DE102011102638A1 - Operationsleuchte mit formschlüssig eingesetzter Lichteinheit - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft eine Operationsleuchte mit einem inflexiblen Leuchtengehäuse und einer darin gehalterten Lichteinheit die ein eigenen Gehäuse und ein Abschlusselement aufweist, wobei das Abschlusselement die Lichteinheit relativ zum Leuchtengehäuse über einen Formschluss positioniert.
- Im Stand der Technik werden Operationsleuchten eingesetzt, um einen Bereich am menschlichen und tierischen Körper, an dem operiert werden soll, zu beleuchten. Dabei werden Operationsleuchten vorgehalten, die mobil sind, also rollbar oder fahrbar sind, oder immobil sind, also bspw. an der Wand oder der Decke befestigt sind.
- Üblicherweise werden Operationsleuchten mit einem Operationsleuchtengehäuse hergestellt, deren Operationsleuchtengehäuse zweiteilig sind. Diese beiden Teile werden dann über Schrauben miteinander von außen zugänglich verbunden. Auch werden üblicherweise die im inneren des Leuchtengehäuses eingesetzten Lichteinheiten durch Abschlusselemente, also bspw. Glasscheiben mit entsprechendem Rahmen, abgedeckt. Solche Abschlusselemente, die abdeckend und abdichtend wirken, werden üblicherweise auch mittels Schrauben gesichert.
- Auf der Außenseite von Operationsleuchten vorhandene Schrauben, sind jedoch nachteilig, da sie schlecht desinfizierbar sind.
- Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, hier einfachere, kostengünstigere und besser desinfizierbare Operationsleuchten zur Verfügung zu stellen.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass sämtliche Schraubverbindungen der Operationsleuchte im inneren des Leuchtengehäuses befindlich sind und bei in das Leuchtengehäuse eingesetzter Lichteinheit von außen unzugänglich sind.
- Auf diese Weise, bspw. über Nutzung von Formschlüssen, Kraftschlüssen oder Stoffschlüssen zwischen der Lichteinheit und dem Leuchtengehäuse einerseits und Teilen des Leuchtengehäuses andererseits, wird eine besonders einfach herzustellende, kostengünstige und gut zu desinfizierende Operationsleuchte geschaffen.
- Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
- So ist es von Vorteil, wenn das Abschlusselement in eine Ausnehmung des Leuchtengehäuses eingeschnappt ist. Auf diese Weise wird besonders einfach ein Formschluss ermöglicht, mittels welchem die Lichteinheit im Inneren des Leuchtengehäuses positionierbar ist und gleichzeitig eine Staubdichte per Abschluss zwischen der Lichteinheit und dem Leuchtengehäuse realisiert.
- Es ist ferner von Vorteil, wenn das Abschlusselement ein um den Umfang des Abschlusselements umlaufendes radiales Dichtelement aus einem Thermoplastwerkstoff aufweist, welches unlösbar mit dem Abschlusselement aus einem lichttransparenten Werkstoff, wie einem Kunststoff, und einer überwiegend flächigen Geometrie verbunden ist. Derart kann von einem Leuchtmittel, welches Teil der Lichteinheit ist, aus dem Inneren des Leuchtengehäuses Licht nach außen emittiert werden und eine einfach herstellbare Verbindung realisiert werden.
- Um die Relativposition der Lichteinheit sicherzustellen, d. h. das Abschlusselement mit dem Gehäuse der Lichteinheit zu verbinden, ist es von Vorteil, wenn das Gehäuse der Lichteinheit mittels einer darin befindlichen Rastnase in eine Rastausnehmung des Abschlusselementes eingreift.
- Eine vorteilhafte Ausführungsform ist auch dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtengehäuse zweiteilig ausgeführt ist, wobei ein Leuchtengehäuseoberteil über eine Dichtung mit einem Leuchtengehäuseunterteil verbunden ist. Ein Eintritt von Staub wird zwischen den beiden Leuchtengehäuseteilen dann wirkungsvoll verhindert.
- Es ist ferner von Vorteil, wenn eine das Leuchtengehäuseoberteil mit dem Leuchtengehäuseunterteil verbindende Verschraubung nur durch die Ausnehmung, welche für die Lichteinheit in dem Leuchtengehäuseunterteil vorhanden ist, bei entnommener Lichteinheit zugänglich ist. Eine hermetische Kapselung der Operationsleuchte wird dann erreicht.
- Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Montieren einer Operationsleuchte, die ein Leuchtengehäuseoberteil hat, welches durch eine nur über eine Ausnehmung an einem Leuchtengehäuseunterteil zugängliche Verschraubung, über die das Leuchtengehäuseunterteil mit dem Leuchtengehäuseoberteil verbunden wird, wobei eine Lichteinheit mit einem außenliegenden, vorteilhafterweise integriertem Dichtelement dichtend in die Ausnehmung eingeclipst wird. Auf diese Weise wird unter Umgehung volumenmäßig großer Reinraummontageeinheiten eine besonders einfache Montage erreicht.
- Das Verfahren wird vorteilhafterweise dadurch weitergebildet, dass die Lichteinheit mittels einer Walkbewegung so eingesetzt wird, dass ein umlaufender Ausnehmungsrand der Ausnehmung formschlüssig in eine umlaufende Nut des Dichtelementes eingreift. Es kann dabei auf jeglichen Werkzeugeinsatz verzichtet werden.
- Es muss lediglich eine Steckverbindung der Lichteinheit, die auch als Light-Engine bezeichnet werden kann, mit einer Steuervorrichtung und/oder einer Stromversorgung verbunden werden.
- Wenn die Lichteinheit nur über das Dichtelement mit dem Leuchtengehäuse verbunden wird, so wird eine einfache Auswechselbarkeit unter Sicherstellung einer Staubdichtheit der gesamten Operationsleuchte gewährleistet.
- Während üblicherweise die Operationsleuchten verschraubt sind, kann nun auf Schrauben aus hygienischen Gründen verzichtet werden, zumindest auf solche, die von außen zugänglich sind. Die Operationsleuchte ist nun so vormontiert, dass auch kein die Operationsleuchte nach außen dichtendes Abschlusselement, wie ein Abschlussglas gewechselt werden muss. Während bisher das Abschlussglas von außen abgeschraubt werden musste, kann nun die gesamte Lichteinheit direkt gewechselt werden.
- Die Lichteinheit ist dabei vorteilhafterweise gekapselt ausgeführt. Ein etwaiges Aufschrauben der Operationsleuchte kann nun entfallen.
- Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung sind zwei Ausführungsformen dargestellt. Es zeigen:
-
1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Operationsleuchte im Querschnitt und -
2 eine zweite erfindungsgemäße Ausführungsform der Operationsleuchte in einer zweiten Ausführungsform. - Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente werden mit denselben Bezugszeichen versehen.
- In
1 ist eine erste Ausführungsform einer Operationsleuchte1 im Schnitt dargestellt. Diese Operationsleuchte1 weist ein Leuchtengehäuse2 auf. Das Leuchtengehäuse2 weist ein Leuchtengehäuseoberteil3 und ein Leuchtengehäuseunterteil4 auf. - Zwischen dem Leuchtengehäuseoberteil
3 und dem Leuchtengehäuseunerteil4 ist eine kreisrund ausgestaltete Dichtung7 , um ein Zentrum5 , durch das eine Symmetrieachse6 verläuft, vorhanden. - Das Leuchtengehäuseunterteil
4 weist eine Ausnehmung8 auf. Die Ausnehmung8 ist kreisrund ausgestaltet. Die in Richtung der Symmetrieachse6 ausgerichteten Enden der Ausnehmung8 sind als Eingriffsabschnitte9 ausgebildet. Mit anderen Worten, ist der Eingriffsabschnitt eine kreisrunde Randung. - Eine Lichteinheit
10 ist im Wesentlichen im Inneren des Leuchtengehäuses2 befindlich. Die Lichteinheit10 wird auch als Light-Engine bezeichnet. Die Lichteinheit10 umfasst ein Gehäuse11 , welches einen Linsenkörper12 umgreift. Der Linsenkörper12 und das Gehäuse11 werden teilweise von einem Abschlusselement13 umgriffen. Das Abschlusselement13 ist überwiegend flächig ausgestaltet und geht plan in die außenliegende Oberfläche des Leuchtengehäuseunterteils4 über. An seinen Rändern weist das Abschlusselement13 einen umlaufend ausgestalteten und sich orthogonal von der Hauptfläche des Abschlusselements abstehenden Rand14 auf. - Der Rand
