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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung für in einem Verpackungsbehälter angeordnetes Produkt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Dosiervorrichtung ist aus der
US 6,145,705 bekannt. Bei der bekannten Dosiervorrichtung ist bei dem aus einem starren Material bestehenden Verpackungsbehälter eine Öffnung in Form von mehreren Löchern vorgesehen, die über einen verschiebbar zu der Öffnung angeordneten Schieber zu öffnen und zu verschließen ist. Der Schieber wiederum ist ortsfest in einem Aufnahmekörper angeordnet, in dem auch der Verpackungsbehälter in einer Halterung eingesetzt ist, so dass durch ein entsprechendes Schwenken des Verpackungsbehälters innerhalb des Aufnahmekörpers eine Relativbewegung zwischen dem Schieber und der Öffnung erfolgt, um die Öffnung freizugeben bzw. zu verschließen. Die bekannte Dosiervorrichtung ist insbesondere für körnige bzw. rieselfähige Produkte geeignet, da mit der bekannten Dosiervorrichtung in Form eines Schiebers eine zuverlässige und einfache Abdichtung der Öffnung (Löcher) ermöglicht wird. Eine derartige Dosiervorrichtung eignet sich jedoch üblicherweise nicht für flüssige bzw. pastöse Lebensmittel wie Senf, Ketchup oder Saucen, da eine derartige Ausbildung des Verpackungsbehälters mit dem Schieber nur sehr schwierig nach außen hin abzudichten ist, ohne dass es zu einem Nachtropfen bzw. zu einem Auslaufen des Produkts aus dem Verpackungsbehälter kommt.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Dosiervorrichtung für in einem Verpackungsbehälter angeordnetes Produkt nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass diese insbesondere für flüssige bzw. pastöse Produkte geeignet ist, d. h. insbesondere, dass der Verpackungsbehälter nicht zum Nachtropfen bzw. zum Auslaufen von Produkt neigt, wenn kein Produkt mehr aus dem Verpackungsbehälter entnommen werden soll. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Dosiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass eine in dem Verpackungsbehälter angeordnete, als Pumpeinrichtung ausgebildete Dosiereinrichtung vorgesehen ist, und dass die Antriebseinheit ein Antriebselement für die Pumpeinrichtung umfasst. Durch die Ausbildung als Pumpeinrichtung wird insbesondere eine relativ einfache Abdichtung bzw. ein einfaches Verschließen des Verpackungsbehälters bei Nichtgebrauch der Dosiereinrichtung ermöglicht.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Um einerseits eine möglichst einfache Betätigung der Pumpeinrichtung zu ermöglichen, und andererseits die Kosten für die teilweise in Verpackungsbehälter angeordneten Bauteile der Pumpeinrichtung zu reduzieren, ist es vorgesehen, dass die Pumpeinrichtung von einem Zahnrad angetrieben ist, und dass das Zahnrad mit einem als Abtriebszahnrad ausgebildeten Antriebselement kämmt, das Bestandteil der Antriebseinheit ist.
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Eine besonders einfache Kopplung der beiden Zahnräder wird ermöglicht, wenn das Abtriebszahnrad im Bereich einer Aufnahme angeordnet ist, die eine Aufnahme des Verpackungsbehälters ausbildet.
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Der Antrieb des Abtriebszahnrads erfolgt ganz besonders bevorzugt über einen Elektromotor, der über ein Getriebe mit dem Abtriebszahnrad gekoppelt ist. Durch das Getriebe wird insbesondere die relativ hohe Drehzahl des Elektromotors unter gleichzeitiger Erhöhung des Antriebsdrehmoments für die Pumpeinrichtung verringert.
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Ganz besonders bevorzugt ist es weiterhin, wenn die Drehrichtung des Elektromotors umkehrbar ist. Dadurch wird die Möglichkeit geschaffen, durch aktives Zurückpumpen des Produkts im Bereich der Pumpeinrichtung ein Nachtropfen bzw. Auslaufen des Produkts am Auslassbereich des Verpackungsbehälters zu vermeiden.
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Als Verpackungsbehälter eignen sich aus Gründen der relativ niedrigen Produktionskosten sowie des geringen Material- und Energiebedarfs insbesondere Schlauchbeutelpackungen. Um dabei infolge der flexiblen Ausbildung der Schlauchbeutelpackung eine sichere Positionierung im Aufnahmekörper zu ermöglichen, derart, dass das gesamte Produkt aus der Schlauchbeutelpackung entnehmbar ist, wird in einer weiteren, besonders bevorzugten Ausgestaltung vorgeschlagen, dass die Dosiereinrichtung an einer Stirnseite der Schlauchbeutelpackung angeordnet ist und mit einem Auslass zusammenwirkt, und dass der Aufnahmekörper einen dem Querschnitt der Schlauchbeutelpackung angepassten Aufnahmequerschnitt aufweist, derart, dass die Schlauchbeutelpackung im befüllten Zustand mit keinem oder geringem Abstand im Innenraum des Aufnahmekörpers angeordnet ist.
