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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft einen Kühlrost zum Kühlen und Fördern von Zementklinker nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 sowie Rostsegmente für einen solchen Kühlrost.
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Stand der Technik
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Körniger Zementklinker, der nachfolgend kurz als Klinker bezeichnet wird, entsteht durch einen Brennprozess, der meist in sogenannten Drehöfen durchgeführt wird. Vom Drehofen wird der etwa 1450 °C heiße Klinker über eine Einlaufverteilung als Schüttgutbett, man spricht auch von einem Klinkerbett, auf einen Rostkühler ausgetragen, um den Klinker durch Kühlluft zu kühlen und vom Ofen zur Weiterverarbeitung, meist zunächst durch Brecher, zu transportieren. Dabei findet ein Wärmetausch vom Klinker auf die Kühlluft statt. Je größer die dabei erreichte Temperatur der Kühlluft ist, umso effizienter kann die darin gespeicherte Wärme als Prozesswärme wieder genutzt werden. Typische Höhen für ein Klinkerbett liegen zwischen 0,4 m und 0,8 m.
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Typischerweise hat der Rostkühler mindestens einen Kühlrost mit mindestens einer Auflage für Klinker, in den Kühlluft durch Kühlluftkanäle eingeblasen wird. Die Kühlluft sollte den Feinanteil des Schüttgutbetts nach oben treiben, so dass die Kühlluft ungehindert durch die verbleibenden Zwischenräume der größeren Partikel streicht und diese kühlt. Eine Verwirbelung oder Umwälzung der Partikel des Schüttgutbetts muss jedoch vermieden werden, denn ansonsten stellt sich über die Höhe des Schüttgutbettes eine homogenisierte Temperatur ein. Gewünscht ist jedoch eine mit dem Abstand zur Auflage zunehmende Temperatur, weil die Temperatur an der Oberfläche des Schüttgutbetts im Wesentlichen die maximale Kühllufttemperatur bestimmt. Dieses optimale Temperaturprofil lässt sich wegen der Abstrahlverluste an der Oberfläche nicht ganz realisieren. Das Ziel ist somit, dass der heißeste Bereich des Schüttgutbetts nur einige Zentimeter unter der Oberfläche ist.
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Um eine möglichst gleichmäßige Belüftung des Schüttgutbetts zu erreichen, wird in der
EP 0167 658 A1 ein Stufenrost vorgeschlagen, bei dem kastenartige Rostbodenelemente in Reihen nebeneinander und quer zur Förderrichtung angeordnet sind. Der hintere Teil jeder Reihe wird von dem vorderen Teil einer dahinter angeordneten Reihe überlappt, so dass sich eine treppenartige Struktur ergibt, bei der die Stufen im Wesentlichen von nebeneinander angeordneten Rostbodenelementen gebildet werden. In jedem der Rostbodenelemente sind mehrere spaltartige Kühlluftkanäle, die hintereinander und quer zur Förderrichtung angeordnet sind. Die Kühlluftkanäle werden durch Zwischenräume zwischen Rostsegmenten gebildet, die in einen kastenförmigen Träger der Rostbodenelemente eingeschoben sind. Die oberen Abschnitte der Kühlluftkanäle sind in Förderrichtung gegen die Vertikale geneigt, damit die Kühlluft mit einem in Förderrichtung geneigten Winkel aus den Kühlluftkanälen austritt und sich zumindest ein nennenswerter Teil der Kühlluft zunächst an die Auflage anlegt. Der untere Teil der spaltartigen Kühlluftkanäle ist siphonartig gekrümmt, um zu verhindern, dass Klinker durch die Kühlluftkanäle nach unten durchfallen kann.
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DE 10 2007 019 530 A1 zeigt einen Rostkühler mit quer zur Förderrichtung nebeneinander angeordneten Längsplanken. Zwischen den Längsplanken sind längs zur Förderrichtung orientierte Bewegungsspalte, durch die Kühlluft in auf den Längsplanken angeordneten Klinker eingeblasen wird. Die Bewegungsspalte sind siphonartig gekrümmt und haben einen aufwärts gerichteten Austrittsabschnitt. Der Austrittsabschnitt ist im Querschnitt durch den Rost gerade.
