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Die Erfindung betrifft eine tragbare Vorrichtung für ein Temperieren von Medikamenten in fester oder flüssiger Form.
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Bestimmte Krankheiten wie Diabetes oder Allergien erfordern die regelmäßige Verabreichung von Medikamenten. Bei vielen Medikamenten verschlechtert sich jedoch die Wirkung und Haltbarkeit durch Temperatureinflüsse oder andere Umgebungsbedingungen. Im ungünstigsten Fall können falsch aufbewahrte Medikamente sogar gefährliche Auswirkungen auf den Patienten haben. Darüber hinaus ist es im Hinblick auf eine optimale Wirkung der Medikamente wichtig, dass diese auch bei einer anderen Temperatur verabreicht werden im Vergleich zu der Temperatur, die für die ordnungsgemäße Lagerung des Medikaments einzuhalten ist.
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Als Folge daraus ist die Mobilität von Patienten, die regelmäßig solche Medikamente anwenden müssen, stark beschränkt. Die bekannten Vorrichtungen für ein Temperieren von Medikamenten sind in der Regel unhandlich, schwer zu transportieren und beschränkt in ihrer Funktion.
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In der Druckschrift
US 2009/0100843 A1 wird ein tragbarer Kühler für Medikamente offenbart. Der Kühler besitzt Aufnahmen für die zu kühlenden Medikamente, eine thermoelektrische Kühlung, die über Kühlrippen im Innern des Gehäuses die Wärme an die Umgebung abgibt sowie ein Display zur Anzeige von Benutzerinformationen.
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Für den mobilen Gebrauch ist ein solcher Kühler jedoch eingeschränkt verwendbar, da die Ausmaße unhandlich sind und die Stand- und Laufzeit des Kühlers stark beschränkt ist.
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Aus der Druckschrift
US 2008/0022696 A1 ist ein tragbares Kühlgerät für eine Kühlung von Medikamenten bekannt. Eine Kammer des Kühlgeräts kann an die Form des Medikamentenbehälters angepasst sein. Als Isolator wird beispielsweise ein Aerogelisolator vorgesehen. Das Kühlgerät umfasst ferner an die Kammerwände angrenzende thermoelektrische Elemente, Die Druckschriften
US 5,713,208 ,
US 5,865,032 offenbaren weitere Beispiele von Kühlgeräten für Medikamente, welche thermoelektrische Elemente umfassen.
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Es gibt Medikamente, die in einem Medikamentenbehälter aufbewahrt werden, der mit einer Hohlnadel für eine Verabreichung einer Medikamentendosis verbunden werden kann. Soll also ein Patient mit einem Medikament versorgt werden, so wird die Hohlnadel am Medikamentenbehälter beispielsweise aufgrund entsprechender Gewinde durch Schrauben befestigt. Im Anschluss daran kann mit dem nun als Spritze hergerichteten Medikamentenbehälter eine gewünschte Dosis gespritzt werden. Ein solcher Medikamentenbehälter beinhaltet üblicherweise die vielfache Menge einer Dosis. Nach der Verabreichung einer Dosis ist daher der Medikamentenbehälter mit dem verbliebenen Inhalt wieder zu kühlen, bis eine nächste Dosis verabreicht wird.
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Ein solcher Medikamentenbehälter, der zugleich als Spritze hergerichtet werden kann, kann eine Mechanik umfassen, um eine gewünschte Menge eines Medikaments präzise spritzen bzw. zuführen zu können und zwar auch durch einen Patienten, also einen Laien. Um Entzündungen zu vermeiden, muss im Anschluss an eine Verabreichung einer Medikamentendosis die benutzte Nadel gegen eine sterile Nadel ausgetauscht werden, um eine nächste Dosis zu verabreichen. Viele Patienten nehmen aus Bequemlichkeitsgründen einen solchen Austausch der Nadel jedoch nicht vor, was beispielsweise Entzündungen fördern kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine verbesserte mobile Temperiervorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen.
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Zur Lösung der Aufgabe wird eine Temperiervorrichtung für Medikamente bereitgestellt, die ein Gehäuse mit wenigstens einer Aufnahmekammer für einen Medikamentenbehälter umfasst. Die Aufnahmekammer ist also dafür bestimmt und geeignet, einen Medikamentenbehälter aufzunehmen. Im Anschluss an das Einlegen eines Medikamentenbehälters in die Aufnahmekammer kann die Aufnahmekammer verschlossen werden, um Energieverluste während eines Temperierens zu minimieren. Die Aufnahmekammer und zwar der Innenraum der Aufnahmekammer ist vorzugsweise formschlüssig an einen in der Aufnahmekammer befindlichen Medikamentenbehälter angepasst, um die für ein Temperieren des in dem Medikamentenbehälter befindlichen Medikaments erforderliche Energie zu minimieren. Um ein Medikament, welches sich in einem in der Aufnahmekammer befindlichen Medikamentenbehälter befindet, temperieren zu können, umfasst die Temperiervorrichtung eine Temperiereinrichtung und zwar insbesondere eine thermoelektrische Temperiereinrichtung. Grundsätzlich umfasst die Temperiereinrichtung eine Energiequelle, insbesondere eine elektrische Energiequelle in Form einer Batterie bzw. eines Akkumulators. Vorzugsweise dient diese Temperiervorrichtung für die Temperierung von solchen Medikamentenbehältern, die zugleich als Verabreichungsgefäß ausgestaltet sind, um eine Dosis des Medikaments zu verabreichen, wobei anfänglich der Medikamentenbehälter das Vielfache einer solchen Dosis beinhaltet. Im Anschluss an das Verabreichen einer Dosis muss daher ein solcher Medikamentenbehälter wieder temperiert werden. Insbesondere dient die Temperiervorrichtung dem Temperieren von solchen Medikamentenbehältern, die als Spritze hergerichtet werden können. Die Erfindung betrifft daher in einer Ausgestaltung auch eine Temperiervorrichtung, in der sich ein Medikamentenbehälter für eine Temperierung befindet, wobei der Medikamentenbehälter zugleich ein Verabreichungsgefäß ist oder als Verabreichungsgefäß ausgestaltet werden kann.
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Diese erfindungsgemäße Temperiervorrichtung umfasst zumindest eines der nachfolgend genannten Merkmale bzw. ist in zumindest einer der nachfolgend genannten Weise ausgestaltet, um die Aufgabe der Erfindung zu lösen, Die Temperiereinrichtung ist in einer Ausgestaltung so ausgelegt, dass diese nur einen Teilbereich der Aufnahmekammer zu temperieren vermag.
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Regelmäßig befindet sich ein Medikament nur in einem Teilbereich eines Medikamentenbehälters. Dies gilt insbesondere für solche Medikamente, die sich in einem Medikamentenbehälter befinden, der als Spritze ausgestaltet ist oder der als Spritze hergerichtet, also mit einer in der Regel aus Metall bestehenden Hohlnadel verbunden werden kann. Ein Teil eines solchen Medikamentenbehälters umfasst eine Mechanik, beispielsweise einen bewegbaren Kolben, um das Medikament durch eine Hohlnadel hindurch aus dem Medikamentenbehälter mit Hilfe des Kolbens herauspressen zu können. Es kann zusätzlich eine Mechanik vorhanden sein, um den Kolben beispielsweise mithilfe von Drehbewegungen sehr präzise verfahren zu können und zwar zumindest in Richtung des Bereichs, der die Hohlnadel umfasst oder umfassen kann. Dieser Teil des Medikamentenbehälters, der beispielsweise einen Kolben sowie optional eine Mechanik für ein Bewegen bzw. Verfahren des Kolben des umfasst, muss nicht temperiert werden, um das im Behälter befindliche Medikament geeignet zu temperieren. Da eine solche Mechanik einschließlich des Kolbens mit dem Medikamentenbehälter verbunden ist, befindet sich diese Mechanik einschließlich des Kolbens ebenfalls in der Temperiervorrichtung, wenn der Medikamentenbehälter in die Aufnahmekammer eingelegt worden ist. Es genügt daher, nur einen Teilbereich der Aufnahmekammer temperieren zu können, um das Medikament auf der gewünschten Temperatur zu halten. Daher ist die Temperiereinrichtung so ausgelegt und eingerichtet, dass diese nur diesen Teilbereich der Aufnahmekammer zu temperieren vermag, um so den Energiebedarf für ein gewünschtes Temperieren zu minimieren und damit lange Standzeiten der Temperiervorrichtung unabhängig von einer externen Energiequelle zu ermöglichen. Insbesondere sind Temperierelemente wie zum Beispiel thermoelektrische Temperierelemente angrenzend an solche Bereiche angeordnet, in den der Teil bzw. Abschnitt des Medikamentenbehälters bei einem ordnungsgemäßen Einlegen gelangt, der das Medikament umfasst. Temperierelemente grenzen also insbesondere nicht an solche Bereiche bzw. Abschnitte der Aufnahmekammer an, in den der Abschnitt oder Bereich eines Medikamentenbehälters bei ordnungsgemäßem Einlegen gelangt, der kein Medikament, sondern beispielsweise eine Mechanik nebst Kolben umfasst. Ist die Temperiervorrichtung so eingerichtet, dass diese unabhängig von einer stationären Energiequelle zu temperieren vermag, beispielsweise mit Hilfe einer Batterie der Temperiervorrichtung, so kann dann besonders lange unabhängig von einer stationären Energiequelle temperiert werden. Es sind also lange Standzeiten möglich. Die Mobilität der Temperiervorrichtung wird entsprechend verbessert.
