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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatisierten Ausgabe von Tabletten oder anderen Medikamenten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren nach dem nebengeordneten Verfahrensanspruch 15.
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Im Zusammenhang mit der Erfindung wird nachfolgend immer von Tabletten gesprochen. Damit sind verschiedenste Arten von Tabletten, d. h. Tabletten mit verschiedenen Abmessungen, aber auch Gelatinekapseln, die auch als oblong oder oval bezeichnet werden, gemeint. Eine nicht abschließende Aufzählung von verschiedenen Tabletten im Sinne der beanspruchten Erfindung findet sich in der nachfolgenden Liste:
Magazin 1 für lange Tabletten | | |
Höhe | min: 5,5mm | max: 9mm |
Breite | min: 7mm | max: 10mm |
Länge | min: 15mm | max: 22mm |
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Magazin 2 für Gelatinekapseln/ Oblong/Oval | | |
Höhe | min: 3,5mm | max: 7mm |
Breite | min: 5mm | max: 8,5mm |
Länge | min: 13mm | max: 18mm |
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Magazin 3 Für runde Tabletten | | |
Höhe | min: 3mm | max: 5mm |
Breite | min: 6mm | max: 10mm |
Länge | min: 6mm | max: 10mm |
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Magazin 4 für -1/2 Tabletten Gelatine/Oblong/Oval | | |
Höhe | min: 3,5mm | max: 7mm |
Breite | min: 5mm | max: 8,5mm |
Länge | min: 6mm | max: 10mm |
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Magazin 5 für kleine Tabletten (1/4 oder 1/3 Tabletten) | | |
Höhe | min: 2,5mm | max: 4mm |
Breite | min: 3mm | max: 5mm |
Länge | min: 3mm | max: 5mm |
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Magazin 6 für Eier Tabletten | | |
Höhe | min: 7mm | max: 10mm |
Breite | min: 7mm | max: 10mm |
Länge | min: 13mm | max: 15mm |
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Wichtig ist, dass das Medikament als mehr oder weniger fester Körper vorliegt. Eine Flüssigkeit, ohne einen schützenden Gelatinemantel, ist zur Ausgabe mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht geeignet. Allerdings ist eine Gelatinekapsel, die ein flüssiges Medikament einschließt, auch eine Tablette im Sinne der beanspruchten Erfindung.
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Vor allem kranke und ältere Menschen müssen häufig mehrere verschiedene Medikamente einnehmen, wobei die Zeitpunkte und die Zeitintervalle zwischen der Einnahme der einzelnen Medikamente unterschiedlich sind. Vor allem wenn es sich um hochwirksame Medikamente handelt, kann eine falsche Einnahme – sei es zu häufig oder zu selten – gravierende Auswirkungen auf den Gesundheitszustand des Patienten haben. Um die Versorgung dieser Patienten mit Medikamenten sicherzustellen, sind verschiedene Vorrichtungen im Stand der Technik beschrieben worden.
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So ist beispielsweise aus der
CA 2 349 510 (=
US 6,662,081 B1 ) eine Vorrichtung bekannt, die ein Halteteil aufweist, das sieben Magazine, entsprechend den sieben Tagen einer Woche, aufnehmen kann. Für jeden Tag der Woche wird das entsprechende Magazin mit den für diesen Tag notwendigen Tabletten gefüllt. Um die in den Magazinen zwischengelagerten Tabletten pünktlich auszugeben, ist ein Aktuator vorgesehen, der immer auf das einem Wochentag entsprechende Magazin aufgesetzt wird und die Tablettenausgabe bewerkstelligt. Diese Vorrichtung ist durchaus hilfreich, allerdings hat sie noch nicht unerhebliche Schwächen, die durch die beanspruchte Erfindung überwunden werden sollen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatischen Ausgabe von Tabletten und umfasst mehrere Magazine zur Aufnahme mehrerer Tabletten, wobei die Magazine an einem Halteteil angeordnet sind, und wobei das Halteteil mehrere Aufnahmen für Magazine aufweist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass jedes Magazin zur Aufnahme von Tabletten eines Typs ausgebildet und geeignet ist, dass das Halteteil im Bereich der Aufnahmen für Magazine einen Durchbruch aufweist, und dass ein erstes Ende jedes Magazins durch den Durchbruch hindurch und über eine Unterseite des Halteteils hinausragt.
