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Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 zum Auswuchten eines um die eigene Längsachse rotierenden länglichen Rotors. In diesem Zusammenhang wird unter einem solchen Rotor zum Beispiel eine Achse, Walze oder Trommel oder ein entsprechendes rotierendes Teil verstanden. Die Erfindung betrifft ferner eine das Verfahren umsetzende Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 13. Die Erfindung betrifft weiterhin einen bei der Herstellung oder bei der Nachbehandlung einer Faserbahn zu verwendenden Rotor gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 21.
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Bei der Herstellung oder Nachbehandlung von Papier, Karton oder entsprechenden bahnförmigen Materialien kommen spezielle Achsen, Rollen, Trommeln sowie Walzen zum Einsatz, die typischerweise an ihren Enden um sich drehende Längsachsen gelagert sind. Die dynamische Unwucht dieser Rotoren beeinflusst sowohl die auf den Lagern der genannten Teile liegende Last als auch die Qualität der mithilfe dieser Teile zu fertigenden oder nachzubehandelnden Faserbahnen.
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Als Beispiel sei ein Kalander für Papier genannt, bei dem die dynamische Unwucht der Kalanderwalzen Vibrationen der Walzen verursacht, welche in den sogenannten Walzenspalten Schwankungen der dort wirkenden Kräfte verursachen. Diese Schwankungen der Kräfte in den Walzenspalten wirken sich auch auf die Eigenschaften des die Walzenspalten durchlaufenden Fasermaterials aus. Der Einfluss der Vibrationen kommt zum Beispiel in Form von in Maschinenrichtung verlaufenden unerwünschten Schwankungen von Eigenschaften und Qualität zum Ausdruck. Mit zunehmenden Laufgeschwindigkeiten bei der Herstellung und Nachbehandlung erhöht die Unwucht der Achsen, Walzen, Trommeln und sonstiger drehender Teile der Anlage auch die Anfälligkeit für zu Produktionsunterbrechungen führende Bahnrisse erheblich.
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Als Verarbeitungsanlage für die Faserbahn kommt auch eine mit einem Metallmantel versehene Verarbeitungsanlage infrage, zu der ein um mindestens ein Führungsteil gezogenes Metallband gehört, außerhalb dessen mindestens eine mit dem Band eine Kontaktfläche bildende Gegenwalze so angebracht ist, dass sich zwischen dem Band und der Walze der Verarbeitungsbereich für die Bahn befindet, durch welchen die zu verarbeitende Bahn gezogen wird. Der Terminus ”Bahnverarbeitung” bezeichnet im Rahmen dieser Patentschrift spezielle Maßnahmen im Zusammenhang mit der Verarbeitung der in der Papier-/Kartonagemaschine herzustellenden Faserbahn, wie zum Beispiel Pressen, Trocknen, Kalandrieren, Beschichtung, Verleimung. Die mit dem Metallband versehene Verarbeitungsanlage kann auch eine Nachbehandlungsanlage für Faserbahnen sein, wie zum Beispiel eine separate Beschichtungsanlage, Druckanlage oder ein Kalander.
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Gemäß dem Stand der Technik erfolgt die Auswuchtung der Achsen, Walzen und entsprechenden Rotoren normalerweise durch Kompensation der durch die im Rotor herrschende Unwucht verursachten Lagerlasten, entweder durch Hinzufügen einer Ausgleichsmasse an einer passenden Stelle des Rotors oder durch Entfernen von Rotormasse an passender Stelle.
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Bei starren und langsam rotierenden Rotoren wie zum Beispiel kurzen Achsen oder Walzen mit großem Durchmesser kann die Auswuchtung mittels einer sogenannten Seitenflächenauswuchtung erfolgen. Hierbei werden ausschließlich im zur Durchführung der Maßnahme in der Regel relativ leicht zugänglichen Seitenflächenbereich des Rotors Gewichtsstücke hinzugefügt oder entfernt. Bei der Seitenflächenauswuchtung müssen jedoch fast immer Kompromisse zwischen Lagerlasten (Unwucht an den Seitenflächen des Rotors) und der am Rotor verbleibenden dynamischen Durchbiegung eingegangen werden. Die dynamische Durchbiegung bedeutet in diesem Zusammenhang die Biegung, die durch aufgrund der Unwucht zwischen den Seitenflächen des sich drehenden Rotors entstehenden Fliehkräfte verursacht wird und von den Längskoordinaten des Rotors abhängig ist.
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Typischerweise ist die Situation bei der Seitenflächenauswuchtung derart, dass mit der bei der Auswuchtung verwendeten Rotationsgeschwindigkeit und in unmittelbarer Nähe die Lagerlasten durchaus effizient kompensierbar sind, dass jedoch im Rotor eine erhebliche dynamische Durchbiegung verbleibt. Die Seitenflächenauswuchtung ergibt somit bei einer bestimmten Rotationsgeschwindigkeit (der bei der Auswuchtung verwendeten Rotationsgeschwindigkeit) in der Regel einen gut verwendbaren Rotor, wogegen bei anderen, von dieser abweichenden Rotationsgeschwindigkeiten die Lagerlasten und/oder die Durchbiegungen des Rotors merklich anwachsen.
