DE102011088540A1 - Elektrische Maschine sowie Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Maschine - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft Elektrische Maschine, insbesondere Elektromotor, Generator oder Transversalflussmaschine, umfassend zumindest einen Permanentmagneten (4) oder Magnetfeldleiter, einen Rotor (1) oder eine Rotorkomponente (2) mit zumindest einem Aufnahmeraum (22, 24) für den Permanentmagneten (4) oder Magnetfeldleiter, und ein expandierendes Strukturmaterial (33) zwischen einer Wandung des Aufnahmeraums (22, 24) und dem Permanentmagneten (4) oder Magnetfeldleiter.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Maschine sowie eine elektrische Maschine.
- Unter elektrischen Maschinen sind insbesondere Elektromotoren, Generatoren sowie Transversalflussmaschinen zu verstehen. Es sind diverse Bauarten von elektrischen Maschinen, insbesondere von permanentmagneterregten elektrischen Maschinen vorbekannt. Der bewegliche Teil der elektrischen Maschinen wird stets als ”Rotor” oder in Verbindung mit Transversalflussmaschinen auch als ”Läufer” bezeichnet. In diesem Rotor oder Läufer werden Permanentmagneten oder sogenannte ”Flusssteine” eingesetzt. Die Flusssteine werden auch als ”Magnetfeldleiter” bezeichnet und dienen zum Leiten und Führen des magnetischen Flusses im Rotor bzw. Läufer. Bei herkömmlichen Anordnungen werden die Permanentmagneten oder die Magnetfeldleiter während des Montageprozesses in den Rotor bzw. Läufer eingeklebt. Aufgrund der Toleranzketten zwischen den Magneten und den Aufnahmeräumen für die Magnete ergeben sich unterschiedliche Volumen, die mit dem Klebstoff bzw. einer Vergussmasse gefüllt werden müssen. Dabei sind insbesondere die konstruktiven Maßnahmen nachteilig, die zum Verkleben bzw. Vergießen nötig sind. Um eine fertigungsgerechte Konstruktion zu ermöglichen, müssen teilweise die Aufnahmeräume größer gemacht werden, damit der Klebstoff bzw. die Vergussmasse reproduzierbar eingebracht werden kann. Diese Reduzierung der Blechpakete durch Aufweitung der Aufnahmeräume hat eine negative Beeinflussung der elektromagnetischen Auslegung zur Folge.
- Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, eine elektrische Maschine anzugeben, die kostengünstig und montagefreundlich hergestellt werden kann. Des Weiteren ist es Aufgabe vorliegender Erfindung, ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung der elektrischen Maschine anzugeben.
- Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche. Die abhängigen Ansprüche haben jeweils vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung zum Gegenstand.
- Somit wird die Aufgabe gelöst durch eine elektrische Maschine, insbesondere einen Elektromotor, einen Generator oder eine Transversalflussmaschine, umfassend zumindest einen Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter und einen Rotor oder eine Rotorkomponente. In dem Rotor bzw. der Rotorkomponente ist zumindest ein Aufnahmeraum für den Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter vorgesehen. Des Weiteren umfasst die elektrische Maschine ein expandierendes Strukturmaterial zwischen einer Wandung des Aufnahmeraums und dem Permanentmagneten bzw. Magnetfeldleiter. Dieses expandierende Strukturmaterial füllt stets den Spalt zwischen dem Permanentmagneten bzw. dem Magnetfeldleiter und dem Aufnahmeraum aus.
- Bevorzugt ist das Strukturmaterial dazu ausgebildet, nach erstmaliger Aktivierung stets zu expandieren, um den Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter im Aufnahmeraum zu fixieren. Dadurch wird sichergestellt, dass selbst bei einer Veränderung des Spaltes aufgrund von Wärmeausdehnungen das Strukturmaterial stets den Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter fixiert. Das Strukturmaterial ist insbesondere so ausgelegt, dass es nach der Aktivierung aufquillt und je nach Veränderung des Spaltes nachquillt. Dadurch ist sichergestellt, dass das Strukturmaterial sich insbesondere im Betrieb der elektrischen Maschine einstellende unterschiedliche Spaltvolumina ausgleichen kann. Insbesondere erfolgt die erstmalige Aktivierung durch Erwärmung des Strukturmaterials. Dies kann beispielsweise mittels eines definierten Wärmeprozesses erfolgen.
- Besonders bevorzugt kommt als Strukturmaterial ein Polymermaterial, insbesondere ein epoxidbasiertes Polymermaterial, zum Einsatz. Das Strukturmaterial ist an seiner Oberfläche klebefrei ausgebildet. Dadurch ist es möglich, das Strukturmaterial auf den Permanentmagneten bzw. den Magnetfeldleiter vor der Montage in dem Aufnahmeraum aufzubringen. Durch die klebefreie Ausbildung kann der Permanentmagnet bzw. der Magnetfeldleiter mit dem Strukturmaterial ohne weiteres in den Aufnahmeraum eingeschoben werden.
