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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Rollenlinie sowie ein Verfahren zum Betrieb einer Rollenlinie für eine Stranggießanlage.
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Stand der Technik
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Im Bereich der Stranggießanlagen ist es bekannt, Rollenlinien zu verwenden, welche Rollenkörper mit einer Flüssigkeitskühlung aufweisen. Rollenlinien kommen dabei sowohl in den Gießbögen der Stranggießanlagen, als auch zum Transport der mittels der Stranggießanlage gegossenen Brammen zum Einsatz.
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Die Flüssigkeitskühlung der Rollenkörper der Rollenlinien ist dabei typischerweise als Innenkühlung der jeweiligen Rollenkörper ausgebildet, so dass eine Kühlflüssigkeit die jeweiligen Rollenkörper durchfließt. Dabei sind Rollenkörper mit jeweils identischer Konstruktion der Innenkühlung in den jeweiligen Rollenlinien vorgesehen, wobei als Kühlgeometrien beispielsweise Achsrollen oder Massivrollen mit einer Kernlochbohrung, Revolverrollen etc. bekannt sind. Üblicherweise wird die Rollenlinie mit einer konstanten Wassermenge über die gesamte Stützlinie hinweg gekühlt. Entsprechend stellt sich bei den vorbekannten Konstruktionen der innengekühlten Rollenlinien ein nahezu konstantes Temperaturprofil der Rollenoberflächen über die gesamte Stützlänge der Rollenlinien hinweg ein.
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Eine modulare Strangführungsrolle ist beispielsweise aus der
WO 2009/156093 A1 bekannt, wobei die axial nebeneinander angeordneten Rollenmodule jeweils mit mindestens einem Rollenkörper versehen sind, welcher mit Strömungskanälen zur Innenkühlung versehen ist.
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Auch aus der
EP 0 543 531 A1 ist ein innengekühlter Rollenkörper bekannt, welcher mit einer Mehrzahl von Bohrungen versehen ist, welche sich über die Gesamtlänge des Rollenkörpers hinweg erstrecken und durch welche hindurch eine Kühlflüssigkeit zirkulieren kann. Mittels eines Verteilers wird die jeweils zirkulierende Kühlflüssigkeit an die Mehrzahl der sich im oberflächennahen Bereich erstreckenden Bohrungen verteilt.
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Auch in der
DE 102 11 802 C1 ist eine Stütz- und/oder Transportrolle gezeigt, welche eine Flüssigkeitskühlung aufweist, wobei die Flüssigkeitskühlung durch im oberflächennahen Bereich der jeweiligen Rolle angeordnete Kühlkanäle bereitgestellt wird.
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Darstellung der Erfindung
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Ausgehend von dem vorbekannten Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das Temperaturprofil einer Rollenlinie über die Stützlänge hinweg an die Temperaturverteilung einer Bramme anzupassen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Rollenlinie für eine Stranggießanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend ist eine Rollenlinie für eine Stranggießanlage vorgesehen, welche mindestens einen eine Rollenoberfläche aufweisenden Rollenkörper zur Ausbildung einer Stützlänge der Rollenlinie aufweist, wobei der Rollenkörper eine Innenkühlung zur Kühlung der Rollenoberfläche hat. Erfindungsgemäß weist die Innenkühlung mindestens zwei Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung über die Stützlänge hinweg auf.
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Dadurch, dass die Innenkühlung derart ausgebildet ist, dass über die Stützlänge hinweg mindestens zwei Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung bereit gestellt werden, kann das Temperaturprofil der Rollenlinie über die Stützlänge der Rollenlinie hinweg an die Temperaturverteilung einer Bramme angepasst werden.
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Entsprechend kann auf diese Weise die Brammentemperatur beim Stranggießen in definierten Bereichen über die Stützlänge der Rollenlinie hinweg unterschiedlich beeinflusst werden. Beispielsweise kann der zentrale Bereich bzw. der mittlere Bereich der Rollenlinie so ausgebildet sein, dass hier eine stärkere Kühlung stattfindet, als in den weiter außen liegenden Bereichen. Die stärkere Kühlung im zentralen Bereich trägt der Geometrie und den sich aus der Geometrie ergebenden Verhältnissen bezüglich des Temperaturverlustes der Bramme derart Rechnung, dass über die Breite der entsprechend gegossenen Bramme hinweg eine gleichmäßigere Temperaturverteilung erreicht werden kann.
