-
Die Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung für einen Airbag, insbesondere eines Kraftwagens.
-
Die
DE 10 2007 052 246 A1 offenbart einen Airbag für einen Kraftwagen, mit einer Stützstruktur, welcher aus einer Aufbewahrungsposition in eine Rückhalteposition bewegbar ist. Der Airbag umfasst ferner eine Umhüllung, mittels welcher ein durch die Stützstruktur in ihrer Rückhalteposition gebildetes Rückhaltevolumen des Airbags umgeben ist.
-
Bei derartigen, als Fachwerkbag bezeichneten Airbags sowie bei anderweitigen aus dem Serienbau von Kraftwagen bekannten Airbags ist es von Vorteil, wenn sich die Stützstruktur bzw. ein jeweiliges Rückhalteelement der Airbags besonders schnell in die Rückhalteposition bewegt, um einen Insassen eines Fahrgastraums des Kraftwagens auffangen und rückhalten zu können. Dazu ist es erforderlich, dass ein Medium, mit einem besonders hohen Massenstrom bzw. Volumenstrom und somit in besonders kurzer Zeit in ein entsprechendes, von der Stützstruktur bzw. dem Rückhalteelement zumindest bereichsweise umgrenztes Rückhaltevolumen des Airbags einströmen kann.
-
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Ventileinrichtung für einen Airbag, insbesondere eines Kraftwagens, bereitzustellen, welche ein besonders vorteilhaftes Einströmen des Mediums in das Rückhaltevolumen ermöglicht sowie eine besonders hohe Robustheit gegen auf die Ventileinrichtung wirkende Belastungen aufweist.
-
Diese Aufgabe wird durch eine Ventileinrichtung für einen Airbag, insbesondere eines Kraftwagens, mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
-
Eine solche Ventileinrichtung für einen Airbag, insbesondere eines Kraftwagens, umfasst eine zumindest bereichsweise in wenigstens einer Strömungsrichtung luftdurchlässige Trägerstruktur sowie eine zumindest eine Durchströmöffnung für Luft aufweisende Folie, die beispielsweise zumindest im Wesentlichen aus einem Kunststoff gebildet ist. Die Folie ist dabei in zumindest bereichsweise Überlappung mit der Trägerstruktur angeordnet und mit der Trägerstruktur zumindest mittelbar verbunden.
-
Darüber hinaus ist wenigstens eine weitere zumindest eine Durchströmöffnung für luftaufweisende Lage vorgesehen, welche in zumindest bereichsweiser Überlappung mit der Trägerstruktur und mit der Folie angeordnet und zumindest mittelbar mit diesen verbunden ist. Bei der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung stellt die Trägerstruktur eine erste Lage dar, während die Folie eine zweite Lage der Ventileinrichtung darstellt. Somit ist die weitere Lage als dritte Lage der Ventileinrichtung ausgebildet, mit welcher die erste und die zweite Lage zumindest lokal verstärkt sind.
-
Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung weist somit infolge der Luftdurchlässigkeit der Trägerstruktur sowie der Folie und der dritten Lage über deren jeweilige Durchstromöffnung eine besonders vorteilhafte Luftdurchlässigkeit auf, sodass die Ventileinrichtung ein Einströmen von Luft in ein Rückhaltevolumen des Airbags mit einem besonders hohen Massenstrom bzw. Volumenstrom ermöglicht. So kann das Rückhaltevolumen besonders schnell, d. h. in besonders kurzer Zeit mit Luft, insbesondere Umgebungsluft, gefüllt und somit besonders schnell von einer Aufbewahrungsposition in eine Rückhalteposition bewegt werden. In der Rückhalteposition kann dann bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung ein Insasse eines Fahrgastraums des Kraftwagens, welcher beispielsweise als Personenkraftwagen ausgebildet ist, aufgefangen, rückgehalten und so vor schwerwiegenden Verletzungen geschützt werden.
-
Andererseits weist die Ventileinrichtung infolge der zumindest lokalen Verstärkung der ersten und der zweiten Lage durch die dritte Lage eine besonders hohe Robustheit auf, sodass die Ventileinrichtung auch bei hohen auf sie wirkenden Belastungen keine unerwünschte Beschädigung davonträgt.