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In der Regel weist die Aufnahmekammer eine langgestreckte Form auf. Die Temperiereinrichtung ist dann grundsätzlich so beschaffen, dass diese nur auf einer Teilstrecke entlang der gestreckten Form temperiert wird und zwar in der Regel beginnend an einem Ende der langgestreckten Form bis zu einem mittleren Bereich, der zwischen den beiden Endbereichen der langgestreckten Form liegt. Ein oder mehrere Kühl- und/oder Heizelemente, vorzugsweise Peltierelemente, also thermoelektrische Elemente sind dann entlang eines Abschnitts angrenzend an die Aufnahmekammer angeordnet und nicht entlang der gesamten lang gestreckten Form. Die Temperiereinrichtung ist dann so beschaffen, dass nicht die gesamte Länge der Aufnahmekammer temperiert wird bzw. werden kann, sondern nur ein Abschnitt davon. Die ein oder mehreren Kühl- und/oder Heizelemente, die vorzugsweise elektrisch betrieben werden, können um den Umfang der Aufnahmekammer herum verteilt angeordnet sein oder aber nur an einer langgestreckten Seite der Aufnahmekammer. Insbesondere der Bereich bzw. Abschnitt der Aufnahmekammer, der temperiert werden soll und an den die ein oder mehreren Kühl- und/oder Heizelemente angrenzen, besteht aus Metall oder einem vergleichbar gut wärmeleitenden Material. Als Metall wird vorzugsweise Kupfer oder Aluminium vorgesehen. Darüber hinaus wird die Aufnahmekammer vorzugsweise durch ein relativ schlecht wärmeleitendes Material gebildet und zwar insbesondere durch Kunststoff, um das Gewicht der Temperiervorrichtung gering zu halten und damit die Mobilität zu erhöhen.
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Die Temperiervorrichtung umfasst in einer Ausführungsform eine Ausrichtungseinrichtung, die ein Einlegen des Medikamentenbehälters in nur einer Richtung bzw. in genau einer Weise erlaubt. So wird sichergestellt, dass der Bereich bzw. Abschnitt eines eingelegten Medikamentenbehälters temperiert werden kann bzw. wird, in dem sich das Medikament befindet. Der Medikamentenbehälter kann also nicht derart in die Aufnahmekammer hinein gebracht werden, dass anschließend ein Bereich des Medikamentenbehälters temperiert wird, in dem sich kein Medikament befindet.
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In einer Ausführungsform umfasst die Ausrichtungseinrichtung ein Befestigungsmittel, insbesondere ein Gewinde, ein Bajonettverbindungsmittel oder ein Rastmittel für ein lösbares Befestigen eines Medikamentenbehälters. Die Befestigung des Medikamentenbehälters in der Aufnahmekammer schränken die Bewegungsmöglichkeiten innerhalb der Aufnahmekammer ein. So wird weiter verbessert sichergestellt, dass der Bereich des Medikamentenbehälters temperiert wird, der das Medikament umfasst.
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Ist der Medikamentenbehälter derart, dass dieser als Spritze hergerichtet werden kann, so umfasst der Medikamentenbehälter einen Abschnitt, an dem eine Hohlnadel lösbar befestigt werden kann. Dieser Abschnitt weist beispielsweise ein Außengewinde auf, auf den das Innengewinde einer Hohlnadel aufgeschraubt werden kann. Das Befestigungsmittel des Medikamentenbehälters ist insbesondere so beschaffen, dass dieser Abschnitt des Medikamentenbehälters zugleich der Befestigung in der Aufnahmekammer dient. Wird also eine Hohlnadel beispielsweise durch ein Gewinde auf den Medikamentenbehälter aufgeschraubt, so umfasst das Befestigungsmittel der Temperiervorrichtung ein dazu korrespondierendes Gewinde, insbesondere ein Innengewinde, um das Gewinde des Medikamentenbehälters mit dem Gewinde des Befestigungsmittel durch Schrauben verbinden zu können.
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Wird eine Hohlnadel beispielsweise durch eine Rastverbindung mit dem Medikamentenbehälter verbunden, um den Medikamentenbehälter als Spritze herzurichten, so umfasst das Befestigungsmittel ein dazu korrespondierendes Rastmittel. Entsprechendes gilt für den Fall einer Bajonettverbindung oder einer anderen Verbindungsweise, die vorgesehen ist, um eine Hohlnadel an einem Medikamentenbehälter so zu befestigen, dass eine Spritze vorliegt, mit der das im Medikamentenbehälter gelagerte Medikament durch Spritzen verabreicht werden kann. Bei dieser Ausführungsform, bei der der Medikamentenbehälter als Spritze hergerichtet werden kann, dient das Befestigungsmittel einerseits der Ausrichtung des Medikamentenbehälters, da nur eine Anbringungsrichtung bzw. Befestigungsweise möglich ist. Andererseits wird so sichergestellt, dass im Anschluss an einen Gebrauch, also an die Verabreichung einer Medikamentendosis die Nadel von dem Medikamentenbehälter zu entfernen ist, um den Medikamentenbehälter in der Aufnahmekammer befestigen und im Anschluss daran lagern und temperieren zu können. Es wird so vermieden, dass im Anschluss an eine Verabreichung einer Medikamentendosis eine Nadel aus Bequemlichkeit oder Unachtsamkeit nicht entfernt und gegen eine neue, unbenutztn Nadel vor einer nächsten Verabreichung einer Medikamentendosis ausgetauscht wird.
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Die Temperiervorrichtung so herzurichten, dass nur temperiert werden kann, wenn zuvor eine Nadel von einem Medikamentenbehälter im Anschluss an die Verabreichung einer Medikamentendosis entfernt worden ist, stellt eine eigenständige Erfindung dar, mit der vermieden wird, dass aus Bequemlichkeitsgründen eine bereits benutzte und daher nicht sterile Hohlnadel nicht ausgetauscht wird. Diese Temperiervorrichtung ist zur Erzielung der genannten Wirkungen nicht notwendigerweise so hergerichtet, dass nur ein Teilbereich der Aufnahmekammer für das Medikament temperiert wird. Diese Temperiervorrichtung kann also auch so hergerichtet sein, dass die Aufnahmekammer über ihren gesamten Bereich temperiert wird, dass also beispielsweise ein oder mehrere Kühl- und/oder Heizelemente entlang der gesamten Länge der Aufnahmekammer sowie angrenzend an die Aufnahmekammer vorgesehen sind. Diese Temperiervorrichtung, die eine eigenständige Erfindung unabhängig von der Ausgestaltung mit der teilweisen Temperierung der Aufnahmekammer betrifft, umfasst ein Gehäuse mit wenigstens einer Aufnahmekammer für einen Medikamentenbehälter, wobei die Aufnahmekammer, das heißt der Innenraum der Aufnahmekammer vorzugsweise formschlüssig an einen in der Aufnahmekammer befindlichen Medikamentenbehälter angepasst ist, sowie eine Temperiereinrichtung, mit der die Aufnahmekammer und damit auch ein Medikamentenbehälter in der Aufnahmekammer temperiert werden kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung eine Aufbewahrungskammer für die Lagerung von ein oder mehreren Nadeln. Es wird so gefördert, dass einem Patienten zuverlässig unbenutzte Nadeln zur Verfügung stehen, die die Verwendung einer neuen Nadel fördert, sobald eine nächste Medikamentendosis verabreicht werden soll.
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Das Befestigungsmittel umfasst vorzugsweise einen Detektor, der das Befestigen eines Medikamentenbehälters zu detektieren vermag. Der Detektor kann beispielsweise ein Mikroschalter sein, der betätigt wird, sobald der Medikamentenbehälter befestigt ist. Als Detektor kann ein kapazitiver oder induktiver Detektor eingesetzt sein. Erst im Anschluss an ein solches Betätigen des Detektors sowie bevorzugt nur für die Dauer des Betätigens kann temperiert werden. Es wird bei dieser Ausführungsform vermieden, dass temperiert wird, wenn sich kein Medikamentenbehälter in der Temperiervorrichtung befindet.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufnahmekammer einen austauschbaren, insbesondere vollständig oder teilweise aus Metall bestehenden Einsatz. Diese Ausführungsform ermöglicht es, einen Einsatz in Abhängigkeit von der Geometrie des Medikamentenbehälters auszuwählen und zu verwenden. Verändert sich die Geometrie des Medikamentenbehälters, der temperiert werden soll, so genügt es, den Einsatz in der Aufnahmekammer auszutauschen, um einen Medikamentenbehälter mit geänderter Geometrie temperieren zu können. Ein jeder Einsatz ist an die Geometrie eines jeden Medikamentenbehälters vorzugsweise angepasst, also im Inneren komplementär zum Medikamentenbehälter geformt, um so das zu temperierende Volumen zu minimieren. Ein jeder Einsatz umgibt also den Medikamentenbehälter vorzugsweise formschlüssig und weist eine dazu komplementäre Geometrie auf. Diese Ausgestaltung ist nicht zwingend mit den zuvor genannten Ausgestaltungen zu kombinieren, sondern stellt eine eigenständige Erfindung dar. Hierdurch wird das Problem gelöst, das eine Temperiervorrichtung mit minimalem Aufwand so abgeändert werden kann, das in Abhängigkeit von der Geometrie eines Medikamentenbehälters die Geometrie in der Aufnahmekammer geeignet angepasst werden kann, um den Energiebedarf für ein Temperieren zu minimieren. Diese eine eigenständige Erfindung betreffende Temperiervorrichtung umfasst außerdem ein Gehäuse mit wenigstens einer Aufnahmekammer für einen Medikamentenbehälter, wobei die Aufnahmekammer vorzugsweise formschlüssig an einen in der Aufnahmekammer befindlichen Medikamentenbehälter angepasst ist, sowie eine Temperiereinrichtung, mit der die Aufnahmekammer temperiert werden kann. Der Einsatz kann vorteilhaft zugleich das vorgenannte Befestigungsmittel umfassen, an dem ein Medikamentenbehälter befestigt werden kann. Ein Befestigungsmittel kann dann zusammen mit dem Einsatz ausgetauscht werden. Der Einsatz kann vorteilhaft mit ein oder mehreren Kühl- und/oder Heizelementen versehen sein, die also zusammen mit dem Einsatz ausgetauscht werden können.
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Der vorgenannte Einsatz, der zumindest Teil der Aufnahmekammer ist, besteht insbesondere aus einem Metall, welches innen mit Gold beschichtet ist, um gut vor Korrosion geschützt zu sein und zugleich gut wärmeleitend zu sein. Als Metall wird Kupfer bevorzugt. Besteht der Einsatz nur teilweise aus Metall, so besteht der Bereich und Abschnitt des Einsatzes aus Metall, in den ein Abschnitt eines Medikamentenhalters hinein gelangt, der das Medikament umfasst. Darüber hinaus besteht bei dieser Ausführungsform der Einsatz bevorzugt aus einem im Vergleich zum Metall schlecht wärmeleitenden Material, insbesondere aus Gewichtsgründen aus einem Kunststoff, um so das Gewicht gering zu halten.
