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Die Erfindung betrifft ein Beschattungssystem, insbesondere ein Überkopf-Beschattungssystem für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine in einer dachseitigen Führungseinrichtung in verschiedene Beschattungspositionen verfahrbare, Beschattungseinrichtung zum variierbaren Beschatten eines Fahrgastinnenraums, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit mindestens einem Sonnenschutzsystem, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
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Auch betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Sichern eines Beschattungssystems, insbesondere eines dachseitigen Beschattungssystems in einem Kraftfahrzeug, zum zumindest teilweisen Beschatten mindestens eines Fahrgastinnenraums in dem Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Beschattungssysteme für Kraftfahrzeuge sind bekannt. In einfachen Ausführungen sind die Beschattungssysteme als klappbare Sonnenblenden oder auf- und zuziehbare Sonnenrollos an einem Dachbereich des Kraftfahrzeuges ausgeführt. Weiterhin sind vor allem bei (sonnen-)lichtdurchlässigen Panoramahimmel-Fahrzeugdächern Beschattungssysteme in Form von verschiebbaren Beschattungsmodulen bekannt. Diese verschiebbaren Beschattungsmodule sind in seitlichen Schienen am Kraftfahrzeugdach gelagert. Je nach Sonneneinstrahlung in das Innere des Kraftfahrzeuges sind die Beschattungsmodule entlang einer Längsachse des Kraftfahrzeuges in beliebige Beschattungspositionen ausrichtbar, wobei das Fahrzeugdach ansich nicht geöffnet wird?. Bei einem Unfall des Kraftfahrzeuges bzw. allgemein bei hohen, abrupt auf das Kraftfahrzeug einwirkenden negativen Beschleunigungen bewegt sich das Beschattungsmodul ungehindert und unkontrolliert in Richtung der Beschleunigung, entlang den Schienen und wird von einem Ende der Schienen nicht mehr gehalten. Als Folge davon wird das Beschattungsmodulen entlang der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeuges in den Innenraum geschleudert und/oder durchschlägt die Windschutzscheibe. Dieses unkontrollierbare Verhalten stellt ein enormes Risiko für Fahrzeuginsassen bei einem Unfall dar. Lösungen zum Verhindern dieser unkontrollierten Bewegung bzw. zum Rückhalten eines Beschattungsmoduls sind bisher nicht bekannt.
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Die
US 9 363 515 beschreibt ein Schiebedach für Kraftfahrzeuge mit einem starren Schiebedeckel, der in der Schließstellung eine Dachöffnung abschließt und aus dieser absenkbar und unter das feste hintere Dachteil schiebbar ist. Durch den Schiebedeckel wird das Fahrzeugdach geöffnet. Das Schiebedach zeichnet sich dadurch aus, dass der Schiebedeckel mit einer Aufprallsicherung zum Verhindern eines unbeabsichtigten Schließens des mindestens teilweise geöffneten Schiebedeckels versehen ist. In einer Ausführung ist die Aufprallsicherung als mindestens ein sich zwischen dem Schiebedeckel und dem festen Dachteil erstreckender, automatischer Sicherheitsgurt ausgeführt.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Sicherungssystem für Beschattungssysteme für Fahrzeugdächer zu schaffen, welches ein Rückhalten des Beschattungsmoduls bei starken Beschleunigungseinwirkungen und somit auch ein unkontrolliertes Schleudern des Beschattungssystems verhindert, sodass ein Fahrzeuginsassenschutz gewährleistet ist. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren hierfür zu schaffen.
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Diese und weitere Aufgaben werden ausgehend von einem Beschattungssystem gemäß dem Anspruch 1, einem Kraftfahrzeug gemäß dem Anspruch 9 und einem Verfahren gemäß dem Anspruch 10 in Verbindung mit deren Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Die Erfindung schließt die technische Lehre ein, dass bei einem Beschattungssystem, insbesondere Überkopf-Beschattungssystem für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine in einer dachseitigen Führungseinrichtung in verschiedene Beschattungspositionen verfahrbare, Beschattungseinrichtung zum variierbaren Beschatten eines Fahrgastinnenraums, vorgesehen ist, dass mindestens eine Rückhalteeinrichtung vorgesehen ist, um die Beschattungseinrichtung positionsunabhängig und/oder beschleunigungsabhängig zurückzuhalten, um so ein unbeabsichtigtes Verschieben der Beschattungseinrichtung zu verhindern.