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Der Transport der aus einem Magazin der erfindungsgemäßen Vorrichtung entnommenen Tabletten erfolgt schwerkraftunterstützt über eine schiefe Ebene, so dass im Zusammenhang mit der Erfindung von einer Unterseite des Halteteils gesprochen werden kann. Die Verwendung des Begriffs "Unterseite" vereinfacht sprachlich die Beschreibung der Erfindung.
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Ein wesentlicher Aspekt der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist darin zu sehen, dass für jedes Medikament, das der Patient benötigt, ein eigenes Magazin mit den entsprechenden Tabletten bestückt wird, und diese Magazine in das Halteteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesteckt werden. Das Halteteil ist eine im Wesentlichen ebene Platte mit mehreren Durchbrüchen und ist im Betriebszustand der Vorrichtung im Wesentlichen waagrecht angeordnet. Durch die der Zahl der Medikamente entsprechende Zahl von befüllten Magazinen wird durch die in dem Halteteil vorhandenen Durchbrüche von oben eine Stück weit durch das Halteteil hindurchgeschoben, so dass ein erstes Ende der Magazine über die Unterseite des Halteteils hinausragt.
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Dadurch ist es möglich, an der Unterseite der verordneten Häufigkeit der Tabletteneinnahme immer zum gewünschten Zeitpunkt aus dem entsprechenden Magazin eine Tablette zu entnehmen. Um den Patienten darauf aufmerksam zu machen, dass er eine Tablette einnehmen muss, kann ein optisches Signal, zum Beispiel in Form einer blinkenden LED, und/oder ein akustisches Signal, zum Beispiel in Form eines Signaltons oder eines Sprachmitteilung, von der erfindungsgemäßen Vorrichtung ausgegeben werden.
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Dabei kann die Häufigkeit der Medikation der verschiedenen Medikamente unterschiedlich sein. Jedes Medikament wird entsprechend der verordneten Häufigkeit der Einnahme entsprechend aus dem Magazin, in dem es sich befindet, entnommen. Die Einnahme der anderen Medikamente ist davon völlig unabhängig. Dadurch ist es völlig ausreichend, die Magazine mit den richtigen Medikamenten zu befüllen. Die richtige Medikation wird von einem Steuergerät der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch gewährleistet, dass das aus dem entsprechenden Magazin jeweils eine Tablette entnommen wird, wenn es die Medikation vorsieht. Das Pflegepersonal muss also nicht, wie z. B. aus dem oben zitierten Stand der Technik bekannt, für einen Tag die Medikamente in der richtigen Reihenfolge in das Magazin einfüllen. Es genügt vielmehr, die richtige Tablette in das richtige Magazin zu befüllen. Auch hier ist erfindungsgemäß Vorsorge gegenüber Fehlern getroffen worden, weil jedes Magazin entsprechend der Größe, d. h. Länge, Breite und/oder Durchmesser der Tablette, einen Schacht und eine Öffnung aufweist, die sicherstellen, dass zu große Tabletten nicht in das Magazin eingefüllt werden können und auch nicht entnommen werden können.
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Wenn also beispielsweise eine kleine Tablette in ein Magazin, das eigentlich für eine größere Tablette bestimmt ist, eingefüllt wird, so ist dies möglich. Allerdings ist am Ende des Befüllvorgangs aller Magazine eine Tablette nicht in einem Magazin unterbringbar. Es handelt sich dabei um die größere Tablette, die nicht in das Magazin für die falsch einsortierte kleinere Tablette passt. Spätestens an dieser Stelle wird es dem Pflegepersonal auffallen, dass ein Fehler bei der Beladung der Magazine stattgefunden hat und dieser Fehler kann dann auf einfache Weise behoben werden.