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DE 41 03 866 A1 zeigt ebenfalls einen Rostkühler zum Kühlen und Fördern von Klinker. Der Rostkühler hat eine Rostoberfläche, die von Rostplatten gebildet wird. In den Rostplatten sind Gasaustrittsöffnungen. Die Oberfläche der Rostplatten ist quer zur Längsrichtung der jeweiligen Rostplatte gewellt, wobei die Gasaustrittsöffnungen in der in Förderrichtung weisenden Seite der Wellen angeordnet sind. Die Gasaustrittsöffnungen haben die Form von sich austrittsseitig verjüngenden Düsen, die in einem Winkel α mit 15° < α < 40° gegen die Förderrichtung geneigt sind.
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Darstellung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Beobachtung zugrunde, dass der Austrag der Feinanteile des Klinkers aus dem Schüttgutbett mit dem bekannten Stufenrost noch nicht vollständig zufriedenstellend gelingt. Unterhalb einer kritischen Luftzufuhr von etwa 0,75 m3/s pro m2 Auflage, also gekürzt 0,75 m/s, wird der Feinanteil nicht zuverlässig ausgetragen. Mit zunehmender Luftzufuhr gelingt dies zwar besser, jedoch kommt es zunehmend zur Bildung von Luftkanälen, sogenannten Durchschüssen, die die Effizienz und die Temperatur der Kühlluft oberhalb des Klinkers reduzieren. Spätestens oberhalb von 1,5 m/s werden die Partikel in dem Schüttgutbett durch den Druckabfall angehoben und verwirbelt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den staubartigen Feinanteil des Klinkerbetts bei möglichst geringer Luftzufuhr zuverlässig auszutreiben, um bei geringem Druckabfall einen möglichst guten Wärmeaustausch zwischen dem Klinkerbett und der Kühlluft zu ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch einen Kühlrost nach Anspruch 1 gelöst. Solch ein Kühlrost kann Rostsegmente nach Anspruch 9 aufweisen. Insbesondere kann er kastenartige Rostbodenelemente aufweisen, in die Rostsegmente nach Anspruch 9 eingesetzt sind. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der Kühlrost zum Kühlen und Fördern von Zementklinker hat mindestens eine Auflage für Zementklinker. Diese kann insbesondere die Oberfläche eines Rostbodenelementes oder ein Teil der Oberfläche sein. Beim Fördern wird der Klinker über die Auflage geschoben. Die Auflage liegt somit in einer Ebene mit der Förderrichtung. Natürlich gilt dies streng genommen nur für plane Auflagen. Aber auch bei z.B. gewellten Auflagen bestimmt deren Ausrichtung zumindest im Wesentlichen die Förderrichtung. Der Einfachheit halber wird im Rahmen dieser Patentanmeldung davon ausgegangen, dass die Auflage in einer horizontalen Ebene liegt. Bevorzugt ist die Auflage aber leicht in Förderrichtung geneigt um den Transport des Klinkerbetts zu unterstützen. In die Auflage mündet mindestens ein Kühlluftkanal, um Kühlluft in den Klinker einzublasen. In einem an die Mündung angrenzenden Abschnitt des Kühlluftkanals ist dieser in Förderrichtung geneigt. Weil der Kühlluftkanal zumindest in dem an die Mündung angrenzenden Abschnitt in Förderrichtung gekrümmt ist, legt sich die Strömung der Kühlluft durch den Coanda-Effekt besser an die Auflage an als dies bei den aus dem Stand der Technik bekannten Rostkühlern der Fall ist. Die Kühlluft wird somit zunächst in Förderrichtung gelenkt, bis sie auf Klinkerpartikel trifft an denen sie letztlich nach oben umgeleitet wird. Weil die Klinkerpartikel nicht wandartig sondern granular auf der Auflage liegen wird in jedem Abschnitt der Auflage nur ein Teil der Kühlluft nach oben abgelenkt. Somit kann über eine vergleichsweise weite Distanz von der Mündung des Kühlluftkanals eine zuverlässige und vergleichsweise gleichmäßige Belüftung des Klinkerbetts erfolgen. Zudem wird durch die zumindest in etwa zur Auflage bzw. Förderrichtung parallele Kühlluftströmung der Transport des Schüttgutbetts unterstützt. Die Kühlluft wälzt das Klinkerbett weniger um als bei den Kühlluftkanälen nach dem Stand der Technik. Dadurch wird der gewünschte Temperaturgradient im Klinkerbett besser ausgebildet.