-
Zu derartigen Belastungen kann es beispielsweise bei der Bewegung des Airbags bzw. wenigstens eines Rückhalteelements des Airbags von einer Aufbewahrungsposition in eine Rückhalteposition kommen. In der Rückhalteposition ist durch das Rückhalteelement ein Rückhaltevolumen des Airbags zumindest bereichsweise umgrenzt, wobei die Ventileinrichtung z. B. mit im Rückhalteelement zumindest mittelbar verbunden ist und somit mit dem Rückhalteelement von der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition mitbewegt wird. Ebenso kann vorgesehen sein, dass das Rückhalteelement zumindest bereichsweise durch die Ventileinrichtung gebildet ist.
-
Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung weist dabei eine sehr hohe Festigkeit, insbesondere Reißfestigkeit, auf, sodass die Gefahr einer Rissbildung der Ventileinrichtung besonders gering ist. Einerseits ist dadurch eine unerwünschte Relativbewegung der Ventileinrichtung zu dem Rückhalteelement vermieden, da sich die Ventileinrichtung nicht unerwünschterweise von dem Rückhalteelement, mit welchem die Ventileinrichtung beispielsweise vernäht und/oder verschweißt und/oder auf anderweitige Art und Weise verbunden ist, lösen kann. Andererseits kann die erfindungsgemäße Ventileinrichtung eine vorteilhafte Ventilfunktion gewährleisten, sodass die Luft in besonders kurzer Zeit in das Rückhaltevolumen hineinströmen kann. Im Rahmen der vorteilhaften Ventilfunktion der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung kann beispielsweise vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäße Ventileinrichtung ein Einströmen der Luft in einer ersten Strömungsrichtung in das Rückhaltevolumen hinein mit einem besonders hohen Volumenstrom bzw. Massenstrom ermöglicht. Demgegenüber ist jedoch ein Ausströmen der sich in dem Rückhaltevolumen befindenden Luft in einer zweiten, der ersten Strömungsrichtung entgegengesetzten Strömungsrichtung aus dem Rückhaltevolumen hinaus zumindest im Wesentlichen vermieden.
-
Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Ventileinrichtung ein Ausströmen der Luft aus dem Rückhaltevolumen hinaus mit einem Massenstrom bzw. Volumenstrom ermöglicht, der geringer ist als der Massenstrom bzw. Volumenstrom, mit dem die Luft in der ersten Strömungsrichtung in das Rückhaltevolumen hineinströmen kann bzw. konnte. Mit anderen Worten ermöglicht die Ventileinrichtung ein Ausströmen der Luft aus dem Rückhaltevolumen hinaus gegenüber dem Einströmen lediglich gedrosselt. Dadurch kann einerseits das Rückhalteelement besonders schnell in die Rückhalteposition bewegt werden. Andererseits ist dadurch eine besonders hohe Standzeit des Airbags geschaffen, sodass der Airbag bzw. das Rückhalteelement besonders frühzeitig zeitlich vor oder bei der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Kraftwagens in die Rückhalteposition bewegt werden und den Insassen auffangen und rückhalten kann.
-
Zur Darstellung dieser vorteilhaften Ventilfunktion weist die Folie als die zweite Lage wenigstens einen zumindest im Wesentlichen kanalförmigen Schlauch auf, an den sich die wenigstens eine Durchströmöffnung anschließt und welcher beispielsweise durch Tiefziehen hergestellt ist. Zum Herstellen des Schlauchs wird die Folie beispielsweise erwärmt und tiefgezogen, wobei der Schlauch zunächst noch geschlossen ist. Anschließend wird ein Folienstück von der übrigen Folie (zweite Lage) abgetrennt, wodurch die Durchströmöffnung ausgebildet wird. Der Schlauch weist insbesondere in der ersten Strömungsrichtung seine kanalförmige Gestalt auf, sodass die Ventileinrichtung der ersten Strömungsrichtung besonders vorteilhaft von Luft durchströmt werden kann.
-
Wirkt ein Luftdruck in Richtung der zweiten, der ersten Strömungsrichtung entgegengesetzten Strömungsrichtung, so wird dadurch ein Zusammenfallen des Schlauchs, durch den ein so genanntes Schlauchventil gebildet ist, bewirkt, wodurch die Durchströmöffnung zumindest teilweise von den Schlauch bildenden und luftundurchlässigen Bereichen der Folie fluidisch versperrt wird. Die Trägerstruktur als die erste Lage fungiert dabei im Wesentlichen als Durchschlagsschutz für das Schlauchventil, sodass es das Schlauchventil bzw. der Schlauch nicht unerwünschter Weise in die zweite Strömungsrichtung umstellt und somit auch in der zweiten Strömungsrichtung seine zumindest im Wesentlichen kanalförmige Gestalt einnehmen kann.