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Um insbesondere im Gastronomiebereich oder aber beim kommerziellen Einsatz der Dosiervorrichtung eine exakte und reproduzierbare Dosierung der abgegebenen Produktmenge zu ermöglichen, wird weiterhin vorgeschlagen, dass der Elektromotor von einer Steuereinrichtung ansteuerbar ist, die den Elektromotor zur Abgabe vorbestimmter Mengen an Produkt anhand eines in der Steuereinrichtung abgespeicherten Ansteuerprogramms automatisch antreibt.
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Um einen möglichst kompakten Aufbau des Aufnahmekörpers bei einfacher Handhabung zum Einbringen bzw. Ausschleusen des Verpackungsbehälters in den Aufnahmekörper zu ermöglichen, wird darüber hinaus vorgeschlagen, dass der Aufnahmekörper im Wesentlichen röhrenförmig mit einem Deckelbereich ausgebildet ist und eine in Ausrichtung zur Längsachse des Aufnahmekörpers angeordnete Tür zum Einführen oder Ausschleusen des Verpackungsbehälters aufweist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 eine perspektivische Hinteransicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung bei geschlossenem Aufnahmekörper,
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2 die Dosiervorrichtung gemäß 1 in einer Vorderansicht bei geöffneter Tür mit im Aufnahmekörper angeordneter Schlauchbeutelpackung,
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3 die Darstellung gemäß 2 bei von dem Aufnahmekörper getrennter Dosiereinrichtung und
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4 Einzelteile der Dosiervorrichtung gemäß 3 in einer perspektivischen Darstellung.
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Gleiche Bauteile bzw. Bauteile mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In den 1 und 2 ist eine erfindungsgemäße Dosiervorrichtung 10 dargestellt, die zum Abgeben von (nicht dargestelltem) Produkt dient, das in einem Verpackungsbehälter angeordnet ist. Bei dem Produkt handelt es sich insbesondere um ein pastöses oder ein flüssiges Produkt, wie Ketchup, Mayonnaise, Senf, Sauce oder dergleichen, und der Verpackungsbehälter ist als Schlauchbeutelpackung 1 ausgebildet. Die Schlauchbeutelpackung 1 weist entsprechend der 4 beispielhaft einen in etwa quadratischen Querschnitt auf und ist aus einem flexiblen Verpackungsmaterial, insbesondere einer Verbundfolie, gebildet.
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Die Schlauchbeutelpackung 1 weist zur Abgabe des Produkts einen an ihrem Bodenbereich angeordneten Auslass 2 sowie ein im Einzelnen nicht näher dargestelltes Dosierelement 5 auf, das in Form einer Pumpeinrichtung ausgebildet ist. Das Dosierelement 5 umfasst ein von außen erkennbares und betätigbares Zahnrad 6, bei dessen Drehung in Richtung des Doppelpfeils 7 (4) Produkt aus der Schlauchbeutelpackung 1 gefördert bzw. in die Schlauchbeutelpackung 1 zurückgepumpt wird. Dabei wird die Förderung und die vollständige Entnahme des Produkts aus der Schlauchbeutelpackung 1 durch die Lage des Dosierelements 5 am Bodenbereich der Schlauchbeutelpackung 1 insofern unterstützt, als dass das Produkt infolge der Schwerkraft stets oberhalb des Dosierelements 5 ansteht.
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Ergänzend wird erwähnt, dass zum Transport bzw. der Lagerung einer (verschlossenen) Schlauchbeutelpackung 1 diese selbstverständlich mit einem entsprechenden Verschlusselement im Bereich des Auslasses 2 versehen ist, das darüber hinaus gegebenenfalls auch den Bereich des Zahnrads 6 vor Beschädigungen schützt. Weiterhin ist es selbstverständlich vorgesehen bzw. möglich, die Schlauchbeutelpackung 1 während des Transports aus ihrer in den Figuren dargestellten Position um 180° zu drehen, so dass die Schlauchbeutelpackung 1 auf ihrer einen Stirnseite 8 stehen kann, ohne umzukippen.
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Die Dosiervorrichtung 10 weist einen insbesondere in den 1 und 2 dargestellten Aufnahmebehälter 11 auf, der vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet ist und im Ausführungsbeispiel im Wesentlichen einen kreisförmigen Querschnitt aufweist. Die Querschnittsfläche des Innenraums des Aufnahmebehälters 11 ist derart an den Querschnitt der Schlauchbeutelpackung 1 angepasst, dass bei in dem Aufnahmebehälter 11 angeordneter Schlauchbeutelpackung 1 (2) die Schlauchbeutelpackung 1 entweder direkt an der Innenwand des Aufnahmebehälters 11 anliegt, oder lediglich mit geringem Abstand zu diesem beabstandet ist, um stets eine möglichst senkrechte Anordnung der Schlauchbeutelpackung 1 in dem Aufnahmebehälter 11 zu ermöglichen, damit das gesamte Produkt beim Entleeren der Schlauchbeutelpackung 1 aus dieser entnommen werden kann.