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Insgesamt gelingt es, eine Temperiervorrichtung bereitzustellen, die lange Standzeiten ermöglicht und/oder ein geringes Gewicht aufweist und daher mobil gehandhabt werden kann. Das Gewicht einer erfindungsgemäßen Temperiervorrichtung beträgt insbesondere bis zu 3 kg, vorzugsweise bis zu 2 kg, besonders bevorzugt bis zu 1 kg. Es kann sogar gelingen, eine Temperiervorrichtung bereitzustellen, die (ohne den Medikamentenbehälter) weniger als 500 g wiegt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung einen Feuchtigkeitssensor, der die Feuchtigkeit in der Aufnahmekammer zu erfassen vermag. Darüber hinaus gibt es eine Steuerungseinrichtung, die in Abhängigkeit von der erfassten Feuchtigkeit die Temperierung steuert. Insbesondere wird aufgrund dieser Steuerung durch die Steuerungseinrichtung die Aufnahmekammer erwärmt und dadurch getrocknet, wenn eine übermäßig hohe Feuchtigkeit oberhalb eines vorgegebenen Schwellwertes erfasst bzw. gemessen wird und außerdem durch die Temperiervorrichtung erfasst wird, dass sich kein zu tempierender Medikamentenbehälter in der Aufnahmekammer befindet. Die Aufnahmekammer wird so verbessert vor Korrosion geschützt.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung einen Füllstandssensor und zwar insbesondere einen optischen Füllstandssensor, mit dem der Füllstand in einem in der Aufnahmekammer befindlichen Medikamentenbehälter ermittelt werden kann. Diese Ausführungsform ermöglicht es, bei zu geringem Füllstand, der einen baldigen Austausch des Medikamentenbehälters erfordert, auf diesen durch ein Warnsignal hinzuweisen, beispielsweise durch ein akustisches oder optisches Warnsignal. In einer Ausgestaltung umfasst die Temperiervorrichtung einen Lautsprecher und/oder ein Display, über welches ein Warnsignal gegebenenfalls ausgegeben werden kann. Darüber hinaus ermöglicht es diese Ausgestaltung, den Bereich innerhalb der Aufnahmekammer geeignet zu reduzieren, der temperiert wird. Dies gilt insbesondere für solche Medikamentenbehälter, die als Spritze ausgestaltet sind oder werden können. Uin solcher Medikamentenbehälter umfasst bevorzugt einen Kolben, der aufgrund einer entsprechend eingerichteten Mechanik nur in eine Richtung von einem Patienten bewegt werden kann. Bei solchen Medikamentenbehältern kann das Volumen, in dem sich das Medikament befindet, nur verkleinert, nicht aber vergrößert werden.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Temperiervorrichtung so eingerichtet bzw. weist einen solchen Detektor auf, der die Stellung eines Kolbens eines Medikamentenbehälters zu erfassen vermag. Bei dieser Ausgestaltung kann in Abhängigkeit von der Stellung des Kolbens der Bereich temperiert werden, der an das Volumen mit dem darin befindlichen Medikament angrenzt. Bei dieser Ausgestaltung kann die Erfassung der Stellung eines Kolbens dazu genutzt werden, um auf einen notwendigen baldigen Austausch des Medikamentenbehälters durch ein Warnsignal hinzuweisen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst der Medikamentenbehälter einen Detektor, der ein Einlegen und/oder ein Herausnehmen eines Medikamentenbehälters aus der Aufnahmekammer festzustellen und zu zählen vermag. Die Temperiervorrichtung kann also ermitteln und speichern, wie oft ein Medikamentenbehälter entnommen und wieder in die Aufnahmekammer hinein gebracht worden ist. Diese Ausgestaltung kann dazu genutzt werden, um Wartungsintervalle anzuzeigen und/oder um auf die Notwendigkeit eines Austausches eines Medikamentenbehälters durch ein Warnsignal hinzuweisen. In einer Ausgestaltung ist die Temperiervorrichtung entsprechend hergerichtet und umfasst die dazu notwendigen Einrichtungen sowie Mittel.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung eine Desinfektionseinrichtung, mit der die Aufnahmekammer desinfiziert werden kann.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung eine insbesondere außen liegende isolierende Schicht, die ein Gel oder eine andere Substanz aufweist, welches bzw. welche bei oder oberhalb von Raumtemperatur unter Zufuhr von latenter Wärme in einen anderen Aggregatzustand überführt wird und zwar in der Regel von fest nach flüssig. Die Temperatur für eine Phasenumwandlung liegt insbesondere zwischen 21°C und 30°C. Bei einer übermäßig warmen Umgebung oberhalb von Raumtemperatur wird so die Temperiervorrichtung vor einer übermäßig großen Wärmezufuhr in die Aufnahmekammer hinein zuverlässig geschützt, ohne dass damit ein erheblicher Anstieg von zum Beispiel elektrischer Energie für den Betrieb von elektrischen Heiz- und/oder Kühlelementen verbunden wäre.. Bei Raumtemperatur findet grundsätzlich keine Phasenumwandlung statt. So wird vermieden, dass durch deutlich erhöhte Umgebungstemperaturen im Vergleich zu Raumtemperatur sich der Zeitraum deutlich verkürzt, in dem ohne Anschluss an eine externe Energiequelle temperiert werden kann.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung eine insbesondere innen liegende isolierende Schicht, die ein Gel oder eine andere Substanz aufweist, welches bzw. welche bei Temperaturen deutlich unterhalb der Raumtemperatur unter Zufuhr von latenter Wärme in einen anderen Aggregatzustand überführt wird und zwar insbesondere von fest nach flüssig. Insbesondere findet eine solche Phasenumwandlung bei einer Temperatur unterhalb von 12°C, bevorzugt unterhalb von 8°C statt. Bevorzugt findet diese Phasenumwandlung bei Temperaturen oberhalb von 0°C, besonders bevorzugt bei Temperaturen oberhalb von 2°C, ganz besonders bevorzugt bei Temperaturen oberhalb von 4°C statt. Diese Ausführungsform trägt dazu bei, dass ein Medikament selbst dann über einen längeren Zeitraum unabhängig von einer externen Energiequelle hinreichend kühl gehalten werden kann, wenn eine elektrische oder anderweitige Temperierung ausfällt.
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Sind zwei Schichten vorgesehen, die durch Phasenumwandlung lange Standzeiten sicherstellen können, so wird die Schicht, bei der die Phasenumwandlung bei relativ niedrigen Temperaturen stattfindet, von der Schicht umhüllt, bei der die Phasenumwandlung bei relativ hohen Temperaturen stattfindet. Die beiden Schichten umgeben ganz oder teilweise die Aufnahmekammer und zwar vorzugsweise wenigstens den Bereich, in den das Medikament gelangen kann.
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Allgemein umfasst die erfindungsgemäße Temperiervorrichtung in einer Ausgestaltung eine Aufnahmekammer, die von wenigstens einer Schicht ganz oder teilweise umhüllt ist, die ein Gel oder einen anderen Stoff umfasst, der bei Temperaturen zwischen 0°C und 30°C unter Zufuhr von latenter Wärme in einen anderen Aggregatzustand überführt wird, um so lange Standzeiten sicherstellen zu können.
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In einer Ausführungsform bzw. Ausgestaltung der Erfindung bestehen Innenwände der Aufnahmekammer ganz oder teilweise aus Metall, insbesondere aus Kupfer. Bevorzugt ist die Innenseite der Aufnahmekammer mit Gold beschichtet, um nachteilhafte Effekte aufgrund von Korrosion zu vermeiden.
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Auf der einen Seite gelingt es so zuverlässig, geeignet zu temperieren. Auf der anderen Seite besteht ein guter Korrosionsschutz aufgrund der Goldbeschichtung. Bevorzugt weist nur ein Teil der Aufnahmekammer metallische Wände auf und zwar der Bereich, in denen ein Medikamentenbehälter mit einem Abschnitt hinein gelangt, in dem sich das Medikament befindet. Darüber hinaus ist die Aufnahmekamera vorzugsweise durch ein relativ schlecht Wärme leitendes Material wie zum Beispiel Kunststoff gefertigt. Dieser aus einem relativ schlecht Wärme leitenden Material bestehende Bereich ist vorzugsweise als Kappe ausgestaltet, in ein in der Aufnahmekammer befindlicher Medikamentenbehälter in der Regel teilweise hinein reicht. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, den technischen Aufwand für die Fertigung einer Aufnahmekammer, die teilweise aus Metall und teilweise aus einem anderen Material besteht, gering zu halten, da eine Kappe regelmäßig ohnehin unabhängig von einem Behälter zu fertigen ist, der Teil der Aufnahmekammer ist. Die Kappe ist vorzugsweise so dimensioniert, dass in die Kappe der Bereich des Medikamentenbehälters hineinreicht bzw. hinzureichen vermag, der nicht mit dem Medikament gefüllt ist. An dem Behälter sind dann vorzugsweise die ein oder mehren Heiz- und/oder Kühlelemente angebracht, mit denen gesteuert temperiert werden kann.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung sind ein oder mehrere thermoelektrische Elemente wie Peltierelemente an einem Metall angebracht, insbesondere befestigt, welches den Medikamentenbehälter zu kontaktieren vermag. Die thermoelektrischen Elemente sind dann also außen an der Aufnahmekammer befestigt, so zum Beispiel angeschweißt. Die ein oder mehreren thermoelektrischen Elemente wie zum Beispiel Peltierelemente dienen dem Temperieren des Medikaments im Medikamentenbehälter, der in die Aufnahmekammer eingelegt worden ist. Die Verteilung der thermoelektrischen Elemente beschränkt sich außen grundsätzlich auf den begrenzten Bereich der Aufnahmekammer, der temperiert werden soll.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung einen Paraffinspeicher als Kältespeicher. Der Paraffinspeicher trägt zur Temperierung bei niedrigen Temperaturbereichen bei.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Aufnahmekammer eine Kappe, mit der die Aufnahmekammer verschlossen werden kann. Wird die Kappe abgenommen, so dass die Aufnahmekammer im Anschluss daran nicht mehr verschlossen ist, so steht ein eingelegter Medikamentenbehälter derart hervor, dass dieser leicht ergriffen werden kann. Der Innenraum der Aufnahmekammer ist also ohne die Kappe kürzer als die Länge eines Medikamentenbehälters, der für diese Aufnahmekammer vorgesehen ist.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung gibt es einen Detektor, beispielsweise ein Mikroschalter, einen kapazitiven, induktiven oder optischen Sensor, der festzustellen vermag, ob die Aufnahmekammer mit der Kappe verschlossen worden ist. Darüber hinaus gibt es eine Steuerungseinrichtung, die ein Temperieren verhindert, wenn die Aufnahmekammer nicht mit der Kappe verschlossen worden ist. Es wird so erreicht, dass der Energieverbrauch zuverlässig minimiert wird.