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Die Entnahme einer Tablette aus einem Magazin erfolgt an der Unterseite des Halteteils bzw. am ersten Ende des Magazins durch einen Schieber, der in einen Schlitz, der in dem Magazin einfährt. Wenn der Schieber durch den Schlitz in das Magazin einfährt, trifft er auf eine Tablette und schiebt diese durch eine seitlich an dem Schacht des Magazins angeordnete Öffnung aus. Diese Tablette fällt dann auf eine schiefe Ebene in einem Unterteil des Magazins und rollt schwerkraftunterstützt zu einer Ausgabeöffnung.
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Damit ein Schieber für die Entnahme von einer Tablette aus allen Baugrößen von Magazinen geeignet ist, ist vorgesehen, dass an dem Grundkörper des Magazins erste Anschlagmittel ausgebildet sind, die mit zweiten Anschlagmitteln an dem Halteteil eine reproduzierbare Positionierung des Schachts relativ zu dem Halteteil ermöglichen. Dies bedeutet in anderen Worten, dass bei Magazinen, die zur Aufnahme großer Tabletten vorgesehen sind, der Schacht etwas weiter über die Unterseite des Halteteils hinausragt und somit der Schieber die große Tablette aus dem Magazin bzw. der Öffnung des Schachts ausschieben kann. Bei kleineren Tabletten wird der Schacht des entsprechend dimensionierten Magazins etwas weniger weit durch das Halteteil hindurchgeschoben, so dass nur die Oberkante des Schiebers in den Schlitz des entsprechenden Schachts einfährt und somit auch sichergestellt ist, dass nur eine kleine Tablette mit jeder Schieberbewegung aus dem Schacht des Magazins entnommen wird.
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Dadurch ist es nicht nur möglich, einheitliche Schieber und Aktuatoren einzusetzen, sondern für die Entnahme verschieden großer Tabletten aus verschiedenen Schächten einzusetzen, sondern es wird auch eine zusätzliche Sicherheit gegen fehlerhafte Medikationen erreicht.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Grundkörper des Magazins von einem Gehäuseteil umgeben ist, und dass das Gehäuseteil und das Halteteil durch eine lösbare Verbindung, bevorzugt eine lösbare Clipsverbindung, miteinander verbindbar sind. Dadurch ist es möglich, ein gefülltes Magazin auf das Halteteil aufzusetzen, und mit diesem lösbar zu verbinden, so dass es sicher positioniert ist und bei Bedarf auch leicht wieder von dem Halteteil gelöst und erneut befüllt werden kann.
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Die an dem Halteteil vorgesehenen Schieber sind bevorzugt mit einem elektrischen Aktuator betätigbar. Sie müssen lediglich eine Linearbewegung durchführen können, und zwar so, dass sie mindestens in den Schlitz eines Magazins einfahren und damit eine Tablette seitlich aus dem Magazin ausstoßen können.
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Aus Kostengründen ist es jedoch vorteilhaft, wenn der Schieber ausgehend von einer Ruhestellung in zwei Raumesrichtungen bewegt werden kann. Dann ist es nämlich möglich, mit einem Schieber und einem elektrischen Aktuator bedarfsgesteuert zwei Magazine anzufahren und somit zwei Medikamente zu entnehmen. Dadurch werden der Bauaufwand und die Kosten der erfindungsgemäßen Vorrichtung deutlich reduziert.
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Es versteht sich von selbst, dass der Schieber in beide Bewegungsrichtungen ausgehend von seiner Ruheposition unabhängig ansteuerbar ist, so dass auch die Häufigkeit, mit der die Tabletten in den beiden von einem Schieber angefahrenen Magazinen unterschiedlich sein kann.
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Um die aus dem oder den Magazinen ausgeschobenen Tabletten dem Patienten in einer für den Patienten leicht erreichbaren Lage übergeben zu können, ist unterhalb des Halteteils ein Basisteil mit einer Tablettenausgabe vorhanden. Diese Tablettenausgabe wird über eine schiefe Ebene mit den aus den Magazinen ausgeschobenen Tabletten versorgt, so dass der Patient immer, wenn er in der Tablettenausgabe, die als Griffmulde ausgebildet sein kann, eine Tablette liegen sieht, diese einnehmen kann und somit sichergestellt ist, dass er rechtzeitig und in der vorgegebenen Dosierung mit Tabletten versorgt wird.