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Bei den Rollenlinien des Standes der Technik wird über die gesamte Breite der Bramme hinweg die gleiche Kühlleistung in die Bramme eingetragen. Da aber in den Seitenbereichen der Bramme relativ mehr Oberfläche pro Volumen vorhanden ist, als im mittleren Bereich, führt dies bei den herkömmlichen Rollenlinien dazu, dass die Bramme in ihrem zentralen Bereich weniger stark abgekühlt wird, als in ihren Randbereichen. Hieraus resultiert dann eine über die Breite der Bramme hinweg inhomogene Temperaturverteilung, welche beim nachfolgenden Walzen zu ebenfalls inhomogenen Ergebnissen führen kann. Dies wurde bislang durch Beheizen der Bramme in den entsprechenden Bereichen behoben.
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Mittels der Rollenlinie gemäß der vorliegenden Erfindung hingegen kann erreicht werden, dass im zentralen Bereich über die Rollenlinie eine höhere Kühlleistung eingetragen wird, als in den Außenbereichen. Mit anderen Worten ist das Temperaturprofil der Bramme komplementär zum Eintrag der Kühlleistung mittels der Rollenlinie. Hierdurch kann eine Homogenisierung der Temperaturverteilung in Querrichtung der Bramme, also entlang der Stützlänge der Rollenlinie, über die gesamte Stützlänge der Rollenlinie hinweg erreicht werden.
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Bevorzugt ist die Innenkühlung in einem ersten Bereich mit einer ersten Kühlleistung und in einem zweiten Bereich mit einer zweiten Kühlleistung ausgebildet. Auf diese Weise kann – je nach Abschnitt der zu transportierenden Bramme – ein angepasstes Temperaturprofil erreicht werden, indem die Bramme in einigen (zentralen) Bereichen stärker abgekühlt wird, als in anderen (weiter außen liegenden) Bereichen.
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Diese Ausgestaltung der Rollenlinie kann dadurch erreicht werden, dass mindestens zwei Rollenkörper zur Ausbildung der Stützlänge der Rollenlinie vorgesehen sind, wobei der erste Rollenkörper eine erste Kühlleistung und der zweite Rollenkörper eine sich von der ersten Kühlleistung unterscheidende zweite Kühlleistung aufweist. Auf diese Weise kann durch die Verwendung von Rollenkörpern mit unterschiedlichen Kühlleistungen und entsprechend unterschiedlichen Geometrien bzw. Layouts der Innenkühlung erreicht werden, dass eine Rollenlinie aufgebaut wird, welche beispielsweise ein Kühlleistungsprofil aufweist, welches dem Temperaturprofil einer Bramme komplementär ist.
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Ein einfacher Aufbau aus bekannten Komponenten kann erreicht werden, wenn die Innenkühlung mindestens eines Rollenkörpers in Form einer Achsrolle, einer Massivrolle mit Kernlochbohrung, einer Massivrolle mit Revolverbohrung und/oder mit einer anderen Flüssigkeitskühlung vorgesehen ist. Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise aus einem Fundus von unterschiedlichen Rollenmodulen, eine Rollenlinie zusammenzusetzen, welche die geforderten Eigenschaften bezüglich der Verteilung der Kühlleistung über die Stützbreite hinweg aufweist. Es versteht sich, dass auch andere bekannte Varianten der Innenkühlung miteinander kombiniert werden können, um Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung bereit zu stellen. Beispielsweise können Bereiche des Eintrags unterschiedlicher Kühlleistung dadurch bereitgestellt werden, dass die jeweiligen Kühlkanäle, welche beispielsweise bei einem Rollenkörper mit Revolverkühlung vorgesehen sind, in unterschiedlichem Abstand von der Rollenoberfläche angeordnet sind.
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In einer Variante oder Ergänzung kann mindestens ein Rollenkörper einen ersten Bereich mit einer ersten Kühlleistung und einen zweiten Bereich mit einer zweiten Kühlleistung aufweisen. Auf diese Weise kann eine besonders kompakte Rollenlinie bereitgestellt werden, die sich dem Temperaturprofil der zu transportierenden Bramme noch genauer anpassen lässt, da hier Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung ausgebildet werden können, welche kürzer als die Länge eines Rollenkörpers sind.
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In einer weiteren bevorzugten Ausprägung sind in den Bereichen unterschiedlicher Kühlleistung unterschiedliche Mengen an Kühlflüssigkeit zuführbar. Die eigentliche Ausbildung des Temperaturgradienten bzw. der unterschiedlichen Kühlleistungen findet dann über eine Steuerung der Kühlflüssigkeitsmenge statt.