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In einer Ausgestaltung ist die äußere Form der Aufnahmekammer zylinderförmig und ein Ende der Zylinderform als Kappe, vorzugsweise als aufschraubbare Kappe ausgestaltet. Wird die Kappe abgenommen und befindet sich in der Aufnahmekammer ein Medikamentenbehälter, so steht dieser dann insbesondere gegenüber dem verbliebenen Teil der Aufnahmekammer hervor. Der Medikamentenbehälter kann dann leicht ergriffen und herausgenommen werden. Der vorstehende Teil des Medikamentenbehälters umfasst insbesondere den Abschnitt, der nicht mit einem Medikament gefüllt ist. Der Bereich der Kappe ist daher insbesondere ein Bereich des Medikamentenbehälters, der nicht temperiert wird.
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In einer Ausführungsform ist seitlich an der Zylinderform der Aufnahmekammer, also zwischen den beiden Zylinderenden ein flächiger Bereich mit vorzugsweise rechteckiger oder quadratischer Oberfläche angebracht, der weitere Komponenten der Temperiervorrichtung wie zum Beispiel ein Display, Elektrik und/oder eine Elektronik umfasst. Wird die Kappe abgenommen und befindet sich ein Medikamentenbehälter in der Aufnahmekammer, so steht der Medikamentenbehälter nicht nur gegenüber dem verbliebenen Teil der Aufnahmekammer hervor sondern auch seitlich gegenüber dem flächigen Bereich, der seitlich an der zylinderförmigen Aufnahmekammer angebracht ist. Diese Geometrie erleichtert die Bedienung der Temperiervorrichtung und zwar insbesondere die Entnahme eines Medikamentenbehälters oder aber die Unterbringung eines Medikamentenbehälters in der Temperiervorrichtung einschließlich einer optional vorgesehenen Befestigung in der Aufnahmekammer. Außerdem ist es möglich, den Medikamentenbehälter so auf einer Fläche, so zum Beispiel auf der Oberfläche eines Schreibtisches abzustellen, dass dieser einerseits auf dem zylinderförmigen Bereich auffliegt und andererseits auf dem seitlich angebrachten flächigen Bereich, so zum Beispiel mit einem distalen Ende dieses Bereichs. Es ist dann eine Oberfläche des seitlich angebrachten Bereichs sichtbar, die insbesondere als Display ausgestaltet ist oder ein Display. Ein beispielsweise am Schreibtisch arbeitender Patient kann daher jederzeit einen Blick auf das Display werfen, um sich beispielsweise über Betriebszustände zu informieren. Diese Form erleichtert daher ebenfalls die mobile Handhabung.
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Darüber hinaus ist die Temperiervorrichtung in einer Ausgestaltung der Erfindung so beschaffen, dass auch andere Informationen über das Display angezeigt werden können, wie zum Beispiel Uhrzeit. In diesem Fall kann die Temperiervorrichtung beispielsweise zugleich als Schreibtischuhr genutzt werden. Die Temperiervorrichtung kann so ausgestaltet sein, dass alternativ oder ergänzend beispielsweise E-Mails und andere Informationen abgerufen und über das Display angezeigt werden können.
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Vorzugsweise ist die Temperiervorrichtung so beschaffen, dass diese jederzeit an eine externe Energiequelle angeschlossen werden kann. Wird die Temperiervorrichtung beispielsweise in einem Büro auf einem Schreibtisch abgelegt, so kann diese dann elektrisch an eine Steckdose angeschlossen werden. Insbesondere dann stellt es kein Problem dar, wenn die Temperiervorrichtung zugleich weitergehend genutzt wird, also beispielsweise für einen Abruf von E-Mails. Eine Steuerung kann also so vorgesehen sein, dass solche weitergehenden Nutzungsmöglichkeiten nur dann möglich sind, wenn die Temperiervorrichtung an eine externe, insbesondere elektrische Energiequelle angeschlossen worden ist.
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In einer Ausführungsform der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung unterschiedliche, durch einen Patienten auswählbare Menuführungen, die vorzugsweise auf unterschiedliche Altersstufen abgestellt sind. Es besteht insbesondere die Möglichkeit, eine Altersstufe des Patienten in die Temperiervorrichtung einzugeben. In Abhängigkeit davon wird eine altersgerechte Menüführung bereitgestellt. Für ältere Altersgruppen umfasst eine Menüführung daher in einer Ausführungsform besonders große Darstellungen von Buchstaben und Zahlen und/oder erklärende bildliche Darstellungen. Wird eine Menuführung für eine jüngere Altersstufe durch Eingabe ausgewählt, so werden Buchstaben, Zahlen sowie bildliche Darstellungen kleiner dargestellt, so dass eine größere Vielzahl von Informationen zeitgleich auf dem Display dargestellt werden können.
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Die vorgenannten Ausgestaltungen und Merkmale können beliebig mit einer Temperiervorrichtung kombiniert werden, die ein Gehäuse mit wenigstens einer Aufnahmekammer umfasst sowie wenigstens eine Temperiereinrichtung zur Temperierung der Aufnahmekammer, insbesondere einer thermoelektrischen Temperiereinrichtung, wenigstens ein Eingabemittel, das ein Einlegen eines Medikamentenbehälters in die Aufnahmekammer oder ein unmittelbar bevorstehendes Einlegen zu registrieren und in Abhängigkeit davon ein Temperieren der Aufnahmekammer zu steuern vermag.
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Auch andere zu temperierende Kammern der Temperiervorrichtung weisen in einer Ausgestaltung ein oder mehrere Merkmale der vorgenannten Aufnahmekammer auf.
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Sämtlich der vorgenannten eigenständigen Temperiereinrichtungen können einzeln oder in Kombination eine oder mehrere der nachfolgend genannten Ausgestaltungen umfassen und zwar insbesondere ein Eingabemittel, welches ein Einlegen eines zu temperierenden Medikamentenbehälter in eine zu temperierende Kammer festzustellen und in Abhängigkeit davon die erforderliche Temperierung zu steuern vermag.
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Eine Temperiereinrichtung meint ein Mittel zur Kühlung und/oder Heizung der Aufnahmekammer(n). Die Temperiereinrichtung umfasst vorzugsweise ein thermoelektrisches Element, das sowohl zum Kühlen als auch zum Heizen geeignet ist. Thermoelektrische Elemente, insbesondere Mikropeltier-Elemente, haben den Vorteil, dass eine schnelle und genaue Temperierung vornehmlich mit kleinen Bauteilen möglich ist.
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Ein Eingabemittel umfasst im Wesentlichen alle Mittel, anhand derer ein Einlegen eines Medikamentenbehälters oder ein unmittelbar bevorstehendes Einlegen registriert werden kann. Insbesondere umfasst das Eingabemittel einen Mikroschalter, einen kapazitiven, einen induktiven und/oder einen optischen Sensor. Dies kann z. B. durch taktile/haptische, akustische und optische Eingabemittel erfolgen. Als taktile Eingabemittel sind Sensoren möglich, die in der Aufnahmekammer angeordnet ein Einlegen eines Medikamentenbehälters erkennen. Wahlweise sind auch optische oder akustische Sensoren geeignet, die ein Einlegen selbsttätig erkennen. Alternativ oder ergänzend ist es möglich, dass ein Benutzer aktiv das Einlegen eines Medikamentenbehälters anhand eines Eingabemittels registriert und damit die Temperierung einer Aufnahmekammer aktiviert. Generell sind taktile Sensoren in Form von Tasten oder optische Sensoren wie Scanner oder Detektoren erdenklich, die die Absicht des Benutzers für ein Einlegen eines Medikamentenbehälters und damit zur Temperierung registrieren können. Der Benutzer kann so z. B. einen Medikamentenbehälter vor einen insbesondere optischen Detektor halten. Der Detektor registriert den Medikamentenbehälter und/oder einen Aufdruck auf dem Medikamentenbehälter und aktiviert als Folge dieser Erkennung die Temperierung einer dafür geeigneten Aufnahmekammer. Insbesondere registriert der Detektor Informationen zur Temperatur, die für das Medikament im Medikamentenbehälter vorzusehen ist. Der Benutzer legt anschließend den Medikamentenbehälter in die Aufnahmekammer ein.
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Die Temperiervorrichtung ermöglicht es, dass in Abhängigkeit davon, ob ein Medikamentenbehälter in der Aufnahmekammer eingelegt wurde und/oder eine solche Absicht durch den Benutzer registriert wurde, also grundsätzlich ein solches Einlegen unmittelbar bevorsteht, die Temperiereinrichtung gezielt zum erforderlichen oder zumindest zu einem besonders geeigneten Zeitpunkt aktiviert werden kann.
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Der Energieverbrauch der Temperiervorrichtung kann dadurch reduziert werden und dementsprechend kann beispielsweise eine Batterie bzw. ein Akkumulator kleiner dimensioniert werden. Dies führt dazu, dass die Temperiervorrichtung klein ausgestaltet werden kann und/oder desweiteren lange Stand- und Laufzeiten erreicht werden können.
