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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Anzeigen von Informationen in einem Kraftfahrzeug, das wenigstens eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen von Fahrzeug- und/oder Umgebungsinformationen und mindestens zwei Anzeigevorrichtungen, die visuell die durch die Erfassungseinrichtung erfassten Informationen während des Betriebs des Kraftfahrzeugs darstellen, aufweist.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Informationssystem für ein Kraftfahrzeug, das wie oben beschrieben mindestens eine Erfassungseinrichtung und mindestens zwei Anzeigevorrichtungen aufweist, wobei die Anzeigevorrichtungen die durch die Erfassungseinrichtung erfassten Informationen visuell darstellen beziehungsweise anzeigen.
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Weiterhin betrifft die Erfindung ein Computerprogramm sowie ein Computerprogramm-Produkt.
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Stand der Technik
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Verfahren und Informationssysteme der Eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bekannt. In modernen Kraftfahrzeugen sind in der Regel mehrere Anzeigeeinrichtungen zum Darstellen von Informationen vorhanden. So finden sich Anzeigen für die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs, die Außentemperatur, den Füllstand eines Kraftstofftanks oder auch für die Navigation an unterschiedlichen Stellen des Kraftfahrzeugs. So werden beispielsweise die aktuelle Fahrgeschwindigkeit direkt in dem sogenannten Kombiinstrument dargestellt, während Navigationsinformationen in dem Display eines beispielsweise mittig im Armaturenbrett angeordneten Display eines Navigationssystems angezeigt werden. Die Informationen können dabei digital mittels eines entsprechend programmierten Bildschirms beziehungsweise Displays oder auch auf herkömmliche Art und Weise durch mechanische angesteuerte Zeigerelemente angezeigt werden. Aus der Offenlegungsschrift
DE 198 39 198 A1 geht beispielsweise ein Informationssystem für ein Kraftfahrzeug hervor, das mehrere Anzeigeeinrichtungen aufweist, wobei auch ein sogenanntes Head-Up-Displays vorgesehen ist, das die Informationen an die Windschutzscheibe derart projiziert, dass sie für den Fahrer als über der Fahrbahn schwebend erscheinen.
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Offenbarung der Erfindung
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Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 hat den Vorteil, dass dem Fahrer einerseits eine eindeutige Zuordnung von Informationen möglich ist und andererseits der Verbund der Anzeigevorrichtungen, die letztendlich beide für den Fahrer wichtige Informationen darstellen, hervorgehoben wird. Erfindungsgemäß ist hierfür vorgesehen, dass die mindestens zwei Anzeigevorrichtungen zumindest im Wesentlichen unterschiedliche Informationen anzeigen, wobei zumindest eine ausgewählte Information von zumindest zwei der Anzeigevorrichtungen gemeinsam dargestellt wird. Es ist also zum einen vorgesehen, dass die Anzeigevorrichtungen unterschiedliche Informationen darstellen. Das bedeutet, dass eine erste Anzeigevorrichtung eine erste Gruppe von Informationen anzeigt und eine zweite Anzeigevorrichtung eine zweite Gruppe von Informationen, wobei die Informationen der ersten Gruppe sich von den Informationen der zweiten Gruppe unterscheiden. So können beispielsweise Informationen der ersten Gruppe Fahrzeuginformationen, beispielsweise die aktuelle Geschwindigkeit, die Betriebstemperatur eines Verbrennungsmotors oder Warnhinweise umfassen, während die zweite Gruppe von Informationen Navigationshinweise, die Umgebungstemperatur und/oder Hinweise bezüglich der Beschaffenheit der Fahrbahn umfassen. Damit wird eine Doppelung der Anzeige von Informationen vermieden, so dass der Fahrer nicht von einer Informationsflut erdrückt wird, die ihm die Übersicht erschwert. Zum anderen ist vorgesehen, dass zumindest eine ausgewählte Information von beiden Anzeigevorrichtungen gemeinsam dargestellt wird. Das bedeutet insbesondere, dass sich die gemeinsam dargestellte Information über beide Anzeigevorrichtungen hinweg erstreckt. Das hat zur Folge, dass die jeweilige Anzeigevorrichtung nur einen Abschnitt beziehungsweise Teil der ausgewählten Information darstellt und die Information dann beispielsweise nur in der Gesamtzusammenschau der beiden Anzeigevorrichtungen auswertbar ist. Hierdurch wird die Zusammengehörigkeit der Anzeigevorrichtungen des Kraftfahrzeugs hervorgehoben. Der Fahrer erfasst schnell, dass die beiden Anzeigevorrichtungen zusammengehören und sich ergänzen, obwohl sie ansonsten im Wesentlichen unterschiedliche Informationen anzeigen.
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Vorzugsweise wird die ausgewählte Information durch ein Element dargestellt, dass sich über beide Anzeigevorrichtungen erstreckt. Das eine graphische Element wird beispielsweise zur Hälfte von der ersten Anzeigevorrichtung und zur Hälfte von der zweiten Anzeigevorrichtung dargestellt. Da es sich um ein graphisches Element handelt, stellen die Anzeigevorrichtungen dieses Element vorzugsweise jeweils mit der gleichen Farbe und den gleichen Dimensionen dar, so dass die Zusammengehörigkeit evident ist.