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Ein derartiges Beschattungssystem ist im Falle eines Unfalls, bei dem starke negative Beschleunigungen auf die Beschattungseinrichtung wirken, gegen ein unkontrolliertes Verschieben der Beschattungseinrichtung und ein mögliches Herausschleudern aus dem Kraftfahrzeug als Folge von einem Nichthalten der Beschattungseinrichtung in der Führungseinrichtung gesichert. Die Sicherheit von Fahrgästen ist somit erhöht. Die Führungseinrichtung wird an einem vorderen Ende durch die Beschattungseinrichtung nicht beschädigt bzw. zerstört. Der Materialaufwand bzw. die -kosten sind reduziert. Das Beschattungssystem bzw. die Führungseinrichtung ist mehrfach zum Rückhalten einsetzbar und nicht nach einem einmaligen Ereignis, bei dem hohe negative Beschleunigungen auftreten, aufgrund einer möglichen Beschädigung auszutauschen.
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Die Beschattungseinrichtung ist vorteilhafterweise entlang eines geschlossenen Fahrzeugdachs, beispielsweise einem Panoramahimmel, in zwei Richtungen verschiebbar ausgeführt. Dazu ist die Beschattungseinrichtung in der Führungseinrichtung vorteilhafterweise verschiebbar gelagert. In einer Ausführung erfolgt das Verschieben händisch, in einer anderen Ausführung elektrisch bzw. motorgetrieben. Durch das Verschieben der Beschattungseinrichtung ist diese in verschiedenen Beschattungspositionen einstellbar. Die Beschattungspositionen sind in einer Ausführung rastiert einstellbar, in einer anderen Ausführung stufenlos. Bei einem derartigen kontrollierten und beabsichtigten Verschieben der Beschattungseinrichtung wirken verhältnismäßig geringe Beschleunigungen auf die Beschattungseinrichtung. Die Rückhalteinrichtung greift in diesem Fall nicht ein und die Beschattungseinrichtung ist verschiebbar.
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Sobald die auf die Beschattungseinrichtung wirkenden Beschleunigungskräfte jedoch einen bestimmten definierten Wert erreichen bzw. überschreiten und die Beschleunigung ruckartig und plötzlich erfolgt, greift die Rückhalteinrichtung vorteilhafterweise ein und verhindert ein unkontrolliertes und unbeabsichtigtes Verschieben der Beschattungseinrichtung. Die Rückhaltefunktion der Rückhalteeinrichtung ist an jeder Beschattungsposition der Beschattungseinrichtung gleich wirksam ausgeführt. Bei den im Rahmen dieser Patentanmeldung beschriebenen Beschleunigungen handelt es sich um Beschleunigungen, die in Richtung der Verschiebung der Beschattungseinrichtung auftreten.
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Die Beschattungseinrichtung ist in einer Ausführung einteilig, in einer anderen Ausführung mehrteilig, das heißt, mindestens zweiteilig, ausgeführt. Beispielsweise umfasst die Beschattungseinrichtung mindestens eine Beschattungseinheit und mindestens zwei, beidseitig angeordnete Führungseinheiten zum verschiebbaren Lagern in der Führungseinrichtung.
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Die Führungseinrichtung ist in einer Ausführung einteilig, beispielsweise als umlaufender Rahmen ausgeführt. In einer anderen Ausführung ist die Führungseinrichtung mehrteilig, das heißt mindestens zweiteilig, ausgeführt.
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Eine Ausführungsform des Beschattungssystems sieht dabei vor, dass die Führungseinrichtung mindestens eine Schieneneinheit zum geführten Verschieben der Beschattungseinrichtung aufweist. Die Schieneneinheiten sind beispielsweise als Führungsschienen ausgeführt. In einer mindestens zweiteiligen Ausführung umfasst die Führungseinrichtung beispielsweise zwei parallel verlaufende Schieneneinheiten zum Lagern der Beschattungseinrichtung. Alternativ sind die Schieneneinheiten aufeinander zulaufend angeordnet. Bei einer derartigen Ausführung umfasst die Beschattungseinrichtung vorteilhafterweise eine Ausgleichseinheit zum Ausgleichen des sich verändernden Abstandes der Schieneneinheiten.
