DE102011077252B4 - Ventil zum Steuern eines Fluids - Google Patents
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Abstract
Ventil zum Steuern eines Fluids, umfassend:
- einen Schließkörper (2), der einen kalottenförmigen Endbereich (20) aufweist, und
- einen Ventilsitz (3), wobei der Schließkörper (2) am Ventilsitz (3) einen Durchlass (4) freigibt und verschließt,
- wobei der Schließkörper (2) an einem Lager (25) drehbar gelagert ist,
- wobei der Schließkörper (2) zumindest eine Konturierung aufweist, die auf einer Oberfläche des Schließkörpers (2) ausgebildet ist, und
- wobei die Konturierung eingerichtet ist, den Schließkörper (2) in Rotation zu versetzen, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Konturierung in einer Durchströmungsrichtung (S) nach einer Dichtlinie (5) am kalottenförmigen Endbereich (20) beginnt, und
- dass der Schließkörper (2) einen sich kontinuierlich erweiternden Bereich (27) aufweist, in welchem die Konturierung gebildet ist.
- einen Schließkörper (2), der einen kalottenförmigen Endbereich (20) aufweist, und
- einen Ventilsitz (3), wobei der Schließkörper (2) am Ventilsitz (3) einen Durchlass (4) freigibt und verschließt,
- wobei der Schließkörper (2) an einem Lager (25) drehbar gelagert ist,
- wobei der Schließkörper (2) zumindest eine Konturierung aufweist, die auf einer Oberfläche des Schließkörpers (2) ausgebildet ist, und
- wobei die Konturierung eingerichtet ist, den Schließkörper (2) in Rotation zu versetzen, dadurch gekennzeichnet,
- dass die Konturierung in einer Durchströmungsrichtung (S) nach einer Dichtlinie (5) am kalottenförmigen Endbereich (20) beginnt, und
- dass der Schließkörper (2) einen sich kontinuierlich erweiternden Bereich (27) aufweist, in welchem die Konturierung gebildet ist.
Description
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Ventil zum Steuern eines Fluids mit einer gezielt auf einen Schließkörper aufgebrachten Rotationskraft.
- Ventile zum Steuern eines Fluids sind aus dem Stand der Technik in unterschiedlichen Ausgestaltungen bekannt und werden insbesondere z. B. als Einlassventile für Antiblockiervorrichtungen (ABS-Vorrichtungen) in Kraftfahrzeugen eingesetzt. Je nach Betriebsbedingungen treten bei diesen Ventilen im Regelbetrieb jedoch Schwingungen am Schließkörper auf, die zu einem mechanischen Kontakt mit dem Ventilsitz führen können, woraus eine mechanische Belastung für den Schließkörper resultiert. Bei kontinuierlichem Kontakt an der gleichen Stelle können hierbei Beschädigungen des Schließkörpers auftreten.
- Aus
JP 2009-92 188 A EP 2 469 136 A1 ,US 2008/0282717 A1 JP 2009-250 429 A DE 690 25 466 T2 undUS 2 771 902 A sind Ventile zum Steuern eines Fluids gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 bekannt. - Offenbarung der Erfindung
- Das erfindungsgemäße Magnetventil zum Steuern eines Fluids mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist demgegenüber den Vorteil auf, dass durch eine geometrische Gestaltung des Schließkörpers eine kontinuierliche Positionsänderung des Schließkörpers in Bezug zum Ventilkörper bewirkt wird. Dadurch wird verhindert, dass bei Schwingungen des Schließkörpers im Regelbetrieb immer die gleichen Stellen an dessen Umfang belastet werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Ventil einen Ventilsitz und einen Schließkörper mit einem kalottenförmigen Endbereich umfasst, wobei der Schließkörper am Ventilsitz einen Durchlass freigibt und verschließt. Ferner weist der an einem Lager drehbar gelagerte Schließkörper zumindest eine Konturierung auf, die auf einer