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Vorzugsweise wird die ausgewählte Information als ein Statusbalken dargestellt, der in einer der Anzeigevorrichtungen mit einem ersten Abschnitt beginnt und in einer anderen Anzeigevorrichtung mit einem zweiten Abschnitt endet. Der Statusbalken lässt sich auf einfache Art und Weise als zusammengehörig beispielsweise durch eine entsprechende Farbwahl erkennen. Darüber hinaus ist die Funktion des Statusbalkens beziehungsweise auch nur eines Abschnitts des Statusbalkens in der jeweiligen Anzeigevorrichtung erkennbar, so dass keine Verwirrung entsteht. Vorzugsweise erstreckt sich der Statusbalken von einer unten gelegenen Anzeigeeinrichtung bis zu einer oberhalb angeordneten Anzeigevorrichtung zumindest im Wesentlichen Senkrecht nach oben. Besonders bevorzugt wird mittels dieses Statusbalkens der Füllstand des Kraftstofftanks oder eines elektrischen Energiespeichers dargestellt. Natürlich können auch beide Füllzustände durch jeweils einen Statusbalken dargestellt werden, der sich jeweils von einer Anzeigevorrichtung zur anderen Anzeigevorrichtung erstreckt. Besonders bevorzugt erstrecken sich die Statusbalken dabei symmetrisch bezüglich einer gemeinsamen Hochachse der Anzeigevorrichtungen.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der erste Abschnitt mit dem zweiten Abschnitt fluchtend dargestellt wird. Dadurch ergibt sich, dass die beiden Abschnitte fluchtend zueinander liegen und die Fortführung des Statusbalkens in der anderen Anzeigeeinrichtung offensichtlich ist.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass der erste Abschnitt in einem im Armaturenbrett angeordneten Display, das eine erste der Anzeigevorrichtungen bildet, dargestellt wird. Das Display ist beispielsweise das Display eines Navigationssystems, das ohnehin häufig im Armaturbrett vorgesehen wird und in der Regel mittig angeordnet ist. Natürlich kann das Display aber auch als Bestandteil des Kombisystems vorgesehen sein beziehungsweise werden.
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Vorzugsweise wird der zweite Abschnitt durch ein Head-Up-Display, das eine zweite der Anzeigevorrichtungen bildet, an einer Windschutzschreibe des Kraftfahrzeugs, vorzugsweise oberhalb der ersten Anzeigevorrichtung dargestellt. Somit erstreckt sich die ausgewählten Informationen von der ersten Anzeigevorrichtung in die Windschutzscheibe des Head-Up-Displays hinein.
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Das erfindungsgemäße Informationssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 7 führt zu den oben bereits genannten Vorteilen. Das zeichnet sich dadurch aus, dass die mindestens zwei Anzeigevorrichtungen derart ausgebildet sind, dass sie zumindest im Wesentlichen unterschiedliche Informationen anzeigen, wobei wenigstens eine ausgewählte Information von einer ersten Anzeigevorrichtung und einer zweiten Anzeigevorrichtung gemeinsam dargestellt wird. Besonders bevorzugt ist die erste Anzeigevorrichtung als Display im Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs oder in einem Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs angeordnet beziehungsweise verbaut. Die zweite Anzeigevorrichtung ist vorzugsweise als Head-Up-Display ausgebildet, deren in die Windschutzscheibe projiziertes Bild vorzugsweise oberhalb der ersten Anzeigevorrichtung erscheint, besonders bevorzugt derart, dass eine ausgewählte Information sich von der ersten Anzeigevorrichtung bis in die zweite Anzeigevorrichtung fluchtend erstreckt.
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Das Computerprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 7 zeichnet sich dadurch aus, dass es alle Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens durchführt, wenn das Programm auf einem Computer läuft.
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Das erfindungsgemäße Computernachrichtenprogramm mit den Merkmalen des Anspruchs 8 zeichnet sich durch einen auf einem maschinenlesbaren Träger gespeicherten Programmcode zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens aus, wenn das Programm auf einem Computer ausgeführt wird.
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert werden. Dazu zeigt die einzige
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Figur ein Informationssystem eines Kraftfahrzeugs in einer vereinfachten Darstellung.
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1 zeigt in einer vereinfachten Darstellung eine Informationssystem 1 eines hier nicht dargestellten Kraftfahrzeugs, das als Fahrerinformationssystem ausgebildet ist, um dem Fahrer aktuelle Informationen über das Fahrzeug und dessen Umgebung anzuzeigen. Dazu umfasst das Informationssystem 1 eine hier nicht dargestellte Erfassungseinrichtung, mittels derer Fahrzeug- und/oder Umgebungszustände erfasst werden. Dabei handelt es sich beispielsweise um den Bordcomputer des Kraftfahrzeugs, der Daten zu der Umgebungstemperatur, der aktuellen Geschwindigkeit, der Reichweite des Fahrzeugs oder dem Füllzustand eines Kraftfahrzeugtanks erfasst. Das Informationssystem 1 weist zwei Anzeigevorrichtungen 2, 3 auf, wobei die Anzeigevorrichtung 2 als in einem Armaturenbrett 5, insbesondere in ein Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs integriert angeordnetes Display 4 ausgebildet ist. Die Anzeigevorrichtung 3 ist als Head-Up-Display 6 ausgebildet, das auf bekannte Art und Weise eine optische Anzeige 7 auf eine Windschutzscheibe 8 des Kraftfahrzeugs oberhalb der Anzeigevorrichtung 2 projiziert.