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In den anspruchsvollsten Fällen, wie zum Beispiel bei großen Rotationsgeschwindigkeiten und/oder längeren und schlankeren Rotoren, die sich wegen ihrer Konstruktion nicht wie starre Rotoren verhalten, muss die Auswuchtung in der Regel in mehreren unterschiedlichen Ebenen längs des Rotors vorgenommen werden. Da bei einer Auswuchtung auf mehreren Ebenen im Vergleich zur Seitenflächenauswuchtung mehr Freiheitsgrade vorkommen, lassen sich die unerwünschten Effekte der über mehrere Punkte des Rotors verteilten, die Unwucht verursachenden Masse auch besser kompensieren. Im Endergebnis lassen sich mithilfe einer Auswuchtung auf mehreren Ebenen sowohl die durch den Rotor verursachte Lagerlast als auch die dynamische Durchbiegung des Rotors effektiver minimieren.
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Eine Auswuchtung auf mehreren Ebenen erfordert gleichwohl komplizierte Spezialvorrichtung und ist daher in der Praxis besonders schwierig, zeitaufwändig und teuer. Aus der Veröffentlichung
US 5,331,737 ist zum Beispiel ein Verfahren zur Zugabe von Auswuchtmaterial in das Innere von Hohlwalzen in Längsrichtung an mehreren Stellen der Achse bekannt. Man lässt die gewünschte Menge Auswuchtmaterial durch das Rohr unter anderem bis zum gewünschten Punkt auf der Innenfläche der Walze laufen, wo das Material nach dem Aushärten haften bleibt und so das zur Auswuchtung erforderliche Gegengewicht bildet. Um das Auswuchtmaterial an seinem Platz zu halten, wird zusätzlich eine geeignete netzartige Stützkonstruktion verwendet. Aus der Veröffentlichung
US 5,940,969 ist ein Verfahren zur Auswuchtung eines elastischen Rotors (zum Beispiel einer Walze oder Trommel) bekannt, wobei von einem geeigneten Punkt der Außen- oder Innenfläche des Rotors Material zur dynamischen Auswuchtung des Rotors entfernt wird.
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Als all diesen dargestellten, dem Stand der Technik gemäßen Auswuchtverfahren gemeinsam kann gelten, dass hierbei im Seitenflächenbereich des auszuwuchtenden Rotors und/oder auf mehreren Ebenen an unterschiedlichen Stellen der Längsachse Material bzw. Masse zum Auswuchten des Rotors zugegeben oder entfernt wird. So entsteht ein Rotor, der sich bei oder in der unmittelbaren Nähe der verwendeten Geschwindigkeit sowie im Allgemeinen unter solchen Einsatzbedingungen, die auch sonst von der Rotationsgeschwindigkeit her den Auswuchtbedingungen nahe kommen, einigermaßen im Gleichgewicht hält.
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In der Praxis der Papierherstellung und -nachbearbeitung kommt es jedoch zu etlichen Prozess- und Gebrauchsbedingungen, die zum Beispiel hinsichtlich der Temperatur erheblich von den typischen Durchführungsbedingungen abweichen, die der Stand der Technik vorsieht. So kann zum Beispiel die Temperatur in einem Kalander 250°C über der für die Auswuchtung gewählten Temperatur liegen, wenn die Auswuchtung auf herkömmliche Weise unter der normalen Raumtemperatur entsprechenden Bedingungen erfolgte. Eine hohe Temperatur verursacht aufgrund der Inhomogenität des Walzenmaterials und einer gegebenenfalls asymmetrischen Wärmeleitung Verformungen der Walze, wobei unter tatsächlichen Betriebsbedingungen die Walze trotz sorgsamer Auswuchtung gemäß dem Stand der Technik nicht mehr im Gleichgewicht läuft.
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Die Unfähigkeit der dem technischen Stand entsprechenden Auswuchtverfahren, das Gleichgewicht ausgewuchteter Walzen und anderer rotierender Teile auch unter realen Einsatzbedingungen zu garantieren, hat dazu geführt, dass im Betrieb die unerwünschten Vibrationen von Walzen und entsprechenden Teilen häufig mit speziellen aktiven und passiven Dämpfern abgeschwächt werden müssen. Diese gemäß dem Stand der Technik als solche gut bekannten Dämpfungsverfahren verkomplizieren die Konstruktion von Anlagen und verursachen somit erhebliche Zusatzkosten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine völlig neuartige Lösung zu präsentieren, mit der bei der Herstellung oder Nachbearbeitung von Faserbahnen verwendete längliche Rotoren wie zum Beispiel Achsen, Walzen oder Trommeln während des laufenden Betriebes so ausgewuchtet werden, dass der Rotor bei allen Rotationsgeschwindigkeiten und unter allen vorkommenden Prozessbedingungen in einem möglichst guten Gleichgewicht verbleibt.