-
Das Rückhalteelement ist beispielsweise als Stützstruktur ausgebildet, welche wiederum in Form einer Fachwerkstruktur, d. h. fachwerkartig bzw. fachwerkförmig, ausgebildet ist. Die Stützstruktur umfasst dabei eine Mehrzahl von Hohlkörperteilen, welche als Streben der Fachwerkstruktur fungieren und wie Streben einer Fachwerkstruktur fachwerkartig miteinander verbunden sind. Zwischen den Hohlkörperteilen sind dabei Freiflächen bzw. Freiräume gebildet, über welche Luft, insbesondere Umgebungsluft, in das Rückhaltevolumen, das von der Stützstruktur in der Rückhalteposition zumindest bereichsweise umgrenzt ist, einströmen kann.
-
Die Hohlkörperteile weisen jeweilige Volumina auf, die zum Bewegen der Stützstruktur von der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition mit einem Medium, insbesondere Gas und insbesondere Luft, zu beaufschlagen sind. Vorteilhafterweise sind die jeweiligen Volumina der Hohlkörperteile fluidisch miteinander verbunden, sodass ein zusammenhängendes Gesamtvolumen gebildet ist. Die Hohlkörperteile sind dabei in ihren Volumina durch Beaufschlagen dieser mit dem Medium vergrößerbar, sodass die Stützstruktur aufgeblasen und von der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition bewegt werden kann.
-
Die Stützstruktur birgt dabei den Vorteil, dass das Gesamtvolumen wesentlich geringer ist als das Rückhaltevolumen des als Fachwerkbag bezeichneten Airbags. Dies bedeutet, dass lediglich ein gegenüber dem Rückhaltevolumen geringeres Volumen in Form des Gesamtvolumens aktiv mit dem Medium zu beaufschlagen ist, die Stützstruktur jedoch ein gegenüber dem Gesamtvolumen ein wesentlich größeres Rückhaltevolumen umgrenzen und somit ein besonders großes Volumen in dem Fahrgastraum einnehmen kann. So kann die Stützstruktur in besonders kurzer Zeit und besonders schonend für den Insassen in die Rückhalteposition bewegt werden und den Insassen nach Zurücklegen eines nur sehr geringen Wegs auffangen, rückhalten und vor schwerwiegenden Verletzungen schützen.
-
Zum Beaufschlagen des Gesamtvolumens mit dem Medium ist beispielsweise ein Stellglied, insbesondere ein Gasgenerator, vorgesehen, mittels welchem das Gesamtvolumen explosionsartig mit dem Medium zu beaufschlagen ist.
-
Auch zum Befüllen bzw. Beaufschlagen des Rückhaltevolumens mit Luft, insbesondere Umgebungsluft aus dem Fahrgastraum, kann ein Stellglied, insbesondere ein Gasgenerator, vorgesehen sein. Bevorzugt erfolgt jedoch die Befüllung bzw. Beaufschlagung des Rückhaltevolumens mit Luft, insbesondere Umgebungsluft aus dem Fahrgastraum, zumindest im Wesentlichen passiv.
-
Die Bewegung der Stützstruktur von der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition geht mit einer Volumenvergrößerung des von der Stützstruktur umgrenzten Volumens, welches in der Rückhalteposition das Rückhaltevolumen ist, einher. Dadurch wird Umgebungsluft aus dem Fahrgastraum an- und über die Freiräume bzw. Freiflächen zwischen den als Streben fungierenden Hohlkörperteilen in das Rückhaltevolumen eingesaugt.
-
Alternativ oder ergänzend ist es möglich, die Stützstruktur bzw. das Rückhalteelement des Airbags mechanisch in die Rückhalteposition zu bewegen. Dabei ist beispielsweise eine Hebeleinrichtung mit einer Mehrzahl von Hebelelementen vorgesehen, welche z. B. miteinander um jeweilige Drehachsen drehbar verbunden sind. Dadurch ist beispielsweise eine Scherenkinematik dargestellt, mittels welcher die Stützstruktur bzw. das Rückhalteelement in besonders kurzer Zeit von der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition bewegt werden kann.
