DE102011089894B4 - Verfahren zum Betrieb einer Eingabevorrichtung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Verfahren zum Betrieb einer Eingabevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Touchscreen oder Touchpad oder berührungslosen Bedienelement oder berührungslosen Gestenbedienelement zur Eingabe von Eingabebefehlen durch Berühren einer Bedienfläche des Touchscreens oder Touchpads oder berührungslosen Betätigen eines berührungslosen Bedienelements oder berührungslosen Gestenbedienelements und mit einer Auswerteeinheit zur Bestimmung der Position einer Berührung oder berührungslosen Betätigung der Bedienfläche, der ein Bedienelement zugeordnet ist, oder des Berührungs- oder Betätigungsverlaufs der Bedienfläche, wobei eine der berührten oder berührungslos betätigten Position der Bedienfläche zugeordnete Funktion des Kraftfahrzeugs oder der Eingabevorrichtung aufgerufen oder ausgeführt wird, wobei Informationen von Fahrbedingungen des befahrenen Fahrwegs der Auswerteeinheit (11) zugeleitet werden, wobei durch die Auswerteeinheit (11) abhängig von den Informationen über die Fahrbedingungen die Bestimmung der Position der Berührung oder der berührungslosen Betätigung der Bedienfläche (10), der das Bedienelement zugeordnet ist, oder der Bestimmung des Berührungsverlaufs oder berührungslosen Betätigungsverlaufs auf der Bedienfläche (10) verändert wird, und wobei die Informationen über die Fahrbedingungen der jeweils befahrenen Straße zugeordnete, in einem Speicher gespeicherte Fahrwegzustandsinformationen sind.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Eingabevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Touchscreen oder Touchpad oder berührungslosen Bedienelement oder berührungslosen Gestenbedienelement zur Eingabe von Eingabebefehlen durch Berühren einer Bedienfläche des Touchscreens oder Touchpads oder berührungslosen Betätigen eines berührungslosen Bedienelements oder berührungslosen Gestenbedienelements und mit einer Auswerteeinheit zur Bestimmung der Position einer Berührung oder berührungslosen Betätigung der Bedienfläche, der ein Bedienelement zugeordnet ist, oder des Berührungs- oder Betätigungsverlaufs der Bedienfläche, wobei eine der berührten oder berührungslos betätigten Position der Bedienfläche zugeordnete Funktion des Kraftfahrzeugs oder der Eingabevorrichtung aufgerufen oder ausgeführt wird.
- Die durch das Fahrverhalten und andere Einflüsse entstehenden Beschleunigungskräfte, die auf eine Bedienperson, insbesondere den Fahrer eines Kraftfahrzeugs einwirken, können die Eingabe mit dem Finger auf der berührungssensitiven Bedienfläche einer Eingabevorrichtung beeinflussen.
- So kann es dadurch bei Berührung einer Taste eines Tastenfelds zum Abrutschen des Fingers auf eine benachbarte Taste kommen.
- Bei einer Bedienfläche, auf der durch den Berührungsverlauf des Fingers Symbole oder alphanummerische Zeichen gezeichnet werden, kann es durch diese Kräfte z. B. bei Überfahren einer Bodenwelle zu Abweichungen im korrekten Verlauf der gezeichneten Symbole oder alphanummerischen Zeichen kommen.
- In diesen Fällen weicht die tatsächliche Eingabe von der beabsichtigten Eingabe ab und führt zu falschen Eingaben.
- Aus den
DE 10 2011 114 031 A1 ,DE 10 2010 063 035 A1 ,US 2011 0050 563 A1 ,US 2011 0012869 A1 undDE 10 2011 011 802 A1 ist es jeweils bekannt, dass durch eine Sensorik auf das Kraftfahrzeug einwirkende, bestimmte Höchstgrenzen übersteigende Beschleunigungen und/oder Kräfte erfasst und entsprechende Bewegungssignale der Auswerteeinheit zugeleitet werden, wobei durch die Auswerteeinheit abhängig von den Bewegungssignalen und/oder den Informationen über die Fahrbedingungen die Bestimmung der Position der Berührung oder der berührungslosen Betätigung der Bedienfläche, der das Bedienelement zugeordnet ist, oder der Bestimmung des Berührungsverlaufs oder berührungslosen Betätigungsverlaufs auf der Bedienfläche verändert wird. - Da gleichzeitig mit der Eingabe durch z. B. einen Finger der Bedienperson auch auf das Kraftfahrzeug einwirkende Beschleunigungen und andere Kräfte erfasst werden, wenn diese bestimmte Höchstgrenzen überschreiten, können die Eingabebefehle entsprechend verändert werden, so dass die auf den Beschleunigungen und anderen Kräften beruhenden Unkorrektheiten der Eingabe korrigiert werden.