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Zudem kann durch die Krümmung die Strömungsgeschwindigkeit zumindest über die Länge des gekrümmten Abschnitts weitgehend konstant gehalten werden, obwohl die in der Regel von unten eingespeiste Kühlluft in Richtung der Förderrichtung abgelenkt wird. Besonders gut gelingt dies, wenn der Querschnitt des Kühlluftkanals zumindest in dem gekrümmten Abschnitt zumindest in etwa (±10 %) konstant ist.
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Bevorzugt ist die Krümmung am Übergang vom Kühlluftkanal zur Auflage stetig, dadurch wird der Coanda-Effekt besonders gut unterstützt und die Luftströmung folgt zu einem überwiegenden Teil der Förderrichtung des Klinkers.
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Die Krümmung des Kühlluftkanals in Förderrichtung kann am besten anhand der Linie des Kühlluftkanals bestimmt werden, die sich bei einem vorzugsweise vertikalen Schnitt des Kühlluftkanals durch eine Ebene ergibt, in der ein die Förderrichtung anzeigender Vektor liegt. Die Krümmung einer Kurve (oder Linie) in einem Punkt M ist der Grenzwert des Verhältnisses des Winkels δ zwischen den positiven Tangentenrichtungen in dem Punkt M und einem Punkt N auf der Linie (vgl. hierzu Bronstein „Taschenbuch der Mathematik“, Verlag Harry Deutsch Frankfurt a. M., 1. Aufl. 1993, s. 174).
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Besonders unterstützt wird der Coanda-Effekt, wenn die Krümmung in Richtung der Auflage abnimmt, insbesondere gilt dies wenn auch die Änderung der Krümmung eines an die Mündung angrenzenden Abschnitts des Kühlluftkanals in Richtung der Mündung abnimmt.
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Der Kühlluftkanal ist bevorzugt spaltförmig und in Förderrichtung und entgegen der Förderrichtung durch je eine Wandung begrenzt. Der Abstand zwischen den Wandungen ist bevorzugt zumindest in dem sich an die Mündung anschließenden Abschnitt des Kühlluftkanals zumindest in etwa (±10 %) konstant. Dadurch werden Verwirbelungen, die ein Ablösen der Strömung von der Auflage unterstützen und somit dem Coanda-Effekt entgegenwirken, reduziert.
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In der Auflage ist mindestens ein in Förderrichtung verlaufender nach oben offener Längsspalt, der mit dem Kühlluftkanal kommuniziert. Dadurch kann der Kühllufteintrag in ein auf der Auflage aufgehäuftes Klinkerbett besonders großflächig erfolgen. Entsprechend wird die Kühllufttemperatur oberhalb des Klinkerbetts erhöht und es sinkt das Risiko von Durchschüssen. Zudem wird die notwendige Gebläseleistung für eine gegebene Kühlluftmenge reduziert.
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Wenn die Tiefe des Längsspaltes mit zunehmendem Abstand vom Kühlluftkanal abnimmt, kann die Strömungsgeschwindigkeit der Kühlluft im Längsspalt auch in dessen vom Kühlluftkanal entfernten Ende so hoch gehalten werden, dass der Feinanteil zuverlässig ausgeblasen wird. Ein Zusetzen des Längsspaltes kann dadurch verhindert werden.
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Besonders bevorzugt zweigt der Längsspalt in Förderrichtung vom Kühlluftkanal ab. Auch dadurch wird ein besonders gleichmäßiger Kühllufteintrag in das Klinkerbett mit den oben genannten Vorteilen erreicht, weil der über die Auflage geführte Kühlluftstrom die Kühlluft in dem Längsspalt in Förderrichtung mitnimmt.