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Um den Patienten darauf aufmerksam zu machen, dass er ein Tablette einnehmen sollte, sind in erfindungsgemäßer Ausbildung der Vorrichtung Signalmittel vorgesehen, die ein optisches und/oder akustisches Signal ausgeben, wenn ein Tablette in der Ausgabe liegt. Dazu können oberhalb der Tablettenausgabe Leuchtdioden (Leds) und/oder ein Lautsprecher angeordnet sein, welche den Patienten optisch und akustisch auf die anstehende Tabletteneinnahme hinweisen. Gesteuert werden die Signalmittel von dem Steuergerät der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auch durch ein Verfahren nach den Ansprüchen 15 und 16 entnommen. Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Zeichnung und deren Beschreibung entnehmbar.
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Zeichnung
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Es zeigen:
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1 eine isometrische Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit geöffnetem Deckel und einen Schnitt entlang der Linie A-A;
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3 das Unterteil mit Halteteil und zwei eingesetzten Magazinen in einer Isometrie;
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4 das Halteteil mit zwei eingesetzten Magazinen;
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5 eine Draufsicht gemäß 4 und einen Schnitt entlang der Linie A-A sowie
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6 bis 11 verschiedene Ausführungen von Magazinen in verschiedenen Ansichten.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In der 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur automatischen und/oder zeitgesteuerten Ausgabe von Tabletten dargestellt. Von unten nach oben umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung ein Basisteil 1 mit einer Tablettenausgabe 3. Auf das Basisteil 1 sind ein Halteteil 5 und ein Oberteil 7 aufgesetzt. Das Oberteil 7 hat einen Deckel 9, der in der 1 geöffnet dargestellt ist. Wenn der Deckel 9 geöffnet ist, können eine Eingabeeinrichtung 11 und ein Display 13 benutzt werden. Über die Eingabeeinrichtung 11 wird ein Steuergerät (nicht sichtbar) der erfindungsgemäßen Vorrichtung so programmiert, dass zu den vom Arzt vorgegebenen Zeiten das oder die einzunehmenden Tabletten in die Ausgabe 3 gelangen.
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In der 1 sind zwei Magazine 15 und 17 in die Vorrichtung eingesetzt. Es ist jedoch gut zu erkennen, dass noch weitere sechs Magazine in die erfindungsgemäße Vorrichtung eingesetzt werden könnten. Die dafür vorgesehenen vertikal verlaufenden Öffnungen sind in der 1 mit dem Bezugszeichen 19 bezeichnet. Dadurch ist es möglich, die erfindungsgemäße Vorrichtung auf einfachste Weise an die Bedürfnisse verschiedenster Patienten anzupassen. Es ist also möglich, bis zu acht verschiedene Medikamente in jeweils in einem gesonderten Magazin zu lagern und entsprechend der vom Arzt verordneten Dosierung über die Tablettenausgabe 3 auszugeben.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel enthält das erste Magazin 15 ein erstes Medikament in Tablettenform. Das zweite Magazin 17 enthält Tabletten eines zweiten Medikaments. Wenn beispielsweise das erste Medikament einmal täglich morgens eingenommen werden muss, dann wird das Steuergerät der erfindungsgemäßen Vorrichtung 11 über die Eingabeeinrichtung 11 so programmiert, dass täglich immer morgens eine Tablette aus dem ersten Magazin 15 ausgegeben wird. Über das Display 13 wird diese Eingabe visuell bestätigt.
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Wenn beispielsweise das zweite Medikament, welches sich in dem zweiten Magazin 17 befindet, dreimal täglich, d. h. morgens, mittags und abends, eingenommen werden soll, dann ist es über die Eingabevorrichtung 11 möglich, für das zweite Magazin 17 eine Medikamentenausgabe beispielsweise um 8 Uhr, um 12 Uhr und um 18 Uhr zu programmieren. Zu diesen einprogrammierten Zeiten wird dann jeweils eine Tablette aus dem zweiten Magazin 17 entnommen und schwerkraftunterstützt zur Tablettenausgabe 3 befördert.