- Je nach dem momentanen Fahrzustand des Kraftfahrzeugs kann damit die bestmögliche Erkennungsrate der Eingaben erreicht werden.
- In Abhängigkeit von der Information über den jeweiligen Fahrzustand können die Algorithmen in der Eingabevorrichtung automatisch korrigiert werden.
- Die
EP 1 114 746 A2 beschreibt eine haptische Bedieneinrichtung für Fahrzeuge, bei der Eingaben über das haptische Bedienelement in Abhängigkeit von Messwerten, die von Beschleunigungs- und/oder Drehratensensoren gemessen werden, korrigiert werden. - Die eingangs beschriebene Auswertung ist jedoch sehr aufwändig. Aufgabe der Erfindung ist es, daher das vorgenannte Verfahren zum Betrieb einer Eingabevorrichtung für ein Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art zu verbessern. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Informationen über die Fahrbedingungen sind erfindungsgemäß der jeweils befahrenen Straße zugeordnete, in einem Speicher gespeicherte Fahrwegzustandsinformationen.
- Dazu kann z. B. auf die in einem Navigationssystem zu den Fahrwegen gespeicherten Straßennetzes gespeicherte Informationen über die Qualität der Straße zurückgegriffen werden.
- Durch die Sensorik kann eine Beschleunigung und/oder eine Geschwindigkeit und/oder ein Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs erfasst werden.
- Wird durch den Berührungsverlauf oder berührungslosen Betätigungsverlauf ein Symbol und/oder ein alphanummerisches Zeichen und/oder eine Geste eingegeben und über Vergleich mit abgespeicherten Symbolen und/oder alphanummerischen Zeichen und/oder Gesten erkannt, wobei zum Zeitpunkt der Eingabe gegenüber den abgespeicherten Symbolen und/oder alphanummerischen Zeichen und/oder Gesten unplausible Teile der erfassten Symbole und/oder alphanummerischen Zeichen und/oder Gesten durch plausible Teile ersetzt werden oder ein in der Auswerteeinheit gespeicherter Algorithmus auf veränderte Art verarbeitet wird, so wird durch den unplausiblen Teil die Eingabe nicht unerfassbar, sondern erkannt, dass dieser unplausible Teil auf äußere Beeinflussungen zurückzuführen und nicht zu berücksichtigen ist. Die plausiblen Teile sind dann für sich ausreichend um eine richtige Erkennung zu ermöglichen.
- Wird bei Überschreitung der bestimmten Höchstgrenzen der Beschleunigungen und/oder Kräfte und/oder bei Erfassung bestimmter Fahrbedingungen der Toleranzbereich, innerhalb dessen eine plausible Übereinstimmung mit abgespeicherten Symbolen und/oder alphanummerischen Zeichen erkannt, wird, vergrößert, werden damit Abweichungen durch äußere Beeinflussung von einer nicht ganz plausiblen Eingabe plausibel erkennbar.
- Um gefährliche Situationen aufgrund einer durch äußere Beeinflussung unkorrekte Eingabe zu vermeiden, kann bei Überschreitung der bestimmten Höchstgrenzen der Beschleunigungen und/oder Kräfte und/oder bei Erfassung bestimmter Fahrbedingungen die Funktion des Kraftfahrzeugs oder der Eingabevorrichtung nicht aufgerufen und/oder nicht ausgeführt und/oder abgebrochen werden.
- Darüber kann die Bedienperson dadurch informiert werden, dass bei Überschreitung der bestimmten Höchstgrenzen der Beschleunigungen und/oder Kräfte und/oder bei Erfassung bestimmter Fahrbedingungen ein Aufforderungssignal zur Wiederholung der Eingabe erzeugt wird, wobei das Aufforderungssignal ein visuelles und/oder auditives und/oder haptisches Signal sein kann.