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Um diese Aufgabe zu lösen, ist für das erfindungsgemäße Verfahren vor allem das im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 1 Dargelegte charakteristisch. Für die erfindungsgemäße Anlage wiederum ist vor allem das im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 13 Dargelegte charakteristisch. Für den erfindungsgemäßen Rotor wiederum ist vor allem das im kennzeichnenden Teil des unabhängigen Patentanspruchs 21 Dargelegte charakteristisch.
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In den übrigen abhängigen Patentansprüchen werden einige vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung vorgestellt.
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Grundidee der Erfindung ist, dass in einem um seine Längsachse, genauer gesagt um seine Mittelachse rotierenden länglichen Rotor, wie zum Beispiel einer an ihren Seitenflächen gelagerten drehenden Walze, die entstehende dynamische Unwucht ermittelt und auf der Basis dieser Feststellung die Temperatur des Rotors während der Drehbewegung um die Zentralachse asymmetrisch so variiert wird, dass der Rotor der Wärmeausbreitung folgend in Längsrichtung zwecks Minimierung der dynamischen Unwucht gebogen wird. Mit anderen Worten: Der Rotor wird unter Nutzung der asymmetrischen Wärme- oder Kälteverteilung entgegen der auftretenden Durchbiegung zu deren Kompensation in die Gegenrichtung gebogen.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die asymmetrische Erwärmung oder Abkühlung in Bezug auf die Mittelachse des Rotors erzielt, indem von außerhalb des Rotors der Rotormantel an einem oder mehreren Punkten der Längsachse des Rotors in Form synchronisierter Impulse einer Wärme- oder Kälteeinwirkung in der Weise unterzogen wird, dass die Impulse stets die der gewünschten Rotorwinkelposition entgegengesetzte Stelle treffen. In dieser Ausführungsform variiert die Temperatur des Rotors vorzugsweise mithilfe der mit der Rotationsbewegung des Rotors synchronisierten äußeren Induktionserwärmung.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die asymmetrische Erwärmung oder Abkühlung der Mittelachse des Rotors durch Erwärmung oder Abkühlung des Rotors von innen erzielt. In dieser Ausführungsform ist der Rotor sinnvollerweise eine sog. Heizwalze oder dergleichen, wobei die Temperatur der Walze im gewünschten Bereich des Außenrings der Walze zum Beispiel durch Regulierung mittels eines die Walzenkonstruktion durchströmenden und so die Walze asymmetrisch wärmenden oder kühlenden Wärmeleitmittels, zum Beispiel Dampf, Wasser oder Öl, verändert wird.
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Erfindungsgemäß werden zur Steuerung von Wärme- oder Kältewirkung Messungen zur Ermittlung des Unwuchtzustandes des Rotors genutzt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Unwucht des Rotors durch Messung der Durchbiegung der Außenfläche des Rotors bei der Rotationsbewegung an einem oder mehreren Punkten der Längsachse des Rotors unter Verwendung eines Messverfahrens mit oder ohne direkten Kontakt ermittelt.
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In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Unwucht des Rotors durch Messung der die Unwucht verursachenden Lagerlasten oder -vibrationen ermittelt.
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Der wichtigste Vorteil der Erfindung ist, dass mithilfe der Erfindung ein Rotor bei allen vorkommenden Rotationsgeschwindigkeiten sowie unter allen in der Praxis gängigen Prozessbedingungen im Gleichgewicht gehalten wird.
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Mit der Erfindung lässt sich auch ein an einem sich drehenden Rotor zweimal pro Umdrehung auftretender Impuls verringern. Dieser Impuls ist parametrisch und rührt von der asymmetrischen Steifigkeit der Achse her. Da die Asymmetrie gering ist, kann sie durch Korrektur des elliptischen Querprofils der Achse kompensiert werden. Hierzu werden zwei Wärmeimpulse pro Umdrehung erzeugt.
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Die Erfindung ermöglicht ihrerseits bei Faserbahnherstellungs- und -nachbehandlungsprozessen höhere Bahngeschwindigkeiten als zuvor, ohne dass die Anfälligkeit für Bahnrisse entsprechend steigt. Als Folge der genannten Prozesse steigt natürlich die Produktivität. Die Erfindung beseitigt oder senkt ferner die Notwendigkeit gesonderter aktiver oder passiver Vibrationsdämpfer.
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Für ein optimales Endergebnis sollte die Erfindung für bereits zuvor in gewissem Umfang ausgewuchtete Walzen, Achsen oder sonstige Rotoren verwendet werden. Mithilfe der Erfindung kann indes in den meisten Fällen die Notwendigkeit einer Auswuchtung auf mehreren Ebenen entlang der Längsachse des Rotors zusätzlich zur Seitenflächenauswuchtung vermieden werden. Dies senkt in der Praxis die Fertigungs- und Wartungskosten von Walzen, Achsen oder anderen rotierenden Teilen erheblich.