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Entsprechend lässt sich für die weiteren Magazine 3 bis 8 für jedes Medikament in diesen Magazinen die Tablettenausgabe gesondert programmieren. Dies ist möglich, weil in jedem Magazin ein Medikament zwischengelagert wird, so dass durch das gezielte Entnehmen einer Tablette aus diesem Magazin diese Tablette dem Patienten zur vorgeschriebenen Zeit zur Verfügung gestellt werden kann. Dabei bestimmt der behandelnde Arzt die Zeit vor zu der das Medikament eingenommen werden muss.
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Die Ausgabe der in den verschiedenen Magazinen gelagerten Medikamente kann unabhängig voneinander erfolgen. Es ist selbstverständlich auch möglich, ein Medikament nur jeden zweiten Tag oder einmal die Woche oder in anderen Intervallen auszugeben. Diesbezüglich hat die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 keinerlei Restriktionen. Es kann für jedes Medikament jede zeitliche Vorgabe des behandelnden Arztes über die Eingabevorrichtung 11 einprogrammiert und damit umgesetzt werden.
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Die Magazine 15 und 17 sowie gegebenenfalls weitere Magazine werden bei geöffnetem Deckel 9 von oben in die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 eingesetzt und werden an dem Halteteil 5 mittels einer Clipsverbindung, die im Zusammenhang mit den weiteren Figuren noch detailliert erläutert wird, lösbar mit dem Halteteil 5 verbunden.
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Wenn die gefüllten Magazine 15, 15, ... eingesetzt und das Steuergerät programmiert wurde, kann der Deckel 9 wieder geschlossen werden und mit einem Schloss 21 gegen unbefugtes Öffnen gesichert werden.
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In der 2a ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Ansicht von vorne dargestellt. Dabei wird deutlich, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung sehr glattflächig ist, keine Vorsprünge und Kanten aufweist und lediglich die Medikamentenausgabe 3 aus der sehr reduzierten Kontur hervortritt, so dass es den Patienten sehr leicht gemacht wird, die eventuell in der Tablettenausgabe 3 liegenden Tabletten zu sehen und zu entnehmen.
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In der 2b ist ein Längsschnitt entlang der Linie A-A aus der 2a dargestellt. In diesem Längsschnitt entlang der Linie A-A ist der prinzipielle Aufbau, wie er sich auch aus 1 ergibt, gut zu erkennen. Es wird deutlich, dass die Magazine 15 und 17 auf baugleiche Aufnahmen 25 in dem Halteteil 5 aufgesetzt werden. Damit die Magazine 15 und 17 sowie gegebenenfalls weitere Magazine sicher mit den Aufnahmen 25 verbunden sind, ist zwischen Aufnahme 25 und den Magazinen 15 bzw. 17 eine Clipsverbindung 27 vorgesehen.
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Seitlich der Aufnahmen 25 sind in dem Halteteil Durchbrüche 29 angeordnet. Unterhalb der Durchbrüche 29 befindet sich eine schiefe Ebene 31 über die Tabletten, die aus dem Magazin 15 oder 17 entnommen werden und welche durch die Durchbrüche 29 auf die schiefe Ebene 31 fallen, mit Hilfe der Schwerkraft zur Tablettenausgabe 3 gelangen.
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Zwischen den Magazinen 15 und 17 ist ein Schieber 33 angeordnet, der in 2b) in seiner Ruhe- oder Mittelstellung dargestellt ist. Der Schieber 33 wird von einem in 2b nicht dargestellten Aktuator betätigt und kann in der 2b entweder nach rechts oder nach links ausgehend von der dargestellten Ruheposition verschoben werden. Wenn der Schieber 33 in 2b nach rechts verschoben wird, dann taucht er in das zweite Magazin 17 ein und schiebt eine in dem Magazin 17 befindliche Tablette (nicht sichtbar in 2b) nach rechts aus dem Magazin 17 heraus. Sobald die Tablette aus dem zweiten Magazin 17 herausgeschoben wurde, fällt sie durch den Durchbruch 29 auf die schiefe Ebene 31 und kullert oder rollt dann zur Tablettenausgabe 3.
