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Die Erfindung betrifft ein Bauteil, insbesondere ein Karosseriebauteil, welches aus zumindest zwei Bauelementen gebildet ist, wobei die Bauelemente wenigstens mittels einer Rastverbindung aneinander befestigbar sind. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Bildung eines solchen Bauteiles mittels zumindest zwei Bauelementen.
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Aus der
DE 10 2008 057 882 A1 ist ein Karosseriebauteil für ein Fahrzeug bekannt. Das Karosseriebauteil weist ein über seine Länge im Wesentlichen denselben Querschnitt aufweisendes Profilbauteil auf, welches wenigstens zwei separate Profilelemente aufweist. Die Profilelemente sind in einer Längsrichtung des Profilbauteiles verlaufenden Ebene an mehreren Stellen mittels jeweiliger Rastverbindungen miteinander verbunden. Jede Rastverbindung weist einen Rücksprung an dem einen Profilelement und einen in den Rücksprung eingreifenden Vorsprung an dem anderen Profilelement auf. Dabei ist zumindest im Bereich einiger Rastverbindungen ein Klebemittel vorgesehen, welches jeweilige Innenwandungen der beiden Profilelemente miteinander verbindet.
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Weiterhin ist aus der
DE 199 30 001 A1 ein Karosseriebauteil, ein Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung bekannt. Das Karosseriebauteil besteht aus einem faserverstärkten Kunststoffformteil als tragendes Innenteil und einer damit verbundenen Außenhaut aus Metall.
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Darüber hinaus ist in der
EP 1 673 273 B1 ein Bauteil, insbesondere ein Hybridbauteil für einen Querträger eines Fahrzeugs beschrieben. Das Bauteil umfasst einen metallischen Grundkörper, der zumindest teilweise mit einer Kunststoffstruktur versehen ist, wobei der metallische Grundkörper an seinem Randbereich ein angeformtes Fixierelement aufweist. Mittels des Fixierelementes ist die Kunststoffstruktur mit dem Grundkörper zumindest mechanisch gefügt. Das angeformte Fixierelement bei dem als Hohlprofil ausgebildeten metallischen Grundkörper ist durch einen in Längsachse verlaufenden Rand des Grundkörpers selbst gebildet, welcher eine Kammstruktur aufweist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Bauteil, insbesondere Karosseriebauteil, welches aus zumindest zwei Bauelementen gebildet ist, und ein Verfahren zur Bildung eines solchen Bauteiles anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich des Bauteiles durch die im Anspruch 1 und hinsichtlich des Verfahrens zur Bildung eines solchen Bauteiles durch die im Anspruch 10 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Bauteil, insbesondere ein Karosseriebauteil, ist zumindest aus zwei Bauelementen gebildet, welche wenigstens mittels einer Rastverbindung aneinander befestigbar sind. Erfindungsgemäß weisen die Bauelemente mindestens zwei miteinander korrespondierende Verbindungen auf, von denen eine als Drehgelenk-Verbindung und die andere als Schnapp-Verbindung ausgebildet ist.
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Dabei sind die zueinander korrespondierenden Verbindungen in vorteilhafter Weise so ausgebildet, dass ein ungewolltes Lösen der Bauelemente voneinander weitestgehend ausgeschlossen ist, und somit die Bauelemente zur Bildung des Bauteiles vergleichsweise fest miteinander befestigbar sind.
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Die Bauelemente sind mittels der Drehgelenk-Verbindung sowie der Schnapp-Verbindung formschlüssig aneinander befestigbar, wobei mindestens eines der beiden Bauelemente zur Realisierung der Schnapp-Verbindung aus einem Material gebildet ist, welches eine vorgegebene Elastizität aufweist. Diese Elastizität wird zur Herstellung der Schnapp-Verbindung genutzt. D. h. das Bauelement, welches elastischer ausgebildet ist, verformt sich bei der Herstellung der Schnapp-Verbindung elastisch, so dass die Bauelemente zur Bildung des Bauteiles aneinander befestigt sind.
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Besonders bevorzugt weist die Drehgelenk-Verbindung in einem der Bauelemente eine Ausnehmung auf, in welcher das andere Bauelement mit einer zu der Ausnehmung korrespondierenden Ausformung schwenkbar befestigbar ist: Die Ausformung kann dabei in die Ausnehmung clipsbar ausgestaltet sein. Hierdurch wird das Handling bei der Montage vereinfacht.