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Die Erfindung wird im Folgenden näher anhand ausgewählter Beispiele unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben, wobei
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1 eine prinzipielle Seitenansicht für eine mögliche Ausführungsform der Erfindung liefert, welche auf einer Erwärmung bzw. Abkühlung des Rotors von außen basiert,
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2 prinzipiell 1 entspricht und zusätzlich eine mögliche Winkelteilung für den Heizimpuls darstellt,
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3 prinzipiell von der Seitenfläche des Rotors her eine mögliche Ausführungsform der Erfindung darstellt, welche auf einer Erwärmung bzw. Abkühlung des Rotors von innen basiert,
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4 als prinzipielle Perspektivzeichnung einige Verfahren zur Messung der dynamischen Unwucht des Rotors darstellt,
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5 ein prinzipielles Blockschaltbild für ein Regelungssystem zur Steuerung der örtlichen Erwärmung bzw. Abkühlung eines Rotors zeigt und
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6 als schematisches Prinzipbild einen Metallbandkalander zeigt, bei dem das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung finden kann.
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1 zeigt eine prinzipielle Seitenansicht für eine Ausführungsform der Erfindung, welche auf einer Erwärmung bzw. Abkühlung des Rotors R1 von außen mithilfe des Temperaturregulierungselements T basiert.
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Der Rotor R1 in 1 ist an den Seitenflächen E1, E2 mit rotierenden Achsbuchsen oder ähnlichem gelagert. Das außerhalb des Rotors R1 platzierte Temperaturregulierungselement T hat den Zweck, während der Rotation synchronisierte Heiz- oder Kühlimpulse auf den Rotor abzugeben, so dass zum Beispiel der Effekt sich während jeder Umdrehung auf den derselben Winkelposition entsprechenden Bereich A auf dem Mantel richtet. So verändert das Temperaturregulierungselement T die Temperatur des Rotors R1 örtlich und bezogen auf die Mittelachse C asymmetrisch, wobei die Temperaturerhöhung oder -verringerung des Materials im Bereich A von R1 in Relation zu dem umgebenden Material eine Biegung des Rotors R1 in Richtung seiner Mittelachse C bewirkt.
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Selbstverständlich ist klar, dass die Wirkung der in den Mantelbereich A induzierten Erwärmung oder Abkühlung sich im Rotormaterial durch Wärmeleitung auch weiter und tiefer in die Rotorstruktur ausbreitet. Diese Wärmeleitung erfolgt jedoch hinreichend langsam, sodass mithilfe des Temperaturregulierungselements T ein für die Rotorbiegung hinreichender Temperaturgradient erzielt werden kann.
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Es wird von einer Situation ausgegangen, in welcher der Rotor R1 in 1 infolge eines nicht idealen Fertigungsprozesses in einer bestimmten Richtung die Ausgangsbiegung D1 aufweist. Durch Induzierung von Wärme mithilfe des Temperaturregulierungselements T auf den richtigen Punkt des Mantels des Rotors R1 wird der Rotor entgegengesetzt zur Ausgangsbiegung D1 so gebogen, dass die Ausgangsbiegung D1 kompensiert wird und der Rotor R1 in die in 1 gezeigte Lage D2 begradigt wird. Sofern die Masseverteilung des Rotors R1 in Relation zur Zentralachse C nun symmetrisch ist, befindet sich der Rotor R1 nun auch in einem dynamischen Gleichgewicht.
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Rotiert der Rotor R1 ohne Ausgangsbiegung direkt in Stellung D2, ist die Masse des Rotors R1 aufgrund der Inhomagenität der Rotorstruktur gegebenenfalls trotzdem in Relation zur Zentralachse C asymmetrisch verteilt. Diese asymmetrische Masseverteilung führt während der Rotation zu einer fliehkraftbedingten dynamischen Durchbiegung des Rotors R1. Zur Kompensation dieser dynamischen Durchbiegung muss der Rotor R1 gegebenenfalls in Lage D3 gebracht werden, wobei R1 in Lage D3 bei der zur Prüfung verwendeten Rotationsgeschwindigkeit das bestmögliche Gleichgewicht erreicht. Mit anderen Worten: Die durch den mithilfe der Erfindung in Lage D3 gebrachten Rotor R1 verursachten Lagerkräfte und/oder dynamischen Durchbiegungen sind nunmehr minimiert.
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2 zeigt zusätzlich zu 1 prinzipiell eine mögliche Winkelteilung für den durch das Temperaturregulierungselement T auf den Rotor R1 ausgeübten Heiz- oder Kühlimpuls. Die Abszisse X in 2 zeigt die Winkelposition des Rotors R, die Ordinate Y die relative Heiz- oder Kühlleistung. Das Temperaturregulierungselement T übt auf den Rotor R1 während der Rotation synchronisierte Heiz- oder Kühlimpulse in aufeinanderfolgenden Umdrehungen so aus, dass die Wärmewirkung in jeder Umdrehung dieselbe Winkelposition des Rotors im entsprechenden Bereich A trifft, wobei Erwärmung oder Abkühlung asymmetrisch in Relation zur Mittelachse C des Rotors erfolgen.