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Eine Ausführung der Führungseinrichtung sieht eine Rastierungseinrichtung vor, um ein beabsichtigtes, kontrolliertes und rastiertes Verschieben der Beschattungseinrichtung bzw. Einstellen der Beschattungspositionen zu ermöglichen. Die Rastierungseinrichtung gibt vorteilhafterweise verschiedene Beschattungspositionen der Beschattungseinrichtung vor. In einer anderen Ausführung erfolgt die Rastierung stufenlos. Die Rastierung ist beispielsweise als Rastelemente in Form von Noppen, Anformungen, Klipsen, Öffnungen, Materialverdickungen etc. ausgeführt.
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Eine Ausführungsform des Beschattungssystems sieht vor, dass die Rückhalteeinrichtung mindestens ein Gurtsystem nach Art eines Sicherheitsgurtsystems mit mindestens einem abwickelbaren Gurt umfasst. Sicherheitsgurtsysteme sorgen für ein Rückhalten von Personen bei ruckartigen Beschleunigungen Fahrzeuges, vorzugsweise bei negativen Beschleunigungen. Bis zu einem bestimmten Beschleunigungswert ist jedoch eine Bewegung möglich. Das Rückhalten erfolgt erst bei Erreichen oder Überschreiten eines definierten Beschleunigungswertes. Das Gurtsystem umfasst insbesondere einen von einem Abwickelteil abwickelbaren Gurt. In einer Ausführung sind mehrere Gurte vorgesehen.
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Entsprechend sieht eine Ausführungsform vor, dass die Rückhalteeinrichtung an der Beschattungseinrichtung mit dem abwickelbaren Gurt fixiert verbunden ist. Vorteilhafterweise ist das Gurtsystem der Rückhalteeinrichtung mit einem Ende an der Beschattungseinrichtung crashsicher fixiert. Dabei ist die Beschattungseinrichtung mit dem Gurtsystem, insbesondere dem Gurt, lediglich an einer einzelnen Befestigungsstelle verbunden. Ein anderes Ende des Gurtsystems ist vorteilhafterweise beweglich, beispielsweise abrollbar, an der Führungseinrichtung befestigt. In einer Ausführung der Rückhalteinrichtung ist ein Gurtsystem vorgesehen, in einer anderen Ausführung sind zwei Gurtsysteme vorgesehen. Die Gurtsysteme sind vorteilhafterweise baugleich. Ein einzelnes Gurtsystem ist vorteilhafterweise für eine gleichmäßige Kräfteverteilung in einer Mitte der Beschattungseinrichtung an dieser angeordnet. Zwei Gurtsysteme sind vorteilhafterweise aus ebendiesem Grund seitlich, außerhalb der Mitte, bevorzugt an den Randbereichen, an der Beschattungseinrichtung angeordnet. Dabei sind die Gurtsysteme bzw. die Gurte der Gurtsysteme mit einer Beschattungseinrichtung verbundenen. In einer Ausführung mit einem Gurtsystem ist das eine Gurtsystem mit der einen Beschattungseinrichtung verbunden. In einer anderen Ausführung mit mehr als einem Gurtsystem, beispielsweise zwei oder drei Gurtsysteme, sind die zwei oder drei Gurtsysteme ebenfalls nur mit der einen Beschattungseinrichtung verbunden. Das Verbinden der Gurtsysteme mit der Beschattungseinrichtung erfolgt jeweils an einer einzelnen Befestigungsstelle.