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Analog hierzu wird in einer Ausführungsform der Erfindung bei einer Entnahme eines Medikamentenbehälters die Temperierung einer Aufnahmekammer entsprechend deaktiviert, wobei dann das Eingabemittel so beschaffen ist, dass dieses eine Entnahme und/oder die Absicht einer Entnahme durch den Benutzer zu registrieren vermag. Hierdurch werden ein unnötiges Temperieren im Anschluss an eine Entnahme und ein damit einhergehender Energieverbrauch von ein oder mehreren nicht genutzten Aufnahmekammern vermieden. Eine Batterie bzw. ein Akkumulator der Temperiervorrichtung kann entsprechend klein dimensioniert werden, wodurch die Temperiervorrichtung noch kleiner ausgestaltet werden kann und/oder desweiteren noch längere Stand- und Laufzeiten erreicht werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Aufnahmekammer, das heißt die Innenwände, die den Hohlraum der Aufnahmekammer umgeben, formschlüssig an den Medikamentenbehälter angepasst. Formschlüssig angepasst meint, dass der Hohlraum in der Aufnahmekammer für die Aufnahme des Medikamentenbehälters im Wesentlichen die Form des Medikamentenbehälters aufweist. Vorzugsweise ist der Abstand, der sich zwischen Hohlraum und aufgenommenen Medikamentenbehälter ergibt, nicht größer als 4,9 Millimeter, besonders bevorzugt nicht größer als 1,1 mm, besonders bevorzugt nicht mehr als 0,9 mm. Dies sorgt dafür, dass die Aufnahmekammer den Medikamentenbehälter platzsparend aufnimmt. Somit reduziert sich das zu temperierende Volumen in der Aufnahmekammer, da der Medikamentenbehälter den Hohlraum in der Aufnahmekammer nahezu vollständig ausfüllt. Dementsprechend benötigt die Temperiereinrichtung weniger Energie zum Temperieren der Aufnahmekammer, was auch zu einer kleiner dimensionierten Temperiervorrichtung und/oder zu einer längeren Stand- und Laufzeit führt. Gleichzeitig kann hierdurch eine schnelle Temperierung auf die gewünschte Temperatur erreicht werden. Das zusätzliche Merkmal dieser Ausführungsform stellt eine eigenständige Erfindung dar und zwar insbesondere unabhängig vom Eingabemittel.
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In einer Ausführungsform entspricht die Länge und/oder Breite und/oder Tiefe und/oder Durchmesser der Aufnahmekammer der Länge und/oder Breite und/oder Tiefe und/oder Durchmesser des Medikamentenbehälters, Im Fall der Aufnahmekammer sind Innenmaße gemeint. Dies sorgt ebenfalls grundsätzlich dafür, dass die Aufnahmekammer den Medikamentenbehälter platzsparend aufnimmt. Somit reduziert sich das zu temperierende Volumen in der Aufnahmekammer, da der Medikamentenbehälter den Hohlraum in der Aufnahmekammer nahezu vollständig ausfüllt. Dementsprechend benötigt die Temperiereinrichtung wenig Energie zum Temperieren der Aufnahmekammer, was auch zu einer kleiner dimensionierten Temperiervorrichtung und/oder zu einer längeren Stand- und Laufzeit führt. Gleichzeitig kann hierdurch eine schnelle Temperierung auf die gewünschte Temperatur erreicht werden. Das zusätzliche Merkmal dieser Ausführungsform kann auch eigenständig die Aufgabe der Erfindung lösen und zwar insbesondere unabhängig vom Eingabemittel.
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In einer Ausführungsform ist die Aufnahmekammer im Inneren 99 mm bis 111 mm, bevorzugt bis 106 mm, besonders bevorzugt bis 103 mm lang, 79 bis 91 mm, bevorzugt bis 96 mm, besonders bevorzugt bis 93 breit und/oder 19 mm bis 31 mm, bevorzugt bis 26 mm, besonders bevorzugt bis 23 mm tief bzw. hoch. Eine derart dimensionierte Aufnahmekammer ist an typische Dimensionen eines Sets von Insulin haltigen Nachfüllpatronen angepasst. Ein solches Set ist typischerweise 100 mm lang, 20 mm hoch bzw. tief und 80 mm breit.
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In einer Ausführungsform der Erfindung gibt es eine als Verabreichungskammer dienende Aufnahmekammer, die 169 mm bis 181 mm, bevorzugt bis 175,5 mm, besonders bevorzugt bis 172,5 mm lang ist, die 19 mm bis 31 mm, bevorzugt bis 26 mm, besonders bevorzugt bis 23 mm breit und/oder tief ist oder einen Durchmesser von 19 mm bis 31 mm, bevorzugt bis 26 mm, besonders bevorzugt bis 23 mm aufweist. Eine solche Verabreichungskammer ist für einen 170 mm langen Pen mit einem Durchmesser von 20 mm vorgesehen, mit dem ein Medikament gespritzt werden kann.
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In einer Ausführungsform der Erfindung gibt es eine als Verabreichungskammer dienende Aufnahmekammer, die 159 mm bis 171 mm, bevorzugt bis 166 mm, besonders bevorzugt bis 163 mm lang ist, die 19 mm bis 31 mm, bevorzugt bis 26 mm, besonders bevorzugt bis 23 mm breit und/oder tief ist oder einen Durchmesser von 19 mm bis 31 mm, bevorzugt bis 26 mm, besonders bevorzugt bis 23 mm aufweist. Eine solche Verabreichungskammer ist für einen 160 mm langen Pen mit einem Durchmesser von 20 mm vorgesehen, mit dem ein Medikament gespritzt werden kann.
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Die Medikamentenbehälter können unterschiedliche Formen aufweisen wie z. B. Pen-Sticks, Ampullen oder Fläschchen. Die Temperiervorrichtung weist in einer Ausführungsform der Erfindung verschiedene Aufnahmekammern für unterschiedliche Medikamentenbehälterformen auf. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Medikamente in der Temperiervorrichtung aufbewahren und transportieren. Desweiteren können die unterschiedlich dimensionierten Aufnahmekammern so angeordnet werden, dass eine energieeffiziente Temperierung durch die Temperiereinrichtung möglich ist.
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Um darüber hinaus Temperaturänderungen in der Aufnahmekammer bei Aufnahme und Entnahme der Medikamentenbehälter zu minimieren, ist es vorteilhaft vorgesehen, vorwiegend Medikamentenbehälter einzeln in der Aufnahmekammer aufzubewahren. Durch die einzelne Aufbewahrung von Medikamenten können Wärme- oder Kälteverluste, die durch das Öffnen der Aufnahmekammer entstehen, reduziert werden. Zugleich ist es auch möglich, einzelne Medikamente schnell auf eine gewünschte Temperatur zu temperieren, was insgesamt vorteilhaft für den Bauraum und/oder den Energieverbrauch der Temperiervorrichtung ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Temperiereinrichtung so ausgeführt, dass einzelne Aufnahmekammern unterschiedlich temperiert werden können. Dies ermöglicht es beispielsweise, einzelne Aufnahmekammern auf unterschiedliche Temperaturen, die bei Lagertemperaturen üblicherweise zwischen 2–8°C liegen, zu temperieren. Die Medikamente können dadurch individuell auf die jeweils optimale Temperatur temperiert werden. Dies ist insbesondere vorteilhaft im Hinblick auf die Wirksamkeit und/oder Haltbarkeit der jeweiligen Medikamente.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist weiterhin eine Aufnahmekammer vorgesehen, die das aufgenommene Medikament auf eine Verabreichungstemperatur temperiert. Die Verabreichungstemperatur von Medikamenten liegt in der Regel im Bereich von 15–25°C. Vorzugsweise ist diese als Verabreichungskammer vorgesehene Aufnahmekammer zusätzlich und/oder wärmeisoliert vorgesehen. Bei einer zusätzlichen Verabreichungskammer legt der Benutzer das Medikament vor der Anwendung in diese, so dass das Medikament auf die richtige Verabreichungstemperatur temperiert werden kann. Ein Eingabemittel in Form eines Sensors, beispielsweise in Form eines Mikroschalters, optischen Sensors, kapazitiven Sensors oder induktiven Sensors kann beispielsweise ein Einlegen registrieren und die Verabreichungskammer auf die entsprechende Temperatur temperieren. Alternativ ist es auch möglich, dass keine zusätzliche Verabreichungskammer vorgesehen ist und die Aufnahmekammer auf eine Verabreichungstemperatur temperiert wird, nachdem der Benutzer die Absicht einer Verabreichung über ein Eingabemittel registriert hat. Vorteilhaft an einer zusätzlichen und/oder wärmeisolierten Verabreichungskammer ist, dass aufgrund des in der Regel bestehenden Unterschieds zwischen Lagertemperatur und Verabreichungstemperatur eines Medikaments eine schnelle Temperierung auf eine Verabreichungstemperatur möglich ist. Dies ist insbesondere auch vorteilhaft für den Energieaufwand der Temperiervorrichtung, da eine zusätzliche und/oder wärmeisolierte Verabreichungskammer geringere Temperaturänderungen erfordert.
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Das Vorsehen einer zweiten als Verabreichungskammer dienenden Aufnahmekammer ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die erste Aufnahmekammer so beschaffen und dimensioniert ist, das diese der Aufnahme einer Mehrzahl von als Nachfüllpatronen ausgestalteten Medikamentenbehältern dient. Aus der ersten Aufnahmekammer wird dann bei Bedarf eine erste Nachfüllpatrone entnommen und in einen Stick-Pen eingelegt. Anschließend wird der Stick-Pen in die zweite Aufnahmekammer gebracht. Die erste Aufnahmekammer wird entsprechend der vorgeschriebenen Aufbewahrungstemperatur des Medikaments temperiert. Die zweite Aufbewahrungskammer wird bei eingelegtem Stick-Pen bzw. Medikamentenbehälter entsprechend der vorgeschriebenen Verabreichungstemperatur temperiert.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Temperiervorrichtung eine Steuervorrichtung, insbesondere eine Mikroprozessorsteuerung, die so eingerichtet ist, dass die Temperiereinrichtung effizient temperiert und/oder die Auswahl der Aufnahmekammer eine effiziente Temperierung ermöglicht. Vor allem mittels eines Displays ist es so möglich, dass die Steuervorrichtung nach einem Ermitteln der Lagertemperatur z. B. durch einen Scanner die passende und energetisch effiziente Aufnahmekammer zuweist. Dies ermöglicht insbesondere eine verbesserte Stand- und Laufzeit der Temperiervorrichtung.