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Der Längsspalt hat einen Boden, der stetig gekrümmt in den Kühlluftkanal übergeht. Dies dient einer Vergleichmäßigung der Kühlluftströmung und der Reduktion von Wirbeln, welche den Strömungswiderstand erhöhend wirken.
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Vorzugsweise hat der Kühlrost mehrere parallel zueinander angeordnete Längsspalten. Der Abstand der Längsspalten sollte bevorzugt kleiner gleich dem mittleren Abstand der Klinkerpartikel sein (ohne Berücksichtigung des Feinanteils). Die Breite der Längsspalte ist in Abhängigkeit der Kühlluftmenge durch die Längsspalte so zu wählen, dass sichergestellt wird, dass zumindest fast alle Partikel, die in einen Längsspalt hineinfallen können durch die Kühlluft ausgeblasen werden.
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Bevorzugt ist der Einlass des Kühlluftkanals erweitert, d.h. sein Querschnitt nimmt in einem an den Einlass angrenzenden Abschnitt in Richtung der Einlassöffnung zu. Dadurch kann die Strömungsgeschwindigkeit der Kühlluft zumindest in diesem einlassseitigen Abschnitt bzw. am Einlass reduziert werden, was zu einer Verringerung der Druckdifferenz führt, die für einen bestimmten Volumendurchsatz durch den Kühlluftspalt notwendig ist.
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Die beschriebenen Kühlluftkanäle können besonders einfach gefertigt werden, wenn der Kühlrost Rostsegmente aufweist, die mindestens eine Auflage für Zementklinker sowie eine in Förderrichtung weisende Stirnseite und eine der Stirnseite abgewandte Rückseite aufweisen, wobei die Stirnseite und Rückseite von je einer Fläche gebildet werden, die mindestens in einem an die Auflage angrenzenden Flächensegment in Förderrichtung gekrümmt sind. Solche Rostsegmente können hintereinander, z.B. in einem Rostbodenelement, angeordnet werden, wobei ein Spalt als Kühlluftkanal zwischen aufeinanderfolgenden Stirnseiten und Rückseiten der Rostbodenelemente verbleibt. Dieser Spalt ist dann zumindest in dem an die Mündung angrenzenden Abschnitt in Förderrichtung geneigt und gekrümmt, so dass durch den Spalt fließende Kühlluft sich nach dem Coanda Effekt in Förderrichtung an die Auflage anlegt. Seitlich ist der Kühlluftkanal durch die Seitenwände des Rostbodenelements begrenzt. Bevorzugt ist der Spalt sehr viel breiter als dick, also ist der Abstand seiner seitlichen Begrenzungen wesentlich größer als der Abstand zweier aufeinanderfolgender Rostbodenelemente.
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Bevorzugt ist mindestens ein an die Auflage angrenzender Abschnitt der Stirnseite kongruent zu einem Abschnitt der Rückseite. Dadurch kann bei der beschriebenen Aneinanderreihung ein Kühlluftkanal mit zumindest abschnittsweise konstantem Querschnitt gebildet werden.
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Bevorzugt ist die Krümmung der Rückseite zumindest am Übergang zur Auflage stetig, um den Coanda-Effekt zu unterstützen.
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Wenn die Krümmung der Rückseite in einem an die Auflage angrenzenden Abschnitt mit dem Abstand zur Auflage abnimmt, legt sich die Kühlluft besonders gut an die Auflage an.
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Besonders bevorzugt nimmt die Änderung der Krümmung der Rückseite in einem an die Auflage angrenzenden Abschnitt mit dem Abstand zur Auflage ab.
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Bevorzugt hat das Rostbodensegment beidseits je mindestens ein Führungselement, um es in Führungsschienen eines kastenförmigen Rostbodenelements einzuschieben. Dadurch können die Rostsegmente einfach getauscht werden.