Oberfläche des Schließkörpers ausgebildet ist und den Schließkörper bei geöffnetem Ventil in Rotation versetzt. Somit kann eine ggf. auftretende mechanische Belastung über den Umfang des Schließkörpers verteilt werden. Daraus resultiert eine deutlich erhöhte Lebensdauer des häufig aus einem temperaturabhängigen Kunststoffmaterial hergestellten Schließkörpers. Das Ventil ist vorzugsweise als Stellventil/Einlassventil bei Antiblockier-Vorrichtungen (ABS-Vorrichtungen) einsetzbar. Ferner beginnt die Konturierung in einer Durchströmungsrichtung nach einer Dichtlinie am kalottenförmigen Endbereich. Dadurch wird eine kontinuierlich betriebssichere Abdichtung zwischen Schließkörper und Ventilsitz gewährleistet. Zudem ist ein mechanischer Kontakt zwischen dem Ventilsitz und dem Schließkörper im Bereich der Konturierung hierdurch nicht möglich. Weiterhin weist der Schließkörper in Durchströmungsrichtung einen sich kontinuierlich erweiternden Bereich auf, in welchem die Konturierung gebildet ist. Hierdurch werden in Durchströmungsrichtung ansteigende Tangentialkräfte am Schließkörper erzeugt. Ferner wird hierdurch eine besonders strömungsgünstige, anliegende Umströmung des Schließkörpers erreicht, die einen präzisen und betriebssicheren Regelbetrieb ermöglicht.
- Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Konturierung eine schraubenförmig umlaufende Vertiefung. Hierdurch fließt ein Teil der den Schließkörper umströmenden Fluidströmung in der schraubenförmig umlaufenden Vertiefung und erzeugt hierbei Rotationskräfte um eine Längsachse des Schließkörpers. Durch die Rotation des Schließkörpers treten ggf. auftretende schwingungsbedingte Kontakte am Ventilsitz im Regelbetrieb immer an unterschiedlichen Stellen am Umfang des kalottenförmigen Endbereichs auf.
- Vorzugsweise weist die schraubenförmig umlaufende Vertiefung einen strömungsgünstig geformten Eintrittsbereich in die Vertiefung auf. Hierdurch wird ein möglichst widerstandsarmer bzw. verwirbelungsfreier Eintritt der Fluidströmung in die Vertiefung erreicht.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist die Konturierung eine schraubenförmig umlaufende Kante oder ein vom Schließkörper schraubenförmig umlaufendes, vorstehendes Profil, mit einer konstanten Steigung. Die auf die Kante beziehungsweise das Profil auftreffende Fluidströmung erzeugt hierbei Kräfte an der Kante bzw. Profiloberfläche. Ein jeweiliger tangential am Schließkörper wirkender Kraftanteil erzeugt dabei ein Drehmoment bezüglich der Längsachse des Schließkörpers, das dessen Rotation bewirkt.
- Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Kante oder das Profil zumindest über 360° schraubenförmig umlaufend gebildet. Dadurch wird eine im Wesentlichen stabile Rotation des Schließkörpers weitestgehend ohne Ausschläge von dessen Mittelachsenrichtung erreicht.
- Weiterhin bevorzugt ist ein Übergang von der Oberfläche des Schließkörpers zur Konturierung strömungsgünstig ausgebildet. Hierdurch wird eine anliegende widerstandsarme Fluidströmung mit geringer Wirbelbildung ermöglicht.
- Weiterhin bevorzugt ist die geometrische Gestalt der Konturierung gleichbleibend und/oder weist die Konturierung eine konstante Steigung auf. Hierdurch werden im Wesentlichen symmetrische Kraftverhältnisse beziehungsweise Strömungsverhältnisse gewährleistet, die ein Taumeln des rotierenden Schließkörpers in der Fluidströmung im Regelbetrieb weitestgehend verhindern. Alternativ kann die Steigung der Konturierung auch variieren.
- Vorzugsweise ist das Ventil ein stromlos offenes oder geschlossenes Ventil.