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In einer Ausführung sind von einem Gurtsystem ein Gurt, ein Aufrollmechanismus und ein Gurtstraffer umfasst. Der Gurt bildet die eigentliche Verbindung zwischen Beschattungseinrichtung und Führungseinrichtung. In einer Ausführung ist der Gurt vorzugsweise flächig, unelastisch und reißfest ausgeführt, beispielweise aus einem Synthetikmaterial. In einer anderen Ausführung ist der Gurt aus einem zumindest teilweise durchsichtigen Material, um Fahrgästen einen möglichst ungehinderten Blick aus einem Panoramahimmel zu ermöglichen. Der Gurt ist insbesondere unter dem Dach eines Kraftfahrzeuges, beispielsweise eines Panoramahimmels, nahezu parallel zu dem Dach, das heißt ohne zusätzliche Umlenkungen bzw. Verlaufsrichtungsänderungen angeordnet. Vorteilhafterweise ist der Gurt mittels eines Aufrollmechanismus aufrollbar ausgeführt, sodass eine abgerollte Länge des Gurtes stets an die jeweilige Beschattungsposition der Beschattungseinrichtung angepasst ist und der Gurt vorteilhafterweise straff ist. Der Aufrollmechanismus ist bevorzugt fest mit der Führungseinrichtung verbunden. In anderen Ausführungsformen ist der Aufrollmechanismus oder der Abwickelteil ortsfest kraftfahrzeugseitig, beispielsweise an einem Dach oder einem Krafrfahrzeugstrukturträger befestigt. Bei einem kontrollierten, langsamen Verschieben der Beschattungseinrichtung erlaubt der Aufrollmechanismus ein automatisches Ab- bzw. Aufrollen des Gurtes. Ab einer bestimmten, ruckartigen Krafteinwirkung auf den Aufrollmechanismus mittels Gurt und Beschattungseinrichtung blockiert dieser das Abrollen des Gurtes und verhindert somit eine unkontrollierte Bewegung der Beschattungseinrichtung. Der Gurt ist beispielsweise auch als Gurtband oder Seil ausführbar.
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Eine andere Ausführungsform des Beschattungssystems sieht vor, dass die Rückhalteeinrichtung mindestens ein Bremssystem nach Art einer Fliehkraftkupplung und/oder einer Seilzugbremse umfasst. In einer Ausführung umfasst die Rückhalteeinrichtung mindestens ein Gurtsystem nach Art eines Sicherheitsgurtsystems und ein Bremssystem nach Art einer Fliehkraftkupplung und/oder einer Seilzugbremse. In einer anderen Ausführung umfasst die Rückhalteeinrichtung lediglich das Bremssystem nach Art einer Fliehkraftkupplung und/oder einer Seilzugbremse. Das Gurtsystem und das Bremssystem, also die Fliehkraftkupplung und die Seilzugbremse sind gleichwertig. Vorteilhafterweise ist die Rückhalteinrichtung redundant ausgeführt, das heißt mindestens zwei Komponenten aufweist, also beispielsweise mit Gurtsystem und Fliehkraftkupplung oder Seilzugbremse, alternativ Fliehkraftkupplung und Seilzugbremse. Bei einer Ausführung mit zwei Gurtsystemen ist entsprechend vorteilhaft mindestens eine Fliehkraftkupplung und/oder mindestens eine Seilzugbremse ausgeführt. Eine Ausführungsform sieht vor, dass ein Bremssystem als radiale oder tangentiale Fliehkraftkupplung und/oder Seilzugbremse mit beidseitigen Bremsbacken.
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Das Bremssystem der Rückhalteeinrichtung ist vorteilhafterweise an dem Gurtsystem der Rückhalteeinrichtung, insbesondere dem Gurt, angeordnet. Dabei sind das Gurtsystem und das Bremssystem wirkverbunden. Insbesondere vorteilhaft greift das Bremssystem an dem Gurt des Gurtsystems an.
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Eine Ausführungsform des Beschattungssystems sieht vor, dass eine Schalteinheit zum Schalten der Rückhalteeinrichtung ausgeführt ist. Die Rückhalteeinrichtung ist entsprechend der Schalteinheit ein- und ausschaltbar. Beispielsweise ist die Rückhalteinrichtung bei Wartungsarbeiten ausschaltbar. In einer Ausführung ist die Schalteinheit an eine Elektronikeinheit koppelbar, beispielsweise mit einem Beschleunigungssensor und/oder um mit weiteren Sicherheitseinrichtungen wie einem Airbag verbunden zu sein.