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Wenn der Schieber 33 in 2b nach links geschoben wird, taucht er in das erste Magazin 15 ein und schiebt in gleicher Weise eine in dem ersten Magazin 15 befindliche Tablette nach links aus dem ersten Magazin 15 heraus. Auch hier fällt die Tablette (nicht dargestellt) durch den Durchbruch 29 auf die schiefe Ebene 31 und gelangt dadurch zur Tablettenausgabe 3.
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Da es verschieden große Tabletten gibt und immer der gleiche Schieber 33 zum Ausschieben einer Tablette eingesetzt werden soll, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass es für jede Tablettenabmessung ein darauf abgestimmtes Magazin gibt. Die Magazine, welche zum Lagern kleiner Tabletten vorgesehen sind, werden in einer etwas höheren Position relativ zu den Aufnahmen 25 auf diese aufgesetzt und mit diesen verclipst, während die Magazine, welche große Tabletten aufnehmen, tiefer relativ zu der Aufnahme 25 und damit auch relativ zu dem Schieber 33 mit dem Halteteil 5 verclipst werden.
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Dies bedeutet, dass bei Magazinen für kleine Tabletten die Oberkante des Schiebers 33 an der kleinen Tablette angreift und diese seitlich ausschiebt, während bei einem Magazin, das große Tabletten aufnimmt und das tiefer relativ zu dem Halteteil 5 positioniert ist, der Schieber 33 mit seiner gesamten Vorderkante eine große Tablette seitlich aus dem Magazin ausschiebt. Durch diese einfache konstruktive Maßnahme wird die trotz sehr vieler am Markt befindlicher Tablettengrößen die Variantenvielfalt auf verschiedene Magazine 15, 17 beschränkt. Alle anderen Bauteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 können unabhängig von der Größe und Form der zu verabreichenden Tabletten baugleich ausgeführt werden.
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Dadurch, dass die Magazine in ihren Hauptabmessungen, nämlich dem Querschnitt eines Schachts, aber auch einer seitlichen Öffnung, auf die Abmessungen der zwischenzulagernden Tabletten abgestimmt sind, ergibt sich gleichzeitig der große Vorteil, dass fehlerhafte Beladungen der Magazine mit „falschen“ Medikamenten mit größter Sicherheit ausgeschlossen werden können.
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Wenn nämlich beispielsweise in dem ersten Magazin 15 eine kleine Tablette und in dem zweiten Magazin 17 eine große Tablette eingelagert werden soll, dann ist es nicht möglich, die großen Tabletten in dem ersten Magazin 15 einzulagern. Dadurch wird eine fehlerhafte Befüllung gleich im Ansatz verhindert.
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Es ist natürlich möglich, in das zweite Magazin 17, das voraussetzungsgemäß für große Tabletten geeignet ist, kleine Tabletten einzufüllen. Dieser Fehler bleibt jedoch nur solange unentdeckt bis der Pfleger versucht, die übrig gebliebenen großen Tabletten in das erste Magazin 15, das voraussetzungsgemäß für kleine Tabletten geeignet ist, einzufüllen. Dies ist aufgrund der Abmessungen des ersten Magazins 15 unmöglich, sodass dem Pfleger sein vorangegangener Fehler vor Augen geführt wird und er kann ohne weiteres und ohne Risiko für den Patienten wieder korrigiert werden. Entsprechendes gilt natürlich auch, wenn mehr als zwei Magazine 15 und 17 eingesetzt werden.
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In der 3 ist eine Isometrie der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit dem Basisteil 1 und dem Halteteil 5 sowie den Magazinen 15 und 17 dargestellt. In dieser Darstellung sind insgesamt vier nicht besetzte Aufnahmen 25 des Halteteils 5 zu erkennen. Gut zu erkennen ist auch der Schieber 33 zwischen zwei Aufnahmen 25.