- Besonders bevorzugt ist das Strukturmaterial als Quellfolie, insbesondere Blähschaumfolie, ausgebildet.
- Der Aufnahmeraum ist bevorzugt so dimensioniert, dass er den Permanentmagneten oder Magnetflussleiter incl. dem Strukturmaterial vollständig aufnimmt. Dadurch ist sichergestellt, dass der Permanentmagnet oder Magnetflussleiter nicht über den Aufnahmeraum hinaussteht.
- Die Erfindung umfasst des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Maschine, insbesondere eines Elektromotors, eines Generators oder einer Transversalflussmaschine. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte: (i) Bereitstellen eines Rotors oder einer Rotorkomponente mit zumindest einem Aufnahmeraum für einen Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter. (ii) Einsetzen des Permanentmagneten oder Magnetfeldleiters in den Aufnahmeraum, wobei ein expandierbares Strukturmaterial zwischen einer Wandung des Aufnahmeraums und dem Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter angeordnet wird. Dabei kann entweder zunächst das Strukturmaterial auf den Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter aufgebracht werden und daraufhin die Einheit aus Strukturmaterial und Permanentmagnet bzw. Magnetfeldleiter in den Aufnahmeraum eingeschoben werden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, zuerst den Permanentmagneten oder Magnetfeldleiter einzuschieben und daraufhin den Spalt mit Strukturmaterial auszufüllen. In einer dritten Alternative kann das Strukturmaterial zunächst an die Wandung des Aufnahmeraums angebracht werden und daraufhin der Permanentmagnet oder Magnetfeldleiter eingeschoben werden. (iii) In einem weiteren Schritt erfolgt ein Aktivieren, insbesondere mittels Erwärmen, des Strukturmaterials innerhalb des Aufnahmeraums, so dass das Strukturmaterial aufquillt bzw. expandiert und so der Permanentmagnet oder Magnetfeldleiter im Aufnahmeraum fixiert wird.
- Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
-
1a in Explosionsdarstellung einen Rotor der erfindungsgemäßen elektrischen Maschine gemäß einem Ausführungsbeispiel, -
1b den Rotor aus1a in zusammengesetzter Darstellung, -
2a eine Draufsicht auf den Rotor der erfindungsgemäßen elektrischen Maschine gemäß dem Ausführungsbeispiel, und -
2b eine Detailansicht aus2a . - Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
1a bis2b im Detail beschrieben. -
1a zeigt in einer Explosionsdarstellung die wesentlichen Komponenten, aus denen ein Rotor1 eines nicht dargestellten Elektromotors aufgebaut ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Elektromotor um einen Synchronmotor, insbesondere um einen Hybrid-Synchronmotor. Der Rotor1 ist aus Rotorblechpaketen2 (Rotorkomponente) aufgebaut, wobei in den Rotorblechpaketen2 jeweils Permanentmagneten4 aufgenommen sind. Wie in1a angedeutet, sind in den Rotorblechpaketen2 zwei Arten von Permanentmagneten4 vorgesehen. Die Rotorblechpakete2 wiederum sind jeweils aus einer Vielzahl von (nicht dargestellten) Rotorblechen aufgebaut. - Die Rotorblechpakete
2 sind zwischen zwei Stützscheiben6 angeordnet. Die Rotorblechpakete2 und die Stützscheiben6 werden miteinander durch vier Schrauben8 und zugehörige Muttern20 verbunden.1b zeigt den zusammengesetzten Rotor1 . - In
2a ist ein Rotorblechpaket2 dargestellt. Das Rotorblechpaket2 weist erste Aufnahmeräume auf (auch als Kavernen bezeichnet), von denen einer exemplarisch mit der Bezugsziffer22 bezeichnet ist. Ferner weist das Rotorblechpaket2 zweite Aufnahmeräume auf, von denen einer exemplarisch mit der Bezugsziffer24 bezeichnet ist. In die ersten Aufnahmeräume22 sind zum einen erste Permanentmagnete4a entsprechend einer ersten Baulage und zum anderen erste Permanentmagnete4a entsprechend einer zweiten Baulage aufgenommen. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in2a auf die Darstellung der ersten Permanentmagnete4a verzichtet. Die erste Baulage der ersten Permanentmagnete4a ist durch die Bezugsziffer26 bezeichnet. Die zweite Baulage der ersten Permanentmagnete4a ist durch die Bezugsziffer28 bezeichnet. In die zweiten Aufnahmeräume24 sind zum einen zweite Permanentmagnete4b entsprechend einer ersten Baulage und zum anderen zweite Permanentmagnete4b entsprechend einer zweiten Baulage eingebracht. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in2a ebenfalls auf die Darstellung der zweiten Permanentmagnete4b verzichtet. Die erste Baulage der zweiten Permanentmagnete4b ist durch die Bezugsziffer30 bezeichnet. Die zweite Baulage der zweiten Permanentmagnete4b ist durch die Bezugsziffer32 bezeichnet. - Wie der Darstellung in
