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Die Erfindung betrifft einen Schrumpfschlauch gemäß Patentanspruch 1.
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Im Stand der Technik sind verschiedene Ausführungsformen von Schrumpfschläuchen bekannt. Beispielsweise ist aus
DT 2442495 B1 ein Schrumpfschlauch bekannt, der an einem Ende zwei parallel angeordnete Öffnungen mit Schrumpfschlauchabschnitten zur Durchführung von elektrischen Leitungen aufweist.
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Im Stand der Technik werden Schrumpfschläuche in der Regel nur mit jeweils einer durchgehenden Öffnung zur Aufnahme einer Leitung verwendet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen verbesserten Schrumpfschlauch bereitzustellen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Schrumpfschlauch weist den Vorteil auf, dass mehrere Ausnehmungen zur Aufnahme der Leitungen in dem Körper angeordnet sind. Auf diese Weise ist es möglich, durch die Herstellung eines einzigen Schrumpfschlauchs mehrere, getrennt voneinander anzuordnende Leitungen, insbesondere elektrische Leitungen in dem Schrumpfschlauch aufzunehmen. Dadurch werden die Kosten zur Herstellung eines Schrumpfschlauchs für mehrere Leitungen reduziert. Weiterhin ist die Verarbeitung vereinfacht, da nicht mehrere Schrumpfschläuche verarbeitet werden müssen, sondern ein einziger Schrumpfschlauch mit mehreren Ausnehmungen verarbeitet wird. Somit ist nur ein einziger Schrumpfvorgang erforderlich, um mehrere Leitungen in den Schrumpfschlauch einzubetten.
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Zudem wird über die Anordnung der mehreren Leitungen in einem einzigen Schrumpfschlauch eine sichere, zuverlässige und genaue Anordnung der Leitungen erreicht. Bei der Verwendung mehrerer Schrumpfschläuche müssten die mehreren Schrumpfschläuche wiederum miteinander verbunden werden. Dies ist bei der Verwendung eines einzigen Schrumpfschlauchs mit mehreren Ausnehmungen zur Aufnahme von Leitungen nicht erforderlich.
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In einer Weiterbildung der Erfindung wird der Schrumpfschlauch mit Hilfe eines Extrusionsverfahrens hergestellt. Die Verwendung des Extrusionsverfahrens ermöglicht eine einfache Möglichkeit, um einen Schrumpfschlauch mit mehreren Ausnehmungen herzustellen. Zudem bietet das Extrusionsverfahren die Möglichkeit, die Form und die Anordnung der Ausnehmungen individuell zu gestalten.
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In einer weiteren Ausführungsform weisen die Ausnehmungen einen kreisförmigen Querschnitt auf. Dadurch kann beispielsweise in einem kreisförmigen Schrumpfschlauch eine gleichmäßige Verteilung der kreisförmigen Ausnehmungen vorgenommen werden.
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In einer weiteren Ausführungsform weisen die Ausnehmungen einen Querschnitt in Form einer Teilkreisfläche auf. Auf diese Weise kann der im Körper zur Verfügung stehende Querschnitt optimal ausgenutzt werden. Insbesondere können die Ausnehmungen die Form einer Halbkreisfläche, einer Drittelkreisfläche oder einer Viertelkreisfläche aufweisen. Auf diese Weise wird eine symmetrische Verteilung der Ausnehmungen im Querschnitt des Schrumpfschlauches ermöglicht.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Ausnehmung im Querschnitt eine abgerundete Rechteckfläche aufweisen, um beispielsweise ein Flachbandkabel aufzunehmen.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Schrumpfschlauch mithilfe einer chemischen Vernetzung oder mithilfe einer Vernetzung durch Elektronenstrahlen hergestellt. Die chemische Vernetzung kann insbesondere bei einem Extrusionsverfahren verwendet werden. Somit wird ein einfaches und sicheres Verfahren zur Vernetzung des Rohmaterials des Schrumpfschlauches ermöglicht.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der Schrumpfschlauch eine Art Wabenstruktur auf, wobei im Inneren die Ausnehmungen durch gerade Stege und auf der Außenseite durch gewölbte weitere Stege begrenzt sind. Dadurch wird eine stabile Struktur des Schrumpfschlauches erreicht. In einer weiteren Ausführungsform sind mehrere Ausnehmungen über Zwischenstege miteinander verbunden. Dadurch können beliebige im Querschnitt flache, kreuzförmige oder sternförmige Schrumpfschläuche realisiert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen Schrumpfschlauch nach dem Extrudieren,
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2 den Schrumpfschlauch der 1 nach dem Vernetzen und nach dem Aufweiten,
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3 eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauchs mit zwei halbkreisförmigen Öffnungen,
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4 eine weitere Ausführungsform des Schrumpfschlauchs mit drei teilkreisförmigen Flächen,
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5 eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauchs mit vier teilkreisförmigen Ausnehmungen,
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6 einen rechteckförmigen Schrumpfschlauch,
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7 einen Schrumpfschlauch mit einer gewölbten Außenkontur,
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8 eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauche mit einer gewölbten Außenkontur,
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9 eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauchs mit einer gewölbten Außenkontur, und
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10 einen Schrumpfschlauch mit Ausnehmungen, die über Zwischenstege miteinander verbunden sind.