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Der Aufnahmebehälter 11 weist an seiner Oberseite im Deckelbereich einen Tragegriff 12 auf, mit der der Aufnahmebehälter 11 beispielsweise in ein nicht dargestelltes Gestell eingesetzt werden kann. Selbstverständlich ist es auch denkbar, dass der Aufnahmebehälter 11 selbst ein derartiges Gestell aufweist.
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Der Aufnahmebehälter 11 hat an seiner Rückseite eine Tür 13, die sich über nahezu die gesamte Länge bzw. Höhe des Aufnahmebehälters 11 erstreckt, und die entlang einer Schwenkachse 14 angeordnet ist, die sich parallel zur Längsachse des (zylindrischen) Aufnahmebehälters 11 erstreckt. Auf der der Tür 13 gegenüberliegenden Vorderseite weist der Aufnahmebehälter 11 einen an diesem einstückig angeformten Gehäuseabschnitt 15 auf, der insbesondere der Aufnahme eines in der 3 erkennbaren Antriebsmotors 17 dient. Der Antriebsmotor 17 ist insbesondere als Elektromotor ausgebildet und bei der Ausbildung der Dosiervorrichtung 10 als mobile Dosiervorrichtung 10 z. B. mittels nicht dargestellter Batterien bzw. Akkus antreibbar, während bei einer stationären Dosiervorrichtung 10 der Elektromotor z. B. über einen Netzanschluss betrieben wird. Der Antriebsmotor 17 ist an einer als Antriebsmodul 20 ausgebildeten Antriebseinheit befestigt, die mit der unteren Stirnseite des Aufnahmebehälters 11 verbunden ist. Das Antriebsmodul 20 weist eine Auflageplatte 21 auf, auf die die Schlauchbeutelpackung 1, mit Ausnahme des Bereichs des Auslasses 2 und des Zahnrads 6, aufliegt. Hierzu ist in der Auflageplatte 21 ein Durchgangsloch 22 ausgebildet, durch das der Auslass 2 bzw. das Zahnrad 6 hindurch geführt werden kann, wobei der Auslass 2 aus der Unterseite des Antriebsmoduls 2 herausragt, wie dies in den 1 und 2 dargestellt ist.
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Der Antriebsmotor 17 weist vorzugsweise ein im Antriebsmodul 20 angeordnetes, im Einzelnen nicht dargestelltes Getriebe auf, das ein Abtriebszahnrad 23 antreibt, welches bei in dem Aufnahmebehälter 11 bzw. das Antriebsmodul 20 eingesetzter Schlauchbeutelpackung 1 mit dem Zahnrad 6 der Schlauchbeutelpackung 1 kämmt.
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An der Außenseite des Aufnahmebehälters 11 ist beispielhaft ein Betätigungsknopf 25 angeordnet, der bei einer Betätigung den Antriebsmotor 17 derart antreibt, dass das Abtriebszahnrad 23 mit dem Zahnrad 6 der Schlauchbeutelpackung 1 bzw. dessen Dosierelement 5 zusammenwirkt, so dass Produkt aus der Schlauchbeutelpackung 1 über den Auslass 2 abgegeben wird.
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Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass die Dosiervorrichtung 10 im Bereich beispielsweise des Antriebsmoduls 20 eine Steuereinrichtung aufweist, die dazu geeignet ist, eine bestimmte Menge an Produkt aus der Schlauchbeutelpackung 1 zu entnehmen, wozu beispielsweise der Antriebsmotor 17 für einen bestimmten Zeitraum angetrieben wird. Derartige Zeitdauern zur Entnahme bestimmter Produktmengen sind beispielsweise über verschiedene (nicht dargestellte) Betätigungsknöpfe, oder beispielsweise über einen Drehschalter, anwählbar. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass der Antriebsmotor 17 und somit auch das Zahnrad 6 in beiden Drehrichtungen drehbar ausgebildet ist, so dass nach der Entnahme von Produkt der Antriebsmotor 17 kurzzeitig mit entgegengesetzter Drehrichtung betrieben wird. Dadurch wird sichergestellt, dass das im Bereich des Auslasses 2 befindliche Produkt wieder in die Schlauchbeutelpackung 1 zurückgefördert wird, wodurch gewährleistet ist, dass kein Produkt aus der Schlauchbeutelpackung 1 nach der Entnahme nachtropft.
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Die soweit beschriebene Dosiervorrichtung 10 kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Dieser besteht darin, die Schlauchbeutelpackung 1 mit einem Dosierelement 5 in Form einer Pumpeinrichtung zu versehen, das über ein weiteres, dem Aufnahmebehälter 11 zugeordnetes Antriebselement, im dargestellten bzw. beschriebenen Ausführungsbeispiel mit dem Abtriebszahnrad 23, angetrieben wird. So ist es beispielsweise denkbar, anstelle eines Abtriebszahnrads 23 ein andersartig ausgebildetes Antriebselement zu verwenden. Wesentlich ist lediglich, dass die Dosiervorrichtung 10 eine Pumpeinrichtung zur Entnahme des Produkts aufweist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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