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Zur intuitiven Benutzerführung beinhaltet die erfindungsgemäße Temperiervorrichtung wenigstens ein Ausgabemittel für Informationen. Das Ausgabemittel kann gewöhnlich optisch oder akustisch realisiert werden. So kann z. B. ein berührungsempfindlicher Bildschirm, der neben einem optischen Ausgabemittel auch ein taktiles/haptisches Eingabemittel umfasst, vorgesehen werden, auf dem Benutzerinformationen angezeigt werden können. Benutzerinformationen können beispielsweise eingelesene Informationen zu Medikamenten wie Lagertemperatur, Verabreichungstemperatur und Haltbarkeit sein. Überdies ist es auch möglich, über eine Kommunikationsschnittstelle wie USB oder Bluetooth erhaltene Informationen zum Patienten z. B. Blutzuckerwerte auf einem Display darzustellen. Weiterhin können auch Anzeigen zur optischen Signalisierung insbesondere im Hinblick auf den Zustand der Aufnahmekammern und/oder Lautsprecher zur akustischen Signalisierung vorgesehen werden. Kleine Displays an der Aufnahmekammer können z. B. die Temperatur und/oder die Belegung der Aufnahmekammer anzeigen.
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Die Ausgabemittel ermöglichen eine verbesserte Benutzerführung und verhindern oder vermindern darüber hinaus mögliche Fehlbedienungen durch den Benutzer. In Verbindung mit der Steuervorrichtung kann der Benutzer hinsichtlich einer energieeffizienten und sicheren Benutzung der Temperiervorrichtung geführt werden.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist wenigstens eine Eingabevorrichtung für das Erfassen von Informationen vorhanden. Eine Eingabevorrichtung umfasst im Wesentlichen Sensoren oder Datenerfassungsgeräte. Es ist möglich, taktile/haptische, akustische und optische Eingabevorrichtungen an der Temperiervorrichtung vorzusehen. Anhand der Eingabevorrichtung können Benutzereingaben und/oder Informationen zum Medikament erfasst werden. Der Benutzer kann z. B. mit dem oben erwähnten berührungsempfindlichen Bildschirm Informationen direkt eingeben.
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In einer weiteren Ausführungsform können durch eine optische Eingabevorrichtung wie einem Scanner automatisch Informationen, die sich gewöhnlich als maschinenlesbarer Code auf dem Medikamentenbehälter befinden, eingelesen werden. Die eingelesenen Informationen können unter anderem die Aufbewahrungstemperatur, Verabreichungstemperatur, Art der Medikaments, Bauform des Medikamentenbehälters und/oder sonstige wichtige Hinweise für den Benutzer enthalten. Die Steuervorrichtung kann die über die Eingabevorrichtung erhaltenen Informationen sodann weiterverarbeiten und insbesondere die jeweilige Aufnahmekammer entsprechend temperieren. Dies ermöglicht eine intuitive Interaktion zwischen Benutzer und Temperiervorrichtung. Desweiteren können Informationen zum Medikament mit Hilfe von optischen Eingabevorrichtungen wie Scannern schnell eingelesen werden, wodurch eine komfortable und sichere Benutzung der Temperiervorrichtung ermöglicht wird.
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Die Eingabevorrichtung ermöglicht desweiteren eine energieeffiziente Temperierung der Aufnahmekammern. Hierzu wird zunächst ein Medikament mit Hilfe einer Eingabevorrichtung wie z. B. einem Barcodescanner automatisch eingelesen. Die Steuervorrichtung wählt anhand der eingelesenen Lagertemperatur und/oder Verabreichungstemperatur eine geeignete Aufnahmekammer aus und zeigt sie dem Benutzer über ein Ausgabemittel wie einer LED-Anzeige an. Gleichzeitig kann diese Aufnahmekammer dann auch temperiert werden. Spätestens aber mit dem Einlegen des Medikaments, das durch ein Eingabemittel wie einem Detektor registriert wird, startet die Temperierung auf die eingelesene Lagertemperatur und/oder Verabreichungstemperatur.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist ein Gewichtssensor an einer Aufnahmekammer vorgesehen, der das Gewicht des aufgenommenen Medikaments zu erfassen vermag. Dies kann ergänzend zur Kontrolle des aufgenommenen Medikaments genutzt werden, um Verwechselungen zu vermeiden bzw. aufgetretene Verwechslungen optisch oder akustisch mit Hilfe eines entsprechenden Ausgabemittels wie einer LED-Anzeige oder einem Lautsprecher zu signalisieren. Diese Kontrolle ist dadurch möglich, dass das ermittelte Gewicht mit einem vorgeschriebenen Gewicht, welches z. B. über die Eingabevorrichtung eingelesen wurde, verglichen wird. Der Gewichtssensor wird in einer Ausführungsform ergänzend dazu genutzt, um festzustellen, wenn sich kein Medikament mehr in der Aufnahmekammer befindet. Stellt der Gewichtssensor fest, dass sich kein Medikament mehr in der Aufbewahrungskammer befindet, so wird die weitere Temperierung der Aufnahmekammer gestoppt, um so den Energieverbrauch zu minimieren. In einer Ausführungsform wird die weitere Temperierung zeitlich verzögert gestoppt, so zum Beispiel erst dann, wenn mittels des Gewichtssensors oder eines anderen Sensors festgestellt wird, dass sich zum Beispiel wenigstens 30 Sekunden oder wenigstens eine Minute lang kein Medikament mehr in der Aufnahmekammer befunden hat. Diese Ausführungsform ist besonders geeignet, wenn eine Mehrzahl von Medikamentenbehältern in der Aufbewahrungskammer aufbewahrt werden sollen, die beispielsweise in einer Blisterverpackung verpackt sind. Es wird so dem Umstand Rechnung getragen, dass zunächst die Blisterverpackung vollständig aus der Aufnahmekammer herausgeholt wird, ein Medikamentenbehälter der Blisterverpackung entnommen wird und anschließend die Blisterverpackung mit den restlichen Medikamentenbehältern in die Aufnahmekammer zurückgelegt wird, die dann weiter temperiert werden müssen. Es muss bei dieser Ausführungsform nicht zwingend ein Gewichtssensor vorgesehen sein. Es genügt ein anderer Detektor, der das Vorhandensein eines Medikaments in der Aufnahmekammer zu detektieren vermag, so zum Beispiel ein entsprechender optischer Detektor, der dies zu leisten vermag.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist an oder in der Aufnahmekammer ein Temperatursensor angebracht, mit dem die Temperatur in der Aufnahmekammer ermittelt werden kann. Durch die Ermittlung der Ist-Temperatur in der Aufnahmekammer kann die Soll-Temperatur mit Hilfe der Steuervorrichtung exakt eingestellt werden, wodurch eine genaue Regelung der Temperierung möglich ist.
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Um eine sichere Aufbewahrung der Medikamente zu gewährleisten, ist in einer Ausführungsform weiterhin vorgesehen, ein oder mehrere Aufnahmekammern durch ein Verriegelungsmittel zu sichern. Das Verriegelungsmittel kann verhindern, dass sich Aufnahmekammern unbeabsichtigt öffnen. Desweiteren kann durch eine elektrisch angesteuerte Verriegelung und Entriegelung von einzelnen Aufnahmekammern eine irrtümliche Anwendung von Medikamenten und/oder einer unzutreffenden Lagerung verhindert werden. Hierzu ist die Steuervorrichtung so eingerichtet, dass nach einem Einlesen eines Medikaments durch eine optische Eingabevorrichtung, eine passende Aufnahmekammer dem Benutzer vorzugsweise über ein Display angezeigt wird und zeitnah diese Aufnahmekammer für ein Einlegen entriegelt wird. Nach dem ordnungsgemäßen Einlegen wird die entsprechende Aufnahmekammer wieder verriegelt. Die Entriegelung für eine Entnahme des Medikaments erfolgt dementsprechend erst durch eine Freigabe durch die Steuervorrichtung, die vorzugsweise durch den Benutzer ausgelöst werden kann.
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Um eine Aufnahmekammer rasch temperieren und zwar insbesondere kühlen zu können, sind die Kammerwände vorzugsweise aus einem Metall gefertigt und zwar insbesondere aus Aluminium, um das Gewicht gering zu halten. Es können Kühlrippen vorgesehen sein, um Wärme hierüber abzuführen. Bevorzugt wird die Wärme, die während einer Kühlung entzogen wird, für ein Aufschmelzen eines Stoffes so zum Beispiel eines Salzes verwendet, um so große Wärmemengen rasch abführen zu können, ohne dafür ein großes Volumen bereitstellen zu müssen. Vor allem in diesem Fall kann auf den Einsatz eines Lüfters verzichtet werden. Insbesondere mittels eines thermoelektrischen Elements wird Wärme einer Aufnahmekammer entzogen und dem aufzuschmelzenden Stoff zugeführt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Temperiervorrichtung wenigstens ein Kommunikationsmittel für Daten. Ein Kommunikationsmittel kann eine Verbindung zwischen Kommunikationsgeräten herstellen. Die Kommunikation kann durch eine mechanische Anbindung wie Kabel oder vorzugsweise drahtlos hergestellt werden. Eine kabelgebundene Verbindung wie z. B. eine USB-Schnittstelle ermöglicht neben einem Datenaustausch auch gewöhnlich ein Aufladen eines wiederaufladbaren Akkumulators. Bei drahtlosen Verbindungen eignet sich neben dem WLAN auch das Bluetooth-System. Das Kommunikationsmittel für den Datenaustausch ermöglicht eine einfache Übertragung von Benutzerdaten zwischen den Kommunikationsgeräten. So können beispielsweise gesundheitsrelevante Benutzerdaten wie die Blutzuckerwerte eines Blutzuckermessgerätes eingelesen und über das Display der Temperiervorrichtung dem Benutzer angezeigt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist ein Kommunikationsmittel für eine Identifizierung von Kommunikationsgeräten vorgesehen. Vorteilhaft ist eine drahtlose Identifizierung wie z. B. dem RFID-System. Das Kommunikationsmittel an der Temperiervorrichtung erkennt sodann drahtlos das zugehörige Kommunikationsgerät, das sich insbesondere in der Nähe der Temperiervorrichtung befindet. Auf diese Weise kann das Kommunikationsgerät wie z. B. ein RFID-Transponder für einen bestimmten Benutzer identifiziert werden und die Steuervorrichtung das Medikament für den identifizierten Benutzer freigeben. Auf diese Weise ist es möglich die Temperiervorrichtung für mehrere Benutzer einzurichten. Die Steuervorrichtung verwaltet sodann die Daten der einzelnen Benutzer und deren Medikamente in der Temperiervorrichtung. Diese Ausführungsform ist insbesondere für eine Anwendung in Krankenhäusern geeignet. Ein Patient wird über das Kommunikationssystem identifiziert und die Verabreichung des für diesen Patienten vorgesehenen Medikaments durch die Temperiervorrichtung gesteuert und/oder signalisiert.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Kommunikationsmittel so eingerichtet, dass es Benutzerhinweise wie Warnungen, Alarme oder Informationen zu übertragen vermag. Beispielsweise kann so eine Warnung oder ein Alarm über Mobilfunk, so zum Beispiel per SMS übertragen werden. Der Benutzer kann dann in einer Ausführungsform der Erfindung über eine Sprachnachricht oder eine Textnachricht darauf hingewiesen werden, dass ein Medikament bereit ist zur Verabreichung. Die Temperiervorrichtung kann somit eine regelmäßige Anwendung der Medikamente sicherstellen und erforderlichenfalls den Benutzer warnen oder erinnern.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Temperiervorrichtung modular aufgebaut. Die Modularität ermöglicht es, dass die Temperiervorrichtung aus standardisierten Bauteilen aufgebaut ist. Die Temperiervorrichtung kann daher flexibel erweitert werden. Die standardisierten Bauteile beschränken sich nicht nur auf Komponenten, die einzelne Funktionen wie z. B. ein Kommunikationsmodul für Bluetooth bereitstellen, sondern umfassen Module, die eine flexible Erweiterung mit zumindest einer Aufnahmekammer ermöglichen. Die Erweiterung der Aufnahmekammer kann mechanisch durch ein Verbindungsmittel wie einem Klemm-, Dreh- und/oder Druckverschluss realisiert werden, wodurch eine schnelle Anbindung mehrere Module ermöglicht wird.