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Dadurch, dass die Ausformung zu der Ausnehmung korrespondiert und die Bauteile miteinander verclipsbar sind, sind die Bauelemente vor Herstellung der Schnapp-Verbindung einseitig bereits formschlüssig aneinander befestigt, wobei eine Bewegungsrichtung zur Verrastung der Bauelemente durch die Drehgelenk-Verbindung vorgegeben ist. Die Drehgelenk-Verbindung ist dabei so ausgebildet, dass eine Bewegung zumindest eines der Bauelemente in eine Richtung begrenzt ist
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Vorzugsweise weist die Schnapp-Verbindung an dem einen Bauelement zu der Ausnehmung beabstandet eine erste Rastnase auf, wobei an dem anderen Bauelement zu der Ausformung beabstandet eine zweite Rastase ausgebildet ist und die Rastnasen bei Verbindung der Bauelemente miteinander als Schnapp-Verbindung verrasten, wenn die Ausformung in die Ausnehmung geclipst ist.
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Dabei sind die Rastnasen vorzugsweise so ausgeformt und greifen bei der Verrastung derart ineinander, dass das Risiko eines ungewollten Lösens dieser Verbindung der Bauelemente weitestgehend ausgeschlossen ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung sind die Rastnasen derart an den Bauelementen angeordnet, dass ein Abstand von einem tiefsten Punkt der Ausnehmung zu einer ersten Rastnasenspitze geringer ist als ein Abstand von der Ausformung zur zweiten Rastnasenspitze, wenn die erste Rastnasenspitze der Ausnehmung zugewandt ist und die zweite Rastnasenspitze von der Ausformung abgewandt ist.
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Alternativ dazu sind die Rastnasen derart angeordnet, dass ein Abstand von der Ausformung zu einer zweiten Rastnasenspitze geringer ist als ein Abstand von einem tiefsten Punkt der Ausnehmung zu einer ersten Rastnasenspitze, wenn die erste Rastnasenspitze von der Ausnehmung abgewandt ist und die zweite Rastnasenspitze der Ausformung zugewandt ist.
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Mittels der entsprechenden Anordnung der Rastnasen und den gewählten Abständen dieser zu der Ausformung bzw. der Ausnehmung ist sichergestellt, dass die Rastnasen zur Bildung des Bauteiles miteinander verrasten und die Bauelemente somit im Formschluss aneinander befestigt sind.
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Zudem entspricht ein Abstand zwischen dem tiefsten Punkt der Ausnehmung und einem ersten Rastnasensteg des ersten Bauelementes einem Abstand zwischen der Ausformung und der zweiten Rastnasenspitze und ein Abstand zwischen der Ausformung und einem zweiten Rastnasensteg entspricht einem Abstand zwischen der Ausformung und der ersten Rastnasenspitze.
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Dadurch ist sichergestellt, dass die Bauelemente zur Bildung des Bauteiles so aneinander befestigt sind, dass weitestgehend ausschließbar ist, dass sich die Bauteile in Y-Richtung gegeneinander verschieben und sich dadurch die Anordnung ungewollt löst.
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Vorzugsweise wird im geclipsten Zustand der Drehgelenk-Verbindung beim Verrasten der Schnapp-Verbindung die Ausformung in die Ausnehmung gepresst, wodurch in besonders vorteilhafter Weise sichergestellt ist, dass sich die beiden Verbindungen beim Verwenden des Bauteiles, insbesondere des Karosseriebauteiles, nicht lösen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung sind die Ausnehmung und die Ausformung derart ausgebildet, dass die Bauelemente im unverrasteten Zustand um einen vorgegebenen Schwenkbereich in Bezug zueinander schwenkbar sind. Die Bauelemente sind mittels der in der Ausnehmung angeordneten Ausformung aneinander angeordnet, wobei der Schwenkbereich, also das Auseinanderklappen der Bauelemente bevorzugt dazu genutzt werden kann, Klebstoff zwischen den Bauelementen für eine zusätzliche stoffschlüssige Verbindung zwischen den Bauelementen anzuordnen.
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Die Bauelemente sind bevorzugt so ausgebildet, dass im verrasteten Zustand der Bauelemente zwischen diesen ein flächiger Spalt gebildet ist, in welchem vorzugsweise der Klebstoff angeordnet ist.