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1 zeigt eine erste Ausführungsform eines Schrumpfschlauches 1, der einen Körper 3 aufweist, in dem drei Ausnehmungen 2 eingebracht sind, die sich von einem ersten Ende 4 bis zum einem zweiten Ende 5 erstrecken. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind drei Ausnehmungen 2 vorgesehen. Abhängig von der gewählten Ausführungsform können auch zwei oder mehr als drei Ausnehmungen 2 vorgesehen sein. 1 zeigt den Schrumpfschlauch 1 nach dem Extrusionsverfahren. Schrumpfschläuche werden aus Kunststoffen wie z. B. Thermoplasten hergestellt. Zur Herstellung werden Extrusionsverfahren verwendet, bei denen die Schrumpfschläuche in der gewünschten Form extrudiert werden. Nach dem Extrudieren werden die Molekülketten der Kunststoffe mithilfe von chemischen Vernetzungsmitteln wie z. B. Silane oder durch Elektronenstrahlen vernetzt. Die Kunststoffe werden als Rohmaterial in einem Extruder vermischt und aufgeschmolzen. Anschließend wird mithilfe eines Formgebungsprofils das heiße Rohmaterial über eine Düse in die entsprechend gewünschte Form extrudiert.
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Der Schrumpfschlauch kann einen kreisförmigen Querschnitt oder auch einen abgerundeten Rechteckquerschnitt aufweisen und über mehrere Ausnehmungen 2 verfügen. Der heiße extrudierte Schrumpfschlauch wird anschließend über mehrere Kühlbecken abgekühlt. Wurde bei dem Extrusionsverfahren bereits ein chemisches Vernetzungsmittel wie z. B. Silan verwendet, ist eine weitere Vernetzung nach dem Extrusionsverfahren nicht erforderlich. Wurde jedoch bei der Herstellung des Schlauches im Extrusionsverfahren kein chemisches Vernetzungsmittel verwendet, dann wird der extrudierte Schrumpfschlauch auf eine Spule gewickelt und mithilfe eines Elektronenbeschleunigers durch eine Bestrahlung mit Elektronen vernetzt.
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Anschließend wird der vernetzte Schrumpfschlauch aufgeweitet. Dazu wird der Schrumpfschlauch an einem Ende abgedichtet und am anderen Ende wird Druckluft in die Ausnehmungen 2 eingeblasen. Die Aufweitung erfolgt in einem warmen Zustand, der im Bereich der Extrusionstemperatur liegt. Durch das anschließende Abkühlen wird das Material in Bezug auf die Rückformung der letzten Dehnung sozusagen eingefroren, d. h. der aufgeweitete Durchmesser sowohl der Ausnehmungen als auch des Schrumpfschlauches bleibt erhalten. Erst durch ein erneutes Erhitzen kann der Schrumpfschlauch auf die ursprüngliche Form nach dem Extrudieren zurückschrumpfen.
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Anstelle des Extrusionsverfahrens kann auch ein Spritzgussverfahren mit mechanischer Expansion verwendet werden, um den Schrumpfschlauch herzustellen.
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2 zeigt einen aufgeweiteten, abgekühlten Schrumpfschlauch, der unter Verwendung des Schrumpfschlauches der 1 hergestellt wurde. Der Schrumpfschlauch der 2 steht nun bereit, um in den Ausnehmungen 2 jeweils eine oder mehrere elektrische Leitungen aufzunehmen und durch eine Erhitzung wieder in Richtung auf die Form der 1 zurückzuschrumpfen.
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Durch die Herstellung eines Schrumpfschlauches mit mehreren Ausnehmungen können insbesondere die Herstellungskosten reduziert werden.
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3 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauches 1, bei der zwei Ausnehmungen 2 im Körper 3 ausgebildet sind. Die Ausnehmungen 2 weisen dabei jeweils die Form eines Halbkreises auf.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauches 1, bei der drei Ausnehmungen 2 im Körper 2 des Schrumpfschlauches 1 angeordnet sind. Jede der Ausnehmungen 2 weist die Form einer Drittelkreisfläche auf.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der vier Ausnehmungen 2 im Körper 3 des Schrumpfschlauches 1 angeordnet sind. Jede der Ausnehmungen weist die Form einer Viertelkreisfläche auf.