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In einer weiteren Ausführungsform ist ein Mastermodul vorhanden, das vor allem die Steuervorrichtung umfasst. Dieses Mastermodul kann durch weitere Module mit ein oder mehreren Aufnahmekammern und verschiedenen Größen flexibel kombiniert werden. Auf diese Weise ist es möglich, anhand eines Mastermoduls mehrere Module zu verwalten. Vorteilhafterweise kann die Temperiervorrichtung anhand eines Mastermoduls mehrere Benutzer und deren aufgenommene Medikamente verwalten. Insbesondere ist es bei dieser Ausführungsform möglich, Aufnahmekammern auszutauschen, um bei Bedarf das Kammervolumen ändern zu können.
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Die Temperiervorrichtung kann auch der Temperierung von zum Beispiel Organen im Fall eines Organtransports dienen. Insbesondere bei einem modulartigen Aufbau kann leicht eine geeignet dimensionierte Aufnahmekammer hinzugefügt oder vorgesehen werden.
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Um eine hohe Wärmedämmung und damit einen geringen Durchgang von Wärmeenergie insbesondere für die Aufnahmekammer(n) zu erreichen, wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Temperiervorrichtung durch Lasersintern von Kunststoff hergestellt. Zur verbesserten Wärmedämmung werden vorzugsweise Thermofäden, daher Hohlfäden, in das Gehäuse der Temperiervorrichtung eingelagert. Diese können an besonders wichtigen Bereichen des Gehäuses dafür sorgen, dass der Durchgang von Wärmeenergie reduziert wird.
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In einer Ausführungsform umfasst die Temperiereinrichtung eine Ortungseinrichtung, die zum Beispiel ein GPS-System umfasst. Während eines Transports kann der Ort der Temperiereinrichtung durch die Ortungseinrichtung in einem Notfall ermittelt werden, um so beispielsweise einen Benutzer rasch auffinden zu können.
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In einer Ausführungsform umfasst die Temperiereinrichtung ein drahtloses Kommunikationsmodul wie WLAN oder eine Mobilfunkverbindung wie UMTS für eine externe Steuerung der Temperiervorrichtung. Es können so drahtlos Parameter der Temperiervorrichtung geändert werden oder vorzugsweise automatisiert eine Software aktualisiert werden.
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Eine erfindungsgemäße Temperiereinrichtung kann anstelle einer Kappe einen schwenkbar mit der Aufnahmekammer verbundenen Deckel umfassen, um die Aufnahmekammer verschließen zu können. Ein Befestigungsmittel in der Aufnahmekammer, welches mit den Medikamentenbehälter verbunden werden kann, kann ebenfalls verschwenkbar ausgestaltet sein, um das Befestigungsmittel für ein Befestigen des Medikamentenbehälters in eine dafür geeignete Position verschwenken zu können. Im Anschluss an das Befestigen eines Medikamentenbehälters kann der Medikamentenbehälter nebst Befestigungsmittel so geschwenkt werden, dass der Medikamentenbehälter in die Aufnahmekammer gelangt und diese durch einen Deckel oder eine Kappe verschlossen werden kann.
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Es zeigen
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1: Temperiervorrichtung
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2: weitere Ausführungsform einer Temperiervorrichtung
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3: weitere Ausführungsform einer Temperiervorrichtung
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Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels im Einzelnen beschrieben.
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In der 1 wird eine Temperiervorrichtung 1 skizziert. Die Temperiervorrichtung 1 umfasst ein Gehäuse 2 mit mehreren Aufnahmekammern 3. Die Aufnahmekammern 3 sind verschließbar ausgeführt. Über eine Entriegelung 7 im Deckel der Aufnahmekammer 3 lässt sich die Aufnahmekammer öffnen, vorausgesetzt sie wurde entsprechend entriegelt, um eine Entnahme des Medikaments freizugeben. Der Status einer Aufnahmekammer wird durch mehrere LED Statusanzeigen 5 angezeigt. Die LED-Anzeigen 5 können durch verschiedene Farben oder Blinktaktung den Status der Aufnahmekammer verdeutlichen. Der Benutzer kann zum Beispiel aufgrund der LEDs ohne ein Öffnen der Aufnahmekammern 3 erkennen, welche Aufnahmekammern gerade temperiert werden. Desweiteren sind auch Temperaturanzeigen 4 an Aufnahmekammern 3 vorhanden, so dass der Benutzer die Temperatur direkt ablesen kann.
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Zur Aufnahme verschiedener Medikamentenbehälter sind unterschiedlich große Aufnahmekammern 3 vorgesehen. Neben Aufnahmekammern, die einzelne Medikamentenbehälter z. B. in Form von Pen-Sticks aufnehmen, sind auch Aufnahmekammern für mehrere Ampullen oder sonstige Medikamentenbehälter platzsparend an der Temperiervorrichtung 1 angeordnet. Um ferner eine sichere Bedienung durch Benutzer mit Sehbehinderung zu ermöglichen, weisen die Aufnahmekammern 3 eine Kennzeichnung mit Blindenschrift 6 auf.
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In der 2 wird eine andere Ausführungsform mit einer Aufnahmekammer 3 gezeigt. Diese Ausführungsform umfasst einen Touchscreen 8, um relevante Benutzerinformationen anzuzeigen sowie um Eingaben zu tätigen. Über einen Lautsprecher 9 können Informationen zum Beispiel über den Betriebszustand oder zur Bedienung akustisch ausgegeben werden. Ein Mikro-Barcodescanner 10 dient als Eingabemittel, um maschinenlesbare Informationen auf einer Medikamentenverpackung einlesen zu und in Abhängigkeit davon eine Temperierung der Aufnahmekammer 3 starten zu können. Über einen Anschluss wie zum Beispiel einen USB-Anschluss 15 kann ein Akku der Temperiervorrichtung aufgeladen werden und/oder Daten mit einem Rechner ausgetauscht werden. Ein Kontrollleuchte 11 dient als Temperaturanzeige, um beispielsweise durch ein grünes Licht das Erreichen einer vorgesehenen Temperatur in der Aufnahmekammer 3 zu signalisieren. Eine weitere Kontrollleuchte 12 signalisiert den Betriebszustand des Akkus. Leuchtet diese Leuchte zum Beispiel grün, ist der Akku hinreichend aufgeladen. Gelb signalisiert zum Beispiel einen Bedarf für ein Aufladen. Rot signalisiert zum Beispiel, das der Akku fast vollständig entladen ist. Eine Kontrollleuchte 13 signalisiert einen ordnungsgemäßen Anschluss eines Netzteils. Ein Lichtsensor 14 regelt die Helligkeit der jeweiligen optischen Anzeigen, um so den Stromverbrauch zu minimieren. Es können eine Mehrzahl von weiteren Anschlüssen 15 wie zum Beispiel USB-Anschlüsse vorgesehen sein, um beispielsweise weitere Module mit dem in der 2 gezeigten Modul zu verbinden. Eine Kontrollleuchte 16 zeigt den Betriebszustand einer Bluetooth-Kommunikationseinrichtung 17 an. Eine Kontrollleuchte 18 zeigt den Betriebszustand einer WLAN-Kommunikationseinrichtung 19 an. Die in der 2 gezeigte Temperiervorrichtung 1 umfasst einen RFID-Sender und/oder Empfänger 20.
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Mit Hilfe von Tasten 21 und 22 kann manuell eine gewünschte Temperatur in der Aufnahmekammer 3 eingestellt werden.
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Eine solche Temperiervorrichtung kann beispielsweise ein Modul umfassen, welches neben ein oder mehreren Akkus beispielsweise eine Rechnereinheit umfasst, die beispielsweise mit der in der 1 oder der in der 2 gezeigten Ausführungsform verbunden wird. Ein weiteres Modul kann eine Aufnahmekammer sein, die mit eigenen Anzeigeeinrichtungen und dergleichen versehen sein kann. Die Temperiervorrichtung bzw. ein Modul der Temperiervorrichtung kann über eine Notfalltaste verfügen, um einen Notruf zum Beispiel per Mobilfunk absetzen zu können. Ein so abgesetzter Notruf umfasst zweckmäßig sogleich eine Angabe zum Ort der Temperiervorrichtung. Die Temperiervorrichtung umfasst darüber hinaus zweckmäßig einen Ein- und Ausschalter.