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Dabei ist der Klebstoff an dem einen Bauelement an einer dem anderen Bauelement zugewandten Fläche oder umgekehrt anordbar. Dadurch sind die Bauelemente zur Bildung des Bauteiles mittels der beiden Verbindungen einerseits formschlüssig und mittels des Klebstoffes andererseits stoffschlüssig aneinander befestigt. Somit sind die Bauelemente im Wesentlichen unlösbar aneinander befestigt, wodurch das Bauteil gebildet ist.
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Besonders bevorzugt sind bzw. ist das erste Bauelement und/oder das zweite Bauelement aus Metall und/oder zumindest einem Faserverbundkunststoff gebildet.
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Mittels der Verwendung des Faserverbundkunststoffes ist es in besonders vorteilhafter Weise möglich, das zumindest eine Bauelement Gewicht sparend auszubilden, so dass das Gewicht des mittels der Bauelemente gebildeten Bauteiles entsprechend reduziert ist. Eine solche Leichtbauweise kann bevorzugt im Fahrzeugbau, beispielsweise zur Herstellung von Karosseriestrukturen, wie z. B. Bodenstrukturen, eingesetzt werden, wodurch ein Gesamtgewicht des Fahrzeugs reduzierbar ist.
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Dazu ist der Faserverbundkunststoff vorzugsweise als ein glasfaserverstärkter Kunststoff und/oder als ein kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff ausgebildet.
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Glasfaserverstärkter Kunststoff ist ein vergleichsweise kostengünstiger und dennoch hochwertiger Faserverbundkunststoff. Wird das entsprechende Bauelement aus glasfaserverstärktem Kunststoff gebildet und das Bauelement ist mechanischen Beanspruchungen ausgesetzt, werden die Glasfasern als Endlosfasern und/oder in unidirektionalen Bändern in den Kunststoff eingebracht.
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Wird kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff zur Bildung des zumindest einen Bauteiles eingesetzt, ist eine Steifigkeit des Bauelementes in Faserrichtung relativ hoch. Um das Bauteil in alle Richtungen vergleichsweise steif auszubilden, werden die Faserlagen in verschiedene Richtungen ausgelegt.
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Vorzugsweise ist zumindest das Bauteil, welches aus einem Faserverbundkunststoff gebildet ist, in einem Pultrusionsverfahren hergestellt. Dabei ist unter Pultrusionsverfahren ein Strangziehverfahren zu verstehen. Das Bauelement ist dreidimensional geformt und weist eine Grundstruktur auf, welche aus in Bezug auf eine vorgegebene Geometrie des zu bildenden Bauteiles kraftflussgerechten Endlosfasern gebildet ist. Derartige Bauelemente sind verhältnismäßig günstig mit konstruktiv geometrisch einfachen Formen herzustellen. Die konstruktiv geometrisch einfache Form des Bauelementes bezieht sich dabei auf im Wesentlichen flache oder nur gering gekrümmte Flächensegmente, wobei das Bauelement mit dieser Form mit dem weiteren Bauelement mittels der Rastverbindung verbunden wird, um das Bauteil, beispielsweise in Form eines Karosseriebauteiles zu bilden.
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Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Verbinden von zumindest zwei Bauelementen zur Bildung eines Bauteiles. Erfindungsgemäß werden die Bauelemente mittels mindestens zwei zueinander korrespondierender Verbindungen aneinander befestigt, wobei von denen eine als eine Drehgelenk-Verbindung und die andere als eine Schnapp-Verbindung ausgebildet ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch zwei teilweise miteinander verbundene Bauelemente zur Bildung eines Bauteiles,
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2 schematisch die zwei Bauelemente in verbundenem Zustand,
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3 schematisch die zu dem Bauteil verbundenen Bauelemente in einer perspektivischen Ansicht, und
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4 schematisch in perspektivischer Ansicht eine Anzahl von Segmenten zur Bildung einer Bodengruppenstruktur eines Fahrzeugs als ein Bauteil.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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In 1 sind zwei Bauelemente 1, 2 in einer Seitenansicht dargestellt, welche zur Bildung eines in den 2 und 3 gezeigten Bauteiles 3, insbesondere eines Karosseriebauteiles, teilweise miteinander verbunden sind.
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Die Bauelemente 1, 2 sind in einem Strangziehverfahren hergestellt, wobei die Bauelemente 1, 2 vorzugsweise aus Aluminium und einem Faserverbundkunststoff gebildet sind. Bevorzugt wird zur Herstellung der Bauelemente 1, 2 glasfaserverstärkter Kunststoff und/oder kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff verwendet.
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Alternativ dazu sind bzw. ist eines der Bauelemente 1, 2 oder beide Bauelemente 1, 2 aus einem endlosfaserverstärkten Duroplast gebildet.