2a zu entnehmen ist, haben benachbarte erste Permanentmagnete4a eine unterschiedliche Baulage und somit eine unterschiedliche Polung, was ihre magnetischen Eigenschaften angeht. Entsprechendes gilt für die zweiten Permanentmagnete4b . - In
2b ist in einer vergrößerten Darstellung ein erster Aufnahmeraum22 und ein zweiter Aufnahmeraum24 gezeigt. In dem ersten Aufnahmeraum22 befindet sich einer der ersten Permanentmagnete4a und in dem zweiten Aufnahmeraum24 befindet sich einer der zweiten Permanentmagnete4b . Der erste Permanentmagnet4a ist entsprechend einer ersten Baulage26 bzw. Polung angeordnet. Der zweite Permanentmagnet4b ist entsprechend einer ersten Baulage30 bzw. Polung angeordnet. - In
2b ist das expandierende Strukturmaterial33 zwischen den Permanentmagneten4a ,4b und der Wandung des jeweiligen Aufnahmeraums22 ,24 zu sehen. Dieses expandierende Strukturmaterial33 kann dabei voll umfänglich um den gesamten Permanentmagneten4a ,4b oder nur teilweise, an ausgewählten Stellen angebracht werden. Nachdem der Permanentmagnet4a ,4b inkl. dem Strukturmaterial33 in dem jeweiligen Aufnahmeraum22 ,24 angeordnet ist, erfolgt eine Erwärmung des Strukturmaterials33 . Dadurch expandiert das Strukturmaterial33 bzw. quillt auf. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Rotor
- 2
- Rotorblechpakete
- 4a, 4b
- Permanentmagneten
- 6
- Stützscheiben
- 18
- Schrauben
- 20
- Muttern
- 22, 24
- Aufnahmeräume
- 26, 28, 30, 32
- Baulagen
- 33
- Strukturmaterial
Claims (9)
- Elektrische Maschine, insbesondere Elektromotor, Generator oder Transversalflussmaschine, umfassend – zumindest einen Permanentmagneten (
4 ) oder Magnetfeldleiter, – einen Rotor (1 ) oder eine Rotorkomponente (2 ) mit zumindest einem Aufnahmeraum (22 ,24 ) für den Permanentmagneten (4 ) oder Magnetfeldleiter, und – ein expandierendes Strukturmaterial (33 ) zwischen einer Wandung des Aufnahmeraums (22 ,24 ) und dem Permanentmagneten (4 ) oder Magnetfeldleiter. - Elektrische Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturmaterial (
33 ) dazu ausgebildet ist, insbesondere nach erstmaliger Aktivierung, zu expandieren um den Permanentmagneten (4 ) oder Magnetfeldleiter im Aufnahmeraum (22 ,24 ) zu fixieren. - Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturmaterial (
33 ) ein Polymermaterial ist. - Elektrische Maschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturmaterial (
33 ) ein epoxydbasiertes Polymermaterial ist. - Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Expansion des Strukturmaterials (
33 ) wärmeaktivierbar ist. - Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche des Strukturmaterials (
33 ) klebefrei ist. - Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Strukturmaterial (
33 ) eine Quellfolie, insbesondere eine Blähschaumfolie, ist. - Elektrische Maschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufnahmeraum (
22 ,24 ) zum vollständigen Aufnehmen des Permanentmagneten (4 ) oder Magnetflussleiters inklusive des Strukturmaterials (33 ) dimensioniert ist. - Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Maschine, insbesondere eines Elektromotors, eines Generators oder einer Transversalflussmaschine, umfassend die folgenden Schritte: – Bereitstellen eines Rotors (
1 ) oder einer Rotorkomponente (2 ) mit zumindest einem Aufnahmeraum (22 ,24 ) für einen Permanentmagneten (4 ) oder Magnetfeldleiter, – Einsetzen des Permanentmagneten (4 ) oder Magnetfeldleiters in den Aufnahmeraum (22 ,24 ), wobei ein expandierbares Strukturmaterial (33 ) zwischen einer Wandung des Aufnahmeraums (22 ,24 ) und dem Permanentmagneten (4 ) oder Magnetfeldleiter angeordnet wird, und – Aktivieren, insbesondere Erwärmen, des Strukturmaterials (33 ) innerhalb des Aufnahmeraums (22 ,24 ), sodass der Permanentmagnet (4 ) oder Magnetfeldleiter im Aufnahmeraum (22 ,24 ) fixiert wird.
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