14 weist an zumindest drei gleichwinklig über den Umfang des Randes14 des Abschlusselementes13 verteilten Positionen, vorzugsweise auch fünf oder neun Positionen, Rastausnehmungen15 auf. Durch diese Rastausnehmungen15 ragen verrastend wirkende, gegengleich ausgebildete Vorsprünge16 , die integrale Bestandteile des Gehäuses11 der Lichteinheit10 sind. - Die Hauptfläche des Abschlusselementes
13 ist plan und lichttransparent ausgestaltet. Das Abschlusselement13 ist aus einem lichtdurchlässigen Kunststoff oder Glas hergestellt. Die Verwendung von Kunststoff hat sich an dieser Stelle als genauso vorteilhaft herausgestellt, wie für den Linsenkörper12 und das Gehäuse11 . Der Linsenkörper12 weist eine zentrisch angeordnete Linse17 mit konvexen Oberflächen auf, wobei die Linse17 von einer Fresnel-Linse18 umgeben ist. - In einem von dem Abschlusselement
13 beabstandeten, gegenüberliegend der Linse17 liegenden Bereich, ist eine Lichtquelle mittels eines Leuchtmittels19 vorgehalten. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird als Leuchtmittel eine LED verwendet. Es können auch mehrere LEDs, insbesondere solche mit unterschiedlichen Farben zum Einsatz kommen. Die LED ist mit einer Steckverbindung20 verbunden, über welche Strom und Steuersignale zugeführt werden. Zwischen der Steckverbindung20 und dem Leuchtmittel19 ist eine Platine21 vorhanden. - Am Rand
14 des Abschlusselementes13 , ist radial um das Abschlusselement13 herum umlaufend, ein Dichtelement22 vorhanden. Das Dichtelement22 ist unlösbar mit dem Abschlusselement13 verbunden. Die Kombination des Abschlusselementes13 und des Dichtelementes22 ist ein 2K-Spritzteil. Das Dichtelement22 ist ein Thermoelastomer. - Das Dichtelement weist eine elastische Formbarkeit auf, die von Vorteil ist, wenn eine auf der Außenseite umlaufend vorhandene Nut
23 genutzt wird, um die Eingriffsabschnitte9 darin zu positionieren. - Das Leuchtengehäuseoberteil
3 und das Leuchtengehäuseunterteil4 werden unter Zwischenschaltung der Dichtung7 mittels einer Verschraubung24 an einander fixiert. Die Verschraubung24 weist eine Spange25 auf, welche auf der einen Seite fest mit dem Leuchtengehäuseunterteil4 verbunden ist, bspw. über eine integrale Ausgestaltung oder ein Ankleben, Anschrauben oder Annieten. - Die Spange
25 ist über das Nutzen einer Schraube26 mit dem Leuchtengehäuseoberteil4 verbunden. Die Schraube26 ist lediglich durch die Ausnehmung8 des Leuchtengehäuseunterteils4 zugänglich. - Das Leuchtengehäuseoberteil
3 und das Leuchtengehäuseunterteil4 können unter Nutzung der Verschraubung24 vorgefertigt werden, ohne dass Reinraumbedingungen vorherrschen müssen. Auch die Lichteinheit10 ist vorfertigbar. Da dies Bauteil wesentlich kleiner ist, ist es einfacher, für dieses Bauteil Reinraumbedingungen vorzuhalten. Nachdem die zwei Leuchtengehäuseteile3 und4 miteinander verbunden wurden, kann dann einfach die Lichteinheit10 durch die Ausnehmung8 nach Verkabelung der Lichteinheit10 über die Steckverbindung20 mit einer nicht dargestellten Steuerelektronik und Stromversorgung vorgenommen werden. Dabei wird die Lichteinheit10 so fest mittels einer Walkbewegung in das Leuchtengehäuseunterteil4 eingesetzt, dass die Eingriffsabschnitte9 in die Nut23 eingreifen und die Lichteinheit10 positionieren. - Die gesamte Operationsleuchte
1 ist, aufgrund eines Fehlens von Verschraubungen dann auch besonders einfach von außen reinigbar. Bei einem Wechseln der Lichteinheit10 , muss später auch nicht mehr so viel Aufwand betrieben werden. Die Handhabbarkeit und Desinfizierbarkeit einer solchen Operationsleuchte ist wesentlich erhöht. - In