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Das Temperaturregulierungselement T arbeitet vorteilhafterweise per Induktionserwärmung, wobei das vom Temperaturregulierungselement T auf den Rotor R1 im Bereich A gerichtete hochfrequente (radiofrequente) elektromagnetische Feld in dem stromleitenden Material des Rotors R1 Wirbelströme erzeugt, die das Material örtlich erwärmen. Die Prinzipien der Induktionserwärmung sind aus anderen Zusammenhängen als solche gut bekannt, so dass sie hier nicht detailliert erläutert werden müssen. Als besonderer Vorteil der Induktionserwärmung sei die gute Regulierbarkeit erwähnt. Ein Induktionsheizelement ist als elektrisches Gerät leicht und schnell zu regulieren und ermöglicht die Erwärmung eines Objekts durch nach Dauer und Intensität zweckmäßige Wärmeimpulse. Durch geeignete Wahl der Radiofrequenz des elektromagnetischen Feldes kann in gewissem Umfang auch die sog. Eindringtiefe des Feldes beeinflusst werden, d. h. die Tiefe, bis zu welcher sich die Heizwirkung von der Oberfläche aus gemessen erstreckt.
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Das Funktionsprinzip des Temperaturregulierungselementes T ist gleichwohl nicht auf die Induktionserwärmung beschränkt, sondern dem Rotor R1 kann zum Zweck der Biegung auch auf andere Weise von außen Wärme oder Kälte zugeführt werden. Zur örtlichen Erwärmung des Rotors R1 können zum Beispiel diverse Strahlungswärmeelemente verwendet werden, oder der Rotor R1 kann örtlich mit Luft oder anderen Gasen über ein Gebläse abgekühlt werden. Auch eine örtliche Temperaturänderung von R1 mit Nebel-, Dampf- oder Flüssigkeitsstrahlen ist möglich.
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Die Erfindung ist ferner nicht auf die äußerliche Erwärmung bzw. Abkühlung des Rotors beschränkt. 3 zeigt prinzipiell eine erfindungsgemäße Ausführungsform, die auf Erwärmung bzw. Abkühlung des Rotors R2 von innen basiert.
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Ein Rotor R2 wie in 3 ist der Grundkonstruktion nach eine sogenannte Heizwalze, wie sie zum Beispiel für Papierkalander zum Einsatz kommt. In den Mantel der Konstruktion der Heizwalze R2 sind in als solche bekannter Weise in Walzenlängsrichtung Kanäle H gebohrt, durch die ein geeignetes Wärmeleitmedium zur Erwärmung der Walzenoberfläche strömt. Als Wärmeleitmedium für Heizwalzen wird in der Regel zum Beispiel Wasser, Dampf oder Öl verwendet und in dem Stand der Technik gemäß als solche bekannter Weise über die Seitenflächen in die Walze eingeleitet.
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Durch erfindungsgemäße, asymmetrische Regulierung der Temperatur oder des Durchstroms des Wärmeleitmediums in den Kanälen H der Heizwalze R2 in der Weise, dass die Temperatur der Walze in Relation zur Mittelachse C sich asymmetrisch verändert, kann die Walze in Längsrichtung durch Wärmeausbreitung im Material gekrümmt werden. 3 zeigt ein Beispiel, in dem in drei Kanäle H (in 3 schwarz) ein Wärmeleitmedium so eingeleitet wird, dass die Temperatur im Bereich A in Relation zur Umgebung höher oder geringer wird. Dies kann durch Drosselung oder Beschleunigung des Durchstroms des Wärmeleitmediums in den genannten drei Kanälen, alternativ durch Drosselung oder Beschleunigung des Durchstroms in anderen Kanälen erfolgen. Natürlich können in die verschiedenen Kanäle auch Wärmeleitmedien unterschiedlicher Temperatur eingeleitet werden.
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In der Situation gemäß 3 kann die Struktur der Heizwalze R2 so geartet sein, dass die Kanäle H sich gleichartig über die gesamte Länge der Walze erstrecken, wobei die Wirkung einer erfindungsgemäßen, die Walze krümmenden Temperatur ebenfalls die Walze in ganzer Länge erfasst. Natürlich ist es auch möglich, dass die Kanäle H in unterschiedlichen Längsbereichen der Walze angeordnet sind, sodass Wärme oder Kälte bei Bedarf in begrenzten Bereichen der Walzenlänge eingesetzt werden können.
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In
Mikko Jokios Werk "Papermaking Part 3 Finishing", Publ. Fapet Oy, ISBN 952-5216-10-1, 1999, S. 77 bis 80 werden unterschiedliche dem Stand der Technik gemäße Heizwalzenkonstruktionen vorgestellt. Klar ist, dass die vorliegende Erfindung auch hier eingesetzt werden kann. Als Beispiel sei die sog. Tokuden-Walze genannt, bei welcher die Erwärmung elektrisch über in die Walze integrierte Induktionsspulen erfolgt. Erfindungsgemäß lassen sich geeignet angeordnete Induktionsspulen so steuern, dass die Erwärmung der Walze in Relation zur Zentralachse asymmetrisch erfolgt und so eine Längsbiegung der Walze bewirkt.