- Figurenliste
- Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitende Zeichnung im Detail beschrieben. In der Zeichnung ist:
-
1 eine schematische, teilweise geschnittene Darstellung des erfindungsgemäßen Ventils gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung, -
2 eine Draufsicht auf einen Schließkörper des Ventils von1 , -
3 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Ventils gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und -
4 eine schematische Schnittdarstellung des Ventils gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der Erfindung. - Ausführungsformen der Erfindung
- Im Folgenden wird anhand der
1 und2 ein Ventil1 zum Steuern eines Fluids gemäß einem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung im Detail beschrieben. -
1 zeigt das Ventil1 , das einen Schließkörper2 und einen Ventilsitz3 umfasst. Der Schließkörper2 ist an einem Lager25 drehbar gelagert und weist einen kalottenförmig ausgebildeten Endbereich20 auf. Alternativ ist der Schließkörper in einem zylindrischen Ventileinsatz gelagert und geführt. Eine Mittelachse ist mit X-X bezeichnet.1 zeigt das Ventil1 in teilweise geöffneter Hubposition, bei der ein Fluid mit hohem Druck in Richtung der Mittelachse X-X zugeführt wird. Die Fluidströmung wird in einer durch Pfeile angedeuteten Durchströmungsrichtung S am Schließkörper2 in einen freigegebenen ringförmigen Durchlass4 zwischen dem Schließkörper2 und dem Ventilsitz3 umgelenkt. - Der Schließkörper
2 weist auf seiner Oberfläche eine Konturierung in Form einer schraubenförmig umlaufenden Vertiefung21 auf, die in einem sich kontinuierlich erweiternden Bereich27 des Schließkörpers2 gebildet ist. Die schraubenförmig umlaufende Vertiefung21 weist eine über den Bereich27 konstante Steigung sowie eine gleichbleibende geometrische Gestalt auf. Die Vertiefung21 beginnt in Durchströmungsrichtung S nach einer Dichtlinie5 am kalottenförmigen Endbereich20 und weist einen strömungsgünstig geformten Eintrittsbereich26 auf, durch den eine durch Pfeile gekennzeichnete Teil-Fluidströmung ST einströmt und der Vertiefung21 folgt. - Wie aus
1 weiter ersichtlich, ist die Vertiefung21 über einen Winkelbereich von 540° (1,5 Umdrehungen) am Schließkörper2 ausgebildet. Danach tritt die Teil-Fluidströmung ST an einem Austrittsbereich28 wieder aus der Vertiefung21 aus. - Aufgrund der schraubenförmig umlaufenden Formgebung der Vertiefung
21 werden, wie in2 veranschaulicht, mittels der Fluidströmung ST in der Vertiefung21 durch Pfeile gekennzeichnete tangentiale Kräfte F1, F2, F3, F4, F5 erzeugt. Die in Umfangsrichtung wirkenden Kräfte F1, F2, F3, F4, F5 bewirken eine durch einen Pfeil gekennzeichnete Rotation R des Schließkörpers2 um die Mittelachse X-X im Uhrzeigersinn. Hierbei nimmt die Größe der tangentialen Kräfte F1, F2, F3, F4, F5 beginnend vom Eintrittsbereich26 entlang des schraubenförmigen Verlaufs der Vertiefung21 zu. - Das erfindungsgemäße Ventil
1 weist somit den Vorteil auf, dass durch die geometrische Formgebung bzw. äußere Gestalt des Schließkörpers2 ein Teil der Fluidströmung gezielt auf den Schließkörper2 wirkende, tangential bzw. in Umfangsrichtung wirkende Kräfte erzeugt. Dadurch wird der Schließkörper2 im Regelbetrieb kontinuierlich in Rotation versetzt, sodass ein Anschlagen des schwingenden Schließkörpers2 auf den gesamten Umfang des kalottenförmigen Endbereichs20 verteilt wird. Somit kann die Belastung des Schließkörpers2 und die Gefahr von Beschädigungen an der Oberfläche des Schließkörpers2 und/oder des Ventilsitzes erheblich reduziert werden, woraus eine deutliche höhere Lebensdauer resultiert. - Nachfolgend wird mit Bezug auf