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Bevorzugt hat das Rostsegment an der Stirnseite und/oder der Rückseite je mindestens einen Vorsprung als Abstandhalter zu einem vor bzw. nach dem Rostsegment anzuordnenden Rostsegment, wodurch zwischen aneinander anliegenden Rostsegmenten ein spaltartiger Kühlluftkanal verbleibt.
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Bevorzugt nimmt der Abstand der Unterseite des Rostsegmentes zu einer durch die Auflage definierten Ebene in Richtung der Stirnseite ab. Besonders bevorzugt nimmt der Abstand monoton, insbesondere streng monoton, ab. Dadurch werden Wirbel im Einlassbereich eines von zwei aufeinanderfolgend angeordneten Rostsegmenten gebildeten Kühlluftkanals reduziert.
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Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen exemplarisch beschrieben.
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1 zeigt einen Kühlrost,
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2 zeigt einen Längsschnitt durch ein Rostbodenelement,
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3 zeigt ein Detail aus 1,
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4 zeigt mehrere Ansichten und einen Schnitt durch ein Rostsegment,
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5 zeigt einen Längsschnitt durch ein weiteres Rostbodenelement,
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6 zeigt ein Detail aus 5,
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7 zeigt die Strömungsverhältnisse eines Rostbodenelementes nach 2 (oben) im Vergleich zu den Strömungsverhältnissen eines Rostbodenelements nach dem Stand der Technik (unten).
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Der Kühlrost 100 in 1 hat eine Vielzahl von in Reihen angeordneten Rostbodenelementen 1. Die Reihen werden von auf Querträgern 120 nebeneinander angeordneten Rostbodenelementen 1 gebildet. Durch die Querträger 120 werden die Rostbodenelemente mit Kühlluft versorgt. Diese Querträger werden deshalb auch als „Luftbalken“ 120 bezeichnet. Die Luftbalken 120 sind hintereinander versetzt angeordnet, so dass der vordere Bereich der Rostbodenelemente 1 einer Reihe den hinteren Bereich der Rostbodenelemente der davor angeordneten Reihe überlappt. Die Oberfläche des Kühlrostes ist somit treppenförmig. Zum Fördern von auf dem Kühlrost angeordnetem Klinker sind einige Luftbalken 120‘ (hier fett hervorgehoben) parallel zur Auflage 10 der Rostbodenelemente 1 verschiebbar. Durch einen nicht dargestellten Aktor können also die entsprechenden Luftbalken 120‘ vor und zurück geschoben werden.
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2 und 5 zeigen je einen Längsschnitt durch je ein Rostbodenelement 1 das auf einem angedeuteten Luftbalken 120 sitzt. Das Rostbodenelement 1 hat eine stückweise plane Oberfläche als Auflage 10 für ein Klinkerbett (nicht dargestellt). Die Förderrichtung des Klinkerbetts ist durch einen Pfeil 2 angedeutet. Die Auflage 10 wird im Wesentlichen durch eine Platte 50, Rostsegmente 60 und ein Frontstück 70 gebildet. Die Platte 50 bildet ein Rückabschlusssegment 50 und wird im montierten Zustand von der Unterseite eines dahinter angeordneten Rostbodenelements 1 übergriffen. An die Platte 50 schließen sich in Förderrichtung 2 mehrere Rostsegmente 60 und ein Frontabschlusssegment 70 an. Zwischen der Platte 50, den Rostsegmenten 60 und dem Frontabschlusssegment 70 sind quer zur Förderrichtung 2 angeordnete Spalte 20, die als Kühlluftkanäle 20 dienen. Folglich wird die Strömung durch die Kühlluftkanäle 20 zumindest im Wesentlichen durch die Stirnseiten 51, 61 und Rückseiten 62, 72 der Platte 50, der Rostsegmente 60 bzw. des Frontabschlusssegments 70 sowie dem Abstand zwischen den entsprechenden Stirn- und Rückseiten bestimmt.