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Die Heizwalze kann auch mit internen elektrischen Widerstandsheizelementen versehen werden, sodass die Walzenstruktur örtlich zwecks Längsbiegung erwärmt werden kann.
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Im Folgenden werden unter Verweis auf 4 und 5 die zur äußeren oder inneren Erwärmung bzw. Abkühlung der Rotoren R1, R2 erforderlichen Messungen und Regelsysteme detaillierter erläutert, welche die optimale Biegung der Rotoren R1, R2 ermöglichen.
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4 zeigt prinzipiell einige Messverfahren für die dynamische Unwucht der Rotoren R1, R2.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird die Unwucht der Rotoren R1, R2 durch Messung der die Unwucht verursachenden Lagerlasten oder -vibrationen ermittelt. Die Messung kann mit einer als solche bekannten Technik sowie grundsätzlich bekannten Vibrations- oder Kraftgebern erfolgen, zum Beispiel an den Achsbuchsen B1, B2. Der Vorteil dieser Ausführungsform ist die einfache Platzierung der zur Messung erforderlichen Geber im Rotorseitenflächenbereich, doch entsprechend liefert die Messung Daten zur dynamischen Durchbiegung des Rotors nur durch die durch diese Durchbiegung auf die Lager ausgeübte Last.
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Zur Messung der dynamischen Durchbiegung des Außenmantels der Rotoren R1, R2 können bei Bedarf Messungen mit (mechanisch) oder ohne (nichtmechanisch) direkten Kontakt an einem oder mehreren Punkten der Längsachse des Rotors erfolgen. Eine Messung ohne Kontakt ist mit als solchen sehr gut bekannten optischen Abstandsmessverfahren oder zum Beispiel induktiven, kapazitiven oder magnetischen Gebern möglich.
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In 4 sind mit den Pfeilen F1 und F2 Messpunkte gekennzeichnet, an denen die Durchbiegung der Rotoren R1, R2 in zwei Richtungen senkrecht zueinander zur Ermittlung der zur Regelung erforderlichen Durchbiegungsamplituden und -phasenwinkel gemessen wird. Auch an der Lagerung der Rotoren R1, R2 sind mehrere einander senkrecht entgegengesetzte Messungen möglich, die in 4 mit F3 und F4 gekennzeichnet sind. 4 zeigt ferner mit gestrichelten Pfeilen die Möglichkeit von Messungen gegebenenfalls auch an mehreren Punkten der Längsachse der Rotoren R1, R2.
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Die Messungen erfolgen im Takt mit der Drehung der Rotoren R1, R2, wobei für die Ermittlung der Rotationsgeschwindigkeit gegebenenfalls verschiedene Geber (nicht dargestellt) zum Einsatz kommen. Ist die Rotationsgeschwindigkeit von R1, R2 hinreichend genau bekannt, wird pro Umdrehung von jedem Geber in passendster Weise die gleiche Zahl von Messpunkten aufgezeichnet. Die Messung kann auf die gewünschte Zahl von Umdrehungen der Rotoren R1, R2 ausgedehnt werden, wobei die Messgenauigkeit sich nach dem Durchschnittswertprinzip erhöht.
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Eine vorteilhafte Art der Behandlung der aus den genannten Messungen gewonnenen Signalen ist deren komplexe Umwandlung, sodass aus den von den beiden in Rotationsrichtung von R1, R2 einander senkrecht entgegengesetzten Gebern (in 4 zum Beispiel F1 und F2) erhaltenen Signalen einerseits der reelle Teil einer komplexen Zahl, andererseits der imaginäre Teil einer komplexen Zahl gebildet wird. Dreht sich der Rotor wie in 4 im Uhrzeigersinn, wird aus den Signalen des in Drehrichtung ersten Gebers F1 der reelle Teil gebildet, aus den Signalen des in Drehrichtung zweiten Gebers F2 der imaginäre Teil. Durch Fourier-Transformation werden nun für die Durchbiegung der Rotoren R1, R2 die Amplitude für unterschiedliche Ordnungen sowie der Phasenwinkel für die Regelung der Wärmeleistung ermittelt. Durch Aufzeichnung von Signalen aus mehreren Umdrehungen und Fourier-Transformation für entsprechend längere Messphasen erhält man die oben genannte Amplitude und Phasenwinkel nach erheblich verbesserter Messgenauigkeit in entsprechender Weise wie durch Mittelung der einander entsprechenden Messwerte desselben Phasenwinkels aus aufeinander folgenden Umdrehungen.
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5 zeigt als prinzipielles Blockschaltbild ein Regelungssystem CS zur Steuerung der örtlichen Heiz- oder Kühlleistung für die Rotoren R1, R2 auf der Basis der für die dynamische Durchbiegung des Rotors ermittelten Amplitude. Der Zeitpunkt für den Heiz- oder Kühlimpuls bestimmt sich natürlich gemäß dem für die dynamische Durchbiegung der Rotoren R1, R2 ermittelten Phasenwinkel, sodass der Rotor zur Verringerung der Durchbiegung stets in entgegengesetzter Richtung gekrümmt wird. 4 zeigt somit keine gesonderte Verwendung des Phasenwinkels bei der Regulierung.