-
Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung ist dabei beispielsweise als Umhüllung der Stützstruktur bzw. des Rückhalteelements oder als des das Rückhaltevolumen zumindest bereichsweise umgrenzende Rückhalteelement selbst ausgebildet. Als die Umhüllung der Stützstruktur sind die Freiräume bzw. Freiflächen zwischen den Hohlkörperteilen zumindest bereichsweise von der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung überdeckt, sodass diese aufgrund ihrer vorteilhaften und geschilderten Ventilfunktion ein Einströmen der Umgebungsluft aus dem Fahrgastraum in der ersten Strömungsrichtung in das Rückhaltevolumen hinein mit einem hohen Massenstrom bzw. Volumenstrom ermöglicht. Demgegenüber ist das Ausströmen der Umgebungsluft aus dem Rückhaltevolumen vermieden oder gegenüber dem Einströmen vermindert.
-
Dabei ist die Trägerstruktur z. B. dem Fahrgastraum zugewandt, während die Folie (erste Lage) dem Rückhaltevolumen zugewandt ist. Dadurch kann der Insasse besonders vorteilhaft aufgefangen und rückgehalten werden, da dieser insbesondere auf die Trägerstruktur auftrifft, was als eintauchen bezeichnet wird. Zum Verbinden der Ventileinrichtung mit der Stützstruktur, welche beispielsweise als ein Textil, insbesondere als ein Gewebe ausgebildet ist, kann die Ventileinrichtung mit der Stützstruktur vernäht und/oder verschweißt sein. Dabei erfolgt die Vernähung beispielsweise über die Trägerstruktur der Ventileinrichtung.
-
Zum Verbinden der zumindest drei Lagen der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung können die drei Lagen beispielsweise jeweilig miteinander vernäht und/oder miteinander verschweißt und/oder auf anderweitige Art und Weise verbunden sein. In einer Ausgestaltung ist dadurch eine sogenannte Sandwichstruktur geschaffen, welche der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung eine besonders hohe Robustheit verleiht. Dadurch sind unerwünschte Relativbewegungen der drei Lagen zueinander sowie der gesamten Ventileinrichtung relativ zum Rückhalteelement bzw. zur Stützstruktur vermieden, sodass die für den Airbag vorteilhafte Ventilfunktion der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung auch bei hohen Belastungen gewährleitstet ist.
-
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Trägerstruktur als ein Textil, insbesondere ein Gewebe ausgebildet. Dadurch weist die Trägerstruktur eine besonders vorteilhafte Luftdurchlässigkeit auf, sodass die Trägerstruktur und damit die gesamte Ventileinrichtung von Luft mit einem besonders hohen Massenstrom bzw. einem besonders hohen Volumenstrom durchströmt werden kann. Dies kommt der schnellen Beaufschlagung des Rückhaltevolumens mit Luft zugute. Darüber hinaus weist die Trägerstruktur dadurch eine besonders hohe Robustheit auf, womit eine besonders hohe Robustheit der gesamten Ventileinrichtung einhergeht. Insbesondere ist es dabei möglich, die Ventileinrichtung besonders fest und definiert mit dem Rückhalteelement bzw. der Stützstruktur des Airbags zu verbinden, indem beispielsweise die Trägerstruktur mit der Stützstruktur in jeweiligen Verbindungsbereichen vernäht und/oder verschweißt wird. Die Trägerstruktur umfasst beispielsweise miteinander verbundene Fasern, insbesondere Fäden, die beispielsweise zumindest im Wesentlichen aus einem Kunststoff ausgebildet sind.