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Beispielsweise können durch einen koaxialen Anschluss auf jeder Seite der Rolle zwei Bereiche ausgebildet werden, die mit unterschiedlichen Mengen an Kühlflüssigkeit beaufschlagt werden. Über die Einstellung, Steuerung oder Regelung der eingetragenen Flüssigkeitsmenge in die jeweiligen Bereiche der Rolle kann die Kühlleistung im jeweiligen Bereich eingestellt, geregelt oder gesteuert werden. Die koaxiale Anordnung auf beiden Seiten bietet sich daher an, da über einen Einlauf Kühlwasser zugeführt werden kann, welches dann über den gleichen Anschluss, welcher koaxial zu dem Zulauf liegt, wieder abgeführt werden kann. Auf diese Weise ist eine effiziente Einstellung des Temperaturprofils über die Länge zumindest dieses Rollenkörpers hinweg dadurch möglich, dass in den ersten Bereich eine andere Flüssigkeitsmenge eingetragen wird, als in den zweiten Bereich. Andere Ausbildungen der Rollengeometrie sind ebenfalls denkbar.
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Bevorzugt ist die Menge der den unterschiedlichen Bereichen zuführbaren Kühlflüssigkeit zur Einstellung, Steuerung oder Regelung der Kühlleistung einstellbar, steuerbar oder regelbar. So wird eine flexibel und variabel bereitstellbare Kühlleistung erreicht, die unterschiedlichen Brammengeometrien mit den entsprechenden Temperaturprofilen angepasst werden kann.
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Die von der Rollenlinie abgestützte Bramme kann in den Bereichen bezüglich ihrer Brammentemperatur unterschiedlich beeinflusst sein, um das Temperaturprofil der Bramme zu homogenisieren.
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Die oben gestellte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend wird Verfahren zum Betrieb einer Rollenlinie einer Stranggießanlage vorgeschlagen, welche mindestens einen eine Rollenoberfläche aufweisenden Rollenkörper zur Ausbildung einer Stützlänge der Rollenlinie aufweist, wobei der Rollenkörper eine Innenkühlung zur Kühlung der Rollenoberfläche aufweist. Erfindungsgemäß werden über die Stützlänge hinweg mindestens zwei Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung ausgebildet.
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Bevorzugt werden mindestens zwei Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung in einem Rollenkörper ausgebildet.
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In einer Variante werden mindestens zwei Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung in mindestens zwei unterschiedlichen Rollenkörpern ausgebildet.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Bevorzugte weitere Ausführungsformen und Aspekte der vorliegenden Erfindung werden durch die nachfolgende Beschreibung der Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine schematische Schnittdarstellung einer Rollenlinie gemäß dem Stand der Technik;
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2 eine schematische Schnittdarstellung einer Rollenlinie gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel; und
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3 eine schematische Schnittdarstellung durch einen Rollenkörper in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
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Im Folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der Figuren beschrieben. Dabei werden gleiche, ähnliche oder gleichwirkende Elemente mit identischen Bezugszeichen bezeichnet und auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente wird teilweise verzichtet, um Redundanzen in der Beschreibung zu vermeiden.
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1 zeigt eine Rollenlinie 1’ gemäß dem Stand der Technik. Die Rollenlinie 1’ weist in diesem gezeigten Ausführungsbeispiel drei Rollenkörper 2 auf, welche sich über die Stützlänge S der Rollenlinie 1’ hinweg erstrecken.
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Die Rollenkörper 2 sind jeweils zylindrisch ausgebildet und an ihren beiden Seiten in bekannter Art und Weise gelagert. Insbesondere sind jeweils ein Außenlager 20 sowie zwei Mittenlager 22 vorgesehen, an welchen die drei Rollenkörper 2 drehbar gelagert sind.
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Die Rollenkörper 2 sind in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel in bekannter Weise flüssigkeitsgekühlt. Hierzu ist in der Nähe der Rollenoberfläche 24 eine Anzahl an parallel zueinander und im gleichen radialen Abstand zur Rollenachse 100 verlaufenden Kühlflüssigkeitsbohrungen 30 vorgesehen. Diese Kühlflüssigkeitsbohrungen 30 erstrecken sich im Wesentlichen über die gesamte Länge der jeweiligen Rollenoberfläche 24 der Rollenkörper 2 hinweg.