3 ein Ventil1 gemäß einem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel der Erfindung detailliert beschrieben. Gleiche oder funktional gleiche Bauteile sind hier mit denselben Bezugszeichen wie im ersten Ausführungsbeispiel bezeichnet. - Im Gegensatz zum zuvor beschriebenen ersten Ausführungsbeispiel ist hierbei anstelle der Vertiefung
21 eine Konturierung in Form einer vorstehenden Kante22 vorgesehen, die am Schließkörper2 mit konstanter Steigung und in einem Winkelbereich von 360° schraubenförmig umlaufend gebildet ist. Hierbei ist ein Übergang25 in Durchströmungsrichtung S von der Oberfläche des Schließkörpers2 zur Kante22 strömungsgünstig ausgebildet. Beim Umströmen des Schließkörpers2 erzeugt die Fluidströmung hierbei jeweils senkrecht zur Oberfläche der Kante22 wirkende Kräfte, von denen hier beispielhaft lediglich eine Kraft F dargestellt ist. Wie weiter aus3 ersichtlich, erzeugt hierbei ein tangentialer Kraftanteil FH der Kraft F die Rotation R des Schließkörpers2 um die Mittelachse X-X. - Nachfolgend wird mit Bezug auf
4 ein Ventil1 gemäß einem dritten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel der Erfindung detailliert beschrieben. Gleiche oder funktional gleiche Bauteile sind hier mit denselben Bezugszeichen wie in den ersten und zweiten Ausführungsbeispielen bezeichnet. - Im Unterschied zum zweiten Ausführungsbeispiel ist hierbei am Schließkörper
2 anstelle der Kante22 eine Konturierung in Form eines in einem Winkel von 360° schraubenförmig umlaufenden, vorstehenden Profils23 vorgesehen. Zur Erzeugung der Rotation liegen hierbei am Profil23 die gleichen Kraftverhältnisse wie beim zweiten Ausführungsbeispiel vor, sodass auf die obige Beschreibung verwiesen werden kann.
Claims (8)
- Ventil zum Steuern eines Fluids, umfassend: - einen Schließkörper (2), der einen kalottenförmigen Endbereich (20) aufweist, und - einen Ventilsitz (3), wobei der Schließkörper (2) am Ventilsitz (3) einen Durchlass (4) freigibt und verschließt, - wobei der Schließkörper (2) an einem Lager (25) drehbar gelagert ist, - wobei der Schließkörper (2) zumindest eine Konturierung aufweist, die auf einer Oberfläche des Schließkörpers (2) ausgebildet ist, und - wobei die Konturierung eingerichtet ist, den Schließkörper (2) in Rotation zu versetzen, dadurch gekennzeichnet, - dass die Konturierung in einer Durchströmungsrichtung (S) nach einer Dichtlinie (5) am kalottenförmigen Endbereich (20) beginnt, und - dass der Schließkörper (2) einen sich kontinuierlich erweiternden Bereich (27) aufweist, in welchem die Konturierung gebildet ist.
- Ventil nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Konturierung eine schraubenförmig umlaufende Vertiefung (21) ist. - Ventil nach
Anspruch 2 , dadurch gekennzeichnet, dass die schraubenförmig umlaufende Vertiefung (21) einen strömungsgünstig geformten Eintrittsbereich (26) aufweist. - Ventil nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Konturierung eine schraubenförmig umlaufende Kante (22) ist oder ein vom Schließkörper (2) schraubenförmig umlaufendes, vorstehendes Profil (23) ist. - Ventil nach
Anspruch 4 , dadurch gekennzeichnet dass die Kante (22) oder das Profil (23) zumindest über 360° schraubenförmig umlaufend gebildet ist. - Ventil nach
Anspruch 4 oder5 , dadurch gekennzeichnet, dass ein Übergang (25) von der Oberfläche des Schließkörpers (2) zur Konturierung strömungsgünstig ausgebildet ist. - Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die geometrische Gestalt der Konturierung gleichbleibend ist und/oder die Konturierung eine konstante Steigung aufweist.
- Ventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil ein stromlos geschlossenes Ventil ist.
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