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Ein erstes Bauelement 1 weist in Y-Richtung zwei Schenkel 1.1, 1.2 auf, wobei das erste Bauelement 1 in drei Bereiche B1 bis B3 unterteilt ist, welche aneinander angrenzen.
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In einem ersten Bereich B1 ist zwischen den beiden Schenkeln 1.1, 1.2 eine Ausnehmung 1.3 ausgebildet, die im Wesentlichen eine Halbkreisform aufweist.
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Ein zweiter Schenkel 1.2 des ersten Bauelementes 1 ist hinsichtlich seiner Länge wesentlich kürzer ausgebildet als der erste Schenkel 1.1.
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Ein zweiter Bereich B2 des ersten Bauelementes 1 erstreckt sich in Y-Richtung zwischen dem ersten Bereich B1 und einem dritten Bereich B3, wobei der erste Schenkel 1.1 im Verlauf des zweiten Bereiches B2 leicht abgewinkelt ist.
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In dem dritten Bereich B3 ist der erste Schenkel 1.1 u-förmig ausgebildet, wodurch eine erste Rastnase 1.4 ausgebildet ist. Ein erster Rastnasensteg 1.4.1 ist dabei im Wesentlichen um 90° zum Verlauf des ersten Schenkels 1.1 nach der Abwinklung ausgebildet.
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Eine erste Rastnasenspitze 1.4.2 der ersten Rastnase 1.4 ist der Ausnehmung 1.3 zwischen den Schenkeln 1.1, 1.2 zugewandt.
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Ein zweites Bauelement 2 zur Bildung des Bauteiles 3 ist ebenfalls in drei Bereiche B4 bis B6 unterteilt, wobei in einem ersten Bereich B4 eine Ausformung 2.1 gebildet ist.
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Die Ausformung 2.1 weist im Wesentlichen eine Halbkreisform auf, welche besonders bevorzugt zu der Form der Ausnehmung 1.3 des ersten Bauelementes 1 in dem ersten Bereich B1 korrespondiert.
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Im Verlauf des zweiten Bereiches B5 des zweiten Bauelementes 2 weist eine dem ersten Bauteil 1 zugewandte Fläche 2.2 ebenfalls eine Abwinklung auf.
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In einem dritten Bereich B6 des zweiten Bauteiles 2 ist eine zweite Rastnase 2.3 mit einem zweiten Rastnasensteg 2.3.1 und einer zweiten Rastnasenspitze 2.3.2 ausgebildet.
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Dabei ist die zweite Rastnasenspitze 2.3.2 so angeordnet, dass diese zu der Ausformung 2.1 im ersten Bereich B4 abgewandt ist, also in die entgegengesetzte Richtung zeigt.
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Die Rastasen 1.4, 2.3 der beiden Bauelemente 1, 2 sind so angeordnet, dass ein erster Abstand a1 zwischen einem tiefsten Punkt der Ausnehmung 1.3 und der ersten Rastnasenspitze 1.4.2 des ersten Bauelementes 1 kleiner gewählt ist als ein zweiter Abstand a2 von der Ausformung 2.1 zu der zweiten Rastnasenspitze 2.3.2 des zweiten Bauelementes 2.
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Ist die erste Rastnase 1.4 im dritten Bereich B3 des ersten Bauelementes 1 so angeordnet, dass die erste Rastnasenspitze 1.4.2 in entgegengesetzter Richtung zu der Ausnehmung 1.3 angeordnet ist und die zweite Rastnasenspitze 2.3.2 der Ausformung 2.1 zugewandt ist, so ist ein Abstand von der Ausformung 2.1 zu der zweiten Rastnasenspitze 2.3.2 geringer als ein Abstand von dem tiefsten Punkt der Ausnehmung 1.3 zu der ersten Rastnasenspitze 1.4.2.
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Vorzugsweise sind die Abstände a1, a2 so gewählt, dass die Rastnasen 1.4, 2.3 bei Verbindung der Bauelemente 1, 2 zur Bildung des Bauteiles 3 ineinander greifen und als Schnapp-Verbindung V2 miteinander verrasten.
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Zwischen den Bauteilen 1, 2 ist an den sich zugewandten Flächen 1.5, 2.2 im jeweiligen zweiten Bereich B2, B5 ein Klebstoff 4 aufgetragen, wobei die sich zugewandten Flächen 1.5, 2.2 in einer vorgegebenen Fügezone F planparallel zueinander verlaufen.