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Die Kühlflüssigkeitsbohrungen 30 sind jeweils über Verbindungsbohrungen 32 mit dem zentralen Bereich des jeweiligen Rollenkörpers 2 verbunden. Über einen zentrisch verlaufenden Strömungskanal 34, der zum Zustrom der Kühlflüssigkeit verwendet wird, wird entsprechend Kühlflüssigkeit über die Verbindungsbohrungen 32 zu den eigentlichen Kühlflüssigkeitsbohrungen 30 geführt. Über stromabseitig liegende Verbindungsbohrungen 34 wird die Kühlflüssigkeit dann an einen weiteren Strömungskanal 36 weitergeleitet, über welchem die Kühlflüssigkeit abströmt. Auch der zweite Strömungskanal 36 ist zentrisch in dem Rollenkörper 2 angeordnet.
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Von dem als Abstrom dienenden Strömungskanal 36 gelangt die Kühlflüssigkeit dann in den benachbarten Rollenkörper 2 und hier insbesondere in einen als Zustrom dienenden Strömungskanal 34, welcher über Verbindungsbohrungen 32 wiederum Kühlflüssigkeitsbohrungen 30 mit der Kühlflüssigkeit beaufschlagt.
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Die die jeweiligen Bohrungen durchlaufende Kühlflüssigkeit dient entsprechend zur Innenkühlung der Rollenoberfläche 24 der jeweiligen Rollenkörper 2. Insbesondere weist das Material der Rollenkörper 2 eine gute Wärmeleitfähigkeit auf, so dass die von einer Bramme über die Rollenoberfläche 24 in den Rollenkörper 2 eingetragene Wärmeenergie mittels der Kühlflüssigkeit aus dem Rollenkörper 2 ausgetragen werden kann. Entsprechend weist die Rollenoberfläche 24 durch die so bereit gestellten Innenkühlung über die gesamte Stützbreite S der Rollenlinie 1’ hinweg eine im Wesentlichen gleichbleibende Kühlleistung auf.
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In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel gemäß dem Stand der Technik sind darüber hinaus sämtliche Rollenkörper 2 bezüglich der Zuführung und Verteilung der Kühlflüssigkeit in dem Rollenkörper 2 im Wesentlichen identisch ausgeführt. Entsprechend ist auch die Kühlleistung der einzelnen Rollenkörper 2 über die Stützlänge S hinweg im Wesentlichen gleichförmig. Insbesondere ist die Menge an Kühlflüssigkeit, welche mit den jeweiligen Rollenoberflächen 24 in Wechselwirkung tritt, für sämtliche Rollenoberflächen 24 im Wesentlichen identisch.
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In 2 ist ein Ausführungsbeispiel einer Rollenlinie 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung gezeigt.
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Hierbei ist ein erster Rollenkörper 4 mit einer Rollenoberfläche 44 vorgesehen, welcher einen sich zentral durch den Rollenkörper 4 hindurch erstreckenden Strömungskanal 5 aufweist. Der Strömungskanal 5 dient durch die Durchströmung mit Kühlflüssigkeit als Innenkühlung für die Rollenoberfläche 44 des Rollenkörpers 4. Die Konstruktion eines solchen Rollenkörpers 4 ist auch als „Massivrolle mit Kernlochbohrung“ bekannt. Mit anderen Worten wird die Innenkühlung durch die Kernlochbohrung realisiert.
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Der Strömungskanal 5 des Rollenkörpers 4 ist mit einem Strömungskanal 50 eines zweiten Rollenkörpers 7 verbunden. Dieser Strömungskanal 50 dient zum Zustrom der Kühlflüssigkeit in den Rollenkörper 7 und ist in dessen zentralem Bereich angeordnet. Der Strömungskanal 50 ist über eine Verbindungsbohrung 52 mit sich oberflächennah erstreckenden Kühlflüssigkeitsbohrungen 54 verbunden. Über weitere Verbindungsbohrungen 52 sind die Kühlflüssigkeitsbohrungen 54 mit einem weiteren Strömungskanal 56, welcher zum Abstrom der Kühlflüssigkeit dient, verbunden. Diese Konstruktion der Innenkühlung ist auch als „Massivrolle mit Revolverbohrungen“ bekannt. Bei dieser Konstruktionsvariante ist das Verhältnis zwischen Rollenoberfläche 74 und oberflächennaher Kühlwasserdurchströmung geringer, als bei einer Kernlochbohrung. Entsprechend kann in diesem Ausführungsbeispiel eine höhere Kühlleistung auf die jeweiligen Oberflächenbereiche aufgebracht werden, als in der Variante mit Kernlochbohrung. Hieraus ergibt sich bei über die Stützbreite konstanter Brammentemperatur, dass die Rollenoberfläche 74 eine geringere Oberflächentemperatur aufweist, als die Rollenoberfläche 44 des die Kernlochbohrung aufweisenden Rollenkörpers 4.