-
Zur Darstellung einer besonders vorteilhaften Luftdurchlässigkeit weist die zweite und/oder die dritte Lage eine Mehrzahl von jeweiligen Durchströmöffnungen für Luft auf, über die die erste und die zweite Lage von Luft durchströmt werden können. Bezogen auf die als Folie ausgebildete zweite Lage bedeutet dies, dass eine Mehrzahl von Schlauchventilen vorgesehen sein kann, welche in der ersten Strömungsrichtung ihr zumindest im Wesentlichen kanalförmige Gestalt aufweisen und ein Durchströmen der Ventileinrichtung durch Luft ermöglichen, während ein Durchströmen der Ventileinrichtung durch Luft vermieden ist oder gegenüber dem Durchströmen der ersten Strömungsrichtung nur gedrosselt erfolgen kann.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die weitere, d. h. dritte Lage als ein weiteres Textil, insbesondere ein weiteres Gewebe, ausgebildet. Das weitere Textil umfasst dabei miteinander verbundene Fasern, insbesondere Fäden, die zumindest im Wesentlichen aus einem Kunststoff ausgebildet sein können. Dadurch weist die weitere Lage eine besonders hohe Robustheit auf, wodurch die erste und die zweite Lage besonders effizient verstärkt sind. Ein weiterer Vorteil der Ausbildung der weiteren Lage als weiteres Textil ist, dass die weitere Lage dadurch eine sehr gute Luftdurchlässigkeit aufweist, sodass auch die weitere Lage mit einem besonders hohen Massenstrom bzw. Volumenstrom von Luft durchströmt werden kann.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die Folie zwischen der als das erste Textil ausgebildeten ersten Lage und dem weiteren Textil angeordnet. Dadurch ist die Folie zwischen den Textilen aufgenommen und durch diese besonders effizient geschützt und verstärkt, sodass die Ventileinrichtung eine besonders hohe Robustheit aufweist.
-
Vorteilhafterweise weist dabei das weitere Textil im Bereich der Durchströmöffnung, insbesondere des Schlauchventils, der Folie (zweite Lage) eine zur Durchströmöffnung bzw. zum Schlauchventil der Folie korrespondierende Aussparung auf. Weist die Folie, wie geschildert, eine Mehrzahl von Durchströmöffnungen bzw. Schlauchventil auf, so weist das weitere Textil eine dazu korrespondierenden Aussparungen auf. Dadurch wird das Durchströmen der Durchströmöffnung bzw. der Durchströmöffnungen durch Luft nicht negativ beeinflusst, sodass die Ventileinrichtung mit einem besonders hohen Massenstrom bzw. Volumenstrom an Luft durchströmt werden und so ein schnelles bzw. kurzzeitiges Beaufschlagen des Rückhaltevolumens mit Luft, insbesondere Umgebungsluft, ermöglichen kann. Insbesondere ist durch die Aussparung die Möglichkeit für das Schlauchventil geschaffen, dass der Schlauch in der ersten Strömungsrichtung seine zumindest im Wesentlichen kanalförmige Gestalt einnehmen und das Einströmen von Luft in das Rückhaltevolumen ermöglichen kann.
-
Weist die Folie eine Mehrzahl an Durchströmöffnungen bzw. Schlauchventilen auf, so ist dabei vorteilhafterweise vorgesehen, dass das weitere Textil bzw. die weitere Lage lediglich in Zwischenbereichen zwischen den Durchströmöffnungen bzw. Schlauchventilen angeordnet ist. Die Zwischenbereiche sind dabei beispielsweise durch jeweilige Stege der Folie gebildet, an welchen bzw. in deren Bereich die dritte Lage vorgesehen ist. Dadurch wird das Durchströmen der Durchströmöffnungen nicht negativ beeinflusst. Gleichzeitig werden die erste Lage und die zweite Lage dadurch effizient verstärkt. Zur Darstellung der Mehrzahl an Durchströmöffnungen ist die Folie beispielsweise perforiert.
-
Bevorzugt ist das weitere Textil aus Fasern, insbesondere Fäden, mit zumindest im Wesentlichen fünfzig dtex gebildet. Dadurch ist das weitere Textil besonders dünn und hinsichtlich seines Gewichts besonders leicht ausgebildet, sodass die beispielsweise als Umhüllung fungierende Ventileinrichtung schnell und in nur kurzer Zeit mit der Stützstruktur bzw. mit dem Rückhalteelement von der Aufbewahrungsposition in die Rückhalteposition mitbewegt werden kann. Darüber hinaus kann dadurch der Bauraumbedarf der Ventileinrichtung insbesondere in der Aufbewahrungsposition gering gehalten werden, sodass der Airbag ein sehr kompaktes Package aufweist. Dadurch ist es ermöglicht, den Airbag an besonders vorteilhafte Stellen im Fahrgastraum relativ zu diesem zu positionieren. So kann die Stützstruktur in der Rückhalteposition eine besonders vorteilhafte Orientierung relativ zum Fahrgastraum einnehmen, um den Insassen bei der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung sehr effizient auffangen, rückhalten und vor schwerwiegenden Verletzungen schützen zu können.