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Das zweite Bauelement 2 ist mit seiner Ausformung 2.1, die wie oben beschrieben, mit der Form der Ausnehmung 1.3 des ersten Bauteiles 1 korrespondiert, in derselben angeordnet, d. h. verclipst, wodurch eine Drehgelenk-Verbindung V1 gebildet ist.
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Dabei sind die Bauteile 1, 2, solange die Rastnasen 1.4, 2.3 nicht miteinander verrastet sind, relativ zueinander um eine Schwenkachse S schwenkbar. Die Schwenkachse S der Drehgelenk-Verbindung V1 verläuft in X-Richtung und ist durch die Form der Ausformung 2.1 sowie der Ausnehmung 1.3 gebildet.
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Ein Schwenkbereich, in welchem das zweite Bauelement 2 und/oder das erste Bauelement 1 schwenken, verläuft in einer aufgespannten YZ-Ebene, wobei der Schwenkbereich mittels der Schenkel 1.1, 1.2 des ersten Bauteiles 1 begrenzt ist.
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2 zeigt die beiden Bauelemente 1, 2 im verrasteten Zustand, wodurch das Bauteil 3 gebildet ist.
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Zur Verrastung der beiden Bauelemente 1, 2 wird vorzugsweise das zweite Bauteil 2 in der YZ-Ebene in Richtung des ersten Bauteiles 1 geschwenkt, bis die Rastnasen 1.4, 2.3 aufgrund der gewählten oben beschriebenen Abstände a1, a2 aufeinander liegen.
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Da es sich bei der herzustellenden Rastverbindung der Bauelemente 1, 2 um eine so genannte Schnappverbindung handelt, wird eine Elastizität wenigstens eines der beiden Bauelemente 1, 2 zur Verrastung der Rastnasen 1.4, 2.3 genutzt.
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Beispielsweise wird das zweite Bauelement 2 gegen das erste Bauteil 1 gedrückt, so dass die Rastnasen 1.4, 2.3 der Bauelemente 1, 2 miteinander verrasten und das Bauteil 3 gebildet ist. Dabei sind die Bauelemente 1, 2 mittels der zueinander korrespondierenden Verbindungen V1, V2 aneinander befestigt.
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Im verrasteten Zustand der Bauelemente 1, 2 ist ein flächiger Spalt P zwischen den beiden Bauelementen 1, 2 zwischen den zweiten Bereichen B2, B5 gebildet, in welchem sich der Klebstoff 4 zur stoffschlüssigen Verbindung flächig verteilt.
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Dadurch, dass die Bewegungsrichtung der Bauelemente 1, 2 mittels der Schwenkachse S vorgegeben ist, wird ein seitliches Abstreifen des Klebstoffes 4 verhindert.
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Die Fügezone F, in welchem sich der Klebstoff 4 flächig verteilt, ist durch die Geometrie der Bauelemente 1, 2 vorgegeben, wobei sich die Fügezone F zur stoffschlüssigen Verbindung der beiden Bauelemente 1, 2 im jeweiligen zweiten Bereich B2, B5 bis zur entsprechenden Abwinklung erstreckt. Die Fügezone F weist eine vorgegebene Länge auf, hinsichtlich welcher der Klebstoff 4 sich zwischen den Bauelementen 1, 2 verteilt.
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Wurde zu viel Klebstoff 4 an den sich zugewandten Flächen 1.5, 2.2 der Bauelemente 1, 2 angeordnet, verteilt sich der Klebstoff 4 zwischen den Bauelementen 1, 2 in Y-Richtung über die Fügezone F hinaus und sammelt sich, beispielsweise als Reservoir, nach der Abwinklung des ersten Bauelementes 1 in dem dritten Bereich B3 des ersten Bauteiles 1.
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Dadurch, dass der erste Abstand a1 von dem tiefsten Punkt der Ausnehmung 1.3 zur ersten Rastnasenspitze 1.4.2 geringer ist als der zweite Abstand a2 von der Ausformung 2.1 zur zweiten Rastnasenspitze 2.3.2, ist die Ausformung 2.1 des zweiten Bauelementes 1 im Formschluss in der Ausnehmung 1.3 des ersten Bauelementes 1 angeordnet, wobei die Rastnasen 1.4, 2.3 mit ihrer Kontur als Schnapp-Verbindung V2 formschlüssig aneinander anliegen.