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Vorzugsweise sind die Querschnitte der Ausnehmungen 2 eines Schrumpfschlauches 1 gleich groß gewählt. Abhängig von der gewählten Ausführungsform können die Querschnitte der Ausnehmungen im Körper 3 im Schrumpfschlauch 1 auch unterschiedlich ausgebildet sein. Somit können beispielsweise in einem Schrumpfschlauch eine kreisförmige Ausnehmung, eine teilkreisförmige Ausnehmung, beispielsweise eine Halbkreisform und eine Ausnehmung mit einem Querschnitt in Form einer abgerundeten Rechteckfläche angeordnet sein. Somit können in einem einzigen Schrumpfschlauch unterschiedliche Querschnitte zur Aufnahme von beispielsweise unterschiedlich geformten Leitungen bereitgestellt werden.
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In den Ausführungsformen der 3 bis 5 können Stege 6, die durch den Körper 3 führen, eine größere Dicke 7 aufweisen als weitere Stege 8, die auf einer Außenfläche des Körpers 3 angeordnet sind.
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6 zeigt beispielsweise einen Schrumpfschlauch 1, der eine abgerundete Querschnittsfläche aufweist. Im Körper 3 des Schrumpfschlauches 1 sind vier Ausnehmungen 2 angeordnet, wobei jede Ausnehmung 2 eine abgerundete Rechteckfläche als Querschnitt aufweist.
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Die Ausnehmungen 2 sind in den dargestellten Ausführungsformen jeweils über eine durchgehende Zwischenwand mit den benachbarten Ausnehmungen verbunden. Somit ist ein länglicher Körper 3 vorgesehen, in den die mehreren Ausnehmungen 2 eingebracht sind. Der längliche Körper 3 des Schrumpfschlauches 1 kann beispielsweise einen kreisförmigen Querschnitt, einen abgerundeten Rechteckquerschnitt aufweisen. Zudem kann der längliche Körper 3 im Wesentlichen die Form einer Röhre, insbesondere eines Zylinders aufweisen.
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7 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauchs 1, wobei der Schrumpfschlauch 1 zwei Ausnehmungen 2 aufweist. Die weiteren Stege 8 sind spiegelsymmetrisch zu einer Ebene angeordnet, die durch den Steg 6 gebildet ist. Zudem weisen die weiteren Stege 8 eine Teilringform auf, die größer als ein halber Teilring ist.
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8 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauchs 1, der drei Ausnehmungen aufweist, wobei die Ausnehmungen jeweils durch zwei Stege 6 und einen weiteren Steg 8 begrenzt sind. Die weiteren Stege 8 bilden die Außenkontur des Schrumpfschlauchs 1. 8 zeigt eine Art Wabenform, wobei der Radius des Querschnitts der weiteren Stege 8 kleiner ist als ein halber Durchmesser des Schrumpfschlauchs 1.
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9 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauchs 1, der vier Ausnehmungen 2 aufweist, wobei jede Ausnehmung durch zwei im rechten Winkel zueinander stehende Stege 6 und durch jeweils einen weiteren Steg 8 begrenzt ist. Die weiteren Stege 8 stellen die Außenkontur des Schrumpfschlauchs 1 dar. Auch in dieser Ausführungsform ist der Radius des Querschnitts der weiteren Stege 8 kleiner als ein Durchmesser des Schrumpfschlauchs 1.
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Die in den 7 bis 9 gezeigten wabenartigen Anordnungen der Ausnehmungen ergeben einen Schrumpfschlauch mit einem verbesserten Querschnitt der Ausnehmungen 2 zur Aufnahme von im Querschnitt kreisflächigen Leitungen, insbesondere elektrischen Leitungen.
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10 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Schrumpfschlauchs 1, bei dem der Schrumpfschlauch mehrere Ausnehmungen 2 aufweist, die nur durch einen weiteren Steg 8 begrenzt sind, wobei die weiteren Stege 8 jeweils durch einen Zwischensteg 10 mit einem benachbarten weiteren Steg 8 verbunden sind. Die weiteren Stege 8 und die Zwischenstege 10 sind aus dem gleichen Material hergestellt. In der dargestellten Ausführungsform weist der Schrumpfschlauch 1 vier Ausnehmungen 2 auf. Abhängig von der gewählten Ausführungsform können auch nur zwei oder mehr als zwei Ausnehmungen 2 über Zwischenstege 10 miteinander verbunden sein. Weiterhin können mit der dargestellten Ausführungsform des Schrumpfschlauchs nicht nur entlang einer Achse angeordnete Ausnehmungen 2, sondern beliebige Anordnungen realisiert werden, die mit wenigstens einer benachbarten Ausnehmung 2 über einen Zwischensteg 10 verbunden ist. Dabei können beispielsweise Schrumpfschläuche realisiert werden, die im Querschnitt eine kreuzartige Struktur, eine sternartige Struktur oder auch eine ringförmige Struktur aufweisen. Somit kann der Schrumpfschlauch im Querschnitt an verschiedenste vorliegende Geometrien angepasst werden. Dabei können vorhandene Raumverhältnisse effizient ausgenutzt werden.
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Unter dem Begriff Schrumpfschlauch wird jede Art von schrumpfbarer Ummantelung verstanden. Mit dem Schrumpfschlauch können elektrische Leitungen, Kabel, Röhren oder andere Elemente ummantelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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