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In der 3 wird eine weitere Ausführungsform einer Temperiervorrichtung gezeigt, die eine zylinderförmige Aufnahmekammer bestehend aus einem Behälter 30 und einer Kappe 31 umfasst. Die Kappe 31 kann mit dem Behälter 30 fest verbunden werden, beispielsweise über eine Schraubverbindung oder einer Rastverbindung. Insbesondere die Kappe 31 besteht vorzugsweise aus Kunststoff und ist darüber hinaus mit thermisch isolierende Schichten und/oder Materialien ausgestattet wie zum Beispiel Schaumstoff. Über einen Teil der Längserstreckung der Aufnahmekammer 30, 31 sind thermoelektrische Elemente im Bereich 32 angeordnet, der gestrichelt dargestellt ist. Der Bereich 32 ist so dimensioniert, dass dieser an den Bereich des Medikamentenbehälters angrenzt, der das Medikament enthält. Es kann eine Steuerungseinrichtung geben, welche das Temperieren durch die thermoelektrischen Elemente in Abhängigkeit von der Stellung eines Kolben des Medikamentenbehälters steuert und zwar derart, dass nur der Bereich beheizt wird, der das Medikament umfasst. Innerhalb der Aufnahmekammer befindet sich ein solcher Medikamentenbehälter 33, der in die Kappe 31 hineinreicht. Wird die Kappe 31 abgenommen, so steht der Medikamentenbehälter gegenüber dem übrigen Bereich 30 der Aufnahmekammer hervor. Der Medikamentenbehälter 33 kann dann leicht ergriffen und aus dem übrigen Bereich 30 der Aufnahmekammer herausgezogen werden.
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Seitlich an der Aufnahmekammer 30, 31 ist ein flächiger Bereich mit rechteckiger Oberfläche angebracht, der ein Display 35 umfasst. Wird die in der 3 gezeigte Temperiervorrichtung beispielsweise auf einem Schreibtisch so abgelegt, dass das Display 35 sichtbar ist, so befindet sich dieses Display leicht geneigt und damit gut lesbar auf der Oberfläche eines Schreibtisches. Der rechteckige Bereich 34 kann weitere Komponenten der Temperiereinrichtung aufnehmen.
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Der Medikamentenbehälter 33 wird für ein Einlegen mit einer Befestigungseinrichtung 36 beispielsweise durch ein Gewinde, also durch Aufschrauben verbunden. Die Kappe 31 kann vorzugsweise erst dann den Behälter 30 verschließen, wenn der Medikamentenbehälter 33 vollständig mit der Befestigungseinrichtung 36 verbunden ist. Die Befestigungseinrichtung 36 umfasst einen Sensor 37, beispielsweise einen Mikroschalter oder einen anderen Sensor, mit dem festgestellt werden kann, ob ein Medikamentenbehälter 33 ordnungsgemäß mit dem Befestigungsmittel 36 verbunden worden ist. Dieser Sensor kann aber auch entfallen, wenn der Behälter 30 nur dann mit der Kappe 31 verschlossen werden kann, wenn der Medikamentenbehälter 33 ordnungsgemäß am Befestigungsmittel 36 befestigt worden ist. Es genügt dann einen Sensor bzw. Detektor, der festzustellen vermag, ob sich ein Medikamentenbehälter 33 in dem Behälter 30 befindet. Durch einen Sensor 38, beispielsweise einen Mikroschalter kann festgestellt werden, ob der Behälter 30 ordnungsgemäß mit der Kappe 31 verschlossen worden ist. Einen Mikroschalter als Sensor einzusetzen weist den Vorteil auf, dass dieser keine Energie verbraucht im Unterschied zu anderen Sensoren wie zum Beispiel optische Sensoren, was Standzeiten zu verlängern vermag.
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Im Behälter 30 kann sich ein nicht dargestellter Einsatz insbesondere aus Metall oder zumindest teilweise aus Metall befinden, der gegenüber dem Behälter 30 vorzugsweise vorsteht und der dann leicht entnommen und gegen einen anderen Einsatz ausgetauscht werden kann. Der Medikamentenbehälter 33 befindet sich dann ganz oder teilweise innerhalb des Einsatzes.
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Die Aufnahmekammer 30, 31 kann zumindest teilweise durch Schichten umhüllt sein, die Substanzen umfassen, die durch Zufuhr von Wärme von einem flüssigen Zustand in einen festen Zustand überführt werden. Vorzugsweise gibt es zwei solcher Schichten. Die Substanz in einer innen liegende Schicht wird bei einer niedrigeren Temperatur, insbesondere bei Temperaturen zwischen 2°c und 8°C in den festen Zustand überführt im Vergleich zu der Substanz in der im Vergleich dazu außen liegenden Schicht. Die Substanz der außen liegenden Schicht wird vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 20°C und 30°C in den festen Zustand überführt. Die Isolierung in Form von ein oder mehreren derartigen Schichten kann mit jeder in diesen Unterlagen offenbarten Ausführungsform bzw. eigenständigen Erfindung kombiniert werden.
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In einer Ausführungsform der Erfindung ist der Behälter 30 so beschaffen, dass dieser zusätzlich zu einem Medikamentenbehälter ein oder mehrere Nachfüllpatronen für den Medikamentenbehälter oder aber ein oder mehrere weitere Medikamentenbehälter aufzunehmen vermag. Für jede Nachfüllpatrone kann eine eigene Bohrung bzw. eine eigene Kammer vorhanden sein, in die eine Nachfüllpatrone bzw. ein Medikamentenbehälter hineingeschoben werden kann. Die verschiedenen Kammern können über Versorgungskanäle miteinander verbunden sein, um für einen thermischen Ausgleich zwischen den Kammern Sorge zu tragen.
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In der 4 wird eine mögliche Ausgestaltung der Kammer 30 im Schnitt gezeigt. Eine Mehrzahl von Kammern 39 sind um eine Hauptklimakammer 40 herum gruppiert angeordnet. Von der Hauptklimakammer 40 führen optional Kanäle 41 sternförmig zu den Kammern 39. Über die Kanäle 41 gelingt ein Luftaustausch zwischen den verschiedenen Kammern 39, 40. In eine jede Kammer 39 kann zumindest eine Nachfüllpatrone hineingeschoben werden. Sämtliche Kammern 39 und 40 können schließlich durch eine einzige Kappe wie in der 3 gezeigt verschlossen werden. Es ist allerdings zu bevorzugen, dass die Kammern 39 durch eine andere Kappe verschlossen werden, also nicht durch die Kappe, die die Hauptklimakammer 40 zu verschließen vermag. Die beiden Kappen können an entgegengesetzten Enden eines beispielsweise zylinderförmigen Behälters 30 vorgesehen sein. Ein Abnehmen der Kappe für die Hauptklimakammer 41 vermeidet, dass ein Öffnen zwecks Entnahme eines bereits verwendeten Medikamentenbehälters zur Folge hat, dass Warmluft unmittelbar auch in die Kammern 39 einströmen kann, was den Energieverbrauch erhöhen würde.
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Sind Kanäle 41 vorgesehen, so kann es genügen, dass thermoelektrische Elemente so angeordnet sind, dass durch diese in erster Linie die Hauptklimakammer 40 temperiert wird. Die Temperierung der weiteren Kammern 39 erfolgt dann durch Luftaustausch über die Kanäle 41. Bevorzugt gibt es genau fünf Kammern 39 für Nachfüllpatronen, da sich diese Anzahl als besonders geeignet herausgestellt hat, um unter Berücksichtigung der diversen Anforderungen um eine Hauptklimakammer 40 herum angeordnet werden zu können. In den ein oder mehreren Kammern 39 sind in einer Ausführungsform zumindest je eine Feder vorhanden, die vorgespannt sind, wenn sich Nachfüllpatronen in diesen Kammern 39 befinden. Die Nachfüllpatronen befinden sich dann unbeweglich in diesen Kammern 39. Alternativ kann wiederum in jeder Kammer 39 ein Befestigungsmechanismus vorgesehen sein, mit dem Nachfüllpatronen in einer jeden Kammer 39 befestigt werden können oder müssen, um eine jede Kammer 39 verschließen zu können.
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In einer Ausführungsform der Erfindung werden mehrere Kammern 39 mit einem drehbaren Teller mit einem Durchgang verschlossen. Wird der Teller geeignet verdreht, so wird ein Zugang zu einem der Kammern 39 mittels des Durchgangs geschaffen. Es wird so vermieden, dass sämtliche Kammern 39 im Bedarfsfall zeitgleich geöffnet werden, was den Energieverbrauch entsprechend erhöhen würde. Der Teller kann durch eine vorgespannte Feder gegen die Öffnungen der Kammern 39 gedrückt werden. In den Kammern 39 befindliche Federn können dazu genutzt werden, dass ein Ende einer Nachfüllpatrone heraus gedrückt wird, wenn die entsprechende Kammer geöffnet wird.
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Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Temperierung von Insulin.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Temperiervorrichtung
- 2
- Gehäuse
- 3
- Aufnahmekammer
- 4
- Temperaturanzeige
- 5
- LED Statusanzeige
- 6
- Kennzeichnung mit Blindenschrift
- 7
- Entriegelung
- 8
- Touchscreen
- 9
- Lautsprecher
- 10
- Micro-Barcode Scanner
- 11
- Kontrollleuchte
- 12
- Kontrollleuchte
- 13
- Kontrollleuchte
- 14
- Lichtsensor
- 15
- USB-Anschluss
- 16
- Kontrollleuchte
- 17
- Bluetooth-Einrichtung
- 18
- Kontrollleuchte
- 19
- WLAN-Kommunikationseinrichtung
- 20
- RFID-Sender/Empfänger
- 21
- Taste
- 22
- Taste
- 30
- Behälter
- 31
- Kappe
- 32
- Bereich für thermoelektrische Elemente
- 33
- Medikamentenbehälter
- 34
- rechteckiger Oberflächenbereich
- 35
- Display
- 36
- Befestigungseinrichtung
- 37
- Sensor
- 38
- Sensor
- 39
- Kammer
- 40
- Hauptklimakammer
- 41
- Kanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2009/0100843 A1 [0004]
- US 2008/0022696 A1 [0006]
- US 5713208 [0006]
- US 5865032 [0006]