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Der zwischen den Magazinen 15 und 17 befindliche Schieber ist in der 3 durch zwei Aktuatoren 35 verdeckt. Jeder dieser Aktuatoren 35 betätigt einen Schieber 33. Bei den Aktuatoren 35 handelt es sich um elektrische Aktuatoren, die eine Drehbewegung ausführen können. Über eine Kurbel 37 mit einem Langloch wird die Drehbewegung der Aktuatoren in eine Linearbewegung der in einer Linearführung geführten Schieber 33 umgesetzt. Zu diesem Zweck ist an der Oberseite der Schieber 33 ein Zapfen (nicht sichtbar in 3) ausgebildet, der in das Langloch (ohne Bezugszeichen) der Kurbelschwinge 37 der Aktuatoren 35 eingreift.
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In der 3 sind auch mehrere Durchbrüche 29 in dem Halteteil 5 gut zu erkennen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bilden immer zwei Aufnahmen 25, zwei Durchbrüche 29, ein Schieber 33 und ein Aktuator 35 eine Baugruppe. Insgesamt vier solcher Baugruppen, entsprechend insgesamt der Möglichkeit acht Magazine aufzunehmen, sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 vorgesehen.
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In der 4a sind nur das Halteteil 5 mit zwei Magazinen 15 und 17 sowie zwei Aktuatoren 35 mit den zugehörigen Kurbelschwingen 37 und Schiebern 33 dargestellt. In dieser Ansicht ist ein Zapfen 41 an der Oberseite des Schiebers 33, der in das Langloch der Kurbelschwinge 37 eingreift, gut zu erkennen.
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In der 4a ist der vordere Schieber 33 in der Mittelstellung dargestellt. In der 4b wurde der Aktuator 35 so angesteuert, dass sich die Kurbelschwinge 37 gegen den Uhrzeigersinn um etwa 45° gedreht hat. Infolgedessen ist der Schieber 33 nach rechts in das erste Magazin 15 eingefahren. Dadurch wird eine in dem Magazin 15 gelagerte Tablette (nicht sichtbar) rechts aus dem Magazin 15 ausgeschoben und gelangt über den Durchbruch 29, der durch eine Abdeckung verdeckt ist, auf die schiefe Ebene 31 des Basisteils 1 (s. 2b).
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Die 5 zeigt eine Draufsicht auf das Halteteil 5 mit eingesetzten Magazinen 15 und 17 sowie Aktuatoren 35 und den zugehörigen Kurbelschwingen 37. In der 5a sind nur zwei Aktuatoren 35 und Schieber 33 eingezeichnet. Die in der 5a oberen vier Aufnahmen 25 sind nicht mit Aktuatoren und Schiebern bestückt.
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Wenn also eine Vorrichtung nur mit vier Magazinen ausgestattet werden soll, genügen die in der 5a dargestellten zwei Aktuatoren 35 und Schieber 33. Wenn eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit fünf oder sechs Magazinen ausgestattet werden soll, wird ein dritter Aktuator 35 (nicht dargestellt) montiert. Bei Bedarf kann ein vierter Aktuator zur Betätigung der Magazine und eines siebten und achten Magazins installiert werden. Auch hier zeigt sich wieder, dass durch die Zusammenfassung von Baugruppen, nämlich jeweils zweier Magazine, eines Aktuators 35 und eines Schiebers 33, auf einfachste Weise verschiedene Varianten der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 hergestellt werden können, indem lediglich die Zahl der Aktuatoren, Schieber und Magazine entsprechend vergrößert wird.
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In der 6 ist eine isometrische Darstellung des ersten Magazins 15 dargestellt. Das Magazin 15 ist, wie die anderen Magazine auch, im Wesentlichen zweiteilig ausgeführt. Außen wird das Magazin 15 von einem abnehmbaren Gehäuse 45 umgeben, dass einen im Wesentlichen rechteckigen Querschnitt hat.