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Der Strömungskanal 56 des Rollenkörpers 7 ist mit einem weiteren Strömungskanal 5 des dann wieder benachbarten Rollenkörpers 4 verbunden. Der Rollenkörper 4 weist wiederum lediglich den zentrisch angeordneten Strömungskanal 5 auf, durch welchen hindurch die Kühlflüssigkeit fließt, um dann die Rollenlinie 1 wieder zu verlassen. Mit anderen Worten wird der Rollenkörper 7 von zwei identischen Rollenkörpern 4 umrandet.
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Entsprechend ist in 2 klar zu erkennen, dass die Rollenlinie 1 beispielhaft aus drei Rollenkörpern 4, 7, 4 besteht, welche mit ihren jeweiligen Rotationsachsen/Längsachsen fluchtend nebeneinander in einer Linie angeordnet sind, und bezüglich der Anordnung/Ausbildung der Flüssigkeitskühlung unterschiedlich ausgebildet sind. Insbesondere zeigt der mittlere Bereich der Rollenlinie 1, welcher durch den Rollenkörper 7 ausgebildet ist, eine Flüssigkeitskühlung mit den im Oberflächenbereich angeordneten Kühlflüssigkeitsbohrungen 54, welche sich im Wesentlichen parallel zur Oberfläche des Rollenkörpers 7 erstrecken. Entsprechend verfügt dieser im mittleren Bereich der Rollenlinie 1 angeordnete Rollenkörper 7 über eine effektivere Oberflächenkühlung, als die jeweils im Randbereich der Rollenlinie 1 vorgesehenen Rollenkörper 4, welche lediglich einen zentral angeordneten Strömungskanal 5 aufweisen.
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Entsprechend ist der Eintrag an Kühlleistung in die jeweilige Bramme im mittleren Bereich der Rollenlinie 1 größer, als in den beiden außen liegenden Bereichen. Mit anderen Worten werden Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung entlang der Stützlänge S der Rollenlinie 1 bereit gestellt. Insbesondere wird in einem ersten Bereich b1, welcher hier dem ersten Rollenkörper 4 entspricht, eine erste Kühlleistung bereitgestellt. In einem zweiten Bereich b2, welcher dem zweiten Rollenkörper 7 entspricht, wird entsprechend eine zweite Kühlleistung bereitgestellt, welche höher ist, als die im ersten Bereich b1 bereit gestellte Kühlleistung. Im dritten Bereich b3, welcher dem dritten Rollenkörper 4 entspricht, wird wiederum eine Kühlleistung bereitgestellt, welche im Wesentlichen der im ersten Bereich b1 bereit gestellten Kühlleistung entspricht.
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Entsprechend stellt die hier vorgeschlagene Rollenlinie 1 eine Innenkühlung bereit, welche über die Stützlänge S der Rollenlinie 1 hinweg mindestens zwei Bereiche b1, b2, b3 mit unterschiedlicher Kühlleistung aufweist.
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Auf diese Weise wird entsprechend eine höhere Temperatur auf der Rollenoberfläche 44 des Rollenkörpers 4 und damit im Bereich b1 herrschen, als im danebenliegenden Bereich b2, welcher durch den mittleren Rollenkörper 7 definiert ist. Der daran anschließende äußere Bereich b3, welcher durch den zum ersten Bereich b1 identischen Rollenkörper 4 ausgebildet wird, ist wieder mit einer ähnlichen Temperatur der Rollenoberfläche 44 wie im ersten Bereich b1 versehen.
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In einer alternativen Ausführung, die schematisch in 3 gezeigt ist, wird ein einzelner Rollenkörper 6 gezeigt, welcher einen Strömungskanal 60 zum Zustrom der Kühlflüssigkeit aufweist. Mindestens eine Verbindungsbohrung 62 zur Verbindung des Strömungskanals 60 mit sich in der Nähe der Rollenoberfläche 64 erstreckenden Kühlflüssigkeitsbohrungen 66 ist ebenfalls vorgesehen. Die Kühlflüssigkeitsbohrungen 66 erstrecken sich nur ungefähr bis zur Hälfte der Breite des Rollenkörpers 6. Hier sind sie wiederum mit einem Strömungskanal 68 zum Abstrom der Kühlflüssigkeit verbunden. Der Strömungskanal 68 erstreckt sich entsprechend ungefähr bis zur Hälfte der Rollenbreite des Rollenkörpers 6.