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Zum Kühlen des Klinkerbetts kann über den Luftbalken 120 Kühlluft durch eine Öffnung 5 der Unterseite 6 des Rostbodenelements 1 in das Rostbodenelement 1 eingeblasen werden (angedeutet durch Pfeil 3). Die Kühlluft tritt durch die Kühlluftkanäle 20 an der Oberseite 7 des Rostbodenelements 1 aus. Entsprechend haben die Kühlluftkanäle 20 je einen untenliegenden Einlass 21 und eine Mündung 22 in der Auflage 10 (vgl. 2 bzw. 4). Die Kühlluftkanäle 20 haben je einen sich Richtung Einlass an die Mündung 22 anschließenden Abschnitt 24, in dem sie in Förderrichtung 2 geneigt und in diese Richtung gekrümmt sind. Die Neigung der Kühlluftkanäle 20 nimmt somit in Förderrichtung zu. Dadurch legen sich aus den Kühlluftkanälen 20 austretende „Kühlluftstrahlen“ zumindest zunächst an die Auflage 10 an. Dies ist der 7, in der die Strömungsverhältnisse im Vergleich mit dem Stand der Technik dargestellt sind deutlich zu erkennen (oben nach der Erfindung, unten nach dem Stand der Technik). Zu diesem verbesserten Anlegen der Kühlluft an die Auflage trägt insbesondere bei, dass die Rückseiten 62 der Rostsegmente 60 stetig gekrümmt in die daran anschließenden planen Abschnitte der Auflage 10 übergehen (vgl. 3, 4 und 6). Zudem nimmt die Krümmung mit dem Abstand zur Auflage 10 stetig ab. Dadurch ist der Bereich der Auflage 10, der nicht plan ist nur ganz leicht abschüssig. Auch die an die Mündung 22 angrenzenden Bereiche der Kühlluftkanäle 20 sind nur ganz leicht abschüssig. Deshalb können gegen den aus den Kühlluftkanälen austretenden Luftstrom keine Klinkerpartikel durch die Kühlluftkanäle 20 nach unten fallen. Der nach dem Stand der Technik notwendige „Siphon“ (vgl. 7 unten) kann deshalb entfallen. Dadurch wird zudem der Strömungswiderstand des Rostbodenelementes 1 und somit die Leistungsaufnahme der Lüfter für die Kühlluft reduziert. Der Entfall der siphonartigen Abschnitte der Kühlluftkanäle 20 ermöglicht darüber hinaus eine gleichmäßigere Anströmung der Einlässe 21 der Kühlluftkanäle. Entsprechend tritt, wie in 7 deutlich zu erkennen, die Kühlluft gleichmäßiger aus den Kühlluftkanälen aus, als dies bei dem Rostbodenelement nach dem Stand der Technik der Fall ist. Durch diese Vergleichmäßigung wird die Wahrscheinlichkeit von Durchschüssen der Kühlluft bei einem gegebenen Kühlluftstrom pro Auflagefläche durch das Klinkerbett deutlich reduziert.
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Die Rostsegmente in den 2 bis 4 und 5 und 6 unterscheiden sich unter anderem darin, dass die Unterseiten der Rostsegmente 60 in 1 unterschiedlich geformt sind: In den 2 bis 4 sind die Unterseiten 66 der Rostsegmente 60 zumindest im Wesentlichen eben, jedoch in Richtung der Auflage ansteigend, bis sie im Einlassbereich gerundet in die jeweiligen Stirnseiten 61 übergehen. Dadurch werden Wirbel im Bereich des Einlasses 21 des entsprechenden Kühlluftkanals 20 reduziert. Zudem bildet der Bereich des Übergangs von der Rückseite 62 zur Unterseite 66 der Rostbodensegmente 60 deshalb einen nasenartigen Vorsprung, der den von hinten bzw. von unten kommenden Kühlluftstrom teilt. Im Bereich der Einlässe 21 also vor den nasenartigen Vorsprüngen stellt sich deshalb ein näherungsweise konstanter Druck ein, wodurch der Kühlluftstrom durch die hintereinander angeordneten Kühlluftkanäle 20 deutlich gleichmäßiger als nach dem Stand der Technik ist (vgl. 7). Dadurch wird die Gefahr von Durchschüssen deutlich reduziert.