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Zusätzlich sind die Bauelemente 1, 2 stoffschlüssig miteinander verbunden, so dass mittels des Formschlusses und des Stoffschlusses eine Verschiebung der Bauelemente 1, 2 im Lastfall relativ zueinander in Y-Richtung weitestgehend ausgeschlossen ist.
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Darüber hinaus ist zumindest mittels der stoffschlüssigen Verbindung der Bauelemente 1, 2 nahezu ausgeschlossen, dass sich die Bauelemente 1, 2 im Lastfall in X-Richtung relativ zueinander verschieben.
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3 zeigt die formschlüssig und stoffschlüssig zu dem Bauteil 3 verbundenen Bauelemente 1, 2 in einer perspektivischen Ansicht.
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In 4 ist eine Bodengruppenstruktur 5 eines Fahrzeugs in einer perspektivischen Ansicht dargestellt.
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Die Bodengruppenstruktur 5 als ein weiteres Bauteil ist aus einzelnen Bauelementen 6 bis 10 gebildet, welche mittels der in den 1 und 2 gezeigten Verbindungen V1, V2 aneinander befestigt sind.
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Im Detail sind ein Tunnelsegment 6, ein erstes Bodensegment 7, ein zweites Bodensegment 8, ein Schweller 9 und ein zwischen dem Tunnelsegment 6 und dem Schweller 9 auf den Bodensegmenten 7, 8 angeordneter Querträger 10 gezeigt.
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Das erste Bodensegment 7 ist symmetrisch ausgebildet und weist sich gegenüberliegend jeweils die Form des ersten Bauelementes 1 auf.
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An dem Tunnelsegment 6 ist an horizontal ausgebildeten Schenkeln 6.1 die Form des zweiten Bauelementes 2 ausgeformt, so dass das erste Bodensegment 7 mit einem ersten Abschnitt A1 mittels der Verbindungen V1, V2 und dem Klebstoff 4 an dem Tunnelsegment 6 form- und stoffschlüssig befestigt ist.
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Mittels seines zweiten Abschnittes A2 ist das erste Bodensegment 7 an einem ersten Abschnitt A3 des zweiten Bodensegmentes 8 form- und stoffschlüssig befestigt.
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Ein zweiter Abschnitt A4 des zweiten Bodensegmentes 8 weist die Form des ersten Bauelementes 1 auf. Dabei sind in dem zweiten Abschnitt A4 des zweiten Bodensegmentes 8 die zwei Schenkel 1.1, 1.2, die Ausnehmung 1.3 und die erste Rastnase 1.4 ausgebildet.
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Der Schweller 9 der Bodengruppenstruktur 5 weist an einer ersten Seite 9.1 die Form des zweiten Bauelementes 2 auf, welche zu der Form des zweiten Abschnittes A4 des zweiten Bodensegmentes 8 korrespondiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- erstes Bauelement
- 1.1
- erster Schenkel
- 1.2
- zweiter Schenkel
- 1.3
- Ausnehmung
- 1.4
- erste Rastnase
- 1.4.1
- erster Rastnasensteg
- 1.4.2
- erste Rastnasenspitze
- 1.5
- zugewandte Fläche
- 2
- zweites Bauelement
- 2.1
- Ausformung
- 2.2
- zugewandte Fläche
- 2.3
- zweite Rastnase
- 2.3.1
- zweiter Rastnasensteg
- 2.3.2
- zweite Rastnasenspitze
- 3
- Bauteil
- 4
- Klebstoff
- 5
- Bodengruppenstruktur
- 6
- Tunnelsegment
- 6.1
- Schenkel
- 7
- erstes Bodensegment
- 8
- zweites Bodensegment
- 9
- Schweller
- 9.1
- erste Seite
- 10
- Querträger
- A1
- erster Abschnitt
- A2
- zweiter Abschnitt
- A3
- erster Abschnitt
- A4
- zweiter Abschnitt
- B1
- erster Bereich
- B2
- zweiter Bereich
- B3
- dritter Bereich
- B4
- erster Bereich
- B6
- zweiter Bereich
- B6
- dritter Bereich
- V1
- Drehgelenk-Verbindung
- V2
- Schnapp-Verbindung
- F
- Fügezone
- P
- Spalt
- S
- Schwenkachse
- a1
- erster Abstand
- a2
- zweiter Abstand
- V1
- Drehgelenk-Verbindung
- V2
- Schnapp-Verbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008057882 A1 [0002]
- DE 19930001 A1 [0003]
- EP 1673273 B1 [0004]