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Im Inneren des Gehäuses 45 ist ein Grundkörper 47 vorhanden in dessen Innerem ein Tablettenschacht 48 ausgebildet ist (siehe 7). An einem ersten Ende 49 des Magazins 15, das in 6 unten ist, ragt der Tablettenschacht 48 nach unten über das Gehäuse 45 hinaus. Gut zu erkennen ist, dass der Tablettenschacht 48 an dem ersten Ende 49 im Wesentlichen geschlossen ist. An seiner Stirnseite, die in der 6 unten ist, ist ein Schlitz 51 vorhanden. Dieser Schlitz 51 ist so dimensioniert, dass der Schieber 33 durch den Schlitz in den Tablettenschacht 48 des Magazins einfahren kann. Des Weiteren ist seitlich an dem Tablettenschacht 48 eine Öffnung 53 vorgesehen.
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Wenn der Schieber 33 von rechts hinten nach links vorne in den Schlitz 51 bzw. das untere Ende des Tablettenschachts 48 einfährt, dann schiebt er eine in dem Tablettenschacht 48 vorhandene Tablette nach links vorne durch die Öffnung 43 seitlich aus dem Magazin 15 aus.
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An den Längsseiten des Grundkörpers 47 sind Rastnasen 55 angeordnet, die zur Positionierung des Magazins 15 bzw. des Grundkörpers 47 relativ zu den Aufnahmen 25 des Halteteils dienen.
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In 7 ist ein Grundkörper 47 ohne Gehäuse 45 dargestellt. In dem Tablettenschacht 48 sind keine Tabletten eingefüllt. Gut zu erkennen sind der Schlitz 51 und die seitliche Öffnung 53. In dem Schacht ist ein Druckstück 57 vorhanden, das federbelastet nach unten, d. h. zum ersten Ende 49 des Grundkörpers 47, gedrückt wird. Wenn dieses Druckstück 57 entgegen der Federkraft einer Druckfeder 59 nach oben verschoben wird, können zwischen das Druckstück 57 und das untere Ende 49 des Tablettenschacht 48 eine Vielzahl von Tabletten übereinander gestapelt werden. Dabei sind die Abmessungen des Tablettenschachts 48 auf die Abmessungen der Tabletten abgestimmt.
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In 8 ist das Magazin 17 in verschiedenen Ansichten dargestellt. Anhand der Schnitt entlang der Linien A-A und B-B wird deutlich, dass die Druckfeder 59 in einem parallel zu dem Tablettenschacht 48 verlaufenden Kanal 60 angeordnet ist. Das Druckstück 57 wird von der Druckfeder 59 in Richtung erstes Ende 49 gedrückt.
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Das Magazin 17 weist die gleichen Bauteile wie das anhand der 7 dargestellte Magazin 15 auf. Allerdings ist das Magazin 17 für sehr viel kleinere Tabletten ausgebildet. Dies zeigt sich u. a. darin, dass die Öffnung 53 am ersten Ende 49 des Magazins 17 sehr viel kleiner ausgestaltet ist. Außerdem ist der Querschnitt des eigentlichen Tablettenschachts 48 den Abmessungen der kleineren Tabletten (nicht dargestellt) angepasst. Entsprechend mehr Platz ist für die Druckfeder 59 und den Kanal 60 vorhanden.
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In 9 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Magazins dargestellt. In dieser Darstellung werden längliche Tabletten 61 in dem Tablettenschacht 48 zwischengelagert. In dem Schnitt entlang der Linie A-A sind zwei solcher Tabletten unterhalb des Druckstücks 57 geschnitten dargestellt. Die Tabletten haben das Bezugszeichen 61. Auch hier lässt sich gut erkennen, dass die Abmessungen des Tablettenschachts 48, der zur Aufnahme der Tabletten 61 dient, auf die Länge und den Durchmesser der Tabletten 61 abgestimmt ist. Entsprechendes gilt auch für die seitliche Öffnung 53.
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In den 10 und 11 sind weitere Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer Magazine dargestellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CA 2349510 [0005]
- US 6662081 B1 [0005]