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Entsprechend ergeben sich bei dieser Konstruktion zwei Bereiche b1, b2 unterschiedlicher Kühlleistung in dem Rollenkörper 6. Insbesondere erstreckt sich in dem ersten Bereich b1 lediglich der Ausströmkanal 68, während sich im zweiten Bereich b2 die sich oberflächennah angeordneten Kühlflüssigkeitskanäle 66 erstrecken. Entsprechend kann auch innerhalb eines Rollenkörpers einer Rollenlinie eine unterschiedliche Temperaturverteilung bzw. unterschiedliche Verteilung der in die Bramme eingebrachten Kühlleistung dadurch erreicht werden, dass die Geometrie bzw. das Layout der Flüssigkeitskühlung entsprechend unterschiedlich aufgebaut wird.
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In einer hier nicht gezeigten Ausführungsform kann die Menge der die einzelnen Bereiche b1, b2, b3 durchfließenden Kühlflüssigkeit für jeden Bereich unabhängig eingestellt, gesteuert oder geregelt werden. Auf diese Weise können die einzelnen Bereiche b1, b2, b3 dadurch mit unterschiedlichen Kühlleistungen versehen werden, dass entweder mehr oder weniger Kühlflüssigkeit durch die entsprechenden Kühlflüssigkeitsbohrungen getrieben wird. In dieser Variante ist es möglich, für alle Bereiche b1, b2, b3 die jeweils gleichen Geometrien für die Bohrungen der Innenkühlung zu verwenden und die unterschiedlichen Kühlleistungen mittels der Einstellung, Steuerung oder Regelung der die Bereiche b1, b2, b3 durchfließenden Kühlwassermengen zu erreichen.
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Es ergeben sich hier unter anderem die folgenden Varianten:
- – eine Rollenlinie 1, aufweisend einen oder mehrere Rollenkörper 4, 7, welche jeweils unterschiedliche Konstruktionen für die Flüssigkeitskühlung über die Stützlänge S der Rollenlinie 1 hinweg aufweisen;
- – unterschiedliche Wassermengen werden über die Stützlänge S hinweg in definierte Bereiche b1, b2, b3 von Rollenkörpern eingebracht, welche eine jeweils identische Konstruktion aufweisen;
- – unterschiedliche Wassermengen pro Rollenkörper, welche jeweils eine unterschiedliche Konstruktion der Innenkühlung aufweisen, werden in definierten Bereichen b1, b2, b3 entlang der Stützlänge S der Rollenlinie 1 eingetragen;
- – die Einstellung unterschiedlicher Temperaturprofile der Rollenkörper 4, 6, 7 über die Stützlänge S der Rollenlinie 1 hinweg wird gezielt forciert;
- – die Brammentemperatur wird in definierten Bereichen über die Stützlänge der Rollenlinie hinweg beeinflusst.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1’
- Rollenlinie
- 100
- Rollenachse
- 2
- Rollenkörper
- 20
- Außenlager
- 22
- Mittenlager
- 24
- Rollenoberfläche
- 30
- Kühlflüssigkeitsbohrung
- 32
- Verbindungsbohrung
- 34
- Strömungskanal (Zustrom)
- 36
- Strömungskanal (Abstrom)
- 4
- Rollenkörper
- 44
- Rollenoberfläche
- 5
- Strömungskanal (Zentralbohrung)
- 50
- Strömungskanal (Zustrom)
- 52
- Verbindungsbohrung
- 54
- Kühlflüssigkeitsbohrung
- 56
- Strömungskanal (Abstrom)
- 6
- Rollenkörper
- 60
- Strömungskanal (Zustrom)
- 62
- Verbindungsbohrung
- 64
- Rollenoberfläche
- 66
- Kühlflüssigkeitsbohrung
- 68
- Strömungskanal (Abstrom und Zentralbohrung)
- 7
- Rollenkörper
- 74
- Rollenoberfläche
- S
- Stützlänge der Rollenlinie
- b1, b2, b3
- Bereiche unterschiedlicher Kühlleistung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2009/156093 A1 [0004]
- EP 0543531 A1 [0005]
- DE 10211802 C1 [0006]