- Zur Korrektur einer unkorrekten Eingabe kann die Richtung der auf das Kraftfahrzeug einwirkenden erfassten Beschleunigung und/oder Kraft erfasst und ein entsprechender entgegengerichteter Korrekturwert gebildet werden, wobei die Position der erfassten Berührung und/oder der erfasste Berührungsverlauf der Bedienfläche durch den Korrekturwert verändert sowie entsprechend der veränderten Position der erfassten Berührung und/oder entsprechend des veränderten erfassten Berührungsverlaufs der Bedienfläche die Funktion des Kraftfahrzeugs aufgerufen oder ausgeführt werden.
- Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine Prinzipdarstellung einer Eingabevorrichtung.
- Die dargestellte Eingabevorrichtung dient zur Bedienung eines Navigationssystems
1 , eines Radios2 , eines CD-Spielers3 , eines Telefons4 und einer Klimaanlage5 in einem Kraftfahrzeug. - Die Eingabevorrichtung weist ein mittels einer Auswerteeinheit
11 durch ein Anzeigesignal7 ansteuerbares Display8 zur variablen Darstellung von Bedienelementen und einem über dem Display8 angeordneten Touchscreen9 zur Eingabe von Eingabebefehlen durch Berührung einer Bedienfläche10 des Touchscreens9 auf. - Weiterhin dient die Auswerteeinheit
11 zur Bestimmung der Position einer Berührung der Bedienfläche. - Das Radio
2 , der CD-Spieler3 , das Telefon4 und die Klimaanlage5 sind mittels eines Bussystems12 mit der Auswerteeinheit11 verbunden. - Von der Auswerteeinheit
11 erhält die Steuerung6 weiterhin Informationen über die Positionen der Berührungen der Bedienfläche10 . - Außerdem erhält die Auswerteeinheit
11 von nicht dargestellten Sensoren aktuelle Informationen über die Beschleunigung13 , die Geschwindigkeit14 und den Lenkwinkel15 des Kraftfahrzeugs. - In dem Navigationssystem
1 sind zu den Informationen des Fahrwegnetzes auch den einzelnen Fahrwegen zugeordnete Informationen über den Fahrwegezustand gespeichert. - Diese Fahrwegezustandsinformationen
16 werden der Auswerteeinheit11 ebenfalls aktuell zugeleitet. - Wird von einer Bedienperson z. B. mit einem Finger
17 die Bedienfläche10 an einer bestimmten Position berührt, die einem bestimmten Bedienelement zugeordnet ist, wird diese Information der Auswerteeinheit11 zugeleitet und von dieser das entsprechende Bedienelement bestimmt. - Zum gleichen Zeitpunkt der Berührung der Bedienfläche
10 durch den Finger17 erhält die Auswerteeinheit11 Informationen über die Beschleunigung, die Geschwindigkeit und den Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs. - Stellt die Auswerteeinheit
11 fest, dass die zum Zeitpunkt der Berührung der Bedienfläche10 von den Sensoren erfassten Größen im einzelnen oder in Kombination entsprechende in einem Speicher der Auswerteeinheit11 abgespeicherte Höchstgrenzen dieser Größen übersteigen, generiert sie einen Korrekturwert, mit dem die erfasste Berührungsposition auf der Bedienfläche10 korrigiert wird. - Dies kann dazu führen, dass es entsprechend auch zu einer Veränderung des Bedienelements kommt, dessen Information der jeweils aktivierten Funktion (Navigation
1 , Radio2 , CD-Spieler3 , Telefon4 , Klimaanlage5 ) zur Ausführung zugeleitet wird. - Das gleiche trifft zu, wenn zum Zeitpunkt der Berührung der Bedienfläche
10 von dem Navigationssystem1 der Auswerteeinheit11 ein Signal zugeleitet wird, das den Zustand der zu diesem Zeitpunkt gefahrenen Fahrstrecke als einen Grenzwert überschreitend erkennt, oberhalb dessen der schlechte Fahrstreckenzustand zu erheblichen Schwingungen des Kraftfahrzeugs führt. - Die zum Zeitpunkt der Berührung der Bedienfläche
10 aufgrund des Fahrbahnzustandes und/oder durch die Sensoren erfassten Größen auf das Kraftfahrzeug einwirkenden starken Bewegungen des Kraftfahrzeugs führen durch ein dadurch verursachtes Abrutschen des Fingers17 zu einer tatsächlichen Eingabe, die von der beabsichtigten Eingabe abweicht, wobei durch die Auswerteeinheit11 eine derartige Korrektur erfolgt, dass trotzdem die beabsichtigte Funktion des Kraftfahrzeugs aufgerufen oder ausgeführt wird.