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Eine weitere Ausführungsform des Beschattungssystems sieht vor, dass eine Verkleidungseinrichtung zum zumindest teilweisen Verkleiden der Führungseinrichtung und/oder der Rückhalteeinrichtung vorgesehen ist. In einer Ausführung ist sind die Schieneneinheiten der Führungseinrichtung zumindest teilweise verkleidet, sodass ein Eingreifen der Führungseinheiten der Beschattungseinrichtung in die Schieneneinheiten gewährleistet ist, beispielsweise durch längliche Schlitze entlang der Schieneneinheiten. In einer anderen Ausführung ist die Rückhalteeinrichtung zumindest teilweise verkleidet, bevorzugt ist zumindest die fixe Befestigung des Gurtes an der Beschattungseinrichtung und die aufrollbare Befestigung an der Führungseinrichtung verkleidet ausgeführt. Weiterhin vorteilhaft ist das Bremssystem zumindest teilweise verkleidet ausgeführt. In einer bevorzugten Ausführung der Verkleidungseinrichtung ist sowohl die Führungseinrichtung als auch die Rückhalteeinrichtung verkleidet. Dies ist beispielsweise bei einer Ausführung der Rückhalteinrichtung mit zwei im Randbereich der Schieneneinheiten angeordneten Gurtsystemen und optionalen Bremssystemen möglich.
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Noch eine weitere Ausführungsform des Beschattungssystems sieht vor, dass die Beschattungseinrichtung mindestens eine Sonnenblendeneinheit aufweist. Die Sonnenblendeneinheit dient vorteilhafterweise zum zusätzlichen Beschatten von Fahrgästen. Beispielsweise ist die Sonnenblendeneinheit als auf- und abrollbare Sonnenjalousie und/oder klappbare Sonnenblenden ausgeführt.
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In einer Ausführung weist die Beschattungseinrichtung noch eine Griffeinheit zum manuellen Betätigen, das heißt zum kontrollierten und beabsichtigten vor und zurück schieben auf. Die Griffeinheit ist beispielsweise als Eingriff, Hebel und/oder Lasche ausgeführt.
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Weiter schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Kraftfahrzeug mit mindestens einem Sonnenschutzsystem, vorgesehen ist, dass das mindestens eine Sonnenschutzsystem als oben beschriebenes Beschattungssystem ausgebildet ist. Das Kraftfahrzeug ist beispielsweise als Limousine, Geländewagen, Kombi, Sportwagen, Kleintransporter usw. ausgeführt. Das Beschattungssystem ist unter einem Dach des Kraftfahrzeuges ausgeführt. Das Dach ist beispielsweise als lichtdurchlässiges Panoramahimmeldach ausgeführt. Durch das Beschattungssystem wird in das Fahrzeuginnere einfallendes Licht abgeschattet. Die Beschattungseinrichtung des Beschattungssystems wird dazu in beliebigen Beschattungspositionen verschoben. Das Verschieben des Beschattungssystems erfolgt vorteilhafterweise entlang einer Längsachse des Kraftfahrzeuges, das heißt von einer Heckseite zu einer Frontseite des Kraftfahrzeuges und umgekehrt. Dabei bleibt das Dach des Kraftfahrzeuges geschlossen. Eine zusätzliche, von dem Beschattungssystem unabhängige Dachöffnung ist möglich.
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Ein mit der oben beschriebenen Rückhalteeinrichtung des Beschattungssystems ausgestattetes Kraftfahrzeug bietet einen zusätzlichen Insassenschutz. Die Beschattungseinrichtung bleibt auch bei hohen negativen Beschleunigungen, beispielsweise bei einem Unfall in den Schieneneinheiten der Führungseinrichtung sicher gelagert und wird nicht durch das Fahrzeuginnere oder gar aus diesem herausgeschleudert, sodass kein zusätzliches Verletzungsrisiko für die Insassen besteht.
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Das Beschattungssystem ist beispielsweise mit einer Bordelektronik des Kraftfahrzeuges gekoppelt, beispielsweise zum Ein- und/oder Ausschalten des Beschattungssystems und/oder zur weiteren Kopplung mit anderen Sicherheitseinrichtungen, wie einem Airbag oder einem Beschleunigungssensor.