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Bei der Regulierung der Heizleistung wird der Messwert MV für die Durchbiegungsamplitude von R1, R2 kontinuierlich mit dem Zielwert SV verglichen. Bei Abweichungen zwischen Messwert MV und Zielwert SV wird für den Regler CU ein Differenzwert DV gesetzt, auf dessen Basis der Regler CU das Temperaturregulierungselement T (oder die innere Erwärmung bzw. Abkühlung der Heizwalze) zwecks Ausübung der für R1, R2 gewünschten örtlichen Heiz- oder Kühlleistung steuert.
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Als Regler CU kann zum Beispiel ein nach dem Stand der Technik als solcher gut bekannter PID-Regler mit Übertragungswiderstand mit proportionalem, integralem und derivativem Glied dienen. Mithilfe eines korrekt eingestellten PID-Reglers werden ein ”Übersteuern” des zu regelnden Objekts und die Anfälligkeit gegenüber Einstellschwankungen vermieden. Prinzipiell reicht bei sehr massiver Struktur von R1, R2 in der Praxis auch der bloße P-Regler, denn der Rotor selbst arbeitet hier im Regelkreis wie ein Integrator.
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Das Regelsystem kann auch mit zwei PID-Reglern realisiert werden, von denen einer den reellen Teil, der andere den imaginären Teil der komplexen Durchbiegung misst. Aus der Ausgabe des Reglers werden für das Temperaturregulierungselement T Heizleistung (Amplitude) und Zeitplan (Phasenwinkel) errechnet. So ergibt sich eine stabilere Regulierung als mit nur einem Regler.
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Zur Optimierung der Funktion des Regelsystems CS ist natürlich die Wärmeübertragung sowohl in der Struktur der Rotoren R1, R2 als auch vom Rotor in die Umgebung zu berücksichtigen, zum Beispiel bei benachbarten Walzen von einer Walze zur anderen.
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In der Praxis ist die Messgenauigkeit der Amplitude der Durchbiegung von R1, R2 und des Phasenwinkels stets begrenzt, sodass der Zielwert SV für die Durchbiegungsamplitude nicht auf Null gesetzt werden sollte, da dies auf jeden Fall zu unnötigen Schwankungen bei der Regulierung führt.
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Das beste Endergebnis bei der dynamischen Auswuchtung von R1, R2 wird erzielt, wenn der Rotor bereits von Anfang an gut genug ausgewuchtet ist und für die Einstellung der Regelanordnung CS die optimalen Parameter gesucht werden.
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Dem Fachmann ist klar, dass in der Praxis die zur Auswuchtung von R1, R2 benötigte Biegung mehrere Meter beträgt bzw. bei einer bis zu zehn Meter langen Walze typischerweise nur im Bereich einiger Zehntelmillimeter liegt. In einer langen Metallstruktur wird eine Biegung der Walze in dieser Größenordnung durch eine örtliche Temperaturveränderung erreicht, bei welcher die Temperaturdifferenz im betreffenden Bereich der Walze sich um zehn bis mehrere Dutzend Grad von der Umgebungstemperatur unterscheidet. Eine solche Temperaturdifferenz ist in der Praxis sowohl durch innere wie durch äußere Heiz- bzw. Kühlverfahren mit hinreichender Wirkung zu erzielen. Die betreffende Temperaturdifferenz ist auch nicht so groß, dass Zeichnungen auf der zu behandelnden Faserbahn, Schäden des Walzen-Oberflächenmaterials oder sonstige unerwünschte Effekte aufträten.
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Dem Fachmann ist natürlich klar, dass durch unterschiedliche Kombination der oben im Zusammenhang mit verschiedenen Ausführungsformen der Erfindung beschriebenen Prinzipien, Verfahren und Konstruktionen diverse der Grundidee der Erfindung gemäße Ausführungsformen konstruierbar sind. Daher sind die genannten Beispiele nicht als Beschränkungen für die Erfindung zu sehen, sondern die Ausführungsformen können im Rahmen der in den nachfolgenden Patentansprüchen dargelegten erfindungsgemäßen Charakteristika frei variieren.
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Zum Beispiel ist klar, dass abweichend von 2 während einer Rotorumdrehung statt eines Heiz- oder Kühlimpulses auch zwei oder mehr Impulse möglich sind.
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Gemäß der gestrichelten Darstellung in 4 können die Vibration der Rotoren R1, R2, die Amplitude der dynamischen Durchbiegung und der Phasenwinkel an einem oder mehreren Punkten des Rotors je nach Bedarf gemessen werden. Für das Regelsystem CS lassen sich zum Beispiel Messdaten der Signale von den Seitenflächenlagern der Rotoren R1, R2 und vom Zentralbereich der Rotoren kombinieren.
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Es können gegebenenfalls mehrere Temperaturregulierungselemente T entweder an mehreren Punkten entlang der Rotorlängsachse oder auch auf derselben Ebene über der Längsachse, aber an in Drehrichtung unterschiedlichen Winkelpositionen platziert werden.