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In der Auflage des Rostsegments 60 in 4 sind in Förderrichtung verlaufende nach oben offene Längsspalte 63. Die Längsspalte erstrecken sich von der Rückseite 62 des Rostsegments 60 bis kurz vor das stirnseitige Ende der Auflage 10. Im eingebauten Zustand kommunizieren die Längsspalten 63 somit mit dem durch eine Stirnseite 61 und eine Rückseite 62 zweier hintereinander angeordneter Rostsegmente 60 begrenzten Kühlluftkanal 20. Entsprechend gelangt Kühlluft vom Kühlluftkanal 20 in den Längsspalt 63 und über diesen in den stirnseitigen Bereich der Auflage 10. Die Breite der Längsspalten 63 ist so bemessen, dass nur ein kleiner Bruchteil besonders kleiner Klinkerartikel in den Längsspalt fallen könnte; diese kleinen Klinkerpartikel werden aber durch die Kühlluft aus den Längsspalten 63 ausgeblasen. Diese Längsspalten 63 ermöglichen somit eine besonders gleichmäßige Kühlung des Klinkerbetts. Der Übergang von der Rückseite 62 des Rostsegments 60 in den Boden des Längsspaltes 63 ist vorzugsweise stetig und insbesondere bevorzugt stetig gekrümmt. Dadurch wird zum einen das Ausblasen eventuell eingedrungener Klinkerpartikel unterstützt und der Strömungswiderstand reduziert. Zudem folgt somit ein Teil des Kühlluftstroms wie am Übergang von der Mündung 22 zu der Auflage 10 der stetigen Fläche. Aus den gleichen Gründen ist auch der Übergang des Bodens der Längsspalte 63 in die Auflage bevorzugt stetig, insbesondere bevorzugt stetig gekrümmt. Die Tiefe der Längsspalte 63 nimmt vorzugsweise in Förderrichtung ab, so dass die Strömungsgeschwindigkeit in den Längsspalten 63 trotz des Austritts von Kühlluft nach oben nicht unter ein Maß sinkt, das zum zuverlässigen Ausblasen von Klinkerpartikeln aus den Längsspalten 63 notwendig ist. Die Längsspalte 63 erlauben somit einen ungehinderten Kühllufttransport auch in den stirnseitigen Bereich der Auflage.
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Die Rostsegmente 60 in den 5 und 6 sind Hohlkörper, wodurch das zur Herstellung notwendige Material reduziert wird. Selbstverständlich könnte man auch bei diesen Hohlkörpern die Unterseiten 66 wie in den 2 bis 4 gezeigt ansteigen lassen, so dass der Abstand der Unterseite zur gemeinsamen Ebene der planen Abschnitte der Auflage 10 kontinuierlich abnimmt, bis die Unterseite bevorzugt stetig gerundet in die Stirnseite 61 übergeht.
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Üblicherweise werden die Rostsegmente 60 aus Metall gegossen. Alternativ kann man sie auch aus Keramik oder aus einem Verbund von Stahl und Keramik fertigen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rostbodenelement
- 2
- Förderrichtung
- 3
- Kühlluftzufuhr
- 5
- Öffnung an Unterseite des Rostbodenelements
- 6
- Unterseite
- 7
- Oberseite
- 10
- Auflage
- 20
- Kühlluftkanal
- 21
- Einlass
- 22
- Mündung
- 23
- an Einlass 21 anschließender Abschnitt
- 24
- an Mündung 22 anschließender Abschnitt
- 50
- Platte / plattenförmiges Rückabschlusssegment
- 51
- Stirnseite der Platte 50 / des plattenförmigen Rückabschlusssegments 50
- 60
- Rostsegment
- 61
- Stirnseite des Rostsegments 60
- 62
- Rückseite des Rostsegments 60
- 63
- Längsspalt
- 64
- seitlicher Überstand
- 65
- Führungselement
- 66
- Unterseite des Rostsegments 60
- 70
- Frontabschlusssegment
- 72
- Rückseite des Frontabschlusssegments 70
- 100
- Kühlrost
- 120
- Luftbalken