2 ist eine zweite Ausführungsform dargestellt, wobei hier ein einteiliges Leuchtengehäuse2 verwendet ist. Die Eingriffsabschnitte9 sind somit am einteiligen Leuchtengehäuse2 ausgebildet. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Operationsleuchte
- 2
- Leuchtengehäuse
- 3
- Leuchtengehäuseoberteil
- 4
- Leuchtengehäuseunterteil
- 5
- Zentrum
- 6
- Symmetrieachse
- 7
- Dichtung
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Eingriffsabschnitt
- 10
- Lichteinheit
- 11
- Gehäuse
- 12
- Linsenkörper
- 13
- Abschlusselement
- 14
- Rand
- 15
- Rastausnehmung
- 16
- Vorsprung
- 17
- Linse
- 18
- Fresnel-Linse
- 19
- Leuchtmittel
- 20
- Steckverbindung
- 21
- Platine
- 22
- Dichtelement
- 23
- Nut
- 24
- Verschraubung
- 25
- Spange
- 26
- Schraube
Claims (9)
- Operationsleuchte (
1 ) mit einem inflexiblen Leuchtengehäuse und einer darin gehalterten Lichteinheit (10 ) die ein eigenen Gehäuse (11 ) und ein Abschlusselement (13 ) aufweist, wobei das Abschlusselement (13 ) die Lichteinheit (10 ) relativ zum Leuchtengehäuse (2 ) über einen Formschluss positioniert, dadurch gekennzeichnet, dass sämtliche Schraubverbindungen der Operationsleuchte (1 ) im Inneren des Leuchtengehäuses (2 ) befindlich sind und bei in das Leuchtengehäuse (2 ) eingesetzter Lichteinheit (10 ) von außen unzugänglich sind. - Operationsleuchte (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlusselement (13 ) in eine Ausnehmung (8 ) des Leuchtengehäuses (2 ) eingeschnappt ist. - Operationsleuchte (
1 ) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlusselement (13 ) ein um den Umfang des Abschlusselementes (13 ) umlaufendes radiales Dichtelement (22 ) aus einem Thermoplastwerkstoff aufweist, welches unlösbar mit dem Abschlusselement (13 ) aus einem lichttransparenten Werkstoff, wie einem Kunststoff und einer überwiegend flächigen Geometrie verbunden ist. - Operationsleuchte (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11 ) der Lichteinheit (10 ) mittels einer darin befindlichen Rastnase in eine Rastausnehmung des Abschlusselementes (13 ) eingreift. - Operationsleuchte (
1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Leuchtengehäuse (3 ) zweiteilig ausgeführt ist, wobei ein Leuchtengehäuseoberteil (3 ) über eine Dichtung (7 ) mit einem Leuchtengehäuseunterteil (4 ) verbunden ist. - Operationsleuchte (
1 ) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine das Leuchtengehäuseoberteil (3 ) mit dem Leuchtengehäuseunterteil (4 ) verbindende Verschraubung (24 ) nur durch die Ausnehmung (8 ), welche für die Lichteinheit (10 ) in dem Leuchtengehäuseunterteil (4 ) vorhanden ist, bei entnommener Lichteinheit (10 ) zugänglich ist. - Verfahren zum Montieren einer Operationsleuchte (
1 ), die ein Leuchtengehäuseoberteil (3 ) hat, welches durch eine nur über eine Ausnehmung (8 ) an einem Leuchtengehäuseunterteil (4 ) zugängliche Verschraubung (24 ), über die das Leuchtengehäuseunterteil (4 ) mit dem Leuchtengehäuseoberteil (3 ) verbunden wird, wobei eine Lichteinheit (10 ) mit einem außenliegenden, vorteilhafterweise integriertem Dichtelement (22 ) dichtend in die Ausnehmung (8 ) eingeclipst wird. - Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichteinheit (
10 ) mittels einer Walkbewegung so eingesetzt wird, dass ein umlaufender Ausnehmungsrand der Ausnehmung (8 ) formschlüssig in eine umlaufende Nut (33 ) des Dichtelementes (22 ) eingreift. - Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichteinheit (
10 ) nur über das Dichtelement (22 ) mit dem Leuchtengehäuse (2 ) verbunden wird.
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