Claims (8)
- Verfahren zum Betrieb einer Eingabevorrichtung für ein Kraftfahrzeug mit einem Touchscreen oder Touchpad oder berührungslosen Bedienelement oder berührungslosen Gestenbedienelement zur Eingabe von Eingabebefehlen durch Berühren einer Bedienfläche des Touchscreens oder Touchpads oder berührungslosen Betätigen eines berührungslosen Bedienelements oder berührungslosen Gestenbedienelements und mit einer Auswerteeinheit zur Bestimmung der Position einer Berührung oder berührungslosen Betätigung der Bedienfläche, der ein Bedienelement zugeordnet ist, oder des Berührungs- oder Betätigungsverlaufs der Bedienfläche, wobei eine der berührten oder berührungslos betätigten Position der Bedienfläche zugeordnete Funktion des Kraftfahrzeugs oder der Eingabevorrichtung aufgerufen oder ausgeführt wird, wobei Informationen von Fahrbedingungen des befahrenen Fahrwegs der Auswerteeinheit (
11 ) zugeleitet werden, wobei durch die Auswerteeinheit (11 ) abhängig von den Informationen über die Fahrbedingungen die Bestimmung der Position der Berührung oder der berührungslosen Betätigung der Bedienfläche (10 ), der das Bedienelement zugeordnet ist, oder der Bestimmung des Berührungsverlaufs oder berührungslosen Betätigungsverlaufs auf der Bedienfläche (10 ) verändert wird, und wobei die Informationen über die Fahrbedingungen der jeweils befahrenen Straße zugeordnete, in einem Speicher gespeicherte Fahrwegzustandsinformationen sind. - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass durch eine Sensorik eine Beschleunigung und/oder eine Geschwindigkeit und/oder ein Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs erfasst wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch den Berührungsverlauf oder berührungslosen Betätigungsverlauf ein Symbol und/oder ein alphanummerisches Zeichen und/oder eine Geste eingegeben und über Vergleich mit abgespeicherten Symbolen und/oder alphanummerischen Zeichen und/oder Gesten erkannt wird, wobei zum Zeitpunkt der Eingabe gegenüber den abgespeicherten Symbolen und/oder alphanummerischen Zeichen und/oder Gesten unplausible Teile der erfassten Symbole und/oder alphanummerischen Zeichen und/oder Gesten durch plausible Teile ersetzt werden.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung mit Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreitung von bestimmten Höchstgrenzen der Beschleunigungen und/oder Kräfte und/oder bei Erfassung bestimmter Fahrbedingungen der Toleranzbereich, innerhalb dessen eine plausible Übereinstimmung mit abgespeicherten Symbolen und/oder alphanummerischen Zeichen erkannt wird, vergrößert wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung mit Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreitung von bestimmten Höchstgrenzen der Beschleunigungen und/oder Kräfte und/oder bei Erfassung bestimmter Fahrbedingungen die Funktion des Kraftfahrzeugs oder der Eingabevorrichtung nicht aufgerufen und/oder nicht ausgeführt und/oder abgebrochen wird.
- Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass bei Überschreitung der bestimmten Höchstgrenzen der Beschleunigungen und/oder Kräfte und/oder bei Erfassung bestimmter Fahrbedingungen ein Aufforderungssignal zur Wiederholung der Eingabe erzeugt wird.
- Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufforderungssignal ein visuelles und/oder auditives und/oder haptisches Signal ist.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche in Verbindung mit Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Richtung der auf das Kraftfahrzeug einwirkenden erfassten Beschleunigung und/oder Kraft erfasst und ein entsprechender entgegengerichteter Korrekturwert gebildet wird, wobei die Position der erfassten Berührung oder berührungslosen Betätigung und/oder der erfasste Berührungsverlauf oder berührungslose Betätigungsverlauf der Bedienfläche durch den Korrekturwert verändert sowie entsprechend der veränderten Position der erfassten Berührung oder berührungslosen Betätigung und/oder entsprechend des veränderten erfassten Berührungsverlaufs oder berührungslosen Betätigungsverlaufs der Bedienfläche die Funktion des Kraftfahrzeugs aufgerufen oder ausgeführt wird.
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