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Die Anzeigevorrichtungen 2 und 3 stellen im Wesentlichen unterschiedliche Informationen dar. So zeigt die Anzeigevorrichtung 2 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel oben links das aktuelle Datum (02.02.11) sowie die Uhrzeit (12:34 h) dar. Oben rechts wird die aktuelle Umgebungstemperatur in Grad Celsius (+20°C) angezeigt. Mittig befindet sich in der oberen Hälfte eine Kartendarstellung eines Navigationssystems, während unterhalb ein Energieverbrauchsdiagramm dargestellt ist. Am unteren Rand werden links der aktuelle Verbrauch, mittig der eingelegte Gang und rechts die insgesamt gefahrenen Kilometer angezeigt. Weiterhin werden Elemente eines Unterhaltungssystems wie beispielsweise ein aktueller Radiosender (SWR 3) oder die seit dem letzten Motorstart gefahrenen Kilometer (89 km) in dem Display dargestellt.
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Die Anzeigevorrichtung 3 stellt in der Anzeige 7 die aktuelle Geschwindigkeit von beispielsweise 120 km/h sowie zur Navigation einen Richtungspfeil mit einer Distanzangabe von beispielsweise 57 m dar.
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Weiterhin werden durch die Anzeigevorrichtungen 2 und 3 zwei Statusbalken 9, 10 dargestellt, die sich jeweils von der Anzeigevorrichtung 2 zu der Anzeigevorrichtung 3 erstrecken, so dass jeder Statusbalken 9, 10 mit einem ersten Abschnitt von der Anzeigenvorrichtung 2 und mit einem zweiten Abschnitt von der Anzeigenvorrichtung 3 dargestellt wird. Der Statusbalken 9 stellt dabei die aktuelle Leistung eines Verbrennungsmotors des Kraftfahrzeugs dar, während der Statusbalken 10 die aktuelle Leistung einer elektrischen Maschine des Kraftfahrzeugs wiedergibt. Die beiden Statusbalken 9, 10 sind dabei in mehrere Abschnitte unterteilt, wobei desto mehr Abschnitte farbig hinterlegt sind, um so höher die aktuelle Leistung ist. Die Statusbalken 9, 10 beginnen somit im Display 4 der Anzeigevorrichtung 2 und enden in der Anzeige 6 der Anzeigevorrichtung 3, wobei sie derart zueinander ausgerichtet sind, dass sie fluchtend von der Anzeigevorrichtung 2 in die Anzeigevorrichtung 3 übergehen, so dass der Zusammenhang der gemeinsamen Balken für diese ausgewählten Informationen für den Fahrer leicht zu erkennen ist. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Statusbalken 9, 10 dabei weiterhin derart dargestellt, dass sie einen dreidimensionalen Effekt hervorrufen, wozu die Statusbalken 9, 10 scheinbar im Raum gewölbt sich zunächst nach hinten, also von dem Fahrer weg erstrecken, um dann wieder auf den Fahrer zuzuführen.
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In der Verlängerung des jeweiligen Statusbalkens 9, 10 ist jeweils ein weiterer Statusbalken 11, 12 in der Anzeigenvorrichtung 2 vorgesehen, wobei der Statusbalken 11 den Füllzustand eines dem Verbrennungsmotor zugeordneten Kraftstofftanks und der Statusbalken 12 den Füllzustand eines der elektrischen Maschine zugeordneten elektrischen Speichers wiedergibt.
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Da die Anzeigevorrichtungen 2 und 3 gemeinsam ausgewählte Informationen, nämlich die Statusbalken 9 und 10 darstellen, nimmt der Fahrer die Anzeigevorrichtungen nicht mehr als eigenständig wahr, sondern verbindet sie gedanklich zu einer einheitlichen Anzeige. Da die übrigen Informationen nur in einer der jeweiligen Anzeigevorrichtungen 2, 3 zu sehen sind, gewinnen die Anzeigevorrichtungen 2, 3 beziehungsweise das Display 4 und das Head-Up-Display 6 an Bedeutung.
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Besonders bevorzugt ist das Display 4 in ein Kombiinstrument des Kraftfahrzeugs integriert, so dass beide Anzeigen im Blickfeld des Fahrers liegen, wenn dieser im Wesentlichen in Fahrtrichtung geradeaus blickt.
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Natürlich lassen sich auch andere als die oben beschriebenen Informationen durch das Informationssystem 1 dem Fahrer anzeigen. Die Erfindung ist nicht auf die oben beispielhaft beschriebenen Elemente beziehungsweise Informationen und deren Aufteilung auf die Anzeigevorrichtungen 2, 3 beschränkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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