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Die Erfindung eignet sich zur Auswuchtung bei der Herstellung bzw. Nachbearbeitung sehr unterschiedlicher Faserbahnen verwendeter, um die Längsachse rotierender Teile. Diese rotierenden Teile können, müssen aber nicht unbedingt im direkten Kontakt mit der zu verarbeitenden Faserbahn stehen.
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6 zeigt als schematisches Prinzipbild die Ausführung eines Metallbandkalanders 1, auf welchen das erfindungsgemäße Verfahren Anwendung finden kann. Zum Kalander gehört ein Kalanderband 2 aus Metall, das um die Führungswalzen 3 rotiert, von welchen zumindest ein Teil beweglich ist, um die Spannung des Bandes 2 zu regulieren. Das Kalanderband 2 läuft um eine außerhalb desselben angebrachte Walze 5, wobei der Kalanderbereich zwischen dem Band 2 und der Walze 5 liegt. Die zu kalandrierende Materialbahn W läuft durch den Kalander, wobei es den gewünschten Druck- und Wärmeimpuls als Funktion der Zeit erhält 1 zeigt als gepunktete Linie 9 die Art des Druckeffektes, wenn innerhalb des Bandes 2 eine als Andruckelement fungierende Walzenspaltwalze 4 platziert ist, die das Band gegen die Walze 5 presst und dabei einen höheren Druck auf den Walzenspaltbereich im Kalanderinneren ausübt. Die Walze 5, gleichzeitig mit Walzenspaltwalze 4, kann eine biegungskompensierte Walze sein oder auch nicht und wird aus einer Gruppe gewählt, zu der folgende Elemente gehören: Walze mit elastischer Oberfläche (zum Beispiel Polymer-, Gummi- oder Elastomeroberfläche), Schuhwalze, Thermowalze, Metallwalze, Faserwalze und Kompositwalze. Vorteilhafterweise ist die Walze 5 eine Thermowalze, die Walze 4 eine biegungskompensierte Walze.
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Die Ausführungsform in 6 zeigt die Walzenspaltwalze 4 als biegungskompensierte Walze, auf welche die Erfindung in besonderer Weise anwendbar ist. Das Bezugszeichen 6 verweist auf Heizelemente, zum Beispiel Induktionsheizung, Infrarotstrahler, Gasheizung oder kapazitive Heizung. Für diese Lösung kommen hohe Temperaturen infrage, zum Beispiel von über ca. 100°C bis zu über ca. 200°C und sogar bis ca. 400°C, abhängig vom Angriffspunkt. Die hohe Temperatur zusammen mit der langen Einwirkdauer und der umfassenden Druckregulierungsmöglichkeit ergeben ein gutes Kalanderergebnis bei großen wie geringen Geschwindigkeiten von 100 m/min–4000 m/min.
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Die örtliche Temperaturregelung an der Walze 4 kann mit den Heizelementen 6 erfolgen. Die Heizelemente 6 können sich über den gesamten Querschnitt der Maschine erstrecken und ihre Leistung lässt sich dann in Maschinenquerrichtung vorteilhaft regeln. Als Wärmemittel kommen auch ein oder mehrere quer verlaufende Heizmittel infrage, die in Querrichtung beweglich sind, zum Beispiel mithilfe von Schlitten auf Führungsschienen. Die Heizmittel 6 erhitzen ein Metallband, durch das die Wärme im Walzenspalt in die Faserbahn und auch in die Walze 4 gelangt. Der Heizeffekt kann so indirekt auf die Walze 4 zum gewünschten Achsenpunkt des Mantels geleitet werden. Abweichend von 6 kann das Heizmittel 6 auch so platziert werden, dass Walze 4 direkt am gewünschten Punkt auf dem Walzenmantel erwärmt wird, entweder mit einem Heizelement auf kompletter Länge oder einem oder mehreren quer zur Maschinenrichtung verlaufenden Elementen.
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Die im Ausführungsbeispiel gemäß 6 als Metallbandkalander ausgeführte Verarbeitungsanlage ist zur Verarbeitung zahlreicher verschiedener beschichteter und unbeschichteter Druckpapiere, Pappen und sonstiger Papiere geeignet und kann zum Beispiel als Vorkalander vor der Beschichtung, als Endkalander hinter Papiermaschine oder Beschichtung, Zwischenkalander (breaker stack), Wet-Stack-Kalander oder Trocknungskalander, Beschichtungskalander, Oberflächenverleimungskalander, Druckkalander und/oder Presse verwendet werden. Eine mit Metallband versehene Verarbeitungsanlage kann zum Beispiel einen Soft-Kalander, einen Kalander mit mehreren Spaltwalzen, Maschinenkalander, Schuhkalander oder Yankee-Zylinder ersetzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 5331737 [0009]
- US 5940969 [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Mikko Jokios Werk ”Papermaking Part 3 Finishing”, Publ. Fapet Oy, ISBN 952-5216-10-1, 1999, S. 77 bis 80 [0045]