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Auch schließt die Erfindung die technische Lehre ein, dass bei einem Verfahren zum Sichern eines Beschattungssystems, insbesondere eines dachseitigen Beschattungssystems in einem Kraftfahrzeug, zum zumindest teilweisen Beschatten mindestens eines Fahrgastinnenraums in dem Kraftfahrzeug, vorgesehen ist, dass bei einem Erreichen und/oder Überschreiten eines vorbestimmten Beschleunigungswertes ein Verschieben der Beschattungseinrichtung unabhängig von einer Beschattungsposition verhindert wird. Das Rückhalten der Beschattungseinrichtung erfolgt erfindungsgemäß unabhängig von der Beschattungsposition der Beschattungseinrichtung, jedoch in Abhängigkeit einer Beschleunigung als Richtgröße. Die Beschleunigung ist insbesondere eine negative Beschleunigung wie beispielsweise bei einem Abbremsen des Kraftfahrzeuges. Alternativ ist die Richtgröße eine allgemeine Krafteinwirkung wie beispielsweise ein Impuls oder eine Geschwindigkeit.
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Weitere, die Erfindung verbessernde Maßnahmen sind in den Unteransprüchen angegeben oder ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, welche in den Figuren schematisch dargestellt sind. Für gleiche oder ähnliche Bauteile oder Merkmale werden dabei einheitliche Bezugszeichen verwendet. Merkmale oder Bauteile verschiedener Ausführungsformen können kombiniert werden, um so weitere Ausführungsformen zu erhalten. Sämtliche aus den Ansprüchen der Beschreibung oder Zeichnungen hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktiver Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte, können so für sich als auch in verschiedensten Kombinationen erfindungswesentlich sein.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Perspektivansicht eines Beschattungssystems mit Rückhalteinrichtung in einer ersten Ausführung,
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2 eine schematische Perspektivansicht des Beschattungssystems mit Rückhalteinrichtung in einer weiteren Ausführung mit einem Detail A, und
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3 eine vergrößerte, schematische Perspektivansicht des Details A gemäß der 2.
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Die 1 zeigt eine schematische Perspektivansicht eines Beschattungssystems 1 mit einer Rückhalteinrichtung 4. Das Beschattungssystem 1 ist als Überkopf-Beschattungssystem für ein Kraftfahrzeug (nicht gezeigt) ausgeführt. Die 1 zeigt das Beschattungssystem 1 aus Sicht eines Fahrgastes, das heißt von schräg unten. Das Beschattungssystem 1 umfasst eine Beschattungseinrichtung 2 zum zumindest teilweise Beschatten von Fahrgästen (nicht gezeigt) und eine als Rahmen ausgebildete Führungseinrichtung 3 zum Aufnehmen und Verschieben der Beschattungseinrichtung 2. Die Beschattungseinrichtung 2 ist dachseitig an dem Kraftfahrzeug angeordnet, wobei die Führungseinrichtung 3 unter dem Dach des Kraftfahrzeuges befestigt ist. Ein Kraftfahrzeug sowie ein Dach eines Kraftfahrzeuges sind der Übersicht halber in der 1 nicht gezeigt. Die Beschattungseinrichtung 1 ist in zwei Schieneneinheiten 6 der Führungseinrichtung 3 beidseitig und verschiebbar gelagert. Hierfür weist die Beschattungseinrichtung 1 entsprechende Führungseinheiten (nicht gezeigt) auf.
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Weiterhin umfasst das Beschattungssystem 1 die positionsunabhängig und beschleunigungsabhängig wirkende Rückhalteeinrichtung 4, um ein unbeabsichtigtes Verschieben der Beschattungseinrichtung 2 unabhängig von einer Beschattungsposition und abhängig von einer Beschleunigung der Beschattungseinrichtung 2 zu verhindern. Die Rückhalteeinrichtung 4 ist als ein Gurtsystem nach Art eines Sicherheitsgurtes ausgeführt. Das Gurtsystem ist etwa in der Mitte der Beschattungseinrichtung 2 – in Breitenrichtung – angeordnet. Dabei umfasst das Gurtsystem weiter einen abwickelbaren Gurt 5, eine fixe Befestigung des Gurtes 5 an der Beschattungseinrichtung 2 und eine bewegliche, das heißt auf- und abrollbare, Befestigung an der Führungseinrichtung 3, beispielsweise eine Aufwickeleinheit in Form einer Rolle. Der Gurt 5 ist lediglich an einer einzelnen Befestigungsstelle mit der Beschattungseinrichtung 2 verbunden. Weiterhin verläuft der Gurt 5 nahezu parallel zu dem Dach des Kraftfahrzeuges, das heißt ohne zusätzliche Umlenkungen.