-
Durch die Verstärkung der ersten Lage und der zweiten Lage können auch die Stege bzw. Zwischenbereiche zwischen den Durchströmöffnungen der Folie besonders schmal ausgebildet werden, was wiederum besonders große Durchmesser der Durchströmöffnung ermöglicht. Daraus resultiert eine besonders hohe Luftdurchlässigkeit der Ventileinrichtung, sodass eine besonders hohe Menge an Luft, insbesondere Umgebungsluft, in kurzer Zeit in das Rückhaltevolumen einströmen kann.
-
Zum Verbinden des ersten Textils und/oder des weiteren Textils mit der Folie kann vorgesehen sein, dass die Textile jeweils mit der Folie verschweißt sind. Ebenso kann eine Verbindung durch Vernähen realisiert sein. Darüber hinaus ist es möglich, dass die beiden Textile miteinander verbunden, insbesondere miteinander vernäht sind, wodurch die zwischen den Textilen angeordnete Folie an diesen gehalten ist. Die Vernähung der Textile erfolgt dabei unter Umgebung der Folie, sodass diese nicht unerwünschterweise durch das Vernähen beschädigt wird. Nähte einer gegebenenfalls vorgesehenen Vernähung erstrecken sich dabei längs und/oder quer über die Stege zwischen den Durchströmöffnungen bzw. Schlauchventilen, so dass eine negative Beeinträchtigung der Luftdurchlässigkeit vermieden ist.
-
In einer weiteren Ausgestaltung ist die weitere Lage als eine weitere Folie ausgebildet. Zur Darstellung einer besonders vorteilhaften Luftdurchlässigkeit der weiteren Folie, die zumindest im Wesentlichen aus einem Kunststoff ausgebildet und somit grundsätzlich luftundurchlässig ist, kann die Folie perforiert sein. Dadurch kann die weitere Folie eine Mehrzahl an Durchströmöffnungen aufweisen und besonders vorteilhaft von Luft durchströmt werden.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist die als Textil ausgebildete erste Lage zwischen der als erste Folie ausgebildeten zweiten Lage und der weiteren Folie angeordnet. So ist eine besonders robuste und leichte Sandwichstruktur geschafft.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die erste Folie und die weitere Folie direkt miteinander verschweißt, wodurch die erste Lage, die erste Folie und die weitere Folie miteinander verbunden sind. Mit anderen Worten ist die zwischen den Folien angeordnete und als Textil ausgebildete erste Lage von wenigstens einer der Folien durchdrungen, wobei lediglich die Folien unter Umgehung der ersten Lage miteinander verschweißt sind. Dabei ist eine besonders feste und kostengünstige Verbindung der drei Lagen miteinander geschaffen, ohne die erste Lage unerwünschter Weise zu beschädigen.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist in die als Textil ausgebildete erste Lage wenigstens ein Schmelzfaden eingebracht. Vorteilhafterweise ist die erste Lage mit einer Mehrzahl von Schmelzfäden durchsetzt. Die Verbindung der entsprechenden Lage miteinander kann somit durch An- bzw. Aufschmelzen der jeweiligen Faser bzw. Fäden und insbesondere des Schmelzfadens der ersten Lage erfolgen, wodurch eine sehr hohe Verbindungsstabilität sowie eine sehr hohe Festigkeit des Gesamtverbundes aus den drei Lagen realisiert ist.
-
Zur Erfindung gehört auch ein Airbag, insbesondere für einen Kraftwagen, mit einer Stützstruktur, welche aus einer Aufbewahrungsposition eine Rückhalteposition bewegbar ist und durch welche in ihrer Rückhalteposition ein Rückhaltevolumen des Airbags zumindest bereichsweise umgrenzt ist. Der erfindungsgemäße Airbag umfasst dabei eine erfindungsgemäße Ventileinrichtung, über welche ein Medium, insbesondere Luft, in das Rückhaltevolumen einleitbar ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung sind dabei als vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Airbags anzusehen und umgekehrt. Die geschilderten Vorteile treffen somit ohne weiteres auf den erfindungsgemäßen Airbag zu, welcher somit eine besonders vorteilhafte Schutzfunktion zum Schutze des Insassens vor schwerwiegenden Verletzungen bereitstellt.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007052246 A1 [0002]