies vereinfacht den Transport erheblich. Zu beachten ist jedoch der Montageaufwand für die Demontage und spätere Montage. Als Vorteil ergibt sich allerdings durch die modulare Bauweise, dass die Raupenketten 120 sowohl in verbreiterter als auch in schmaler Form eingesetzt werden können.
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Alternativ ist es möglich, die Bodenplatten 110, bei denen das Laufelement 140 mit den Verbreiterungselementen 150 und 150' fest verbunden sind, als Raupenkettenabschnitte 190 zu transportieren. Ein derartiger Raupenkettenabschnitt 190 einer Raupenkette 120 ist in 5 gezeigt.
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Derartige Raupenkettenabschnitte 120 können auf einem Transportfahrzeug 200 befördert und transportiert werden, wie dies in den 6 bis 9 gezeigt ist.
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Ein Aufrollen der Raupenkettenabschnitte 190 oder ein seitliches Einschlagen der Raupenkettenabschnitte 190 ist denkbar, wie dies in den 6 bis 8 gezeigt ist.
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Denkbar ist aber auch, wie dies in 9 gezeigt ist, dass mehrere Bodenplatten 110, insbesondere sechs Bodenplatten 110, zu einem Raupenkettenabschnitt 190 verbunden und mit ihren Längsachsen parallel zur Längsachse des Transportfahrzeugs 200 ausgerichtet werden.
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Zur Montage können die Raupenkettenabschnitte 190 z. B. vom Kran 10 selbst aufgenommen und von oben an die schon montierten Raupenkettenabschnitte 190 angefügt werden. Eine mögliche Stellung für die Montage eines Raupenkettenabschnittes 190 ist beispielsweise in 5 gezeigt. Dabei werden insbesondere die Bolzen für die Schwenkachsen 180 in die Bolzenaufnahmen 112 gesteckt und sodann der Raupenkettenabschnitt 190 nach und nach abgelassen.