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Mittels des Gurtes 5 erfolgt ein Rückhalten der Beschattungseinrichtung 2 im Falle einer unbeabsichtigten, starken Beschleunigung in Richtung des Pfeiles a. Die Beschattungseinrichtung 2 wird dabei unabhängig von ihrer Beschattungsposition gehalten. Somit wird verhindart, dass sich die Beschattungseinrichtung 2 in ihrer Führung unkontrolliert und ungebremst bis zum Ende der Schieneneinheiten 6 bewegt, diese zerstört und sich heraus löst.
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Weiterhin umfasst die Beschattungseinrichtung 2 noch eine Sonnenblendeneinheit 7 in Form von zwei klappbaren Sonnenblenden und eine Griffeinheit zum manuellen vor- und zurückschieben.
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Die 2 zeigt eine schematische Perspektivansicht des Beschattungssystems 1 mit der Rückhalteinrichtung 4 in einer weiteren Ausführung mit einem Detail A. Das Beschattungssystem 1 der 2 entspricht grundsätzlich dem Beschattungssystem 1 der 1. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Auf eine ausführliche Beschreibung bereits beschriebener Bauteile wird daher verzichtet. In der 2 ist die Beschattungseinrichtung 2 mit ausgerollter Sonnenblendeneinheit 7 gezeigt. Die Sonnenblendeneinheit 7 ist zur Stabilisation mit dem Gurt 5 lose verbunden bzw. an diesem entlang auf- und abrollbar.
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Das Beschattungssystem 1 der 2 unterscheidet sich lediglich in der Ausführung der Rückhalteeinrichtung 4 von der Ausführung der 1. Die Rückhalteeinrichtung 4 umfasst zusätzlich zu dem Gurtsystem mit Gurt 5 noch eine Fliehkraftkupplung 9 als Redundanz bzw. für eine zusätzliche Bremswirkung. Die Fliehkraftkupplung 9 ist an der Führungseinrichtung 3 fixiert befestigt. Der Gurt 5 ist mit der Fliehkraftkupplung 9 wirkverbunden.
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Die 3 zeigt eine vergrößerte, schematische Perspektivansicht des Details A gemäß der 2. Das Detail A zeigt die Fliehkraftkupplung 9 mit ihrer Befestigung an der Führungseinrichtung 3. Die fixe Befestigung ist als Steck-Sicherheitsbefestigung 9a ausgeführt. Die Steck-Sicherheitsbefestigung 9a ist durch drei Öffnungen in der Führungseinrichtung 3 durchgesteckt und einmal mit einem Bolzen gesichert. Die Fliehkraftkupplung 9 weist ein rundes, flaches Gehäuse mit einer Schwungfeder und einer drehbaren Lagerung, beispielsweise als Abwickelrolle, auf (hier nicht detailliert gezeigt).
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Es versteht sich, dass, obwohl in der vorstehenden Zusammenfassung und der ausführlichen Beschreibung der Figuren lediglich eine beispielhafte Ausführung beschrieben wurde, eine Reihe weiterer Ausführungen existiert. Vielmehr wird die vorstehende ausführliche Beschreibung dem Fachmann als geeignete Anleitung zum Ausführen zumindest einer beispielhaften Ausführungsform. Es versteht sich auch, dass die vorstehend genannten Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beschattungssystem
- 2
- Beschattungseinrichtung
- 3
- Führungseinrichtung
- 4
- Rückhalteeinrichtung
- 5
- Gurt
- 6
- Schieneneinheit
- 7
- Sonnenblendeneinheit
- 8
- Griffeinheit
- 9
- Fliehkraftkupplung
- 9a
- Steck-Sicherheitsbefestigung
- a
- Beschleunigungsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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